Haydn
10.04.2001, 15:54 |
An JüKü Thread gesperrt |
Wenn-wie du sagtest- Börsen Wirtschaftsvorboten sind und der Nikkei auf >50.000 gehen soll, dann brechen ja rosige Zeiten für Japan herein, oder?
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Henning
10.04.2001, 15:57
@ Haydn
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Re: An JüKü |
>Wenn-wie du sagtest- Börsen Wirtschaftsvorboten sind und der Nikkei auf >50.000 gehen soll, dann brechen ja rosige Zeiten für Japan herein, oder?
Es koennte auch eine Hyperinflation bedeuten ;-)
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Haydn
10.04.2001, 15:58
@ Henning
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Re: An JüKü |
>>Wenn-wie du sagtest- Börsen Wirtschaftsvorboten sind und der Nikkei auf >50.000 gehen soll, dann brechen ja rosige Zeiten für Japan herein, oder?
>Es koennte auch eine Hyperinflation bedeuten ;-)
Blödsinn!!!!!
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JüKü
10.04.2001, 17:53
@ Haydn
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Re: An JüKü |
>>>Wenn-wie du sagtest- Börsen Wirtschaftsvorboten sind und der Nikkei auf >50.000 gehen soll, dann brechen ja rosige Zeiten für Japan herein, oder?
>>Es koennte auch eine Hyperinflation bedeuten ;-)
>Blödsinn!!!!!
Gar kein Blödsinn! Siehe Deutschland 1923 (per Suchmaschine hier im Forum findest du die Aktienkurse, 5. Suchergebnis auf"1923").
Aber unabhängig davon wird Japan natürlich wieder rosige Zeiten sehen - nach dem Staatsbankrott.
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Josef
10.04.2001, 19:00
@ JüKü
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An JüKü: Wie muss man sich denn einen japanischen Staatsbankrott vor- |
stellen Was passiert da praktisch? Ist das eine Waehrungsreform und
jeder Japaner darf dann 1000 Yen in einen Yin umtauschen>
Sparguthaben werden nur 1:100 umgetauscht, Lebensversicherungen halbiert
oder was eigentlich??
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dottore
10.04.2001, 20:09
@ Josef
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Re: Einen japanischen Staatsbankrott vorstellen? So: |
>Was passiert da praktisch? Ist das eine Waehrungsreform und
>jeder Japaner darf dann 1000 Yen in einen Yin umtauschen>
>Sparguthaben werden nur 1:100 umgetauscht, Lebensversicherungen halbiert
>oder was eigentlich??
Geschichte der Staatsbankrotte (ausführlichste Literatur, Fischer et al.) kennt alle mögichen Varianten:
1. Auf keinen Fall die vollständieg Zahlungseinstellung plus Streichung zuerst.
2. Man prologiert. Fälligkeiten werden gestreckt. Titel fallen im Kurs (Rendite steigt). Rating wird herunter gesetzt. AAA - AA - A usw. Bedeutet: Neue Kredite teurer. Beschleunigt den Verfall.
3. Man zieht immer kürzere Titel direkt auf die Notenbank (aus deren Ausweis sofort zu erkennen). Schafft den Liquidruck weg. Und da NB Staat gehört nullo problemo.
4. Moratorium (siehe Russland usw.). Aber das ist schon sehr stark für die zweitgrößte Industrienation der Welt!
5. IWF tritt ein, nimmt die Japan-Titel ins Nostro (alias räumt den Japaner neue Limits ein). Klartext: IWF muss Kapital erhöhen, Mitglieder u.a. BRD müssen zustimmen und ihrerseits Geld beschaffen (am leichtesten: Als Schulden bzw. Eventualverbindlichkeiten buchen). Aber kein Problem.
6. Japan geht an den internationalen Kapitalmarkt (bisher als Staat in fremder (!!!) Währung nicht). Ganz wichtiges Signal!
7. Japan drückt Kurs des Yen (= Mindert die Schulden gegenüber Ausländern, die Japan-Titel halten; zahlt mit weniger Yen zurück, auf die die Titel lauten).
8. Japan streckt Zinszahlungen. Gibt dafür"Promessen" aus (siehe Frankreich 1788). Heutzutage ungewöhnlich. Wird als"Neukredit" (mit eingebautem fälligen Zinsen) kaschiert.
9. Japan greift die Devisenreserven an, lädt also die US-Titel seiner NB in NY ab = starker Fall der US-Titel plus Zinsanstieg drüben plus scharfer Einbruch an der NYSE. Politisch sehr heikel. Bush greift noch Mal Nagasaki an ;-)
10. Japan schafft eine"Agency", die jene Titel zu pari aufkauft, denen das heimische Publikum misstraut. Die Agency berschafft sich ihre Refi durch eine"Garantieerklärung" des Staates. Quasi letter of intent, Bürgschaft oder Patronatserklärung.
11. Japan senkt die sonstigen Haushaltsverpflichtungen (Renten, Pensionen, Beamtengehälter; siehe Weimarer Republik; siehe heute BRD bei Renten).
12. Japan"konvertiert" seine Schulden. Kann den Zinssatz über Nacht runtersetzen. Extrem heikel, da die Kurse subito fallen.
13. Japan führt Steuer auf Staatsschuldenzinsen ein. Quellensteuer, logo (siehe FinMins Stoltenberg & Waigel). Kann bis zur Höhe der Zinsen reichen, so dass Halten von Papieren sinnlos. Möglich:"Soziale" Komponente: Nur die fat cats zahlen voll, bis zu einer Freigrenze bleiben die Zinsen unbesteuert und danach progressiv.
14. Japan verlost die Rückzahlung. Also nur per Zufall werden die Gläubiger noch bedient.
15. Japan führt"Sinking fund-System" ein: Die Zinsen werden in den Haushalt (oder besser von der BoJ übernommen), und mit Hilfe der Zinsen, die jeweils dort einlaufen werden alte Titel vom Markt genommen. Und mit Hilfe der auf diese Titel gesparten Zinsen werden immer neue Titel zurückgekauft, siehe GB 18. Jh.
16. Japan inflationiert voll, was aber - siehe x-fache Postings - nur geht, indem die BoJ neue, aber immer kurzfristigere Titel des Staates reinnimmt und damit das"Geld" zu schaffen, um die alten Langläufer aufzukaufen. Oder Hubschraubergeld.
17. Japan gibt weiter unbeschränkt Titel aus, die sich aber nur zu immer höherem Abschlag absetzen lassen, da jeder schon bis über alle Ohren Titel hat. Im Dt. Reich (Weimar) kamen neue Anleihen als 6-Prozenter mit Ausgabekurs 85 und tiefer daher. Als EMISSION!
18. Japan hat alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft. Kein neuer Kredit in Sicht? Dann müssen die Kimonos runter! Japan gesteht ein, weder Zinsen noch Schulden bezahlen zu können. Auch nicht mit Hilfe von 100 %-MWSt.-Erhöhung etc.
Zahlungseinstellung.
Aber das ist noch nicht längst das Ende vom Lied!
Titel fallen dann rapide. 6%-Anleihen bei 30-40. Und dann bei 10-20. Die alten China (Sun-Yat-Sen)- und Zaren-Anleihen gab's noch 70 Jahre nach den Revolutionen und Schuldennegierungen zu 10 % und mehr in Paris zu kaufen.
Was macht Japan dann (siehe Bolivien 1982 ff.): Es kauft die ziemlich wertlos gewordenen Titel zurück. Und hat sie als quasi Zero-Money wieder im Sack - und damit zurück bezahlt. (Siehe auch Stichwort: Roosa-Bonds usw.).
Japan könnte auch in Goldanleihen"konvertieren" (siehe Giscard-Anleihe, Frankreich). Das würde auch helfen, trägt aber ein GOLDPREISEXPLOSIONS-Risiko.
Ansonsten ist Feierabend. Jeder Staba kommt zwar so sicher wie das Amen in St. Peter. Aber es geht um die Finessen und da ist bei einem noch immer Top-Schuldner jede Menge Spielraum.
Das ist zugleich das Elend. Alle Staaten sind insolvent, aber noch lange nicht illiquide. Weil sie ja ihre ZBs als Backing haben. In der realen privaten Wirtschaft ist es genau umgekehrt. Die Firmen können sehr wohl solvent sein, aber nix Liqui mehr, weil die Banken die Buden nicht für so solvent betrachten wie sie selber.
Noch Fragen? Kenne alle Staatsbankrotte und das seit Anbeginn der Schuldenwirtschaftsgeschichte aus dem Effeff. Beantworte alles gern. Schließlich - siehe JüKüs Schokoldadenriegel-Posting (die arme, liebe Toni!) - ist der Staat die erfindungsreichste und perverseste Instanz, die's überhaupt gibt.
Gruß
d.
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Baldur der Ketzer
10.04.2001, 20:24
@ dottore
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Re: pervers, perverser, am perverstesten, EU......(Schokoverzollung) |
>>Schließlich - siehe JüKüs Schokoldadenriegel-Posting (die arme, liebe Toni!) - ist der Staat die erfindungsreichste und perverseste Instanz, die's überhaupt gibt.
ach, dottore,
untertreib mal nicht so, die facts sind doch weit schlimmer, gell, Hofrat Fischler?
Ich hab mal aus Norwegen ein paar Kartons Überlebenskekse kommen lassen, Haltbarkeit 10 Jahre, ein uriges Zeug, das nicht mal schlecht schmeckt.
Norwegen, EWR, ja, null problemo....denkste.
Baldur, komm mal in die Zollabfertigung, und sag mir, was da drin ist.
Ja, keine Ahnung, das, was draufsteht, halt. Getreide, Milchebestandteile, Zucker.
Nee, Baldur, Schwachkopp, WAS drin ist.
Also Maltodextrose, oder Fructose, oder Saccarose, und wieviel Prozent, und welchen Ursprungs, und wieviel sowieso und olala......
Ich dachte, ich spinne.
Agrarabschöpfungsbeiträge.
Ich mußte dem Hersteller schreiben, was ist denn drin in Eurem Zeugs?
Wie sich herausstellte, gibt es ca. 100 Möglichkeiten, Kekse einzutarifieren.
Und entsprechend werden dann Abschöpfungsbeiträge eingehoben.
Machte für die ganze Chose ein paar Mark fuffzich.
Und der Aufwand? Stunden und Kosten für hunderte von Oggersheimer Saumagen-Magg.
Ich verurteile normalerweise die Abqualifizierung anderer Ansichten als krankhaft, aber das, was ich von der EU mitbekommen habe, ist multimegamorbide.
Schande über dieses Pack. (mit Verlaub frei nach Außenminister Fischer).
und beste Grüße in die Runde vom Baldur dem alten Ketzer
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dottore
10.04.2001, 21:00
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ja, Ketzer, bravo! Deshalb m u s s das weg! Und immer daran denken: |
Wir brauchen den Staat nicht. Aber der Staat braucht uns.
Der Staat (in seiner heutigen Form, wir reden nicht von einem Garanten für friedliches Zusammenleben) ist die ultimative Perversion des geschichtlichen Ablausf überhaupt.
Entspann' Dich, mein Guter, über Ostern mit van Creveld. Es ist ein wirklich exzellentes Buch. Keinerlei Spinnerei oder Weltverbesserung. Simply facts, straight. Und der junge Gerling (Gerling-Konzern) hat es nicht just for fun verlegt.
Verleger übrigens von"in Vorlage treten", was aber wieder zum Debitismus gehört, und den wollen wir jetzt Mal ruhen lassen.
Er wird sich noch gigantisch genug melden. "Nicht reizen!" steht an seinem Gitter...
Gruß, ganz, ganz herzlich, ins nachbarliche Ketzerland,
d.
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Josef
10.04.2001, 22:12
@ dottore
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@dottore: Du hattest heute einen deiner grossen Tage!! Vielen Dank. (owT) |
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FlyingCondor
10.04.2001, 23:46
@ dottore
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Re: Ja, Ketzer, bravo! Deshalb m u s s das weg??? Wo bin ich hier? |
>Wir brauchen den Staat nicht. Aber der Staat braucht uns.
Vielleicht habe ich mich nur getäuscht, oder meinst du wirklich der Staat müsste weg???
Cya
Condor
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JüKü
11.04.2001, 00:16
@ FlyingCondor
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Re: Ja, Ketzer, bravo! Deshalb m u s s das weg??? Wo bin ich hier? |
>>Wir brauchen den Staat nicht. Aber der Staat braucht uns.
>Vielleicht habe ich mich nur getäuscht, oder meinst du wirklich der Staat müsste weg???
>Cya
>Condor
Du scheinst dich noch nicht eingehend mit der Staatsverschuldung und der Geschichte derselben beschäftigt zu haben. Solltest das Buch bestellen ;-)
Nicht der ganze Staat muss weg, aber der Staat in seiner jetzigen Form. Noch genauer: Die Verschuldungsgrenze muss nahe Null liegen.
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FlyingCondor
11.04.2001, 00:45
@ JüKü
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damit bin ich beruhigt... |
>>>Wir brauchen den Staat nicht. Aber der Staat braucht uns.
>>Vielleicht habe ich mich nur getäuscht, oder meinst du wirklich der Staat müsste weg???
>>Cya
>>Condor
>Du scheinst dich noch nicht eingehend mit der Staatsverschuldung und der Geschichte derselben beschäftigt zu haben. Solltest das Buch bestellen ;-)
>Nicht der ganze Staat muss weg, aber der Staat in seiner jetzigen Form. Noch genauer: Die Verschuldungsgrenze muss nahe Null liegen.
In der Tat habe ich mich mit Staatsverschuldung noch nicht allzu sehr beschäftigt, außer hier seit einiger Zeit mitzulesen...
Die Äußerung"Der Staat braucht uns und nicht wir den Staat" oder"Das m u s s weg" ist aber trotzalledem eine sehr gefährliche Verallgemeinerung finde ich.
Aber deswegen habe ich ja auch nachgefragt...
Cya
Condor
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dottore
11.04.2001, 08:38
@ FlyingCondor
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Re: Ja, Ketzer, bravo! Deshalb m u s s das weg??? Wo bin ich hier? |
>>Wir brauchen den Staat nicht. Aber der Staat braucht uns.
>Vielleicht habe ich mich nur getäuscht, oder meinst du wirklich der Staat müsste weg???
>Cya
>Condor
Dann ersetze"Staat" durch"Beamte".
Ich bin es müde, den interventionistischen Staat, der den Menschen nur Knüppel zwischen die Beine wirft statt ein funktionierendes Gemeinwesen zu garantieren (Polizei und Gerichte mit frei gewählten, jederzeit abwählbaren Leuten besetzt, siehe USA, plus einer Berufsarmee mit gewählten Kommandeuren genügen voll und ganz) noch weiter zu ertragen. Habe den deutschen Staat mit millionenhohen Steuerzahlungen lange genug subventioniert.
Und was ist das Resultat?
Eine Monopol-Notenbank, die betrügt.
Eine Währung, die seit 1948 drei Viertel ihres Wertes verloren hat.
Ein Bildungssystem, das nicht funktioniert. Schulen mit überalterten Lehrern, keine Schulbücher, die was taugen und überdies in unmöglichem Zustand sind (meine Kinder klagen jeden Tag). Universitäten, die nur ein halbes Jahr lang für ihre Kunden (= Studenten) arbeiten, usw.
Eine Infrastruktur, die sich mehr und mehr dem annähert, was die DDR zum Schluss geboten hat.
Eine permanente Umverteilung von den Fleißigen zu denen, die das System ausnutzen und immer nur meckern darüber wie ungerecht die Welt sei.
Eine überforderte und unterbesetzte Polizei.
Gerichte, die Rechtssuchende jahrelang hinhalten.
Ein konfiskatorisches Steuersystem, das noch konfiskatorischer werden soll (Erbschaftseuererhöhung!). Und als"Staatstheorie" on top der Halbteilungsgrundsatz des Verfassungsgerichts.
Eine Verschuldung, die uns allesamt in den Ruin führt.
Eine"repräsentative" Demokratie, deren"Volksvertreter" nichts anderes im Sinn haben als sich die Taschen zu stopfen.
Einen korrupten Beamtenapparat (über 3000 Fälle, die vor Gericht kommen, jedes Jahr).
Wo bitte funktioniert denn dieser"Staat"?
30.000 Seiten Gesetze und Durchführungsverordnungen.
Eine Kleptokratie, die sich EU nennt.
Parteien, die sich vom Staat aushalten lassen.
Wieviel Minister sind allein bei Schröder ausgeschieden - und weshalb wohl? (Klimt z.B.)
Das alles können freie Bürger in einer direkten Demokratie besser regeln. Ich kenne die Schweiz.
Das sollten wir uns nicht länger gefallen lassen.
Meine Meinung. Jeder kann und darf selbstverständlich eine andere haben.
Gruß
d.
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dottore
11.04.2001, 08:51
@ FlyingCondor
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Re: damit bin ich beruhigt... Die Rentner aber nicht! |
>Die Äußerung"Der Staat braucht uns und nicht wir den Staat" oder"Das m u s s weg" ist aber trotzalledem eine sehr gefährliche Verallgemeinerung finde ich.
>Aber deswegen habe ich ja auch nachgefragt...
Gefährlich ist nur einer: der Staat selbst!
Ich will hier nicht von Kriegen reden, aber nimm bloß Mal das heruntergewirtschaftete Rentensystem.
Seit 1956 alles Lug & Trug. Niemals wurde ein Kapitalstock gebildet. Alles nur ein Durchlaufposten. Geht es mit der Wirtschaft bergab, steht die Rentenversicherung vor dem Konkurs (wird schon jetzt vom Staat subvnetioniert).
Keinerlei Rücklagen. Die Rentner glauben, sie hätten ein Anrecht auf das Geld, das sie eingezahlt haben. Wo ist denn bloß das Geld? Alles längst an frühere Rentner ausgezahlt.
Das deutsche Rentensystem ist ein Großbetrug, der mit einem Wieselwort namens"Generationenvertrag" getarnt wurde. Wo ist denn der Vertrag hinterlegt? Wer hat ihn unterschrieben?
Ein Verbrechen an den alten Menschen, die sich im Alter nicht mehr durch Erzielung eigener Einkommen selber helfen können.
Unterhalte Dich Mal mit Rentner von wegen"Die Rente ist sicher"! Die Alten haben Angst davor, wie es weitergehen soll.
Das ist das kolossalste Ergebnis, das der Staat zu präsentieren hat: Millionen alter Menschen, die Angst vor der Zukunft haben.
Und was ist mit der Riester-"Reform"? Wenn Du stirbst, erlöschen Deine Ansprüche auf die Riester-Rente. Nichts als Betrug, soweit das Auge reicht.
Wenn ich privat spare, erbt es wenigstens jemand.
Deshalb wollen sie ja auch nicht ans Hauseigentum zur Alterssicherung. Weil ein Haus vererbt werden kann.
Du wirst noch blaue Wunder erleben, Condor.
Und je höher Du fliegst, umso mehr Staatsschwindel wirst Du entdecken, mit Deinen scharfen Augen.
Gruß
d.
>Cya
>Condor
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Tassie Devil
11.04.2001, 12:58
@ dottore
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Falsches Zeugnis reden wider den Naechsten |
>Seit 1956 alles Lug & Trug. Niemals wurde ein Kapitalstock gebildet. Alles nur ein Durchlaufposten. Geht es mit der Wirtschaft bergab, steht die
Rentenversicherung vor dem Konkurs (wird schon jetzt vom Staat subvnetioniert).
Salve Dottore,
ich beziehe mich jetzt auf Deine ersten beiden Saetze hier. Im Nachhinein, also aus heutiger Zeitperspektive gesehen, hast Du vollkommen recht.
Vor etwa 30 Jahren sah es aber einmal anders aus: aufgrund von Reformen der Adenauer-Allein-Regierung in 1957 hatte die BfA im Zeitraum 1971 nach ca. 13 Jahren Laufzeit einen solchen Kapitalstock dergestalt erwirtschaftet, dass sie knapp 10 Monate die volle Rente an alle damaligen Rentenbezugsberechtigten haette ausbezahlen koennen, ohne auch nur 1 einzigen Pfennig an Rentenbeitrag einnehmen zu muessen.
Meine damalige - 1971 - Vermutung, naemlich dass aufgrund der Reformen von 1957 durchaus irgendwann einmal, vielleicht nach Ablauf von 30-40 Jahren, vom Renten-Generationenvertrag auf Renten-Kapitaldeckung umgeswitcht werden koenne infolge des Jahrzehnte andauernden Kapitalsammelns, halte ich heute noch fuer richtig. Es muss damals ein solcher Wille seitens der Regierung(en) auch vorgelegen haben, denn ich kann mir die knapp 10 Monatsausgaben der BfA als Kassenbestand in 1971 nicht anders erklaeren.
Aber natuerlich kam es mal wieder anders, wie wir alle wissen: ab 1972 schlug dann der deutsche Brandstifter alias Cognac-Willy voll zu, und es ging dahin...
ice in the sun... bereits und nur 4! Jahre spaeter warf in der Elefantenrunde zur Bundestagswahl im Spaetjahr 1976 FJS dem damaligen amtierenden Bundeskanzler und Wahlkandidaten Helmut Schmidt vor, Probleme in der Rentenversicherung zu haben. Letzterer konzedierte allenfalls kleinste Problemchen und zitierte aus der Bibel: '...und, Herr Strauss, in der Bibel steht geschrieben, Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider Deinen Naechsten...'; der damalige Wahlkandidat und spaetere Bimbeskannsler Helmut 'Birne' Kohl war nach meinen memories dieser Runde ferngeblieben...
Gruss vom
Tassie Devil
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I_have_a_dream
11.04.2001, 13:51
@ dottore
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Re: damit bin ich beruhigt... Die Rentner aber nicht! Sollten sie aber! |
>Ich will hier nicht von Kriegen reden, aber nimm bloß Mal das heruntergewirtschaftete Rentensystem.
>Seit 1956 alles Lug & Trug. Niemals wurde ein Kapitalstock gebildet. Alles nur ein Durchlaufposten. Geht es mit der Wirtschaft bergab, steht die Rentenversicherung vor dem Konkurs (wird schon jetzt vom Staat subvnetioniert).
>Keinerlei Rücklagen. Die Rentner glauben, sie hätten ein Anrecht auf das Geld, das sie eingezahlt haben. Wo ist denn bloß das Geld? Alles längst an frühere Rentner ausgezahlt.
>Das deutsche Rentensystem ist ein Großbetrug, der mit einem Wieselwort namens"Generationenvertrag" getarnt wurde. Wo ist denn der Vertrag hinterlegt? Wer hat ihn unterschrieben?
>Ein Verbrechen an den alten Menschen, die sich im Alter nicht mehr durch Erzielung eigener Einkommen selber helfen können.
>Unterhalte Dich Mal mit Rentner von wegen"Die Rente ist sicher"! Die Alten haben Angst davor, wie es weitergehen soll.
>Das ist das kolossalste Ergebnis, das der Staat zu präsentieren hat: Millionen alter Menschen, die Angst vor der Zukunft haben.
dottore, mal halblang.
Haette der Staat gespart und einen Kapitalstock aufgebaut, so muesste dieser am Markt nach Ausleihern suchen. Da kommt eigentlich nur der Staat in Betracht.
Sonst waehre der Zins schon vor 20 Jahren den Bach runter.
In einer Krise geht alles den Bach runter, Staatsanleihen, 'normale' Kredite, Aktien.
Was ist daran sicher??????
Als Generationenvertrag uebersteht das ganze unbeschadet jede Krise.
Sobald wieder irgendwer arbeitet und RV zahlt, kann an die Rentner auch ausgezahlt werden.
Die Rentner die Panik schieben sind dumm (sorry ist so). Sie werden keine Probleme habe.
Aber die, die jetzt 40 sind, die werden kaum etwas erhalten koennen.
Sie sind die doppelt betrogenen.
Rente teilweise auf Kapitalbasis -> Krise, verschwunden.
Generationenvertrag -> kaum Kinder, wenig Rente.
Sie selbst haben aber 40 Jahre stramm gezahlt.
Gruss Ihad
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