Baldur der Ketzer
19.05.2001, 21:02 |
Das Wort zum Sonntag - vom Gold und vom goldwerten Thread gesperrt |
Vom Gold und vom Gold-werten
Verehrte Leserinnen und Leser, liebe Anwesende, Spötter und andere herzhaft Lachende,
gestern durften wir einem seltenen Ereignis bei-, äh, beiwohnen, wie es sich nur selten vor unseren Augen entfaltet, doch
davon später.
Vergleichbar in seinen Ausmaßen vielleicht nur der legendären Aussage von Erich dem in sich überschlagender Sprache
äußernden Staatsratsvorsitzenden Honecker, daß in fumpffzich oder in hunnnörd Joohren die Mauaä noch stehen würde, da
auch der Redner selbst an diesem Tag jegliche Hoffnungen aufgab, daß es zu seinen Lebzeiten noch zu einer Vereinigung
wenigstens der verbliebenen Teile der Heimat kommen könne, gleich der Illusion, daß auch das ewige Metall die gesehenen
Höhen nie mehr erreichen würde..
nein, es hatte den Anschein, daß die gegebene desolate Situation von Niedergang und Verfall für alle Zeiten, für immer und
ewig zementiert sei.
Wie gering und unglaubhaft wirkten hiergegen die andeutungsvollen paar Worte des Michail Gorbatschows, daß vom Leben
bestraft werde, wer zu spät komme.
Ja, liebe Brüder und Schwestern, wer konnte ahnen, welche Wogen an aufbrechenden Emotionen sich dadurch geleitet
sahen, und so geschah es, daß ein ehernes Fossil wie von selbst vom Sockel aus dem Wandlitz stürzte, und etwas im Laufe
weniger Stunden geschah, was zuvor für Jahrzehnte völlig undenkbar schien.
Noch dazu, es ergab sich zwar unglaublich, aber doch völlig selbstverständlich, und kurze Zeit später wußten alle, daß es ja
so kommen mußte und gar nicht anders bleiben konnte.
Wie schnell waren die Zeiten vergessen, in denen gelbe Gebäude in Bautzen das Zeichen der Terrorherrschaft waren und
Bananen nicht das Gelbe vom Ei, sondern das Sinnbild des darbenden Ossis.
Liebe Brüder und Schwestern,
gestern begab es sich, daß abermals etwas völlig unerwartetes geschah, und es geschah vor unser aller Augen.
Etwas, das von manchen Zeitgenossen als Darminhalt eines Leberkranken, nämlich als gelber Kack bezeichnet und
demonstrativ geringgeschätzt wurde, DAS GOLD, erhob sich aus der geknüppelten Lethargie und schwang sich empor wie
Phoenix aus der Asche der versammelten Mordbrenner und Shortseller.
Ja, es war nicht nur die Tatsache an sich, nein, es war auch der Zeitpunkt, der doch da uns völlig unerwartet traf, wie schon
das Wort aus dem Buche der Bücher besagt, ihr wisset weder Tag noch Stunde, und es werde ihm so unvermutet kommen
wie dem Dieb in der Nacht, der durch das Fenster sah, oder so ähnlich.
So lasen wir noch die Meldung von Bruder Sascha, daß die Commercials, also die besserwissenden Großkopferten, von
long auf short gegangen sein, was für uns Anwesende nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als daß die Lo.....brüder
offenbar am Topf beim Sich-Lösen mit heruntergelassener Edelkonfektion erwischt wurden, kalt und unerbittlich.
Doch wisset, die Schadenfreude ist keine Tugend, und noch wissen wir nicht, ob diese da nicht mehr wußten, als sie zu
wissen nach außen hin zugaben.
Am Ende einer ereignislosen Woche geschah das Unerwartete, sogar der Papst des Metalls, unser von allen
hochgeschätzter Bruder BossCube, weilte absent, und konnte den Dingen nicht zeitgleich folgen.
Wir alle konnten nur auf den Bildschirm starren, und sehen, was sich dort virtuell abspielte, ohne in irgendeiner Weise am
Vorabend des Schabbes Einfluß nehmen zu können, denn für unsere Wenigkeiten am alten Kontinent war bereits Ruhe
befohlen, und gleichsam der Abt unserer Gemeinschaft, JüKü, weilte ebenso in Zerstreuung außerhalb seines Ortes der
Besinnung.
Weit über jedes Maß hinaus explodierte geradezu der Handelswert des Goldes auf ein Einjahreshoch, es nahm Anlauf aus
dem Stand und hüpfte in ungeahnte Höhen empor, getrieben von den unbekannten Motiven, Akteuren, Ã-rtlichkeiten und
Protagonisten.
Wie viele werden den Gedanken empfunden haben, es zwar immer geahnt, aber doch nie geglaubt zu haben.
Wie Thomas, der ungläubige, fühlte man sich beschämt und verunsichert ob der überraschenden Einkehr dieses
Geschehnisses, welche uns alle überraschte, aber doch ein paar ganz wenige nur bestärkte in ihrer außergewöhnlichen
Weitsicht und in ihrem unglaublichen Mut, dies auch zu äußern.
Bruder Johann wird uns seit gestern in besonderer Erinnerung sein, denn er sah geradezu in mysterischer Präkognition, was
wir nicht zu sehen in der Lage waren.
Wie viele wurden gestern im falschen Bette erwischt, äh, Moment, äh, am falschen Fuße erwischt, nach jahrelanger, gar
jahrzehntelanger Durststrecke schien der Tag des Wiedererwachens endlos weit, und der Griff zu den verhaßten und doch
so geliebten Optionsscheinen unterblieb im Angesicht der erlittenen kummulierten Verluste, die seitens des Redners horrend,
ja geradezu deprimierend gewesen sind.
Sag niemals nie, komm nie zu früh, äh, zu spät, glaube an das Außergewöhnliche, und erinnere Dich an Murphy´s Gesetz,
wonach es Dich immer dann voll trifft, wenn Du unvorbereitet bist und es am schmerzlichsten ist.
Diamanten und der gelbe Kack des Luschis waren schon immer der Weg zu den, äh, Moment, äh, also, das gestern noch
verschmähte vermaledeite Zeug ohne Nutzen und Sinn schoß plötzlich in den Charthimmel empor und bewies seine ihm seit
Ewigkeiten innewohnende Potenz, einen Wert zu tradieren über Generationen hinweg, mögen die Zwischenglieder auch noch
so verkommen und verzupfert, unfähig und proletenhaft sein, die Wertschätzung des Ewigen läßt sich eben nicht ans Bein
pinkeln, und währt ewiglich.
Vielleicht war auch der gestrige Tag ein Fanal des Umbruchs, wie nicht zu Unrecht der Titel eines bekannten Buches dieser
Tage lautet.
Wir bekamen vor Augen geführt, wie schnell, wie intensiv und unwiederbringlich die vorgehenden Jahre in ihrer Bedeutung
vollkommen negiert werden können, wie schnell das Undenkbare passieren, und uns das unvorstellbare voll am
Allerwertesten packen kann.
Ist es morgen der Euro, der im Gully der Finanzgeschichte verschwindet, gluckernd und blubbernd, oder ist es gar unser
"Guthaben", welches wir glauben, beim Schulnder noch gut zu haben?
Verehrte Leserinnen und Leser,
Dinge wiederholen sich, und wie wir gestern sahen, passieren wichtige Dinge dann, wenn wir keinen Einfluiß mehr darauf
nehmen können, wenn Wochenende ist, oder Feiertag, oder wenn wir nicht online sind, oder sonst anderweitig beschäftigt.
So müssen wir aus den Geschehnissen die Lehre ziehen, noch viel unbeirrbarer als bisher unseren Überzeugungen zu folgen
und die Ereignisse vorwegzunehmen.
Wenn erst die Bankschalter geschlossen, die Geldautomaten leer, die Pförter bewaffnet und die Bürger kopflos sein werden,
dann werden auch wir merken, wie wichtig es ist, seinem eigenen Dickschädel gefolgt zu sein.
Und, wie wertvoll, geradezu unermeßlich wertvoll, ja eben -goldwert- es ist, unter Gleichgesinnten ein Forum gefunden zu
haben, diesen Tag X zu diskutieren, bevor er uns vollgebrochen haben wird, und zu versuchen, uns dieser verdrießlichen
Entladung des gärenden und gammelnden fiskalischen Mageninhalts zu entziehen.
Gehabt Euch wohl, bleibt mißtrauisch und behaltet eiserne Köpf, laßt Euch nicht einlullen, und haltet nicht inne in unseren
gemeinsamen Anstrengungen, dem Schluckauf der Finanzmärkte ein sensibles Ohr und ein seismisch geschultes Gemüt
entgegenzustemmen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, unbeschwerten Sonntag, und vergeßt nicht, die mutigen Aussagen der
Pioniere an der Außensicherung zu würdigen....
Euer Baldur (der froh ist, nicht verkauft zu haben)
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</center> |
Schwester Rosi
19.05.2001, 21:33
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Das Wort zum Sonntag - vom Gold und vom goldwerten |
Lieber Bruder Baldur,
Schwester Rosi von den Silberbergen ist sehr begeistert von deinem Hirtenbrief über gestrigen Geschehnisse. Nur Abt Jürgen ist ein wenig deprimiert, weil er nicht genug Minen im Depot hat. Meine Mitschwestern und ich werden deinem Rat folgen und in der Frühmesse ein Dankgebet sprechen.
Und bei dieser Gelegenheit möchte ich mich als die Zweitkraft von elliott-waves.de vorstellen.
Abendliche Grüße an die Runde, Rosi
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le chat
19.05.2001, 22:04
@ Baldur der Ketzer
|
Das Board Orginal in seiner Glanzrolle |
Eckig, kantig, raunzig, ketzerisch und liebenswert. Eben ein Orginal.
Und recht hat er.
Baldur, klasse gemacht!
beste Grüsse zu Sonntag
le Chat
>Vom Gold und vom Gold-werten
>Verehrte Leserinnen und Leser, liebe Anwesende, Spötter und andere herzhaft Lachende,
>gestern durften wir einem seltenen Ereignis bei-, äh, beiwohnen, wie es sich nur selten vor unseren Augen entfaltet, doch
>davon später.
>Vergleichbar in seinen Ausmaßen vielleicht nur der legendären Aussage von Erich dem in sich überschlagender Sprache
>äußernden Staatsratsvorsitzenden Honecker, daß in fumpffzich oder in hunnnörd Joohren die Mauaä noch stehen würde, da
>auch der Redner selbst an diesem Tag jegliche Hoffnungen aufgab, daß es zu seinen Lebzeiten noch zu einer Vereinigung
>wenigstens der verbliebenen Teile der Heimat kommen könne, gleich der Illusion, daß auch das ewige Metall die gesehenen
>Höhen nie mehr erreichen würde..
>nein, es hatte den Anschein, daß die gegebene desolate Situation von Niedergang und Verfall für alle Zeiten, für immer und
>ewig zementiert sei.
>Wie gering und unglaubhaft wirkten hiergegen die andeutungsvollen paar Worte des Michail Gorbatschows, daß vom Leben
>bestraft werde, wer zu spät komme.
>Ja, liebe Brüder und Schwestern, wer konnte ahnen, welche Wogen an aufbrechenden Emotionen sich dadurch geleitet
>sahen, und so geschah es, daß ein ehernes Fossil wie von selbst vom Sockel aus dem Wandlitz stürzte, und etwas im Laufe
>weniger Stunden geschah, was zuvor für Jahrzehnte völlig undenkbar schien.
>Noch dazu, es ergab sich zwar unglaublich, aber doch völlig selbstverständlich, und kurze Zeit später wußten alle, daß es ja
>so kommen mußte und gar nicht anders bleiben konnte.
>Wie schnell waren die Zeiten vergessen, in denen gelbe Gebäude in Bautzen das Zeichen der Terrorherrschaft waren und
>Bananen nicht das Gelbe vom Ei, sondern das Sinnbild des darbenden Ossis.
>Liebe Brüder und Schwestern,
>gestern begab es sich, daß abermals etwas völlig unerwartetes geschah, und es geschah vor unser aller Augen.
>Etwas, das von manchen Zeitgenossen als Darminhalt eines Leberkranken, nämlich als gelber Kack bezeichnet und
>demonstrativ geringgeschätzt wurde, DAS GOLD, erhob sich aus der geknüppelten Lethargie und schwang sich empor wie
>Phoenix aus der Asche der versammelten Mordbrenner und Shortseller.
>Ja, es war nicht nur die Tatsache an sich, nein, es war auch der Zeitpunkt, der doch da uns völlig unerwartet traf, wie schon
>das Wort aus dem Buche der Bücher besagt, ihr wisset weder Tag noch Stunde, und es werde ihm so unvermutet kommen
>wie dem Dieb in der Nacht, der durch das Fenster sah, oder so ähnlich.
>So lasen wir noch die Meldung von Bruder Sascha, daß die Commercials, also die besserwissenden Großkopferten, von
>long auf short gegangen sein, was für uns Anwesende nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als daß die Lo.....brüder
>offenbar am Topf beim Sich-Lösen mit heruntergelassener Edelkonfektion erwischt wurden, kalt und unerbittlich.
>Doch wisset, die Schadenfreude ist keine Tugend, und noch wissen wir nicht, ob diese da nicht mehr wußten, als sie zu
>wissen nach außen hin zugaben.
>Am Ende einer ereignislosen Woche geschah das Unerwartete, sogar der Papst des Metalls, unser von allen
>hochgeschätzter Bruder BossCube, weilte absent, und konnte den Dingen nicht zeitgleich folgen.
>Wir alle konnten nur auf den Bildschirm starren, und sehen, was sich dort virtuell abspielte, ohne in irgendeiner Weise am
>Vorabend des Schabbes Einfluß nehmen zu können, denn für unsere Wenigkeiten am alten Kontinent war bereits Ruhe
>befohlen, und gleichsam der Abt unserer Gemeinschaft, JüKü, weilte ebenso in Zerstreuung außerhalb seines Ortes der
>Besinnung.
>Weit über jedes Maß hinaus explodierte geradezu der Handelswert des Goldes auf ein Einjahreshoch, es nahm Anlauf aus
>dem Stand und hüpfte in ungeahnte Höhen empor, getrieben von den unbekannten Motiven, Akteuren, Ã-rtlichkeiten und
>Protagonisten.
>Wie viele werden den Gedanken empfunden haben, es zwar immer geahnt, aber doch nie geglaubt zu haben.
>Wie Thomas, der ungläubige, fühlte man sich beschämt und verunsichert ob der überraschenden Einkehr dieses
>Geschehnisses, welche uns alle überraschte, aber doch ein paar ganz wenige nur bestärkte in ihrer außergewöhnlichen
>Weitsicht und in ihrem unglaublichen Mut, dies auch zu äußern.
>Bruder Johann wird uns seit gestern in besonderer Erinnerung sein, denn er sah geradezu in mysterischer Präkognition, was
>wir nicht zu sehen in der Lage waren.
>Wie viele wurden gestern im falschen Bette erwischt, äh, Moment, äh, am falschen Fuße erwischt, nach jahrelanger, gar
>jahrzehntelanger Durststrecke schien der Tag des Wiedererwachens endlos weit, und der Griff zu den verhaßten und doch
>so geliebten Optionsscheinen unterblieb im Angesicht der erlittenen kummulierten Verluste, die seitens des Redners horrend,
>ja geradezu deprimierend gewesen sind.
>Sag niemals nie, komm nie zu früh, äh, zu spät, glaube an das Außergewöhnliche, und erinnere Dich an Murphy´s Gesetz,
>wonach es Dich immer dann voll trifft, wenn Du unvorbereitet bist und es am schmerzlichsten ist.
>Diamanten und der gelbe Kack des Luschis waren schon immer der Weg zu den, äh, Moment, äh, also, das gestern noch
>verschmähte vermaledeite Zeug ohne Nutzen und Sinn schoß plötzlich in den Charthimmel empor und bewies seine ihm seit
>Ewigkeiten innewohnende Potenz, einen Wert zu tradieren über Generationen hinweg, mögen die Zwischenglieder auch noch
>so verkommen und verzupfert, unfähig und proletenhaft sein, die Wertschätzung des Ewigen läßt sich eben nicht ans Bein
>pinkeln, und währt ewiglich.
>Vielleicht war auch der gestrige Tag ein Fanal des Umbruchs, wie nicht zu Unrecht der Titel eines bekannten Buches dieser
>Tage lautet.
>Wir bekamen vor Augen geführt, wie schnell, wie intensiv und unwiederbringlich die vorgehenden Jahre in ihrer Bedeutung
>vollkommen negiert werden können, wie schnell das Undenkbare passieren, und uns das unvorstellbare voll am
>Allerwertesten packen kann.
>Ist es morgen der Euro, der im Gully der Finanzgeschichte verschwindet, gluckernd und blubbernd, oder ist es gar unser
>"Guthaben", welches wir glauben, beim Schulnder noch gut zu haben?
>Verehrte Leserinnen und Leser,
>Dinge wiederholen sich, und wie wir gestern sahen, passieren wichtige Dinge dann, wenn wir keinen Einfluiß mehr darauf
>nehmen können, wenn Wochenende ist, oder Feiertag, oder wenn wir nicht online sind, oder sonst anderweitig beschäftigt.
>So müssen wir aus den Geschehnissen die Lehre ziehen, noch viel unbeirrbarer als bisher unseren Überzeugungen zu folgen
>und die Ereignisse vorwegzunehmen.
>Wenn erst die Bankschalter geschlossen, die Geldautomaten leer, die Pförter bewaffnet und die Bürger kopflos sein werden,
>dann werden auch wir merken, wie wichtig es ist, seinem eigenen Dickschädel gefolgt zu sein.
>Und, wie wertvoll, geradezu unermeßlich wertvoll, ja eben -goldwert- es ist, unter Gleichgesinnten ein Forum gefunden zu
>haben, diesen Tag X zu diskutieren, bevor er uns vollgebrochen haben wird, und zu versuchen, uns dieser verdrießlichen
>Entladung des gärenden und gammelnden fiskalischen Mageninhalts zu entziehen.
>Gehabt Euch wohl, bleibt mißtrauisch und behaltet eiserne Köpf, laßt Euch nicht einlullen, und haltet nicht inne in unseren
>gemeinsamen Anstrengungen, dem Schluckauf der Finanzmärkte ein sensibles Ohr und ein seismisch geschultes Gemüt
>entgegenzustemmen.
>In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, unbeschwerten Sonntag, und vergeßt nicht, die mutigen Aussagen der
>Pioniere an der Außensicherung zu würdigen....
>Euer Baldur (der froh ist, nicht verkauft zu haben)
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</center> |
Talleyrand
19.05.2001, 22:21
@ Baldur der Ketzer
|
Prior Baldur, Du schenkst unseren Herzen wieder die nötige Demut... Danke! oT |
>Vom Gold und vom Gold-werten
>Verehrte Leserinnen und Leser, liebe Anwesende, Spötter und andere herzhaft Lachende,
>gestern durften wir einem seltenen Ereignis bei-, äh, beiwohnen, wie es sich nur selten vor unseren Augen entfaltet, doch
>davon später.
>Vergleichbar in seinen Ausmaßen vielleicht nur der legendären Aussage von Erich dem in sich überschlagender Sprache
>äußernden Staatsratsvorsitzenden Honecker, daß in fumpffzich oder in hunnnörd Joohren die Mauaä noch stehen würde, da
>auch der Redner selbst an diesem Tag jegliche Hoffnungen aufgab, daß es zu seinen Lebzeiten noch zu einer Vereinigung
>wenigstens der verbliebenen Teile der Heimat kommen könne, gleich der Illusion, daß auch das ewige Metall die gesehenen
>Höhen nie mehr erreichen würde..
>nein, es hatte den Anschein, daß die gegebene desolate Situation von Niedergang und Verfall für alle Zeiten, für immer und
>ewig zementiert sei.
>Wie gering und unglaubhaft wirkten hiergegen die andeutungsvollen paar Worte des Michail Gorbatschows, daß vom Leben
>bestraft werde, wer zu spät komme.
>Ja, liebe Brüder und Schwestern, wer konnte ahnen, welche Wogen an aufbrechenden Emotionen sich dadurch geleitet
>sahen, und so geschah es, daß ein ehernes Fossil wie von selbst vom Sockel aus dem Wandlitz stürzte, und etwas im Laufe
>weniger Stunden geschah, was zuvor für Jahrzehnte völlig undenkbar schien.
>Noch dazu, es ergab sich zwar unglaublich, aber doch völlig selbstverständlich, und kurze Zeit später wußten alle, daß es ja
>so kommen mußte und gar nicht anders bleiben konnte.
>Wie schnell waren die Zeiten vergessen, in denen gelbe Gebäude in Bautzen das Zeichen der Terrorherrschaft waren und
>Bananen nicht das Gelbe vom Ei, sondern das Sinnbild des darbenden Ossis.
>Liebe Brüder und Schwestern,
>gestern begab es sich, daß abermals etwas völlig unerwartetes geschah, und es geschah vor unser aller Augen.
>Etwas, das von manchen Zeitgenossen als Darminhalt eines Leberkranken, nämlich als gelber Kack bezeichnet und
>demonstrativ geringgeschätzt wurde, DAS GOLD, erhob sich aus der geknüppelten Lethargie und schwang sich empor wie
>Phoenix aus der Asche der versammelten Mordbrenner und Shortseller.
>Ja, es war nicht nur die Tatsache an sich, nein, es war auch der Zeitpunkt, der doch da uns völlig unerwartet traf, wie schon
>das Wort aus dem Buche der Bücher besagt, ihr wisset weder Tag noch Stunde, und es werde ihm so unvermutet kommen
>wie dem Dieb in der Nacht, der durch das Fenster sah, oder so ähnlich.
>So lasen wir noch die Meldung von Bruder Sascha, daß die Commercials, also die besserwissenden Großkopferten, von
>long auf short gegangen sein, was für uns Anwesende nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als daß die Lo.....brüder
>offenbar am Topf beim Sich-Lösen mit heruntergelassener Edelkonfektion erwischt wurden, kalt und unerbittlich.
>Doch wisset, die Schadenfreude ist keine Tugend, und noch wissen wir nicht, ob diese da nicht mehr wußten, als sie zu
>wissen nach außen hin zugaben.
>Am Ende einer ereignislosen Woche geschah das Unerwartete, sogar der Papst des Metalls, unser von allen
>hochgeschätzter Bruder BossCube, weilte absent, und konnte den Dingen nicht zeitgleich folgen.
>Wir alle konnten nur auf den Bildschirm starren, und sehen, was sich dort virtuell abspielte, ohne in irgendeiner Weise am
>Vorabend des Schabbes Einfluß nehmen zu können, denn für unsere Wenigkeiten am alten Kontinent war bereits Ruhe
>befohlen, und gleichsam der Abt unserer Gemeinschaft, JüKü, weilte ebenso in Zerstreuung außerhalb seines Ortes der
>Besinnung.
>Weit über jedes Maß hinaus explodierte geradezu der Handelswert des Goldes auf ein Einjahreshoch, es nahm Anlauf aus
>dem Stand und hüpfte in ungeahnte Höhen empor, getrieben von den unbekannten Motiven, Akteuren, Ã-rtlichkeiten und
>Protagonisten.
>Wie viele werden den Gedanken empfunden haben, es zwar immer geahnt, aber doch nie geglaubt zu haben.
>Wie Thomas, der ungläubige, fühlte man sich beschämt und verunsichert ob der überraschenden Einkehr dieses
>Geschehnisses, welche uns alle überraschte, aber doch ein paar ganz wenige nur bestärkte in ihrer außergewöhnlichen
>Weitsicht und in ihrem unglaublichen Mut, dies auch zu äußern.
>Bruder Johann wird uns seit gestern in besonderer Erinnerung sein, denn er sah geradezu in mysterischer Präkognition, was
>wir nicht zu sehen in der Lage waren.
>Wie viele wurden gestern im falschen Bette erwischt, äh, Moment, äh, am falschen Fuße erwischt, nach jahrelanger, gar
>jahrzehntelanger Durststrecke schien der Tag des Wiedererwachens endlos weit, und der Griff zu den verhaßten und doch
>so geliebten Optionsscheinen unterblieb im Angesicht der erlittenen kummulierten Verluste, die seitens des Redners horrend,
>ja geradezu deprimierend gewesen sind.
>Sag niemals nie, komm nie zu früh, äh, zu spät, glaube an das Außergewöhnliche, und erinnere Dich an Murphy´s Gesetz,
>wonach es Dich immer dann voll trifft, wenn Du unvorbereitet bist und es am schmerzlichsten ist.
>Diamanten und der gelbe Kack des Luschis waren schon immer der Weg zu den, äh, Moment, äh, also, das gestern noch
>verschmähte vermaledeite Zeug ohne Nutzen und Sinn schoß plötzlich in den Charthimmel empor und bewies seine ihm seit
>Ewigkeiten innewohnende Potenz, einen Wert zu tradieren über Generationen hinweg, mögen die Zwischenglieder auch noch
>so verkommen und verzupfert, unfähig und proletenhaft sein, die Wertschätzung des Ewigen läßt sich eben nicht ans Bein
>pinkeln, und währt ewiglich.
>Vielleicht war auch der gestrige Tag ein Fanal des Umbruchs, wie nicht zu Unrecht der Titel eines bekannten Buches dieser
>Tage lautet.
>Wir bekamen vor Augen geführt, wie schnell, wie intensiv und unwiederbringlich die vorgehenden Jahre in ihrer Bedeutung
>vollkommen negiert werden können, wie schnell das Undenkbare passieren, und uns das unvorstellbare voll am
>Allerwertesten packen kann.
>Ist es morgen der Euro, der im Gully der Finanzgeschichte verschwindet, gluckernd und blubbernd, oder ist es gar unser
>"Guthaben", welches wir glauben, beim Schulnder noch gut zu haben?
>Verehrte Leserinnen und Leser,
>Dinge wiederholen sich, und wie wir gestern sahen, passieren wichtige Dinge dann, wenn wir keinen Einfluiß mehr darauf
>nehmen können, wenn Wochenende ist, oder Feiertag, oder wenn wir nicht online sind, oder sonst anderweitig beschäftigt.
>So müssen wir aus den Geschehnissen die Lehre ziehen, noch viel unbeirrbarer als bisher unseren Überzeugungen zu folgen
>und die Ereignisse vorwegzunehmen.
>Wenn erst die Bankschalter geschlossen, die Geldautomaten leer, die Pförter bewaffnet und die Bürger kopflos sein werden,
>dann werden auch wir merken, wie wichtig es ist, seinem eigenen Dickschädel gefolgt zu sein.
>Und, wie wertvoll, geradezu unermeßlich wertvoll, ja eben -goldwert- es ist, unter Gleichgesinnten ein Forum gefunden zu
>haben, diesen Tag X zu diskutieren, bevor er uns vollgebrochen haben wird, und zu versuchen, uns dieser verdrießlichen
>Entladung des gärenden und gammelnden fiskalischen Mageninhalts zu entziehen.
>Gehabt Euch wohl, bleibt mißtrauisch und behaltet eiserne Köpf, laßt Euch nicht einlullen, und haltet nicht inne in unseren
>gemeinsamen Anstrengungen, dem Schluckauf der Finanzmärkte ein sensibles Ohr und ein seismisch geschultes Gemüt
>entgegenzustemmen.
>In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, unbeschwerten Sonntag, und vergeßt nicht, die mutigen Aussagen der
>Pioniere an der Außensicherung zu würdigen....
>Euer Baldur (der froh ist, nicht verkauft zu haben)
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Toni
19.05.2001, 22:32
@ Schwester Rosi
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Re: Das Wort zum Sonntag - vom Gold und vom goldwerten |
>Abendliche Grüße an die Runde, Rosi
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Hoi Rosi!
Das habe ich mich schon lange gefragt, wann man Dich denn einmal hier sieht.
Jetzt ist es soweit.
Gold stärkt also nicht nur den Geist, es mobilisiert auch ;-)
Viel Glück mit uns - muss Dich halt manchmal ein bisschen wehren.
Herzliche Grüsse
Toni
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Toni
19.05.2001, 22:40
@ Baldur der Ketzer
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Re: Das Wort zum Sonntag - vom Gold und vom goldwerten |
>Vom Gold und vom Gold-werten
... behaltet eiserne Köpf,
Golden bitte, golden! Wer wird denn Gold für Eisen geben.
>Euer Baldur (der froh ist, nicht verkauft zu haben)
Toni (die vorgestern und gestern verkauft hat und jetzt natürlich auch froh wäre...) grüsset den salbungsvollen goldenen Baldur sehr goldig - äh, herzlich, wolltich sagen. Schööön hast Du geschrieben:-)
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Josef
19.05.2001, 22:50
@ Toni
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@Toni: Was, um Himmelswillen, hast du denn verkauft? Warum hast du nicht |
voerher mich gefragt?? (War es denn viel?)
Herzliche Gruesse
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Toni
19.05.2001, 23:26
@ Josef
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Re: @Toni: Was, um Himmelswillen, hast du denn verkauft? Warum hast du nicht |
>voerher mich gefragt?? (War es denn viel?)
>Herzliche Gruesse
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Tja, Hecla halt und Harmony, beides mit gutem Gewinn.
Bin ganz zufrieden... eigentlich ;-)
Fragen konnte ich nicht, weil zZt ziemlich im Stress und deshalb jetzt alle
Depots leer (ausser einem mit dem Nasi-Put, aber der läuft bis Ende Jahr).
Danke fürs Angebot wegen fragen dürfen ;-)
Mach's gut und liebe Grüsse
Toni
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