black elk
03.07.2000, 09:14 |
Japan Thread gesperrt |
Hi,
lt. einer Vorabumfrage von Bloomberg ist der Optimismus im verarbeitenden Gewerbe in Japan gestiegen und zwar auf ein Niveau wie seit Jahren nicht mehr. Zusammen mit der Ankündigung der BoJ die Zinsen zu erhöhen könnte das für eine Initialzündung sorgen. Was meint ihr? Die steigenden Zinsen (von praktisch Null) dürften nicht stören. Viel wichtiger erscheint mir die Botschaft: 'Japan hat es geschafft!' Keine Deflation mehr! Kaufen, Kaaauuufen...
Fließt jetzt Geld zurück nach Japan? Kommt der USD unter Druck und steigt in USA und Europa die Zinsangst? Ich bin am überlegen, ob ich nicht heute in Japan einsteige und mit Käufen in USA/ Europa noch warte. Kann sich Japan kurzfristig abkoppeln? Solange der Nikkei nicht unter 16.000 fällt ist elliottechnisch alles in Ordnung, darunter würde ich aussteigen. Also begrenztes Risiko.
Meinung erbeten.
Gruß black elk
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kw kv
03.07.2000, 09:36
@ black elk
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Re: Japan |
Schau Dir mal die Prognose von ON an. Ich bin jedenfalls sehr bullisch für Japan.
Gruß
kw
>Hi,
>lt. einer Vorabumfrage von Bloomberg ist der Optimismus im verarbeitenden Gewerbe in Japan gestiegen und zwar auf ein Niveau wie seit Jahren nicht mehr. Zusammen mit der Ankündigung der BoJ die Zinsen zu erhöhen könnte das für eine Initialzündung sorgen. Was meint ihr? Die steigenden Zinsen (von praktisch Null) dürften nicht stören. Viel wichtiger erscheint mir die Botschaft: 'Japan hat es geschafft!' Keine Deflation mehr! Kaufen, Kaaauuufen...
>Fließt jetzt Geld zurück nach Japan? Kommt der USD unter Druck und steigt in USA und Europa die Zinsangst? Ich bin am überlegen, ob ich nicht heute in Japan einsteige und mit Käufen in USA/ Europa noch warte. Kann sich Japan kurzfristig abkoppeln? Solange der Nikkei nicht unter 16.000 fällt ist elliottechnisch alles in Ordnung, darunter würde ich aussteigen. Also begrenztes Risiko.
>Meinung erbeten.
>Gruß black elk
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sumima
03.07.2000, 11:04
@ black elk
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Re: Japan |
Hi black elk,
Japan ist für mich ein Phänomen bzw. ein Zeichen der Manipulation sondersgleichen. Laut EW müßte man sofort einsteigen, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, daß der erwartete Rutsch (auch lt. EW) der U.S.- und Europabörsen in Japan spurlos vorbeigeht (obwohl diese subjektive Meinung eigentlich nicht in EW gefragt ist). Auch verstehe ich nicht, daß die Marktteilnehmer (speziell die Institutionellen) so"blind" in Japan investieren. Aber ich verstehe ja einiges nicht...:-) und Logik scheint an der Börse nicht angebracht zu sein.
Ich warte also bzgl. allen Börsenplätzen noch weiter ab, denn ich bin bearish für die nahe Zukunft eingestellt.
Gruß sumima
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black elk
03.07.2000, 11:23
@ sumima
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Re: Japan |
>Hi,
so ich habe meine Drohung wahrgemacht und Japan gekauft. Ob das eine Fehler war wird sich schon recht bald zeigen. Ich halte aber ein hochlaufen des Nikkei bis 20.500 für möglich, dann bin ich wieder draußen.
Eine drohende Zinsanhebung in Japan könnte für Turbulenzen sorgen. Ich weiß nicht inwieweit die Yenkredite schon abgebaut wurden und ob nicht von den Japanern bei einer erwarteten Besserung der Wirtschaftslage eine Verkaufswelle von US und Eurotiteln einsetzt, auch Anleihen.
Den DAX sehe ich noch weiter konsolidieren, vor 6.500 werde ich nicht massiv investieren. Dow und S+P großes?? Werde wohl 1-2 Wochen abwarten.
black elk
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dottore
03.07.2000, 19:04
@ kw kv
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Re: Japan |
>Schau Dir mal die Prognose von ON an. Ich bin jedenfalls sehr bullisch für Japan.
>Gruß
>kw
>>Hi,
>>lt. einer Vorabumfrage von Bloomberg ist der Optimismus im verarbeitenden Gewerbe in Japan gestiegen und zwar auf ein Niveau wie seit Jahren nicht mehr. Zusammen mit der Ankündigung der BoJ die Zinsen zu erhöhen könnte das für eine Initialzündung sorgen. Was meint ihr? Die steigenden Zinsen (von praktisch Null) dürften nicht stören. Viel wichtiger erscheint mir die Botschaft: 'Japan hat es geschafft!' Keine Deflation mehr! Kaufen, Kaaauuufen...
>>Fließt jetzt Geld zurück nach Japan? Kommt der USD unter Druck und steigt in USA und Europa die Zinsangst? Ich bin am überlegen, ob ich nicht heute in Japan einsteige und mit Käufen in USA/ Europa noch warte. Kann sich Japan kurzfristig abkoppeln? Solange der Nikkei nicht unter 16.000 fällt ist elliottechnisch alles in Ordnung, darunter würde ich aussteigen. Also begrenztes Risiko.
>>Meinung erbeten.
>>Gruß black elk
Japan k a n n sich erst wirklich bessern, wenn a) die faulen Schulden ausgebucht sind (Bankenproblem) b) die Staatsverschuldung (ohne Pensionsverpflichtungen) von demnächst - offen zugegeben - 180 % BIP runtergefahren oder gecrasht sind (Achtung, Land verliert laufend Credit Rating-Punkte!) c) die Poliker-Kaste verschwindet (anderes Wort für staatlich legitimiertes Gangster-Syndikat d) die ganze Bürokratie mit ihrem Mist hinterher, die z.B. den Reispreis auf Achtfachem (!) des Weltmarktpreises festgeschrieben hat (Kleinbauernpflege = Wählerbestechung).
Große Analyse im neuen"Economist":"Sunset for the men in suits... It's politics remains eternally the same. How long can it last?"
Zwei Zahlen noch: Arbeitslosenquote auf knapp 5, 1990 auf 2 %. Workers' real disposable income by household bei 99 nach 1998 103,8 und 1990 = 100.
Aber die Börse ist immer schlauer als wir alle zusammen und vielleicht hat sie recht (siehe JüKüs Analysen). Wenn ich Japan anfassen m ü s s t e - dann Nikkei long. Stopp wie vorgeschlagen.
d.
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black elk
03.07.2000, 19:35
@ dottore
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Re: Der ewige Konflikt |
Hallo dottore,
der ewige Zwist zwischen den Fundamentals und den Börsenkursen. Der entscheidende Punkt für die Kursentwicklung sind ja bekanntlich die Erwartungen der Marktteilnehmer. Wird morgen früh der Tankanbericht positiv für Japan interpretiert, steigen die Kurse erstmal weiter. Wen die Meute glaubt es geht mit Japan bergauf, möchte ich daran verdienen. Wenn alles negativ gesehen wird und der Nikkei unter ca. 16.800 fällt, bin ich sofort wieder draußen. Das wären 5% Verlust meines Einsatzes in Fonds. Crasht der Markt, bin ich natürlich dran.
Es ist schon manchmal schwer, die drohende Katastrophe zu sehen aber andererseits weiter steigende Kurse zu verfolgen. Der Markt hat immer Recht, das muß man aktzeptieren. Für meine Handelsentscheidung bedeutet dies, Risiko begrenzen, immer nur kurz im Markt, nicht das gesamte Kapital einsetzen.
Wer der Auslöser für eine weltweite Finanzkrise ist(war), wird man erst hinterher feststellen können. Und ich wette, die Leute sind sich noch nicht einmal einig über den Schuldigen. Ob USA, Japan oder Euorpa, systemiminentes Versagen ein Krieg, der Ã-lpreis, die Derivate,... wer weiß das schon so genau.
Einen schönen Feierabend wünscht,
black elk
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kv
04.07.2000, 09:42
@ dottore
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Re: Japan |
Hallo Dottore,
die von Dir genannten Probleme existieren nur bedingt für das neue Japan. Von dieser Seite kommt meiner Meinung nach der neue Aufschwung. Die jungen Firmen scheren sich einen Dreck um die Banken und den Staat. Sie holen sich ihr Geld von der Börse o. Venturecapitalfirmen. Da findet der Strukturwandel statt der später auch auf die gesamte Wirtschaft übergreifen wird.
Gruß
kw
>Japan k a n n sich erst wirklich bessern, wenn a) die faulen Schulden ausgebucht sind (Bankenproblem) b) die Staatsverschuldung (ohne Pensionsverpflichtungen) von demnächst - offen zugegeben - 180 % BIP runtergefahren oder gecrasht sind (Achtung, Land verliert laufend Credit Rating-Punkte!) c) die Poliker-Kaste verschwindet (anderes Wort für staatlich legitimiertes Gangster-Syndikat d) die ganze Bürokratie mit ihrem Mist hinterher, die z.B. den Reispreis auf Achtfachem (!) des Weltmarktpreises festgeschrieben hat (Kleinbauernpflege = Wählerbestechung).
>Große Analyse im neuen"Economist":"Sunset for the men in suits... It's politics remains eternally the same. How long can it last?"
>Zwei Zahlen noch: Arbeitslosenquote auf knapp 5, 1990 auf 2 %. Workers' real disposable income by household bei 99 nach 1998 103,8 und 1990 = 100.
>Aber die Börse ist immer schlauer als wir alle zusammen und vielleicht hat sie recht (siehe JüKüs Analysen). Wenn ich Japan anfassen m ü s s t e - dann Nikkei long. Stopp wie vorgeschlagen.
>d.
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black elk
04.07.2000, 10:53
@ kv
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Re: Japan |
Hi kv,
deshalb bin ich ja auf Elliott gekommen, weil die fundamentalen Analysen und die Medienberichte meist in die falsche Richtung zeigen. Falsch nicht im analytischen, volkswirtschaftlichen Sinne, sondern im Bezug auf die Börsenentwicklung. Wie waren die Leute 1998 pessimistisch für Asien, und was haben die Kurse gemacht? Steigende Kurse nehmen einen Aufschwung vorweg, fallenden Kurse nehmen eine Rezession vorweg.
VW und Daimler sind schon lange vorher gefallen, bevor VW jetzt einen Rückgang der Verkaufszahlen meldet. Und VW wird lange vorher steigen, bevor diese Verkaufzahlen bzw. die Gewinne wieder steigen. Die Börse bewertet immer die Zukunft. Wo steht VW wohl in 5 Jahren? Ich könnte mir neue ATH's vorstellen.
Jürgens Bemerkung, man könne einen langfristigen Zyklus nach Elliott besser zählen als einen kurzfristigen, muß ich widersprechen. Auch bei Elliott gilt, je weiter ein Ereignis in der Zukunft liegt, desto unsicherer die Prognose. Das ist nunmal ganz einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Gruß black elk
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dottore
04.07.2000, 11:36
@ black elk
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Re: Japan |
>Hi kv,
>deshalb bin ich ja auf Elliott gekommen, weil die fundamentalen Analysen und die Medienberichte meist in die falsche Richtung zeigen. Falsch nicht im analytischen, volkswirtschaftlichen Sinne, sondern im Bezug auf die Börsenentwicklung. Wie waren die Leute 1998 pessimistisch für Asien, und was haben die Kurse gemacht? Steigende Kurse nehmen einen Aufschwung vorweg, fallenden Kurse nehmen eine Rezession vorweg.
>VW und Daimler sind schon lange vorher gefallen, bevor VW jetzt einen Rückgang der Verkaufszahlen meldet. Und VW wird lange vorher steigen, bevor diese Verkaufzahlen bzw. die Gewinne wieder steigen. Die Börse bewertet immer die Zukunft. Wo steht VW wohl in 5 Jahren? Ich könnte mir neue ATH's vorstellen.
>Jürgens Bemerkung, man könne einen langfristigen Zyklus nach Elliott besser zählen als einen kurzfristigen, muß ich widersprechen. Auch bei Elliott gilt, je weiter ein Ereignis in der Zukunft liegt, desto unsicherer die Prognose. Das ist nunmal ganz einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung.
>Gruß black elk
Weiß nicht, black elk,
ich habe immer noch Prechter in Erinnerung, als er (mus so Anfang der 80er gewesen sein, wenn nicht noch früher) mit seinem Dow 3700 oder so daherkam und der Dow bei 1000 rumgurkte. Alle haben ihn damals ausgelacht und heute lachen alle über Dow 3700.
Ich glaube, gerade die Stärke der EWA liegt in ihrer großen Verblüffung, die sie beim Langfrist-Count auslöst. Danach gilt für jeden: Think the Impossible! Und dann hat die EWA auch ganz kurzfristig jede Menge tagpräzise Punktschüsse abgeliefert, man erinnere sich an JüKüs Market Calls zu Euro, Dow, usw.
d.
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black elk
04.07.2000, 12:20
@ dottore
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Re: Prechter's Prognosen |
Verehrter dottore,
auch ich bin ein Fan von Prechter und Elliott, aber ma sollte hier differenzieren. Die lange Seitwärtsphase in den 70ern war recht eindeutig als Konsolidierung im Aufwärtstrend zu zählen. Das hat Prechter sehr schön hinbekommen. Aber danach hat er katastrophal daneben gelegen! Das Problem bei Elliott, auch wenn man daran glaubt, sind die unterschiedlichen Interpretationen. Sonst wäre das Geldverdienen auch zu leicht, wenn Elliott so eindeutig wäre. Beispiel sind die unterschiedlichen counts nicht nur hier im Forum, sondern auf allen öffentlichen Seiten im Internet. So ist Marc Wilhelms von NYBroker klar negativ eingestellt, M. Onischka eher positiv. Jürgens Meinung ist ja bekannt. Wer hat nun Recht?
Am Beispiel Gold möchte ich kurz erläutern, warum ich bei langfristigen Prognosen skeptisch bin. Angenommen ich warte ein paar Jahre auf einen Goldpreis von >1.000 USD und verwende einen Großteil meinen Depots dafür. Was wenn die Entwicklung nicht eintritt? Meine Liquidität ist gebunden und als kurzfristiger Trader könnte ich in der Zwischenzeit ein Vielfaches verdienen, auch wenn die Kurse am Aktienmarkt einbrechen sollten. Nicht zu vergessen die Bearmarketrallyes, die zu traden sich immer lohnt. Ich habe in den letzten Jahren schon oft geglaubt, das goldene Ei gefunden zu haben und wurde manchmal schwer enttäuscht.
Immer dran denken, auch Elliottanaylsten ändern ihre eigenen Prognosen recht häufig und da bin ich gar keine Ausnahme.
Ciao black elk
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dottore
04.07.2000, 15:08
@ black elk
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Re: Prechter's Prognosen |
>Verehrter dottore,
>auch ich bin ein Fan von Prechter und Elliott, aber ma sollte hier differenzieren. Die lange Seitwärtsphase in den 70ern war recht eindeutig als Konsolidierung im Aufwärtstrend zu zählen. Das hat Prechter sehr schön hinbekommen. Aber danach hat er katastrophal daneben gelegen! Das Problem bei Elliott, auch wenn man daran glaubt, sind die unterschiedlichen Interpretationen. Sonst wäre das Geldverdienen auch zu leicht, wenn Elliott so eindeutig wäre. Beispiel sind die unterschiedlichen counts nicht nur hier im Forum, sondern auf allen öffentlichen Seiten im Internet. So ist Marc Wilhelms von NYBroker klar negativ eingestellt, M. Onischka eher positiv. Jürgens Meinung ist ja bekannt. Wer hat nun Recht?
Ich bin mir sicher JüKü (er geht am behutsamsten und selbstkritischsten vor).
>Am Beispiel Gold möchte ich kurz erläutern, warum ich bei langfristigen Prognosen skeptisch bin. Angenommen ich warte ein paar Jahre auf einen Goldpreis von >1.000 USD und verwende einen Großteil meinen Depots dafür. Was wenn die Entwicklung nicht eintritt? Meine Liquidität ist gebunden und als kurzfristiger Trader könnte ich in der Zwischenzeit ein Vielfaches verdienen, auch wenn die Kurse am Aktienmarkt einbrechen sollten. Nicht zu vergessen die Bearmarketrallyes, die zu traden sich immer lohnt. Ich habe in den letzten Jahren schon oft geglaubt, das goldene Ei gefunden zu haben und wurde manchmal schwer enttäuscht.
Bei physisch vorhandenem Gold? Schreib doch Calls drauf! Und für die Bearmarket-Rallys (glaube es sind solche, daher auch so scharf und"unangemeldet") leg' Stopp-Buy-Orders rein, dann gehst du automatisch mit auf die kurze Reise nach oben.
>Immer dran denken, auch Elliottanaylsten ändern ihre eigenen Prognosen recht häufig und da bin ich gar keine Ausnahme.
>Ciao black elk
Wohl gesprochen!
d.
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