...zur polizeilichen Fahndung auf die Vermißtenliste setzt, habe ich mir gedacht, ist es gescheiter, mich freiwillig zu melden:-)).
Einen schönen guten Abend,
wünsche ich den lesenden und schreibenden Boardmitgliedern.
Vor ich mit meinem Posting fortfahre, möchte ich ein paar Worte aus dem Anfang der Mäusegedanken zitieren:
"Die kleine Maus neigt dazu, ebenso wie der große Bär, zu manchen Dingen ihre Gedanken zu äußern.
Diese Gedanken sind manchmal dumm, fragend, suchend, lasterhaft und vieles mehr.
Ich hoffe nur, dass sie nie verletzend sind oder sein werden.
Der große Bär spricht dem Meister der Wellen und des Brettes seinen Dank aus.
Dem kann ich mich nur anschliessen. Ohne den Meister mit seinen Wellen, seiner Weisheit und seiner Toleranz wäre dieses wunderbare nachdenkliche Brett nicht denkbar."
An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert.
Um darzustellen, warum die kleine Maus trotzdem den Rückzug ins digitale Mauseloch angetreten hat,
müßte man ein endlos langes Posting schreiben.
Da dies nicht meine Absicht ist, versuche ich es, in kurzen Worten zu erklären.
Vollständig und für jeden verständlich werden meine Erklärungen mit Sicherheit nicht sein.
Geschweige denn abschließend und auf ewig zementiert.
Getreu dem Motto"Nichts ist beständiger als der Wechsel" oder, wie es Adventurer im Nachbarboard schrieb:
"- schließlich sagte schon Heraklid vor 2 1/2 Tausend Jahren"panta rei" - Alles fließt."
hat sich auch dieses Board weiterentwickelt.
Die Nachdenklichen, Suchenden und machmal leider auch die Verzweifelten, sind mehr geworden.
Ob das nun gut oder schlecht ist, steht außerhalb meiner Beurteilungskraft.
Für dieses Board hatte es jedenfalls Folgen.
Der Fluß der Zeit hat das Board verändert.
Die Beteiligten wurden teilweise andere, die Themen wurden teilweise andere, und die Menge der Beiträge wurde immer unüberschaubarer.
Für die kleine Maus geschah das alles zu schnell und zu heftig.
Ich konnte und kann bei diesem Tempo nicht mithalten.
Hochinteressante Diskussionen zwischen einem Dottore, Oldy, R. Deutsch und anderen führten dazu, daß sich die Schwerpunkte immer mehr verlagerten in einen Bereich, den mein kleines Mäusehirn überforderte und bis heute überfordert.
Ich versuchte es damals anzudeuten, mit meinem Link auf den Bericht zu Hawkings und der Zukunft.
Ich gebe ja offen zu, daß es kräftig mißlungen ist
Und den Hinweis von dir, Jürgen, ein paar Postings später, neutral verfaßt und ausgegeglichen geschrieben über"die hochwissenschaftliche Diskussion und deren Ernsthaftigkeit", habe ich für mich als Zeichen gewertet, daß es Zeit wird, der Entwicklung des Boards ihren Lauf zu lassen und mich zurückzuziehen.
Daß war weder eine frustierte noch eine überzogene Reaktion.
Ich las die Beiträge dieses Boards weiter, genau gleich wie zuvor.
Nur vielen Beiträgen konnte und kann ich einfach nicht mehr folgen.
Sie sind mir einfach zu schwierig und zu komplex oder es wurde mir einfach zuviel.
Dottore, Oldy, R. Deutsch, so sehr ich euch schätze, aber mir kleiner primitiven Seele drängt sich der Verdacht auf, daß ihr ein Szenario herauf beschwören wollt, dem ihr, träte es ein, auch nicht gewachsen wärt.
Der Volksmund sagt dazu, die Revolution frißt ihre Kinder.
Sollte es solche gesellschaftlichen Bewegungen geben, die vorallem du Oldy, zur Duchsetzung eines anderen Geldsystems benötigst, habe ich den Verdacht, daß es an den Schlußworten der Mäusegedanken scheitern wird. Wenn ihr erlaubt, hier der Griff ins Archiv:
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Und dann kommt bei uns wieder die Zeit, wo wir Gustave Le Bon auspacken und ihn zitieren dürfen.
"Das Urbild des Masssenhelden wird stets Cäsarencharakter zeigen. Sein Helmbusch verführt sie,
seine Macht flößt ihnen Achtung ein, und sein Schwert fürchten sie.
Stets bereit zur Auflehnung gegen die schwache Obrigkeit, beugt sich die Masse knechtisch vor einer starken Herrschaft. Ist die Haltung der Obrigkeit schwankend,so wendet sich die Masse, die stets ihren äußersten Gefühlen folgt, abwechselnd von der Anarchie zur Sklaverei, von der Sklaverei zur Anarchie."
Nachdem wir ihn gelesen haben, stehen wir staunend daneben, lassen uns vielleicht sogar von dem Strom der Masse mitreissen und werden vermutlich mit der Masse untergehen.
Wenn dann der große Führer abgetreten wird, beginnt alles von vorne.
Warum alles von vorne beginnt?
Naja, ein paar von den globalen Spielern haben überlebt. Nach dem Zusammenbruch kommen sie mit ihren Ideen aus ihren Löchern wieder heraus und erzählen den Massen wieder wie es funktioniert.
Und diese Ideen werden dankbar angenommen und aufgesogen, weil jeder froh darüber ist, die Katastrophe überlebt zu haben.
Und so beginnt eine nächste Runde in dem großen Spiel des Lebens.
Oder wie JüKü auf einer Seite zur EWA schreibt: Nach 1 kommt 2."
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Dottore, Reinhard, Oldy, die Wiederholung der Geschichte läßt für mein krankes Mäusehirn wenig Platz für neue Ideen.
Ist es nicht besser, wir leben Disneyland, solange es noch steht?
Oder anders herum, was erwartet uns nach dem Horror-Szenario, wenn es eintrifft?
Darwinismus pur.
Wenn Zigaretten Geld sind, sind Zigaretten Geld.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ob in so einer Situation noch Zeit für neue Ideen bleibt?
Mein kleines Mäusehirn sagt:" Eigentlich nicht."
Woher das Geld kommt, wohin es entschwindet?
Welch philosophische Diskussion.
Diejenigen, die immer schon einen Tick besser waren, werden wahrscheinlich wieder gewinnen.
Sie werden wie immer Ländereien und Wohlstand besitzen.
Und sie werden wieder das Finanzsystem etablieren, daß ihnen zuarbeitet.
Und sei es noch so falsch.
Sie haben in den entscheidenden Sekunden der Menschheitsgeschichte bisher immer die Schnelligkeit und Wendigkeit besessen, die Weichen zu stellen.
Und warum sollte es gerade jetzt anderst sein?
Und Gnade dem, der glaubt, er müße sich dem Lauf der Dinge in den Weg stellen.
Der Weg der Geschichte ist vermutlich gepflastert von Weltverbesserern/-veränderern und deren Versagen.
Deshalb kennt sie keiner, und wird sie keiner kennen.
Ich bin überzeugt davon, gegeben hat es sie immer.
Allein mit diesen paar Zeilen habe ich vermutlich gezeigt, daß es besser ist, von der Maus derzeit nicht allzuviel zu lesen.
Die Gedanken und Ansätze des Boards entwickeln sich für eine Maus einfach zu schnell weiter.
Sie konnte und kann ihr schon lange nicht mehr folgen.
Deshalb zog sie sich zurück.
Ich kann mit der Geschwindigkeit nicht mithalten.
Ich liebe das Spiel mit Mister Market und bleibe ein älter werdender Zocker.
Ich versuche das Jetzt zu begreifen, aufbauend auf dem interpretierbaren Gestern, wohlwissend, daß man das Morgen damit nur schemenhaft erfassen kann.
Mit einem"panta rei" ( Adventurer, für einen Nicht-Lateiner sind diese zwei einfachen Worte einfach faszinierender als dieses lange:" Nichts ist beständiger als der Wechsel", nochmals Danke)
möchte ich mein"Ich bin zurück und eigentlich schon wieder weg" -Posting fast beenden.
Eines läge mir noch am Herzen, bevor ich mich wieder in die unendlichen Weiten des Netzes zurückziehe.
Und das wäre folgendes:
Teilt dieses Board nicht weiter auf.
Nehmt auch Karteileichen in Kauf. Sie tun doch niemandem weh.
Sie sind eingetragen und melden sich nicht. Na und.
Laßt doch den ganzen kleinen Mäusen ihre Freiheit, sich zu melden, wann sie wollen.
Wo ist das Problem? Ich sehe keines.
Ich wünsche euch frohe und erholsame Ostern
Tiffy
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...wenn Du genau hinschauen würdest.
>Manchmal sind mir die Gelddikussionen auch auf den Geist gegangen,
Das tut mir als einem der Partizipanten wirklich leid. Entschuldigung!
>aber
>wie du siehst sind sie schon weniger geworden.
Vielleicht ausdiskutiert und unvereinbar, was ja vorkommen soll.
Ich jedenfalls sehe komplett klar: a) Was die Kreditgeld-Position angeht b) Was Reinhards Position angeht c) Was die Umlaufsicherung angeht.
a) Kreditgeld verlangt immer neues Kreditgeld - ganz einfach, weil es verzinslich unterwegs ist und der Zins nur durch zusätzliche Kredite darstellbar ist (es sei denn es wird entsprechend"ultimativ geleistet und akzeptiert" = konsumiert). Das ist und bleibt unser heutiger Wirtschaftsmotor. Bitte also nicht mehr fragen, was los ist, wenn er plötzlich stottert.
b) Ein Geldsystem, das nur auf bereits produziertem BIP (Gold usw.) basiert, ist denkbar, muss aber, damit es Mehrprodukt an Waren geben kann, einen Mechanismus haben, der das Mehrprodukt auch des Geldes (Warengeld) erzwingt (z.B. zu wenig Warengeld vorhanden = fallende allgemein Preise = fallende Herstellkosten von Gold = mehr Gold wird produziert). Das mit Reinhards Anleihen = Geld stimmt leider nicht, da Anleihen kein neues Fiat Money sind, sondern nur altes ersetzen. Eine Rückkehr zum Warengeld erscheint sehr wahrscheinlich, wenn der Kreditgeldschwindel aufgeflogen ist und die Leute kein Vertrauen mehr in bunte Zettel haben (Kreditgeldschwindel kommt durch die Hereinnahme von Staatstiteln in die NB, da Statstitel im Gegensatz zu privaten keinen BIP-Herstelldruck beinhalten, sondern nur die Hoffnung, dass mehr Steuern reinkommen, weil im Rest der Wirtschaft noch der Herstell- und Verkaufsdruck herrscht. Oder: Sinkende Umsätze = sinkende MWSt.-Einnahmen usw.).
c) Umlaufsicherung kann leider nie und nimmer funktionieren, weil der Umlaufsicherer immer erst im Nachhinein wissen kann, dass er eine falsche (zu hohe oder zu niedrige ULG) erwischt hat (ULG ist die Restgröße aus den messbaren realisierten Preisen, umgesetzten Mengen und der existenten Geldsumme und ist niemals unabhängig bzw."als solche" messbar!). Der Umlaufsicherer kann sie entsprechend immer erst ex post"korrigieren" - entweder durch neue ULG oder dadurch, dass er die Geldmenge vermindert (wie?) oder erhöht (wie und an wen?).
>Der praktische Bezug scheint mir einfach zu gering, jedenfalls fuer das
>Hier und Jetzt.
Das solltest Du sogar im Gegenteil sehr praktisch sehen: Als Schulnder wirst Du eine Inflation begrüssen, als Gläubiger verdammen. Und eins von beiden bist Du immer, egal in welchem Alter.
>Was in spaeteren Generationen passiert, kann ich ohnehin
>kaum beeinflussen.
Wir reden hier nicht vom Sankt Nimmerleins-Tag, sondern vom Hier und Heute! Warum starren denn die NBken heute immer auf die neuesten Zahlen, Indikatoren usw.? Weil sie mit dem, was sie fabrizieren können ("Geld") entsprechend reagieren wollen. Möglichst fix und nicht erst Generationen später.
>Ausserdem ist wahrscheinlich keiner der Diskutanten
>in der Lage die tatsaechlichen Geschehnisse zu beeinflussen.
Erstens geht sogar das, siehe mein Münz-Posting zur Euro-Einführung vorhin. Und zweitens wirst Du Dir sicher Gedanken machen, was Du tust, wenn es in eine ganz andere Richtung geht als es die letzten Jahre gegangen ist.
Gruß
d.
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Hallo Tiffy, lieber Mäuserich
>Für die kleine Maus geschah das alles zu schnell und zu heftig.
>Ich konnte und kann bei diesem Tempo nicht mithalten....
>... Bereich, den mein kleines Mäusehirn überforderte und bis heute überfordert.
>Ich kann mit der Geschwindigkeit nicht mithalten. Macht nichts, kleine Maus. Toni, die im richtigen Leben wie eine kleine Bärin heisst, geht's schon lange so. Aber selbst beim Ueberfliegen bleibt etwas hängen, und ich behaupte: mit etwas Uebung genau das richtige! = das, was Du brauchst zum Weiterkommen.
Bei den Szenarien, die hier zusammengebastelt werden, würde ich mich auch am liebsten in meine Höhle verkriechen, aber das ist wohl nicht die Lösung, selbst wenn's ohnehin kommt, wie's kommen muss.
Ich halte es hier gern mit LaoTse's Tun durch Nicht-Tun, nämlich aufmerksam (Josef würde das Wort"achtsam" wählen ;-) beobachten und auf sich wirken lassen, aber unbedingt nachschauen gehen, wie's denn nun tatsächlich in einem wirkt.
Bei mir zieht es sich manchmal etwas zusammen in der Magengegend beim Lesen und Verdauen. Goldstückli kaufen wirkt dagegen krampflösend, auch wenn der Kopf nicht so recht einsehen will warum.
Ich könnte mir natürlich beides sparen, nämlich das Hier-Lesen und das Metallsammeln, aber wenn die"Unschuld" einmal verloren ist, gibt es keinen Weg zurück ins Was-ich-nicht-weiss-macht-mich-nicht-heiss. - - - Sonst bin ich ja ein dezidierter Anhänger dieses Spruchs.
>Mit einem"panta rei" ( Adventurer, für einen Nicht-Lateiner sind diese zwei einfachen Worte einfach faszinierender als dieses lange:" Nichts ist beständiger als der Wechsel" Abgesehen davon, dass das überallige Zutreffen dieses Axioms keine Geiss wegschleckt, will ich noch kurz mäckern:-) damit sich niemand etwas Falsches merkt:"Panta rhei" ist griechisch, nicht lateinisch. Stammt nicht von Heraklit, beschreibt aber seine Lehre.
Das griechische Wort rheo = fliessen/strömen findet sich in Flussnamen wie Rhein, Rhône oder Reuss, die nichts weiter als"das Strömende/Fliessende" bedeuten, vorzugsweise für grössere"Bäche" verwendet.
In den germanischen Sprachraum eingeflossen sind diese Namen vermutlich in der Völkerwanderung (ca. 5.-9. Jh.) via die Goten, die, von Norden kommend, in Thrakien eine Schlaufe wanderten und dann nach Nordwesten, insbes. Norditalien, Südfrankreich und Nordspanien weiterzogen.
Da gab's wohl ganze Sippen, die ihr Leben lang auf Wanderschaft waren und auf der Suche nach einem Platz zum Leben.
Ich muss sagen, ich find's ganz gemütlich hinter dem Bildschirm, auf Wanderschaft im Netz, und irgendwie nehme ich für mich lieber eine Hyperinflation in Kauf als eine Völkerwanderung.
Also Tiffy: am besten weiterhin ab und zu reinschauen und gern mal wieder Laut geben, gell:-)
Ganz herzlich
Toni
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