Deine Antwort klingt vernünftig, mein Artikel war zugegebermaßen etwas übertriebn.
Trotzdem bleibe ich bei den zwei Kritikpunkten:
1. Wer nicht liquides Vermögen hat (z.B. kleine Eigentumswohnung) und bedürftig ist, sollte im Bedarfsfall trotzdem unterstützt werden, damit sein Vermögen nicht vernichtet wird. Der Staat hat ein Interesse daran! Ansonsten wird eben die Eigentumswohnung verkauft und der Staat darf auch noch Wohngeld zahlen. Natürlich müßte sowas im Rahmen bleiben.
2."Sippenhaft" muß abgeschafft werden. Wenn deine Mutter irgendwann 90 ist und bedürftig ist, wirst du zur Kasse gebeten! Sozialhilfe gibt es dann nicht, du haftest, weil du ja arbeitest. Pflegeversicherung zahlt zwar, das reicht aber nicht wirklich aus, wenn ein Schwerstpflegefall eingetreten ist.
In keinem anderen westeuropäischen Land gibt es diese Sippenhaft.
Die Verhältnisse in den Skandinavischen Ländern sind wirklich wesentlich besser. Ich schätze mal, daß der durchschnittliche geringverdienende Arbeiter ungefähr das doppelte verdient wie hier in D. Die Spitzenverdiener haben wesentlich weniger als hier. Im Schnitt dürften die Löhne ca. 50% höher liegen.
Die hohen Preise von Zigaretten und Alkohol sind mehr oder weniger trügerisch. Zum einen wird viel geschmuggelt / selbstgebrannt. Auf der anderen Seite machen diese Kosten auch nicht viel aus. In Dänemark erhalten die Arbeitslosen auch wesentlich höhere Leistungen, die vor allem für Umschulungen genutzt werden. Da ist aber auch eine Zeitschranke eingebaut, d.h. wer sich stur stellt, der kriegt irgendwann gar nichts mehr.
Zu den zwei Häusern:
Also du wirst es nicht glauben, aber reich ist man mit zwei Häusern wirklichnicht. Das zweite Haus ist zu 100% auf Kredit, die Mieter zahlen ihre Miete gar nicht. Zinszahlungen zehren also das Einkommen auf (in Dänemark kann ich z.B. alle Zinszahlungen von der Steuer absetzen!). Die Mieter sind längst aus dem haus geklagt, verlassen es aber einfach nicht. Eine Zwangsräumung wäre möglich, würde aber für meine Eltern mehr als 20.000 DM kosten, die sie nicht haben (der Kreis schließt sich). Verkaufen des Hauses ist natürlich auch schlecht mit Mietern, die drin wohnen. Effektiv bleibt von dem sehr hohen Einkommen nach Abzug aller dieser Nebenkosten weniger als der Sozialhilfesatz (mein Vater ist allerdings auch Frührentner wg. eines Arbeitsunfalles und kriegt daher auch so schon relativ wenig).
Bafög gibt es für mich nicht, nebenbei arbeiten ist während der Semester nicht möglich (70 h Woche, da ich nicht gerade Philosphie studiere und entsrechend gut abschneiden möchte).
Von den paar hundert Mark Unterstützung wandert fast alles aufs konto, 200 Mark gehen für Nebenkosten der wohnung weg und für 50DM werden No-Name Lebensmittel der billigsten Sorte (abgelaufene Konserven, Billig-Nudeln) gekauft. Wasser gibt's aus dem Wasserhahn.
Durch meinen sparsamen Lebensstil hat sich nun schon einiges auf dem konto angesammelt, was ich aber nicht anbrechen möchte. Da es wesentlich mehr als 6000 DM ist (sind nicht schon 7000 DM die Grenze?), gibt's sowieso kein Bafög (obwohl das jeder denkt). Nebenbei zahle ich noch Zweitwohnungssteuer, da ich ja noch pro forma bei meinen Eltern einen Wohnsitz habe...
Wer nichts hat und sein Geld verschleudert ("Tip: Wer mehr als DM 6000 hat soll sich einen PC kaufen und dann Bafög beantragen"), ist in Deutschland klar besser dran. Dazu kommt die Bürokratie...
Gruß, Kojak
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>Deine Antwort klingt vernünftig, mein Artikel war zugegebermaßen etwas übertriebn.
>Trotzdem bleibe ich bei den zwei Kritikpunkten:
>1. Wer nicht liquides Vermögen hat (z.B. kleine Eigentumswohnung) und bedürftig ist, sollte im Bedarfsfall trotzdem unterstützt werden, damit sein Vermögen nicht vernichtet wird. Der Staat hat ein Interesse daran! Ansonsten wird eben die Eigentumswohnung verkauft und der Staat darf auch noch Wohngeld zahlen. Natürlich müßte sowas im Rahmen bleiben.
Ist vollkommen richtig, allerdings kann dieser Zustand nicht laufend
aufrecht erhalten werden, bis zu einer gewisser Grenze.
>2."Sippenhaft" muß abgeschafft werden. Wenn deine Mutter irgendwann 90 ist und bedürftig ist, wirst du zur Kasse gebeten! Sozialhilfe gibt es dann nicht, du haftest, weil du ja arbeitest. Pflegeversicherung zahlt zwar, das reicht aber nicht wirklich aus, wenn ein Schwerstpflegefall eingetreten ist.
Ebenfalls richtig. Ich muß Dir ehrlich zugestehen um diese Sache
mache ich ehrlich gesagt einen Bogen, weil dies die Frage der Humanität
ist. Ich persönlich bin sowieso der Meinung, daß die Unterstützung
für solche Leute aufgestockt werden müßte. Im Gegenteil: die Sache
mit etlichen Kleinkrankheiten, wie Grippe - die Mittel Kosten ja nicht
die Welt. Das Problem ist: die Pharmaindustrie entzieht durch diese
Regulierung der Zahlung per Krankenkasse riesige Summen, weil sie im
Kern unwirtschaftlich arbeitet.
Mal so als Beispiel: gleichwertiges Aspirin (weil gekaufte Lizenz),
hat vor paar Jahren in Polen 70% billiger gekostet als hier.
Antibiotiker ebenso. (prozentual zum Einkommen gesehen).
Da Pharma ja gewaltige Mittel besitzt kann sie ja
auch öffentliche Meinung beeinflussen - ich nehme an das Stichwort:
die Liste der fraglichen Medikamente, wo die Pharma gegen die Verteilung der
Liste eine einstweilige Verfügung erwirkte, ist Dir bekannt.
Nun solche Schieflagen müssen beseitigt werden. Mich wundert´s
zum Beispiel die Mentalität hier: was krank? geh zum Arzt nimm Deine
Medizin. Vollkommen vorurteilsfrei stopfft der Arzt Dich mit
Antibiotikern, und in jedem mir bekannten Lehrbuch steht - Antibiotiker
reduzieren, und wenn ja undbedingt Vitamine nehmen - nun das habe ich auf
keinen Rezept gesehen bisher.
Na ja weithergeholt, aber so ist es: für Sachen die der Mensch sehr
wohl selbst aufkommen kann, ist das Belangen der Krankenkassen
aus meiner Sicht falsch. Diese Gelder könnte man aber sehr
wohl bei Pflegeversicherung auch verwenden.
Daß Du Dich ärgerst - verständlich, mir geht es nicht Anders -
aber ändern kann man das nur durch Umsturz des Finanzsystems, nicht der
Regierung. Denn die wissen schon seit Jahren nicht was sie tun.
>In keinem anderen westeuropäischen Land gibt es diese Sippenhaft.
>Die Verhältnisse in den Skandinavischen Ländern sind wirklich wesentlich besser. Ich schätze mal, daß der durchschnittliche geringverdienende Arbeiter ungefähr das doppelte verdient wie hier in D. Die Spitzenverdiener haben wesentlich weniger als hier.
Was grundsätzlich nicht falsch ist. Die Leute da unten werden aufgrund
ihrer Situation schamlos ausgenutzt. Weil sie ja so billig sind (und billig sind sie weil sie keine Wahl haben.
Im Schnitt dürften die Löhne ca. 50% höher liegen.
>Die hohen Preise von Zigaretten und Alkohol sind mehr oder weniger trügerisch. Zum einen wird viel geschmuggelt / selbstgebrannt. Auf der anderen Seite machen diese Kosten auch nicht viel aus. In Dänemark erhalten die Arbeitslosen auch wesentlich höhere Leistungen, die vor allem für Umschulungen genutzt werden. Da ist aber auch eine Zeitschranke eingebaut, d.h. wer sich stur stellt, der kriegt irgendwann gar nichts mehr.
Die Gelegenheit zu schmuggeln wird immer benutzt, keine Frage.
Schweden hat sich aber auch sehr gewandelt. Allerdings möchte ich immer
wieder auf eine Sache hinweisen: es sollte nicht als Maßstab gelten,
wie hoch der Monatscheck ausfällt, sondern wieviel man sich dafür
leisten kann. Das ist nämlich das Problem. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weiß nur das skandinavien wirtschaftlich sicher besser steht als Europa,
die Frage ist natürlich was die Leute so herausfordert, nach Errungenschaften
zu streben.
>Zu den zwei Häusern:
>Also du wirst es nicht glauben, aber reich ist man mit zwei Häusern wirklich nicht. Das zweite Haus ist zu 100% auf Kredit, die Mieter zahlen ihre Miete gar nicht. Zinszahlungen zehren also das Einkommen auf (in Dänemark kann ich z.B. alle Zinszahlungen von der Steuer absetzen!). Die Mieter sind längst aus dem haus geklagt, verlassen es aber einfach nicht. Eine Zwangsräumung wäre möglich, würde aber für meine Eltern mehr als 20.000 DM kosten, die sie nicht haben (der Kreis schließt sich).
Völlig verfehlte Gesetzesgebung ist das - das stimmt. Ferner sagte ich
auch nicht, daß man als reich gilt wenn man zwei Häuser hat.
Nun mal so ein Ratschlag: Vergesst einfach im Winter die Heizung anzumachen,
oder kündigt Renovierungsarbeiten an, was weiß ich Fenster auswechseln.:)
Gerade bei Minustemperaturen dürfte das wirken. Sage einfach:
entweder die Zahlen, oder suchen sich anderen Wirt, und Du verstehst es
als Ungeziefer bekämpfen, und möchtest die ganzen Läuse so richtig abfrieren.
In Polen erfolgt Zwangsräumung auf Kosten der Mieter insofern ganz klarer
Verstoß gegen den Mietvertrag vorliegt.
Die Sachen mit den Zinsen, und Baukosten ist mir auch so ein Dorn im Auge,
weil mind.1/3 Kosten für einen feuchten Händedruck sind.
Stromanschlüsseüberprüfung etc, die einen staatlich anerkannten
James Bond mit der Lizenz zum Geldabluchsen bedarf, laut Gesetz.
So als Beispiel.
Zum allem hier braucht man einen Fachman, zum reindrehen der Glühbirne
muß schon ein Elektriker her (zumindest laut Versicherung).
Und da wir ja schon bei Versicherungswirtschaft sind, die der Regierung
androhte, ins Ausland zu ziehen wegen Rücklagenbesteuerung:
Meine persönliche Meinung - ich kann mir als hier Lebender
nichts Besseres vorstellen als Deutschland ohne Versicherungs-
gesellschaften. Weil sie erstens zu teuer und zweitens vollkommen
defraudiert sind.
Verkaufen des Hauses ist natürlich auch schlecht mit Mietern, die drin wohnen. Effektiv bleibt von dem sehr hohen Einkommen nach Abzug aller dieser Nebenkosten weniger als der Sozialhilfesatz (mein Vater ist allerdings auch Frührentner wg. eines Arbeitsunfalles und kriegt daher auch so schon relativ wenig).
Wie gesagt: Deutschland soll angeblich demokratisches Land sein,
aber Demokratie ist es nicht, wenn man schon alleine damit die Stimme
der Bürger blockiert, weil die Anfechtung einer Ungerechtigkeit
5000 DM Anfangskosten verursachen, dann ist es keine Demokratie.
Noch etwas zu Euren Mietern: wenn ihr nicht durchgreift, werden sie da
für immer wohnen bleiben, also ganz einfach: die Zahlen die Miete
nicht, dreht das Heizung ab, im Winter und baut 2 Fenster ab, zwecks
Renovierung. Wenn sie lange bleiben, kannst Du den immer noch sagen,
daß den Leuten scheinbar auch eine Zeitung als Wärmedecke
ausreicht. Es ist Eures Eigentum, ihr könnt machen was
ihr wollt. Klemmt einfach Strom ab, drehe Wasser ab und nehme
den Hahndreher mit.
>Bafög gibt es für mich nicht, nebenbei arbeiten ist während der Semester nicht möglich (70 h Woche, da ich nicht gerade Philosphie studiere und entsrechend gut abschneiden möchte).
So weit ich weiß kannst Du als Student 1435 DM pro Monat hinzuverdienen,
steuerfrei. Ist zwar auch nicht gerade viel, aber was soll´s.
Ich habe damals zwei Jobs gehabt, als Wachmann während der Woche,
:):) und am Wochenende, habe ich PC´s gebastelt, vernetzt etc.
Allerdings ging das auch nicht immer.
>Von den paar hundert Mark Unterstützung wandert fast alles aufs konto, 200 Mark gehen für Nebenkosten der wohnung weg und für 50DM werden No-Name Lebensmittel der billigsten Sorte (abgelaufene Konserven, Billig-Nudeln) gekauft. Wasser gibt's aus dem Wasserhahn.
Kenne ich alles.:) Aldi war schon früher mal auch Luxus.
>Durch meinen sparsamen Lebensstil hat sich nun schon einiges auf dem konto angesammelt, was ich aber nicht anbrechen möchte. Da es wesentlich mehr als 6000 DM ist (sind nicht schon 7000 DM die Grenze?), gibt's sowieso kein Bafög (obwohl das jeder denkt).
Rein statistisch bekommen nur 11% aller Studenten Bafög, das ist
leider richtig. Richtig sollte es heißen: der Student lebt irgendwo
auf einer gleicher Stufe zwischen Sozialhilfeempfänger und Penner,
anschließen kommt Rentner.:(. O ja zu BAFÃ-G hörte ich auch früher immer:
der Student, der bekommt BAFÃ-G und vom Staat Wohnung bezahlt -
nur hier will ich anmerken, daß es sehr sinnvoll wäre. Ich habe meistens
dann noch erzählt, ansonsten kriegen wir wegen dem Hormonspiegel auch
noch Puffgeld bezahlt. Der Trick wie man die einen gegen die anderen
hetzt, damit Jemand heilige Kuh bleibt.
Das Geld sollst Du bei BAFÃ-G nicht angeben, eventuell mache Dir ein
Zweitkonto auf, als Sparbuch, oder so, bei der Post. Würde ich
nicht angeben, bei BAFÃ-GAMT - und Du kannst sehr wohl zwei Sparbücher
haben. Bis zu einer gewisser Grenze ist es eben sinnvoll, sich ärmer darzustellen, als man ist. Wünscht sich Bafögamt Kontoauszug, solltest
Du vor dem Besuch beim Bafögamt das Konto voll überziehen,
Und denn Soll mal zeigen. Macht guten Eindruck, zu Deinem Vorteil.
Vergiß nicht - das sind Beamte.
Nebenbei zahle ich noch Zweitwohnungssteuer, da ich ja noch pro forma bei meinen Eltern einen Wohnsitz habe...
>Wer nichts hat und sein Geld verschleudert ("Tip: Wer mehr als DM 6000 hat soll sich einen PC kaufen und dann Bafög beantragen"), ist in Deutschland klar besser dran. Dazu kommt die Bürokratie...
Ja, der Staat setzt sich als Ziel Geldumlauf zu erhöhen, aber leider bei den falschen Leuten.:(
Gruß.
>Gruß, Kojak
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Ich habe so eben eine Anleitung gegeben, wie man den Mieter los wird,
und das würde ich auch noch jederzeit, vollkommen offen eingestehen,
da ist mir Beamtendemokratie vollkommen egal - wenn es nicht human
sein soll. Also würde ich die Leute mal höflichst fragen, wenn Jemand
Dir sagt, so etwas gehört sich nicht, ob es sich dann gehört einfach
mal in einen Laden zu gehen, etwas zu nehmen, und nichts zu bezahlen.
Denn letztendlich - moralisch und nicht juristischdeutsch - ist es
glatter Diebstahl. Gut. Juristen sagen jedoch, daß die Veruntreung
ist, oder Mißbrauch - doch der Schaden ist da.
Also Kojak - ich stehe dazu - wenn Du den Tipp nicht von Baldur
hast, dann hast Du es von mir.
Eine deutlichere Ausarbeitung des Themas, wie man solche Leute
loswird, werde ich auf Wunsch ausarbeiten.:):):)
Gruß.
>> die Mieter zahlen ihre Miete gar nicht. Zinszahlungen zehren also das Einkommen auf (in Dänemark kann ich z.B. alle Zinszahlungen von der Steuer absetzen!). Die Mieter sind längst aus dem haus geklagt, verlassen es aber einfach nicht. Eine Zwangsräumung wäre möglich, würde aber für meine Eltern mehr als 20.000 DM kosten, die sie nicht haben (der Kreis schließt sich). Verkaufen des Hauses ist natürlich auch schlecht mit Mietern, die drin wohnen.
>Hallo, Kojak,
>für 20.000 hast Du keine Gewähr, daß sich nicht noch was dazwischenschiebt. Aber es ist eine Menge Holz.
>Wenn der Boden rechtstaatlicher Rücksichtnahme verlassen wurde und man Ermahnungen nicht mehr verstehen will, bietet sich ein Gedanke an, mit eben besser verständlichen Mitteln die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
>Im Fachjargon heißt das auch"entmieten". Und kostet echt keine 20 Mille......
>sei doch m,al etwas kreativ, schließlich gibt es viele Dinge, die den Aufenthalt eher unerfreulich machen........
>Von mir hast Du den Tip natürlich nicht ;-)
>Beste Grüße vom Baldur
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