Sascha
25.04.2001, 18:27 |
Interessantes Fundstück aus"Die deutsche Bankenkrise 1931" Thread gesperrt |
Hallo Allerseits!
Hier ein interessantes Fundstück aus dem Buch"Die deutsche Bankenkrise 1931" von Karl Erich Born. Einige der dort beschriebenen Ursachen/Probleme sind auch heute noch nicht gelöst bzw. vorhanden.
[b] Grüße
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dottore
25.04.2001, 19:26
@ Sascha
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Re: Interessantes Fundstück aus"Die deutsche Bankenkrise 1931" |
Hi Sascha,
wunderbares Posting.
Dazu nur kurz:
1. Die Bankenaufsicht wird jetzt gerade mit der Versicherungsaufsicht usw. zusammen gelegt. Danke, Herr Minister Eichel!
2. Die Liquiditätsreserven haben durch Basel Zwo einen ganz anderen Drall bekommen. Da werden die Kreditsuchenden noch schwer gebeutelt werden. Der Mittelstand wird sich kaum noch finanzieren können.
3. Die"rasche internationale Hilfe" werden wir demnächst in praller Blüte sehen. Klartext: Umbuchen in den IWF.
4."Hauptverlustquellen"? Die Deutsche Bank freut sich gerade riesig über die DCX-Zahlen.
5. Die Gemeinden werden in einer Krise wg. Wegfall der Gewerbesteuer dann auch richtig gut aus- und dreinschauen.
Aus der Bankenkrise gelernt? Ja, das mit dem Hochbuchen geht jetzt eleganter. Immerhin ist bemerkenswert, dass der nette Ex-Kollege Born davon spricht, dass die Buba (!!!) in einer Kreditkrise"ganz andere Möglichkeiten" hat, sich"international zu refinanzieren".
Wie sollte sich eine Notenbank bequemer refinanzieren können als durch den Banknotendruck (sofern die Kreditkrise, was in Deutschland als einem absoluten Nettogläubiger, nur in nationaler Währung möglich sein kann; das gibt auch dem Euro eine weitere, ganz neue Bedeutung: Je mehr Länder dazu kommen, desto weniger sind Geld in nicht selbst fabrizierbarer Währung schuldig. Also? Das Tor zur finalen Hyperinflation steht sperrangelweit offen).
Gruß
d.
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Ecki1
25.04.2001, 22:25
@ dottore
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@ dottore: Euro und Staatsentschuldung? |
Lieber dottore
Dank Deiner Hilfe setzen sich bei mir auch gerade die Mosaiksteinchen zusammen:
- Das Tier 2 Verfahren verhilft zu einer erleichterten Geldschöpfung und Monetarisierung öffentlicher Schulden
- Die Konvergenzkriterien versuchen, einen etwa gleichen, aber astronomisch hohen Schuldenstand aller Euro-Mitgliedsländer zu erreichen. Grossbritannien ist nicht im Euro-Land und liegt mit 35 % Staatsschuldenquote klar unter den Konvergenzkriterien
- Eine Euro-Hyperinflation wird die Euro-Mitgliedsländer entschulden
- Die Kriegsgefahr innerhalb des Eurolandes aufgrund der Finanzmisere scheint gemindert (vielleicht bis auf Irland, das nur 26 % rel. Staatsschulden hat)
Hat man etwa versucht, das geringere Übel zu wählen zwischen sozialen Unruhen und Enteignung der Staatsgläubiger?
Gruss: Ecki
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