| Der japanische Handelsbilanzüberschuss ist im April weiter geschrumpft, die Exporte sanken um 9,2%gegenüber dem Vormonat, der vierte Rückgang in folge. Grund ist der Wachstumsrückgang in Asien und den
 USA, den beiden Hauptabsatzmärkten für japanische Exportgüter. Nach 799,5 Mrd. Yen im März beträgt der
 Überschuss im April nur noch 614,6 Mrd. Yen. Analysten hatten im Durchschnitt mit 678 Mrd. gerechnet.
 Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 42%.Der Nikkei-Index
 konnte gegenüber dem Vortag um 2,02% zulegen, nachdem bekannt wurde, dass die Umstellung bei
 den weltweit meist beachteten Aktienindizes von Morgan Stanley Capital International (MSCI)
 japanische Unternehmen weniger stark treffen wird als zunächst erwartet wurde. Die Gewichtung in den Indizes
 soll sich nicht mehr nach der gesamten Marktkapitalisierung der Unternehmen richten, sondern nur noch
 Streubesitz berücksichtigen. Dies geht vor allem zu Lasten kontinentaleuropäischer und japanischer
 Unternehmen, deren Aktien öfter in größeren Anteilspaketen gehalten werden.
 
 Das Handelsbilanzdefizit in den USA lag im März mit 31,2 Mrd. USD deutlich über den Vormonatswert von
 26,9 Mrd. USD und über der Markterwartung von 29 Mrd. USD. Die Ausweitung des Defizits ist einem Zuwachs
 bei den Importen von 2,9% und einem Rückgang bei den Exporten von 1% zuzuschreiben. Für die weiteren
 Konjunkturaussichten sind die Zahlen aufgrund ihrer Volatilität jedoch relativ gering. Aufschlussreicher für die
 konjunkturellen Perspektiven dürften die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern im April am
 kommenden Freitag sein. Die schwachen Handelsbilanzzahlen sind jedoch von Bedeutung für die US-BIP-Wachstumszahlen
 im ersten Quartal, da hier die Exportkomponente aufgrund der fehlenden Märzzahlen
 geschätzt werden musste. Die erste BIP-Schätzung ergab ein überraschend hohes Wachstum von 2%
 annualisierter Vorquartalsrate. Die schwächeren Handelsbilanzzahlen sollten eine Korrektur von rund 0,2%
 nach sich ziehen. Zusammen mit den Abwärtskorrekturen bei den Einzelhandelsumsätzen und den
 Lagerbeständen im Februar und März dürfte die erste Revision der BIP-Zahlen, die am Freitag veröffentlicht
 wird, eine deutliche Korrektur auf ca. 1% ergeben.
 
 Obwohl die Produktionsdaten aus den größten EWU-Mitgliedsländern schon bekannt waren, hat die
 Industrieproduktion in der Eurozone mit einem Minus von 0,2% gegenüber dem Vormonat auf der Oberseite
 überrascht. Vor allem aufgrund der sehr schwachen Zahlen aus Deutschland hatten Analysten im Durchschnitt
 mit einem Rückgang von 0,8% gg. Vm. gerechnet. Die Abweichungen entstehen aufgrund unterschiedlicher
 Saisonbereinigungsverfahren bei Eurostat und bei den einzelnen Mitgliedstaaten. Im weiteren Wochenverlauf
 erwarten wir an wichtigen Euroland-Daten vor allem den Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland. Der
 Index dürfte im April eine weitere leichte Eintrübung auf 93,2 Punkte von 93,9 Punkten zeigen und damit den
 elften Monat in folge gesunken sein. Außerdem werden in einigen großen Mitgliedstaaten vorläufige
 Preisdaten für den Mai veröffentlicht.
 
 Padoa-Schioppa (EZB): Die EZB wird die Inflation weiter
 wachsam beobachten. Eine Rückkehr auf die Inflationsniveaus
 der Vergangenheit sei in Europa aber unwahr-scheinlich.
 
 Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen
 mit einer weiteren Eintrübung der konjunkturellen
 Lage in Deutschland. Vor einer möglichen Revision ihrer
 Prognose wollen die Institute aber die Zahlen zur Volkswirtschaftlichen
 Gesamtrechnung Ende Mai abwarten.
 Der Wirtschaftsweise Rürup sieht am Ende des Jahres in
 Deutschland „keine Zwei vor dem Komma“. (Das Frühjahrsgutachten
 vom April geht noch von 2,1% Wachstum
 in 2001 und 2,2% in 2002 aus.)
 
 Finanzminister Eichel erwartet nicht, dass der Euro noch
 in diesem Jahr bei den Bürgern an Akzeptanz gewinnt.
 Vor allem in der Urlaubssaison 2002 werde die Bevölkerung
 die Vorteile des Euro-Bargelds dann aber erkennen.
 
 Die Sunday Times berichtet von „ominösen Anzeichen“
 dafür, dass die chinesische Regierung eine Abwertung
 des Yuan plant, um die chinesischen Exporte zu stützen.
 
 
 
 
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