Tobias
29.03.2001, 13:33 |
Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation Thread gesperrt |
Trotz der Beiträge in WamS, Focus, Aktionär, Telebörse denke ich, dass mit DIESEN Medien der Goldpreis nicht zu manipulieren ist. Die deutschen Massenmedien können evtl. Einzelaktien oder kleine Segmente wie den Neuen Markt (begrenzt) beeinflussen oder kurzfristig eine einzelne Minenaktie, nicht aber den Unzenpreis in $, der von weitaus mächtigeren Spielern 'gemacht' wird. Selbst ein kleiner Run auf's Gold hier in little good ol' Germany hätte nur zur Folge, dass der Goldpreis in DM vielleicht etwas ansteigt, so dass die Institutionellen abladen können - aber das ist an den Haaren herbeigezogen, da es doch kaum Institutionelle geben dürfte, die Edelmetall abladen wollen. Also müsste doch eher (wenn überhaupt) in Richtung fallendem Goldpreis manipuliert werden, damit sie alle noch günstiger einsteigen können.
Besonders die Wirtschaftsmedien brauchen nach dem immensen Rückgang an den Aktienmärkten und dem damit einhergehenden Rückgang an Interesse im Publikum ein NEUES BETÄTIGUNGSFELD. Die Medien müssen künstlich irgendwo INTERESSE schaffen, wenn sie die Auflagenhöhen erhalten wollen (also NEUE HYPES, NEUE STORIES, NEUEN WAHNSINN). Also Gold, demnächst vielleicht Silber oder andere Edelmetalle, oder vielleicht Ã-l-Zertifikate oder Regionalanleihen der Champagne... Das Publikum ist AUF KAUF PROGRAMMIERT und DARAN verdienen die Medien (...und natürlich die Institutionen, die der Masse etwas VERKAUFEN: Aktien (IPOs), Anleihen, Optionsscheine, Zertifikate, Fondsanteile,...). Die allermeisten (99.xx%, die Masse) denken prinzipiell nur ans Kaufen, nicht ans Verkaufen! Auch hier unterliegen viele der Massenpsychologie (selbst in diesem Board sind die meisten PRINZIPIELL KÄUFER von irgendetwas statt PRINZIPIELL VERKÄUFER, es ist ja auch schön und bringt Bestätigung in dieser Board-Gruppe hier, über KÄUFE GEMEINSAM nachzudenken).
Wenn nun aber kein einziger Markt inflationiert und eben ALLES FÄLLT (Aktien, Immos, Kunst, Edelmetalle, Anleihekurse,...), dann sieht's düster aus für die Wirtschaftsmedien. Die Leute wollen, dass irgendetwas STEIGT, sie wollen KAUFEN, nicht VERKAUFEN. Irgendetwas.
Denkt mal drüber nach - würde mich über kurzes feedback freuen,
Tobias
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Ecki1
29.03.2001, 14:01
@ Tobias
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
"Wenn nun aber kein einziger Markt inflationiert und eben ALLES FÄLLT (Aktien, Immos, Kunst, Edelmetalle, Anleihekurse,...), dann sieht's düster aus für die Wirtschaftsmedien. Die Leute wollen, dass irgendetwas STEIGT, sie wollen KAUFEN, nicht VERKAUFEN. Irgendetwas."
Schon richtig. Aber warum? Weil niemand glaubt, Sparkonti seien die beste Anlageform. Momentan mögen sie es vielleicht sein, aber wenn dann in einer späteren Deflation alles im Preis fallen sollte, sind sie es nicht mehr, wegen des wachsenden Ausfallrisikos. Selbst Bargeld trägt dann in sich das Risiko der Hyperinflation (Konkurs der Notenbank), die bisher noch nach jeder Deflation kam wie das Amen in der Kirche. Also doch Edelmetalle? Nicht unbedingt --- auch Ã-l könnte sich demnächst zurückmelden (Welle 3 von 3).
Gruss: Ecki
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Talleyrand
29.03.2001, 14:02
@ Tobias
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Hmmm.... |
Hallo Tobias, hochinteressanter Gedanke. Ist so eine Art"Verschwörungstheorie light". Hat echt was für sich. Wenn wir a u s schliessen können, daß die unterschiedlichen Märkte"ohne medial gesteuerte Begleitung" sich selbst überlassen werden, gibt es m.E. nur noch zwei Ansätze:
Deinen (Die Bankenwelt und die Medien gehen getrennt, ohne gemeinsames Ziel)
und die klassische Theorie:
Banken- und Medienwelt gehen getrennt und schlagen vereint. (Zur Abwechslung?)
Oder gehen & schlagen vereint. (Aktien 1982-2000)
Wenn man unterstellt, daß ein jeder, ohne Böses zu wollen, sein Bestes im Beruf tut, dann halte ich die klassische Theorie für wahrscheinlicher.
Jedoch: man glaubt ja manchmal kaum, zu welchen Eseleien"grosse" Leute fähig sind, sobald sie erstmal die Realität verlassen haben. Aktueller Fall: Allianz kauft Dresdner. Au weia, au weh! Daher ist Deine Theorie genau so wahrscheinlich. Ach, wenn man´s nur wüsste....
Gruss! Danke für die interessante Idee! T.
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Diogenes
29.03.2001, 14:13
@ Tobias
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
Hi tobias,
Könnte was dran sein, mit Baisse ist für die Medien (fast) kein Geschäft zu machen.
Was meinst du dazu?
Gruß
Diogenes
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Tobias
29.03.2001, 15:24
@ Diogenes
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
Hi Diogenes, Du Fleißiger!
Ich hab' das natürlich auch gelesen - klasse Ausarbeitung! Unten hab' ich Deinen Beitrag mal reinkopiert und gehe mal kurz darauf ein mit ***.
>Hi tobias,
>Könnte was dran sein, mit Baisse ist für die Medien (fast) kein Geschäft zu machen.
>Was meinst du dazu?
>Gruß
>Diogenes
>Hi Jan und alle anderen,
>Mich erstaunt die positive Berichterstattung zu Gold in letzter Zeit. Ganz besonders denke ich dabei an die drei Zeitungsartikel in der FAZ letztes Jahr, zuerst zwei positive und dann das Dementi:
>25.08.00"Der Goldmarkt wird von Finanzinstitutionen manipuliert"
>Gold Anti-Trust Action Committee: Bei Goldderivaten tickt eine Zeitbombe / Kongreß unterrichtet
>30.08.00"Wird der Goldpreis von Großbanken und der amerikanischen Regierung manipuliert?"
>Niedriger Goldpreis nutzt Großbanken, schadet armen Goldproduzenten-Ländern / Die Verschwörungstheorie des Gold-Anti-Trust-Action-Komitees (...
>07.09.00"Die Verschwörungstheorie am Goldmarkt ist abwegig und falsch"
>World Gold Council und GFMS: Die Argumente sind nicht stichhaltig / Kritik an Fehlinformationen der Gata (3. Teil)
>(Kann jemand die Artikel ganz hereinstellen?)
***Ich kann erkennen, dass es neutrale sowie positive Berichte gibt zum Gold (WamS/Focus relativ neutral; Aktionär wie immer ultrabullish; FAZ beides; Telebörse/n-tv weiß ich nicht, war aber wohl recht positiv). Medien berichten in diesem Feld (Geldanlage) GRUNDSÄTZLICH mit positivem Bias. Die Berichterstattung scheint für mich daher neutral, auch wenn Metall mal wieder 'Thema' ist. Ich denke, die Medien BRAUCHEN PRIMÄR EIN BETÄTIGUNGSFELD und da ist alles recht, was den Leuten GEFÄLLT (s. Beitrag). Gold hat seinen Glanz trotz 20 Jahren Baisse nicht verloren - auch wenn es 25 Jahre Baisse werden könnten und natürlich erst recht, wenn Gold aus dem Stand in die Höhe schnellt. Die Leute springen drauf an und das ist auch schön so - aber nochmal: Die Medien wollen ihre Kundschaft halten - das ist wichtig. Bzw. dramatischer formuliert: Die Herausgeber von Wirtschaftsblättern u.a. müssen jetzt zusehen, ihren AR... zu retten, bevor so einiges rund um Börse&Wirtschaft mangels Interesse eingestellt werden muss (ich möchte nicht in der Haut eines Kulmbacher Fondsberaters und Börsenbriefherausgebers stecken, der versuchen muss, mit allen Mitteln (Wasseraktien, Goldaktien, Ã-laktien, Chinaaktien,...)die Kundschaft bei Laune zu halten.
Ich kann einfach keine Langfrist-Prognose zum Gold machen. Gold kann auf 200 auf 100 auf 60 $ fallen / Unze. Auch Silber kann noch um mehrere $ fallen (!)(auch wenn heute unter Herstellungskosten produziert wird - wer sagt denn, dass in einer deflationären Wirtschaftskrise die Löhne nicht auch um 70% fallen können und damit Silber heute MASSIV überbewertet ist? - sorry, Reinhard, für diesen faux-pas ;-)).
Vielleicht ist es ja bei den Metallen so, dass der Wahn bis 1980 (Bubble) noch weiter abgebaut werden muss, bevor der Markt wirklich in sich 'ge-clear-t' ist. Auch JüKü sagte, das selbst EW-technisch nochmal ein Rückgang im Gold bis auf knapp über 100$/oz möglich sei (weiß nicht mehr den genauen Kurs). Anderseits gibt es Experten wie Reinhard und Jan, die die Chancen auf steigende Metallpreise höher einschätzen (nach vielleicht noch einem kleinen finalen Rücksetzer).
Meine Meinung: Die Edelmetalle können genauso abgehen wie Schmitz' Katz' - nur muss das in die Köpfe der Masse. Vorher wird es bei normalen Schwankungen oder kleinen Spikes bleiben. Oder ein Edelmetallstandard wird ausgerufen. Deswegen ist es schon richtig, physisches Metall zu besorgen und eine Position sukzessive aufzubauen sowie Termingeld in CHF. Wirklich massiv gegen einen 20-Jahre-Markttrend zu spekulieren halte ich allerdings für riskant. Man sollte hier unterscheiden zwischen RISIKOVERTEILUNG (Vermögen[wenn vorhanden, hab' selbst keins] durch die Krise) und SPEKULATION am Edelmetallmarkt - gedanklich trennen.
Was für einen Crash bei den Metallen spricht, ist der bevorstehende Credit Crunch im privaten Sektor in den USA. Firmen und Menschen werden ALLES verkaufen müssen, um an Liquidität zu kommen bzw. um finanziell nicht unterzugehen (Firmen bspw. um Leute zu bezahlen, werden Unternehmensanteile verkaufen, verschachern; Menschen, um Mahlzeiten und warme Wohnung zu haben (Verkauf von Privatvermögen - Häuser, Auto, Wertsachen wie Gold, Diamanten etc.). Es wird ALLES in den Markt gegeben.
Der Kampf der Gold-Fürsprecher ist natürlich auch ein Kampf gegen den US-Dollar, hinter dem weitaus größere Interessensgruppen stehen. Noch.
>Es scheint als sind in Sachen Goldberichterstattung zwei Interessensgruppen tätig.
>Die eine Interessensgruppe sind die Goldshorts und die USA - klar. Aber wo sitzen die anderen? GATA und Goldproduzenten, ja. Aber ich vermute mal, daß diese nicht genug Einfluß bei den Medien haben, um diese Artikel/Berichte bringen zu lassen. Verglichen mit der Niedrerer-Goldpreis-Fraktion sind Gata und Goldproduzenten Zwerge. Wer also noch?
>Meine - zugegeben gewagte - These: die europäischen Zentralbanken.
>Wenn ich mir die Situation aus ihrer Sicht vorstelle, dann komme ich zu folgendem:
>Kurzfristige Implikationen:
>1. die Goldverkäufe finden zu Diskontpreisen statt
>2. die Verkäufe helfen den Dollar stark erscheinen zu lassen, was auch dem Euro schadet, der schon ohnehin nicht allzugroßes Vertrauen bei den Leuten genießt.
>3. zusätzlich verstärkt ein starker Dollar durch erhöhte Importpreise für Rohstoffe die Inflation, die bereits ein gutes Stück (EU-Durchschnitt 2,6%) über dem Ziel von 2% p. a. liegt.
>4. damit besteht kein Spielraum für Zinssenkungen zur „Ankurblung“ der Wirtschaft in Euroland
>5. die einzigen Nutznießer sind die USA und einige große US-Investmentbanken. In Europa steckt nur die Deutsche Bank mit drinnen (daher ihre Restrukturierung?? Shorts an Untergesellschaft, die pleite geht im Fall des Falles?)
***Das ist als Gedankenspiel wunderbar durchdacht - aber ich kann's mir praktisch schwer vorstellen. Maybe, maybe not. Außerdem fällt es mir schwer zu glauben, dass die Europa-Vertreter ein Interesse an einem schwachen Euro haben.
Vielleicht kannst Du diesen Punkt nochmal in einem neuen Beitrag hervorheben und kurz erläutern?
Was die Zentralbanker propagieren und was nicht, hängt sicher auch wesentlich davon ab, wie sie selbst ALS PERSONEN positioniert sind. Der eigene Hintern kommt zuerst.
>Langfristige Implikationen:
>1. die Zentralbanken tauschen durch ihre Verkäufe Goldreserven gegen US-Dollar“reserven“
***Wenn sie das tun, dann spinnen sie wirklich. Es würden 'echte Werte' gegen toiletpaper (green) getauscht, welches dann neben anderem toiletpaper (EU-rot)
vergammeln würde.
>2. Der Gutteil des Gold verschwindet aus Euroland - ich vermute Richtung Osten.
***Diese Folge aus 1. fände ich megatraurig. Aber 's wär wie 's immer war: Verraten und verkauft. Ich meine, das Volk durch die Politiker.
>3. Die Strategie den Goldpreis durch Verkäufe zu drücken ist nicht auf Dauer aufrecht zu erhalten.
***Ich kann den Einfluss der Eu-Zbs auf den Goldmarkt nicht einschätzen. Vermute aber, relativ gering.
>4. Spätestens dann, wahrscheinlich schon vorher, wird das Vertrauen in die „Stärke“ des Dollars schwinden und der Dollar wird einen dramatischen Schwächeanfall erleiden.
***Bei den Währungen sehe ich grundsätzlich das Problem, dass die"Großen" (USD, EUR, YEN) alle FÜR SICH schächer werden! Zusammen mit der Deflationskrise ist das katastrophal! (Eigentum-Entwertung [egal was] UND Geld-Entwertung).
>5. Dann bekomen die Notenbanken ein Bilanzproblem, da ihre Währungs“reserven“ an Wert zu verlieren beginnen - man denke Beispielsweise auch an Yen.
>6. Goldreserven sind in Zeiten von Finanzkrisen der einzig verlässlicher Anker für eine Währung. Währungen, die keine Goldreserven hinter sich haben, werden zerbröselt werden. (siehe Krise in Südkorea, wo die Regierung die Leute zu Goldspenden zur Stüzung der Währung aufrief)
>7. Sollte der Euro scheitern, wäre Gold die notwendige Voraussetzung zur Errichtung einer/mehrerer neuer Währunge(n)
>8. Je mehr Leute Gold halten und je besser die Leute auf kommende Finanz/Wirtschaftskrisen vorbereitet sind, um so eher werden diese bewältigt werden können.
***Sehr logisch weitergedacht, aber m.E. nicht wahrscheinlich, dass es so ist. Könnte es allerdings auch nicht widerlegen und halte Deine Überlegungen natürlich für möglich, denkbar.
>9. Wenn die Europäer das Gold ihrer Nationalbanken aufkaufen, dann bleibt es im Land.
***Es sei denn, die Europäer wandern mit ihren Gold-Nuggets und Kookaburras im Rucksack aus (ächz)... ;-)
Tausend Dank!
Tobias
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Talleyrand
29.03.2001, 15:41
@ Tobias
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
Hallo Tobias!
>Was für einen Crash bei den Metallen spricht, ist der bevorstehende Credit Crunch im privaten Sektor in den USA. Firmen und Menschen werden ALLES verkaufen müssen, um an Liquidität zu kommen bzw. um finanziell nicht unterzugehen (Firmen bspw. um Leute zu bezahlen, werden Unternehmensanteile verkaufen, verschachern; Menschen, um Mahlzeiten und warme Wohnung zu haben (Verkauf von Privatvermögen - Häuser, Auto, Wertsachen wie Gold, Diamanten etc.). Es wird ALLES in den Markt gegeben.
Sehe ich auch so. Die Edelmetalle könnten aber grosszügigerweise durch die Kreditgeber (oft Banken) als Rückzahlungselemente akzeptiert werden, ohne diese
gleich wieder am Markt zu verflüssigen. Was aber Mitdenken voraussetzen würde, wenn es n i c h t ohne Masterplan abgeht. Ach nein - die Banken selber kriegen ja selber Probleme und müssen auszahlen.
D ausend Dank!:-) T.
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R.Deutsch
29.03.2001, 16:02
@ Tobias
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Re: Gold und Silber ist Liquidität |
Lieber Tobias,
du schreibst:
Was für einen Crash bei den Metallen spricht, ist der bevorstehende Credit Crunch im privaten Sektor in den USA.
Firmen und Menschen werden ALLES verkaufen müssen, um an Liquidität zu kommen bzw. um finanziell nicht
unterzugehen (Firmen bspw. um Leute zu bezahlen, werden Unternehmensanteile verkaufen, verschachern; Menschen,
um Mahlzeiten und warme Wohnung zu haben (Verkauf von Privatvermögen - Häuser, Auto, Wertsachen wie Gold,
Diamanten etc.). Es wird ALLES in den Markt gegeben.
Hier liegt meines Erachtens der entscheidende Twist. Gold und Silber ist Liquidität - höchste und letzte internationale Liquidität (Tauschbreitschaft), deshalb wird es, im Gegensatz zu allem Anderen, gesucht sein. Die Schulden kann man dann easy mit Gold tilgen.
Ich denke, das ist die entscheidende Grundüberlegung, die man anstellen und für sich entscheiden muss. Da kann Elliott-Analyse nicht helfen.
Gruß
R.Deutsch
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Tobias
29.03.2001, 16:18
@ Talleyrand
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
Hallo, Herzog Talleyrand!
>Sehe ich auch so. Die Edelmetalle könnten aber grosszügigerweise durch die Kreditgeber (oft Banken) als Rückzahlungselemente akzeptiert werden, ohne diese
>gleich wieder am Markt zu verflüssigen.
***Praktisch stellst Du Dir das dann etwa so vor, dass Mr. XY also seinen Russenriegel beleiht? Klar, ginge. Häuser werden ja auch"hinterlegt". Nun, was passiert, wenn plötzlich das Haus niedriger bewertet wird? Die Bank sagt:"Wir müssen das mit dem Kredit nochmal nachrechnen..." Irgendwann reicht wegen der Abwertung das hinterlegte Eigentum (hier: Haus) nicht mehr aus, um den Kredit zu sichern. Folge: Zwangsversteigerung; Folge: Verstärkung der Abwärts-Preisspirale bei den Immos (wg. Angebotserhöhung). Derjenige, dem das Haus unter'm Hintern wegversteigert wurde, muss nun alles tun, um die Differenz zwischen Erlös aus Zwangsversteigerung und aufgenommenen Kredit abzuzahlen (Restkredit). Da er nix mehr hat, muss er an ALLES ran, evtl. gar Omas Goldreserven.
- Mit dem Russenriegel (o.ä.) geht das im Prinzip genauso: Sicherheit, Kredit, heftige Abwertung, wenn keine weitere Sicherheit dann erneute Kreditprüfung, wenn zu weit gefallen, dann Zwangsversteigerung des Riegels, damit erhöhtes Angebot, damit weiter fallende Kurse...Der Einfluss der Privaten im Goldmarkt ist jedoch beschränkt, also alles nicht so dramatisch, hier.
> D ausend Dank!:-) T.
***"Dausend!" - das war Morphosys, nicht vergessen - gehört ins Geschichtsbuch zur größten Manie aller Zeiten.
Besten Gruß,
Tobias
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Turon
29.03.2001, 16:34
@ R.Deutsch
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Doch..... |
Der Aspekt der Zwangsversteigerung um sich zu entschulden ist nicht von Hand zu weisen. Und da stellt sich die Frage woran die Amis eher hängen. Gold und Silber
ist seit Unzeiten im Preis gefallen. Wohnung zu verkaufen - da erleidet man bei einer Marktschwemme größten Verlust, Auto braucht man um zu Arbeit zu kommen.
Anderseits möchte ich bezweifeln, daß die Amis schon erahnen, was da auf sie zu kommt. Ich denke, das zwar im Gold und im Silber enorme Steigerungschancen vorhanden sind, aber ausgerechnet damit rechnet in USA kein Mensch. Anderseits sind es wohl die wenigsten, die dort Gold haben, und gleichzeitig Schulden.
Dafür kann man hervorragend im internationalen Interesse der Amis Gold fremder Länder unter Druck setzen, weil damit Kreditbesicherungsgrundlage sich schmälert. Amis setzen Wert auf einen starken Dollar. Wenn Gold vorzeitig explodiert, ist Rußland beispielsweise gleich halbsaniert und hat dementsprechend wirtschaftlich mehr zu sagen. Bei denn Amis schwindet dann die Wirtschaftsmacht wiederum.
Ich denke - wir werden Gold tatsächlich bei 200 erleben und Silber bei 4.10 -
dann müßten wir nur noch jedem Europäer überreden sich mit Silber/Gold einzudecken.:)
>Lieber Tobias,
>du schreibst:
> Was für einen Crash bei den Metallen spricht, ist der bevorstehende Credit Crunch im privaten Sektor in den USA. > Firmen und Menschen werden ALLES verkaufen müssen, um an Liquidität zu kommen bzw. um finanziell nicht > unterzugehen (Firmen bspw. um Leute zu bezahlen, werden Unternehmensanteile verkaufen, verschachern; Menschen, > um Mahlzeiten und warme Wohnung zu haben (Verkauf von Privatvermögen - Häuser, Auto, Wertsachen wie Gold, > Diamanten etc.). Es wird ALLES in den Markt gegeben.
>Hier liegt meines Erachtens der entscheidende Twist. Gold und Silber ist Liquidität - höchste und letzte internationale Liquidität (Tauschbreitschaft), deshalb wird es, im Gegensatz zu allem Anderen, gesucht sein. Die Schulden kann man dann easy mit Gold tilgen.
>Ich denke, das ist die entscheidende Grundüberlegung, die man anstellen und für sich entscheiden muss. Da kann Elliott-Analyse nicht helfen.
>Gruß
>R.Deutsch
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Tobias
29.03.2001, 16:38
@ R.Deutsch
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Re: Gold und Silber ist Liquidität / Und Whisky erst! |
Hallo Reinhard!
Zum Thema Liquidität fällt mir ein Banker ein, der gern Single Malt Whisky trinkt. Er schaut sich das Glas mit dem flüssigen Gold an, beginnt das Grinsen und meint:"AAAAAHHH, LIQUIDITÄÄÄT."
Aber im Ernst:
>Hier liegt meines Erachtens der entscheidende Twist. Gold und Silber ist Liquidität - höchste und letzte internationale Liquidität (Tauschbreitschaft), deshalb wird es, im Gegensatz zu allem Anderen, gesucht sein. Die Schulden kann man dann easy mit Gold tilgen.
***Du bist der Edelmetallexperte und weißt, wovon Du sprichst! Trotzdem:"Geld ist, was gilt." klingt für mich am plausibelsten. Aber kann Metall Geld sein? Ist es umlauffähig, wohinein kann ich mit einer Goldunze vollstrecken - welche Leistung kann ich abfordern? Ich finde die Idee eines Edelmetallstandards ausgesprochen sympathisch - ich möchte ihn auch. Wir brauchen eine edelmetall-gedeckte Währung, aber nicht die Metall-Stücken selbst für unsere kapitalistische Kontraktwirtschaft (bzw. Marktwirtschaft oder Debitismus). Die Metall-Stücken kann ich u.U. gegen andere Stücken tauschen (z.B. 1t Weizen, Warentausch), aber ich kann nix damit kaufen - das ist doch ein Unterschied!
Auch denke ich, dass es hier keinen Zwist gibt, im Gegenteil - ich bewundere Dein Engagement für den Metallstandard, obwohl soviele Mühlen dagegendrehen!
Darum geht's doch - Edelmetallstandard!
>Ich denke, das ist die entscheidende Grundüberlegung, die man anstellen und für sich entscheiden muss. Da kann Elliott-Analyse nicht helfen.
>Gruß
>R.Deutsch
***Gruß zurück,
Tobias
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Talleyrand
29.03.2001, 16:55
@ Tobias
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Die Bank wird keinerlei Zicken wg. des Riegels machen, sie wird sagen: |
"Grummel, grummel.... Na gut, Herr Schuldner, geben Sie uns also den Goldbarren als Sicherheit (Alternativ: Tilgung), wir setzen den mit dem Tageskurs an."
Ob sie ihn dann vertickt oder nicht, d a s war mein Ansatz.
Das würde aber zuviel Handlungsspielraum auf Seiten der Bank
voraussetzten, fürchte ich.
Gruss! T.
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Diogenes
29.03.2001, 16:59
@ Tobias
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Re: Gold - Gedanken / Medien, keine Manipulation |
Hi Tobias,
****Was für einen Crash bei den Metallen spricht, ist der bevorstehende Credit Crunch im privaten Sektor in den USA. Firmen und Menschen werden ALLES verkaufen müssen, um an Liquidität zu kommen bzw. um finanziell nicht unterzugehen (Firmen bspw. um Leute zu bezahlen, werden Unternehmensanteile verkaufen, verschachern; Menschen, um Mahlzeiten und warme Wohnung zu haben (Verkauf von Privatvermögen - Häuser, Auto, Wertsachen wie Gold, Diamanten etc.). Es wird ALLES in den Markt gegeben.
Hängt davon ab, in wie weit die Goldhalter Schulden haben. Wer hat schon kiloweise Gold, wenn beim Haus noch ein paar hunderttausend Kredit zu zahlen sind? - Kann ich mir schwer vorstellen.
Selbst wenn ich Schulden hätte, würde ich das Gold behalten, verbuddeln oder was auch immer und es als Startkapital für später aufbewahren. Bei 150 $ machen ein paar Unzen das Kraut nicht fett.
***Das ist als Gedankenspiel wunderbar durchdacht - aber ich kann's mir praktisch schwer vorstellen. Maybe, maybe not. Außerdem fällt es mir schwer zu glauben, dass die Europa-Vertreter ein Interesse an einem schwachen Euro haben.
Vielleicht kannst Du diesen Punkt nochmal in einem neuen Beitrag hervorheben und kurz erläutern?
---Ich meine eben, daß die Eurozentralbanker kein interesse an einem schwachen Euro im Vergleich zum Dollar haben. Der Dollar sieht nur so lange gut aus, wie der Goldpreis niedrig ist. Wenn Gold steigt, heißt das umgekehrt, daß der Dollar im Verhältnis zu Gold abgewertet wird - wie so viele Papierwährungen vor ihm. ein straker Dollar und ein hoher Goldpreis können nicht zur gleichen Zeit existieren.
Durch ihre verkäufe helfen sie dem Dollar und schaden zugleich dem Euro, der dann ganz nebenbei noch weniger Gold hinter sich hat.
>Was die Zentralbanker propagieren und was nicht, hängt sicher auch wesentlich davon ab, wie sie selbst ALS PERSONEN positioniert sind. Der eigene Hintern kommt zuerst.
Mag wahr sein, aber ich glaube immer noch, daß es auch in den oberen Etagen noch Menschen mit Rückgrat und Verantwortungsbewußtsein gibt. In den Medien sehe ich zwar Lügenbolde zu Hauf, aber meine tägliche Erfahrung sagt mir, daß es auch anständige Leute gibt und die sind glücklicher Weise immer noch in der Mehrzahl. Es könnten sie doch auch ein paar davon nach oben"verirrt" haben. ;-))
>1. die Zentralbanken tauschen durch ihre Verkäufe Goldreserven gegen US-Dollar“reserven“
***Wenn sie das tun, dann spinnen sie wirklich. Es würden 'echte Werte' gegen toiletpaper (green) getauscht, welches dann neben anderem toiletpaper (EU-rot)
vergammeln würde.
---Genau das tun sie mit ihren Verkäufen, gutes Gold gegen Toiletenpapier. An ende stehen rote Schneutztücher, die durch grünes Toilettenpapier gedeckt sind. Isses nicht klasse?
>2. Der Gutteil des Gold verschwindet aus Euroland - ich vermute Richtung Osten.
***Diese Folge aus 1. fände ich megatraurig. Aber 's wär wie 's immer war: Verraten und verkauft. Ich meine, das Volk durch die Politiker.
---Irgendwer muß kaufen und die Asiaten haben ihre erste Lektion in Sachen Papiergeld 1997 erhalten. Soweit ich gehört haben soll die Nachfrage in Asien stark sein.
Aber wir sind selber schuld, wir haben uns unsere Politiker selber gewählt und die meisten interessieren sich anscheinend nicht für die Goldverkäufe. Ignoranz hat ihren Preis.
>3. Die Strategie den Goldpreis durch Verkäufe zu drücken ist nicht auf Dauer aufrecht zu erhalten.
***Ich kann den Einfluss der Eu-Zbs auf den Goldmarkt nicht einschätzen. Vermute aber, relativ gering.
---Im Gegenteil, sie liefern den Shortern mit ihren"Ausleihungen" (nerver to come back) und Verkäufen die Munition. Wenn die Europäer den Hahn zudrehen, dan ist Zahltag, wie bei Bekanntgabe des Washingtoner Abkommens, nur weit heftiger.
>4. Spätestens dann, wahrscheinlich schon vorher, wird das Vertrauen in die „Stärke“ des Dollars schwinden und der Dollar wird einen dramatischen Schwächeanfall erleiden.
***Bei den Währungen sehe ich grundsätzlich das Problem, dass die"Großen" (USD, EUR, YEN) alle FÜR SICH schächer werden! Zusammen mit der Deflationskrise ist das katastrophal! (Eigentum-Entwertung [egal was] UND Geld-Entwertung).
---Wenn einer gegen den anderen abwertet, dann sind die Wechselkurse nach jeder Runde wieder da wo sie zuvor waren - Abwertungswettlauf, als der Versuch die Defla zu exportieren. Alle drei können zusammen nur gegen Gold schwächer werden.
(Nebenbei: Asien könnte interessant werden, wenn der Yen zum Dollar weiter fällt, müßten die anderen asiatischen Staaten nachziehen um im export Wettbewerbsfähig zu bleiben, Asienkrise die Zweite).
Wenn die Währungen gegenüber den Waren schwächer werden, hätten wir keine Defla, sondern Infla. In einer Defla würde Geld gegenüber den Waren stärker werden, die gleiche Summe Geld würde mehr Waren kaufen.
Eigentumsentwertung und Geldentwertung geht nicht zugleich, was nicht ausschließt, daß beides nacheinander statt findet: zuerst Eigentumsentwertung (Defla) und dann anschließend Geldentwertung (Hyperinfla).
>9. Wenn die Europäer das Gold ihrer Nationalbanken aufkaufen, dann bleibt es im Land.
***Es sei denn, die Europäer wandern mit ihren Gold-Nuggets und Kookaburras im Rucksack aus (ächz)... ;-)
--- ;-)) Hoffen wir, daß es nicht soweit kommen muß (schlepp und schwitz)
Woanders würde es auch kaum besser aussehen, glaube ich.
Gruß
Diogenes
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SchlauFuchs
29.03.2001, 17:09
@ Tobias
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Re: Gold und Silber ist Liquidität / Und Whisky erst! |
Hallo,
>***Du bist der Edelmetallexperte und weißt, wovon Du sprichst! Trotzdem:"Geld ist, was gilt." klingt für mich am plausibelsten. Aber kann Metall Geld sein? Ist es umlauffähig, wohinein kann ich mit einer Goldunze vollstrecken - welche Leistung kann ich abfordern?
Wieso mußt du mit einer Unze Gold noch irgendwohinein vollstrecken?!? Gold ist kein Papiergeld, hinter dem Gold, daß du auf der Hand hast, steht keine Schuld mehr - die wurde damit bezahlt, getilgt.
>Ich finde die Idee eines Edelmetallstandards ausgesprochen sympathisch - ich möchte ihn auch. Wir brauchen eine edelmetall-gedeckte Währung, aber nicht die Metall-Stücken selbst für unsere kapitalistische Kontraktwirtschaft (bzw. Marktwirtschaft oder Debitismus). Die Metall-Stücken kann ich u.U. gegen andere Stücken tauschen (z.B. 1t Weizen, Warentausch), aber ich kann nix damit kaufen - das ist doch ein Unterschied!
Na sicher ist das ein Kauf. Wenn man es grob betrachtet, ist es zwar auch nur ein Tausch, aber genauso grob betrachtet tauschst du mit einem Geldschein nichts anderes als eine Ware gegen eine Schuld eines anderen. Die Schuld wird irgendwann (wenn überhaupt mal) getilgt, womit der Schuld-(Geld-)-Schein vernichtet werden muß. Hinter Gold steht keine Schuld, deswegen braucht das Gold auch nicht vernichtet werden:)
Du kannst aber trotzdem eine Schuld in Gold messen. Und du kannst diese Schuld, die schriftlich festgehalten wird, wie Geld benutzen. aber ist nun das Gold das Geld oder die Schuld an Gold? Da ist mir das Gold doch lieber.
ciao!
SchlauFuchs
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R.Deutsch
29.03.2001, 17:26
@ Diogenes
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Re: Defla + Hyperinfla zugleich! |
Diogenes schreibt:
Eigentumsentwertung und Geldentwertung geht nicht zugleich, was nicht ausschließt, daß beides nacheinander statt
findet: zuerst Eigentumsentwertung (Defla) und dann anschließend Geldentwertung (Hyperinfla).
Doch, doch geht schon und das wird das Neue sein. In Japan geschieht genau dieses und jetzt auch in USA. Massive Eigentumsentwertung (Aktien, Anleihen, Immobilien), bei gleichzeitig massiver Geldvermehrung. Es kommt diesmal beides gleichzeitig, Deflation und Hyperinflation - das wird mal eine neue Erfahrung.
Gruß
R.Deutsch
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Tobias
29.03.2001, 18:40
@ SchlauFuchs
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Re: Gold und Silber ist Liquidität / Und Whisky erst! |
>Wieso mußt du mit einer Unze Gold noch irgendwohinein vollstrecken?!? Gold ist kein Papiergeld, hinter dem Gold, daß du auf der Hand hast, steht keine Schuld mehr - die wurde damit bezahlt, getilgt.
***Woher kommt Dein Gold?? Wie hast Du es besorgt? Selber geschürft? Keine Kosten? Null? Ja, und wie soll ich meine Telekom;-)-Flatrate-Rechnung bis 15.5. bezahlen, etwa in Gramm Gold? Schlaufuchs, ich glaube, das wird nicht akzeptiert - würde auch schon bei meiner Bank scheitern:"Rechnen Sie mir bitte doch einmal hier meinen DM-Lappen in Gold-Gramm-Geld um und überweisen Sie dann bitte das Gewicht..." Der DM-Lappen ist Geld, eine Ware (gleich wie beliebt, begehrt, akzeptiert, verbreitet) nicht. Gewicht kann ich nicht überweisen/transferien, einen Anspruch (hier bspw. auf Vollstreckung in Gold, das hinterlegte Metall)hingegen schon.
>>Ich finde die Idee eines Edelmetallstandards ausgesprochen sympathisch - ich möchte ihn auch. Wir brauchen eine edelmetall-gedeckte Währung, aber nicht die Metall-Stücken selbst für unsere kapitalistische Kontraktwirtschaft (bzw. Marktwirtschaft oder Debitismus). Die Metall-Stücken kann ich u.U. gegen andere Stücken tauschen (z.B. 1t Weizen, Warentausch), aber ich kann nix damit kaufen - das ist doch ein Unterschied!
>Na sicher ist das ein Kauf. Wenn man es grob betrachtet, ist es zwar auch nur ein Tausch, aber genauso grob betrachtet tauschst du mit einem Geldschein nichts anderes als eine Ware gegen eine Schuld eines anderen.
***Nein. Die Frage ist, ob Gold Geld ist oder nicht. Wenn Gold Geld wäre (es gibt dazu verschiedene Ansichten), dann wäre auch Reis oder Weizen oder Wolle oder Wasser Geld, da mindestens genauso bekannt und gebraucht auf der Welt! Ist Gold eine Ware oder ist es Geld (umlauffähiger Schuldtitel) oder beides? Der ALC-Schein, den Reinhard auf der Tagung präsentiert hat, ist dann Geld, wenn er umläuft, also breit akzeptiert wird und ich mir jederzeit mit diesem Zettel das hinterlegte Silber abholen kann ("vollstrecken")! Der Silberbarren war kein Geld, sondern Metallware, der auch als Gelddeckung fungieren könnte.
Die Schuld wird irgendwann (wenn überhaupt mal) getilgt, womit der Schuld-(Geld-)-Schein vernichtet werden muß. Hinter Gold steht keine Schuld, deswegen braucht das Gold auch nicht vernichtet werden:)
***Ohauerha. Bitte sag' mir, wo ich Gold einfach so herbekomme! Wenn ich morgen zur Bank gehe und sage:"Ich hätte da gern auch mal etwas Gold, es steht doch keine Schuld dahinter. Geben Sie mir was." - was sagt dann der Banker? Vielleicht das:"Vielen Dank für Ihr Interesse. Für eine Unze SCHULDEN sie uns soundsoviel DM, für ein Kilo SCHULDEN Sie uns soundsoviel DM, etc."
Gruß,
Tobias
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Ecki1
29.03.2001, 18:47
@ Talleyrand
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Unterschiedliche Anfälligkeit für Preisverfall bei Deflationen |
Bei Deflationen fallen diejenigen Güter am stärksten im Preis, in die beim kollektiven Schuldnerausfall bevorzugt vollstreckt wird. Es handelt sich also um die üblichsten Kredit-Besicherungsinstrumente. Sind Aktien durchschnittlich prozentual am stärksten beliehen und es kommt zum Kreditausfall, so werden grosse Mengen Aktien in den Markt gegeben und die Börse kracht, weil sich keine Käufer finden. Falls eher die Immobilien stark beliehen sind, krachen die Immobilienpreise in der Liquiditätskrise stärker, da mehr Marktteilnehmer ihre Immobilien abgeben müssen als ihre Aktienpakete. Das zeigt ein Vergleich zwischen USA 1929 - 1932 und Japan ab 1989.
Interessanterweise gibt es zur Zeit kaum Kredite mit Edelmetallbasis. Hierin wird also vermutlich nicht in so starkem Mass vollstreckt werden, wenn die nächste Kreditklemme kommt und die Preise bleiben relativ stabil.
Gruss: Ecki
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JüKü
29.03.2001, 19:03
@ Ecki1
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Re: Unterschiedliche Anfälligkeit für Preisverfall bei Deflationen |
Interessant! So habe ich es noch nicht betrachtet!
>Bei Deflationen fallen diejenigen Güter am stärksten im Preis, in die beim kollektiven Schuldnerausfall bevorzugt vollstreckt wird. Es handelt sich also um die üblichsten Kredit-Besicherungsinstrumente. Sind Aktien durchschnittlich prozentual am stärksten beliehen und es kommt zum Kreditausfall, so werden grosse Mengen Aktien in den Markt gegeben und die Börse kracht, weil sich keine Käufer finden. Falls eher die Immobilien stark beliehen sind, krachen die Immobilienpreise in der Liquiditätskrise stärker, da mehr Marktteilnehmer ihre Immobilien abgeben müssen als ihre Aktienpakete. Das zeigt ein Vergleich zwischen USA 1929 - 1932 und Japan ab 1989.
>Interessanterweise gibt es zur Zeit kaum Kredite mit Edelmetallbasis. Hierin wird also vermutlich nicht in so starkem Mass vollstreckt werden, wenn die nächste Kreditklemme kommt und die Preise bleiben relativ stabil.
>Gruss: Ecki
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Diogenes
29.03.2001, 20:40
@ R.Deutsch
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Wie sieht dieses genau Szenario aus? (owT) |
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Diogenes
29.03.2001, 20:43
@ Ecki1
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Besser kann man es nicht sagen! (owT) |
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SchlauFuchs
30.03.2001, 01:33
@ Tobias
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Re: Gold und Silber ist Liquidität / Und Whisky erst! |
>>Wieso mußt du mit einer Unze Gold noch irgendwohinein vollstrecken?!? Gold ist kein Papiergeld, hinter dem Gold, daß du auf der Hand hast, steht keine Schuld mehr - die wurde damit bezahlt, getilgt.
>***Woher kommt Dein Gold?? Wie hast Du es besorgt? Selber geschürft? Keine Kosten? Null? Ja, und wie soll ich meine Telekom;-)-Flatrate-Rechnung bis 15.5. bezahlen, etwa in Gramm Gold? Schlaufuchs, ich glaube, das wird nicht akzeptiert - würde auch schon bei meiner Bank scheitern:"Rechnen Sie mir bitte doch einmal hier meinen DM-Lappen in Gold-Gramm-Geld um und überweisen Sie dann bitte das Gewicht..." Der DM-Lappen ist Geld, eine Ware (gleich wie beliebt, begehrt, akzeptiert, verbreitet) nicht. Gewicht kann ich nicht überweisen/transferien, einen Anspruch (hier bspw. auf Vollstreckung in Gold, das hinterlegte Metall)hingegen schon.
Kennst du schon e-Gold? Man überweißt in seinen Transaktionen elektronisch Unzen- oder Gramm an Gold. diese werden nicht physikalisch ausgetauscht, können aber bei bedarf abgehoben werden, in form von tatsächlichem Gold oder in einer Währung deiner Wahl zum aktuellen Gold-Kurs dieser Währung.
In den letzten 24 Stunden hat e-Gold allein Gold-Transaktionen im Gesamtbetrag von 7.252,45 Unzen Gold, das entspricht aktuell 1.879.624,48 USD geleistet. Es gibt mehr als 180.000 Konten dort, von denen in den letzten 24 Stunden mehr als 13.000 aktiv waren. Ich würde schon sagen, daß Gold als Geld funktioniert. Den Dollar brauchen wir nicht. Die DM auch nicht. Den Euro schon gar nicht. Wen würde es stören, wenn auf dem Preisschild im Supermarkt der Preis in Gramm oder Milligramm Gold aufgedruckt wäre? Das Barzahlen der krummen Beträge könnte meinetwegen in silber oder Kupfermünzen gemacht werden, die in einem Wertverhältnis zu Gold festgesetzt werden. WIE FRÜHER AUCH!
An der Frage, woher denn mein Gold kommt, sehe ich, daß du meinen Einwurf nicht verstanden hast. Das Gold habe ich gekauft, oder ich habe dafür gearbeitet. Egal, wenn ich es besitze, ist es schuld-frei. Ich habe dafür geleistet. Sonst hätte ich es nicht. Ich weiß nicht, ob oder wann die Telekom beispielsweise e-Gold als Zahlungssystem akzeptiert. Das wird wohl auch erst dann möglich sein, wenn es als nationaler Zahlungsstandart akzeptiert wird. Für mich ist es ein akzeptabler Zahlungsweg. Jeder von euch kann mir auf mein Konto-e-Gold überweisen. Und ich könnte gleiches. Die Transaktion läuft wesentlich schneller als mit Girokonten oder VISA-Karten (Ich klicke den Knopf und du findest es auf deinem Konto) und ist zudem sehr günstig (Ich denke es ist bekannt, wieviel Zinsen die VISA von den Händlern für die Transaktionen fordert).
>>>Ich finde die Idee eines Edelmetallstandards ausgesprochen sympathisch - ich möchte ihn auch. Wir brauchen eine edelmetall-gedeckte Währung, aber nicht die Metall-Stücken selbst für unsere kapitalistische Kontraktwirtschaft (bzw. Marktwirtschaft oder Debitismus). Die Metall-Stücken kann ich u.U. gegen andere Stücken tauschen (z.B. 1t Weizen, Warentausch), aber ich kann nix damit kaufen - das ist doch ein Unterschied!
>>Na sicher ist das ein Kauf. Wenn man es grob betrachtet, ist es zwar auch nur ein Tausch, aber genauso grob betrachtet tauschst du mit einem Geldschein nichts anderes als eine Ware gegen eine Schuld eines anderen.
>***Nein. Die Frage ist, ob Gold Geld ist oder nicht. Wenn Gold Geld wäre (es gibt dazu verschiedene Ansichten), dann wäre auch Reis oder Weizen oder Wolle oder Wasser Geld, da mindestens genauso bekannt und gebraucht auf der Welt!
Ja, natürlich kann auch eine solche Ware den Zweck der Bezahlung übernehmen. Du hast nur ein Problem damit - die genannten Produkte sind nicht sehr dauerhaft. Sie sind von wandelhafter Qualität. Die Würmer und Motten können drangehen. Das Zeug kann auf dem Transport zu dir in Flammen aufgehen. Und im Gegenwert zu 100g Gold stehen einige Zentner Getreide. Die kannst du nicht so einfach am Kiosk gegen ne Schachtel Zigaretten tauschen. You got it? Darum gehen manche Waren als Geld, manche nur sehr bedingt, manche gar nicht.
>Ist Gold eine Ware oder ist es Geld (umlauffähiger Schuldtitel) oder beides? Der ALC-Schein, den Reinhard auf der Tagung präsentiert hat, ist dann Geld, wenn er umläuft, also breit akzeptiert wird und ich mir jederzeit mit diesem Zettel das hinterlegte Silber abholen kann ("vollstrecken")!
Und wenn er nicht umläuft und nicht akzeptiert wird, ist er auf alle Fälle seinen Betrag an Silber wert. Was ist die DM wert, wenn sie auf einmal nicht mehr akzeptiert wird?
> Der Silberbarren war kein Geld, sondern Metallware, der auch als Gelddeckung fungieren könnte.
Und die DM ist ein Nichts, welches auch als Tauschmittel akzeptiert wird. Oder?
>Die Schuld wird irgendwann (wenn überhaupt mal) getilgt, womit der Schuld-(Geld-)-Schein vernichtet werden muß. Hinter Gold steht keine Schuld, deswegen braucht das Gold auch nicht vernichtet werden:)
>***Ohauerha. Bitte sag' mir, wo ich Gold einfach so herbekomme! Wenn ich morgen zur Bank gehe und sage:"Ich hätte da gern auch mal etwas Gold, es steht doch keine Schuld dahinter. Geben Sie mir was." - was sagt dann der Banker? Vielleicht das:"Vielen Dank für Ihr Interesse. Für eine Unze SCHULDEN sie uns soundsoviel DM, für ein Kilo SCHULDEN Sie uns soundsoviel DM, etc."
>Gruß,
>Tobias
Jetzt muß ich dir hoffentlich nicht den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum erklären. Wenn ich sage, daß ich Gold besitze, dann habe ich es mir gekauft, habe eine Leistung erbracht, die in DM gemessen wurde und Tausche mir zum gleichen Betrage Gold ein. Dieses Gold besitze ich schuldfrei, ich bin der Eigentümer.
Wenn du dir bei der Bank nur Gold <em>leihst</em>, ist das eine ganz andere Sache. Die Schuld ist davon völlig losgelöst. Wenn du das Gold als Tauschmittel ausgegeben hast, hast du kein Gold mehr, aber immer noch deine Schuld gegenüber der Bank. Wenn du der Bank nun 500Gramm Gold schuldest, dann mußt du genügend Leistung erbringen, um der Bank ihre 500Gramm zurückgeben zu können. Oder du mußt ihr etwas geben, was sie als Ersatz für das Gold akzeptiert, aber gegebenenfalls dafür leisten. Das alles interessiert aber das Gold nicht. Die Bank ist der Eigentümer des Goldes gewesen, du nur der vorübergehende Besitzer. Wenn du das Gold ausgibst, interssiert niemendn deiner Lieferanten, ob du dir das Gold nun geliehen hast oder du es dir erarbeitet hast. Ihn interessiert nur, daß es existiert. Wenn er es bar entgegennimmt, ist das am sichersten, wenn er einen Lagerschein darüber akzeptiert, ist das auch ok, wenn das Lager einen guten Ruf hat. Dito für eine elektronische Lagerüberweisung. Und da sind wir wieder beim goldgedeckten Geld.
Wodurch ist die DM gedeckt? Gegen was kannst du sie eintauschen, wenn niemand mehr die DM annehmen will?
ciao!
SchlauFuchs
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Oldy
30.03.2001, 22:40
@ R.Deutsch
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Re: Defla + Hyperinfla zugleich! |
> Eigentumsentwertung und Geldentwertung geht nicht zugleich, was nicht ausschließt, daß beides nacheinander statt > findet: zuerst Eigentumsentwertung (Defla) und dann anschließend Geldentwertung (Hyperinfla).
>Doch, doch geht schon und das wird das Neue sein. In Japan geschieht genau dieses und jetzt auch in USA. Massive Eigentumsentwertung (Aktien, Anleihen, Immobilien), bei gleichzeitig massiver Geldvermehrung. Es kommt diesmal beides gleichzeitig, Deflation und Hyperinflation - das wird mal eine neue Erfahrung.
>Gruß
>R.Deutsch
Was ist Deflation?
Weil nicht nur hier sondern auch weitverbreitet in der Wirtschaftswissenschaft sehr unterschiedliche Auffassungen von Deflation existieren, die meist ihre Ursache im ungeklärten Geldmengenbegriff und der Nichterkenntnis der Auswirkungen des Geldes auf die verschiedenen Märkte hat, hier eine kleine Klarstellung:
Deflation ist Verschwinden eines Teils der Geldmenge aus einem Markt!
Preissenkungen sind dann die Folge davon, sind aber nicht Deflation.
Man kann also nicht von Deflation sprechen, wenn Preise auf einem Markt sinken. Nehmen wir als Beispiel den neuen Markt. Da sind die Preise im letzten Jahr teilweise bis zu 90% gesunken. Das bedeutet, daß sich das Geld aus diesem Markt zurück gezogen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb gab es aber keine allgemeine Deflation, oder habt ihr etwa bemerkt, daß das Bier jetzt auch nur mehr 10% von dem kostet, was es vor einem Jahr gekostet hat?
Dasselbe gilt auch für andere Märkte. So, die Immobilien sind um 40% billiger geworden. Deflation? Mitnichten - das Geld hat sich aus dem Immobilienmarkt zurückgezogen, ist aber nicht verschwunden oder hat sich in Luft aufgelöst.
Markt ist der Platz in Zeit und Raum, wo sich Angebot und Nachfrage (ausgedrückt in Geld in unserer Marktwirtschaft) treffen.
Nehmen wir einmal an, daß in einem sehr beschränkten Markt weit in der Wüste ohne Möglichkeit den Raum zu anderen Märkten zu überwinden, ein Glas Wasser eine Unze Gold kostet. Heißt das nun, daß das Glas Wasser aus der Wasserleitung
irgendwo in der Welt auch so viel wert ist? Weil jemand in der Wüste so viel dafür bezahlt hat?
Das wird wohl niemand glauben, aber im Prinzip ist das dasselbe, als ob jemand
glaubt, daß es eine allgemeine Deflation bedeutet, wenn einzelne Preise auf einzelnen Märkten sinken.
Natürlich auch umgekehrt, daß es Inflation sei, wenn Preise auf einzelnen Märkten steigen.
Die Hauptschuld an dieser Verwirrung hat die Wirtschaftswissenschaft, der es bisher weder gelungen ist, den Geldbegriff zu klären noch ihn in Verbindung mit
den lebendigen Märkten zu bringen. Es ist so ähnlich als ob sie einen Leichnam untersuchten um das Leben zu begreifen.
Auf unser Forum hier bezogen heißt das eines. Ihr könnt mich nicht verstehen, weil ihr diese einfachen Dinge nicht versteht. Niemand hat sie euch gelehrt. Wie könnte es auch sein? In den Hochschulen sehen sie das doch auch (noch) nicht.
Ihr seht das, so leid es mir tut, wirklich nicht, sonst könnte Freund Deutsch nicht unwidersprochen behaupten, daß es jetzt Deflation und Inflation gleichzeitig gäbe. Sogar Hyperinflation, ja, aber wo? In der Zukunft? Irgendwo in der Wüste? In seinem Hirn?
Zu eurer Beruhigung. Als ich die Zusammen hänge vor fast 50 Jahren zum ersten Mal kennen lernte, zweifelte ich ernsthaft an dem Verstand der Leute, die mir das erklären wollten und auch an dem der Schreiber der Bücher, die ich da las und nicht zu Schluß auch an meinem, weil ich nicht glauben konnte, daß so eine einfache Sache nicht weltbekannt sei. Ihr werdet wahrscheinlich auch durch dieses Stadium gehen müssen, wenn ihr die Dinge begreifen wollt.
Für mich war es der Mühe wert und meine Erkenntnisse haben mir auch ein schönes und erfülltes Leben gebracht.
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JüKü
30.03.2001, 23:01
@ Oldy
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Re: Defla + Hyperinfla zugleich! / OLDY, merkst du noch was? |
>Nehmen wir als Beispiel den neuen Markt. Da sind die Preise im letzten Jahr teilweise bis zu 90% gesunken. Das bedeutet, daß sich das Geld aus diesem Markt zurück gezogen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb gab es aber keine allgemeine Deflation, oder habt ihr etwa bemerkt, daß das Bier jetzt auch nur mehr 10% von dem kostet, was es vor einem Jahr gekostet hat?
>Ihr seht das, so leid es mir tut, wirklich nicht, sonst könnte Freund Deutsch nicht unwidersprochen behaupten, daß es jetzt Deflation und Inflation gleichzeitig gäbe.
Lieber Oldy!
Merkst du eigentlich nicht, dass du dir da selber widersprochen hast?
Deflation am Neuen Markt, aber Bier wird nicht billiger bzw. sogar teurer. Was ist das denn?
Aber trotzdem immer feste druff! Auch wenns Quatsch ist.
Oh oh, jetzt muss der Oldy seine ganze Geduld mit mir zusammen nehmen....
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Oldy
30.03.2001, 23:54
@ JüKü
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Re: Defla + Hyperinfla zugleich! / OLDY, merkst du noch was? |
>>Nehmen wir als Beispiel den neuen Markt. Da sind die Preise im letzten Jahr teilweise bis zu 90% gesunken. Das bedeutet, daß sich das Geld aus diesem Markt zurück gezogen hat. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb gab es aber keine allgemeine Deflation, oder habt ihr etwa bemerkt, daß das Bier jetzt auch nur mehr 10% von dem kostet, was es vor einem Jahr gekostet hat?
>>Ihr seht das, so leid es mir tut, wirklich nicht, sonst könnte Freund Deutsch nicht unwidersprochen behaupten, daß es jetzt Deflation und Inflation gleichzeitig gäbe.
>Lieber Oldy!
>Merkst du eigentlich nicht, dass du dir da selber widersprochen hast?
>Deflation am Neuen Markt, aber Bier wird nicht billiger bzw. sogar teurer. Was ist das denn?
>Aber trotzdem immer feste druff! Auch wenns Quatsch ist.
>Oh oh, jetzt muss der Oldy seine ganze Geduld mit mir zusammen nehmen....
Lieber JueKue, erinnere dich an die japanische"Deflation"
und dann lese noch einmal genau. Ich sagte ALLGEMEINE
Deflation. Wenn man jede Preissenkung auf einem Teilmarkt
als Deflation ansieht, kann man gleich auch sagen, es gibt
eine Computerdeflation, weil die immer billiger werden.
Give me a break! Gerade habe ich doch erklaert was Deflation
wirklich ist. Ein allgemeiner Rueckzug von Geld aus dem
Gesamtmarkt! Der ist dann verbunden mit fast allgemeinen
Preisverfall. Hast du einen allgemeinen Preisverfall bemerkt,
als der Nasdaq einbrach? Oder im gegenteiligen Fall. Hast
du bei der Gold und Silberhausse in den Jahren bis 1980
eine vergleichbare Preissteigerung im allgemeinen gesehen?
Mir tut es manchmal direkt weh, wenn ich das immer und
immer wieder, wie mit einem Loeffel, euch fuettern muss und
ihr spuckt es immer wieder aus.
Das hat naemlich auch gar nichts mit Gesellgeld zu tun.
Das sind primitivste wirtschaftliche Grundfragen, die
eigentlich in diesem Forum Selbverstaendlichkeiten sein
sollten. Hier wird, im Gegensatz zu Wiwi doch praxisbezogen
gedacht, oder sollte es.
Was passiert aber dann. Die geduldigen Erklaerungen des
Oldy werden als Quatsch bezeichnet und nicht nur einmal.
Wenn sich dann manchmal spaeter herausstellt, dass sie
doch kein Quatsch waren, wird das schnell unter den Tisch
gewischt.
Darf ich es also noch einmal sagen: Das Sinken einzelner
Preise und sogar Preisgruppen ist KEINE DEFLATION. Sowie
auch das Steigen einzelner Preise KEINE INFLATION ist. Wie
einfach muss ich es noch machen, damit es endlich
geschluckt und nicht wieder ausgespuckt wird?
Gruss vom Oldy
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