Der DAX (heute 19:25:6.139,96 / + 88,48)
Was ist los mit dem DAX? Da stehen sämtliche Ampeln auf short, und er kontert sein noch so junges Verkaufsignal
mit einer solch ansehnlichen weißen Tageskerze, daß die Bären heute einfach schlecht gelaunt nach Hause gehen
lassen muß. Das schlimme an dieser auch für mich sehr unerwarteten Reaktion, ist die mangelnde technische
Erklärbarkeit. Immerhin haben wir nach einem diesmal komplett ausgezählten Elliott-Impuls und nach dem Trend-bruch
ein prozyklisches Verkaufsignal vorliegen. Gleichzeitig wurde die Überkauftheit bisher zwar etwas, aber bei
weitem nicht ausreichend abgebaut. Auch aus Amerika kommt die Stärke nicht. Im Gegenteil, der DAX setzt sich
heute ganz betont von den schwachen US-Vorgaben ab. Auch von den am Nachmittag deutlich abbröckelnden US-Notierungen
läßt er sich nur wenig beeindrucken. Wie gesagt, alles wenig nachvollziehbar.
Sind das untrügliche Zeichen dafür, daß der DAX nach oben schlichtweg gerade ein größeres „Ding“ vorbereitet. Oder
gehen wir morgen doch schon wieder zur Tagesordnung über? Nun, zum großen analytischen Umkehrschluß
reicht es heute abend nicht. Weder hat sich die eigentechnische Erfassung des DAX durch den heutigen
Tag maßgeblich verbessert, noch deuten die US-Vorgaben darauf hin. Der S&P500-Index kämpfte heute im
Tagestief schon einmal mit seinem kurzfristigen Aufwärtstrend, und morgen müßte er sich schon dauerhaft über 1.230
Punkten behaupten, um diesen Trend auch weiterhin zu halten. Es wird eng. Wartet der DAX also womöglich nur auf
die Amis? - Sei’s drum, sobald sich abzeichnet, daß der DAX morgen früh den kurzen Abwärtstrend bei 6.125 Punk-ten
herausnimmt, zieht sicherheitshalber der Shortstop. Immerhin liegen die nächsten Widerstände dann erst wieder
beim letzten Zwischenhoch bei 6.225 Punkten und schließlich bei 6.343 Punkten. Die große Aufbruchstimmung nach
oben mag aber dennoch nicht aufkommen. Zwar haben sich die kurzfristigen Oszillatoren zuletzt etwas abgekühlt,
aber ein Momentum etwa ist immer noch maßlos überhitzt. Und eine weitere Folge der jüngsten Festigkeit ist, daß
eine Wochen-Stochastik jetzt in die überkaufte Zone vorgedrungen ist. - Fazit: Der DAX ärgert heute die Bären gewal-tig,
zu weitergehenden bullishen Schlüssen reicht es aber nicht - Vorsicht auf der Longseite. Ich werde nicht dabei
sein. Nach unten erweist sich die obere Begrenzung des flachen Aufwärtstrendkanals bei 6.025 Punkten inzwi-schen
als immer wichtigerer Signalgeber nach unten. Sobald der DAX darunter fällt, greift mein ursprüngliches
Korrekturszenario wieder in vollem Umfang.
Beim Bund-Future kommt der heute schwächere Tag nicht so aus heiterem Himmel. Nach der schon extrem langen
weißen Kerze vom Vortag, mußte eine Gegenbewegung einkalkuliert werden. Allerdings fällt die heutige schwarze
Kerze wiederum etwas arg lang aus. Und doch: letztendlich war es nur ein Pullback an den gebrochenen steilen Ab-wärtstrend,
letztendlich war es nur ein abermaliger Test des langfristigen Aufwärtstrends. Und es bleibt dabei, daß
das höllische Abwärtsmomentum nach dem Bruch dieses steilen Abwärtstrends nun gebrochen sein sollte. Morgen
gilt es aber erneut erst einmal, den langen Aufwärtstrend bei 107,27 Punkten zu verteidigen, um nicht erneut die Aus-einandersetzung
mit der sozusagen letzten Unterstützung bei 107,98 Punkten suchen zu müssen. Gelingt es aber
auch morgen, den Aufwärtstrend zu halten, wird am Abend doch wieder einiges für die Longseite sprechen. Die Chan-cen
sind auch deshalb nicht schlecht, weil in Amerika inzwischen ebenfalls etwas Ruhe an der Renditefront einge-kehrt
ist. Fazit: Weiter vorsichtig optimistisch für den Bund-Future.
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N a s d a q --- N e u e r M a r k t
Wie der S&P500-Index hat heute auch der Nasdaq-Composite-Index im bisherigen Tagestief den steilen kurzfristi-gen
Aufwärtstrend bei 2.040 Punkten erstmals angetestet. Noch hält er, aber aufgrund des steilen Winkels und der
gleichzeitig hohen Überkauftheit, behalte ich meine Skepsis bei, daß dies noch lange der Fall sein wird. Ich traue
dem Index nicht zu, im Gegenzug entsprechend zügig den Widerstand bei 2.243 und den Abwärtstrend bei aktuell
2.305 Punkten zu schlagen, also den Big-Point schlechthin zu spielen. Lassen Sie uns im Mai wieder darüber spre-chen,
denn die Angelegenheit Big-Point wird realistischer. Vorher steht aber mindestens noch einmal ein spürbares
Schwung holen auf der Tagesordnung. Sobald der steile Aufwärtstrend einmal bricht, muß das Verkaufsignal erst
einmal wieder abgefangen werden. Die Reaktion des DAX sollte hierfür nicht zwingend als Vorbild dienen. Zunächst
einmal bietet sich einfach ein Test der skizzierten Unterstützung bei 1.868 Punkten an.
Nasdaq Composite-Index - daily Barchart Nemax-All-Index - daily Candlestick
Der Nemax-All-Index behauptet sich in den letzten beiden Tagen vergleichsweise und überraschend gut gegen die
Nasdaq. Charttechnisch Entscheidendes ist ihm dabei aber auch noch nicht gelungen. Er kämpft nach wie vor mit
dem Widerstand bei 1.788 Punkten. Die nächste maßgebliche Entscheidung fällt nach wie vor zwischen dem langen
Abwärtstrend bei aktuell immerhin schon 1.910 Punkten und dem kurzen Aufwärtstrend bei 1.690 Punkten. Die Tra-ding-
Range wird enger, noch ist aber etwas Zeit. Der Nemax50 präsentiert sich dieser Tage noch stärker als der Ne-max-
All. Aber auch dort haben wir noch keinen Big-Point, also einen Bruch des Abwärtstrends vorliegen. Ich bleibe
auch deshalb beim Nemax-All, weil dieser Chart wesentlich klarer interpretiert werden kann.
Wenn etwas zunehmend Zuversicht für den Neuen Markt vermittelt, dann sind es jetzt wieder vermehrt die Einzelakti-en.
Da tut sich schon etwas, zweifellos. Und rein optisch und methodisch qualitativ sogar beinahe mehr, als dies der
Index vermittelt. Es gibt auch wieder Kaufsignale, sogar solche, die stehen bleiben, und nicht sofort von einem Rebre-ak
gekontert werden. Diese Kandidaten möchte ich heute aber nicht kommentieren, sondern für den Trading-Bereich
solche, wo Kaufsignale nun unmittelbar bevorzustehen scheinen. D Logistics etwa kämpfen schon mit dem kompak-ten
Basisabwärtstrend bei knapp 32 Euro. Auffällig, daß die Aktie nach dem ersten Test nicht sofort wieder den Weg
nach unten sucht, sondern erst einmal dran bleibt. Gelingt dieses Kaufsignal, rechne ich mit verstärktem Institutio-nellen
Kaufinteresse, das die Aktie durchaus sehr schnell bis zum nächsten Widerstand bei 40,50 Euro führen sollte.
Allerdings muß es jetzt einigermaßen schnell gehen, denn geht vorher doch noch der kurze Aufwärtstrend bei aktuell
etwa 30 Euro verloren, bedarf es eines neuerlichen Anlaufs.
D Logistics - daily Candlesticks Medigene - daily Candlestick
Auch bei Medigene fällt auf, daß die Aktie den Trendbruch bei 25 Euro zwar noch nicht bewältigt hat, aber auch
nicht locker läßt. Anstatt den nach einem False-Break typischen Weg nach unten zu suchen, nistet sie sich in der
Seitwärtsrange von 23,10 bis 28,60 Euro ein. Zunächst ein starkes und trendwendeverdächtige Indiz. Entscheidend für
den Abschluß der kurzfristigen Bodenbildung wird aber jetzt tatsächlich dieser auch historisch bedeutsame Wider-stand
bei 28,60 Euro. Gelingt dieser Ausbruch nach oben, sind Medigene nämlich unmittelbar frei bis zum nächsten
Trading-Widerstand bei 41,50 Euro. Fallen dagegen vorher die Unterstützung bei 23,10 und vor allem der kurzfristige
Aufwärtstrend bei 21 Euro, gilt auch dieser Anlauf als zunächst abgebrochen. - Schade, daß der Index noch nicht
entsprechend klare Signale gibt und die Nasdaq-Lage zumindest zweifelhaft bleibt. Aber TA-Spezial werde ich in die-ser
Woche dennoch wieder den NM-Einzelaktien widmen. Fazit: Es rührt sich was!
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