Oldy
18.05.2001, 07:07 |
Oldystunde - sentimental. Thread gesperrt |
Der Oldy freut heut sich wieder mal,
denn sein Blutdruck ist normal.
130 über 80 läßt keine Fragen offen
auf 100 Jahre darf er hoffen.
Des wässrigen Weines Alkokol
tut anscheinend ihm recht wohl
und das Mahl in seinem Bauch
schadet sicher ihm nicht auch.
Seine Augen, diese blauen
schauen manchmal schon nach Frauen,
doch er wird dabei nicht wild
es ist, als sehe er ein schönes Bild.
So eine Ruhe möchte er nicht stören,
um wieder eine zu betören.
Das könnte sonst ins Auge gehn
und um die Ruhe wär`s geschehn.
Es wäre auch für keine schön
die alte Liebe läßt ihn noch nicht gehn.
Er würde alle doch mit ihr vergleichen
und keine könnte ihr das Wasser reichen.
Da ist er lieber ganz allein,
denn es kann ja nicht wie früher sein.
Die Welt ist auch so recht weit
und er fühlt keine Einsamkeit.
Das ist die Fortsetzung der Geschichte vom Wert des Goldes vor zwei Tagen.
Die Geschichte von dem Mädchen und den vier Tagen.
Dachte ich mir doch, daß da jemand neugierig sein würde und deshalb will ich die lange (47 Jahre) Geschichte so kurz wie möglich erzählen. Ich war also damals, sozusagen als Tourist in Jugoslawien und quartierte mich da in Abbazzia in einem Hotel ein. Es war schon gegen Ende meines Visums und ich hatte meine „Geschäfte“ schon beendet. Da wollte ich eben wirklich drei Tage Urlaub machen.
Im Hotel waren auch Urlauber von der Gewerkschaft aus Jugoslawien und der Betrieb war recht einfach. Man mußte sich seine Getränke selber holen
Ich tat das und als ich mit zwei Flaschen Wein in der Hand an meinen Tisch zurückkehrte saßen da zwei weibliche Wesen, Da ich keinen anderen freien Tisch erblickte, sagte ich der älteren der beiden, daß ich hier gesessen hätte. Sie sprach perfekt deutsch und ich nahm wieder am Tisch Platz. Die beiden sprachen dann italienisch mitsammen, da die Tochter kaum deutsch konnte und mit italienisch ich wenigstens einige Brocken verstehen konnte. Später fand ich dann heraus, daß beide auch noch andere Sprachen kannten und die Tochter Sekretärin im Radiosender war und vorher Sekretärin im polnischen Konsulat gewesen war, also auch perfekt polnisch in Schrift und Wort können mußte.
Jedenfalls war ich beeindruckt und das Mädchen war dabei noch hübsch und hatte Superbusen. Jedenfalls gingen wir drei dann zweimal tanzen in den nächsten Tagen, wobei ich meistens mit der Mutter tanzte - übrigens eine sehr gute Tänzerin - weil die Tochter immer von anderen geholt wurde.
Am letzten Abend tanzten wir im Freien und mit der feuchten Luft war die Frisur der Tochter (feines blondes Haar) sehr trübselig. Frecher Oldy sagte: „Du schaust aus wie eine Hexe.“ Und das war es dann. So einen ehrlichen Menschen wollte sie behalten und wir verlobten uns an Ort und Stelle.
Niemand hatte das wirklich ernst genommen, als ich aber nach 6 Wochen, einen Tag nach meiner Ankunft (deshalb die vier Tage) ein Paar Eheringe hervorholte, wurde die Sache ernst.. Wie ich die Hochzeit (vielleicht als erster Ausländer nach dem Krieg) dann schaukelte ist wieder eine längere Geschichte.
Das Ende der Geschichte ist jedenfalls, daß ich ihre Asche voriges Jahr in Gesellschaft unserer drei Kinder dort, wo ich sie kennengelernt hatte, in der Bucht von Abbazzia ins Meer versenkte nach 47 glücklichen Jahren.
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marsch
18.05.2001, 09:48
@ Oldy
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten!(Wilhelm Busch) |
>Der Oldy freut heut sich wieder mal,
>denn sein Blutdruck ist normal.
>130 über 80 läßt keine Fragen offen
>auf 100 Jahre darf er hoffen.
>Des wässrigen Weines Alkokol
>tut anscheinend ihm recht wohl
>und das Mahl in seinem Bauch
>schadet sicher ihm nicht auch.
>Seine Augen, diese blauen
>schauen manchmal schon nach Frauen,
>doch er wird dabei nicht wild
>es ist, als sehe er ein schönes Bild.
>So eine Ruhe möchte er nicht stören,
>um wieder eine zu betören.
>Das könnte sonst ins Auge gehn
>und um die Ruhe wär`s geschehn.
>Es wäre auch für keine schön
>die alte Liebe läßt ihn noch nicht gehn.
>Er würde alle doch mit ihr vergleichen
>und keine könnte ihr das Wasser reichen.
>Da ist er lieber ganz allein,
>denn es kann ja nicht wie früher sein.
>Die Welt ist auch so recht weit
>und er fühlt keine Einsamkeit.
>Das ist die Fortsetzung der Geschichte vom Wert des Goldes vor zwei Tagen.
>Die Geschichte von dem Mädchen und den vier Tagen.
>Dachte ich mir doch, daß da jemand neugierig sein würde und deshalb will ich die lange (47 Jahre) Geschichte so kurz wie möglich erzählen. Ich war also damals, sozusagen als Tourist in Jugoslawien und quartierte mich da in Abbazzia in einem Hotel ein. Es war schon gegen Ende meines Visums und ich hatte meine „Geschäfte“ schon beendet. Da wollte ich eben wirklich drei Tage Urlaub machen.
>Im Hotel waren auch Urlauber von der Gewerkschaft aus Jugoslawien und der Betrieb war recht einfach. Man mußte sich seine Getränke selber holen
>Ich tat das und als ich mit zwei Flaschen Wein in der Hand an meinen Tisch zurückkehrte saßen da zwei weibliche Wesen, Da ich keinen anderen freien Tisch erblickte, sagte ich der älteren der beiden, daß ich hier gesessen hätte. Sie sprach perfekt deutsch und ich nahm wieder am Tisch Platz. Die beiden sprachen dann italienisch mitsammen, da die Tochter kaum deutsch konnte und mit italienisch ich wenigstens einige Brocken verstehen konnte. Später fand ich dann heraus, daß beide auch noch andere Sprachen kannten und die Tochter Sekretärin im Radiosender war und vorher Sekretärin im polnischen Konsulat gewesen war, also auch perfekt polnisch in Schrift und Wort können mußte.
>Jedenfalls war ich beeindruckt und das Mädchen war dabei noch hübsch und hatte Superbusen. Jedenfalls gingen wir drei dann zweimal tanzen in den nächsten Tagen, wobei ich meistens mit der Mutter tanzte - übrigens eine sehr gute Tänzerin - weil die Tochter immer von anderen geholt wurde.
>Am letzten Abend tanzten wir im Freien und mit der feuchten Luft war die Frisur der Tochter (feines blondes Haar) sehr trübselig. Frecher Oldy sagte: „Du schaust aus wie eine Hexe.“ Und das war es dann. So einen ehrlichen Menschen wollte sie behalten und wir verlobten uns an Ort und Stelle.
>Niemand hatte das wirklich ernst genommen, als ich aber nach 6 Wochen, einen Tag nach meiner Ankunft (deshalb die vier Tage) ein Paar Eheringe hervorholte, wurde die Sache ernst.. Wie ich die Hochzeit (vielleicht als erster Ausländer nach dem Krieg) dann schaukelte ist wieder eine längere Geschichte.
>Das Ende der Geschichte ist jedenfalls, daß ich ihre Asche voriges Jahr in Gesellschaft unserer drei Kinder dort, wo ich sie kennengelernt hatte, in der Bucht von Abbazzia ins Meer versenkte nach 47 glücklichen Jahren.
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Ecki1
18.05.2001, 09:58
@ marsch
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Re:... oder zu neuen Erkenntnissen gelangten! [owT] |
>>Der Oldy freut heut sich wieder mal,
>>denn sein Blutdruck ist normal.
>>130 über 80 läßt keine Fragen offen
>>auf 100 Jahre darf er hoffen.
>>Des wässrigen Weines Alkokol
>>tut anscheinend ihm recht wohl
>>und das Mahl in seinem Bauch
>>schadet sicher ihm nicht auch.
>>Seine Augen, diese blauen
>>schauen manchmal schon nach Frauen,
>>doch er wird dabei nicht wild
>>es ist, als sehe er ein schönes Bild.
>>So eine Ruhe möchte er nicht stören,
>>um wieder eine zu betören.
>>Das könnte sonst ins Auge gehn
>>und um die Ruhe wär`s geschehn.
>>Es wäre auch für keine schön
>>die alte Liebe läßt ihn noch nicht gehn.
>>Er würde alle doch mit ihr vergleichen
>>und keine könnte ihr das Wasser reichen.
>>Da ist er lieber ganz allein,
>>denn es kann ja nicht wie früher sein.
>>Die Welt ist auch so recht weit
>>und er fühlt keine Einsamkeit.
>>Das ist die Fortsetzung der Geschichte vom Wert des Goldes vor zwei Tagen.
>>Die Geschichte von dem Mädchen und den vier Tagen.
>>Dachte ich mir doch, daß da jemand neugierig sein würde und deshalb will ich die lange (47 Jahre) Geschichte so kurz wie möglich erzählen. Ich war also damals, sozusagen als Tourist in Jugoslawien und quartierte mich da in Abbazzia in einem Hotel ein. Es war schon gegen Ende meines Visums und ich hatte meine „Geschäfte“ schon beendet. Da wollte ich eben wirklich drei Tage Urlaub machen.
>>Im Hotel waren auch Urlauber von der Gewerkschaft aus Jugoslawien und der Betrieb war recht einfach. Man mußte sich seine Getränke selber holen
>>Ich tat das und als ich mit zwei Flaschen Wein in der Hand an meinen Tisch zurückkehrte saßen da zwei weibliche Wesen, Da ich keinen anderen freien Tisch erblickte, sagte ich der älteren der beiden, daß ich hier gesessen hätte. Sie sprach perfekt deutsch und ich nahm wieder am Tisch Platz. Die beiden sprachen dann italienisch mitsammen, da die Tochter kaum deutsch konnte und mit italienisch ich wenigstens einige Brocken verstehen konnte. Später fand ich dann heraus, daß beide auch noch andere Sprachen kannten und die Tochter Sekretärin im Radiosender war und vorher Sekretärin im polnischen Konsulat gewesen war, also auch perfekt polnisch in Schrift und Wort können mußte.
>>Jedenfalls war ich beeindruckt und das Mädchen war dabei noch hübsch und hatte Superbusen. Jedenfalls gingen wir drei dann zweimal tanzen in den nächsten Tagen, wobei ich meistens mit der Mutter tanzte - übrigens eine sehr gute Tänzerin - weil die Tochter immer von anderen geholt wurde.
>>Am letzten Abend tanzten wir im Freien und mit der feuchten Luft war die Frisur der Tochter (feines blondes Haar) sehr trübselig. Frecher Oldy sagte: „Du schaust aus wie eine Hexe.“ Und das war es dann. So einen ehrlichen Menschen wollte sie behalten und wir verlobten uns an Ort und Stelle.
>>Niemand hatte das wirklich ernst genommen, als ich aber nach 6 Wochen, einen Tag nach meiner Ankunft (deshalb die vier Tage) ein Paar Eheringe hervorholte, wurde die Sache ernst.. Wie ich die Hochzeit (vielleicht als erster Ausländer nach dem Krieg) dann schaukelte ist wieder eine längere Geschichte.
>>Das Ende der Geschichte ist jedenfalls, daß ich ihre Asche voriges Jahr in Gesellschaft unserer drei Kinder dort, wo ich sie kennengelernt hatte, in der Bucht von Abbazzia ins Meer versenkte nach 47 glücklichen Jahren.
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Baldur der Ketzer
18.05.2001, 10:22
@ Oldy
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Re: Oldystunde - danke für diesen offenen, beeindruckenden Beitrag |
Hallo, Oldy,
ich denke, gerade solche persönlichen Beiträge machen das Forum so einzigartig.
Danke und beste Grüße übern Teich
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Cujo
18.05.2001, 11:01
@ Baldur der Ketzer
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Re: Oldystunde - danke für diesen offenen, beeindruckenden Beitrag |
>Hallo, Oldy,
>ich denke, gerade solche persönlichen Beiträge machen das Forum so einzigartig.
>Danke und beste Grüße übern Teich
nicht alle schmerzen sind heilbar, manche schleichen
sich tief ins herz hinein. während tage und jahre verstreichen
werden sie zu stein. man spricht und lacht wie wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen wie schaum.
doch man spürt die belastende schwere bis in den traum. der frühling
kommt wieder mit wärme und helle, die welt wird ein blütenmeer,
aber in unserem herzen ist eine stelle, da blüht nichts mehr.
ein mitfühlender cujo
danke für deine gedanken
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JüKü
18.05.2001, 17:58
@ Oldy
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Re: Oldystunde - sentimental. |
>Das Ende der Geschichte ist jedenfalls, daß ich ihre Asche voriges Jahr in Gesellschaft unserer drei Kinder dort, wo ich sie kennengelernt hatte, in der Bucht von Abbazzia ins Meer versenkte nach 47 glücklichen Jahren.
Feuchte Augen, mehr sag ich nicht.
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