Ausblick/Brüsseler Frühjahrsprognose sieht Abkühlung
Brüssel (vwd) - Wenn die Europäische Kommission an diesem Mittwoch ihre
Frühjahrsprognose zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Europäischen Union
(EU) und den Beitrittsstaaten wie geplant vorlegt, wird eine zentrale
Aussage nicht überraschen: Das Wachstumstempo wird sich in diesem Jahr,
gemessen an früheren Voraussagen, verlangsamen."Eine Größenordnung von 2,5
bis 3,0 Prozent", diese Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
in der Eurozone in diesem Jahr wiederholte Belgiens Finanzminister Didier
Reynders für die Eurogruppe erst am Wochenende in Malmö.
Allgemein wird in Brüssel damit gerechnet, dass die Prognose mindestens
drei Zehntelpunkte unter der bisherigen liegen dürfte. In ihrer
Herbstprognose hatte die Kommission im vergangenen November noch 3,2 Prozent
BIP-Plus in diesem Jahr für die Eurozone und plus 3,1 Prozent für die
gesamte Union der 15 Mitgliedstaaten zu Grunde gelegt. Die jüngsten
Schätzungen von Weltbank und OECD für die Eurozone liegen mit 2,5 bzw 2,7
Prozent in der Größenordnung dessen, was die Eurogruppe angekündigt hat. Die
konjunkturelle Abkühlung in den USA, die die Kommission als Hauptursache für
die nach unten revidierten Prognosen in Europa heranziehen dürfte, wird sich
in entsprechenden Korrekturen auch für die einzelnen Mitgliedstaaten
niederschlagen.
Für Deutschland heißt dies in einem Kommissionsentwurf noch 2-1/4 Prozent
BIP-Wachstum in diesem Jahr gegenüber 2-3/4 Prozent im Stabilitätsprogramm
vom vergangenen Oktober. Weit schlechter sollen laut Magazinmeldungen die
für diese Woche erwarteten aktuellen IWF-Prognose für Deutschland ausfallen:
1,9 Prozent BIP-Plus statt 3,3 Prozent in der Herbst-Prognose aus
Washington. Auch für die Kandidatenländer Mittel- und Osteuropas dürften
sich die Konjunkturaussichten verschlechtert haben. Mit 4,4 Prozent hatte
ihnen die Kommission vergangenen Herbst ein kräftiges BIP-Wachstum
vorausgesagt.
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