Tobias
11.05.2001, 19:13 |
Focus 7.5."Plünderer im Dschungel" / Leserbrief Thread gesperrt |
Mangels Zeit in aller Kürze:
Im Focus vom 7.5. (Kaufen, falls noch am Kiosk zu haben) steht ein Artikel"Plünderer im Dschungel" (S. 24 ff.). Es wird dort Staatsschwachsinn vom Feinsten gezeigt und auch drei Beispielrechnungen. Hier eine davon: Ein Arbeitgeber will für jeden seiner Mitarbeiter 100 Mark mehr im Monat ausgeben. Bei seinen Angestellten kommt aber nur noch ein Teil davon an.
Sekretärin, 4000,- DM brutto, allein erziehend ein Kind
Von 100 Mark:
23,41 Lohnsteuer
16,97 Sozialabgaben Arbeitnehmer
16,97 Sozialabgaben Arbeitgeber
2,11 Kirchensteuer
1,29 Soli
5,41 Mehrwertsetuer
20,88 Mineralölsteuer
12,96! fließt nicht in öffentliche Kassen
Dazu schrieb ich soeben folgenden Leserbrief:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Gratulation ihrem Redakteur Herrn Thewes zu diesem mutigen
Artikel! Einer Sekretärin, alleinerziehend, mit Kind bleiben bei
einem Bruttoeinkommen von 4000,- DM von 100 verdienten DM mehr
also 12,96 übrig bzw. fließen nicht in öffentliche Kassen, wenn sie
tankt? Über 87% gehen an den Staat? Wenn 87% konfisziert
werden - sind das noch 'Steuern' oder ist das brutale
Ausplünderung? Liebes Focus-Team: Sie haben hier ein 'Mega'-
Thema erkannt, das weitgehend nicht im Bewusstsein der
Ã-ffentlichkeit steht. Das Thema STAAT, STAATSSCHULDEN
sowie STAATSBANKROTT. Wie pleite ist die Republik schon?
Was bedeuten 2,5 Billionen öffentliche Schulden? Wie steht
Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten da? Müsste die
Bundesrepublik Konkurs anmelden, wenn sie eine Bilanz wie eine
AG erstellen müsste? Was bedeutet das permanente Hochbuchen
der aufgelaufenen Schulden ohne jemals auch nur einen Pfennig zu
tilgen? Es wäre toll, wenn Sie hier ansetzen können und evtl. das
'größere' Bild in ihrem Magazin aufzeigen.
Tobias D. Schulze"
Wäre schön, wenn vielleicht noch jemand darauf hinweist und etwas schreibt. Es besteht eine kleine Chance, das 'große' Thema in den Blickpunkt zu rücken.
Tobias
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nereus
11.05.2001, 20:17
@ Tobias
|
Re: Focus 7.5."Plünderer im Dschungel" / Leserbrief |
Hallo Tobias!
Im Beispiel steht die Sekretärin mit 4000,- DM brutto , allein erziehend ein Kind.
Von 100 Mark:
- 23,41 Lohnsteuer
- 16,97 Sozialabgaben Arbeitnehmer
- 16,97 Sozialabgaben Arbeitgeber
- 2,11 Kirchensteuer
- 1,29 Soli
- 5,41 Mehrwertsteuer
- 20,88 Mineralölsteuer
- 12,96! fließt nicht in öffentliche Kassen
Bist Du sicher das dieses Beispiel korrekt ist?
Wie kommt man denn z.B. auf ca. 21 % Mineralölsteuer. Wer sagt denn das die"Glückliche" gleich zur Zapfsäule fährt um den kümmerlichen Rest umzusetzen.
Und wie wurde der Anteil der"Mehrschweinsteuer" ermittelt? ;-)
Könntest Du dies kurz erklären?
Dein Hinweis auf die immer übler werdende Abzockerei ist schon in Ordnung, aber bei dem Musterbeispiel wäre ich vorsichtig.
Ich habe vor etwa 10 Jahren mal auf einen Handelsblatt-Artikel der inzwischen verstorbenen Dr. Renate Merklein geschrieben.
Da ging es auch um die Staatsverschuldung. Leider hatte ich in aller Eile etwas zusammengeschustert und mich dabei verrechnet.
Die gute Frau hat sachlich aber sehr direkt geantwortet und mir brühwarm meinen Rechenfehler unter die Nase gerieben.
Das ganze Geschreibsel war für die Katze weil ich falsch gerechnet hatte.
Das war mein erster und letzer Leserbrief.
Ich hoffe Du kommst besser weg.
mfG
nereus
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Baldur der Ketzer
11.05.2001, 20:47
@ Tobias
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Re: lasset uns diesem Thema ein Wort zum Sonntag widmen ;-) oT |
>Im Focus vom 7.5. (Kaufen, falls noch am Kiosk zu haben) steht ein Artikel"Plünderer im Dschungel" (S. 24 ff.). Es wird dort Staatsschwachsinn vom Feinsten gezeigt und auch drei Beispielrechnungen. Hier eine davon: Ein Arbeitgeber will für jeden seiner Mitarbeiter 100 Mark mehr im Monat ausgeben. Bei seinen Angestellten kommt aber nur noch ein Teil davon an.
>Sekretärin, 4000,- DM brutto, allein erziehend ein Kind
>Von 100 Mark:
>23,41 Lohnsteuer
>16,97 Sozialabgaben Arbeitnehmer
>16,97 Sozialabgaben Arbeitgeber > 2,11 Kirchensteuer > 1,29 Soli > 5,41 Mehrwertsetuer
>20,88 Mineralölsteuer
>12,96! fließt nicht in öffentliche Kassen
>Dazu schrieb ich soeben folgenden Leserbrief:
>"Sehr geehrte Damen und Herren,
>Gratulation ihrem Redakteur Herrn Thewes zu diesem mutigen
>Artikel! Einer Sekretärin, alleinerziehend, mit Kind bleiben bei
>einem Bruttoeinkommen von 4000,- DM von 100 verdienten DM mehr
>also 12,96 übrig bzw. fließen nicht in öffentliche Kassen, wenn sie
>tankt? Über 87% gehen an den Staat? Wenn 87% konfisziert
>werden - sind das noch 'Steuern' oder ist das brutale
>Ausplünderung? Liebes Focus-Team: Sie haben hier ein 'Mega'-
>Thema erkannt, das weitgehend nicht im Bewusstsein der
>Ã-ffentlichkeit steht. Das Thema STAAT, STAATSSCHULDEN
>sowie STAATSBANKROTT. Wie pleite ist die Republik schon?
>Was bedeuten 2,5 Billionen öffentliche Schulden? Wie steht
>Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten da? Müsste die
>Bundesrepublik Konkurs anmelden, wenn sie eine Bilanz wie eine
>AG erstellen müsste? Was bedeutet das permanente Hochbuchen
>der aufgelaufenen Schulden ohne jemals auch nur einen Pfennig zu
>tilgen? Es wäre toll, wenn Sie hier ansetzen können und evtl. das
>'größere' Bild in ihrem Magazin aufzeigen.
>Tobias D. Schulze"
>Wäre schön, wenn vielleicht noch jemand darauf hinweist und etwas schreibt. Es besteht eine kleine Chance, das 'große' Thema in den Blickpunkt zu rücken.
>Tobias
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Turon
11.05.2001, 20:49
@ Tobias
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Daß die Abgaben nicht gerade klein sind |
daß ist mehr als logisch und auch kaum vertretbar.
Doch eines sollte man doch vielleicht mal ebenfalls
mitberücksichtigen:
a) der Anteil an direkten und indirekten Steuern
sollte nicht pauschalisiert werden.
Denn wenn von 100 DM 13,50 nach Abzug aller Abgaben bleiben,
hätte die liebe Sekräterin ein Einkommen von 600 DM was doch
deutlich unterstreicht, daß dies Berechnung so nicht hinzunehmen
ist. Nun gut: man könnte die Steuern ja senken, doch wozu würde es
führen? richtig: der Staat geht schneller pleite, und die Sekräterin
kann anfangen Geld zu bunkern, was auch keines mehr sein wird,
wenn eine Bankrotterklärung kommt.
b) Wieder mal die lieben Steuern: wer ein wenig Grips hat,
wird die Steuerlast zu senken wissen. So ist nämlich unseres System
aufgebaut.
Wer sich bildet, baut, oder sonst wie investiert wird - wenn er aufpasst -
auch etwas von der Steuerlast zurückbekommen, davon haben
aber die meisten doch wenig Ahnung.
Also bitte nicht solche Berechnungen abgeben, weil dies exakt an der
Sache vorbeiläuft.
Fakt ist: die steuerlast ist zu hoch, anderseits wird Geld gebunkert,
was eigentlich unsere Wirtschaft braucht. Das sollte man sich ebenfalls
vor Augen halten.
>Im Focus vom 7.5. (Kaufen, falls noch am Kiosk zu haben) steht ein Artikel"Plünderer im Dschungel" (S. 24 ff.). Es wird dort Staatsschwachsinn vom Feinsten gezeigt und auch drei Beispielrechnungen. Hier eine davon: Ein Arbeitgeber will für jeden seiner Mitarbeiter 100 Mark mehr im Monat ausgeben. Bei seinen Angestellten kommt aber nur noch ein Teil davon an.
>Sekretärin, 4000,- DM brutto, allein erziehend ein Kind
>Von 100 Mark:
>23,41 Lohnsteuer
>16,97 Sozialabgaben Arbeitnehmer
>16,97 Sozialabgaben Arbeitgeber > 2,11 Kirchensteuer > 1,29 Soli > 5,41 Mehrwertsetuer
>20,88 Mineralölsteuer
>12,96! fließt nicht in öffentliche Kassen
>Dazu schrieb ich soeben folgenden Leserbrief:
>"Sehr geehrte Damen und Herren,
>Gratulation ihrem Redakteur Herrn Thewes zu diesem mutigen
>Artikel! Einer Sekretärin, alleinerziehend, mit Kind bleiben bei
>einem Bruttoeinkommen von 4000,- DM von 100 verdienten DM mehr
>also 12,96 übrig bzw. fließen nicht in öffentliche Kassen, wenn sie
>tankt? Über 87% gehen an den Staat? Wenn 87% konfisziert
>werden - sind das noch 'Steuern' oder ist das brutale
>Ausplünderung? Liebes Focus-Team: Sie haben hier ein 'Mega'-
>Thema erkannt, das weitgehend nicht im Bewusstsein der
>Ã-ffentlichkeit steht. Das Thema STAAT, STAATSSCHULDEN
>sowie STAATSBANKROTT. Wie pleite ist die Republik schon?
>Was bedeuten 2,5 Billionen öffentliche Schulden? Wie steht
>Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten da? Müsste die
>Bundesrepublik Konkurs anmelden, wenn sie eine Bilanz wie eine
>AG erstellen müsste? Was bedeutet das permanente Hochbuchen
>der aufgelaufenen Schulden ohne jemals auch nur einen Pfennig zu
>tilgen? Es wäre toll, wenn Sie hier ansetzen können und evtl. das
>'größere' Bild in ihrem Magazin aufzeigen.
>Tobias D. Schulze"
>Wäre schön, wenn vielleicht noch jemand darauf hinweist und etwas schreibt. Es besteht eine kleine Chance, das 'große' Thema in den Blickpunkt zu rücken.
>Tobias
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nereus
11.05.2001, 23:08
@ Turon
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Re: Daß die Abgaben nicht gerade klein sind - da wär noch was |
Hallo Turon!
Du schreibst: Denn wenn von 100 DM 13,50 nach Abzug aller Abgaben bleiben,
hätte die liebe Sekräterin ein Einkommen von 600 DM was doch deutlich unterstreicht, daß dies Berechnung so nicht hinzunehmen
ist.
Da stimme ich Dir zu. Die Berechnung dürfte ihre Schwächen haben.
Aber anderseits wurde die Rechnung wohl für die 100 DM aufgemacht die zu dem vorhandenen Gehalt dazu addiert werden müssen.
Schon durch die Progession ist der Steueranteil hier relativ hoch.
Aber eben nur für diese letzten 100 DM.
Also Steuerprofis an die Front!
Neben viertelstündlichen Dow- und Nasdaq Schwankungen müßte doch eine vernünftige Berechnung möglich sein.
Ich kann es leider nicht machen. Ich bin zu doof dafür. ;-(
- wieder prima rausgemogelt -
mfG
nereus
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Baldur der Ketzer
11.05.2001, 23:30
@ Turon
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Re: Daß die Abgaben nicht gerade klein sind |
>daß ist mehr als logisch und auch kaum vertretbar.
>Doch eines sollte man doch vielleicht mal ebenfalls
>mitberücksichtigen:
>a) der Anteil an direkten und indirekten Steuern > sollte nicht pauschalisiert werden.
>Denn wenn von 100 DM 13,50 nach Abzug aller Abgaben bleiben,
>hätte die liebe Sekräterin ein Einkommen von 600 DM was doch
>deutlich unterstreicht, daß dies Berechnung so nicht hinzunehmen
>ist. Nun gut: man könnte die Steuern ja senken, doch wozu würde es
>führen? richtig: der Staat geht schneller pleite, und die Sekräterin
>kann anfangen Geld zu bunkern, was auch keines mehr sein wird,
>wenn eine Bankrotterklärung kommt.
>b) Wieder mal die lieben Steuern: wer ein wenig Grips hat, > wird die Steuerlast zu senken wissen. So ist nämlich unseres System > aufgebaut.
>Wer sich bildet, baut, oder sonst wie investiert wird - wenn er aufpasst -
>auch etwas von der Steuerlast zurückbekommen, davon haben
>aber die meisten doch wenig Ahnung.
>Also bitte nicht solche Berechnungen abgeben, weil dies exakt an der
>Sache vorbeiläuft.
>Fakt ist: die steuerlast ist zu hoch, anderseits wird Geld gebunkert,
>was eigentlich unsere Wirtschaft braucht. Das sollte man sich ebenfalls
>vor Augen halten.
Hallo, Turon,
könntest Du mal ansatzweise andeuten, welche Möglichkeit Du für die beschriebene Beispielsperson siehst, die Steuerlast so zu senken, daß ihr auch was netto per saldo bleibt?
Sie wird wohl kaum eine Schiffsbeteiligung zeichnen oder eine Eigentumswohnung im Berliner Speckgürtel anschaffen, die dann eh leer steht, weil man sie zu den projektierten Mietsätzen nicht loskriegt.....
und, lieber hab ich das von mir erwirtschaftete Geld, als jemand, der es mir mit Zwang abpreßt, um Dinge zu tun, die ich mehrheitlich verabscheue......
Beste GRüße vom Baldur dem Sonntagsredner
P.S.: der Grenzsteuersatz ist ein fast undurchschaubares Ding, und es hat einen Grund, daß nämlich keiner durchblicken soll.
Eines ist aber einfach ablesbar, je mehr du dazukriegst, umso weniger bleibt Dir davon, und zwar in einem Maße, die sittliche Grenzen längst hinter sich gelassen hat.
Die Schattenwirtschaft ist demgegenüber so wie ein Biergarten im Schatten......
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Tobias
12.05.2001, 04:01
@ Tobias
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@nereus + Turon |
Danke für das feedback. Die genannte Beispielrechnung habe ich nicht selbst durchgeführt, sondern wurde so im Focus vom 7.5. abgedruckt, ebenso zwei weitere Rechnungen. Letztendlich ist es auch Wurst, ob 60, 70, 80 oder 90% konfisziert werden. Der 'normale' Steuerzahler arbeitet bis in den August für den Staat. Es ist schier unglaublich und alles >50% ist m.E. Enteignung. Die steuerzahlende Bevölkerung wird systematisch enteignet und ihrer Arbeitsleistung beraubt - das ist der Punkt. Der Staat ist zu einer riesigen Krake mutiert, die noch auf ganz andere Ideen kommen wird, um noch mehr bei den Leistenden abzupressen - Bsp. Internetsteuer, Ã-kosteuer, Schwefelsteuer...
Gruß!
Tobias
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JüKü
12.05.2001, 04:03
@ Tobias
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Re: @nereus + Turon / @tobias |
Na, du Nachteule!
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Turon
12.05.2001, 05:16
@ nereus
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Wenn es sich um die letzten 100 DM |
handelt magst Du Recht haben. Es gibt auch Fälle wo man nach einer Lohnerhöhung
um 100 DM plötzlich weniger in der Tasche hat.:)
Aber darum geht es mir eigentlich nicht. Denn das dürfte klar sein wie das läuft. Je mehr Du verdienst, desto mehr wird Dir aus der Tasche gezogen.
So zum Beispiel: gleiche Steuerklasse, verschiedene Löhne:
Lohn: 4000 DM LK II Netto 24xx DM
10000 DM LK II Netto 48xx DM oder so in etwa.
Jetzt mal die Prozentzahlen abziehen - und so kann sich der
Großverdiener:) als beraupt schimpfen. Ehrlich gesagt:
einerseits ist es ne Schweinerei, anderseits wenn Du bedenkst, daß
man mit Steuererhöhung dann die Sekräterin in etwa an die Armutsgrenze
zieht, bleibt Dir nichts Anderes als die Steuern oben anzusetzen.
Und da darf man auch nicht vergessen, daß die wirklich armen Schlucker
immerhin quasi unbesteuert werden (die 9 DM Stundenlohnempfänger).
Wie dies zu lösen am besten wäre: tja - am besten die Leute hören auf sich
Gedanken zu machen. Der Staat wird immer ein Unterdrücker bleiben,
weil dies Leistung erzeugt.
Und wie ich schon oben gesagt habe: dem Profi stehen etliche
Mittel zur Verfügung um Steuerlast zu senken, und das bremst seine
Kreativität, bis auf Einsparung - da entwickelt jeder Fantasien.
Und exakt das ist falsch. Der Staat sollte Selbständige belohnen,
die Arbeit schaffen, und mit höheren Steuern die Unternehmen belegen,
die Leute einfach entlassen.
Das größte Kapital eines Unternehmens sind immer
die Angestellten.
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