BossCube
15.03.2001, 10:46 |
@Dottore (owT) Thread gesperrt |
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BossCube
15.03.2001, 10:53
@ BossCube
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Re: @Dottore (owT) |
Mist! Hat es meine Text gefressen!!
Dottore, es geht noch Mal um das Geld - wie üblich. Obwohl schon tausend Mal diskutiert, behaupte ich wieder, daß es Geld ohne Schulden gibt. Ich kann doch zufällig einen Batzen Gold finden (den niemand vorher durch Arbeit gewonnen hat, der ausgeschwemmt wurde, z.B. )und mir dafür ein Haus kaufen. Keiner mußte Schulden machen. Wer hindert mich, das Gold zu nehmen und daraus Münzen zu machen, die wieder schuldenfreies Geld sind. Genauso kann ich doch Geldscheine drucken, die keine Schulden als aktive Gegenbuchung haben. Ich sorge nur dafür, daß das Geld fälschungssicher und knapp ist. Jeder Bürger erhält eine Grundausstattung an neuem, nicht verschuldeten Geld, und kann damit wirtschaften. Die Banken schöpfen dann wie üblich über Kredite und Bodensatz etc. wieder Geld. Die Notenbank kann auch Titel ankaufen und so wieder den Verschuldungsprozeß in Gang setzten, aber brauchte ich nicht von Anfang an Verschuldung, um überhaupt Geld zu haben.
Viele Grüße
Jan
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dottore
15.03.2001, 14:09
@ BossCube
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Re: @Dottore (owT) |
Hi, Jan,
Geld ist in der Tat ein höchst fülliges Thema...
>Obwohl schon tausend Mal diskutiert, behaupte ich wieder, daß es Geld ohne Schulden gibt. Ich kann doch zufällig einen Batzen Gold finden (den niemand vorher durch Arbeit gewonnen hat, der ausgeschwemmt wurde, z.B. )und mir dafür ein Haus kaufen. Keiner mußte Schulden machen.
Richtig. Du tauscht Goldbatzen ("wie besehen") gegen Haus ("wie besehen"). Es ist nichts anderes wie Murmeln gegen Barbie-Puppe.
>Wer hindert mich, das Gold zu nehmen und daraus Münzen zu machen, die wieder schuldenfreies Geld sind.
Nur wenn die Goldmünzen als"legal tender" unter Annahmezwang stehen. Dein kleines Problem: Du musst die Fabrikation der Münzen bezahlen. Möglich: Du lässt gleich einen Teil der Goldmünzen in der Fabrik. Möglich: Du zahlst mit Goldmünzen, die Du sowieso schon hast (die aber auch irgendwann ein Mal fabriziert werden mussten). Möglich: Du machst Schulden bei einem Dritten (bei reiner Goldumlaufswährung leihst Du Dir Münzen gegen Zins; dazu müsste, wenn Du sonst nichts an Eigentum hast, Dein Goldbatzen als Dein Eigentum, das ja jetzt durch Fund neu auf die Welt gekommen ist, als Sicherheit dienen) und musst die Schulden später abtragen (plus Zins).
Problem ist immer das Entstehen der allerersten Goldmünzen. Denn gäbe es solche nicht, würdest Du ja keine späteren Münzen schlagen lassen. UND: Die Goldmünzen müssen"legal tender" sein, was aber nur geschehen kann, wenn ein Goldstandard gesetzlich verankert ist. UND: Die gesetzliche Verankerung eines Goldstandards muss auch irgendwann ein Mal als erste (!) gesetzliche Verankerung eines solchen in die Welt gekommen sein.
Frage: Warum erhält Gold in ganz bestimmter Form von Münzen (Gewicht, Feinheit usw.) den Status von"legal tender"? Damit das so ausgeprägte (buchstäblich!) Geld dazu dienen kann, bereits vor (!) dem ersten Goldstandard existente Schulden zu bezahlen.
>Genauso kann ich doch Geldscheine drucken, die keine Schulden als aktive Gegenbuchung haben.
Du kannst Papier bedrucken, ja. Wer aber sagt, dass es"legal tender" ist? Nur der"legal-tender-Status" kann das Papier zu Geld (Banknoten) machen, als"gesetzliches Zahlungsmittel" eben. Wozu brauche ich ein Zahlungsmittel? Damit ich bezahlen kann. Was bezahlen? Käufe (setzen Kaufvertrag voraus, also eine Schuld, die Dir bei Entgegennahme der Ware entsteht) oder bereits existente Schulden (die Du früher gemacht hattest).
Nun soll das bedruckte Papier von der Notenbank also ausgegeben werden. Denn erst bei der Ausgabe verwandelt es sich in"legal tender". Wogegen gibt die Notenbank die Banknoten aus? Entweder gegen Schuldtitel, die ihr angedient werden (wie heute) oder die Notenbank muss das"gesetzliche Zahlungsmittel" einfach verteilen. Aber wie stellst Du Dir diese Verteilung vor? Jeder will ja möglichst viel davon haben, damit er sich möglichst viel dafür kaufen (= Kaufkontrakte erfüllen) kann.
Werden die Banknoten verlost? Werden sie nach"first come, first serve" ausgegeben? Werden sie versteigert (aber gegen was?)? Oder kriegt ganz einfach jeder die gleiche"Menge", also 100 Gramm Hunderter, zehn Gramm Tausender?
Und wie werden die bei der"Ausgabe" (Verteilung) dieser"Banknoten" (die ja keine"Noten" mehr sind, da"Nota" immer eine Notiz über einen Kontrakt ist, der auf Erfüllung drängt) jene berücksichtigt, die vor (!) Deiner Aktion schon Forderungen und Schulden hatten. Werden die Forderungen/Schulden gestrichen? Werden sie nur teilweise gestrichen - je nach Höhe, also beim sehr reichen Mann werden mehr gestrichen als bei einem weniger reichen? Ein sehr stark verschuldeter Schuldner kriegt entsprechend (prozentual!) mehr Schulden erlassen als ein kaum verschuldeter Schuldner?
Das ist ein Mega-Problem, wie Du unschwer siehst. Wie willst Du es lösen?
>Ich sorge nur dafür, daß das Geld fälschungssicher und knapp ist. Jeder Bürger erhält eine Grundausstattung an neuem, nicht verschuldeten Geld, und kann damit wirtschaften.
Diese"Grundausstattung" läuft also auf eine pro Kopf gleich hohe Ausstattung hinaus. Was ist mit Kindern, die nach der Grundausstattung auf die Welt kommen? Kriegen die auch die Grundausstattung? Was ist mit Alten, die sterben: Wird ihre Grundausstattung wieder eingezogen? Was ist, wenn sie das"Geld" nicht mehr haben?
Es war in etwa so mit dem Pro-Kopf-Geld der Währungsreform von 1948 (ohne Berücksichtigung neu dazu kommender und abgehender Menschen). Aber das Pro-Kopf-Geld wurde auch nicht netto ausgegeben, sondern bei der Buba als"Ausgleichsforderung" gegen den Bund verbucht.
Dennoch kann man mit dem Modell einer Einmal-Ausstattung arbeiten - vorausgesetzt allerdings, die vor (!) der Ausstattung existierende VERTEILUNG von Forderungen (Geldguthaben usw.) wird geregelt (siehe oben).
>Die Banken schöpfen dann wie üblich über Kredite und Bodensatz etc. wieder Geld. Die Notenbank kann auch Titel ankaufen und so wieder den Verschuldungsprozeß in Gang setzten, aber brauchte ich nicht von Anfang an Verschuldung, um überhaupt Geld zu haben.
Leider eben doch. Siehe Goldmünzenbeispiel. Und vor allem siehe die Realität, dass bei Deiner Aktion bereits vorhandene (!) alte Verschuldungen existieren. Wir fangen leider nicht jeden Tag von vorne an.
Besten Gruß
d.
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nereus
15.03.2001, 15:14
@ dottore
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Re: @Dottore (owT) |
Hallo dottore!
Sie schreiben: Es war in etwa so mit dem Pro-Kopf-Geld der Währungsreform von 1948 (ohne Berücksichtigung neu dazu kommender und abgehender Menschen).
Aber das Pro-Kopf-Geld wurde auch nicht netto ausgegeben, sondern bei der Buba als"Ausgleichsforderung" gegen den Bund verbucht.
Das wollte ich (wie dieses Kopfgeld eigentlich gegengebucht wurde) schon lange mal fragen aber das hat sich ja wieder mal von selbst erledigt.
Noch mal zur Buba-Bilanz von 1999.
Da stehen auf der Aktivseite unter Punkt 7 Forderungen an den Bund in Höhe von 4440 Mio. Euro (ca. 8,68 Milliarden DM).
Können Sie sagen welcher Art diese Forderungen sind?
Anspruch auf Zahlung von 8,7 Mias das ist schon klar.
Aber wo nimmt der Bund das Geld her? Aus dem Steueraufkommen schätze ich, oder?
Oder ist da noch irgendwo eine Quelle, eine Schatztruhe oder muß die Bundesregierung mit samt ihren Ministern persönlich dafür haften? ;-)
mfG
nereus
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BossCube
15.03.2001, 16:28
@ dottore
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Re: @Dottore (owT) |
>Hi, Jan,
>Geld ist in der Tat ein höchst fülliges Thema...
>>Obwohl schon tausend Mal diskutiert, behaupte ich wieder, daß es Geld ohne Schulden gibt. Ich kann doch zufällig einen Batzen Gold finden (den niemand vorher durch Arbeit gewonnen hat, der ausgeschwemmt wurde, z.B. )und mir dafür ein Haus kaufen. Keiner mußte Schulden machen.
>Richtig. Du tauscht Goldbatzen ("wie besehen") gegen Haus ("wie besehen"). Es ist nichts anderes wie Murmeln gegen Barbie-Puppe.
>>Wer hindert mich, das Gold zu nehmen und daraus Münzen zu machen, die wieder schuldenfreies Geld sind.
>Nur wenn die Goldmünzen als"legal tender" unter Annahmezwang stehen. Dein kleines Problem: Du musst die Fabrikation der Münzen bezahlen. Möglich: Du lässt gleich einen Teil der Goldmünzen in der Fabrik. Möglich: Du zahlst mit Goldmünzen, die Du sowieso schon hast (die aber auch irgendwann ein Mal fabriziert werden mussten). Möglich: Du machst Schulden bei einem Dritten (bei reiner Goldumlaufswährung leihst Du Dir Münzen gegen Zins; dazu müsste, wenn Du sonst nichts an Eigentum hast, Dein Goldbatzen als Dein Eigentum, das ja jetzt durch Fund neu auf die Welt gekommen ist, als Sicherheit dienen) und musst die Schulden später abtragen (plus Zins).
>Problem ist immer das Entstehen der allerersten Goldmünzen. Denn gäbe es solche nicht, würdest Du ja keine späteren Münzen schlagen lassen. UND: Die Goldmünzen müssen"legal tender" sein, was aber nur geschehen kann, wenn ein Goldstandard gesetzlich verankert ist. UND: Die gesetzliche Verankerung eines Goldstandards muss auch irgendwann ein Mal als erste (!) gesetzliche Verankerung eines solchen in die Welt gekommen sein.
>Frage: Warum erhält Gold in ganz bestimmter Form von Münzen (Gewicht, Feinheit usw.) den Status von"legal tender"? Damit das so ausgeprägte (buchstäblich!) Geld dazu dienen kann, bereits vor (!) dem ersten Goldstandard existente Schulden zu bezahlen.
>>Genauso kann ich doch Geldscheine drucken, die keine Schulden als aktive Gegenbuchung haben.
>Du kannst Papier bedrucken, ja. Wer aber sagt, dass es"legal tender" ist? Nur der"legal-tender-Status" kann das Papier zu Geld (Banknoten) machen, als"gesetzliches Zahlungsmittel" eben. Wozu brauche ich ein Zahlungsmittel? Damit ich bezahlen kann. Was bezahlen? Käufe (setzen Kaufvertrag voraus, also eine Schuld, die Dir bei Entgegennahme der Ware entsteht) oder bereits existente Schulden (die Du früher gemacht hattest).
>Nun soll das bedruckte Papier von der Notenbank also ausgegeben werden. Denn erst bei der Ausgabe verwandelt es sich in"legal tender". Wogegen gibt die Notenbank die Banknoten aus? Entweder gegen Schuldtitel, die ihr angedient werden (wie heute) oder die Notenbank muss das"gesetzliche Zahlungsmittel" einfach verteilen. Aber wie stellst Du Dir diese Verteilung vor? Jeder will ja möglichst viel davon haben, damit er sich möglichst viel dafür kaufen (= Kaufkontrakte erfüllen) kann.
>Werden die Banknoten verlost? Werden sie nach"first come, first serve" ausgegeben? Werden sie versteigert (aber gegen was?)? Oder kriegt ganz einfach jeder die gleiche"Menge", also 100 Gramm Hunderter, zehn Gramm Tausender?
>Und wie werden die bei der"Ausgabe" (Verteilung) dieser"Banknoten" (die ja keine"Noten" mehr sind, da"Nota" immer eine Notiz über einen Kontrakt ist, der auf Erfüllung drängt) jene berücksichtigt, die vor (!) Deiner Aktion schon Forderungen und Schulden hatten. Werden die Forderungen/Schulden gestrichen? Werden sie nur teilweise gestrichen - je nach Höhe, also beim sehr reichen Mann werden mehr gestrichen als bei einem weniger reichen? Ein sehr stark verschuldeter Schuldner kriegt entsprechend (prozentual!) mehr Schulden erlassen als ein kaum verschuldeter Schuldner?
>Das ist ein Mega-Problem, wie Du unschwer siehst. Wie willst Du es lösen?
>>Ich sorge nur dafür, daß das Geld fälschungssicher und knapp ist. Jeder Bürger erhält eine Grundausstattung an neuem, nicht verschuldeten Geld, und kann damit wirtschaften.
>Diese"Grundausstattung" läuft also auf eine pro Kopf gleich hohe Ausstattung hinaus. Was ist mit Kindern, die nach der Grundausstattung auf die Welt kommen? Kriegen die auch die Grundausstattung? Was ist mit Alten, die sterben: Wird ihre Grundausstattung wieder eingezogen? Was ist, wenn sie das"Geld" nicht mehr haben?
>Es war in etwa so mit dem Pro-Kopf-Geld der Währungsreform von 1948 (ohne Berücksichtigung neu dazu kommender und abgehender Menschen). Aber das Pro-Kopf-Geld wurde auch nicht netto ausgegeben, sondern bei der Buba als"Ausgleichsforderung" gegen den Bund verbucht.
>Dennoch kann man mit dem Modell einer Einmal-Ausstattung arbeiten - vorausgesetzt allerdings, die vor (!) der Ausstattung existierende VERTEILUNG von Forderungen (Geldguthaben usw.) wird geregelt (siehe oben).
>>Die Banken schöpfen dann wie üblich über Kredite und Bodensatz etc. wieder Geld. Die Notenbank kann auch Titel ankaufen und so wieder den Verschuldungsprozeß in Gang setzten, aber brauchte ich nicht von Anfang an Verschuldung, um überhaupt Geld zu haben.
>Leider eben doch. Siehe Goldmünzenbeispiel. Und vor allem siehe die Realität, dass bei Deiner Aktion bereits vorhandene (!) alte Verschuldungen existieren. Wir fangen leider nicht jeden Tag von vorne an.
>Besten Gruß
>d.
Besten Dank für die ausführliche Antwort, Dottore. Mit dem"legal Tender" ist es ganz einleuchtend. ALLE müssen sich auf dieses Geld einigen und es muß Annahmezwang bestehen. Einigen werden sie sich, z.B. wenn vorher eine Hyperinflation herrschte. Mir gefällt einfach nicht, daß die Verschuldung immer herbeigezwungen wird. Wenn man sich auf den legal tender geeinigt hat, brauche ich nur einen Kessel und ein heißes Feuerchen. Dafür mache ich bei niemandem Schulden. Auch wenn die Goldstücke billig aussehen. Die vorher bestehenden Schulden werden einfach ausgebucht und mit ihnen verschwinden die Guthaben, war ja eh alles wertlos. Das neue Geld wäre dann am Anfang ganz ohne Schulden in die Welt gekommen. Bei den Banknoten könnte ich es ebenso machen. Ich drucke eben einfach nur ohne Gegenbuchung, vereinbare den legal Tender und wie 1948 bekommt jeder (ob Baby oder Greis) einen festen Betrag zugeteilt. Hat doch hervorragend funktioniert. (Womit waren die ersten Noten der BdL gedeckt?) Die alten Schulden sind verschwunden oder wurden so stark abgewertet, daß mit dem neuen Geld leicht zurückgezahlt werden könnte.
Dottore, am Debitismus habe ich nicht den geringsten Zeifel. Der Verlauf der Verschuldungsmaschine ist sonnenklar, da es sonst auch kein Wachstum geben könnte. Nur muß, wie ich meine, nicht alles gezwungenermaßen mit Schulden beginnen. Aber da streiten ja die Gelehrten.
Viele Grüße!
Jan
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dottore
15.03.2001, 16:36
@ nereus
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Re: @Dottore (owT) |
>Noch mal zur Buba-Bilanz von 1999.
>Da stehen auf der Aktivseite unter Punkt 7 Forderungen an den Bund in Höhe von 4440 Mio. Euro (ca. 8,68 Milliarden DM).
>Können Sie sagen welcher Art diese Forderungen sind?
Ich habe die Buba-Bilanz gerade nicht zur Hand, aber es dürften just die angesprochenen"Ausgleichsforderungen" ex Währungsrefom von 1948 sein. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht stehts im Text zum Geschäftsbericht?
>Anspruch auf Zahlung von 8,7 Mias das ist schon klar.
>Aber wo nimmt der Bund das Geld her? Aus dem Steueraufkommen schätze ich, oder?
>Oder ist da noch irgendwo eine Quelle, eine Schatztruhe oder muß die Bundesregierung mit samt ihren Ministern persönlich dafür haften? ;-)
Steueraufkommen (wenn der Bund zurückzahlen würde) oder zusätzliche Verschuldung. Das aber nur, falls die Forderung verzinslich ist, was ich mir - wenn es die Uraltforderung ex 1948 ist - nicht vorstellen kann. Dann wäre die Forderung via Zins und Zinseszins bis heute viel, viel höher geworden.
Ich tippe also auf einen Sleeper.
Gruß
d.
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JüKü
15.03.2001, 17:15
@ dottore
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Re: @Dottore / WIDERSPRUCH!?!? |
>Hi, Jan,
>Geld ist in der Tat ein höchst fülliges Thema...
>>Obwohl schon tausend Mal diskutiert, behaupte ich wieder, daß es Geld ohne Schulden gibt. Ich kann doch zufällig einen Batzen Gold finden (den niemand vorher durch Arbeit gewonnen hat, der ausgeschwemmt wurde, z.B. )und mir dafür ein Haus kaufen. Keiner mußte Schulden machen.
>Richtig. Du tauscht Goldbatzen ("wie besehen") gegen Haus ("wie besehen"). Es ist nichts anderes wie Murmeln gegen Barbie-Puppe.
Zum ersten Mal habe ich nun das Gefühl, einen Widerspruch zu sehen: Kürzlich schrieben Sie zum Thema Tausch, Kreditvertrag, Haus, dass jedem Kauf ein Vertrag voran geht, beim Haus sogar notariell erforderlich.
Und nun kann man ein Haus"einfach so" gegen Gold TAUSCHEN!
Jetzt bin ich aber erst Mal enttäuscht....
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SchlauFuchs
15.03.2001, 17:27
@ JüKü
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Re: @Dottore / WIDERSPRUCH!?!? |
>>Hi, Jan,
>>Geld ist in der Tat ein höchst fülliges Thema...
>>>Obwohl schon tausend Mal diskutiert, behaupte ich wieder, daß es Geld ohne Schulden gibt. Ich kann doch zufällig einen Batzen Gold finden (den niemand vorher durch Arbeit gewonnen hat, der ausgeschwemmt wurde, z.B. )und mir dafür ein Haus kaufen. Keiner mußte Schulden machen.
>>Richtig. Du tauscht Goldbatzen ("wie besehen") gegen Haus ("wie besehen"). Es ist nichts anderes wie Murmeln gegen Barbie-Puppe.
>Zum ersten Mal habe ich nun das Gefühl, einen Widerspruch zu sehen: Kürzlich schrieben Sie zum Thema Tausch, Kreditvertrag, Haus, dass jedem Kauf ein Vertrag voran geht, beim Haus sogar notariell erforderlich.
>Und nun kann man ein Haus"einfach so" gegen Gold TAUSCHEN!
>Jetzt bin ich aber erst Mal enttäuscht....
Ei, wieso blos? Auch dahinter steht ein Vertrag, und wenn's blos ein fester Händedruck war.
ciao!
SchlauFuchs
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dottore
15.03.2001, 18:22
@ JüKü
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Re: @Dottore / WIDERSPRUCH!?!? |
>Zum ersten Mal habe ich nun das Gefühl, einen Widerspruch zu sehen: Kürzlich schrieben Sie zum Thema Tausch, Kreditvertrag, Haus, dass jedem Kauf ein Vertrag voran geht, beim Haus sogar notariell erforderlich.
>Und nun kann man ein Haus"einfach so" gegen Gold TAUSCHEN!
Entschuldigung, das Haus muss natürlich notariell übertragen werden mit allem drum und dran. Der Notar trägt als"Kaufsumme" eben nur ein:"Gegen Tausch eines..." (folgt Beschreibung plus Foto von allen Seiten usw. usw. plus notariell beglaubigte Erklärung der Haushergebers, dass er es genau gegen den so und so beschriebenen Goldbatzen hergeben will, usw. usw. - ).
Es ist wie bei einem Grundstückstausch, der ja auch laufend vorkommt, z.B. bei Flurbereinigungen, auch alles notariell bis zum Abwinken. Der Notar will ja unbedingt aus der Haftung raus, die er als Notar immer hat.
Es war unglücklich, das mit dem Haus nicht genau durchgegangen zu sein. Das Beispiel Goldbatzen gegen eine andere Sache wäre besser gewesen.
>Jetzt bin ich aber erst Mal enttäuscht....
Nur mein Fehler. Hoffe, die Enttäuschung legt sich wieder. Sonst nehmen wir halt ein riesenriesengroßes Lego-Haus. Haus ist Haus. Dazu brauchts keinen Notar. Dann gilt das Barbie-gegen-Murmeln-Prinzip.
Gruß
d.
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dottore
15.03.2001, 18:24
@ SchlauFuchs
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Re: @Dottore / WIDERSPRUCH!?!? |
>Ei, wieso blos? Auch dahinter steht ein Vertrag, und wenn's blos ein fester Händedruck war.
Ja, Schlaufuchs, aber die Gesetze schreiben beim Hauskauf halt diesen ganzen Summs vor. Die vom Kaiser noch unterschriebenen:-) Gesetze. Mit Änderungen, unterschrieben von diversen späteren Staatsoberhäuptern.
Gruß
d.
>ciao!
>SchlauFuchs
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nereus
15.03.2001, 18:34
@ dottore
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Re: @Dottore (owT) - Sie haben mal wieder Recht |
Hallo dottore!
Ich schrieb: Können Sie sagen welcher Art diese Forderungen sind?
Sie schreiben: Ich habe die Buba-Bilanz gerade nicht zur Hand, aber es dürften just die angesprochenen"Ausgleichsforderungen" ex Währungsrefom von 1948 sein. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht stehts im Text zum Geschäftsbericht?
Genau da steht es auch. Wenn ich es mir recht überlege hätte ich da sogar alleine drauf kommen können. ;-) Aber was soll's?
Dort steht unter dem Stichwort Forderungen an den Bund
In dieser Position werden die Ausgleichsforderungen an den Bund und die unverzinsliche Schuldbuchforderung wegen Berlin ausgewiesen, die auf die Währungsreform im Jahr 1948 zurückgehen. Sie bilden den bilanziellen Gegenposten für die damals in bar gezahlten Kopf- und Geschäfts-beträge sowie für die Erstausstattung der Kreditinstitute und öffentlichen Körperschaften mit Zentralbankgeld. Die Ausgleichsforderungen werden mit 1 % pro anno verzinst. Im Zusammenhang mit Artikel 104 des Maastricht-Vertrags ist festgelegt worden, dass die Ausgleichsforderungen und die Schuldbuchforderung ab dem Jahr 2024 in zehn Jahresraten getilgt werden.
Sehr wichtig finde ich.
Also nix mit Schöpfung aus dem Nichts oder Kopfgeld was einfach mal kurz generiert wurde, ohne Gegenposition.
Da sieht man es mal wieder. Die"öden" Bilanzen helfen dem müden Geist bei Bedarf auf die Sprünge.
mfG
nereus
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dottore
15.03.2001, 18:43
@ nereus
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Re: Klasse, nereus, dass Du's gefunden hast. Danke, damit alles wieder klar. (owT) |
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BossCube
15.03.2001, 19:39
@ nereus
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Ausgleichsforderung waren für die BANKEN. |
>Hallo dottore!
>Ich schrieb: Können Sie sagen welcher Art diese Forderungen sind?
>Sie schreiben: Ich habe die Buba-Bilanz gerade nicht zur Hand, aber es dürften just die angesprochenen"Ausgleichsforderungen" ex Währungsrefom von 1948 sein. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht stehts im Text zum Geschäftsbericht?
>Genau da steht es auch. Wenn ich es mir recht überlege hätte ich da sogar alleine drauf kommen können. ;-) Aber was soll's?
>Dort steht unter dem Stichwort Forderungen an den Bund
> In dieser Position werden die Ausgleichsforderungen an den Bund und die unverzinsliche Schuldbuchforderung wegen Berlin ausgewiesen, die auf die Währungsreform im Jahr 1948 zurückgehen. Sie bilden den bilanziellen Gegenposten für die damals in bar gezahlten Kopf- und Geschäfts-beträge sowie für die Erstausstattung der Kreditinstitute und öffentlichen Körperschaften mit Zentralbankgeld. Die Ausgleichsforderungen werden mit 1 % pro anno verzinst. Im Zusammenhang mit Artikel 104 des Maastricht-Vertrags ist festgelegt worden, dass die Ausgleichsforderungen und die Schuldbuchforderung ab dem Jahr 2024 in zehn Jahresraten getilgt werden.
>Sehr wichtig finde ich.
>Also nix mit Schöpfung aus dem Nichts oder Kopfgeld was einfach mal kurz generiert wurde, ohne Gegenposition.
>Da sieht man es mal wieder. Die"öden" Bilanzen helfen dem müden Geist bei Bedarf auf die Sprünge.
>mfG
>nereus
1948 wurden den Kreditinstituten Ausgleichsforderungen gewährt, da diese fast ihre kompletten Aktiva (Reichsanleihen etc.) verloren hatten. Und die sind auch getilgt. Ich hab ja eine Hausarbeit über die Währungsreform geschrieben und bis Mitte der 90er Jahre waren diese Forderungen getilgt. Interessant wäre, ob jetzt die Kopfquote von 60 DM irgendwie debitistisch entstanden wäre. Habe und behalte meine Zweifel.
Gruß
Jan
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