Rab
13.05.2001, 13:40 |
Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. Thread gesperrt |
Ich will diese Kritik nicht anzweifeln, da sie auch oft begründet ist.
Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen.Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
Ich sehe ehrlich gesagt keine Alternative mehr zum Euro.
Hoffe mal auf anregende Diskussionen.
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Kojak
13.05.2001, 15:06
@ Rab
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
Natürlich ist der Euro eine gute Sache, nur hätten eben die Staaten mit den Schwachwährungen (Griechenland, Italien, Deutschland) nicht aufgenommen werden dürfen. In Frankreich z.B. brummt die Wirtschaft und die Inflationsrate ist unter 2%, in Deutschland haben wir fast 3% Inflation und sind in der Rezession (auf CNN laufen schon Berichte"Germany in recession" während bei uns noch rumgetönt wird"die Konjunkturlokomotive brummt").
Das Problem ist einfach, daß die Staaten zwangssynchronisiert werden: In Irland und anderen westeuropäischen Staaten lief bis vor kurzem alles rund, d.h. die Zinsen mußten stabil gehalten werden. Gleichzeitig wird dadurch bei uns eine rezession hervorgerufen. Eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Wirtschafts-/Konjunkturpolitik ist nicht sehr geschickt gewählt, aber langfristig soll ja auch eine politische Einigung kommen.
Der Euro macht also momentan den Fehler
- zu ambitioniert zu sein (Dollar ersetzen)
- alles unter einen Hut stecken zu wollen
Als Resultat dieser Gleichmacherei werden wir naturgemäß einen Vermögensausgleich zwischen den Verschiedenen Staaten sehen. Griechenland, Portugal, Spanien usw. werden reicher, wir werden tendenziell ärmer.
Ansonsten gilt nicht mehr und nicht weniger als für andere Währungen auch.
Zu unserem Land möchte ich noch sagen, daß die 4 Mio. Arbeitlosen nicht während einer Konjukturdelle aufgetreten sind, sondern im Gegenteil auf dem Höhepunkt der wirtschaftlichen Prosperität. Wie soll es nur in einigen Jahren aussehen?
Wer genaueres zum Eurowert wissen will, der sollte einfach mal unter www.oanda.com den Burgerpreisindex beachten. Demnach währe eine Parität zwischen Dollar und Euro ungefähr angemessen.
Zu den Währungen generell möchte ich anmerken, daß sie bis heute das beste System darstellen. Der Goldstandard ist tot, es wird ihn in großem Rahmen in nächster Zeit nicht mehr geben. Die Weltwährungen werden alle 50 bis 70 Jahre zusammenbrechen (Mark) oder auf Dauer ihren Wert allmählich verlieren (Dollar). Ja, bis dann ein neues Währungsexperiment mal wieder auftaucht.
Wer wissen will, wie lange solche Fiat-Geld Phasen anhalten können, der kann ja mal das alte Rom nehmen: mehrere hundert Jahre (die ersten Jahrhunderte nach Christus wurde praktisch reines Kufergeld eingesetzt).
Gruß,
Kojak
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Caspar
13.05.2001, 15:09
@ Rab
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Re: Kritik An Euro / Ansatz |
>Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
>Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen. Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
>Ich sehe ehrlich gesagt keine Alternative mehr zum Euro.
Ohne mich gleich zu den schlauen Köpfen zu rechnen will ich mal aufzeigen, welche Alternativen mir plausibel erscheinen, nachdem ich mich mit dem Thema eine Weile beschäftigt habe.
Vorweg vielleicht erstmal: Du schmeisst Zölle und staatliche Beschränkungen des Freihandels in einen Topf mit unterschiedlichen Währungen. Das ist nicht sehr sinnvoll, aber sicher verbreiteter Irrtum. Es ist nicht immer so gewesen, dass es in einem Land nur eine Währung gegeben hat, und die heutige Doktrin, dass es nur eine Währung geben darf und sollte ist eher die Folge von staatlicher Beschränkung in der Emission privaten Geldes durch Geschäftsbanken. Wer das nicht glaubt sollte zumindest mal das sehr gute Buch"Free Banking in Britain" von Lawrence H. White lesen, das das System privater Geld-emittierender Banken in Schottland 1716-1844 beschreibt. Diese System OHNE Zentralbank stellt er dem englischen mit der 1694 als überhaupt ersten Zentralbank gegründeten Bank of England gegenüber. Die Beobachtungen sind ungefähr: in England Bankenzusammenbrüche, nicht-Akzeptanz von Banknoten, keine Entwicklung im Bankgewerbe, dagegen in Schottland stabile Bankenlandschaft, KEINE dauerhaften Monopole oder einseitge Dominierung, niedrige Zinsspreads zwischen Kredit und Einlage, Erfindung des Dispokredits, Erfindung des Filialbanksystems, usw.
Damit das Missverständnis nicht auftaucht: privates Geld zu emttieren heisst, dass die Emissionsbank auch eine eigene"Währung" hat. In Schottland haben nicht alle"Schottische Pfund" oder sowas ausgegeben, sondern jede Bank Noten mit ihrem Namen drauf. Wenns anders läuft versucht sich natürlich jeder auf Kosten des Gesamtsystems zu bereichern. Das hat es in Deutschland im 19. Jh. mal gegeben, und daher stammt der Ausdruck"Zettelwirtschaft". Die Banken mussten also die Verantwortung für ihr Geld (und dessen Stabilität) übernehmen und konnten das auch tun.
Um so eine private Währung stabil zu halten muss natürlich die Bilanz stimmen - die umlaufenden Noten als Verbidlichkeiten müssen gedeckt sein durch gesicherte Forderungen, Wechsel, etc. oder Gold und Silber. Zu Frage das Goldgelds: der Anteil der Golddeckung kann unterschiedlich hoch sein, auch 100%, das ist es was R. Deutsch immer fordert. Forderungen gegen Schuldner mit guter Bonität sind aber ebensogut, nur ist die Bonität schwieriger zu Veranschlagen. Gold im Keller kann halt keine überhöhten Quadratmeterzahlen angeben - es liegt nur dumm im Keller.
Und etwas sollte man nicht übersehen: sicher gibt es einen höheren Wohlfahrtsgewinn bei weniger Beschränkung. Gerade ein fiat money kann aber nur als gesetzliches Zahlungsmittel und exklusiv für ein Land funktionieren. Wenn es private Alternativen gäbe würde es sofort verdrängt werden. Zum Funktionieren muss also alles andere Geld unterbunden weren: das ist für mich Beschränkung.
Zum Thema Binnenmarkt ist meine Motto: gemeinsamer Markt: ja."Harmonisierung": nein! Denn was ist diese"Harmonisierung" andere
als Beschränkung?
Und bitte nicht Zölle und unterschiedliche Währungen in einen Topf schmiessen, gutes Geld nimmt jeder gern, auch wenn komisch aussieht. Zölle sind die Gier der Staaten und Politiker oder Schutzmassnahmen von Sonderinteressengruppen. Und Zentralbanken braucht man nur zum manipulieren. Die Bank of England ist gegründet worden, um dem König finanziell aus der Patsch zu helfen: sie ht seine Schulden gekauft. Wenn Zentralbanken heute Staatsschulden kaufen nennt das der Volksmund"Geld drucken".
Gruss, schönen Sonntag,
-caspar
PS. Zum Euro selbst, nebenbei: unbedingt die Analyse von Heinsohn und Steiger lesen, steht in den Links drin denke ich. Das oben gilt auch für"richtig" gemachte Währungsunionen. Bei welchen mit Fehlern natürlich um so mehr.
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PuppetMaster
13.05.2001, 15:20
@ Rab
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
>Ich will diese Kritik nicht anzweifeln, da sie auch oft begründet ist.
>Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
>Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen.Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
diese ideologie heisst: marktfundamentalismus.
zum glück noch nirgendwo in der reinen form kultiviert.
gruss
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Talleyrand
13.05.2001, 15:36
@ Kojak
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panem et circenses |
>Wer wissen will, wie lange solche Fiat-Geld Phasen anhalten können, der kann ja mal das alte Rom nehmen: mehrere hundert Jahre (die ersten Jahrhunderte nach Christus wurde praktisch reines Kufergeld eingesetzt
Rom hat das geschafft, weil es eben expansiv agierte und daher Kapital (Steuern) aus anderen Ländern ranziehen konnte. Sonst wäre es, nicht zuletzt wegen Brot & Spielen, viel früher pleite gewesen. Nur ergänzend, Dir ist das ja bekannt. Gruss! T.
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Kojak
13.05.2001, 15:46
@ Talleyrand
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Re: panem et circenses |
Nun ja, in der Spätphase des Römischen Reiches war das ja nicht mehr ganz so. Deine Argumentation passt aber auch irgendwie auf den heutigen Dollar.
Am besten ist da noch das alte griechische Konzept: Wer kein geld annimmt begeht Majestätsbeleidigung, da ja auf jeder Münze der Herrscher abgebildet ist. Auf Majestätsbeleidigung steht natürlich der Tod...
Gruß,
Kojak
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Diogenes
13.05.2001, 18:05
@ Rab
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
>Ich will diese Kritik nicht anzweifeln, da sie auch oft begründet ist.
>Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
Hi Rab,
Nur ein sehr kurzer Abriss.
Besseres System: Goldstandard. Ob mit fractional banking oder ohne ist die Frage. Meiner Meinung nach wenn schon fractional banking, dann mit hohen Mindestreserveverpflichtungen, 75 % mindestens. So haelt man den Anteil an Kreditgeld niedrig und haelt damit die boom- und in der Folge die bustphase in ertraeglichen Grenzen.
Weiters bleibt bei hohen Mindestreserven die Spaehre des Geldes/Kredites mit der Spaere der Realgueter (weitgehend) deckungsgleich.
>Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen.Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
Heute haben wir bei Geld Planwirtschaft, die ZB bestimmt, wirhoch der Preis fuer den Kredit ist. Das muss schief gehen, ein paar Banker klueger sein koennen nicht auf Dauer klueger sein als der Markt.
Da Preise fuer die Allokation der Produktionsfaktoren und somit fuer die Steuerung der gesamten Wirtschaft zustaendig sind, ergibt eine Planwirtschaft bei Geld Fehlsteuerungen in der realen Wirtschaft.
Unter einem Goldstandard wird der Staat gezwungen, ordentlich zu wirtschaften, da er nicht einfach Geld in beliebiger Summe aus dem Hut zaubern kann. Das beschraenkt von vorne herein die Buerokratie und Probleme muessen mit Hirnschmalz geloest werden, da das Mit-Geld-zuschuetten nicht mehr funktioniert.
>Ich sehe ehrlich gesagt keine Alternative mehr zum Euro.
Oh doch, es gibt eine oder sogar zwei: Gold und Silber.
>Hoffe mal auf anregende Diskussionen.
Gruss
Diogenes
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Ecki1
13.05.2001, 19:26
@ Kojak
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Re: panem et circenses |
Am besten ist da noch das alte griechische Konzept: Wer kein geld annimmt begeht Majestätsbeleidigung, da ja auf jeder Münze der Herrscher abgebildet ist. Auf Majestätsbeleidigung steht natürlich der Tod...
Gruß, Kojak
Man kann es ja der Höflichkeit halber kurzzeitig annehmen und gleich in Goldminen stecken...
empfiehlt Ecki1
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Amanito
13.05.2001, 21:01
@ Rab
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
Das geht im wesentlichen auf die Theorie der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo zurück und hat schon gut zwei Jahrhunderte auf dem Buckel, wenn ich mich nicht irre. Bemerkenswert naiv die Theorie, berücksichtigt eigentlich gar nichts die Theorie, nicht mal ökonomisch, geschweige denn Soziales, die Umwelt etc.
Wird aber immer noch verwendet...
Amanito
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Rab
13.05.2001, 22:16
@ Caspar
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Re: Kritik An Euro / Ansatz |
>>Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
>>Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen. Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
>>Ich sehe ehrlich gesagt keine Alternative mehr zum Euro.
>Ohne mich gleich zu den schlauen Köpfen zu rechnen will ich mal aufzeigen, welche Alternativen mir plausibel erscheinen, nachdem ich mich mit dem Thema eine Weile beschäftigt habe.
>Vorweg vielleicht erstmal: Du schmeisst Zölle und staatliche Beschränkungen des Freihandels in einen Topf mit unterschiedlichen Währungen. Das ist nicht sehr sinnvoll, aber sicher verbreiteter Irrtum. Es ist nicht immer so gewesen, dass es in einem Land nur eine Währung gegeben hat, und die heutige Doktrin, dass es nur eine Währung geben darf und sollte ist eher die Folge von staatlicher Beschränkung in der Emission privaten Geldes durch Geschäftsbanken. Wer das nicht glaubt sollte zumindest mal das sehr gute Buch"Free Banking in Britain" von Lawrence H. White lesen, das das System privater Geld-emittierender Banken in Schottland 1716-1844 beschreibt. Diese System OHNE Zentralbank stellt er dem englischen mit der 1694 als überhaupt ersten Zentralbank gegründeten Bank of England gegenüber. Die Beobachtungen sind ungefähr: in England Bankenzusammenbrüche, nicht-Akzeptanz von Banknoten, keine Entwicklung im Bankgewerbe, dagegen in Schottland stabile Bankenlandschaft, KEINE dauerhaften Monopole oder einseitge Dominierung, niedrige Zinsspreads zwischen Kredit und Einlage, Erfindung des Dispokredits, Erfindung des Filialbanksystems, usw.
>Damit das Missverständnis nicht auftaucht: privates Geld zu emttieren heisst, dass die Emissionsbank auch eine eigene"Währung" hat. In Schottland haben nicht alle"Schottische Pfund" oder sowas ausgegeben, sondern jede Bank Noten mit ihrem Namen drauf. Wenns anders läuft versucht sich natürlich jeder auf Kosten des Gesamtsystems zu bereichern. Das hat es in Deutschland im 19. Jh. mal gegeben, und daher stammt der Ausdruck"Zettelwirtschaft". Die Banken mussten also die Verantwortung für ihr Geld (und dessen Stabilität) übernehmen und konnten das auch tun.
>Um so eine private Währung stabil zu halten muss natürlich die Bilanz stimmen - die umlaufenden Noten als Verbidlichkeiten müssen gedeckt sein durch gesicherte Forderungen, Wechsel, etc. oder Gold und Silber. Zu Frage das Goldgelds: der Anteil der Golddeckung kann unterschiedlich hoch sein, auch 100%, das ist es was R. Deutsch immer fordert. Forderungen gegen Schuldner mit guter Bonität sind aber ebensogut, nur ist die Bonität schwieriger zu Veranschlagen. Gold im Keller kann halt keine überhöhten Quadratmeterzahlen angeben - es liegt nur dumm im Keller.
>Und etwas sollte man nicht übersehen: sicher gibt es einen höheren Wohlfahrtsgewinn bei weniger Beschränkung. Gerade ein fiat money kann aber nur als gesetzliches Zahlungsmittel und exklusiv für ein Land funktionieren. Wenn es private Alternativen gäbe würde es sofort verdrängt werden. Zum Funktionieren muss also alles andere Geld unterbunden weren: das ist für mich Beschränkung.
>Zum Thema Binnenmarkt ist meine Motto: gemeinsamer Markt: ja."Harmonisierung": nein! Denn was ist diese"Harmonisierung" andere
>als Beschränkung?
>Und bitte nicht Zölle und unterschiedliche Währungen in einen Topf schmiessen, gutes Geld nimmt jeder gern, auch wenn komisch aussieht. Zölle sind die Gier der Staaten und Politiker oder Schutzmassnahmen von Sonderinteressengruppen. Und Zentralbanken braucht man nur zum manipulieren. Die Bank of England ist gegründet worden, um dem König finanziell aus der Patsch zu helfen: sie ht seine Schulden gekauft. Wenn Zentralbanken heute Staatsschulden kaufen nennt das der Volksmund"Geld drucken".
>Gruss, schönen Sonntag,
>-caspar
>PS. Zum Euro selbst, nebenbei: unbedingt die Analyse von Heinsohn und Steiger lesen, steht in den Links drin denke ich. Das oben gilt auch für"richtig" gemachte Währungsunionen. Bei welchen mit Fehlern natürlich um so mehr.
Hallo Caspar(der freundliche Geist?*G*),
Meine Denkweise bei der gemeinsamen Währung, die zu einem Wohlfahrtsgewinn wie bei Aufhebung von Zöllen und anderen Beschränkungen führt, möchte ich mal darlegen.
Also bei unterschiedlichen Währungen haben wir ja ein gewisses Wechelkursrisiko, sowie Schwankungen und somit auch einen schwierigeren Preisvergleich.
Das heißt es würde bei einer gemeinsamen Währung einfacher für den Markt sein, das Marktgleichgewicht zu erreichen, bei dem eben der größte Wohlfahrtsgewinn möglich ist.
Wenn ein Produkt A in Deutschland teurer ist als ein komplementäres Gut A in Griechenland hatte man bisher kaum die Möglichkeit dieses Gut auch auf den breiten Markt anzubieten.Bei einer gemeinsamen Währung ist dieses einfacher, auch wegen dem einfacheren Preisvergleich.
Es mag vielleicht auch andere Güter geben, die vielleicht eine viel höhere Qualität haben und somit für den griechischen Käufer lohnenswerter wären, obwohl man das Gut nur von schlechtere Qualität aber billigerem Preis in Griechenland bekommt.
Der Markt wird also optimaler genutzt und selbst wenn wir uns vielleicht jetzt nach unten angleichen werden, weil unserer Standard höher ist als der von Griechenland z.B., würden wir doch langfristiger höhere Wohlfahrtsgewinne erreichen.
Ich hoffe ich konnte klären wie das gemeint war.
Gruß und schönen Sonntag noch
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Rab
13.05.2001, 22:22
@ Diogenes
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Re: Goldstandard ist eine gute Sache |
>>Ich will diese Kritik nicht anzweifeln, da sie auch oft begründet ist.
>>Aber wie sollte ein besseres System denn aussehen, ich möchte mal von den schlauen Köpfen hier z.B. Deutsch,Dottore und co mal hören was für Alternativen sie hätten.
>Hi Rab,
>Nur ein sehr kurzer Abriss.
>Besseres System: Goldstandard. Ob mit fractional banking oder ohne ist die Frage. Meiner Meinung nach wenn schon fractional banking, dann mit hohen Mindestreserveverpflichtungen, 75 % mindestens. So haelt man den Anteil an Kreditgeld niedrig und haelt damit die boom- und in der Folge die bustphase in ertraeglichen Grenzen.
>Weiters bleibt bei hohen Mindestreserven die Spaehre des Geldes/Kredites mit der Spaere der Realgueter (weitgehend) deckungsgleich.
>>Viele Ã-konomen sind der Meinung daß man einen weltweiten höheren Wohlfahrtsgewinn hat, wenn die Märkte offen sind und alle Beschränkungen abgeschafft werden.Z.B. Zölle,Währungsunterschiede und sonstige staatliche Beschränkungen.Begründet wird dieses mit der noch allgemeingültigen Angebots und Nachfragefunktion.
>Heute haben wir bei Geld Planwirtschaft, die ZB bestimmt, wirhoch der Preis fuer den Kredit ist. Das muss schief gehen, ein paar Banker klueger sein koennen nicht auf Dauer klueger sein als der Markt.
>Da Preise fuer die Allokation der Produktionsfaktoren und somit fuer die Steuerung der gesamten Wirtschaft zustaendig sind, ergibt eine Planwirtschaft bei Geld Fehlsteuerungen in der realen Wirtschaft.
>Unter einem Goldstandard wird der Staat gezwungen, ordentlich zu wirtschaften, da er nicht einfach Geld in beliebiger Summe aus dem Hut zaubern kann. Das beschraenkt von vorne herein die Buerokratie und Probleme muessen mit Hirnschmalz geloest werden, da das Mit-Geld-zuschuetten nicht mehr funktioniert.
>>Ich sehe ehrlich gesagt keine Alternative mehr zum Euro.
>Oh doch, es gibt eine oder sogar zwei: Gold und Silber.
>>Hoffe mal auf anregende Diskussionen.
>Gruss
>Diogenes
aber könnte man eine Weltwährung oder eine Europäische Währung als Goldstandard hervorbringen.
Die Frage ist doch ob man genug Gold hat, und zum Überfluß befindet sich z.B. das meiste Gold der deutschen Bundesbank in den USA(was macht es da eigentlich?)
Hat sich schon mal jemand dazu Gedanken gemacht: Weltwährung auf Goldstandard?
Schönen Gruß
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Rab
13.05.2001, 22:24
@ Amanito
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
>Das geht im wesentlichen auf die Theorie der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo zurück und hat schon gut zwei Jahrhunderte auf dem Buckel, wenn ich mich nicht irre. Bemerkenswert naiv die Theorie, berücksichtigt eigentlich gar nichts die Theorie, nicht mal ökonomisch, geschweige denn Soziales, die Umwelt etc.
>Wird aber immer noch verwendet...
>Amanito
Findet man in jedem Lehrbuch auch in den neueren.Allgemein ist ja unser Lebensstandard auch gestiegen, also sehe in dieser Theorie kein Problem sie praktisch zu widerlegen.
Gruß
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Rab
13.05.2001, 22:34
@ Kojak
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
>Natürlich ist der Euro eine gute Sache, nur hätten eben die Staaten mit den Schwachwährungen (Griechenland, Italien, Deutschland) nicht aufgenommen werden dürfen. In Frankreich z.B. brummt die Wirtschaft und die Inflationsrate ist unter 2%, in Deutschland haben wir fast 3% Inflation und sind in der Rezession (auf CNN laufen schon Berichte"Germany in recession" während bei uns noch rumgetönt wird"die Konjunkturlokomotive brummt").
>Das Problem ist einfach, daß die Staaten zwangssynchronisiert werden: In Irland und anderen westeuropäischen Staaten lief bis vor kurzem alles rund, d.h. die Zinsen mußten stabil gehalten werden. Gleichzeitig wird dadurch bei uns eine rezession hervorgerufen. Eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Wirtschafts-/Konjunkturpolitik ist nicht sehr geschickt gewählt, aber langfristig soll ja auch eine politische Einigung kommen.
Da stimme ich dir zu, kurzfristig keine Frage, da wird unser Standard nach unten angepasst.Habe auch weiter oben etwas dazu geschrieben- Stichwort Langfristiger Wohlfahrtsgewinne durch Aufhebung von Marktbarrieren.
Problem mit der Wirtschaftspolitik ist natürlich auch noch eine Sache.
Die Zinssenkung der EZB hat mir in der Sache nicht gefallen, da wir eben in einigen Staaten Inflationsgefahr haben.
>Der Euro macht also momentan den Fehler
>- zu ambitioniert zu sein (Dollar ersetzen)
>- alles unter einen Hut stecken zu wollen
>Als Resultat dieser Gleichmacherei werden wir naturgemäß einen Vermögensausgleich zwischen den Verschiedenen Staaten sehen. Griechenland, Portugal, Spanien usw. werden reicher, wir werden tendenziell ärmer.
>Ansonsten gilt nicht mehr und nicht weniger als für andere Währungen auch.
>Zu unserem Land möchte ich noch sagen, daß die 4 Mio. Arbeitlosen nicht während einer Konjukturdelle aufgetreten sind, sondern im Gegenteil auf dem Höhepunkt der wirtschaftlichen Prosperität. Wie soll es nur in einigen Jahren aussehen?
Da haben wir noch das Problem mit den Altlasten der DDR, hier sehen wir vielleicht die Probleme wenn ganz plötzlich Staaten mit unterschiedlichen Standards zusammengeworfen werden.
Ich hoffe man stoppt die Osterweiterung der Eu erstmal für die nächsten 10 Jahre um die momentanen Staaten der EU unter einen Wirtschaftshut zu bekommen.
>Wer genaueres zum Eurowert wissen will, der sollte einfach mal unter www.oanda.com den Burgerpreisindex beachten. Demnach währe eine Parität zwischen Dollar und Euro ungefähr angemessen.
>Zu den Währungen generell möchte ich anmerken, daß sie bis heute das beste System darstellen. Der Goldstandard ist tot, es wird ihn in großem Rahmen in nächster Zeit nicht mehr geben. Die Weltwährungen werden alle 50 bis 70 Jahre zusammenbrechen (Mark) oder auf Dauer ihren Wert allmählich verlieren (Dollar). Ja, bis dann ein neues Währungsexperiment mal wieder auftaucht.
>Wer wissen will, wie lange solche Fiat-Geld Phasen anhalten können, der kann ja mal das alte Rom nehmen: mehrere hundert Jahre (die ersten Jahrhunderte nach Christus wurde praktisch reines Kufergeld eingesetzt).
ja demnach fangen wir ja jetzt mit dem Euro beim Jahr Null an:)
Alles in allem sehe ich das System noch nicht als negativ an, wie viele andere, aber ein großes Experiment ist es schon.
Wenn aber dadurch der Lebensstandard weiter wachsen kann, und damit meine ich langfristig, dann war das eine gute Sache.
Probleme wird es noch genug geben besonders kurzfristig.
Gruß und schönen Sonntag noch
RAB
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Rab
13.05.2001, 22:48
@ Rab
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Re: Kritik An Euro und Weltwährungen sind oft hier aufgetaucht. |
>>Das geht im wesentlichen auf die Theorie der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo zurück und hat schon gut zwei Jahrhunderte auf dem Buckel, wenn ich mich nicht irre. Bemerkenswert naiv die Theorie, berücksichtigt eigentlich gar nichts die Theorie, nicht mal ökonomisch, geschweige denn Soziales, die Umwelt etc.
>>Wird aber immer noch verwendet...
>>Amanito
>Findet man in jedem Lehrbuch auch in den neueren.Allgemein ist ja unser Lebensstandard auch gestiegen, also sehe in dieser Theorie kein Problem sie praktisch zu widerlegen.
>Gruß
PS:Soll heißen ich sehe ein Problem sie Praktisch zu widerlegen, da sie auch heute gültigkeit hat.
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Diogenes
14.05.2001, 01:09
@ Rab
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Re: Goldstandard ist eine gute Sache |
>
>aber könnte man eine Weltwährung oder eine Europäische Währung als Goldstandard hervorbringen.
>Die Frage ist doch ob man genug Gold hat,...
Klar hat man genug Gold, man hat immer"genug" Gold. Bei einer Menge x an Gold ergibt sich innerhalb der Wirtschaft ein gewisses Preisgefuege, haette man nur eine Menge y an Gold und alles andere bliebe gleich, dann wuerden sich die Preise nur nominal aendern, die relativen Preise und somit das Preisgefuege waeren gleich. Denk dir einfach bei allen Preisen (und Loehnen) einfach ein paar Nullen dazu bzw. weg. Was aendert sich dadurch? - Nichts.
>und zum Überfluß befindet sich z.B. das meiste Gold der deutschen Bundesbank in den USA(was macht es da eigentlich?)
Ob dem wirklich noch so ist, wage ich zu bezweifeln ;-))
Was es da sollte: im schlimmsten Fall ist Gold der letzte Strohhalm fuer jede Waehrung.
>Hat sich schon mal jemand dazu Gedanken gemacht: Weltwährung auf Goldstandard?
>Schönen Gruß
Ja, ganz einfach. Neue Goldwaehrung einrichten und die alten Zettelwaehrungen massivst (!!!) gegen die neue Goldwaehrung abwerten.
Gruss
Diogenes
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Rab
14.05.2001, 09:04
@ Diogenes
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Re: Goldstandard ist eine gute Sache |
>>
>>aber könnte man eine Weltwährung oder eine Europäische Währung als Goldstandard hervorbringen.
>>Die Frage ist doch ob man genug Gold hat,...
>Klar hat man genug Gold, man hat immer"genug" Gold. Bei einer Menge x an Gold ergibt sich innerhalb der Wirtschaft ein gewisses Preisgefuege, haette man nur eine Menge y an Gold und alles andere bliebe gleich, dann wuerden sich die Preise nur nominal aendern, die relativen Preise und somit das Preisgefuege waeren gleich. Denk dir einfach bei allen Preisen (und Loehnen) einfach ein paar Nullen dazu bzw. weg. Was aendert sich dadurch? - Nichts.
Klar aber wir wachsen aber auch nominal, sprich das Vermögen der Menschen steigt wenigstens in den Industrieländern nicht nur real sondern auch nominal.
Wäre also genug Gold da, wenn ja bis zu welchem Wachstum kann es den Standard abdecken.
>>und zum Überfluß befindet sich z.B. das meiste Gold der deutschen Bundesbank in den USA(was macht es da eigentlich?)
>Ob dem wirklich noch so ist, wage ich zu bezweifeln ;-))
>Was es da sollte: im schlimmsten Fall ist Gold der letzte Strohhalm fuer jede Waehrung.
nun ja wenn es nicht in Fort Knox ist, wo ist es dann?
>>Hat sich schon mal jemand dazu Gedanken gemacht: Weltwährung auf Goldstandard?
>>Schönen Gruß
>Ja, ganz einfach. Neue Goldwaehrung einrichten und die alten Zettelwaehrungen massivst (!!!) gegen die neue Goldwaehrung abwerten.
Angenommen wir hätten eine Goldwährung weltweit, oder sagen wir mal erstmal EUweit, hätte die EU genug Gold um das derzeitige Vermögen als Geldwert abzudecken?
Da bin ich mir nicht so sicher ob das so einfach geht.
Und wie war das noch 1929, da war doch auch noch was mit Goldstandard.
Gruß
RAB
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Obelix
14.05.2001, 09:25
@ Rab
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Wo ist das Gold der Bundesbank? |
Motiviert durch die Diskussionen in den letzten Monaten ueber den Verbleib/das mutmassliche Verschwinden von Gold der Bundesbank schrieb ich folgende epost an presse-information@bundesbank.de:
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus verschiedenen Medien hoert man in den letzten Tagen, dass die in Ihrer Bilanz aufgefuehrte Menge an Gold sich nicht physisch in Ihrem unmittelbaren Zugriffsbereich befindet. Es gibt Spekulationen, dass sogar saemtliches Gold verliehen bzw. getauscht ist und kein physisches Gold mehr in Ihrem Lagern vorhanden ist.
Bitte informieren Sie mich darueber, wieviel physisches Gold (keine Goldforderungen) sich tatsaechlich in Ihrem Lager befindet, wieviel davon in Deutschland und wieviel davon in anderen Laendern (USA, wo dort).
Daraufhin erhielt ich fongende Antwort per Briefpost von der Bundesbank, signiert von 2 Herren, deren Funktion nicht naeher beschrieben ist:
Goldbestände der Deutschen Bundesbank Ihr Schreiben (e-Mail) vom 24.04.2001 an unsere Presseabteilung
Sehr geehrter,
wir verfügen derzeit über Goldbestände in Höhe von rd. 3.500 to. Davon ist ein kleiner Teil zur Erzielung von Zinseinnahmen verliehen. Mit Ausnahme der Übertragung eines Teils der Goldbestände auf die Europäische Zentralbank gemäß Europavertrag (Art. 30 ESZB Statut) in Höhe von 232 to Anfang 1999 hat sich dieser Goldbestand seit langem nicht verändert. Im übrigen gehören wir zu den Zentralbanken, die das sog. Gold Agreement unterzeichnet haben. Darin haben wir uns verpflichtet, bis Herbst 2004 kein Gold zu verkaufen und unsere Goldleiheaktivitäten nicht auszuweiten.
Einen Teil unserer Goldbestände halten wir in eigenen Tresoren im Inland. Wir lassen allerdings auch Goldbestände an verschiedenen wichtigen Goldhandelsplätzen - von den dort ansässigen großen westlichen Zentralbanken - verwahren. Dies hat sich historisch so ergeben, weil wir das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekamen. Es macht aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen. Die ausländischen Verwahrstellen verfügen selbstverständlich über gleichermaßen sichere Tresore wie die Bundesbank selbst.
Mit freundlichen Grüßen
DEUTSCHE BUNDESBANK
Ich halte diese Antwort fuer Augenwischerei:
- Es wird nicht genau darauf eingegangen wo wieviel unseres Goldes ist
- Angabe ueber Anteil des ausgeliehenen Goldes nicht gegeben
- Argument bez. Goldtransport ist unklar. Lagern auslaendische Banken ihr Gold auch in Deutschland? Wenn ja, muesste man doch nicht transportieren sondern nur umetikettieren.
- Die Sicherheit der Tresore ist nicht das Problem
- Muessen tatsaechlich neue Tresore gebaut werden bei Heimtransport des Goldes?
- Wieviele Tonnen muessten transportiert werden?
Ich moechte dazu nochmal bei der Bundesbank nachfassen. Gibt es von Eurer Seite Punkte/Kommentare, die ich beruecksichtigen soll?
Gruss, obelix
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le chat
14.05.2001, 10:48
@ Obelix
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Re: Wo ist das Gold der Bundesbank? |
Hi Obelix,
das passt doch haargenau
>wir verfügen derzeit über Goldbestände in Höhe von rd. 3.500 to. Davon ist ein kleiner Teil zur Erzielung von Zinseinnahmen verliehen.
Die Hälfte davon sind 1750, also können 1749 verliehen sein.
>Mit Ausnahme der Übertragung eines Teils der Goldbestände auf die Europäische Zentralbank gemäß Europavertrag (Art. 30 ESZB Statut) in Höhe von 232 to Anfang 1999 hat sich dieser Goldbestand seit langem nicht verändert.
Das Gold liegt schon länger in USA. Ausserdem wie lang ist seit langem.
>Im übrigen gehören wir zu den Zentralbanken, die das sog. Gold Agreement >unterzeichnet haben. Darin haben wir uns verpflichtet, bis Herbst 2004 kein >Gold zu verkaufen und unsere Goldleiheaktivitäten nicht auszuweiten.
Ist nicht mehr nötig auszuweiten, es genügt in bisherigen Umfang weitermachen.-
>Einen Teil unserer Goldbestände halten wir in eigenen Tresoren im Inland.
Auch eine einzige Unze ist ein Teil.
> Wir lassen allerdings auch Goldbestände an verschiedenen wichtigen >Goldhandelsplätzen - von den dort ansässigen großen westlichen Zentralbanken - >verwahren. Dies hat sich historisch so ergeben, weil wir das Gold an diesen >Handelsplätzen übertragen bekamen. Es macht aber auch aus >betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort >kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau >zusätzlicher Tresoranlagen. Die ausländischen Verwahrstellen verfügen >selbstverständlich über gleichermaßen sichere Tresore wie die Bundesbank >selbst.
>
Der Rest ist Wischiwaschi.
Du brauchst nicht mehr nachzufassen, für rethorische Kraftakte ist die Zeit
zu schade.
Beste Grüsse
le chat
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Rab
14.05.2001, 14:47
@ Obelix
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Re: Wo ist das Gold der Bundesbank? |
>Sehr geehrte Damen und Herren,
>aus verschiedenen Medien hoert man in den letzten Tagen, dass die in Ihrer Bilanz aufgefuehrte Menge an Gold sich nicht physisch in Ihrem unmittelbaren Zugriffsbereich befindet. Es gibt Spekulationen, dass sogar saemtliches Gold verliehen bzw. getauscht ist und kein physisches Gold mehr in Ihrem Lagern vorhanden ist. >
>Bitte informieren Sie mich darueber, wieviel physisches Gold (keine Goldforderungen) sich tatsaechlich in Ihrem Lager befindet, wieviel davon in Deutschland und wieviel davon in anderen Laendern (USA, wo dort).
>Daraufhin erhielt ich fongende Antwort per Briefpost von der Bundesbank, signiert von 2 Herren, deren Funktion nicht naeher beschrieben ist:
>Goldbestände der Deutschen Bundesbank Ihr Schreiben (e-Mail) vom 24.04.2001 an unsere Presseabteilung
>Sehr geehrter,
>wir verfügen derzeit über Goldbestände in Höhe von rd. 3.500 to. Davon ist ein kleiner Teil zur Erzielung von Zinseinnahmen verliehen. Mit Ausnahme der Übertragung eines Teils der Goldbestände auf die Europäische Zentralbank gemäß Europavertrag (Art. 30 ESZB Statut) in Höhe von 232 to Anfang 1999 hat sich dieser Goldbestand seit langem nicht verändert. Im übrigen gehören wir zu den Zentralbanken, die das sog. Gold Agreement unterzeichnet haben. Darin haben wir uns verpflichtet, bis Herbst 2004 kein Gold zu verkaufen und unsere Goldleiheaktivitäten nicht auszuweiten.
>Einen Teil unserer Goldbestände halten wir in eigenen Tresoren im Inland. Wir lassen allerdings auch Goldbestände an verschiedenen wichtigen Goldhandelsplätzen - von den dort ansässigen großen westlichen Zentralbanken - verwahren. Dies hat sich historisch so ergeben, weil wir das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekamen. Es macht aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen. Die ausländischen Verwahrstellen verfügen selbstverständlich über gleichermaßen sichere Tresore wie die Bundesbank selbst.
>
>Mit freundlichen Grüßen
>DEUTSCHE BUNDESBANK
>Ich halte diese Antwort fuer Augenwischerei:
>- Es wird nicht genau darauf eingegangen wo wieviel unseres Goldes ist
>- Angabe ueber Anteil des ausgeliehenen Goldes nicht gegeben
>- Argument bez. Goldtransport ist unklar. Lagern auslaendische Banken ihr Gold auch in Deutschland? Wenn ja, muesste man doch nicht transportieren sondern nur umetikettieren.
>- Die Sicherheit der Tresore ist nicht das Problem
>- Muessen tatsaechlich neue Tresore gebaut werden bei Heimtransport des Goldes?
>- Wieviele Tonnen muessten transportiert werden?
>Ich moechte dazu nochmal bei der Bundesbank nachfassen. Gibt es von Eurer Seite Punkte/Kommentare, die ich beruecksichtigen soll?
>Gruss, obelix
Sehr interessant,
für mich heißt das ganz klar, das deutsche Gold ist in Fort Knox!
Da stellt sich mir die Frage, was ist wenn man das Gold einfach beschlagnahmt?
Ich kann ja auch einem guten Freund mein Vermögen verwalten lassen, aber das schützt ihn ja nicht davor gierig zu werden und das Gold einfach als sein Eigentum zu bezeichnen.
Interessant wäre eigentlich zu wissen, wieviel Gold wo genau gelagert wird.
Aber darauf wollen sie wohl nicht drauf eingehen.
Mail mit mal wenn du was bekommen hast:
peterrab@gmx.de
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</center> |
dottore
14.05.2001, 20:22
@ Rab
|
Re: Schlüssige Antwort der Buba, schlüssig, da die Betrugsabsicht durchguckt... |
>>Sehr geehrter,
>>wir verfügen
"Verfügen" - Wieselwort.
>>derzeit über Goldbestände in Höhe von rd. 3.500 to. Davon ist ein kleiner Teil zur Erzielung von Zinseinnahmen verliehen.
Wie klein? Und wozu braucht die Buba Zinseinnahmen? Um sie an Eichel auszukehren? Oder um ihre 16.000 Beschäftigten durchzufuttern?
Außerdem ist klare Politik der Buba seit eh und je, nur das als"Gewinn" an den BMF auszukehren, dass dies"geldwertneutral" geschieht. Oft wurde ein Teil des Mega-Gewinns"thesauriert".
Das Ganze stinkt.
>>Mit Ausnahme der Übertragung eines Teils der Goldbestände auf die Europäische Zentralbank gemäß Europavertrag (Art. 30 ESZB Statut) in Höhe von 232 to Anfang 1999 hat sich dieser Goldbestand seit langem nicht verändert.
Richtig. Nur was ist"Bestand"? So was wie"verfügbar"?
>>Im übrigen gehören wir zu den Zentralbanken, die das sog. Gold Agreement unterzeichnet haben. Darin haben wir uns verpflichtet, bis Herbst 2004 kein Gold zu verkaufen und unsere Goldleiheaktivitäten nicht auszuweiten.
Das Agreement kenne ich nicht. Warum sollte man so ein Agreement unterschreiben? Wer verpflichtet sich darin zu was und vor allem: W A R U M?! Wem sollte diese"Verpflichtung" dienen (helfen?)?
>>Einen Teil unserer Goldbestände halten wir in eigenen Tresoren im Inland.
Habe ich in FRA selbst gesehne, aber nicht nachgezählt. War zu geblendet...
>>Wir lassen allerdings auch Goldbestände an verschiedenen wichtigen Goldhandelsplätzen - von den dort ansässigen großen westlichen Zentralbanken - verwahren.
Warum muss Notenbankgold, das nicht verkauft oder beliehen werden soll woanders lagern als dort, wo sich der Sitz der Fa. befindet?"Großhandelplätze"!! Was solle das eein? London ist der mit Abstand größte GHP (physisch) - aber dort liegt kein Buba-Gold. Und Comex der größte Future-Platz, aber geliefert wird nicht loco NY - und nun?
>>Dies hat sich historisch so ergeben, weil wir das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekamen.
Klartext: Das Gold, das bis Erhard nach D geflossen ist, wurde nie dorthin ausgeliefert. Außerdem hat mich dann Ex-Buba-Chef Tietmeyer belogten, der behapuet hat, das Gold sei"linksrheinisch" gebunkert gewesen (Kalter Krieg).
>>Es macht aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen.
Die Höhe! Eine Tonne Gold (weiß ich von Richard Gruner, ehemals Gruner & Jahr) ist so groß wie ein"Fernsehhocker". In ZH liegen 14.000 to (geschätzt), dazu im Zoll-Freilager Kloten (selbst gesehen) mindestens 500 to.
"Tresoranlagen"? Als ob jemand bei der Buba vorfährt und à la Goldfinger arbeitet. Alles bisher geförderte Gold der Welt = ein Fussballplatz, ca. 1 Meter hoch bedeckt.
>>Die ausländischen Verwahrstellen verfügen selbstverständlich über gleichermaßen sichere Tresore wie die Bundesbank selbst.
Ich auch. Mein Russenreiegel (12,5 Kilo) ist im Tresor bei der CS /ehem. Bank Leu) kaum zu sehen.
>>
>>Mit freundlichen Grüßen
>>DEUTSCHE BUNDESBANK[/i]
>>Ich halte diese Antwort fuer Augenwischerei:
>>- Es wird nicht genau darauf eingegangen wo wieviel unseres Goldes ist
>>- Angabe ueber Anteil des ausgeliehenen Goldes nicht gegeben
>>- Argument bez. Goldtransport ist unklar. Lagern auslaendische Banken ihr Gold auch in Deutschland? Wenn ja, muesste man doch nicht transportieren sondern nur umetikettieren.
>>- Die Sicherheit der Tresore ist nicht das Problem
>>- Muessen tatsaechlich neue Tresore gebaut werden bei Heimtransport des Goldes?
>>- Wieviele Tonnen muessten transportiert werden?
>>Ich moechte dazu nochmal bei der Bundesbank nachfassen. Gibt es von Eurer Seite Punkte/Kommentare, die ich beruecksichtigen soll?
Nee, sag denen bloß, der Platz v o r der Buba (FRA, Diebsgrund), komplett unterkellert ist größer als ein Fußballplatz.
>>Gruss, obelix
>Sehr interessant,
>für mich heißt das ganz klar, das deutsche Gold ist in Fort Knox!
Nein, im Keller der FR of NY, Canal Street, selbst gesehen. Gold dort ge-"earmarked". Vor jedem Verschlag steht, wem's gehört.
>Da stellt sich mir die Frage, was ist wenn man das Gold einfach beschlagnahmt?
Beste Frage überhaupt. Man muss nur noch den Grund dafür konstruieren. Evtl."mangelnde internationale Kooperationsbereitschaft"...
>Ich kann ja auch einem guten Freund mein Vermögen verwalten lassen, aber das schützt ihn ja nicht davor gierig zu werden und das Gold einfach als sein Eigentum zu bezeichnen.
Sehr gut. Klagen aus Sachenrecht (Eigentum) sind ganz besonders schwierig. Bei Besitz schon einfacher. Und bei Forderung ganz leicht.
>Interessant wäre eigentlich zu wissen, wieviel Gold wo genau gelagert wird.
>Aber darauf wollen sie wohl nicht drauf eingehen.
>Mail mit mal wenn du was bekommen hast:
>peterrab@gmx.de
Nicht mailen! Reinstellen. Wir werden sie a l l e noch vorführen.
Gruß
d.
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Rab
14.05.2001, 22:05
@ dottore
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Re: Gold der Buba nicht in Fort Knox? |
Ich dachte wenn es irgendwo sicher ist dann dort.
Was ist denn die FR von New York und wie sicher ist es dort vor einem eventuellem Raub(siehe Stirb Langsam 3 *g*)
Gruß
>>>Sehr geehrter,
>>>wir verfügen
>"Verfügen" - Wieselwort.
>>>derzeit über Goldbestände in Höhe von rd. 3.500 to. Davon ist ein kleiner Teil zur Erzielung von Zinseinnahmen verliehen.
>Wie klein? Und wozu braucht die Buba Zinseinnahmen? Um sie an Eichel auszukehren? Oder um ihre 16.000 Beschäftigten durchzufuttern?
>Außerdem ist klare Politik der Buba seit eh und je, nur das als"Gewinn" an den BMF auszukehren, dass dies"geldwertneutral" geschieht. Oft wurde ein Teil des Mega-Gewinns"thesauriert".
>Das Ganze stinkt.
>>>Mit Ausnahme der Übertragung eines Teils der Goldbestände auf die Europäische Zentralbank gemäß Europavertrag (Art. 30 ESZB Statut) in Höhe von 232 to Anfang 1999 hat sich dieser Goldbestand seit langem nicht verändert.
>Richtig. Nur was ist"Bestand"? So was wie"verfügbar"?
>>>Im übrigen gehören wir zu den Zentralbanken, die das sog. Gold Agreement unterzeichnet haben. Darin haben wir uns verpflichtet, bis Herbst 2004 kein Gold zu verkaufen und unsere Goldleiheaktivitäten nicht auszuweiten.
>Das Agreement kenne ich nicht. Warum sollte man so ein Agreement unterschreiben? Wer verpflichtet sich darin zu was und vor allem: W A R U M?! Wem sollte diese"Verpflichtung" dienen (helfen?)?
>>>Einen Teil unserer Goldbestände halten wir in eigenen Tresoren im Inland.
>Habe ich in FRA selbst gesehne, aber nicht nachgezählt. War zu geblendet...
>>>Wir lassen allerdings auch Goldbestände an verschiedenen wichtigen Goldhandelsplätzen - von den dort ansässigen großen westlichen Zentralbanken - verwahren.
>Warum muss Notenbankgold, das nicht verkauft oder beliehen werden soll woanders lagern als dort, wo sich der Sitz der Fa. befindet?"Großhandelplätze"!! Was solle das eein? London ist der mit Abstand größte GHP (physisch) - aber dort liegt kein Buba-Gold. Und Comex der größte Future-Platz, aber geliefert wird nicht loco NY - und nun?
>>>Dies hat sich historisch so ergeben, weil wir das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekamen.
>Klartext: Das Gold, das bis Erhard nach D geflossen ist, wurde nie dorthin ausgeliefert. Außerdem hat mich dann Ex-Buba-Chef Tietmeyer belogten, der behapuet hat, das Gold sei"linksrheinisch" gebunkert gewesen (Kalter Krieg).
>
>>>Es macht aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen.
>Die Höhe! Eine Tonne Gold (weiß ich von Richard Gruner, ehemals Gruner & Jahr) ist so groß wie ein"Fernsehhocker". In ZH liegen 14.000 to (geschätzt), dazu im Zoll-Freilager Kloten (selbst gesehen) mindestens 500 to.
>"Tresoranlagen"? Als ob jemand bei der Buba vorfährt und à la Goldfinger arbeitet. Alles bisher geförderte Gold der Welt = ein Fussballplatz, ca. 1 Meter hoch bedeckt.
>>>Die ausländischen Verwahrstellen verfügen selbstverständlich über gleichermaßen sichere Tresore wie die Bundesbank selbst.
>Ich auch. Mein Russenreiegel (12,5 Kilo) ist im Tresor bei der CS /ehem. Bank Leu) kaum zu sehen.
>>>
>>>Mit freundlichen Grüßen
>>>DEUTSCHE BUNDESBANK[/i]
>>>Ich halte diese Antwort fuer Augenwischerei:
>>>- Es wird nicht genau darauf eingegangen wo wieviel unseres Goldes ist
>>>- Angabe ueber Anteil des ausgeliehenen Goldes nicht gegeben
>>>- Argument bez. Goldtransport ist unklar. Lagern auslaendische Banken ihr Gold auch in Deutschland? Wenn ja, muesste man doch nicht transportieren sondern nur umetikettieren.
>>>- Die Sicherheit der Tresore ist nicht das Problem
>>>- Muessen tatsaechlich neue Tresore gebaut werden bei Heimtransport des Goldes?
>>>- Wieviele Tonnen muessten transportiert werden?
>>>Ich moechte dazu nochmal bei der Bundesbank nachfassen. Gibt es von Eurer Seite Punkte/Kommentare, die ich beruecksichtigen soll?
>Nee, sag denen bloß, der Platz v o r der Buba (FRA, Diebsgrund), komplett unterkellert ist größer als ein Fußballplatz.
>
>>>Gruss, obelix
>>Sehr interessant,
>>für mich heißt das ganz klar, das deutsche Gold ist in Fort Knox!
>Nein, im Keller der FR of NY, Canal Street, selbst gesehen. Gold dort ge-"earmarked". Vor jedem Verschlag steht, wem's gehört.
>>Da stellt sich mir die Frage, was ist wenn man das Gold einfach beschlagnahmt?
>Beste Frage überhaupt. Man muss nur noch den Grund dafür konstruieren. Evtl."mangelnde internationale Kooperationsbereitschaft"...
>>Ich kann ja auch einem guten Freund mein Vermögen verwalten lassen, aber das schützt ihn ja nicht davor gierig zu werden und das Gold einfach als sein Eigentum zu bezeichnen.
>Sehr gut. Klagen aus Sachenrecht (Eigentum) sind ganz besonders schwierig. Bei Besitz schon einfacher. Und bei Forderung ganz leicht.
>>Interessant wäre eigentlich zu wissen, wieviel Gold wo genau gelagert wird.
>>Aber darauf wollen sie wohl nicht drauf eingehen.
>>Mail mit mal wenn du was bekommen hast:
>>peterrab@gmx.de
>Nicht mailen! Reinstellen. Wir werden sie a l l e noch vorführen.
>Gruß
>d.
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Diogenes
15.05.2001, 03:15
@ Rab
|
Re: Goldstandard ist eine gute Sache |
>Klar aber wir wachsen aber auch nominal, sprich das Vermögen der Menschen steigt wenigstens in den Industrieländern nicht nur real sondern auch nominal.
>Wäre also genug Gold da, wenn ja bis zu welchem Wachstum kann es den Standard abdecken.
Nominales Vermoegenswachstum ist nur ein anderer Ausdruck fuer Inflation.
Der wirklich interessante Teil ist der reale Zuwachs, will heissen: fur das gleiche Geld gibt es mehr oder bessere Waren zu kaufen. So besehen kann ein Goldstandard jedes beliebige Wachstum abdecken.
>nun ja wenn es nicht in Fort Knox ist, wo ist es dann?
"Verliegen" an die Bouillonbanks, auf nimmer Wiedersehen.
>Angenommen wir hätten eine Goldwährung weltweit, oder sagen wir mal erstmal EUweit, hätte die EU genug Gold um das derzeitige Vermögen als Geldwert abzudecken?
Selbstverstaendlich. Wir koennten ohne weiteres unsere Preise in"Gramm Gold" angeben, genauso wie man Preise in Lire oder DM ausschreiben kann, alles nur eine Frage der Nullen.
Das mit dem"Vermoegen" abdecken ist problematisch, das unser Geld auf Schulden beruht. Unser jetziges Buchgeld und damit auch Papiergeld kann man nicht mit Gold abdecken, das muesste massivst entwertet werden. Aber es wird ueber kurz oder lang sowieso wertlos werden, entweder via Hyperinfla (sofort wertlos) oder via Defla (Schuldner fallen aus, Guthaben ergo auch wertlos)
>Da bin ich mir nicht so sicher ob das so einfach geht.
>Und wie war das noch 1929, da war doch auch noch was mit Goldstandard.
1929 war ein Spekulations und Kreditexzess.
- Durch die Einrichtung der Fed wurde eine Herabsetzung der Mindestreserven und so mehr Kreditvergabe moeglich.
- Gold floss aus Europa ab nach USA. Um das einzuschraenken/verhindern wurden die Zinssaetze kuenstlich niedrig gehalten.
- Nach WK I haette entweder die Goldparitaet neu festgesetzt werden muessen, da zur Kriegsfinanzierung zuviel Papierzettel gedruckt wurden oder man haette die ueberschuessigen Papierzettel wieder einziehen muessen. Ersteres wurde nicht gemacht, da es fuer die Siegermaecht einen Gesichts-/Vertrauensverlust bedeutet haette zweiteres haette zu einer starken Deflation gefuerht.
- Das Vertauen und die Bereitschaft der Staaten zur Zusammenarbeit untereinander war nicht mehr ausreichend gegeben.
Kurz: der Goldstandard war in der Zwischenkriegszeit war eine Filckschusterei.
Was dann die Krise 30ff verstaerkt und verlaengert hatte, waren die Staatsinterventionen, die eine schnelle Marktbereinigung verhindert haben (vgl. Japan seit 10 Jahren)
>Gruß
>RAB
Gruss
Diogenes
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</center> |
Rab
15.05.2001, 09:04
@ Diogenes
|
Re: Goldstandard ist eine gute Sache |
>>Klar aber wir wachsen aber auch nominal, sprich das Vermögen der Menschen steigt wenigstens in den Industrieländern nicht nur real sondern auch nominal.
>>Wäre also genug Gold da, wenn ja bis zu welchem Wachstum kann es den Standard abdecken.
>Nominales Vermoegenswachstum ist nur ein anderer Ausdruck fuer Inflation.
>Der wirklich interessante Teil ist der reale Zuwachs, will heissen: fur das gleiche Geld gibt es mehr oder bessere Waren zu kaufen. So besehen kann ein Goldstandard jedes beliebige Wachstum abdecken.
Was nominal und Real ist, weiß ich nur zu gut. Aber trotzdem wächst unser Vermögen Nominal, wenn es auch nicht ganz so gerecht verteilt ist, wird es gesamt gesehen immer mehr.
>>nun ja wenn es nicht in Fort Knox ist, wo ist es dann?
>"Verliegen" an die Bouillonbanks, auf nimmer Wiedersehen.
Nun womit sollte man dann die Goldwährung decken, wenn das Gold auch weg ist.
>>Angenommen wir hätten eine Goldwährung weltweit, oder sagen wir mal erstmal EUweit, hätte die EU genug Gold um das derzeitige Vermögen als Geldwert abzudecken?
>Selbstverstaendlich. Wir koennten ohne weiteres unsere Preise in"Gramm Gold" angeben, genauso wie man Preise in Lire oder DM ausschreiben kann, alles nur eine Frage der Nullen.
Klar könnte man das aber das ist doch auch wieder nur Augenwischerei.
Wenn der Goldpreis so hoch ist, daß man für ein Gramm Gold 10 Brote z.B. bekommt und plötzlich bekomme ich von z.B. 10 DM gedecktem Geld, das durch ein Gramm Gold festgestzt sind, nur noch ein Brot. Ich denke das gibt ein Problem.
>Das mit dem"Vermoegen" abdecken ist problematisch, das unser Geld auf Schulden beruht. Unser jetziges Buchgeld und damit auch Papiergeld kann man nicht mit Gold abdecken, das muesste massivst entwertet werden. Aber es wird ueber kurz oder lang sowieso wertlos werden, entweder via Hyperinfla (sofort wertlos) oder via Defla (Schuldner fallen aus, Guthaben ergo auch wertlos)
Ergo können wir eine Goldwährung so lange bei Seit legen wie diese Währung funktioniert.Warum sollte auch jemand seinen jetztigen Lebensstandard und Vermögen aufgeben, nur damit wir eine Goldwährung haben.
Es hat immerhin auch schon über 50 Jahre ohne Probleme funktioniert.
>>Da bin ich mir nicht so sicher ob das so einfach geht.
>>Und wie war das noch 1929, da war doch auch noch was mit Goldstandard.
>1929 war ein Spekulations und Kreditexzess.
>- Durch die Einrichtung der Fed wurde eine Herabsetzung der Mindestreserven und so mehr Kreditvergabe moeglich.
>- Gold floss aus Europa ab nach USA. Um das einzuschraenken/verhindern wurden die Zinssaetze kuenstlich niedrig gehalten.
>- Nach WK I haette entweder die Goldparitaet neu festgesetzt werden muessen, da zur Kriegsfinanzierung zuviel Papierzettel gedruckt wurden oder man haette die ueberschuessigen Papierzettel wieder einziehen muessen. Ersteres wurde nicht gemacht, da es fuer die Siegermaecht einen Gesichts-/Vertrauensverlust bedeutet haette zweiteres haette zu einer starken Deflation gefuerht.
>- Das Vertauen und die Bereitschaft der Staaten zur Zusammenarbeit untereinander war nicht mehr ausreichend gegeben.
>Kurz: der Goldstandard war in der Zwischenkriegszeit war eine Filckschusterei.
>Was dann die Krise 30ff verstaerkt und verlaengert hatte, waren die Staatsinterventionen, die eine schnelle Marktbereinigung verhindert haben (vgl. Japan seit 10 Jahren)
Nun wer garantiert, daß dieses oder ähnliches nicht heute auch passieren wird?
Gruß
RAB
>>Gruß
>>RAB
>Gruss
>Diogenes
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</center> |
Rab
15.05.2001, 09:08
@ Rab
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Re: PS, jetzt habe ich so geprahlt |
und doch Nominal anstatt Real geschrieben.
Also Real wächst unser Vermögen trotzdem seit 50 Jahren in den Industrieländern.
Auch wenn es vielleicht ungerecht verteilt wird, vergößert sich das Gesamtvermögen.
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