Raketenangriffe auf Ramallah und Gaza
Israel schlägt zurück
Donnerstag, 29. März 2001
<font color="#FF0000">Israel hat als Vergeltungsschlag für vorangegangene Bombenattentate palästinensische Ziele beschossen. Kampfhubschrauber und Artillerie schossen Raketen in Ramallah im Westjordanland und im Gazastreifen ab. Mindestens zwei Palästinenser sind dabei getötet worden, etwa 24 weitere seien verletzt. </font>
Ein Leibwächter von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist bei den Angriffen ums Leben gekommen. Der Tote war Mitglied der"Force 17", der Leibgarde von Arafat. Auch ein Haus Arafats im Gazastreifen wurde durch Raketen und Artillerie-Geschosse beschädigt, sagte Palästinenser-Unterhändler Saeb Erekat.
Die israelische Armee sprach von"präzisen Angriffen". Ein Sprecher meinte, in Ramallah sei ein Ziel, im Gaza-Streifen mehrere Ziele beschossen worden. Diese seien in"terroristische Aktivitäten" verwickelt gewesen.
Kritik an USA
Ein Mitarbeiter von Palästinenserpräsident Jassir Arafat sprach von Angriffen, die durch nichts gerechtfertigt seien. <font color="#FF0000">Die USA hätten Israel zu der Militäraktion ermutigt, da sie durch ihre Veto im Weltsicherheitsrat eine Entsendung von UN-Beobachtern verhindert hätten. Die USA verteidigten dagegen ihr Veto. </font>Man habe das Richtige getan, um Schritte zu verhindern, die"unausgewogen, unklug und unausführbar" wären, so der Außenamtssprecher Richard Boucher.
Vergeltung für neue Bombenanschläge
Die Militärangriffe folgten neuen Bombenanschlägen in Israel. Ein palästinensischer Selbstmordattentäter hatte sich in einer israelischen Schülergruppe in die Luft gesprengt und drei Menschen mit in den Tod gerissen.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hatte über Militärsender den Palästinenserchef Jassir Arafat scharf kritisiert und in den"Anführer des Terrors" genannt. Am Abend traf sich Scharon mit seinem engsten Ministerkreis. Die Rechte in der Regierung fordert seit längerem harte Vergeltungsmaßnahmen.
Die radikal-islamische Gruppe Hamas hatte sich zu dem jüngsten Anschlag bekannt und kündigte weitere Selbstmordanschläge an. Ein anonymer Anrufer sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es stünden noch sieben Selbstmordattentäter bereit. Es war bereits der dritte Bombenanschlag innerhalb weniger Tage.
Erst am Vortag waren bei zwei Bombenanschlägenin Jerusalem 35 Israeli zum Teil schwer verletzt worden. Bei einer Explosion im Gaza-Streifen ein neunjähriger palästinensischer Junge getötet und drei weitere Kinder verletzt worden. Im Süden von Hebron soll ein elfjähriger Junge erschossen worden sein. Er habe bei einer Schießerei zwischen Palästinensern und Soldaten in Dura zugeschaut, sagten Familienangehörige.
Quelle: http://www.n-tv.de
Einen kurzen Kommentar kann ich mir leider nicht verkneifen: Es ist sehr zu bedauern, daß einzelne Idioten unschuldige Menschen mit ihrem Bombenattentaten treffen. Aber ist es auch nur einen Deut besser hier Selbstjustiz walten zu lassen und als Reaktion auf einzelne Bombenanschläge Raketen mitten in Städte fremder Länder zu feuern und damit weitere unschuldige Menschen mit in den Tod zu reißen? Ich meine: NEIN!
Ähnlich war es damals mit den Anschlägen auf die beiden US-Botschaften. Auch diese terroristischen Aktivitäten verurteile ich auf's Schärfste. Aber man kann sich nicht einfach das Recht rausnehmen (wie die USA) und einige Zeit später auf diverse Lager, Fabriken und andere Gebäude in fremden Ländern Raketen zu feuern. Das hätte die UNO m.E. verurteilen müssen.
P.S.: Warum legt eigentlich die USA (mal wieder) ihr Veto gegen die Entsendung von internationalen UN-Beobachtern ein? Was ist daran sooo falsch? Daran schließt sich die Frage an warum Scharon auch vor einigen Tagen meinte, daß eine internationale Untersuchung der Vorfälle durch die UNO ein"historischer Fehler" sei.
Wie Baldur zu sagen pflegt: Ein Schelm der Böses denkt.
Hier noch die n-tv-Bilder zu dem Artikel:
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[b] Viele Grüße
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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