Baldur der Ketzer
15.04.2001, 17:12 |
Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude Thread gesperrt |
Hallo, nochmals,
es fällt in allen Umfragen auf, daß Befragte die allgemeine Situation eher düster einschätzen und die erwartete subjektive Zukunft eher optimistisch sehen.
Vielleicht liegt es daran, daß es Reibungsflächen gibt: sieht man etwas allgemein oder auf sich bezogen......
Ich vermute mal, daß die Bären hier für sich recht optimistisch sind, wie ich dies auch für meinen Teil bin. Das große Ganze aber bewegt sich auf dünnem Eis, und darauf machen wir aufmerksam, denn dann zieht es uns auch mit rein.
Es wurde mal gefragt, was macht jemand aus der Situation, der nicht unabhängig und wohlhabend ist, um überhaupt so frei auf die Situation reagieren zu können.
Das ist der Knackpunkt.
Wer vor zwei Jahren in der Marketing- oder Internet-Branche war, konnte über die Klagen aus Bau und Medizin doch bloß den Kopf schütteln, dort lief es ja megaprächtig.
Branchenrotation halt.
Wenns hier nicht boomt, dann halt dort.
Nur, wie dottore schon gepostet hat, unser System hängt am Fortgang der Branchenrotation, und verträgt nicht den allgemeinen Einbruch - welche Branche siehst Du als Zugpferd, um das nächste Schlagloch glattzubügeln?
Es können nur Bereiche sein, die produktiv sind, zumindest teilweise.
Kunst und Kultur ist per se konsumtiv, ebenso wie Staatsverwaltung, Pflegebereiche, Bundeswehr etc. - Das sagt nichts aus, ob man sie braucht oder sie sich leisten will, sondern, daß nur bestimmte Branchen die Wertschöpfung garantieren können, die das Verschuldungssystem braucht.
Das Internet ist deflationär, weil die Preistransparenz steigt.
Der Zwischenhandel ist gefährdet, sein Anteil fällt weg.
ich habe mich mal mit einem Schweizer darüber unterhalten, warum dort so ein hohes Lohn- und Preisniveau funktioniert, und er sagte, na, ist doch super, da setzen die Firmen Speck an, der sie in schlechten Zeiten überleben läßt - das hohe Niveau garantiert hohe Gewinnspannen in allen Bereichen dazwischen und nährt das System - solange niemand dazwischenfunkt mit Dumpingpreisen.
Wer viel verdient, kann viel ausgeben.
Die Globalisierung und die Informationstransparenz wirken in eine preis- und gewinnsenkende Richtung. So, wie die Aktienblase jetzt einen negativen wealth-effect hinterläßt.
Wir haben ein Überalterungs- und Pflegeproblem vor der Tür stehen, die Staatsverschuldung blubbert und brodelt immer noch unter unseren Füßen, weltweit hat sich wieder sehr viel Aggressionspotential angestaut sowie unverhohlene Großmannssucht in der führenden? Nation, dann gibt es das Problem der weltweit vagabundierenden resistenten Keime, die Erwärmung (sofern sie zutrifft), und noch so einiges.
Vielleicht ist das alles weniger schlimm als der Kalte Krieg und oberirdische Atombombentests, mag sein, aber es ist eine drückende Bürde.
Woher soll der Impuls kommen, der das alles neutralisiert, ja, umkehrt?
Wenn, dann muß bei uns selbst was passieren, und wenn es Bescheidenheit heißt. Nur, wer verzichtet schon gerne auf den liebgewonnenen Wohlstand? Ich kenne keinen, incl. Baldur selbst.
Im übrigen lehrt die GeCHichte, daß Friede und Wohlstand immer und seit jeher nur die Zeit zwischen zwei Kriegen und Notzeiten warem, warum soll das jetzt auf einmal anders sein? So viel besser sind wir heute nicht, im Gegenteil.
Nehmen wir die Diskrepanz zwischen dottore und Reinhard und mir über den Antrieb zur Leistung. dottore sieht den Schuldendruck, Reinhard und ich sehen wenigstens teilweise den Willen zur Leistung und Freude am Ergebnis.
Meine Beobachtungen zeigen, daß man heute ja froh sein muß, mittelmäßig bedient zu werden. Nehmen wir Hochbau-Bauhandwerker, sie schmeißen wie selbstverständlich allen Abfall auf den Boden, hausen wir die Säue, indem sie kleckern und eine Fehlertoleranz von vorn herein beanspruchen, haben dabei null Unrechtsbewußtsein (intern heißt es, der soll uns doch am Arsch........., soll er sich nicht so haben), und präsentieren dann die Irrsinnsrechnung für eine 0815-Arbeit, die durch einen perversen Sozialstaat auf das Mehrfache der eigentlichen Leistung aufgebläht wird.
Offenbar kommt es niemandem in den Sinn, den Müll in den dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.
Man läßt die Tore offen, wenn man geht, mißachtet die Grundregeln des Anstandes in völlig selbstverständlicher Weise, und erwartet auch noch happige Trinkgelder, dafür, daß man überhaupt gekommen ist (verallgemeinert, aber sehr verbreitet).
Nehmt jetzt mal die sprichwörtliche Verarbeitungsqualität von Erzeugnissen aus der Kaiserzeit, die den Grundstein für Deutschlands Aufstieg legten.
Vielleicht sind heutige Erzeugnisse überlegen, weil man bessere Fertigungstechniken kennt und Materialien, aber damals war jedes Stück ein Meisterstück, auf dem jede Nachlässigkeit einer persönlichen Schande des Herstellers und des Arbeiters gleichgekommen wäre.
Heute? na, was wollen Sie denn, dann tauschen wir das Dingens halt um. Oder, bei Leistungen, seien Sie doch froh, daß wir überhaupt gekommen sind......Distanz, Wurschtigkeit, Schludrigkeit, Freizeitorientierung, und fraglicher Leistungswille.
Überwiegend, Ausnahmen bestätigen die Regeln und unterscheiden die Erfolgreichen Newcomer von den gesättigten Alteingesessenen, was ja auch gut ist.
Es geht mir um den Ansatz, und demnach ist doch heute den meisten alles zuviel und der Kunde, der Voraussetzung ist für den eigenen Lohn, ist ein Störfaktor.
Auch das mag Ursachen haben, überzogene Erwartungen, freches Auftreten, schlechte Zahlungsmoral. Außerdem lohnt sich Leistung nicht mehr in klingender Münze, sondern nur emotional.
Aber es steckt der Wurm drin, und der muß raus, bevor sich grundlegend was zum besseren wenden kann.
Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand schlüssig so ein Licht am Ende des Tunnels zeigen könnte.....
beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |
Tobias
15.04.2001, 18:53
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude |
Hallo Baldur, Du Schweizer Franke! (Bist doch ein"ex"-Franke, gell?)
tolle Beiträge - besonders der zum Staat hat mir gefallen. Danke für Deinen Fleiß und Einsatz - ist top!
>Es wurde mal gefragt, was macht jemand aus der Situation, der nicht unabhängig und wohlhabend ist, um überhaupt so frei auf die Situation reagieren zu können.
***Zu denen gehöre ich. Fange mit einer schwarzen Null und zero-assets an. Obwohl ich in den letzten Monaten hier soviel gelernt habe (auch von Dir reichlich) und sehe, dass es faustdick kommen kann (und wird), habe ich trotzdem Zuversicht. Heute steht in der WamS etwas über Tel Aviv. Die Menschen LEBEN voll und ganz, eben WEIL sie auf einem Pulverfass wohnen. Nicht"Carpe Diem", nein: Jede Sekunde zählt! Es ist sicher hoch belastend auf einer Seite, auf der anderen aber vielleicht auch richtig toll, einfach jeden Tag voll mitzunehmen und sich andauernd zu freuen, dass man LEBT. Sicher alles etwas 'schief', aber manchmal sehr ermutigend so was. Der 76jährige ex-Chef von Toyota (weiß nicht genau) ist jeden Tag um 5 Uhr aufgestanden und hat Bücher gelesen über große Männer, die große Dinge zum Positiven gewendet haben. Das ist doch was und macht Mut! Die eigene, konstruktiv-positive Orientierung finde ich besonders wichtig. Auch wenn alles dahingeht, sich das nicht dauernd einzureiben, sondern (wie Du selbst auch) vorwärts zu leben und zu handeln statt hinzuschmeißen, depressiv zu werden. Schau' Dir dottore an: Seit Jahrzehnten"sieht" er das Szenario und gründet dennoch Unternehmen und hängt sich überall rein... DAS finde ich vorbildlich und ziehe daraus Kraft und Mut.
>Das ist der Knackpunkt.
>Wer vor zwei Jahren in der Marketing- oder Internet-Branche war, konnte über die Klagen aus Bau und Medizin doch bloß den Kopf schütteln, dort lief es ja megaprächtig.
>Branchenrotation halt.
>Wenns hier nicht boomt, dann halt dort.
>Nur, wie dottore schon gepostet hat, unser System hängt am Fortgang der Branchenrotation, und verträgt nicht den allgemeinen Einbruch - welche Branche siehst Du als Zugpferd, um das nächste Schlagloch glattzubügeln?
>Es können nur Bereiche sein, die produktiv sind, zumindest teilweise.
>Kunst und Kultur ist per se konsumtiv, ebenso wie Staatsverwaltung, Pflegebereiche, Bundeswehr etc. - Das sagt nichts aus, ob man sie braucht oder sie sich leisten will, sondern, daß nur bestimmte Branchen die Wertschöpfung garantieren können, die das Verschuldungssystem braucht.
>Das Internet ist deflationär, weil die Preistransparenz steigt.
>Der Zwischenhandel ist gefährdet, sein Anteil fällt weg.
>ich habe mich mal mit einem Schweizer darüber unterhalten, warum dort so ein hohes Lohn- und Preisniveau funktioniert, und er sagte, na, ist doch super, da setzen die Firmen Speck an, der sie in schlechten Zeiten überleben läßt - das hohe Niveau garantiert hohe Gewinnspannen in allen Bereichen dazwischen und nährt das System - solange niemand dazwischenfunkt mit Dumpingpreisen.
>Wer viel verdient, kann viel ausgeben.
>Die Globalisierung und die Informationstransparenz wirken in eine preis- und gewinnsenkende Richtung. So, wie die Aktienblase jetzt einen negativen wealth-effect hinterläßt.
>Wir haben ein Überalterungs- und Pflegeproblem vor der Tür stehen, die Staatsverschuldung blubbert und brodelt immer noch unter unseren Füßen, weltweit hat sich wieder sehr viel Aggressionspotential angestaut sowie unverhohlene Großmannssucht in der führenden? Nation, dann gibt es das Problem der weltweit vagabundierenden resistenten Keime, die Erwärmung (sofern sie zutrifft), und noch so einiges.
***Hier haben wir in den letzten Monaten viel diskutiert und es ist klar, dass es wirtschafltich eine große Wende abwärts gibt. Aber gesellschaftlich, im privaten, im Ideellen (der WERTEseite) steht noch nicht fest, was passiert: Es KANN eine Wende zum Positiven geben, s. auch das Buch"Full faith & credit". Es KÃ-NNTE doch auch passieren, dass die MEnschen wieder näher zueinanderfinden, wenn die Krise groß genug ist, wenn die Raffgier keine Chance mehr hat, wenn Leistung vielleicht mal wieder Spaß macht, weil sie sich lohnt, wenn eine 'konstruktive Dynamik' unter den Menschen (wie hier im Board) einsetzt, u.v.m. Es lohnt sich vielleicht, nicht alles an Wirtschaftelend, Staatsübel und korrupter Politik festzumachen. Wieviel ist das Lächeln eines Kindes wert? Wieviel ein zarter Kuss? Unbezahlbar. Naiv, aber unbezahlbar.
>Vielleicht ist das alles weniger schlimm als der Kalte Krieg und oberirdische Atombombentests, mag sein, aber es ist eine drückende Bürde.
>Woher soll der Impuls kommen, der das alles neutralisiert, ja, umkehrt?
***Man kann im kleinen immer was machen. Der Einsatz für den"richtigen" Bürgermeister hier in WOB hat sich übrigens gelohnt: 54% im ersten Wahlgang. So bleibt uns ein Nichtsnutz erspart und es ist erträglich. Recht hast Du natürlich trotzdem: Impuls nicht in Sicht.
>Wenn, dann muß bei uns selbst was passieren, und wenn es Bescheidenheit heißt. Nur, wer verzichtet schon gerne auf den liebgewonnenen Wohlstand? Ich kenne keinen, incl. Baldur selbst.
>Im übrigen lehrt die GeCHichte, daß Friede und Wohlstand immer und seit jeher nur die Zeit zwischen zwei Kriegen und Notzeiten warem, warum soll das jetzt auf einmal anders sein? So viel besser sind wir heute nicht, im Gegenteil.
>Nehmen wir die Diskrepanz zwischen dottore und Reinhard und mir über den Antrieb zur Leistung. dottore sieht den Schuldendruck, Reinhard und ich sehen wenigstens teilweise den Willen zur Leistung und Freude am Ergebnis.
>Meine Beobachtungen zeigen, daß man heute ja froh sein muß, mittelmäßig bedient zu werden. Nehmen wir Hochbau-Bauhandwerker, sie schmeißen wie selbstverständlich allen Abfall auf den Boden, hausen wir die Säue, indem sie kleckern und eine Fehlertoleranz von vorn herein beanspruchen, haben dabei null Unrechtsbewußtsein (intern heißt es, der soll uns doch am Arsch........., soll er sich nicht so haben), und präsentieren dann die Irrsinnsrechnung für eine 0815-Arbeit, die durch einen perversen Sozialstaat auf das Mehrfache der eigentlichen Leistung aufgebläht wird.
>Offenbar kommt es niemandem in den Sinn, den Müll in den dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.
>Man läßt die Tore offen, wenn man geht, mißachtet die Grundregeln des Anstandes in völlig selbstverständlicher Weise, und erwartet auch noch happige Trinkgelder, dafür, daß man überhaupt gekommen ist (verallgemeinert, aber sehr verbreitet).
>Nehmt jetzt mal die sprichwörtliche Verarbeitungsqualität von Erzeugnissen aus der Kaiserzeit, die den Grundstein für Deutschlands Aufstieg legten.
>Vielleicht sind heutige Erzeugnisse überlegen, weil man bessere Fertigungstechniken kennt und Materialien, aber damals war jedes Stück ein Meisterstück, auf dem jede Nachlässigkeit einer persönlichen Schande des Herstellers und des Arbeiters gleichgekommen wäre.
>Heute? na, was wollen Sie denn, dann tauschen wir das Dingens halt um. Oder, bei Leistungen, seien Sie doch froh, daß wir überhaupt gekommen sind......Distanz, Wurschtigkeit, Schludrigkeit, Freizeitorientierung, und fraglicher Leistungswille.
>Überwiegend, Ausnahmen bestätigen die Regeln und unterscheiden die Erfolgreichen Newcomer von den gesättigten Alteingesessenen, was ja auch gut ist.
>Es geht mir um den Ansatz, und demnach ist doch heute den meisten alles zuviel und der Kunde, der Voraussetzung ist für den eigenen Lohn, ist ein Störfaktor.
>Auch das mag Ursachen haben, überzogene Erwartungen, freches Auftreten, schlechte Zahlungsmoral. Außerdem lohnt sich Leistung nicht mehr in klingender Münze, sondern nur emotional.
>Aber es steckt der Wurm drin, und der muß raus, bevor sich grundlegend was zum besseren wenden kann.
***Ach Baldur, Du hast ja SOOOO Recht. Trotzdem möchte ich mir nicht jeden Tag vor Augen führen, dass wir in die Krise reiten und ich mitten drin stecke (kein Verdrängungsmechanismus). Ca. 80% unserer Bevölkerung leiden mind. einmal im Leben an einer schweren Depression (ist sehr ernstzunehmen) und ich will das nicht, ich brauche den Streif am Horizont und sei es der Glaube an das Gute im Menschen oder die Aussicht auf irgendeinen schönen Urlaub irgendwann oder Leute wie hier im Board, die reinhauen und Vorbild sind für viele.
>Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand schlüssig so ein Licht am Ende des Tunnels zeigen könnte.....
***S. Link.
>beste Grüße vom Baldur
Herzlichen Ostergruß
Tobias
P.S.: Ich gehe jetzt gleich zu einem Osterfeuer und werde mich daran so richtig erfreuen!!! Gestern auch schon. Bier 2 Mark, Bratwurst auch! Bin jetzt weg und lese Antworten (falls da) natürlich morgen.
<ul> ~ Licht am Ende des Tunnels</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Aldibroker
15.04.2001, 20:31
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Aldibroker - subjektiver Optimismus - Tendenzen - Leistungsfreude |
Super Beitrag Baldur, damit erreichst Du mich. Darf ich dennoch etwas subjektiven Optimismus in Deinen objektiven? Pessimismus streuen?
Der Deutsche klagt schneller und lauter, wenn er marginale Veränderungen wahrnimmt. Es muß immer ein neuer Exportrekord oder ein höheres Wachstum sein, um die aktuelle Lage als gut zu empfinden. Es ist gut, das wenigstens die Zukunft rosarot aus den Umfragen kommt. Also Subjektivismus pur?
Den wenigen Bären geht es also gut, die sind persönlich recht optimistisch, wie Du auch. Den vielen Optimisten geht es also schlecht bzw. wird es schlecht ergehen! Interessante These. Mache die Optimisten pessimistisch, damit es Ihnen gut geht so so! Kann es uns persönlich besser gehen, wenn wir breite Massen in die Psychofalle des dünnen wirtschaftlichen Eises schicken, daß Sie nicht mehr betreten sollen? Es muß und soll mehr und nicht weniger gearbeitet und geleistet werden. Zukunftsängste können uns in der Tat lähmen. Wollen wir nicht lieber agieren? Es muß also unser Ziel sein, Leistungsträger zur Leistung zu motivieren und Hilfesuchende zu helfen, wenn Ihr eigenes geistiges, körperliches und finanzielles Vermögen dazu nicht reicht. Ja wir wollen die neuen Ideen begeistert aufnehmen und die Branchenrotation einleiten statt zu jammern. Wer hat Ideen? Wir wollen uns nicht nur mit Krise beschäftigen, müssen aber Dottores haben, die das"freiberuflich" für uns tun. Wir wollen aber nicht nur die Gefahren erkennen, sondern die Lösungen suchen. Wir brauchen nicht nur den Debitismus, das Freigeld, die zinslose Gesellschaft, sondern den Positivismus. Was könnte Zugpferd werden, denkt mit nach, könnte die Biotechnologie breiten Raum im neuen Jahrtausend einnehmen? Was ist mit der Nanotechnologie? Wie sind die Aussichten, das einige der Internetstartups gute große profitable Wirtschaftsunternehmen werden? Was ist mit Software, generell sollten wir auch aus ökologischen Gesichtspunkten von der reinen Produktionsgesellschaft noch stärker in die Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hinein wachsen. Wer hat noch Ideen? Natürlich gönnen wir uns auch wieder Kunst und Kultur, ist die Vision einer privat finanzierten Lösung heute nicht schon vielfach Realität? Werden wir nicht für gute Vorstellungen Geld ausgeben, um dem Fernsehen und dem Kommerz zu entfliehen? Bleibt nicht auch noch wirtschaftlicher Raum für Unterhaltung und einfache Freude? Muß jeder wirtschaftliche Versuch und jedes unternehmerische Tun immer Früchte tragen? Reicht es nicht aus, wenn die Mehrzahl der Ideen profitabel ist und zur normalen Entschuldung führt? Dürfen sich Wirtschaftsteilnehmer nicht auch mal hart (Konkurs/Pleite) aus dem Wirtschaftskreislauf verabschieden, ohne das"Ganze" immer gleich gefährdet zu sehen? Liegt hier nicht auch ein fundamentaler Unterschied zu 1929, wo die heutige"Old Economy" die"First Economy" mit aller Verwundbarkeit der heutigen"New Economy war? Natürlich sind das Arbeitshypothesen, aber lohnt es sich nicht hier Fleiß und Hoffnung reinzustecken? Ist Preisdruck nicht etwas wunderbares in unserem Wirtschaftssystem? Wir bekommen doch solange der Druck auf Preise im Wettbewerb anhält nicht so schnell die inflatorischen Gefahren. Wird der Deflation der Preise nicht natürliche wirtschaftliche Grenzen gesetzt? Kann ich langfristig Güter- und Dienstleistungen unter den Selbstkosten ohne Subvention produzieren? Ist die Marktbereinigung im Internet nicht wirtschaftsförderlich? Ihr seht, es gibt immer auch eine positive Auslegung. Es soll ja nur das wirtschaftlich nicht mehr vertretbare untergehen. Die ganze Wirtschaft oder Gesellschaft in Frage zu stellen geht weit über die aktuellen Probleme hinaus. Dennoch lohnt es sich aus dem Blickwinkel des Positivismus immer, neue Gesellschafts- und Wirtsschaftssysteme mit weniger Problemen zu entwerfen. Die Menschen bleiben aber immer die gleichen, egal welches Menschenbild wir uns gemacht haben. Wer ein negatives Bild hat, kann mit dieser Menschheit keinen neuen Start machen. Wer ein positives hat, wird mit diesem und jedem neuen Entwurf positiv umgehen.
Die Schweizer produzieren sicher auch Internetdienstleistungen zu Weltmarktpreisen, Nestle ist wohl auch nicht nur in der Schweizer Insel tätig, nein, alle denken und agieren global erfolgreich oder sind alten Idealen verhaftet. Weltweit sehe ich Unternehmen, die Speck angesetzt haben und genau wie"Schweizer" Firmen selbst größere Krisen überstehen können. Es wird aber weltweit und in der Schweiz Beispiele für Unternehmenszusammenbrüche geben. Wie war das noch mit dem Schweizer Fliegern? Hat Lufthansa mit Dumping gearbeitet oder sind die wirtschaftlich trotz internationaler Konkurrenz, hohen Spritpreisen etc. erfolgreich? Gab es für die Schweizer kein Win-Win-Modell? Sind Informationen nicht viel schneller verfügbar, um Risiken abzusichern, einzugehen, aufzugeben? Wirkt Transparenz negativ z.B. bei Börsengeschäften, Unternehmensgründungen...? Haben wir nicht immer Gewißheit darüber, wieweit sich Aktienblasen schon aufgelöst haben? Kann unser Optimismus oder unser Pessimismus die Situation retten? Schlägt nicht leider an den Finanzmärkten die Euphorie und Panik weit aus größere Wellen als in der Realwirtschaft? Mußte uns bisher jede Blase oder Euphorie beunruhigen? Ist die Börse ein Geschäft mit Verfallsdatum? Haben wir ein Pflegeproblem oder Boom? Gibt uns die Arbeit mit und an älteren Menschen nicht wieder sinnvolle Arbeit, Beschäftigung und Lohn? Entsteht hier womöglich ein neuer freifinanzierter gigantischer humanitärer Markt? Ist es undenkbar, das wir die Staatshaushalte von Lasten befreien und über Jahrzehnte konsolidieren? Ja es sollte möglich sein, wenn nicht mit dieser Regierung, dann mit der nächsten, übernächsten... Ich würde Dottore wählen, der macht mir Mut!
Das Aggressionspotential muß soziologisch betrachtet und angegangen werden. Das Rollenverständnis Verfolger, Opfer, Retter ist zu klären. Es ist je nach Übereinstimmung und Vertrauen situativ zu handeln. Muß ich immer Gegner sein, der kein Vertrauen und keine Übereinstimmung erntet? Darf ich Opponent sein, der anders denkt, ohne andere zu bekämpfen? Kann ich dennoch Respekt voreinander haben? Ist das nicht herausfordernd im positiven Sinne? Kann man gemeinsam Ziele festlegen und über Wege friedlich ringen? Eine Eskalation benötigt immer zwei falsche Reaktionen. Eine Großmannssucht kann ins Leere laufen, wenn die andere Seite klug und besonnnen ist. Haben wir es weltweit nur mit Idioten zu tun? Gibt es nicht in jedem Land auch Hoffnungsträger? Muß immer und überall gleichzeitig Konfliktstoff hochkochen? Ist das Spiel des kalten Krieges nicht viel härter geführt worden, als das Cowboygehabe aus dem amerikanischen Busch? Ist die Erderwärmung wissenschaftlich fundiert? Beginnt die Umkehr nicht in unseren Köpfen? Sind wir bereit und dennoch immer wach für Gefahren? Stellen wir uns mutig aber gewaltfrei dagegen? Haben wir nicht schon ein kleines Stück Wohlstand (Gürtel enger schnallen sagte der Dicke)oder Sozialstaat eingebüßt? Sind die Reformen nicht aus positiver Überzeugung, das Richtige zu wollen und zu können entstanden? Wenn ich heute aufgefordert wäre, meinen Durchschnitt für die Entschuldung Deutschlands zu leisten, würde ich es tun. Mir nach! Ist das nicht der Patriotismus, den wir uns alle wünschen, einer für alle, alle für einen? Ist der Soli nicht so ein Stück davon? Sind nicht viele Schulden nach dem Kriege und nach der Wiedervereinigung ähnlich einzuordnen? Sind wir nicht schon bescheidener in unseren Erwartungen geworden? Baldur, auch Du hast fantastische Seiten an Dir und wirst Dich dem Gemeinwohl stellen. Ob nun anonym oder in direkter Nachbarschafts- oder persönlicher Zielgruppenhilfe. Sicherst Du damit nicht den (Nachbarschafts-/Gruppen)Frieden in Deiner Umgebung? Also laßt uns nicht vergessen wie schrecklich Kriege und Notzeiten sind, aber bitte nicht durch unsere Fehler und Aggressionen!!!! Ich finde Dein Beispiel"Leistungswille" auch besser als Dottores"Schuldendruck", er hat aber eine Theorie zu verteidigen. Macht es aber ganz prima. Selten Beleidigungen und Erniedrigungen, aber wenn diese kommen, ist er auch nir Mensch. Er übertritt aber nicht die Grenze zur blanken Gewalt, bleibt aber sehr wortgewaltig.
Führt Dein Pessimismus nicht dazu, die Dinge um Dich zu negativ zu sehen, ist nur Mittelmaß um Dich auch hier im Board? Abfallentsorgung ist in der Tat eine große Herausforderung in der zivilisierten Welt. Fangen wir bei unseren Kindern an. Sprechen wir über das sinnlose und unachtsame Wegwerfen. Organisieren wir das kollektive Sammeln. Laden wir auch die ein, die wir sonst nur verdächtigen und beschuldigen. Sehen wir den Wert unserer Arbeit nicht immer höher als den Wert der Arbeit, die wir empfangen. Messen wir dem Tun und Handeln Wert zu! Animieren wir zur Leistung. Was haben wir über Unlust und Motivation gehört? Können wir motivieren? Ich habe keine Probleme mit meiner Pforte mehr, seitdem ich meinen Zeitungsjungen mit Respekt behandele und seine Arbeit würdige. Ich habe Ihn beschenkt und er freut sich, bei mir die Pforte zu schließen. Wenn ich immer nur motze, shimpfe... erreiche ich niemanden. Ich schaukele nur die Krise hoch.
Es gibt immer Tendenzen. Zunächst war Qualität ein Weltmarktfaktor"made in Germany", aktuell wird mehr über den Preis verkauft. Die Schaukel pendelt hin und her, die Zeit der Qualität hat schon längst wieder begonnen ist mein Eindruck. Fehlentwicklungen werden immer abgestellt, das erfordert die natürliche Auslese.
Die Freizeitindustrie ist ein wichtiger Industriezweig. Ich würde Ihn nicht kaputtdenken, sondern im Interesse zusätzlicher Arbeitsplätze, zusätzliches Sozialprodukt, höherer Wohlstand... ausbauen wollen. Ein Mindestmaß an Entspannung gehört zu einem gesunden Geist und Körper!
Das Licht war selbst im Kriege da und leuchtet heute noch heller. Pusten wir es nicht selbst aus!
Liebe Grüße Dein subjektiv positiver Aldi
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
15.04.2001, 21:45
@ Aldibroker
|
Re: Liebe Brüder und Schwestern,....wir haben uns heute hier versammelt,.... |
Hallo, Aldi,
mal sehen, ob mir was einfällt:
>>Der Deutsche klagt schneller und lauter, wenn er marginale Veränderungen wahrnimmt....
wenn Du es als marginale Veränderung siehst, daß alteingesessene Firmen mit 90-130jähriger Firmengeschichte umkippen wie die Fliegen, dann ist das eine interessante Einstellung (ist so im Baugewerbe samt Umfeld, und das ist keine Branche von vorgestern)
>Den wenigen Bären geht es also gut, die sind persönlich recht optimistisch, wie Du auch. Den vielen Optimisten geht es also schlecht bzw. wird es schlecht ergehen! Interessante These. Mache die Optimisten pessimistisch, damit es Ihnen gut geht so so!
Nein, nicht doch. Ein Pessimist sucht, wo der Notausgang ist, und prüft mal vorsorglich, ob die Tür aufgeht. Ein Optimist hofft, daß nix passiert. Den Optimisten wird es schlecht gehen, wenns brennt. Und den Pessimisten bringt es keinen Gewinn, wenn der Brand ausbleibt.
Ersetze Pessimismus durch Vorsicht und Optimismus durch Blauäugigkeit, dann kommt es besser hin.
Wenn es tags stockfinster wird und es donnert und blitzt, würde ich keinen Schirm daheim lassen.....
>>Kann es uns persönlich besser gehen, wenn wir breite Massen in die Psychofalle des dünnen wirtschaftlichen Eises schicken, daß Sie nicht mehr betreten sollen?
wieso, was soll das bringen?
>>Es muß also unser Ziel sein, Leistungsträger zur Leistung zu motivieren und Hilfesuchende zu helfen, wenn Ihr eigenes geistiges, körperliches und finanzielles Vermögen dazu nicht reicht. Ja wir wollen die neuen Ideen begeistert aufnehmen und die Branchenrotation einleiten statt zu jammern. Wer hat Ideen?
Na, Aldi, jeder wird gebraucht, Du zuerst, Du solltest hier nicht klerikal andere aufrufen, sondern mit guten Beispiel vorangehen und selbst etwas leisten......wir suchen auch nach Antworten, aber wir haben noch keine gefunden, deswegen machen wir uns ja Sorgen, irgendwie....
>>Was könnte Zugpferd werden, denkt mit nach, könnte die Biotechnologie breiten Raum im neuen Jahrtausend einnehmen? Was ist mit der Nanotechnologie? Wie sind die Aussichten, das einige der Internetstartups gute große profitable Wirtschaftsunternehmen werden? Was ist mit Software, generell sollten wir auch aus ökologischen Gesichtspunkten von der reinen Produktionsgesellschaft noch stärker in die Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hinein wachsen.
tja, Biotechnologie kämpft mit nicht funktionierenden Enzymen, Nanotechnologie muß einen bezahlten Nutzen bringen (welchen?), Internet schafft keinen Mehrwert, der den eliminierten Wert kompensieren könnte, und Software ist weit überwiegend nur ein Hilfsmittel für die sonstige Realwirtschaft....
>>Wer hat noch Ideen? Natürlich gönnen wir uns auch wieder Kunst und Kultur, ist die Vision einer privat finanzierten Lösung heute nicht schon vielfach Realität? Werden wir nicht für gute Vorstellungen Geld ausgeben, um dem Fernsehen und dem Kommerz zu entfliehen? Bleibt nicht auch noch wirtschaftlicher Raum für Unterhaltung und einfache Freude? Muß jeder wirtschaftliche Versuch und jedes unternehmerische Tun immer Früchte tragen? Reicht es nicht aus, wenn die Mehrzahl der Ideen profitabel ist und zur normalen Entschuldung führt?
>>Dürfen sich Wirtschaftsteilnehmer nicht auch mal hart (Konkurs/Pleite) aus dem Wirtschaftskreislauf verabschieden, ohne das"Ganze" immer gleich gefährdet zu sehen?
wenn es meine Firma wäre, die da den Bach runtergeht, und wenn es meine Mitarbeiter sind, die stempeln, dann tangiert mich das in nenneswerter Weise...und wir reden nicht vom Ausscheiden einzelner Anbieter, sondern vom Zusammenbruch ganzer Branchen
>>Ist Preisdruck nicht etwas wunderbares in unserem Wirtschaftssystem? Wir bekommen doch solange der Druck auf Preise im Wettbewerb anhält nicht so schnell die inflatorischen Gefahren. Wird der Deflation der Preise nicht natürliche wirtschaftliche Grenzen gesetzt?
darf ich jetzt nochmal ganz ehrlich fragen, was Du tust? Bist Du Bodo Schäfer? Dein Einblick in tatsächliche unternehmerische Abläufe scheint nicht allzu detailliert zu sein.....
>>Kann ich langfristig Güter- und Dienstleistungen unter den Selbstkosten ohne Subvention produzieren? Ist die Marktbereinigung im Internet nicht wirtschaftsförderlich? Ihr seht, es gibt immer auch eine positive Auslegung. Es soll ja nur das wirtschaftlich nicht mehr vertretbare untergehen.
ja, prima, dann gehen halt mal 10 Millionen Arbietsplätze über die Wupper....
>>Die ganze Wirtschaft oder Gesellschaft in Frage zu stellen geht weit über die aktuellen Probleme hinaus. Dennoch lohnt es sich aus dem Blickwinkel des Positivismus immer, neue Gesellschafts- und Wirtsschaftssysteme mit weniger Problemen zu entwerfen.
geh mit gutem Beispiel voran und bringe einen Entwurf, er muß ja nicht perfekt sein....
>>Die Menschen bleiben aber immer die gleichen, egal welches Menschenbild wir uns gemacht haben. Wer ein negatives Bild hat, kann mit dieser Menschheit keinen neuen Start machen. Wer ein positives hat, wird mit diesem und jedem neuen Entwurf positiv umgehen.
das kommt auf die individuellen Erfahrungen an. Vor allem, wir haben die Menschheit so zu nehmen, wie sie ist. Sie wird sich nicht aufgrund Deiner Predigt ändern. Alle Versuche, den freien egoistischen Menschen umzukrempeln, endeten im millionenfachen Verderben.
> Sind Informationen nicht viel schneller verfügbar, um Risiken abzusichern,
welche Risiken? Gibt es die Deiner Ansicht nach überhaupt?
>>Wirkt Transparenz negativ z.B. bei Börsengeschäften, Unternehmensgründungen...?
sie wirkt nicht negativ, sondern eliminiert geldwerten Informationsvorsprung
>>Gibt uns die Arbeit mit und an älteren Menschen nicht wieder sinnvolle Arbeit, Beschäftigung und Lohn? Entsteht hier womöglich ein neuer freifinanzierter gigantischer humanitärer Markt?
freifinanziert? es wird ein gigantischer Markt, aber wer finanziert ihn bitte womit? Pflege ist ein konsumtiver Bereich; ein Gepflegter ist nicht in der Lage, die Pflegekräfte durch seine eigene Wirtschaftsleistung zu bezahlen, sondern ist darauf angewiesen, daß andernorts andere für ihn diese Leistung erwirtschaften und diese Leistung wird den Erwirtschaftern dann zwangsweise abgenommen und transferiert; durch Pflege wird zwar eine leistung erbracht, aber diese ist nicht produktiv, es sei denn für Hersteller von Inkontinenzartikeln und anderen einschlägigen verbrauchsgütern.
Das hat nichts mit Menschenverachtung zu tun, denn auch Plegeeinrichtungen müssen bezahlt werden, und Geld ist nicht sozial, sondern neutral.
>>Ist es undenkbar, das wir die Staatshaushalte von Lasten befreien und über Jahrzehnte konsolidieren? Ja es sollte möglich sein, wenn nicht mit dieser Regierung, dann mit der nächsten, übernächsten... Ich würde Dottore wählen, der macht mir Mut!
klar ist das möglich, fahre die Staatsausgaben auf nahe null runter, und schaue, was nächste Woche stattfinden wird.....
>Das Aggressionspotential muß soziologisch betrachtet und angegangen werden. Das Rollenverständnis Verfolger, Opfer, Retter ist zu klären. Es ist je nach Übereinstimmung und Vertrauen situativ zu handeln.
wer tut das, wer bestellt die Psychoanalytiker, und wer bezahlt sie womit?
Was, wenn der Psychofritze mit einer dicken Backe aus der Beratungssitzung herausgeht?
>>Muß ich immer Gegner sein, der kein Vertrauen und keine Übereinstimmung erntet? Darf ich Opponent sein, der anders denkt, ohne andere zu bekämpfen? Kann ich dennoch Respekt voreinander haben? Ist das nicht herausfordernd im positiven Sinne? Kann man gemeinsam Ziele festlegen und über Wege friedlich ringen? Eine Eskalation benötigt immer zwei falsche Reaktionen. Eine Großmannssucht kann ins Leere laufen, wenn die andere Seite klug und besonnnen ist. Haben wir es weltweit nur mit Idioten zu tun? Gibt es nicht in jedem Land auch Hoffnungsträger? Muß immer und überall gleichzeitig Konfliktstoff hochkochen? Ist das Spiel des kalten Krieges nicht viel härter geführt worden, als das Cowboygehabe aus dem amerikanischen Busch? Ist die Erderwärmung wissenschaftlich fundiert? Beginnt die Umkehr nicht in unseren Köpfen? Sind wir bereit und dennoch immer wach für Gefahren? Stellen wir uns mutig aber gewaltfrei dagegen? Haben wir nicht schon ein kleines Stück Wohlstand (Gürtel enger schnallen sagte der Dicke)oder Sozialstaat eingebüßt? Sind die Reformen nicht aus positiver Überzeugung, das Richtige zu wollen und zu können entstanden?
Hier wäre ein AMEN angebracht und ein Choral......singen wir nun.....
>>Wenn ich heute aufgefordert wäre, meinen Durchschnitt für die Entschuldung Deutschlands zu leisten, würde ich es tun. Mir nach!
Warum zögerst Du? Mache den Anfang, geh mit gutem Beispiel voran!
>>Ist das nicht der Patriotismus, den wir uns alle wünschen, einer für alle, alle für einen? Ist der Soli nicht so ein Stück davon? Sind nicht viele Schulden nach dem Kriege und nach der Wiedervereinigung ähnlich einzuordnen? Sind wir nicht schon bescheidener in unseren Erwartungen geworden?
jeweils: nein
>>Baldur, auch Du hast fantastische Seiten an Dir und wirst Dich dem Gemeinwohl stellen.
Nein, ich habe mich aufgrund meiner diesbezüglichen Erfahrungen dazu entschlossen, dies nicht mehr zu tun.
>>Ob nun anonym
das schon gleich gar nicht
>>oder in direkter Nachbarschafts- oder persönlicher Zielgruppenhilfe. Sicherst Du damit nicht den (Nachbarschafts-/Gruppen)Frieden in Deiner Umgebung?
das ist kein Sendungsbewußtsein, sondern ein freundschaftliches Miteinander, das keiner Erwähnung bedarf. Und es ist nicht geeignet, große Wirkungen zu entfalten, da es nicht über die Nachbarschaft hinausgeht.
Den Frieden sichere ich nicht, wenn man mich angreift, dann gehe ich unverzüglich zum Staatsanwalt und erwarte die Durchsetzung von Recht, so es das noch gibt.
>>Also laßt uns nicht vergessen wie schrecklich Kriege und Notzeiten sind, aber bitte nicht durch unsere Fehler und Aggressionen!!!!
ich habe nicht vor, einen Passanten auszurauben, sein Auto zu klauen, oder Nachbarstan anzugreifen. Aber selbstverständlich beanspruche ich mein Menschenrecht auf Gegenwehr im Falle eines rechtswidrigen Angriffs.
>Führt Dein Pessimismus nicht dazu, die Dinge um Dich zu negativ zu sehen, ist nur Mittelmaß um Dich auch hier im Board?
nein, das ist es nicht, ganz im Gegenteil
>>Abfallentsorgung ist in der Tat eine große Herausforderung in der zivilisierten Welt. Fangen wir bei unseren Kindern an. Sprechen wir über das sinnlose und unachtsame Wegwerfen. Organisieren wir das kollektive Sammeln.
wann machst Du die erste Aktion?
>> Laden wir auch die ein, die wir sonst nur verdächtigen und beschuldigen. Sehen wir den Wert unserer Arbeit nicht immer höher als den Wert der Arbeit, die wir empfangen.
vielleicht könntest Du dies meinem Bankmenschen erklären, und wenn Du es schaffst, gebe ich Dir was aus.....
>>Messen wir dem Tun und Handeln Wert zu! Animieren wir zur Leistung. Was haben wir über Unlust und Motivation gehört? Können wir motivieren? Ich habe keine Probleme mit meiner Pforte mehr, seitdem ich meinen Zeitungsjungen mit Respekt behandele und seine Arbeit würdige. Ich habe Ihn beschenkt und er freut sich, bei mir die Pforte zu schließen. Wenn ich immer nur motze, shimpfe... erreiche ich niemanden. Ich schaukele nur die Krise hoch.
Mit gutem Beispiel voranzugehen, ist immer löblich.
Und daß ein grober Klotz einen groben Keil benötigt, ist ebenso schwerlich zu leugnen, wenn man es vorher vergeblich mit kleinen keilen versucht haben sollte.
>Die Freizeitindustrie ist ein wichtiger Industriezweig. Ich würde Ihn nicht kaputtdenken, sondern im Interesse zusätzlicher Arbeitsplätze, zusätzliches Sozialprodukt, höherer Wohlstand... ausbauen wollen. Ein Mindestmaß an Entspannung gehört zu einem gesunden Geist und Körper!
Du weißt schon, wie ich das gemeint habe. In der Freizeit kann nur ausgegeben werden, was zuvor von einem selbst oder von anderen im Job verdient wurde.....
>Das Licht war selbst im Kriege da und leuchtet heute noch heller. Pusten wir es nicht selbst aus!
das ist schon klar, und wir machen uns hier Gedanken von einem sehr hohen Niveau aus. Gottlob. Nur, jetzt haben wir noch Zeit und Muße, über Auswege nachzudenken. Wenn wir im Scheibenkleister kleben, werden wir andere Sorgen haben.....
>Liebe Grüße Dein subjektiv positiver Aldi
Ditto beste Grüße retour vom Baldur, der unbedingt wissen will, was Du beruflich machst, weil ich dann besser umsattle und in Deiner Branche anheuere, liebe Brüder und Schwestern, die wir uns heute hier versammelt haben.....
<center>
<HR>
</center> |
Josef
15.04.2001, 22:34
@ Baldur der Ketzer
|
Euer Disput haengt mir zu sehr in der Luft und riecht nach Theorie. Warum |
seht ihr nicht mal ueber den Gartenzaun des kleinen Deutschland mit seinen
Scheinproblemchen (etwas uebertrieben) in die weite Welt zum Beispiel nach
Russland. Da gibt es fuer die naechsten hundert Jahre was aufzubauen,
zuallererst Infrastruktur (Strassen, Eisenbahnen, Energieversorgung usw.)
Das kostet viel Geld. Die Russen wuerden sich freuen, wenn wir ihnen dieses
Geld projektgebunden vorschiessen wuerden. Das bedeutet: Sie bekommen die
Kredite je nach Baufortschritt und nur wenn wir uns diesen Baufortschritt
auch betrachten koennen. Das kann man alles genau ausarbeiten und vertraglich
absichern.
MfG
<center>
<HR>
</center> |
Talleyrand
15.04.2001, 22:44
@ Josef
|
Hallo Josef! In der Tat, ich meine auch, daß dies eine Zukunft sein könnte |
Allerdings stehen der Achse Berlin-Moskau Interessen entgegen, die
erst abgearbeitet werden müssen, bevor es zu dieser Konstellation kommt.
Ich schätze, das dauert noch ein Jahrzehnt.
Allerdings wird dies unser Ausweg n a c h der Krise sein.
Hoffentlich haben die Russen dann eine verlässliche Demokratie
aufgebaut. Gruss! T.
p.s. Du weisst, ja was der Wunsch schon alles bewirkt hat, nicht nur Feines.
<center>
<HR>
</center> |
Aldibroker
15.04.2001, 22:47
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Liebe Brüder und Schwestern, liebe Sachkundige und Realisten |
Hi Baldur,
die Wirtschaft verändert sich, es fallen täglich Tausende von Arbeitsplätzen weg und es entstehen neue. Wer immer an den gleichen alten Firmen festhalten will, muß zusehen, wie sein Lebenswerk vor die Hunde geht. Zum Überleben gehört auch Veränderungsbereitschaft ohne Verlustängste. Wer selbst dann nochmals von der Pforte zur Haustür geht, um sich zu vergewissern, das die eben verschlossene Tür wirklich verschlossen ist, kann das Tempo der Veränderung nicht mithalten. Wer Notausgänge aus dieser Welt, Gesellschaft, Wirtschaft und für sein Leben sucht, ist schnell am Lebensabgrund!!!!! Ein Optimist fällt im Brandfalle nicht in Panik, sondern findet mit kühlen Kopf auch dann noch die Brandschutztür, wenn der Pessimist der die Tür zweimal getestet hat schon längst verbrannt ist. Der Vorsichtige und der Blauäugige? Spreche lieber von der Vorsichtige und der Risikobereite, nur der letztere kann unternehmerisch erfolgreich tätig sein. Unternehmen und unterlassen passen auch gut oder vorwärts- und rückwärtsgerichtet. Die Vergangenheit bis ins Vorchristentum aufarbeiten und immer schön und ausschließlich Parallelen aus dem Negativen ziehen. Positives ausblenden aus dem Weltbild. Nein das bist du nicht und ich auch nicht. Die Welt ist beides, also sehen wir immer 2 Möglichkeiten, die Gute und die Schlechte. Ist es verwunderlich, wenn ich hier einsam und allein die eine Seite der Welt zumindest andeuten will? Klar alle neuen genannten Wirtschaftszweige bringen nur Gefahren, also lassen wir das mit der Bio- und Nanotechnologie, stellen das Internet wieder ein, wir brauchen es nicht zum kommunizieren und schon gar nicht die Software...? In welcher Produktionswelt lebst Du? Dreiviertel des amerikanischen Sozialproduktes hat nicht aber auch gar nichts mit der Güterproduktion zu tun. Dienstleistungen dominieren den Markt. Stelle Dich darauf ein. Natürlich bin ich kein Kenner der Materie wie Dottore, aber ich glaube unser wirtschaftlicher Sachverstand liegt auf gleich hoher Ebene. Ich bin nicht Bodo Schäfer. Was bezweckst Du mit dieser Behauptung? Warum gehen immer nur Arbeitsplätze über die Wupper? Entstehen nicht auch ständig neue? Menschen sind nicht nur gut. Macht- und Geldmenschen sicher noch seltener, aber den ganzen Glauben in die Menschheit verlieren, heißt sich selbst verlieren und keinen Glauben mehr an die Menschheit haben. Ist das zielführend? Man muß kein Priester sein, um auch das gute im/am Menschen zu sehen. Die Psychologie lehrt uns: „Trete mit Vorbehalten an Menschen heran und sie spüren es und treten auch zurück oder aggressiv hervor“. Wir müssen diese Vorbehalte abbauen. Wer hat eigentlich die einteilung in Gut- und Schlechtmenschen vorgenommmen? Warum ist Dienst am Menschen kein Wirtschaftsfaktor mit humanitären Charakter? Ich kann mir eine Wirtschaft vorstellen, die entsprechend der Alterstruktur zu 10 bis 20% nur aus solchen Leistungen besteht und freifinanziert Geld- und Dienstleistungen im steigenden Maße in Gang setzt. Meine Schwester ist im übrigen zu guten Konditionen dort beschäftigt und schenkt alten Menschen Hoffnung. Ich hoffe auch du wirst diese Leistung mal bekommen und bezahlen können, wenn es Dir gefällt. Natürlich immer schön freiwillig, denn auch Altenheime dürfen keine Entsorgungsstation für alte Menschen werden. Nicht nur die Windel gehört in den wirtschaftskreislauf. Hier muß Du Deine wirtschaftliche Sicht ausbauen. Geld ist Motor für Leistung und milde soziale Gabe zugleich. Geld ist nie neutral. Geld regiert die Welt und wo nur Leistung regiert, geht die Gesellschaft genauso unter wie im überbordenen Sozialstaat. Wenn Du 300.000 DM im Jahr verdienst, halte ich 100.000 DM für Steuern für ok. Wenn du sozial abgesichert sein willst, mußt Du natürlich auch noch je nach Risikobereitschaft einiges für die Kranken- und Rentenversicherung aufbringen. Prozentual ist das aber gegenüber den Durchschnittsverdiener ein Witz. Klagen vielleicht die falschen Leute? Natürlich immer und überall Kriminalität. Der Bankbeamte klaut, der Staat, eben alle Mitmenschen, wir müssen uns schützen. Womöglich haben wir auch Diebe an Board? Nein, wir dürfen uns auch in Sachen Kriminalität die Welt nicht nach eigenem Geschmack zurechtlegen.
Gruß Aldi
PS: Danke für die Diskussionen
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
15.04.2001, 22:53
@ Josef
|
Re: Euer Disput haengt mir zu sehr in der Luft und riecht nach Theorie. Warum |
>seht ihr nicht mal ueber den Gartenzaun des kleinen Deutschland mit seinen
>Scheinproblemchen (etwas uebertrieben) in die weite Welt zum Beispiel nach
>Russland. Da gibt es fuer die naechsten hundert Jahre was aufzubauen,
>zuallererst Infrastruktur (Strassen, Eisenbahnen, Energieversorgung usw.)
>Das kostet viel Geld. Die Russen wuerden sich freuen, wenn wir ihnen dieses
>Geld projektgebunden vorschiessen wuerden. Das bedeutet: Sie bekommen die
>Kredite je nach Baufortschritt und nur wenn wir uns diesen Baufortschritt
>auch betrachten koennen. Das kann man alles genau ausarbeiten und vertraglich
>absichern.
>MfG
Dein Wort in Gottes Gehör. Es sind Millarden von IWF-Geldern und anderen in Russland"verschwuden". Das Volk hungert, Jelzin & C.o. haben Konten in aller Welt.
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
15.04.2001, 23:40
@ Aldibroker
|
Re: das hat was, aber es fällt schwer |
Hallo, Aldi,
mit dem Konkreten kann ich schon sehr viel mehr anfangen.
Du schreibst:
>Wer immer an den gleichen alten Firmen festhalten will, muß zusehen, wie sein Lebenswerk vor die Hunde geht. Zum Überleben gehört auch Veränderungsbereitschaft....
soweit absolut richtig, aber unbequem
>>......ohne Verlustängste.
DAS IST ES! Nach dem Krieg konnte es nur bergauf gehen, aber heute hat wohl jeder etwas zu verlieren und scheut das Risiko, wenn möglich, möchte sich irgendwie rückversichern. Was Du schreibst, und was wahrscheinlich nötig ist, das ist das Loslassen der Liane im Vertrauen, im Nebel dort drüben rechtzeitig die nächste Liane zu fassen zu kriegen, die man nirgends sehen kann....
>>Wer selbst dann nochmals von der Pforte zur Haustür geht, um sich zu vergewissern, das die eben verschlossene Tür wirklich verschlossen ist, kann das Tempo der Veränderung nicht mithalten. Wer Notausgänge aus dieser Welt, Gesellschaft, Wirtschaft und für sein Leben sucht, ist schnell am Lebensabgrund!!!!!
das kann ich nachempfinden, aber verklickere ein Scheitern mal Deiner Familie oder Deinem Bankmenschen, oder deinen Mitarbeitern......niemand scheitert gerne und fällt nach unten durch.
ich gebe Dir Recht, und dennoch geht mir schlicht die Muffe.........denn so viel Vertrauen kann ich noch nicht aufbringen, ich halte es da eher mit dem großen Genossen Ulljanow mit dem Vertrauen und der Kontrolle, aber das schränkt natürlich die Beweglichkeit ein.
>>Ein Optimist fällt im Brandfalle nicht in Panik, sondern findet mit kühlen Kopf auch dann noch die Brandschutztür, wenn der Pessimist der die Tür zweimal getestet hat schon längst verbrannt ist. Der Vorsichtige und der Blauäugige? Spreche lieber von der Vorsichtige und der Risikobereite, nur der letztere kann unternehmerisch erfolgreich tätig sein. Unternehmen und unterlassen passen auch gut oder vorwärts- und rückwärtsgerichtet.
akzeptiert, der Zauderer gegenüber dem beherzten, der verknöcherte gegen den innovativen, der Kleinkrämer gegen den Visionär, der Mittelweg wird der richtige sein........
>>Die Vergangenheit bis ins Vorchristentum aufarbeiten und immer schön und ausschließlich Parallelen aus dem Negativen ziehen. Positives ausblenden aus dem Weltbild.
ich fürchte, GeCHichte hielt nur das Schlechte und Grausame fest, mit Ausnahme der modernen Industriegeschichte vielleicht. Man hört immer nur von Kriegen und Tyrannen, fast nie von Lichtgestalten, und auch die kamen oft zu keinem Erfolg - was hat denn Ghandi schon erreicht?
>>Nein das bist du nicht und ich auch nicht. Die Welt ist beides, also sehen wir immer 2 Möglichkeiten, die Gute und die Schlechte. Ist es verwunderlich, wenn ich hier einsam und allein die eine Seite der Welt zumindest andeuten will? Klar alle neuen genannten Wirtschaftszweige bringen nur Gefahren, also lassen wir das mit der Bio- und Nanotechnologie, stellen das Internet wieder ein, wir brauchen es nicht zum kommunizieren und schon gar nicht die Software...? In welcher Produktionswelt lebst Du? Dreiviertel des amerikanischen Sozialproduktes hat nicht aber auch gar nichts mit der Güterproduktion zu tun. Dienstleistungen dominieren den Markt. Stelle Dich darauf ein. Natürlich bin ich kein Kenner der Materie wie Dottore, aber ich glaube unser wirtschaftlicher Sachverstand liegt auf gleich hoher Ebene.
ich gebe zu, daß dies ein Teil betriebsblindheit sein wird, deswegen diskutiere ich sehr gerne mit Leuten aus anderen Erfahrungsbereichen, und das Prinzip des positiven denkens und einer ethisch verantwortlichen Lebensführung verkörpere ich stärker, als dies manchmal den Anschein haben wird
>>Ich bin nicht Bodo Schäfer. Was bezweckst Du mit dieser Behauptung?
ich hielt es für möglich, fast wahrscheinlich, da Deine Schreibweise, wie Talleyrand schrieb, so priesterhaft klang, und als vorsichtig-argwöhnischer mensch wächst dann Mißtrauen und die Furcht vor Verarschung.....ich wollte nur wissen, ob Du eine Show abziehst oder echt so denkst....
>>Warum gehen immer nur Arbeitsplätze über die Wupper? Entstehen nicht auch ständig neue? Menschen sind nicht nur gut. Macht- und Geldmenschen sicher noch seltener, aber den ganzen Glauben in die Menschheit verlieren, heißt sich selbst verlieren und keinen Glauben mehr an die Menschheit haben. Ist das zielführend? Man muß kein Priester sein, um auch das gute im/am Menschen zu sehen. Die Psychologie lehrt uns: „Trete mit Vorbehalten an Menschen heran und sie spüren es und treten auch zurück oder aggressiv hervor“.
das kann ich voll mittragen, jeder verdient eine Chance, vielleicht auch zwei, Verallgemeinerungen werden einer individuellen Persönlichkeit nicht gerecht, drängen sich aber mitunter auf, weil eine solche Einzelwürdigung nicht durchführbar erscheint....
>>Wir müssen diese Vorbehalte abbauen. Wer hat eigentlich die einteilung in Gut- und Schlechtmenschen vorgenommmen?
ich denke, man nimmt sie selbst vor aufgrund des erfahrenen lebensweges und der typischen Vertreter von GRuppen, die einem begegneten und Eindrücke hinterließen, pars pro toto
>>Warum ist Dienst am Menschen kein Wirtschaftsfaktor mit humanitären Charakter? Ich kann mir eine Wirtschaft vorstellen, die entsprechend der Alterstruktur zu 10 bis 20% nur aus solchen Leistungen besteht und freifinanziert Geld- und Dienstleistungen im steigenden Maße in Gang setzt. Meine Schwester ist im übrigen zu guten Konditionen dort beschäftigt und schenkt alten Menschen Hoffnung.
ich kann mir das auch vorstellen, wenn man das Einkommen den Verdienern beläßt, und danach sieht es nicht aus in weiten teilen der Welt...>/b>
>>Ich hoffe auch du wirst diese Leistung mal bekommen und bezahlen können, wenn es Dir gefällt. Natürlich immer schön freiwillig, denn auch Altenheime dürfen keine Entsorgungsstation für alte Menschen werden.
[b] nach meiner derzeitigen Weltsicht möchte ich den Tag meines Abschiedes, sofern es zu keinem Unfall etc. kommt, selbst bestimmen, und mir und anderen eine Alterspflegebedürftigkeit ersparen
>>Nicht nur die Windel gehört in den wirtschaftskreislauf. Hier muß Du Deine wirtschaftliche Sicht ausbauen. Geld ist Motor für Leistung und milde soziale Gabe zugleich. Geld ist nie neutral. Geld regiert die Welt und wo nur Leistung regiert, geht die Gesellschaft genauso unter wie im überbordenen Sozialstaat.
mag sein, oder auch nicht, meiner Ansicht nach ist ein wilder Kapitalismus noch immer sozialer als ein sogenannter Sozialstaat, aber auch das ist wieder Ansichtssache
>> Wenn Du 300.000 DM im Jahr verdienst, halte ich 100.000 DM für Steuern für ok.
wenn ich einen Firmenbruttogewinn von 300.000 habe, zahle ich ca. 15% Gewerbesteuer, bleiben also 255.000, hiervon nach neuem Steuerrecht wohl so ca. 30% KörpSt incl. Soli (fällt ja doppelt an), bleiben also 180.000, und hiervon dann nochmals geschätzt 40% ESt, verbleiben also 100.000,--, und dann gehen noch Renten- und Sozialversicherungsbeiträge weg je nach Gestaltung, und der Steuerberater kostet für Jahresabschluß nochmals geschätzt 20.000,--, also bleiben von den 300 brutto mal vielleicht 4.000 im Monat soldi a mano, cash auf Kralle, bar auf Tatze.
Wieviel Einsatz es braucht, 300.000 Überschuß zu erwirtschaften, ist auch klar, und dieses Mißverhältnis hat mich bewogen, meine Heimat zu verlassen.
Hier ist es im schlechtesten Falle 300.000 zu 200.000.
>>Wenn du sozial abgesichert sein willst, mußt Du natürlich auch noch je nach Risikobereitschaft einiges für die Kranken- und Rentenversicherung aufbringen. Prozentual ist das aber gegenüber den Durchschnittsverdiener ein Witz.
>>Klagen vielleicht die falschen Leute? Natürlich immer und überall Kriminalität.
nein, stimmen denn Fakten nicht, nur weil man im Gegensatz zu anderen den Mut hat, sie zu äußern? Ich habe sogar in meiner Garage eine Alarmanlage, weil man einem Bekannten sein Auto quasi unterm Hintern weggeklaut hat...
>>Der Bankbeamte klaut,
toller Freudscher versprecher, Bank-Beamte, das ist, was die Alten immer dachten; ein Bankangestellter war noch nie Beamter, aber die Banken verbreiteten den Nimbus des unbestechlich sicheren Hortes, und so kam es zum"Bank-beamten", ein interessanter Fall von Marketing-Manipulation
>>der Staat, eben alle Mitmenschen, wir müssen uns schützen. Womöglich haben wir auch Diebe an Board? Nein, wir dürfen uns auch in Sachen Kriminalität die Welt nicht nach eigenem Geschmack zurechtlegen.
ich lege mir nichts zurecht, weil mir das keinen Vorteil bringt, sondern nur eine gewisse Sensibilität, und daher fällt mir auf, wenn jemand fünfmal die Straße auf- und abgeht, und sich dabei verdächtig herumdrückt, während anderen dies vielleicht nicht auffällt. Wenn dieser nichts im Schilde führte, wird ihn nicht stören, daß er am Video drauf ist, es wird ja eh gelöscht, und hatte er was vor und man sucht, wer es war, ist er schon auf Band - und wenn es nur der Abhörwanzeneinbautrupp von Guck-, Horch- und Greif ist, der meint, er würde nicht erkannt, und der sich auf einmal mit einem sehr unfreundlichen Vierbeiner konfrontiert sieht....;-)
Beste Grüße vom Baldur
>PS: Danke für die Diskussionen auch zurück
<center>
<HR>
</center> |