"Die am Neuen Markt gelistete Infomatec Integrated Informations Systems AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Einbruch bei Umsatz und Ergebnis verbucht. Die Augsburger Gesellschaft teilte am Montag in einer Pflichtveröffentlichung mit, der Jahresfehlbetrag habe sich auf 103,8 Millionen Euro nach 16,4 Millionen Euro im Jahr 1999 erhöht. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belaufe sich auf 65,5 (9,3) Millionen Euro. Gleichzeitig sei der Umsatz auf 21,9 Millionen Euro nach 50,6 Millionen Euro im Vorjahr gefallen. Umsatz und Ergebnis seien von Sonderfaktoren negativ beeinflusst, hieß es.
Die Aktien notierten am Montagmorgen mit 1,00 Euro um 14,53 Prozent im Minus.
Zu den negativen Sonderfaktoren zählten Zuführungen aus Rückstellungen, Wertberichtungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 24,9 Millionen Euro, hieß es weiter. Darüber hinaus verwies Infomatec auf Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere von 8,0 Millionen Euro sowie Verluste aus Abgängen von Finanzanlagen und Wertpapieren von 26,0 Millionen Euro.
Den kräftigen Umsatzrückgang begründete die Gesellschaft mit dem Scheitern eines Liefergeschäfts über 45.000 Internet- Surfboxen im vergangenen Jahr, dessen Gesamtwert von rund 17,0 Millionen Euro zunächst im ersten Halbjahr verbucht worden sei. Da der Kaufpreis per Ende September nicht bezahlt worden sei, habe man eine entsprechende Rückstellung gebildet. Die Geräte befänden sich mittlerweile wieder im Eigentum von Infomatec, da der Käufer nicht in der Lage sei, sie zu bezahlen.
Infomatec hatte im vergangenen Sommer für Schlagzeilen gesorgt, als das Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognosen drastisch zurücknehmen musste, weil sich Meldungen über Großaufträge als falsch herausstellten. Der Aktienkurs war daraufhin bis auf 1,00 Euro abgestürzt. Die beiden ehemaligen Vorstände Gerhard Harlos und Alexander Häfele kamen im November 2000 in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen früheren Angaben zufolge vor, mittels falscher Ad-Hoc-Mitteilungen die Kurse in die Höhe getrieben zu haben und davon durch Verkäufe eigener Aktien profitiert zu haben."
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