Heute hat der Oldy wieder einmal Topfenstrudel fuer 8 Mahlzeiten gebacken. (Kostenpunkt DM 4.50 gesamt). Die Enttaeuschung, dass er nicht im siebenten Himmel mit huebschen Maedchen skifahren durfte, hat er auch schon ueberwunden und da er mit seinem englischen Text ueber Gesellgeld auch schon so weit fertig ist und damit nur auf seinen Aktivisten wartet, um ihn weiter auszuarbeiten und zu ergaenzen, streut er eben wieder in der Zwischenzeit einige Perlen der Weisheit unter die Elliotter.:-)
Betrachtungen über Inflation und Wechselkurs.
In vielen Fällen wird von Wirtschaftstreibenden und Politikern ein Wechsekurs, bei dem eine Währung unterbewertet ist als etwas so ähnliches wie ein Exportbonus angesehen und niemand macht sich große Sorgen deswegen, aber sie vergessen alle, daß auf die Dauer gesehen jedes Land genau so viel importieren muß als es exportiert. Was also auf der einen Seite ein Vorteil ist, ist auf der anderen ein Nachteil, erhöht Kosten und treibt damit die Binnenpreise in die Höhe.
Auch das wird nicht unbedingt als Nachteil angesehen, weil ja leichte Inflation geschäftsbelebend wirkt.
Der Pferdefuß dabei ist aber, daß sich die Inflation nicht so leicht im Rahmen halten läßt und wenn der Wechselkurs sich langsamer an die veränderte Kaufkraftparität anpaßt als die Inflation alle Preise - auch die Preise der Exportgüter - in die Höhe treibt, dann ist die Exportprämie durch Unterbewertung verschwunden und aus ist es mit dem Preisvorteil. Die Exportaufträge verschwinden und übrig bleibt nur die Inflation bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit in der Exportwirtschaft.
Die USA haben durch ein dauerndes Außenhandelsdefizit bei gleichzeitiger Überbewertung des Dollars, welche nur durch seine Stellung als Weltreservewährung gehalten werden konnte zwar billige Waren aus der ganzen Welt beziehen können, haben damit aber auch ihre eigene industrielle Infrastruktur ruiniert..
Wenn jetzt durch irgend einen Grund, z.B. einen Börsenkrach das Geld von dort auf den Binnenmarkt kommt und da die Preise hochtreibt, dann gibt es auch für repatriierte Dollars nichts Günstiges zu kaufen. Es gibt praktisch schon derzeit nichts mehr. Es fehlen die Waren, welche die Industrie erzeugen sollte. Die werden ja nun wo anders produziert.
Der Dollar wird nun zwar schlechter bewertet werden, aber sicherlich nicht schnell genug um das Handelsdefizit schnell genug zurückzufahren. Nur eines wird passieren. Die Amerikaner können nicht mehr so günstig kaufen und werden es dehalb nicht mehr tun.
Nun kommen aber die Betriebe in den andern Ländern, welche ihnen bisher die billigen Waren geliefert hatten in Schwierigkeiten und müssen ihr Arbeiter abbauen und so kommt eine Weltwirtschaftskrise ins Rollen.
Es ist schon fatal. Was immer man tut, man macht etwas falsch. Und im Prinzip sind die mächtigen Nationalbanken und selbst die große Fed machtlos. Sie können zwar bestimmen, wieviel Zinsen für neues Geld bezahlt werden muß, aber das Geld welches schon draußen ist, und das sind mindestens 95% folgt seinen eigenen Gesetzen und auch der Zins der für Leihkapital bezahlt wird, ist nicht davon abhängig davon wieviel die Nationalbanken für neues Geld verlangen. Verlangen sie zu viel, nimmt es niemand.
Verlangen sie auch noch so wenig, wie derzeit in Japan und es gibt keine lohnenden, sicheren Anlagen dafür, nimmt es auch niemand und wer es nimmt ist alles eher als ein sicherer Schuldner.
Die Zinsen sind aber nicht das einzige Problem, Da ist nun all dieses Geld in der Wirtschaft. Solange es als Guthaben auf irgendwelchen Konten liegt oder in Sparstrümpfen verwahrt ist, macht es nicht viel aus. Es wird ja nur dann für einen Kauf verwendet, wenn es vorher liquide gemacht worden ist. In der heutigen Zeit zumindest auf ein Girokonto umgebucht worden ist, obwohl für kleinere Beträge die Grenzen heute immer mehr verwischt werden.. Der größte Teil liegt jedenfalls normalerweise irgendwo herum und tut nichts.. Der kleinere Teil, nämlich der, welcher als Gehalt oder Arbeiteinkommen in die Hände der Menschen gerät, wird bis auf eine kleine Sparquote, die derzeit in den USA sogar schon negativ ist recht schnell wieder dem Wirtschaftsablauf zugeführt. Das Problem ist mit dem größeren Teil. Der geht nur dann wieder dorthin, wenn es lohnende Anlagen gibt.
Das kann auf zweierlei Weise geschehen. Entweder der Geldbesitzer tut es selber oder er verleiht das Geld und dann tut es sein Schuldner.
Volkswirtschaftlich macht das keinen Unterschied. Niemand wird sein Geld selber investieren, wenn er beim Ausleihen ohne Mühe auch so viel Einkommen haben kann, wenn er nicht zumindest dasselbe erzielt. Es ist da sogar ein gar nicht so kleines Zinsgefälle zwischen Realzins auf dem Geldmarkt (d.i. Zins ohne Inflations und Risikoprämie) und erwartetem Profit bei Realkapitalanlage notwendig um jemand dazu zu bewegen sein Geld zu investieren und noch mehr wenn sich jemand dafür sogar verschulden muß.
Das tun die Leute heute in Japan nicht einmal bei 0% Zinsen. Warum wohl nicht? Ohne Zinsen haetten sie doch eine Angst vor dem Debitismus nicht noetig, oder?
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