Oldy
25.04.2001, 04:36 |
Oldystunde über WörglThread gesperrt |
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Die wahren Hintergründe von Wörgl!
Im Jahre 1932 während der Weltwirtschaftskrise ersetzte der Bürgermeister von Wörgl, einer kleinen österreichischen Stadt das durch Deflation verschwundene Zentralbankgeld durch ein lokales Zahlungsmittel. Es waren 32,000 Schilling wert dieses Zahlungsmittels gedruckt worden aber die erste Ausgabe waren nur 1600 Schilling, die höchste je ausgegebene Summe war 7,500 und im Durchschnitt liefen 5,293 um.
Warum versuchte die Nationalbank von allen Anfang an dagegen Schritte zu unternehmen? Welche Bedeutung hatten denn diese 1600 Schilling im Vergleich zu den Milliarden ihres Geldes für die Nationalbank? Warum wurden dem kleinen Buergermeister Unterguggenberger Prügel vor die Füße geworfen, wo nur möglich und ihm sogar die Einreise in die Schweiz für einen Vortrag verboten? Warum wurde, als die Sache dann durch Staatsgewalt unterbunden worden war ein Aufgebot von Wirtschaftswissenschaftlern bezahlt um die Sache zu zerreden und bis heute so gut wie möglich als undurchführbar darzustellen, wo sie doch augenscheinlich funktioniert hatte?
Warum werden selbst heute noch, bei bloßer Erwähnung des Experimentes von Wörgl extreme Emotionen aufgewühlt, wenn es nicht mehr gelingt die Geschichte ins Lächerliche zu ziehen? Ja, warum wohl?
Der einfache Grund dafür ist der, daß diese 1,600 Schilling zeigten, daß man das Geld der Nationalbank nicht braucht und wenn sich diese Erkenntnis ausgebreitet hätte, wäre es mit der Macht der Geldes, damals Goldes, zu Ende gewesen. Dieses best gehütete Geheimnis, daß man ihr Geld braucht, mußte um jeden Preis erhalten bleiben und das selbst gegen die Kosten eines Krieges und des Holocausts.
Es ist sicher, daß das den damaligen Opponenten des Wörgler Geldes nicht bewußt war und daß sie damit den Anschluß Ã-sterreichs erst ermöglichten und daß die folgenden Ereignisse sich zwanghaftig daraus entwickeln würden. Es ist kaum anzunehmen, daß sie dann diese geschichtliche Verantwortung auf sich genommen hätten.
Heute sind wir aber wieder im Vorfeld so einer Entwicklung. Noch ist es erst die Opposition gegen ersten Beginn von Bestrebungen für so ein Geld, wie in Wörgl - später kommt sicher auch wieder andere Opposition dazu.
Das muß aufgezeigt werden, damit die beliebte Ausrede:“Wir haben nichts davon gewußt,“ nachher nicht mehr gemacht werden kann. „Wir wollten nichts wissen,“ wäre da meistens ohnehin die richtigere Aussage.
Ihr wollt es nicht wissen. Gut, dann müßt ihr aber leider auch die Konsequenzen tragen. Diese Konsequenzen sind klar. Nach der praktisch unvermeidbaren Hyperinflation wird es eine Periode geben wo die Herren des Geldes versuchen werden, es mehr wert zu machen, also Deflation, denn Stabilität ist mit dem heutigen Geld nicht machbar und war es nie in der Geschichte. Diese Deflation wird, ebenfalls wie immer in der Geschichte in schwerer Depression enden und die wird wieder durch einen Krieg beendet werden.
Alles vielleicht wieder nur deshalb, weil 1600 Schilling wert alternativen Geldes oder eine ähnliche Summe den Herren des Geldes Angst um ihre Pfründe machen wird und sie es womöglich wieder unterbinden können. Die irrealen Angstreaktionen sind die größte Gefahr, denn da werde die logischen Folgen von Handlungen nicht mehr erkannt. Einfachste Zusammenhänge wie weniger Geld sinkende Warenpreise werden abgeleugnet. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, werden überall gesucht, nur nicht dort, wo sie sind.
Jede noch so an den Haaren herbei gezogene Theorie wird akzeptiert, solange sie nur die klaren Zusammenhänge verschleiert. Uralte Märchen, daß Gold der einzige stabile Wertmaßstab sei, werden wieder aufgewärmt und dann erwarten sie eine Goldpreiserhöhung. Was ist da stabil daran, wenn sich das Verhältnis Gold und Warenpreise zu Gunsten des Goldes verschieben soll? Wenn mit dem Gold als Währungsgrundlage die Warenpreise also sinken?
Wenn dann jemand die ganz klare Aussage macht, daß sinkende Warenpreise Deflation bedeuten und der einzige Sinn einer Goldwährung der ist, die Geldmenge zu verringern, also auch eine deflationäre Maßnahme, dann wird diese einfache und logische Aussage mit einer Vehemenz als falsch bezeichnet und das von anderen beklatscht, daß man sich wirklich wundern muß.
Glauben diese Leute, daß sinkendes Warenpreisniveau Stabilität ist? Glauben sie mit ihrem Goldschatz dann den nächsten Krieg überleben zu können, weil ihnen jemand gesagt hat, daß eine Deflation nichts mit dem Goldstandard zu tun hat? Soll man ihnen sagen, wie der nächste Krieg aussehen wird? Sehen sie nicht die Bürgerkriege in aller Welt?
Natürlich ist an denen nicht der Goldstandard schuld, denn wir haben ja keinen. Da ist es die Kehrseite derselben Medaille. Die Zerstörung des Geldes durch Inflation.
Aber, wenn es nach so langer Zeit auch niemand wahrhaben will. Die Zerstörung des Geldes durch Deflation ist noch viel schlimmer.
Betet, wenn ihr an einen Gott glaubt, so stark ihr könnt, daß es Leuten mit Geld wie in Wörgl gelingen wird, sie zu überwinden. Ihr könntet sonst vieleicht ihre Folgen nicht überleben.
<ul> ~ Wörgltexte anschauen</ul>
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Dimi
25.04.2001, 09:06
@ Oldy
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Re: Oldystunde über Wörgl --- Jetzt kann ich Dottore verstehen (o.w.T.) |
>Die wahren Hintergründe von Wörgl!
>Im Jahre 1932 während der Weltwirtschaftskrise ersetzte der Bürgermeister von Wörgl, einer kleinen österreichischen Stadt das durch Deflation verschwundene Zentralbankgeld durch ein lokales Zahlungsmittel. Es waren 32,000 Schilling wert dieses Zahlungsmittels gedruckt worden aber die erste Ausgabe waren nur 1600 Schilling, die höchste je ausgegebene Summe war 7,500 und im Durchschnitt liefen 5,293 um.
>Warum versuchte die Nationalbank von allen Anfang an dagegen Schritte zu unternehmen? Welche Bedeutung hatten denn diese 1600 Schilling im Vergleich zu den Milliarden ihres Geldes für die Nationalbank? Warum wurden dem kleinen Buergermeister Unterguggenberger Prügel vor die Füße geworfen, wo nur möglich und ihm sogar die Einreise in die Schweiz für einen Vortrag verboten? Warum wurde, als die Sache dann durch Staatsgewalt unterbunden worden war ein Aufgebot von Wirtschaftswissenschaftlern bezahlt um die Sache zu zerreden und bis heute so gut wie möglich als undurchführbar darzustellen, wo sie doch augenscheinlich funktioniert hatte?
>Warum werden selbst heute noch, bei bloßer Erwähnung des Experimentes von Wörgl extreme Emotionen aufgewühlt, wenn es nicht mehr gelingt die Geschichte ins Lächerliche zu ziehen? Ja, warum wohl?
>Der einfache Grund dafür ist der, daß diese 1,600 Schilling zeigten, daß man das Geld der Nationalbank nicht braucht und wenn sich diese Erkenntnis ausgebreitet hätte, wäre es mit der Macht der Geldes, damals Goldes, zu Ende gewesen. Dieses best gehütete Geheimnis, daß man ihr Geld braucht, mußte um jeden Preis erhalten bleiben und das selbst gegen die Kosten eines Krieges und des Holocausts.
>Es ist sicher, daß das den damaligen Opponenten des Wörgler Geldes nicht bewußt war und daß sie damit den Anschluß Ã-sterreichs erst ermöglichten und daß die folgenden Ereignisse sich zwanghaftig daraus entwickeln würden. Es ist kaum anzunehmen, daß sie dann diese geschichtliche Verantwortung auf sich genommen hätten.
>Heute sind wir aber wieder im Vorfeld so einer Entwicklung. Noch ist es erst die Opposition gegen ersten Beginn von Bestrebungen für so ein Geld, wie in Wörgl - später kommt sicher auch wieder andere Opposition dazu.
>Das muß aufgezeigt werden, damit die beliebte Ausrede:“Wir haben nichts davon gewußt,“ nachher nicht mehr gemacht werden kann. „Wir wollten nichts wissen,“ wäre da meistens ohnehin die richtigere Aussage.
>Ihr wollt es nicht wissen. Gut, dann müßt ihr aber leider auch die Konsequenzen tragen. Diese Konsequenzen sind klar. Nach der praktisch unvermeidbaren Hyperinflation wird es eine Periode geben wo die Herren des Geldes versuchen werden, es mehr wert zu machen, also Deflation, denn Stabilität ist mit dem heutigen Geld nicht machbar und war es nie in der Geschichte. Diese Deflation wird, ebenfalls wie immer in der Geschichte in schwerer Depression enden und die wird wieder durch einen Krieg beendet werden.
>Alles vielleicht wieder nur deshalb, weil 1600 Schilling wert alternativen Geldes oder eine ähnliche Summe den Herren des Geldes Angst um ihre Pfründe machen wird und sie es womöglich wieder unterbinden können. Die irrealen Angstreaktionen sind die größte Gefahr, denn da werde die logischen Folgen von Handlungen nicht mehr erkannt. Einfachste Zusammenhänge wie weniger Geld sinkende Warenpreise werden abgeleugnet. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, werden überall gesucht, nur nicht dort, wo sie sind.
>Jede noch so an den Haaren herbei gezogene Theorie wird akzeptiert, solange sie nur die klaren Zusammenhänge verschleiert. Uralte Märchen, daß Gold der einzige stabile Wertmaßstab sei, werden wieder aufgewärmt und dann erwarten sie eine Goldpreiserhöhung. Was ist da stabil daran, wenn sich das Verhältnis Gold und Warenpreise zu Gunsten des Goldes verschieben soll? Wenn mit dem Gold als Währungsgrundlage die Warenpreise also sinken?
>Wenn dann jemand die ganz klare Aussage macht, daß sinkende Warenpreise Deflation bedeuten und der einzige Sinn einer Goldwährung der ist, die Geldmenge zu verringern, also auch eine deflationäre Maßnahme, dann wird diese einfache und logische Aussage mit einer Vehemenz als falsch bezeichnet und das von anderen beklatscht, daß man sich wirklich wundern muß.
>Glauben diese Leute, daß sinkendes Warenpreisniveau Stabilität ist? Glauben sie mit ihrem Goldschatz dann den nächsten Krieg überleben zu können, weil ihnen jemand gesagt hat, daß eine Deflation nichts mit dem Goldstandard zu tun hat? Soll man ihnen sagen, wie der nächste Krieg aussehen wird? Sehen sie nicht die Bürgerkriege in aller Welt?
>Natürlich ist an denen nicht der Goldstandard schuld, denn wir haben ja keinen. Da ist es die Kehrseite derselben Medaille. Die Zerstörung des Geldes durch Inflation.
>Aber, wenn es nach so langer Zeit auch niemand wahrhaben will. Die Zerstörung des Geldes durch Deflation ist noch viel schlimmer.
>Betet, wenn ihr an einen Gott glaubt, so stark ihr könnt, daß es Leuten mit Geld wie in Wörgl gelingen wird, sie zu überwinden. Ihr könntet sonst vieleicht ihre Folgen nicht überleben.
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dottore
25.04.2001, 13:12
@ Dimi
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Re: Danke, Dimi - und das zur für mich abschließenden Ergänzung: |
Liebe Freunde,
da es die Freiwirte stockernst meinen, sollten wir uns durchaus darauf vorbereiten, eines Tages irgendwo mit Freigeld leben zu dürfen.
Und zwar im wesentlichen mit Freigeld der Wörgler Variante, wobei technische Details (Märkchen kleben) noch zu regeln wären. Wie diese Details zu regeln wären, blieb als Konkretisierung seitens der Freiwirte bisher offen.
Jetzt aber bitte anschnallen. Denn es geht los.
Wie es wirklich damals in Wörgl ablief, hier in Kurzform mit Hilfe eines Textes eines Freiwirts (Quotes in"...", Hervorhebungen von mir):
1. Woher kam nach Wörgl überhaupt die Freigeld-Idee?
"Bürgermeister Unterguggenherger zieht Silvio Gesells «Natürliche Wirtschaftsordnung» zu Rate.
Da las und las er wieder:
«Eine Wirtschaftskrise, also Absatzstockung und Arbeitslosigkeit mit ihren Begleiterscheinungen, ist nur bei weichenden Preisen denkbar...
<font color="FF0000">Nur wenn die Preise anhaltend und stark (meistens um 5 % jährlich) steigen, kann sich die Volkswirtschaft ohne Krise abwickeln.</font>
Wie könnte die Wirtschaftskrise verhütet werden? In der Erklärung ihrer Ursache ist auch schon die Bedingung angegeben, die für die Verhütung der Wirtschaftsstockungen erfüllt werden muß, und diese lautet: 'Die Preise dürfen niemals und unter keinen Umständen fallen! Das ist die Bedingung, die erfüllt werden muß!'»"
Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
2. Inititator des Wörgler Experiments war ein"Wohlfahrtsausschuss" (so etwas kennen wir schon von der Französischen Revolution)
Das Reglement hatte diesen Wortlaut:
"1. Alle zur Krisenabwehr bereiten Frauen und Männer von Wörgl treten hiemit zur Nothilfe Wörgl zusammen.
2. Diese wird vom Wohlfahrtsausschuss durchgeführt und von der Gemeinde beaufsichtigt. In Durchführung der Nothilfe gibt der Wohlfahrtsausschuss Arbeitsbestätigungen heraus, die von den Teilnehmern an Zahlungsstatt gegeben und genommen werden.
3. Als Teilnehmer gilt, wer Arbeitsbestätigungen an Zahlungsstatt gibt und annimmt.
4. Die Arbeitsbestätigungen werden von der Gemeindekasse in Verwahrung genommen, woselbst sie in den Amtsstunden zum vollen Nennwerte gekauft und gegen Rücklaß von 2% des Nennwertes (des Arbeitsbeschaffungsbeitrages) jederzeit rückverkauft werden können. Außerdem sind die Arbeitsbestätigungen auch beim Spar- und Darlehenskassenverein Wörgl jederzeit käuflich und verkäuflich.
5. Vom Wohlfahrtsausschuß und vom Gemeinderate wird je eine Vertrauensperson bestimmt, die gemeinsam mit dem Bürgermeister die Nothilfe leiten.
6. Die Auflage der Arbeitsbestätigungen wird dem jeweiligen Bedarfe angepaßt. Erstmalig besteht diese aus drei Nennwerten zu 1, 5 und 10 Schillingen Arbeitswert, wovon je 2000 Stück im Gesamtnominale von 32 000 Schilling aufgelegt werden.
7. Die einzelnen Stücke tragen die Farben: 1 Schilling gelb, 5 Schilling blau, 10 Schilling rot. Jedes Stück erhält vom Bürgermeisteramt einen Kontroll-Prägestempel, ohne welchen kein Stück in Verkehr gesetzt werden darf. Stücke, die den Prägestempel nicht tragen, sind ungültig.
8. Die Arbeitsbestätigungen werden mit einer Notabgabe von monatlich 1% des Nennwertes belastet, die der jeweilige Besitzer durch Aufkleben einer entsprechenden Klebemarke zu Monatsbeginn zu tragen hat. Scheine, die bei Weitergabe die Notabgabemarken nicht voll tragen, werden nur um den, den fehlenden Notabgabemarken entsprechend gekürzten Betrag in Zahlung genommen.
9. Die Teilnahme an der Nothilfe Wörgl ist freiwillig.
Vom Wohlfahrtsausschuß am 5. und vom Gemeinderat am 8. Juli 1932 einstimmig beschlossen.»"
Ich bitte zu beachten, dass das Reglement auf dem Höhepunkt der weltweiten damaligen Krise verabschiedet wurde.
3. Wie war das Wörgler Geld gedeckt?
"Um die ängstlichen Gemüter zum vornherein zufrieden zu stellen, hatte ihnen der kluge Bürgermeister zugesichert, daß das ausgegebene Geld "hundertprozentig gedeckt" sein werde.
Die Treuhänder der Nothilfe waren verpflichtet, das Notgeld gegen bar an die Gemeindekasse abzugeben. Dieses Bargeld hatten sie ihrerseits auf ein besonderes Konto bei der Raiffeisenkasse Wörgl einzuzahlen. Dort, so meint der geneigte Leser vermutlich, blieb es liegen, wie eben eine Deckung der Noten vermutlich liegen bleibt. Aber Alex von Muralt verrät uns:
«Wie mir vom Direktor dieser Kasse mitgeteilt wurde, ist dieses Geld in der Form von Sichtwechseln an solide Großisten zum Zinsfuß von 6% weiter verliehen worden!»
Und er weiß weiter noch zu berichten: «Diese 6% fließen in toto der Gemeindekasse zu, da die Ortssparkasse für all ihre Arbeit kein Entgelt verlangt, weil es sich um ein Unternehmen gemeinnütziger Art handelt.»
Daraus geht hervor, was Dr. A. Hornung und allen den Gelehrten entgangen ist, daß auf diese Weise das Geld, das für die Deckung bestimmt war, dreifach umlief: als Arbeitswertscheine, als Wechsel und als gegen Wechsel ausgeliehenes Geld - womit noch einmal besser erklärt wird, warum das Wirtschaftsleben von Wörgl in dieser Zeit einen so unerklärlichen Aufschwung genommen hat!"
Der entscheidende Hebel war also nicht die enorm gestiegene ULG bezogen auf einen sehr geringen Bargeldbetrag, sondern die Vergabe neuer Kredite gegen einen hohen Zins, Klartext: neue Verschuldungen, alias Kredite. Mit diesen Krediten wurden selbstverständlich ebenfalls Waren bewegt. Die Behauptung, es habe sich bei Wörgl ausschließlich um ein Bargeld-Wunder gehandelt, ist falsch.
4. Haben sich die Wörgler auf Kosten der Nicht-Wörgler geholfen?
"Frage (an die damaligen Wörgler):
Wurden mit dem Geld in der Gemeinde Waren gekauft, die sonst auswärts gekauft worden waren?
Direktor: Sicher haben Leute mit den Arbeitswertscheinen in der Gemeinde Waren gekauft, die sie sonst auswärts gekauft hätten.
Präsident des Gewerbeverbandes: Man kann nicht feststellen, ob Leute, die sonst Waren von auswärts kauften, mit den Arbeitswertscheinen in Wörgl kauften.
Arzt und Kinobesitzer: Da weiß ich nichts.
Warenhausbesitzer: Bestimmt weiß ich es nicht, auf alle Fälle kann mit dem Geld nur in der Gemeinde gekauft werden.
Apotheker, Bierdepothalter: Das Geld bleibt in der Gemeinde."
Wird Freigeld also in Oldys Shangri La eingeführt (und dort"bleiben"), dürfte es kaum den ringsum ebenfalls auf Absatz wartenden Geschäftsleuten helfen.
Summa:
- Freigeld entstammt einer eindeutig inflationären Ideologie.
- Die Einführung von Freigeld setzt eine schwere deflationäre Depression voraus.
- Außer in dieser berüchtigten"ausweglosen Lage" dürften sich kaum demokratische Legitimationsprozesse finden lassen, aus denen eine Entscheidung für FG resuliert.
- Freigeld entsteht aus"Arbeitbescheinigungen". Dieses Experiment hatte schon der bekannte englische Philanthrop Robert Owen (1771-1858) ab 1832 versucht.
- Dazu aus der Britannica:"The need for a market for the products of such shops led to the formation of the National Equitable Labour Exchange in 1832, applying the principle that labour is the source of all wealth." Owens"Labour Notes" fanden zunächst lokale Verbreitung, verschwanden dann allerdings wieder rasch, weil es keinen akzeptablen Maßstab für"eine Arbeitsstunde" gab.
- Eine Einführung von Freigeld in größerem als nur lokalem Maßstab ist, zumal in einem tendenziell inflationären weltweiten Umfeld mangels Legitimierung durch demokratische Prozesse so gut wie unvorstellbar.
- Freigeld dürfte nur mit einem Hinweis auf"hundertprozentige Deckung" realisierbar sein.
- Diese Deckung heute im Zeitalter eines reinen Fiat Money (keinerlei Deckung durch Gold, sondern allenfalls durch Zahlungsversprechen, vornehmlich der öffentlichen Hände) irgendwo einzuführen, dürfte auf allergrößte Skepsis und Schwierigkeiten stoßen.
- Freigeld hat - allerdings nur in der Kombination von zusätzlichen Krediten (siehe oben) - in Wörgl zu einem"Wirtschaftswunder" geführt. Dieses ging allerdings zum Teil auf Kosten des nicht mit Freigeld arbeitenden Wörgler Umfeldes.
- Im Kern läuft Wörgl auf andere kunstinflationäre Krisenbewältigungsprogramme hinaus, die allerdings historisch ebenfalls eine schwere Depression zur Voraussetzung hatten (Goldaufwertung in den USA, Mefo-Wechsel im Deutschen Reich).
- Derartige Programme können in den heutigen Notenbanksystemen erheblich einfacher abgewickelt werden - nämlich durch"Printing Money" und zwar gegen die Hereinnahme von kurzlaufenden"nicht marktfähigen" Schatzwechseln, wie nach tier-2 im EZB-Bereich ausdrücklich vorgesehen.
- Die Frage, wie Freigeld eine prädeflationäre Inflation verhindern könnte, kann mit Hilfe der Wörgler Erfahrungen nicht beantwortet werden.
- Ob sich irgendwo ein"Wohlfahrtsausschuss" bildet, der eine Inflation - etwa vergleichbar jener des heute aktuellen Stils - verhindern will, ist aufgrund der Tatsache, dass sich bisher kaum irgendwo Ansätze zur Bildung eines solchen"Ausschusses" gezeigt haben, zu bestreiten.
Gruß
d.
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I_have_a_dream
25.04.2001, 14:30
@ dottore
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@all, @dottore - du betreibst ueble Propaganda mit Teilzitaten! |
@Juekue bitte lies vor du mich sperrst den gesamten Post durch!
dottore,
ich muss leider persoenlich werden, da Du mit Absicht und vollem Wissen zitierst unter Weglassung von Teilen,
so dass das Zitat das Gegenteil des Originals aussagt.
>
>Liebe Freunde,
>da es die Freiwirte stockernst meinen, sollten wir uns durchaus darauf vorbereiten, eines Tages irgendwo mit Freigeld leben zu dürfen.
>Und zwar im wesentlichen mit Freigeld der Wörgler Variante, wobei technische Details (Märkchen kleben) noch zu regeln wären. Wie diese Details zu regeln wären, blieb als Konkretisierung seitens der Freiwirte bisher offen.
>
>Jetzt aber bitte anschnallen. Denn es geht los.
>
>Wie es wirklich damals in Wörgl ablief, hier in Kurzform mit Hilfe eines Textes eines Freiwirts (Quotes in"...", Hervorhebungen von mir):
>
>1. Woher kam nach Wörgl überhaupt die Freigeld-Idee?
>"Bürgermeister Unterguggenherger zieht Silvio Gesells «Natürliche Wirtschaftsordnung» zu Rate.
>Da las und las er wieder:
>«Eine Wirtschaftskrise, also Absatzstockung und Arbeitslosigkeit mit ihren Begleiterscheinungen, ist nur bei weichenden Preisen denkbar...
><font color="FF0000">Nur wenn die Preise anhaltend und stark (meistens um 5 % jährlich) steigen, kann sich die Volkswirtschaft ohne Krise abwickeln.</font>
>Wie könnte die Wirtschaftskrise verhütet werden? In der Erklärung ihrer Ursache ist auch schon die Bedingung angegeben, die für die Verhütung der Wirtschaftsstockungen erfüllt werden muß, und diese lautet: 'Die Preise dürfen niemals und unter keinen Umständen fallen! Das ist die Bedingung, die erfüllt werden muß!'»"
>
Hier das Original aus Silvio Gesells NWO Kapitel 3.12:(Hervorhebung durch mich)
Nur in dem Fall, daß man anhaltend solche außergewöhnlichen Goldmassen findet,
und zwar so viel, dsß die Preise trotz vermehrten Goldverbrauchs der Industrie anhaltend
und stark (mindestens um 5 % jährlich) steigen, kann sich die Volkswirtschaft ohne Krise
abwickeln. Auch der Widerstand, den der Rückgang des Realkapitalzinses dem Geld-
umlauf bietet, würde durch solche allgemeine Preissteigerung gebrochen - indem die
Preissteigerung das Geld geradezu zum Umlauf zwingt. Aber eine solche allgemeine Preissteigerung wäre an sich ein Zusammenbruch der Währung.
3.12. Die Wirtschaftskrisen, und wie sie zu verhüten sind
Gesell schreibt hier, wie mit Golddeckung eine Kriese hypothetisch ausgeschlossen werden koennte.
Durch dein verstuemmeltes Zitat laesst Du es erscheinen als ob Gesell das als ernsthafte Loesung vorgeschlagen hat.
Das hat er nicht, der hervorgehobene Satz sagt alles: So gehts zwar im Prinzip aber in Wirklichkeit ist das auch keine Loesung.
Zum Fallen der Preise: Uebersetzt in deutsch, ES DARF KEINE DEFLATION GEBEN!
>Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
>
Hier fuehrst Du den von dir vorgegebenen Weg fort und behauptest bewusst unwahres.
Ein weiterer Auszug aus Gesells NWO:
Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
So ist das Währungsamt Beherrscher der Marktlage, und das bedeutet wieder nichts weni-
ger, als daß wir nun auch die Wirtschaftskrisen, die Arbeitslosigkeit überwunden haben.
Ohne unseren Willen können die Preise weder steigen noch fallen. Jede Auf- und Abbewe-
gung wird so zu einer Willensäußerung des Währungsamtes für die es verantwortlich ist.
Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
<a href=http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/4_5.htm>4.5. Das Gesetzmäßige im Umlauf des Freigeldes (fast ganz unten)</a>
>2. Inititator des Wörgler Experiments war ein"Wohlfahrtsausschuss" (so etwas kennen wir schon von der Französischen Revolution)
<a href=http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/52757.htm>Ach was fuer eine FRECHHEIT!BELEIDIGUNG unserer Intelligenz!</a>
Du versuchst ueber eine Zufaelligeg Namensgleichheit zu suggerieren in Woergl wurden Leute gekoepft.
Ich breche aber hier ab, vielleicht komm ich dadurch noch mit gelb davon
dottore, ich habe oft genug gezeigt, dass ich zu einer vernuenftigen sachlichen Diskussion jederzeit bereit bin.
Was Du hier abgeliefert hast ist uebelste Propaganda und Wortverdreherei.
Ich spreche hier mit Luther: Ich kann nicht anders, Gott helfe mir.
Ein absolut entsetzter Ihad
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dottore
25.04.2001, 20:20
@ I_have_a_dream
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Re: Die Quelle, die mir zur Verfügung stand: |
Der Stadt Wörgl, der Familie des Bürgermeisters Michael Unterguggenberger, allen künftigen Bürgermeistern oder Bürgermeisterinnen und allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wörgl, die sich für das Gemeinwohl verantwortlich zeigen
gewidmet vom II. Kongreß der Internationalen Freiwirtschaftlichen Union in Wörgl, Pfingsten 1951
Der Beitrag wurde von Fritz Schwarz unter dem Titel"Das Experiment von Wörgl" verfasst, kein Zitat wurde - außer an den kenntlich gemachten Stellen - in irgendeiner Form geändert oder Sinn entstellend verkürzt.
Mehr als einen Text der "Internationalen Freiwirtschaftlichen Union" kann ich nun wirklich nicht bieten. Das müssen die Freiwirte dann schon unter sich selbst ausmachen, was von ihnen öffentlich angeboten wird und was nicht.
Für meine Kommentierungen (ebenfalls deutlich kenntlich gemacht) stehe ich selbstverständlich ein.
Gruß
d.
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Oldy
26.04.2001, 06:49
@ dottore
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Dottores - wie soll man sie nennen? |
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Diesmal will ich nur einen einzigen Absatz aus Dottores Beitrag zitieren:
Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
[b]Er weiss ganz genau, dass Freigeld KAUFKRAFTBESTAENDIGES Geld ist aber er glaubt, dass es andere nicht wissen, haelt sie also fuer Dummkoepfe, die man mit solchen Maetzchen davon abbringen kann, sich mit dem Problem zu beschaeftigen. Ich wuerde ihm da doch das Gegenteil beweisen an eurer Stelle.
Freigeld ist in erster Linie kaufkraftbestaendiges Geld. Weil kaufkraftbestaendiges oder gar mehr wert werdendes Geld in einer Deflation als Wertaufbewahrungsmittel gehortet wird, muss das Bargeld umlaufgesichert werden. Mit dem heutigen Geld wird das mit Hilfe von leichter Inflation gemacht, was klarerweise bedeutet, dass es nicht kaufkraftbestaendig ist und nicht sein kann.
Ich frage mich wirklich, wie lange ihr euch noch von ihm fuer dumm halten lassen wollt. Ich weiss aber auch wirklich nicht, was er damit bezwecken will.
Da er aber selber sagt, gleich am Anfang seines Beitrages, dass ihr damit rechnen muesst einmal mit Freigeld zu leben, solltet ihr euch vielleicht naeher damit beschaeftigen.:-)
Ihr braucht nur das Archiv dieses Forums nach Beitraegen von Oldy durchstoebern oder auf seine Homepage schauen. Da findet ihr genug darueber.
Gruss Oldy
<ul> ~ Oldies Homepage</ul>
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JüKü
26.04.2001, 07:17
@ Oldy
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Re: Dottores - wie soll man sie nennen? |
>Diesmal will ich nur einen einzigen Absatz aus Dottores Beitrag zitieren: > Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
>[b]Er weiss ganz genau, dass Freigeld KAUFKRAFTBESTAENDIGES Geld ist aber er glaubt, dass es andere nicht wissen, haelt sie also fuer Dummkoepfe, die man mit solchen Maetzchen davon abbringen kann, sich mit dem Problem zu beschaeftigen. Ich wuerde ihm da doch das Gegenteil beweisen an eurer Stelle.
>Freigeld ist in erster Linie kaufkraftbestaendiges Geld. Weil kaufkraftbestaendiges oder gar mehr wert werdendes Geld in einer Deflation als Wertaufbewahrungsmittel gehortet wird, muss das Bargeld umlaufgesichert werden. Mit dem heutigen Geld wird das mit Hilfe von leichter Inflation gemacht, was klarerweise bedeutet, dass es nicht kaufkraftbestaendig ist und nicht sein kann.
>Ich frage mich wirklich, wie lange ihr euch noch von ihm fuer dumm halten lassen wollt. Ich weiss aber auch wirklich nicht, was er damit bezwecken will.
>Da er aber selber sagt, gleich am Anfang seines Beitrages, dass ihr damit rechnen muesst einmal mit Freigeld zu leben, solltet ihr euch vielleicht naeher damit beschaeftigen.:-)
>Ihr braucht nur das Archiv dieses Forums nach Beitraegen von Oldy durchstoebern oder auf seine Homepage schauen. Da findet ihr genug darueber.
>Gruss Oldy
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Oldy,
jetzt hättest du anhand dieser konkreten Liste von dottore - wieder mal - die Gelegenheit gehabt, Punkt für Punkt deine Argumente zu bringen, aber was machst du? Kommst mit den immer gleichen leeren Worthülsen, wie seit Monaten.
Du redest von kaufkraftstabilem Geld, dabei ist eine Geldentwertung von 5 % direkt eingebaut. Was soll der Unsinn? 5 % Geldentwertung oder 5 % Inflation = Geldentwertung.
Für mich ist das Thema ebenfalls beendet, denn deine Beiträge sind seit Ewigkeiten immer die selben - kein Schritt vorwärts. Du könntest eigentlich jeden Tag auf deine hunderte Postings verweisen, anstatt es immer neu zu schreiben.
Nix für ungut - deine Sturheit ist schon bewundernswert. Aber wir bekommen doch sicher wieder Geschichten und Gedichte von dir zu lesen, würde mich jedenfalls freuen.
Gruß nach Canada!
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dottore
26.04.2001, 07:31
@ Oldy
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Re: Wie soll man FreiwirtInnnen nennen? |
>Diesmal will ich nur einen einzigen Absatz aus Dottores Beitrag zitieren:
> Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
1. Warum hat der Freiwirt Fritz Schwarz in seiner Riesen-Euloge auf Wörgl in seiner Pfingst(!)-Ansprache dann die Gesell'schen Ansichten so zitiert, wie er sie zitiert hat? Wie viele verschiedene FreiwirtInnen gibt es eigentlich?
2. Was ist mit den vielen anderen Punkten? Warum fällt den FreiwirtInnnen dazu nie etwas ein?
>[b]Er weiss ganz genau, dass Freigeld KAUFKRAFTBESTAENDIGES Geld ist
3. Wie kann Geld"wertbeständig" sein, wenn Gesell offenbar selbst schreibt, dass das Währungsamt sein Freigeld"verbrennen" muss, wenn es nicht kaufkraftstabil gewesen ist? Geld, das man verbrennen muss, weil es sich als nicht kaufkraftststabil herausgestellt hat, kann logischerweise nicht kaufkraftstabil sein.
4. Wie verhindern Freiwirte eine Inflation? Immer noch nicht beantwortet.
>aber er glaubt, dass es andere nicht wissen, haelt sie also fuer Dummkoepfe, die man mit solchen Maetzchen davon abbringen kann, sich mit dem Problem zu beschaeftigen.
5. Was ist mit der von Fritz Schwarz herausgestellten"dreifachen" Geldmenge, die in Wörgl gewirkt hat?
6. Warum wird das mit den zu 6 % in Wörgl funktionierenden Grossisten-Wechseln, die ebenfalls Kaufkraft waren, immer unterschlagen? Dann stimmt das mit dem"ganz, ganz wenig Bargeld" doch schon von vorneherein nicht.
>Ich wuerde ihm da doch das Gegenteil beweisen an eurer Stelle.
7."Gegenteil" wovon? Warum wurde der Beweis nicht schon längst erbracht?
>Freigeld ist in erster Linie kaufkraftbestaendiges Geld.
8. Durch dauernde Wiederholung wird nichts richtiger. Freigeld ist Inflationsgeld, das in einer Deflation vorübergehend hilft, weil es die Preise erhöht. Das ist ja der Sinn der Sache.
<Weil kaufkraftbestaendiges oder gar mehr wert werdendes Geld in einer Deflation als Wertaufbewahrungsmittel gehortet wird, muss das Bargeld umlaufgesichert werden.
9. Warum erklären FreiwirtInnnen nicht endlich, warum es zu einer Deflation überhaupt kommt. Beispiel USA 1929/30?
>Mit dem heutigen Geld wird das mit Hilfe von leichter Inflation gemacht, was klarerweise bedeutet, dass es nicht kaufkraftbestaendig ist und nicht sein kann.
10. Warum muss das Freigeld-Währungsamt Geld verbrennen, das sich als nicht kaufkraftbeständig herausgestellt hat?
>Ich frage mich wirklich, wie lange ihr euch noch von ihm fuer dumm halten lassen wollt. Ich weiss aber auch wirklich nicht, was er damit bezwecken will.
11. Ich will endlich eine nachvollziehbare Erklärung dafür, wie Freigeld in einer Inflation wirkt. Dass es in einer Inflation wie jedes andere Notendrucken auch funktioniert, wird nicht bestritten. Aber es ist dann halt das ganz normale
"the easiest thing is printing money". Dafür brauchen wir aber kein Freigeld.
>Da er aber selber sagt, gleich am Anfang seines Beitrages, dass ihr damit rechnen muesst einmal mit Freigeld zu leben, solltet ihr euch vielleicht naeher damit beschaeftigen.:-)
12. Ich freue mich drauf, weil ich dann Freigeld-Millionär werde. Wie's geht, habe ich oft genug gepostet: Immer Geld leihen und gleich wieder einzahlen.
>Ihr braucht nur das Archiv dieses Forums nach Beitraegen von Oldy durchstoebern oder auf seine Homepage schauen. Da findet ihr genug darueber.
13. Besser darüber nachdenken, wie Freigeld-Leute ihre Nachbarn dadurch noch ärmer machen, dass sie denen dort benötigte Kaufkraft entziehen.
>Gruss Oldy
Gruß
d.
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Oldy
26.04.2001, 19:24
@ dottore
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Oldy muß schon wieder dasselbe sagen weil er immer dieselben Einwände bekommt. |
>>Diesmal will ich nur einen einzigen Absatz aus Dottores Beitrag zitieren:
>> Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
>1. Warum hat der Freiwirt Fritz Schwarz in seiner Riesen-Euloge auf Wörgl in seiner Pfingst(!)-Ansprache dann die Gesell'schen Ansichten so zitiert, wie er sie zitiert hat? Wie viele verschiedene FreiwirtInnen gibt es eigentlich?
Der Oldy war selber Pfingsten 1951 in Wörgl und hat diesen Vortrag gehöert. Aus dem Zusammenhang gerissen kann man alles entstellen und falsch interpretieren.
>2. Was ist mit den vielen anderen Punkten? Warum fällt den FreiwirtInnnen dazu nie etwas ein?
Welche vielen anderen Punkte? Die paar unten folgenden werde ich wieder einmal beantworten, wenn auch meine Geduld langsam schwindet.
>>[b]Er weiss ganz genau, dass Freigeld KAUFKRAFTBESTAENDIGES Geld ist
>3. Wie kann Geld"wertbeständig" sein, wenn Gesell offenbar selbst schreibt, dass das Währungsamt sein Freigeld"verbrennen" muss, wenn es nicht kaufkraftstabil gewesen ist? Geld, das man verbrennen muss, weil es sich als nicht kaufkraftststabil herausgestellt hat, kann logischerweise nicht kaufkraftstabil sein.
Durch Verbrennen eines kleinen Teils der Geldmenge wird der wesentlich größere Teil eben kaufkraftstabil gehalten falls allgemeine Preissteigerungen festgestellt worden sind.
>4. Wie verhindern Freiwirte eine Inflation? Immer noch nicht beantwortet.
Diese Frage ist gerade wieder einmal beantwortet worden und zwar mindestens zum hundertsten Mal. Durch Verminderung der umlaufenden Bargeldmenge!
>>aber er glaubt, dass es andere nicht wissen, haelt sie also fuer Dummkoepfe, die man mit solchen Maetzchen davon abbringen kann, sich mit dem Problem zu beschaeftigen.
>5. Was ist mit der von Fritz Schwarz herausgestellten"dreifachen" Geldmenge, die in Wörgl gewirkt hat?
Welche dreifache umlaufende Geldmenge? Auch diese Frage habe ich schon einige Male beantwortet. Die Wechsel? Die waren ja hinterlegt und liefen daher NICHT um. Das Nationalbankgeld (die"Deckung") welches daher nicht mehr als Deckung notwendig war, weil das ja jetzt die Wechsel waren? Das lief genau so langsam (praktisch also kaum) um wie das andere Nationalbankgeld und das noch dazu AUSSERHALB von Wörgl. Es bleiben also für Wörgl als UMLAUFENDES Geld nur die 5293 Schilling wert durchschnittlichen Arbeitwertscheine übrig. Tut mir leid, aber so war es.
>6. Warum wird das mit den zu 6 % in Wörgl funktionierenden Grossisten-Wechseln, die ebenfalls Kaufkraft waren, immer unterschlagen? Dann stimmt das mit dem"ganz, ganz wenig Bargeld" doch schon von vorneherein nicht.
Diese Frage ist schon oben beantwortet worden, aber für ganz kurze Gedächnisse hier noch einmal. Diese Wechsel waren nicht umlaufendes Geld und auch ihre Menge war sehr begrenzt. Begrenzt durch die 32,000 Schilling"Deckung."
>>Ich wuerde ihm da doch das Gegenteil beweisen an eurer Stelle.
>7."Gegenteil" wovon? Warum wurde der Beweis nicht schon längst erbracht?
Von welchen Beweis war da die Rede? Vom Gegenbeweis der Forumsteilnehmer für die Meinung, die du anscheinend von ihnen hast. Schon wieder vergessen, wovon die Rede war?
>>Freigeld ist in erster Linie kaufkraftbestaendiges Geld.
>8. Durch dauernde Wiederholung wird nichts richtiger. Freigeld ist Inflationsgeld, das in einer Deflation vorübergehend hilft, weil es die Preise erhöht. Das ist ja der Sinn der Sache.
Und wieder, wie kann Freigeld Inflationsgeld sein, wenn es Kaufkraftbeständig ist? Der Sinn der Sache ist, daß es durch die Umlaufgebühr umlauft obwohl es kaufkraftbeständig ist, was das andere Geld nicht kann.
><Weil kaufkraftbestaendiges oder gar mehr wert werdendes Geld in einer Deflation als Wertaufbewahrungsmittel gehortet wird, muss das Bargeld umlaufgesichert werden.
>9. Warum erklären FreiwirtInnnen nicht endlich, warum es zu einer Deflation überhaupt kommt. Beispiel USA 1929/30?
Auch das wurde schon tausendmal erklärt und nicht nur von Freiwirten. Weil massiv Geld vom Markt verschwand und zwar zum größten Teil in Horte, weil man den Banken nicht mehr traute.
>>Mit dem heutigen Geld wird das mit Hilfe von leichter Inflation gemacht, was klarerweise bedeutet, dass es nicht kaufkraftbestaendig ist und nicht sein kann.
>10. Warum muss das Freigeld-Währungsamt Geld verbrennen, das sich als nicht kaufkraftbeständig herausgestellt hat?
Schon wieder die gleichbleibende Frage. Das Währungsamt oder wer immer das Freigeld herausgibt betreibt Geldmengensteuerung. Ist zu viel da wird es"verbrannt", ist zu wenig da, wird mehr gedruckt.
>>Ich frage mich wirklich, wie lange ihr euch noch von ihm fuer dumm halten lassen wollt. Ich weiss aber auch wirklich nicht, was er damit bezwecken will.
>11. Ich will endlich eine nachvollziehbare Erklärung dafür, wie Freigeld in einer Inflation wirkt. Dass es in einer Inflation wie jedes andere Notendrucken auch funktioniert, wird nicht bestritten. Aber es ist dann halt das ganz normale
>"the easiest thing is printing money". Dafür brauchen wir aber kein Freigeld.
Das ist eben dein Problem. Du fragst wie Freigeld in einer Inflation funktionieren soll. Das soll es aber eben nicht. Es soll bei stabilem Geldwert funktionieren. Normales Geld funktioniert aber nur mit leichter Inflation und versagt bei stabilen Preisniveau und noch mehr bei fallenden(Deflation).
>>Da er aber selber sagt, gleich am Anfang seines Beitrages, dass ihr damit rechnen muesst einmal mit Freigeld zu leben, solltet ihr euch vielleicht naeher damit beschaeftigen.:-)
>12. Ich freue mich drauf, weil ich dann Freigeld-Millionär werde. Wie's geht, habe ich oft genug gepostet: Immer Geld leihen und gleich wieder einzahlen.
Auch diesen Trugschluß habe ich dir schon einige Male erklärt und wenn ich mich recht erinnere haben das andere verstanden nur du hoffst noch immer durch dauernden Verlust von 2% reich zu werden. Das ist so ähnlich, wie du es heute auch machen kannst. Geld ausleihen und wieder einlegen. Da ist es dir wohl klar, daß du dabei immer den Unterschiedsbetrag zwischen den verschiedenen Zinssätzen verlierst, aber kaum ist der Unterschiedsbetrag nicht mehr im positiven sondern im negativen Bereich rastet deine Logik aus.
>>Ihr braucht nur das Archiv dieses Forums nach Beitraegen von Oldy durchstoebern oder auf seine Homepage schauen. Da findet ihr genug darueber.
>13. Besser darüber nachdenken, wie Freigeld-Leute ihre Nachbarn dadurch noch ärmer machen, dass sie denen dort benötigte Kaufkraft entziehen.
Ach, wunderbar, danke, jetzt weiß ich endlich, warum so viele Leute sich an Wörgl anschließen wollten. Das Wörgler Geld, alle 5293 Schilling, hatten den etwa 3 bis 400,000 die da freiwillig mitmachen wollten die Kaufkraft entzogen. Was fällt dir wohl demnächst noch ein? Langsam werden für mich die Einwände immer mehr zur Lachnummer. Bitte, bring noch mehr solche und nicht nur immer wieder die alten. Es wird schon langweilig sie immer beantworten zu müssen, wenn dann doch JüKü sagt, daß ich es nicht tue.
Gruss vom Oldy
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Oldy
26.04.2001, 19:34
@ JüKü
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Re: Dottores - wie soll man sie nennen? |
Lieber JüKü
Du schreibst:
Oldy,
jetzt hättest du anhand dieser konkreten Liste von dottore - wieder mal -
die Gelegenheit gehabt, Punkt für Punkt deine Argumente zu bringen, aber
was machst du? Kommst mit den immer gleichen leeren Worthülsen, wie
seit Monaten.
Du redest von kaufkraftstabilem Geld, dabei ist eine Geldentwertung von 5
% direkt eingebaut. Was soll der Unsinn? 5 % Geldentwertung oder 5 %
Inflation = Geldentwertung.
Zum ersten Absatz möchte ich nur sagen, daß ich die Fragen über Freigeld recht klar beantwortet habe und die monatelangen Worthülsen beurteilen hoffentlich andere anders.
Nun aber zum zweiten Absatz. Dazu ein Beispiel. Du leihst dir von einer Bank 1000 Mark aus und mußt dafür 5% Zinsen zahlen. Da bleiben dir also nur 950 für dich selber. Redest du jetzt auch von einer Geldentwertung? Das wuerde dir doch wohl selber als Unsinn vorkommen aber eine Gebühr, die für den Gebrauch der 1000 Mark, deren Wert davon ja gar nicht berührt wird, bezahlt werden muß, siehst du als Geldentwertung an. Oh, ja, ich weiß, das hat der Dottore so gesagt, aber wie wäre es, wenn du ihm nicht immer das Denken überlassen würdest.
Die Gebühr verändert die Geldmenge nicht! Die angenommen 6% hat dann nur ein anderer, genau so wie die 5% Zinsen nicht verschwundenes Geld sind, wenn sie auch für dich verschwunden sind. Die hat jetzt die Bank.
Bei der Umlaufssicherungsgebühr hat sie die Ausgabestelle. Für dich sind sie allerdings genau so wie die Zinsen verschwunden. Kein Unterschied.
Druck dir diesen kurzen Absatz aus und meditiere darüber, bis du das verstanden hast. Dann kannst du vielleicht sagen, daß das Unsinn ist, aber Worte wie Unsinn, Stuss oder Humbug sind keine Argumente. Worthülsen übrigens auch nicht.
Gruß vom Oldy aus Canada
P.S. Vielleicht solltest du dir von Dottore auch erklären lassen, wie er von dauernd 2% Verlust reich werden kann, wo er doch keinerlei Gewinn hat bei seinem gloriosen Geschäft mit Freigeld, denn Vermeidung von 6% Verlust ist doch sicher auch kein Gewinn, oder?
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dottore
26.04.2001, 20:43
@ Oldy
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Re: Und jetzt ist endgültig Schluss. Danke schön. Eine Diktatur im Leben reicht. |
>>>Diesmal will ich nur einen einzigen Absatz aus Dottores Beitrag zitieren:
>>> Wer Wörgl will und Gesells Ansichten teilt, muss daher wissen, dass die Preise ständig ziemlich stark steigen sollen. Vielleicht war sogar Helmut Schmidt, der bekannte Weltökonom, ein verkappter Gesellianer ("5 Prozent Inflation sind besser als 5 Prozent Arbeitslosigkeit")?
>>1. Warum hat der Freiwirt Fritz Schwarz in seiner Riesen-Euloge auf Wörgl in seiner Pfingst(!)-Ansprache dann die Gesell'schen Ansichten so zitiert, wie er sie zitiert hat? Wie viele verschiedene FreiwirtInnen gibt es eigentlich?
> Der Oldy war selber Pfingsten 1951 in Wörgl und hat diesen Vortrag gehöert. Aus dem Zusammenhang gerissen kann man alles entstellen und falsch interpretieren.
Die Behauptung weise ich zurück. Und zwar jetzt mit Nachdruck. Weder wurde etwas aus einem"Zusammenhang" gerissen noch unvollständig zitiert.
>>2. Was ist mit den vielen anderen Punkten? Warum fällt den FreiwirtInnnen dazu nie etwas ein?
> Welche vielen anderen Punkte? Die paar unten folgenden werde ich wieder einmal beantworten, wenn auch meine Geduld langsam schwindet.
>>>Er weiss ganz genau, dass Freigeld KAUFKRAFTBESTAENDIGES Geld ist
>>3. Wie kann Geld"wertbeständig" sein, wenn Gesell offenbar selbst schreibt, dass das Währungsamt sein Freigeld"verbrennen" muss, wenn es nicht kaufkraftstabil gewesen ist? Geld, das man verbrennen muss, weil es sich als nicht kaufkraftststabil herausgestellt hat, kann logischerweise nicht kaufkraftstabil sein.
> Durch Verbrennen eines kleinen Teils der Geldmenge wird der wesentlich größere Teil eben kaufkraftstabil gehalten falls allgemeine Preissteigerungen festgestellt worden sind.
[b]FG soll"kaufkraftstabil" sein. Wieso können dann im FG-System"allgemeine Preissteigerungen festgestellt" werden? Und außerdem: Wenn ich einen kleinen Teil verbrenne, um den größeren stabil zu halen, war doch vorher die Gesamtheit nicht stabil. Für das FG in seiner Gesamtheit wird aber behauptet, dass es stabil sei. Das spottet doch jeder Logik Hohn. Offenbar läuft im FG-System überdies auch niemals Zeit ab.
>>4. Wie verhindern Freiwirte eine Inflation? Immer noch nicht beantwortet.
> Diese Frage ist gerade wieder einmal beantwortet worden und zwar mindestens zum hundertsten Mal. Durch Verminderung der umlaufenden Bargeldmenge!
W a r u m hat es denn im FG-System überhaupt Inflation gegeben? Antwort: Weil zu viel Bargeld ausgegeben wurde. Warum aber wurde zu viel Bargeld ausgegeben, wenn man doch endlich eine kaufkraftstabile Währung haben will?
Aber nicht nur das. Ich habe eine ein Mal festgelegt ULG, offenbar festgelegt mittels ULS. Dann stelle ich fest: zu viel Bargeld ausgegeben, weil Inflation (Preise Mal Menge zu hoch). Jetzt verbrenne ich Teile des Bargelds wieder. Jetzt kommen neue Waren auf den Markt. Unternehmen sind gut beschäftigt und wollen expandieren und mehr absetzen. Da ULG gleich geblieben, muss ich jetzt wieder die Scheine aus dem Ofen holen. Das Ganze ist doch krank.
>>>aber er glaubt, dass es andere nicht wissen, haelt sie also fuer Dummkoepfe, die man mit solchen Maetzchen davon abbringen kann, sich mit dem Problem zu beschaeftigen.
>>5. Was ist mit der von Fritz Schwarz herausgestellten"dreifachen" Geldmenge, die in Wörgl gewirkt hat?
> Welche dreifache umlaufende Geldmenge? Auch diese Frage habe ich schon einige Male beantwortet. Die Wechsel? Die waren ja hinterlegt und liefen daher NICHT um. Das Nationalbankgeld (die"Deckung") welches daher nicht mehr als Deckung notwendig war, weil das ja jetzt die Wechsel waren? Das lief genau so langsam (praktisch also kaum) um wie das andere Nationalbankgeld und das noch dazu AUSSERHALB von Wörgl. Es bleiben also für Wörgl als UMLAUFENDES Geld nur die 5293 Schilling wert durchschnittlichen Arbeitwertscheine übrig. Tut mir leid, aber so war es.
Was sind denn"hinterlegte" Wechsel, die zu keinem Kaufakt führen bzw. geführt haben? Worin unterscheiden sie sich dann von einem Blatt Löschpapier, das ich auch hinterlegen kann? Warum hebt denn der Freiwirt Schwarz genau auf diesen Dreifach-Effekt ab, wenn es überhaupt keiner gewesen ist? Hat der Pfingstwunder-Erkenntnisse vorgetragen?
>>6. Warum wird das mit den zu 6 % in Wörgl funktionierenden Grossisten-Wechseln, die ebenfalls Kaufkraft waren, immer unterschlagen? Dann stimmt das mit dem"ganz, ganz wenig Bargeld" doch schon von vorneherein nicht.
> Diese Frage ist schon oben beantwortet worden, aber für ganz kurze Gedächnisse hier noch einmal. Diese Wechsel waren nicht umlaufendes Geld und auch ihre Menge war sehr begrenzt. Begrenzt durch die 32,000 Schilling"Deckung."
Und weil mit den Wechseln nichts gekauft werden konnte, weil sie ja kein umlaufendes Geld waren, haben die Grossisten der Gemeinde die 6 % geschenkt?
>>>Ich wuerde ihm da doch das Gegenteil beweisen an eurer Stelle.
>>7."Gegenteil" wovon? Warum wurde der Beweis nicht schon längst erbracht?
>Von welchen Beweis war da die Rede? Vom Gegenbeweis der Forumsteilnehmer für die Meinung, die du anscheinend von ihnen hast. Schon wieder vergessen, wovon die Rede war?
>>>Freigeld ist in erster Linie kaufkraftbestaendiges Geld.
>>8. Durch dauernde Wiederholung wird nichts richtiger. Freigeld ist Inflationsgeld, das in einer Deflation vorübergehend hilft, weil es die Preise erhöht. Das ist ja der Sinn der Sache.
> Und wieder, wie kann Freigeld Inflationsgeld sein, wenn es Kaufkraftbeständig ist? Der Sinn der Sache ist, daß es durch die Umlaufgebühr umlauft obwohl es kaufkraftbeständig ist, was das andere Geld nicht kann.
W I E FG Inflationsgeld sein k a n n? Ja, weil man es verbrennen muss, nachdem die Preise gestiegen sind.
>><Weil kaufkraftbestaendiges oder gar mehr wert werdendes Geld in einer Deflation als Wertaufbewahrungsmittel gehortet wird, muss das Bargeld umlaufgesichert werden.
>>9. Warum erklären FreiwirtInnnen nicht endlich, warum es zu einer Deflation überhaupt kommt. Beispiel USA 1929/30?
> Auch das wurde schon tausendmal erklärt und nicht nur von Freiwirten. Weil massiv Geld vom Markt verschwand und zwar zum größten Teil in Horte, weil man den Banken nicht mehr traute.
Was hat denn das mit dem"Geld" zu tun, wenn ich es aus Demand Deposits in Bargeld wandle, weil ich den Banken nicht mehr traue? Demnach wäre ja wohl jedes Bargeld, das nicht als Time Deposit erscheint von vorneherein tendenziell gehortet. Denn würde ich es nicht horten, wäre es ja auf der Bank. Warum gibt's dann überhaupt so was wie Bargeld?
>>>Mit dem heutigen Geld wird das mit Hilfe von leichter Inflation gemacht, was klarerweise bedeutet, dass es nicht kaufkraftbestaendig ist und nicht sein kann.
>>10. Warum muss das Freigeld-Währungsamt Geld verbrennen, das sich als nicht kaufkraftbeständig herausgestellt hat?
> Schon wieder die gleichbleibende Frage. Das Währungsamt oder wer immer das Freigeld herausgibt betreibt Geldmengensteuerung. Ist zu viel da wird es"verbrannt", ist zu wenig da, wird mehr gedruckt.
Und immer erst, nachdem es passiert ist. Also in der FG-Inflation haben alle ihre überhöhten Preise realisieren können, und sagen DANKE! Denn hätten sie die Inflationspreise nicht realisieren können, hätte es keine Inflation gegeben.
Und in der FG-Deflation produzieren alle Unternehmer noch viel mehr als ohnehin schon (woher sonst die Deflation, also sinkende Preise? Weil eben zu viel Angebot!). Und sagen ebenfalls DANKE! Denn dann wird wieder mehr Geld gedruckt und sie können alles ohne jegliches Problem sofort absetzen. Kommt Dir das nicht selbst schwerstkrank vor, was Du da vorschlägst?
Ausserdem: Wem nimmt das Amt das FG ab und wie? Und an wen gibt das Amt das neu gedruckte FG und wie?
>>>Ich frage mich wirklich, wie lange ihr euch noch von ihm fuer dumm halten lassen wollt. Ich weiss aber auch wirklich nicht, was er damit bezwecken will.
>>11. Ich will endlich eine nachvollziehbare Erklärung dafür, wie Freigeld in einer Inflation wirkt. Dass es in einer Inflation wie jedes andere Notendrucken auch funktioniert, wird nicht bestritten. Aber es ist dann halt das ganz normale
>>"the easiest thing is printing money". Dafür brauchen wir aber kein Freigeld.
> Das ist eben dein Problem. Du fragst wie Freigeld in einer Inflation funktionieren soll. Das soll es aber eben nicht. Es soll bei stabilem Geldwert funktionieren. Normales Geld funktioniert aber nur mit leichter Inflation und versagt bei stabilen Preisniveau und noch mehr bei fallenden(Deflation).
Es soll bei"stabilem" Geldwert funktionieren? Bei einem Geldwert, der ein Mal fällt, weshalb dann FG verbrannt werden muss. Und ein anderes Mal steigt, weshalb dann mehr FG gedruckt werden muss. Offenbar missversteht einer von uns beiden, was unter dem Wort"funktionieren" zu verstehen ist.
>
>>>Da er aber selber sagt, gleich am Anfang seines Beitrages, dass ihr damit rechnen muesst einmal mit Freigeld zu leben, solltet ihr euch vielleicht naeher damit beschaeftigen.:-)
>>12. Ich freue mich drauf, weil ich dann Freigeld-Millionär werde. Wie's geht, habe ich oft genug gepostet: Immer Geld leihen und gleich wieder einzahlen.
> Auch diesen Trugschluß habe ich dir schon einige Male erklärt und wenn ich mich recht erinnere haben das andere verstanden nur du hoffst noch immer durch dauernden Verlust von 2% reich zu werden. Das ist so ähnlich, wie du es heute auch machen kannst. Geld ausleihen und wieder einlegen. Da ist es dir wohl klar, daß du dabei immer den Unterschiedsbetrag zwischen den verschiedenen Zinssätzen verlierst, aber kaum ist der Unterschiedsbetrag nicht mehr im positiven sondern im negativen Bereich rastet deine Logik aus.
Wenn alle anderen die Geldsteuer bezahlen müssen und das obendrein mit Freigeld, so dass sie immer weniger davon haben, ich aber nicht, was passiert dann automatisch? Ich werde immer reicher, alle anderen aber immer ärmer. Das solltest Du auch kapieren.
>>>Ihr braucht nur das Archiv dieses Forums nach Beitraegen von Oldy durchstoebern oder auf seine Homepage schauen. Da findet ihr genug darueber.
>>13. Besser darüber nachdenken, wie Freigeld-Leute ihre Nachbarn dadurch noch ärmer machen, dass sie denen dort benötigte Kaufkraft entziehen.
> Ach, wunderbar, danke, jetzt weiß ich endlich, warum so viele Leute sich an Wörgl anschließen wollten. Das Wörgler Geld, alle 5293 Schilling, hatten den etwa 3 bis 400,000 die da freiwillig mitmachen wollten die Kaufkraft entzogen. Was fällt dir wohl demnächst noch ein? Langsam werden für mich die Einwände immer mehr zur Lachnummer. Bitte, bring noch mehr solche und nicht nur immer wieder die alten. Es wird schon langweilig sie immer beantworten zu müssen, wenn dann doch JüKü sagt, daß ich es nicht tue.
Die von Deinem Freiwirt Schwarz zitierten Aussagen waren doch klar genug. Den Nicht-Wörglern wurde Kaufkraft vorenthalten, ganz einfach weil diejenigen, die sonst"ausserhalb" gekauft hätten, dort nicht mehr gekauft haben. Außerdem hätte sich das sehr schnell umgedreht: Die Wörgler Preise sind ja nicht mehr gefallen, sondern gestiegen (es wurde in Schilling gerechnet), jedenfalls relativ zu den Preisen"außerhalb". Und über kurz oder lang wären alle Wörgler wieder nach"außerhalb" zu Einkaufen gefahren, ganz einfach weil dort die Preise ja niedriger als in Wörgl waren. Ein ganz simples Arbitrage-Phänomen: Ich kaufe dort, wo es am günstigsten ist. Spätestens nachdem ich die Wege- und Transportkosten auch noch reingeholt hätte.[b]
>Gruss vom Oldy
Also Oldy, nun lass' ich es aber endgültig gut sein. Und von mir aus kannst Du so oft noch Wörgl- und/oder Freigeld-Postings reinstellen wie Du willst. Ich freue mich, wenn sie recht viele lesen und sich selbst ihr Urteil bilden.
Ansonsten darf ich auf Reinhards Posting hinweisen, sozusagen als krönenden Abschluss:
[b]<font color="FF0000">Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
* Kleine Verwechslung von Geld mit Nachfrage, nur so nebenbei.
>So ist das Währungsamt Beherrscher der Marktlage, und das bedeutet wieder nichts weni-
ger, als daß wir nun auch die Wirtschaftskrisen, die Arbeitslosigkeit überwunden haben.
Ohne unseren Willen können die Preise weder steigen noch fallen. Jede Auf- und Abbewe-
gung wird so zu einer Willensäußerung des Währungsamtes für die es verantwortlich ist.
* Jede Auf- und Abbewegung gilt demnach auch für die FG-Inflation, nach der das Amt FG verbrennen muss und für die FG-Deflation, nach der das Amt Mehr Geld drucken muss. Dann sind Inflation und Deflation eindeutig eine"Willensäußerung" des Währungsamtes.
>Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
* Und mir meine"Nachfrage" als Willkürhandlung zu unterstellen, ist just, was Kollege Deutsch schon gepostet hat: D i k t a t u r. Sehr schön die Worte"Macht","Beherrscher","Wille" - klingt alles wie die aus bekannten Systemen tradierten Statements. Dagegen waren die Ostblock-Verhältnisse geradezu ein Säuseln. Wer sich in einer solchen Welt heimisch fühlen möchte: Bitte schön.
ICH NICHT!</font>
Letzter Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
26.04.2001, 21:09
@ dottore
|
Re: Und jetzt ist endgültig Schluss. Danke schön. Eine Diktatur im Leben reicht. |
>Letzter Gruß
>d.
Jawoll. Ich kann die ewigen Widersprüche auch nicht mehr ertragen. Ich hoffe auf Kochrezepte.
<center>
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</center> |
Oldy
27.04.2001, 00:38
@ JüKü
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Re: Und jetzt ist endgültig Schluss. Danke schön. Eine Diktatur im Leben reicht. |
>>Letzter Gruß
>>d.
>Jawoll. Ich kann die ewigen Widersprüche auch nicht mehr ertragen. Ich hoffe auf Kochrezepte.
Hallo JueKue
Wieso diese Angst vor der Diktatur der 5000 Schilling des kleinen Woergler Buergermeisters, welche die andere Diktatur verhindert haette?
Oder ist es die Diktatur des Goldes, welche Dottore wieder einfuehren moechte, wogegen die ewigen Widersprueche unertraeglich werden?
Sei beruhigt, ich werde Dottore nicht mehr antworten. Er soll das letzte Wort haben. Gruss vom Oldy
der sich fuer eine Woche wegen Skifahren abmeldet.
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Campo
27.04.2001, 01:42
@ dottore
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Re: Und jetzt ist endgültig Schluss. Danke schön. Eine Diktatur im Leben reicht. |
>Ansonsten darf ich auf Reinhards Posting hinweisen, sozusagen als krönenden Abschluss:
>[b]<font color="FF0000">Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
>Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
>anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
>* Kleine Verwechslung von Geld mit Nachfrage, nur so nebenbei.
hallo dottore,
in einem Freigeldsystem ist Geld Nachfrage - heute ohne Freigeldsystem natürlich nicht. Daher kleiner Irrtum von Dir..
>* Jede Auf- und Abbewegung gilt demnach auch für die FG-Inflation, nach der das Amt FG verbrennen muss und für die FG-Deflation, nach der das Amt Mehr Geld drucken muss. Dann sind Inflation und Deflation eindeutig eine"Willensäußerung" des Währungsamtes.
Ja, genau! Eine Willensäußerung des Währungsamtes. Nur, was Du vergißt, ist, daß die Willensäußerung des Währungsamtes Geldwertstabilität ist!
>>Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
>kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
>wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
>entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
>* Und mir meine"Nachfrage" als Willkürhandlung zu unterstellen, ist just, was Kollege Deutsch schon gepostet hat: D i k t a t u r.
Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, die auch ihr Einkommen haben wollen. Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere hervorruft, die dann kein Einkommen haben.
Ãœber das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur???
Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
Dies klarzumachen ist auch Sinn der Umlaufgebühr: Du kannst nur dann ein Einkommen haben, wenn Du Dein Geld ausgibst, schließlich hattest Du nur Dein Einkammen, weil andere das Geld ausgegeben haben.
Gut Nacht
Campo
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Baldur der Ketzer
27.04.2001, 08:32
@ Campo
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Re: wenn das stimmt, ist Freigeldwirtschaft schlicht Kommunismus |
>>Ansonsten darf ich auf Reinhards Posting hinweisen, sozusagen als krönenden Abschluss:
>><font color="FF0000">Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
>>Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
>>anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
>>* Kleine Verwechslung von Geld mit Nachfrage, nur so nebenbei.
>hallo dottore,
>in einem Freigeldsystem ist Geld Nachfrage - heute ohne Freigeldsystem natürlich nicht. Daher kleiner Irrtum von Dir..
>>* Jede Auf- und Abbewegung gilt demnach auch für die FG-Inflation, nach der das Amt FG verbrennen muss und für die FG-Deflation, nach der das Amt Mehr Geld drucken muss. Dann sind Inflation und Deflation eindeutig eine"Willensäußerung" des Währungsamtes.
>Ja, genau! Eine Willensäußerung des Währungsamtes. Nur, was Du vergißt, ist, daß die Willensäußerung des Währungsamtes Geldwertstabilität ist!
>>>Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
>>kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
>>wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
>>entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
>>* Und mir meine"Nachfrage" als Willkürhandlung zu unterstellen, ist just, was Kollege Deutsch schon gepostet hat: D i k t a t u r.
>Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, die auch ihr Einkommen haben wollen. Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere hervorruft, die dann kein Einkommen haben.
>Ãœber das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur???
>Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
>Dies klarzumachen ist auch Sinn der Umlaufgebühr: Du kannst nur dann ein Einkommen haben, wenn Du Dein Geld ausgibst, schließlich hattest Du nur Dein Einkammen, weil andere das Geld ausgegeben haben.
>Gut Nacht
>Campo
Hallo, Campo,
vielen Dank für Deine Klarstellung.
Dieser Ansicht nach ist es demnach auch unsolidarisch, überhaupt mehr als andere zu haben, und es nicht unter den Bedürftigen zu verteilen.
Die Ansicht, man dürfe Eigentum ja haben, bloß kein Geld, kann ich nicht nachempfinden, denn dann waren ja auch DDR-Bürger frei, sie brauchten ja bloß nicht über die Landesgrenze ausreisen, ja, dann ist auch ein Knastinsasse frei, weil er ja nicht angekettet ist, oder eine Legehenne, weil sie nicht eingemauert ist.
Die Pflicht, Geld gegen meinen Willen auszugeben, ist nun mal diktatorische Enteignung. Da haben Reinhard und dottore schon Recht.
Denk mal nach über den sprachlichen Ausdruck [b]Geld"verdienen", dort heißt es nicht, Geld"automatisch zugewiesen kriegen".
Wenn Du jetzt sagst, gerade deshalb hätten wir die Probleme, dann kann ich mir ein Leben ohne diese Probleme nicht vorstellen.
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
27.04.2001, 09:18
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Geselldiktatur |
Campo schreibt:
Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine
von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen,
die auch ihr Einkommen haben wollen. Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast,
wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und
deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere
hervorruft, die dann kein Einkommen haben.
Ãœber das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder
Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in
einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur???
Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den
anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
Mehr kann man die Wahrheit wohl nicht verdrehen. Deine Nichtnachfrage ist Diktatur das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich mich weigere noch ein Schnitzel zu essen, ist das unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Metzger und muss bestraft werden. Wer jetzt nicht sieht, dass Freigeld sozialistische Diktatur ist, dem ist nicht zu helfen.
Der Metzger muss etwas anbieten, das ich freiwillig essen will, sonst bleibt er zu recht auf seinem Schnitzel sitzen. So wird ein Schuh draus.
Gruß
R.Deutsch
<center>
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</center> |
dottore
27.04.2001, 10:24
@ Campo
|
Re: Dann wieder lieber DDR! |
>>Ansonsten darf ich auf Reinhards Posting hinweisen, sozusagen als krönenden Abschluss:
>>[b]<font color="FF0000">Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
>>Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
>>anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
>>* Kleine Verwechslung von Geld mit Nachfrage, nur so nebenbei.
>hallo dottore,
>in einem Freigeldsystem ist Geld Nachfrage - heute ohne Freigeldsystem natürlich nicht. Daher kleiner Irrtum von Dir..
Was ich nachfrage und womit ich das tue, möchte ich, bittschön, noch selbst bestimmen dürfen. Ich habe keinerlei Lust mich dazu zwingen zu lassen, alles das nachfragen zu m ü s s e n, was von irgendwelchen idiotischen Produzenten angeboten wird. Wenn ich nicht rauchen will, warum sollte ich gezwungen werden, Zigaretten zu kaufen? Tee, wenn ich Kaffee trinken will? Mercedes, wenn ich Audi will.
<font size="5">"Freigeld" ist ein Etikettenschwindel. Es muss ZWANGSGELD heißen. Besser sogar noch KAUFZWANGSGELD.</font>
Ein FG-System ist die Diktatur der Hersteller und Geschäftsleute, sonst nichts.
Und nachdem wir die Diktatur des Proletariats bereits bis zur Neige gekostet haben, möchte ich davon Abstand nehmen, mich eines Tages der Diktatur der Kapitalisten, und das sind ja gemeinhin die berühmten"Unternehmer" oder"Kaufleute" zu unterwerfen. Gesell war auch Kapitalist, daher kann ich seinen Standpunkt gut verstehen.
Sein"System" ist eine die Menschen und den freien Willen des einzelnen verachtende Diktatur!
Außerdem kann ich, was Du wissen solltest, auch ganz ohne Geld etwas nachfragen. Das geht sehr einfach: Mit Kredit.
Ich lasse mir nicht vorschreiben, ob ich etwas mit Hilfe von Krediten nachfrage darf oder nicht.
>>* Jede Auf- und Abbewegung gilt demnach auch für die FG-Inflation, nach der das Amt FG verbrennen muss und für die FG-Deflation, nach der das Amt Mehr Geld drucken muss. Dann sind Inflation und Deflation eindeutig eine"Willensäußerung" des Währungsamtes.
>Ja, genau! Eine Willensäußerung des Währungsamtes. Nur, was Du vergißt, ist, daß die Willensäußerung des Währungsamtes Geldwertstabilität ist!
Das mag der Wunsch des Amtes sein. Aber wie wir inzwischen aus dem Mund der Freiwirte selbst bestens wissen, kann dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen. Denn weshalb sollte das Amt permanent"zu viel" Geld verbrennen müssen, nachdem die Preise gestiegen sind oder"zusätzliches Geld" drucken, wenn mit dem vorhandenen Geld nicht alles gekauft wurde und zwar zu den Preisen, die mir der Hersteller aufzwingen will. Damit der bloß nicht mit seinen Preisen wieder oder weiter runter muss.
Solche"Systeme", die mir im nachhinein erklären, was sie"eigentlich" vorher gewollt hatten, gibt's genug.
>>>Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
>>kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
>>wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
>>entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
>>* Und mir meine"Nachfrage" als Willkürhandlung zu unterstellen, ist just, was Kollege Deutsch schon gepostet hat: D i k t a t u r.
>Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, die auch ihr Einkommen haben wollen.
Eine"Privatdiktatur"? Ich habe mich wohl verlesen! Ich musste hart arbeiten, um ein Einkommen zu erzielen, und jetzt soll ich also durch die Geldsteuer gezwungen werden, mein Einkommen komplett auszugeben? Warum werde ich dann als eine Art Volksschädling ("Horter") gebrandmarkt?
Wehe, ich werde mit einem FG-Schein erwischt, auf dem nicht alle Märkchen geklebt sind: Gleich werden alle mit spitzen Fingern auf mich zeigen: Das ist der Schuft, der uns schädigen will, weil er sein Geld hortet.
Das übelste Gesellschaftssystem, das ich mir überhaupt vorstellen kann! Dann doch lieber wieder DDR!
>Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere hervorruft, die dann kein Einkommen haben.
Das Wort"Solidarität" wird hier aufs Übelste missbraucht! Was ist mit den über 50 % Steuern, die ich auf mein Einkommen sowieso schon abführen muss, was mit den Sozialbeiträgen für die"Solidargemeinschaft"? Ich bin weiß Gott schon solidarisch genug und lasse mich nicht auch noch mit Hilfe einer neuen Geldsteuer zusätzlich enteignen.
Mein lieber Scholli! Ich bin schon ein Mal vom Staat komplett enteignet worden. Das geschah wenigstens in einem Aufwasch. Ich will nicht in einer Welt leben, in der ich nachts wach liege, bloß weil ich vergessen hatte, am Abend vorher schnell noch all mein Geld auszugeben (für irgendwelchen Schwachsinn) und am nächsten Morgen mache ich das Radio an und ahne schon, jetzt kommt gleich die Meldung: Heute wieder Geldsteuertag!
Das ist die perfideste Form einer Diktatur, die ich mir vorstellen kann. Dann lieber eine"Stasi", die morgens um 4.00 Uhr die Tür eintritt und mein Haus durchsucht, ob da nicht irgendwo ein paar Scheine gehortet wurden.
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich die Menschen das gefallen lassen werden.
>Ãœber das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur???
Ein geradezu ungeheuerlicher Vergleich! Abgesehen davon, dass Du besser noch Mal nachschauen solltest, was wirklich im Gesetz zum Tatbstand"unterlassene Hilfeleistung" steht. Und Du vergleichst ein ertrinkendes Kind mit einem Fabrikanten, der Zeugs produziert hat, das kein Mensch haben will und dem jetzt mit"Freigeld" geholfen werden muss? Ich bin sprachlos.
>Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
Und wie"solidarisch" ist denn wohl der andere, der etwas produziert hat oder anbietet, was kein Mensch kaufen will?
Du beschreibst ein System, in dem Zwang ausgeübt werden soll, das jede Form von Willkür möglich macht und sogar belohnt, indem derjenige, der sich dieser Willkür nicht unterwirft, bestraft wird.
Schlimmer geht's nun wirklich nicht!
>Dies klarzumachen ist auch Sinn der Umlaufgebühr: Du kannst nur dann ein Einkommen haben, wenn Du Dein Geld ausgibst, schließlich hattest Du nur Dein Einkommen, weil andere das Geld ausgegeben haben.
Ich habe mein Einkommen völlig ohne Zwang erhalten, weil die anderen es mir freiwillig zugestanden haben.
Aber warte nur, wenn Dein System kommt. Dann werde ich mich auf die Straße stellen und wirre Laute blöken und dafür Geld verlangen (eine Stunde Blöken = 100 Einheiten"Freigeld"). Und wenn mir keiner dafür Freigeld gibt, werde ich das Währungsamt verklagen, weil es nicht genügend Geld"gedruckt" hat, damit ich endlich auch was von dem Segen abbekomme.
Schließlich hat auch ein Blöker Anspruch auf Solidarität.
>Gut Nacht
>Campo
Ja, Gute Nacht, mein Bester!
d.
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Baldur der Ketzer
27.04.2001, 10:53
@ R.Deutsch
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Re: Geselldiktatur |
Hallo, Reinhard,
prima Beitrag.
Es ist so, daß die Nichteinstellung von Arbeitslosen durch Unternehmer unsoldiarisch ist - wovon der Unternehmer die Löhne zahlen soll, ist wurscht, so lange er noch gehortetes Vermögen hat, der Geldsackbonze, der fette.
Und wenn der Unternehmer auch pleite ist, ja, dann suchen wir uns eine neue Theorie.
Das nichtsozialverträgliche Nichtfrühableben ist unsolidarisch den Bestattern gegenüber, der Rentenkasse gegenüber sowieso.
Wer sagt, ich krieg nur Geld, weil und wenn ich es wieder ausgeben muß, sieht nicht, wofür ich das Geld kriege, nämlich für Leistung.
Da gibt es kein nachfolgendes do-ut-des mehr.
Freilich hängt der Wirtschaftskreislauf daran, daß man erspartes auch wieder ausgibt, aber zwangsweise mit dem Gummiknüppel? Nee, nein danke.
Beste Grüße vom Baldur
>Mehr kann man die Wahrheit wohl nicht verdrehen. Deine Nichtnachfrage ist Diktatur das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich mich weigere noch ein Schnitzel zu essen, ist das unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Metzger und muss bestraft werden. Wer jetzt nicht sieht, dass Freigeld sozialistische Diktatur ist, dem ist nicht zu helfen.
>Der Metzger muss etwas anbieten, das ich freiwillig essen will, sonst bleibt er zu recht auf seinem Schnitzel sitzen. So wird ein Schuh draus.
>Gruß
>R.Deutsch
<center>
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I_have_a_dream
27.04.2001, 12:00
@ R.Deutsch
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Re: Geselldiktatur - nee eben nicht!!! @Campo, Reinhard, Ketzer |
>Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine > von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, > die auch ihr Einkommen haben wollen. Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, > wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und > deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere > hervorruft, die dann kein Einkommen haben. > Über das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder > Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in > einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur??? > Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den > anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
>Mehr kann man die Wahrheit wohl nicht verdrehen. Deine Nichtnachfrage ist Diktatur das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich mich weigere noch ein Schnitzel zu essen, ist das unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Metzger und muss bestraft werden. Wer jetzt nicht sieht, dass Freigeld sozialistische Diktatur ist, dem ist nicht zu helfen.
>Der Metzger muss etwas anbieten, das ich freiwillig essen will, sonst bleibt er zu recht auf seinem Schnitzel sitzen. So wird ein Schuh draus.
>Gruß
>R.Deutsch
Reinhard, Baldur,
wieder mal Probleme mit den Begriffen und Ansichten.
Campo hat sich ungnau ausgedrueckt und ihr seid drauf reingefallen.
Diktatur der Nachfrage.
Die Umlaufsicherung zwingt Dich Tauschmittel (Freigeld) nicht zu horten (physisch bei dir zu Hause), da du dann mit der Umlaufsicherung bestraft wirst.
So weit sind wir wohl einig.
Jetzt leitet ihr daraus einen Zwang zum Ausgeben (Nachfrage ab).
Das erschein auch aus dem NWO-Text hervorzugehen.
Wenn man die ganze NWO gelesen hat, dann stellt man fest, dass es nicht so ist.
Ich muss doch nicht das Geld als Nachfrage zum Ausgeben verwenden, ich kann es wie auch heute sparen.
Dann habe ich ein Guthaben bei der Bank (oder demjenigen dem ich Kredit gegeben habe) und bin zufrieden wenn ich die gleiche Summe in einem Jahr ohne Umlaufsicherung zu bezahlen wieder bekomme.
Ich habe die Wahl: Sparen oder Ausgeben, wo ist da Diktatur???
Nur ich kann nicht physisch den Schein festhalten. Ich muss ihn hergeben, als Kredit oder als Sparbucheinlage (ist ja eigentlich nichts anderes als ein Kredit an die Bank).
Wir spielen mal das Schnitzel mit 'Normalgeld' durch.
Du hast 10 DM, Der Metzger verkauft in seinem Imbiss Schnitzelwecken mit Pommes und dem roten Amizeugs zu 10 DM.
Du hast keinen Hunger.
Dein Kumpel hat Hunger, aber kein Geld.
Er will sich die 10 DM leihen bis zum naechsten 1. (sagen wir einfach mal, das ist ein Monat also 1/12tel Jahr).
Du erklaerst ihm, dass er das Geld nicht haben kann (das ist die Willkuer von der Gesell spricht, du hast das Geld brauchst es nicht und willst es nicht hergeben)
Er bleibt hungrig, der Metzger verkauft das Schnitzel nicht und du verzichtest auf 0,5% Zins auf dem Sparbuch (macht ganz grob einen halben Pfennig).
Das ist die Willkuer die gemeint ist.
Nun das ganze mit Freigeld.
Du hast immer noch keinen Hunger.
Aber du bist geizig, Umlaufsicherung auf 10 DM sind ja 5Pf pro Monat (Verlust! nicht etwa entgangener Gewinn) und wer den Pfennig nicht ehrt ist die Mark nicht wert.
Du willst aber keinen Schnitzelwecken, hast aber ja noch zwei Optionen.
Variante 1: Du kennst Deinen Kumpel und weisst, dass er einen ordentlichen Job hat, also am naechsten 1. das Geld zum zurueckzahlen hat.
Also gibst Du im die 10 Freimark, er gibt sie dem Metzger und alle sind guecklich.
Variante 2: Du misstraust deinem Kumpel und gibst das Geld der Bank auf dein Sparbuch mit monatlicher Kuendigung und kuendigst sofort 10 Freimark zum naechsten 1.
Dein Kumpel geht mit seinen Lohnzetteln zur Bank. Die Bank gibt ihm deine 10 DM. Will aber 2% Zins von ihm, da sie selbst Kosten hat (dafuer 1%) und weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass auf 100 Typen wie
dein Kumpel einer kommt, der nicht zurueckzahlt. Also will sie von allen diesen Typen 1% damit sie den ausfallenden Kredit auffangen kann.
Dein Kumpel geht mit seinem Schein zum Metzger und futtert sein Schnitzel.
Auch hier sind alle gluecklich.
Dein Geld 'streikt' nicht, es fragt nach. Wo steht geschrieben, dass Du der Nachfragende sein musst.
Du kannst doch Guthaben bilden. Das Geld mit dem dieses Guthaben gebildet wurde bleibt aber im Kreislauf.
Nur Geld das du festhaelst ist dem Kreislauf entzogen.
Wenn Du nach einem Monat immer noch keinen Hunger hast und auch das Geld zum nicht zum Schuhebesohlen brauchst, dann parkst Du das Geld halt wieder auf dem Sparbuch oder verleihst es an den anderen Kumpel, der es zum Schuhebesohlen braucht.
Werft doch die unsaeglichen Geldmengen M2 und M3 in euren Koepfen endlich mal weg.
Geld ist nachfragend, Guthaben nicht.
Schon M1 ist kritisch, da der Giralgeldanteil von M1 teilweise Guthaben ist (an Dritte weiterverliehen).
Die Umlaufsicherung besteht nur auf das BARGELD die Guthabenformen sind davon nicht betroffen.
Wenn euch allerdings ein angeblicher Freiwirt was davon erzaehlt, dass auch Buchgeld Umlaufgesichert werden muesste, dann schickt ihn zum Grundkurs Mathematik (Logik) und zu den BankAzubienen.
Die Guthaben bekommen automatisch ihren Teil der Umlaufsicherung ab.
Das Giralgeld muss von der Bank teilweise als Bargeld in den Kassen der Bank vorgehalten werden um eine sofortige Auszahlung des Geldes zu ermoeglichen.
Die davon zu entrichtenden Umlaufgebuehr wird die Bank selbstverstaendlich dem Girokonto belasten, ergibt (geschaetzte) -3%.
Das neue Bankenangebot Giroplus, welches ein Girokonto mit woechentlicher Kuendigung ist, hat dann vielleicht -1,5%
Das Sparbuch mit einem Monat Kuendigung vielleicht 0% oder -0,5% und erst das halbjaehrliche 0%.
Die entspechenden 'Produkte' bieten aber die Banken von selbst an, so wie auch heute.
Sie werden mit Freigeld etwas anders kalkulieren muessen.
Sieht so eine Diktatur aus???
Dikatur ist eine Staatsform, Freigeld ist Marktwirtschaft hat also mit Staatsformen nicht am Hut (das Aepfel und Birnenproblem).
Gruss Ihad
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I_have_a_dream
27.04.2001, 12:03
@ Baldur der Ketzer
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Re: Geselldiktatur - Baldur bitte lies mein Antwort an euch. |
>Hallo, Reinhard,
>prima Beitrag.
>Es ist so, daß die Nichteinstellung von Arbeitslosen durch Unternehmer unsoldiarisch ist - wovon der Unternehmer die Löhne zahlen soll, ist wurscht, so lange er noch gehortetes Vermögen hat, der Geldsackbonze, der fette.
>Und wenn der Unternehmer auch pleite ist, ja, dann suchen wir uns eine neue Theorie.
>Das nichtsozialverträgliche Nichtfrühableben ist unsolidarisch den Bestattern gegenüber, der Rentenkasse gegenüber sowieso.
>Wer sagt, ich krieg nur Geld, weil und wenn ich es wieder ausgeben muß, sieht nicht, wofür ich das Geld kriege, nämlich für Leistung.
>Da gibt es kein nachfolgendes do-ut-des mehr.
>Freilich hängt der Wirtschaftskreislauf daran, daß man erspartes auch wieder ausgibt, aber zwangsweise mit dem Gummiknüppel? Nee, nein danke.
>Beste Grüße vom Baldur
>>Mehr kann man die Wahrheit wohl nicht verdrehen. Deine Nichtnachfrage ist Diktatur das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich mich weigere noch ein Schnitzel zu essen, ist das unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Metzger und muss bestraft werden. Wer jetzt nicht sieht, dass Freigeld sozialistische Diktatur ist, dem ist nicht zu helfen.
>>Der Metzger muss etwas anbieten, das ich freiwillig essen will, sonst bleibt er zu recht auf seinem Schnitzel sitzen. So wird ein Schuh draus.
>>Gruß
>>R.Deutsch
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I_have_a_dream
27.04.2001, 12:09
@ dottore
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Re: @dottore wisch dir den Schaum vom Mund und lies lieber meine Antwort an R. (owT) |
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XSurvivor
27.04.2001, 12:50
@ dottore
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dottore - von wem werden Sie bezahlt - oder haben Sie wirklich keine Ahnung? o.T |
>>>Ansonsten darf ich auf Reinhards Posting hinweisen, sozusagen als krönenden Abschluss:
>>>[b]<font color="FF0000">Fallen die Preise, so verfertigt das Währungsamt Geld und bringt dieses Geld in den
>>>Verkehr. Und dieses Geld ist Nachfrage, Nachfrage in Stofform. Und wenn die Preise
>>>anziehen, so verbrennt das Währungsamt Geld; und was es verbrennt, ist Nachfrage.
>>>* Kleine Verwechslung von Geld mit Nachfrage, nur so nebenbei.
>>hallo dottore,
>>in einem Freigeldsystem ist Geld Nachfrage - heute ohne Freigeldsystem natürlich nicht. Daher kleiner Irrtum von Dir..
>Was ich nachfrage und womit ich das tue, möchte ich, bittschön, noch selbst bestimmen dürfen. Ich habe keinerlei Lust mich dazu zwingen zu lassen, alles das nachfragen zu m ü s s e n, was von irgendwelchen idiotischen Produzenten angeboten wird. Wenn ich nicht rauchen will, warum sollte ich gezwungen werden, Zigaretten zu kaufen? Tee, wenn ich Kaffee trinken will? Mercedes, wenn ich Audi will.
><font size="5">"Freigeld" ist ein Etikettenschwindel. Es muss ZWANGSGELD heißen. Besser sogar noch KAUFZWANGSGELD.</font>
>Ein FG-System ist die Diktatur der Hersteller und Geschäftsleute, sonst nichts.
>Und nachdem wir die Diktatur des Proletariats bereits bis zur Neige gekostet haben, möchte ich davon Abstand nehmen, mich eines Tages der Diktatur der Kapitalisten, und das sind ja gemeinhin die berühmten"Unternehmer" oder"Kaufleute" zu unterwerfen. Gesell war auch Kapitalist, daher kann ich seinen Standpunkt gut verstehen.
>Sein"System" ist eine die Menschen und den freien Willen des einzelnen verachtende Diktatur!
>Außerdem kann ich, was Du wissen solltest, auch ganz ohne Geld etwas nachfragen. Das geht sehr einfach: Mit Kredit.
>Ich lasse mir nicht vorschreiben, ob ich etwas mit Hilfe von Krediten nachfrage darf oder nicht.
>>>* Jede Auf- und Abbewegung gilt demnach auch für die FG-Inflation, nach der das Amt FG verbrennen muss und für die FG-Deflation, nach der das Amt Mehr Geld drucken muss. Dann sind Inflation und Deflation eindeutig eine"Willensäußerung" des Währungsamtes.
>>Ja, genau! Eine Willensäußerung des Währungsamtes. Nur, was Du vergißt, ist, daß die Willensäußerung des Währungsamtes Geldwertstabilität ist!
>Das mag der Wunsch des Amtes sein. Aber wie wir inzwischen aus dem Mund der Freiwirte selbst bestens wissen, kann dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen. Denn weshalb sollte das Amt permanent"zu viel" Geld verbrennen müssen, nachdem die Preise gestiegen sind oder"zusätzliches Geld" drucken, wenn mit dem vorhandenen Geld nicht alles gekauft wurde und zwar zu den Preisen, die mir der Hersteller aufzwingen will. Damit der bloß nicht mit seinen Preisen wieder oder weiter runter muss.
>Solche"Systeme", die mir im nachhinein erklären, was sie"eigentlich" vorher gewollt hatten, gibt's genug.
>>>>Die Nachfrage als Willkürhandlung der Geldinhaber mußte gesetzmäßig Preisschwan-
>>>kungen, Absatzstockungen, Arbeitslosigkeit und Schwindel zeugen. Mit dem Freigeld
>>>wird dieser Wille in die Hände des Währungsamtes gelegt, das nun, dem Geldzweck
>>>entsprechend, seine Macht dazu benutzt, um die Schwankungen zu unterdrücken.
>>>* Und mir meine"Nachfrage" als Willkürhandlung zu unterstellen, ist just, was Kollege Deutsch schon gepostet hat: D i k t a t u r.
>>Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, die auch ihr Einkommen haben wollen.
>Eine"Privatdiktatur"? Ich habe mich wohl verlesen! Ich musste hart arbeiten, um ein Einkommen zu erzielen, und jetzt soll ich also durch die Geldsteuer gezwungen werden, mein Einkommen komplett auszugeben? Warum werde ich dann als eine Art Volksschädling ("Horter") gebrandmarkt?
>Wehe, ich werde mit einem FG-Schein erwischt, auf dem nicht alle Märkchen geklebt sind: Gleich werden alle mit spitzen Fingern auf mich zeigen: Das ist der Schuft, der uns schädigen will, weil er sein Geld hortet.
>Das übelste Gesellschaftssystem, das ich mir überhaupt vorstellen kann! Dann doch lieber wieder DDR!
>>Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere hervorruft, die dann kein Einkommen haben.
>Das Wort"Solidarität" wird hier aufs Übelste missbraucht! Was ist mit den über 50 % Steuern, die ich auf mein Einkommen sowieso schon abführen muss, was mit den Sozialbeiträgen für die"Solidargemeinschaft"? Ich bin weiß Gott schon solidarisch genug und lasse mich nicht auch noch mit Hilfe einer neuen Geldsteuer zusätzlich enteignen.
>Mein lieber Scholli! Ich bin schon ein Mal vom Staat komplett enteignet worden. Das geschah wenigstens in einem Aufwasch. Ich will nicht in einer Welt leben, in der ich nachts wach liege, bloß weil ich vergessen hatte, am Abend vorher schnell noch all mein Geld auszugeben (für irgendwelchen Schwachsinn) und am nächsten Morgen mache ich das Radio an und ahne schon, jetzt kommt gleich die Meldung: Heute wieder Geldsteuertag!
>Das ist die perfideste Form einer Diktatur, die ich mir vorstellen kann. Dann lieber eine"Stasi", die morgens um 4.00 Uhr die Tür eintritt und mein Haus durchsucht, ob da nicht irgendwo ein paar Scheine gehortet wurden.
>Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich die Menschen das gefallen lassen werden.
>>Ãœber das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur???
>Ein geradezu ungeheuerlicher Vergleich! Abgesehen davon, dass Du besser noch Mal nachschauen solltest, was wirklich im Gesetz zum Tatbstand"unterlassene Hilfeleistung" steht. Und Du vergleichst ein ertrinkendes Kind mit einem Fabrikanten, der Zeugs produziert hat, das kein Mensch haben will und dem jetzt mit"Freigeld" geholfen werden muss? Ich bin sprachlos.
>>Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
>Und wie"solidarisch" ist denn wohl der andere, der etwas produziert hat oder anbietet, was kein Mensch kaufen will?
>Du beschreibst ein System, in dem Zwang ausgeübt werden soll, das jede Form von Willkür möglich macht und sogar belohnt, indem derjenige, der sich dieser Willkür nicht unterwirft, bestraft wird.
>Schlimmer geht's nun wirklich nicht!
>>Dies klarzumachen ist auch Sinn der Umlaufgebühr: Du kannst nur dann ein Einkommen haben, wenn Du Dein Geld ausgibst, schließlich hattest Du nur Dein Einkommen, weil andere das Geld ausgegeben haben.
>Ich habe mein Einkommen völlig ohne Zwang erhalten, weil die anderen es mir freiwillig zugestanden haben.
>Aber warte nur, wenn Dein System kommt. Dann werde ich mich auf die Straße stellen und wirre Laute blöken und dafür Geld verlangen (eine Stunde Blöken = 100 Einheiten"Freigeld"). Und wenn mir keiner dafür Freigeld gibt, werde ich das Währungsamt verklagen, weil es nicht genügend Geld"gedruckt" hat, damit ich endlich auch was von dem Segen abbekomme.
>Schließlich hat auch ein Blöker Anspruch auf Solidarität.
>>Gut Nacht
>>Campo
>Ja, Gute Nacht, mein Bester!
>d.
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dottore
27.04.2001, 16:15
@ XSurvivor
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Re: Ich habe wirklich keine Ahnung (was das soll) (owT) |
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dottore
27.04.2001, 16:16
@ I_have_a_dream
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Re: Immer noch besser als Schaum im Hirn! (owT) |
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I_have_a_dream
30.04.2001, 09:58
@ R.Deutsch
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Re: Geselldiktatur - nee eben nicht!!! @Campo, Reinhard, Ketzer |
>Vermutlich ist dies der Punkt, wo sich die Geister scheiden: Deine Nichtnachfrage ist Diktatur - nämlich eine > von privat zu privat - Du hast Dein Einkommen gehabt und entziehst Dich der Nachfrage gegenüber anderen, > die auch ihr Einkommen haben wollen. Und deswegen gibt es ja die Idee der ULS, damit Du einen Anreiz hast, > wieder Nachfrage zu schaffen - und zwar ohne einen Surplus. Dies ist eine Frage des Solidaritätsprinzips. Und > deswegen die Regelung der ULS, damit Dir klar wird, das deine Nichtnachfrage, Schaden für andere > hervorruft, die dann kein Einkommen haben. > Über das, was Diktatur ist kann man lange philosophieren: nur z.B.: der Gesetzgeber zwingt Dich, zu jeder > Zeit -egal, ob Du den wichtigsten Termin Deines Lebens wahrzunehmen hast - ein Kind vor dem Ertrinken in > einem Teich zu retten. Tust Du es nicht, wirst Du bestraft - ist das Diktatur??? > Hast Du Geld (=Kaufkraft) über und Du verschafft niemanden anderen einen Auftrag (=Einkommen für den > anderen), so verhältst Du dich unsolidarisch.
>Mehr kann man die Wahrheit wohl nicht verdrehen. Deine Nichtnachfrage ist Diktatur das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich mich weigere noch ein Schnitzel zu essen, ist das unterlassene Hilfeleistung gegenüber dem Metzger und muss bestraft werden. Wer jetzt nicht sieht, dass Freigeld sozialistische Diktatur ist, dem ist nicht zu helfen.
>Der Metzger muss etwas anbieten, das ich freiwillig essen will, sonst bleibt er zu recht auf seinem Schnitzel sitzen. So wird ein Schuh draus.
>Gruß
>R.Deutsch
Reinhard, Baldur,
wieder mal Probleme mit den Begriffen und Ansichten.
Campo hat sich ungnau ausgedrueckt und ihr seid drauf reingefallen.
Diktatur der Nachfrage.
Die Umlaufsicherung zwingt Dich Tauschmittel (Freigeld) nicht zu horten (physisch bei dir zu Hause), da du dann mit der Umlaufsicherung bestraft wirst.
So weit sind wir wohl einig.
Jetzt leitet ihr daraus einen Zwang zum Ausgeben (Nachfrage ab).
Das erschein auch aus dem NWO-Text hervorzugehen.
Wenn man die ganze NWO gelesen hat, dann stellt man fest, dass es nicht so ist.
Ich muss doch nicht das Geld als Nachfrage zum Ausgeben verwenden, ich kann es wie auch heute sparen.
Dann habe ich ein Guthaben bei der Bank (oder demjenigen dem ich Kredit gegeben habe) und bin zufrieden wenn ich die gleiche Summe in einem Jahr ohne Umlaufsicherung zu bezahlen wieder bekomme.
Ich habe die Wahl: Sparen oder Ausgeben, wo ist da Diktatur???
Nur ich kann nicht physisch den Schein festhalten. Ich muss ihn hergeben, als Kredit oder als Sparbucheinlage (ist ja eigentlich nichts anderes als ein Kredit an die Bank).
Wir spielen mal das Schnitzel mit 'Normalgeld' durch.
Du hast 10 DM, Der Metzger verkauft in seinem Imbiss Schnitzelwecken mit Pommes und dem roten Amizeugs zu 10 DM.
Du hast keinen Hunger.
Dein Kumpel hat Hunger, aber kein Geld.
Er will sich die 10 DM leihen bis zum naechsten 1. (sagen wir einfach mal, das ist ein Monat also 1/12tel Jahr).
Du erklaerst ihm, dass er das Geld nicht haben kann (das ist die Willkuer von der Gesell spricht, du hast das Geld brauchst es nicht und willst es nicht hergeben)
Er bleibt hungrig, der Metzger verkauft das Schnitzel nicht und du verzichtest auf 0,5% Zins auf dem Sparbuch (macht ganz grob einen halben Pfennig).
Das ist die Willkuer die gemeint ist.
Nun das ganze mit Freigeld.
Du hast immer noch keinen Hunger.
Aber du bist geizig, Umlaufsicherung auf 10 DM sind ja 5Pf pro Monat (Verlust! nicht etwa entgangener Gewinn) und wer den Pfennig nicht ehrt ist die Mark nicht wert.
Du willst aber keinen Schnitzelwecken, hast aber ja noch zwei Optionen.
Variante 1: Du kennst Deinen Kumpel und weisst, dass er einen ordentlichen Job hat, also am naechsten 1. das Geld zum zurueckzahlen hat.
Also gibst Du im die 10 Freimark, er gibt sie dem Metzger und alle sind guecklich.
Variante 2: Du misstraust deinem Kumpel und gibst das Geld der Bank auf dein Sparbuch mit monatlicher Kuendigung und kuendigst sofort 10 Freimark zum naechsten 1.
Dein Kumpel geht mit seinen Lohnzetteln zur Bank. Die Bank gibt ihm deine 10 DM. Will aber 2% Zins von ihm, da sie selbst Kosten hat (dafuer 1%) und weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass auf 100 Typen wie
dein Kumpel einer kommt, der nicht zurueckzahlt. Also will sie von allen diesen Typen 1% damit sie den ausfallenden Kredit auffangen kann.
Dein Kumpel geht mit seinem Schein zum Metzger und futtert sein Schnitzel.
Auch hier sind alle gluecklich.
Dein Geld 'streikt' nicht, es fragt nach. Wo steht geschrieben, dass Du der Nachfragende sein musst.
Du kannst doch Guthaben bilden. Das Geld mit dem dieses Guthaben gebildet wurde bleibt aber im Kreislauf.
Nur Geld das du festhaelst ist dem Kreislauf entzogen.
Wenn Du nach einem Monat immer noch keinen Hunger hast und auch das Geld zum nicht zum Schuhebesohlen brauchst, dann parkst Du das Geld halt wieder auf dem Sparbuch oder verleihst es an den anderen Kumpel, der es zum Schuhebesohlen braucht.
Werft doch die unsaeglichen Geldmengen M2 und M3 in euren Koepfen endlich mal weg.
Geld ist nachfragend, Guthaben nicht.
Schon M1 ist kritisch, da der Giralgeldanteil von M1 teilweise Guthaben ist (an Dritte weiterverliehen).
Die Umlaufsicherung besteht nur auf das BARGELD die Guthabenformen sind davon nicht betroffen.
Wenn euch allerdings ein angeblicher Freiwirt was davon erzaehlt, dass auch Buchgeld Umlaufgesichert werden muesste, dann schickt ihn zum Grundkurs Mathematik (Logik) und zu den BankAzubienen.
Die Guthaben bekommen automatisch ihren Teil der Umlaufsicherung ab.
Das Giralgeld muss von der Bank teilweise als Bargeld in den Kassen der Bank vorgehalten werden um eine sofortige Auszahlung des Geldes zu ermoeglichen.
Die davon zu entrichtenden Umlaufgebuehr wird die Bank selbstverstaendlich dem Girokonto belasten, ergibt (geschaetzte) -3%.
Das neue Bankenangebot Giroplus, welches ein Girokonto mit woechentlicher Kuendigung ist, hat dann vielleicht -1,5%
Das Sparbuch mit einem Monat Kuendigung vielleicht 0% oder -0,5% und erst das halbjaehrliche 0%.
Die entspechenden 'Produkte' bieten aber die Banken von selbst an, so wie auch heute.
Sie werden mit Freigeld etwas anders kalkulieren muessen.
Sieht so eine Diktatur aus???
Dikatur ist eine Staatsform, Freigeld ist Marktwirtschaft hat also mit Staatsformen nicht am Hut (das Aepfel und Birnenproblem).
Gruss Ihad
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R.Deutsch
30.04.2001, 10:55
@ I_have_a_dream
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Re: Geselldiktatur - nee eben nicht!!! @Campo, Reinhard, Ketzer |
Wenn ich das Schnitzel nicht essen will, werde ich gezwungen, mein Geld zu verleihen!! Was ist, wenn ich das nicht will, weil ich der Bank oder dem Staat nicht traue!! Gesellfritzen wollen die Wertaufbewahrung in Form von Geld verbieten - das ist die Diktatur.
Gruß
R.Deutsch
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Heller
30.04.2001, 13:38
@ R.Deutsch
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Schön ruhig bleiben. Der"Zwang" ist nicht anders als heute: |
>Wenn ich das Schnitzel nicht essen will, werde ich gezwungen, mein Geld zu verleihen!! Was ist, wenn ich das nicht will, weil ich der Bank oder dem Staat nicht traue!! Gesellfritzen wollen die Wertaufbewahrung in Form von Geld verbieten - das ist die Diktatur.
Lieber Reinhard, ist das nicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen?
1) Du traust doch heute auch der Bank und dem Staat nicht. Hast du also heute zentnerweise Bargeld zuhause liegen? Wenn nein, dann ändert sich durch Gesell doch nix!
2) Du kannst auch in Gesell-Geld-Zeiten - wenn sie denn je kommen - Gold und Silber als Alternative kaufen und unters Bett schieben.
Wenn das die großen Probleme des Gesell-Gelds sind, dann werde ich noch zum aktiven Gesellianer!:-))
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R.Deutsch
30.04.2001, 14:16
@ Heller
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Re: Gesellgeld kann nur als Zwangsgeld funktionieren |
Lieber Heller,
wenn das so ist, dann ist ja alles gut. Wenn also Gesellgeld in freier Konkurrenz gegen gold- und silbergedecktes Geld eingeführt werden soll, habe ich nichts dagegen. Nur so funktioniert Gesellgeld nicht, weil dann jeder das gedeckte Geld bevorzugt.
Ich will mir nicht heimlich Gold und Silber unters Bett schieben, ohne dass das"Währungsamt" etwas merkt, sondern offen und ehrlich mit privatem gedecktem Geld bezahlen. Genau das können die Gesellfritzen nicht zulassen. Gesellgeld ist eigentlich nur als Zwangsgeld denkbar, genau wie unser heutiges fiat money. Ansonsten - bitte schön, soll der Markt entscheiden, was er haben will.
Gruß
R.Deutsch
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