JüKü
15.03.2001, 11:07 |
Was die Dresdner Bank heute so schreibt.... Thread gesperrt |
~"Ein kurzzeitiges Testen der wichtigen
Unterstützungen bei Euro Stoxx 50 und DAX
bei 4000 bzw. 5700 Punkten ist heute nicht auszuschließen.
Per Saldo werden diese Marken jedoch
halten, sodass wir antizyklische Käufe auf dem
jetzigen Kursniveau empfehlen."
[Das Gleiche schrieben sie auch bei Euro Stoxx 5000...]
~"Gerade bei größeren Abwärtsbewegung an den
Aktienmärkten macht sich antizyklisches Handeln
bezahlt. Diese Strategie verspricht auf mittlere Sicht
den größten Erfolg. Wir empfehlen daher, die aktuell
überverkaufte Situation konsequent für Investitionen
zu nutzen."
["Auf mittlere Sicht" - so so...]
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Sascha
15.03.2001, 11:43
@ JüKü
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Was die Dresdner Bank heute so schreibt.... |
Hallo!
~ >>"Gerade bei größeren Abwärtsbewegung an den
>> Aktienmärkten macht sich antizyklisches Handeln
>> bezahlt. Diese Strategie verspricht auf mittlere Sicht
>> den größten Erfolg. Wir empfehlen daher, die aktuell
>> überverkaufte Situation konsequent für Investitionen
>> zu nutzen."
>["Auf mittlere Sicht" - so so...]
Wer das 1990/91 in Japan beherzigt hat der hat noch nichts verdient sondern eher noch verloren.
Gruß
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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Bill
15.03.2001, 11:52
@ JüKü
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könnte doch für eine bevorstehende... |
..Aufwärtsbewegung sprechen, bevor dann wieder die Lichter ausgehen!!
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Diogenes
15.03.2001, 16:48
@ JüKü
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Und was n-tv heute so sendet.... |
Hi Jükü,
Auf n-tv lief heute Nachmittag ein Beitrag zu Thema Hedge-Fonds. Was bis vor kurzem nur erlauchten Zirkeln mit dicker Brieftasche vorbehalten war, soll nun dem Kleinanleger ans Herz und ins Depot gelegt werden, nach TMT, Biotech, Old-economy, Finanzwerten, Junkbonds, Unternehmensanleihen,.... Was kommt als nächstes liebe Redaktion??
Ich tippe mal ins Blaue: die Hätsch-Jungs haben Schieflage und brauchen Bares und/oder die Großanleger wollen raus.
Gruß
Diogenes
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PuppetMaster
15.03.2001, 16:53
@ Diogenes
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nichts gegen hedge fonds.... |
meiner meinung nach die einzig vernünftigen fonds
sofern man darunter
a. absolut-performance orientierung (also nicht relativ zu spx oder so)
b. auch short positionen
versteht.
in einem 10jahres bearmarket würde ich nur sehr ungerne einen
dieser long-only-bagholder-fonds halten.
gruss
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JüKü
15.03.2001, 17:18
@ PuppetMaster
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Re: nichts gegen hedge fonds.... |
>meiner meinung nach die einzig vernünftigen fonds
>sofern man darunter
>a. absolut-performance orientierung (also nicht relativ zu spx oder so)
>b. auch short positionen
>versteht.
>in einem 10jahres bearmarket würde ich nur sehr ungerne einen
>dieser long-only-bagholder-fonds halten.
>gruss
Und wie kam es dann, dass LTCM TROTZ Hausse und mit allen Profis (inkl. Nobelpreisträger) die Karre an die Wand gefahren haben? Scholes müsste der Nobelpreis aberkannt werden!
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PuppetMaster
15.03.2001, 18:05
@ JüKü
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leverage. (owT) |
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Diogenes
16.03.2001, 08:52
@ PuppetMaster
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Doch was gegen hedge fonds.... |
>meiner meinung nach die einzig vernünftigen fonds
>sofern man darunter
>a. absolut-performance orientierung (also nicht relativ zu spx oder so)
>b. auch short positionen
>versteht.
>in einem 10jahres bearmarket würde ich nur sehr ungerne einen
>dieser long-only-bagholder-fonds halten.
>gruss
Hi PuppetMaster,
Das Üble an den Hedgefonds ist, daß sie aufgrund einer falschen Hypothese, der Effizienten-Markt-Hypothese/Black-Scholes-Modell operieren. Die Theorie ist in sich schüssig, das ist wahr, aber sie beruht auf impliziten Annahmen (liquide Markte, Kontinuität,...), die nicht zwangsläufig gegeben sind. Das kann nur schief gehen, siehe LTCM.
Es macht mich einfach stutzig, daß ausgerechnet jetzt diese Fonds den Kleinanlegern schmackhaft gemacht werden sollen. Man bedenke: weltweit kursieren Derivate im Wert von ca. 100 000 Milliarden Dollar! - das ist das 3 fache der Weltwirtschaftsleistung.
Mit diesen 100 000 Milliarden wird auf Basis einer falschen Annahme herumjongliert. Wehe, wenn sich ein paar Teilnehmer verzocken, dann haben wir eine Kettenreaktion (Couter party risk), die Teilnehmer fallen wie die Dominosteine in der Werbung von der A......-Bank,"der Dominoeffekt für ihr Geld" ;-)
Gruß
Diogenes
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PuppetMaster
16.03.2001, 09:18
@ Diogenes
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Re: Doch was gegen hedge fonds.... |
hallihallo
>Das Üble an den Hedgefonds ist, daß sie aufgrund einer falschen Hypothese, der Effizienten-Markt-Hypothese/Black-Scholes-Modell operieren. Die Theorie ist in sich schüssig, das ist wahr, aber sie beruht auf impliziten Annahmen (liquide Markte, Kontinuität,...), die nicht zwangsläufig gegeben sind. Das kann nur schief gehen, siehe LTCM.
ich glaub da leigst du falsch: das Black-Scholes-Modell hat nichts mit"Effizienten-Markt-Hypothese" zu tun sondern ist ein modell zur preisberechnung von futures. wird trotz LTCM debakel immer noch ziemlich breit angewandt.
du solltest wissen, dass es verschiedene ausprägungen von hedge-fonds gibt.
spekulieren mit leverage (optionen, futures, margin) und den damit verbundenen xfach-risiken ist nicht zwingend eine hedge-fonds strategie.
die effizienz-"these" kommt bei fonds mit einem schwerpunkt in arbitrage und makro-bets zum tragen (-> soros) vor - aber auch das ist nicht zwingend.
zudem gehen ziemlich breite schichten von marktteilnehmern von impliziten annahmen wie liquidität und kontinuität aus.
nur wegen LTCM sollte man nicht eine ganze branche verurteilen.
>Es macht mich einfach stutzig, daß ausgerechnet jetzt diese Fonds den Kleinanlegern schmackhaft gemacht werden sollen. Man bedenke: weltweit kursieren Derivate im Wert von ca. 100 000 Milliarden Dollar! - das ist das 3 fache der Weltwirtschaftsleistung.
ich will nicht derivate 'verteidigen' sondern die möglichkeit von fonds auch baisse-spekulationen zu machen als sinnvoll darstellen.
>Mit diesen 100 000 Milliarden wird auf Basis einer falschen Annahme herumjongliert. Wehe, wenn sich ein paar Teilnehmer verzocken, dann haben wir eine Kettenreaktion (Couter party risk), die Teilnehmer fallen wie die Dominosteine in der Werbung von der A......-Bank,"der Dominoeffekt für ihr Geld"
nun ja, die counter risks gibts auch ohne hedge fonds. OSse kauft man ja nicht bei irgendeinem hedgeshop sondern bei der Citibank z.b.
und da ich"hedge" nicht mit derivaten gleichsetze, reden wir eh aneinander vorbei:)
gruss
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Diogenes
16.03.2001, 17:00
@ PuppetMaster
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Re: Doch was gegen hedge fonds.... |
>hallihallo
>>Das Üble an den Hedgefonds ist, daß sie aufgrund einer falschen Hypothese, der Effizienten-Markt-Hypothese/Black-Scholes-Modell operieren. Die Theorie ist in sich schüssig, das ist wahr, aber sie beruht auf impliziten Annahmen (liquide Markte, Kontinuität,...), die nicht zwangsläufig gegeben sind. Das kann nur schief gehen, siehe LTCM.
>ich glaub da leigst du falsch: das Black-Scholes-Modell hat nichts mit"Effizienten-Markt-Hypothese" zu tun sondern ist ein modell zur preisberechnung von futures.
Nein, da lieg ich nicht falsch, die EMH liegt dem Black-Scholes-Modell zugrunde.
>Wird trotz LTCM debakel immer noch ziemlich breit angewandt.
Ja, das ist das Schlimme.
>du solltest wissen, dass es verschiedene ausprägungen von hedge-fonds gibt.
Mag sein, aber eine falsche Annahme bleibt deswegen doch falsch.
>spekulieren mit leverage (optionen, futures, margin) und den damit verbundenen xfach-risiken ist nicht zwingend eine hedge-fonds strategie.
Möglich, man kann Derivate benutzen um sich gegen Risiken abzusichern oder einfach privat damit (erfolgreich oder nicht) zocken.
Wenn aber auf einem Find"Hege" draufsteht, dann wird wahrscheinlich auch"hedge" drinnen sein. Hebel haben die gefährliche Eigenschaft sowohl Gewinne als auch Verluste zu vergrößern.
>die effizienz-"these" kommt bei fonds mit einem schwerpunkt in arbitrage und makro-bets zum tragen (-> soros) vor - aber auch das ist nicht zwingend.
LTCM hat Arbitragegeschäfte gemacht, dann hat's gekracht. ;-)
Ob arbitragiert werden kann, wird dabei mit dem BS-Modell bestimmt.
Was ist eine"Macro-bet"?
>zudem gehen ziemlich breite schichten von marktteilnehmern von impliziten annahmen wie liquidität und kontinuität aus.
Das ist richtig, deswegen schupfen sie ja Unsummen an Derivaten herum. Aber nur weil viele von einem Sachverhalt ausgehen, heißt das nicht, daß dieser auch zwangsläufig immer gegeben sein muß.
>nur wegen LTCM sollte man nicht eine ganze branche verurteilen.
Warten wirs ab. Mit der Portfolio-Insurance, die auch auf Blach-Scholes basierte, ist die Branche schon beim kleinen Chräschli 1987 baden gegangen.
>>Es macht mich einfach stutzig, daß ausgerechnet jetzt diese Fonds den Kleinanlegern schmackhaft gemacht werden sollen. Man bedenke: weltweit kursieren Derivate im Wert von ca. 100 000 Milliarden Dollar! - das ist das 3 fache der Weltwirtschaftsleistung.
>ich will nicht derivate 'verteidigen' sondern die möglichkeit von fonds auch baisse-spekulationen zu machen als sinnvoll darstellen.
Derivate können zur Risikoabsicherung durchaus sinvoll sein. Wilde Spekulation kann aber auch schief gehen. LTCM selber hat nicht spekuliert, sondern lediglich arbitragiert, was ja eigenliche ein risikoloses Geschäft sein soll, und selbst das ist schief gegangen.
>>Mit diesen 100 000 Milliarden wird auf Basis einer falschen Annahme herumjongliert. Wehe, wenn sich ein paar Teilnehmer verzocken, dann haben wir eine Kettenreaktion (Couter party risk), die Teilnehmer fallen wie die Dominosteine in der Werbung von der A......-Bank,"der Dominoeffekt für ihr Geld"
>nun ja, die counter risks gibts auch ohne hedge fonds. OSse kauft man ja nicht bei irgendeinem hedgeshop sondern bei der Citibank z.b.
Die"counter party risks" gibts bei jedem Geschäft. Aber Geschäfte in diesem Ausmas mit hohen Hebeln aufgrund von Modellen die auf zweifelhaften Annahmen beruhen, sind schlicht kriminell.
>und da ich"hedge" nicht mit derivaten gleichsetze, reden wir eh aneinander vorbei:)
Womit areiten Hedgefonds dann? Was du unter"hedge" verstehst, ist in dem Zusammenhang nicht relevant, entscheidend ist was die großen Jungs aufziehen - da sind wir dann bei den 100 000 Milliarden.
>gruss
Gruß
Diogenes
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