Baldur der Ketzer
23.05.2001, 10:19 |
Fundsache 2: Gedanken zum Mord an Herrhausen und Rohwedder bei bueso, o.Komm. Thread gesperrt |
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Morde an Herrhausen und Rohwedder werden wieder
aktuell
Scheinbar aus dem Nichts, aber weniger überraschend vor dem
Hintergrund der wachsenden transatlantischen Spannungen, werden die
politischen Morde der turbulenten Zeit der Wiedervereinigung in
Deutschland wieder zu einem vorherrschenden Thema. Am 30. November
1989 fiel der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Herrhausen einem
Bombenanschlag zum Opfer; im April 1991 wurde der
Treuhand-Vorsitzende Rohwedder von einem Scharfschützen erschossen.
Für beide Mordanschläge machte man die terroristische
"Baader-Meinhof-Bande" oder RAF verantwortlich. Aber bis heute gab es
keine Anklage deswegen gegen die RAF-Mitglieder, nach denen wegen der
Anschläge gefahndet worden war und die seitdem verhaftetet wurden
(Hogefeld) oder sich den Behörden stellten (Klump, Seidler).
Am 14.5. veröffentlichte die Bild-Zeitung eine Kritik des Filmes Black Box
BRD, der demnächst gezeigt werden soll. Bild merkt an, Herrhausen habe
sich 1989 den Zorn internationaler Bankenkreise zugezogen, als er sich für
einen großzügigen Schuldenerlaß für die Entwicklungsländer einsetzte und
eine neue Politik langfristiger Entwicklungskredite für den Aufbau der
Volkswirtschaften des früheren Ostblocks forderte. In dem Film enthüllt
Herrhausens Witwe zum ersten Mal öffentlich, Herrhausen sei sich seit
1977 darüber klar gewesen, daß er ebenfalls auf der Liste der Zielpersonen
der Terroristen stünde, nachdem in jenem Jahr der Chef der Dresdner Bank
Ponto und der Arbeitgeberpräsident Schleyer von Terroristen ermordet
worden waren.
Gegenüber seiner Ehefrau hatte Herrhausen sich mehrfach besorgt über
seine Sicherheit geäußert. Nur wenige Stunden vor seiner Ermordung
durch eine ferngesteuerte Bombe am 30.11.1989 hatte er ihr hinsichtlich
der Angriffe anderer Bankiers auf ihn erklärt:"Ich weiß nicht, ob ich das
überleben werde."
Zwei Tage nach Erscheinen des Bild-Artikels meldete das Büro des
Generalbundesanwalts überraschend, zehn Jahre nach der Ermordung
Rohwedders hätten Gentests bewiesen, daß ein am 1.4.1991 am Tatort
gefundenes Haar zu dem"RAF"-Mitglied Wolfgang Grams gehöre. Aber
Grams ist schon lange tot. Er wurde bei einer Schießerei mit einer
Anti-Terroreinheit am 27.6.1993 getötet. Die Bundesanwaltschaft mußte
einräumen, daß es weder Beweise dafür gibt, daß Grams die tödlichen
Schüsse abfeuerte, noch dafür, daß er überhaupt direkt an dem Mord
beteiligt war.
Gutinformierte Quellen haben darauf hingewiesen, daß dieser plötzliche
Aktionismus der Bundesanwaltschaft nicht auf realen Fortschritten bei den
Ermittlungen gründet, sondern der umstrittenen Theorie von der"dritten
Generation der RAF" (der Grams angeblich angehörte) neue Nahrung geben
soll. Diese"dritte Generation der RAF" wird für alle Mordanschläge in
Deutschland seit Mitte der 80er Jahre verantwortlich gemacht, obwohl der
einzige existierende"Beweis" in ein paar beschriebenen Seiten besteht, in
denen die"RAF" die Verantwortung für die Anschläge übernimmt. Viel
plausibler ist es, daß Herrhausen und Rohwedder von professionellen Killern
aus dem Geheimdienstmilieu im Rahmen der"Great Games der
internationalen Politik" umgebracht wurden und die"RAF-Terroristen" dabei
nur als Deckmantel fungierten.
Vor diesem Hintergrund sollte man auch die jüngsten Stellungnahmen der
Bundesanwaltschaft verstehen, es gebe angeblich Hinweise auf eine"neue
RAF-Gruppe" oder eine"vierte Generation". Unter den Bedingungen
wachsender Spannungen und Brüche innerhalb der westlichen
Führungseliten, besonders zwischen Kontinentaleuropa und der Regierung
Bush, ist mit einer neuen Welle von"Geheimdienstkleinkrieg", mit
möglicherweise tödlichen Folgen, zu rechnen.
Einen Vorgeschmack liefert das"Chrobog/Steiner-Memorandum", in dem
die Gespräche zwischen Bundeskanzler Schröder und George W. Bush am
29.3. im Weißen Haus zusammengefaßt werden. Verläßlichen Berichten
zufolge wurde das vom deutschen Botschafter in Washington und dem
außenpolitischen Berater des Kanzlers verfaßte Memorandum vom
US-Geheimdienst abgefangen und an die Presse weitergegeben, um die
deutsche Regierung zu diskreditieren und die deutschen Beziehungen (und
wirtschaftlichen Investitionen) zu Libyen, den arabischen Ländern im
allgemeinen und Rußland zu stören.
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<ul> ~ Quelle</ul>
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rodex
23.05.2001, 10:36
@ Baldur der Ketzer
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Re: Fundsache 2: Gedanken zum Mord an Herrhausen und Rohwedder bei bueso, o.Komm. |
Unbedingt hier weiterlesen:
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Gerhard_Wisnewski_3/raf.htm
Und dann direkt das Buch bestellen!
<ul> ~ Homepage Gerhard Wisnewski</ul>
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rodex
23.05.2001, 10:44
@ rodex
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Ein Auszug |
Im Labor der Bundesanwaltschaft: Wie ein RAF-Phantom entsteht
Neue"RAF" wird an den Haaren herbeigezogen/Behörde zeigt Nerven
So ärgerlich die substanzlose Geschichte mit der angeblichen"Neuen RAF" auch ist - wir dürfen für diesen Fall trotzdem dankbar sein. Gibt er uns doch die einmalige Gelegenheit, einen Blick in das Labor der Bundesanwaltschaft zu tun und direkt mitzuverfolgen, wie ein neues RAF-Phantom entsteht.
Man nehme:
- irgendeinen Überfall, am besten Bank oder Geldtransport
- man behaupte: bei diesem Überfall wurden Spuren von bestimmten Personen gefunden
- man behaupte weiter, daß diese Personen Geld nicht nur so rauben, sondern damit bestimmt eine neue Terror-Gruppe gründen wollen
- man speise nun den ganzen Behauptungsbrei in die nationale Pressemaschine ein und würze ihn mit pseudoseriösen Hinweisen, daß dadurch aber noch nichts bewiesen sei - für den Fall, daß das Ganze später als der Käse entlarvt wird, der es ist. Machts nichts: gefressen wird das Futter auf jeden Fall, und sogar nachgewürzt wird es von den Kollegen. Plötzlich gibt es nicht nur einen angeblichen Verdächtigen für den Rohweddermord, nein, das Attentat ist sogar aufgeklärt.
Beweise? Fehlanzeige.
Wie gesagt, dürfen wir für diesen Vorgang dankbar sein, denn so und nicht anders ist bereits die sogenannte Dritte Generation der"RAF" entstanden - als PR- und Medien-Operation der Bundesanwaltschaft. Über Taten mit einem ganz anderen Hintergrund stülpte sie ihre Behauptungsglocke und behinderte so auch ernsthafte Ermittlungen in die richtige Richtung.
Zum Detail:
Nicht nur am Rohwedder-Tatort, nach Zeitungsberichten sollen nun auch noch am Herrhausen-Tatort Haare gefunden worden sein. Das kann nur eins heißen: eine neue"RAF" soll an den Haaren herbeigezogen werden.
Die neuen Erkenntnisse dürfen wir dem"Spiegel" vom heutigen 21.5.01 entnehmen, und altbekannte Scharfmacher wie Rupert Scholz (Doktorvater von Peter Gauweiler) ermahnen nun zur"Wachsamkeit". Die neuen Mitglieder der"RAF" besäßen «unveränderte terroristische Militanz», warnte Scholz in der Berliner Zeitung «B.Z.»
Wir haben uns jahrelang mit den Unterlagen zu diesen beiden Tatorten beschäftigt; von Haaren war dort nie die Rede. Selbst das Bundeskriminalamt räumte am 21.5.01 gegenüber einem Redakteur der Talksendung"Maischberger" ein, daß in seinen Verlautbarungen von einem Handtuch und Haaren am Rohwedder-Tatort noch nie die Rede war. Das ist merkwürdig, denn die restlichen Gegenstände am Tatort wurden genau beschrieben: Der Gartenstuhl, das Fernglas, die Patronenhülsen (redet eigentlich noch jemand von denen?). Bereits bezüglich wesentlich einfacher zu identifizierender Funde am Tatort haben sich die Ermittler schon unmittelbar nach dem Herrhausen-Attentat in Widersprüche verwickelt. Zum Beispiel konnten sie sich nicht einigen, ob sie den für eine Lichtschranke notwendigen Reflektor nun gefunden haben oder nicht. Zumindest am Herrhausen-Tatort kann es auch keine Haare gegeben haben, jedenfalls keine aussagekräftigen. Denn hier handelt es sich um eine relativ stark frequentierte Straße, durch die auch Busse fahren. Außerdem bewegen sich in diesem Bereich zahlreiche Schulkinder, Busfahrgäste und Besucher der Taunustherme, die wahrscheinlich alle zusammen dort täglich Hunderte von Haaren verlieren.
Es ist also ohnehin schon sehr schwierig, hier irgendwelche gefundenen Haare dem Tatort beziehungsweise Tatvorgang zuordnen zu wollen. Der Herrhausen-Tatort ist aber überdies ein ganz besonderer Tatort. Denn hier gab es eine enorme Explosionsdruckwelle - nämlich der Bombe, die Herrhausen tötete. Sie sorgte dafür, daß sich die nicht lange vor dem Attentat verstärkten Scheiben des in der Nähe befindlichen Hallenbades"Taunus-Therme" erheblich durchbogen. Was hat sie erst mit irgendwelchen Haaren angestellt, die vielleicht im Bereich des Tatortes lagen?
Auf ähnliche Schwierigkeiten stößt man prinzipiell natürlich auch am Rohwedder-Tatort: Gärten, Gras, Wiesen, Wind und Wetter (1. April). Haare verflüchtigen sich dort schnell, können andererseits aber auch schnell dorthin verschleppt werden. Zwar hat man die Haare angeblich auf einem Handtuch gefunden. Dafür müßte aber erstmal zweifelsfrei geklärt werden, daß das Handtuch von den Tätern stammt und nicht schon lange da lag oder sogar dort platziert wurde.
Soweit die jüngsten Konstruktionen zum Thema"Dritte Generation".
Der Verdachtsmoment in Sachen"Neue RAF" ist ein Überfall auf einen Geldtransporter in Duisburg-Rheinhausen mit mehr als einer Million Mark Beute am 30. Juli 1999. Dabei konnten angeblich nicht näher beschriebene"Abriebspuren" im Fluchtfahrzeug und Speichelreste in einem bei dem Raub verwendeten Motorradhelm mit Hilfe einer DNS-Analyse den beiden angeblichen"RAF" Leuten Staub und Klette zugeordnet werden. Angeblich, wohlgemerkt, denn die Hilfsbehörde der Bundesanwaltschaft, das BKA, ist am letzten angeblichen"RAF"-Tatort durch massenhafte Manipulation von Beweismitteln aufgefallen: Bad Kleinen. Einer solchen Ermittlungsbehörde kann man natürlich kein Vertrauen mehr schenken. Das gilt auch für die oben genannten Fälle.
Die Spuren an Helm und Auto reichen für sich genommen jedoch ohnehin nicht: Vielleicht hatten die beiden die Utensilien nur verliehen, so wie unser Bundesaußenminister seinen VW-Bus, in dem immerhin Waffen transportiert wurden? Wenn solche"Beweise" zwingend wären, dann gehörte es sich doch, daß der Generalbundesanwalt umgehend Herrn Fischer auf die Anklagebank setzt.
Man sieht: Wenn die Bundesanwaltschaft einen Verdacht äußerst, heißt das erstmal noch lange nichts. Und zwar auch und vor allem deshalb, weil ihre Verdachtskonstruktionen in der Vergangenheit am laufenden Meter in sich zusammenbrachen. Die angeblichen Top-RAF-Leute Christoph Seidler (früher als Herrhausen-Täter verdächtigt) und Barbara Meyer mußten sang- und klanglos auf freien Fuß gesetzt werden. Andrea Klump (früher ebenfalls HH-Verdächtige) konnte nicht einmal wegen Mitgliedschaft in dem Dunkelmann-Verein verurteilt werden. Schwer zu glauben, daß dann aber ihr in Wien erschossener Lebensgefährte Horst-Ludwig Meyer ein richtiger"RAF"-Mann gewesen sein soll - hatten sich die beiden etwa total auseinandergelebt?
Ausgerechnet die Bundesanwaltschaft, die in den wesentlichen Fragen in Sachen"RAF" in den letzten 15 Jahren überhaupt keinen richtigen Verdacht mehr geäußert hat, will nun erzählen, sie hätte die Spur einer neuen"RAF" entdeckt? Staub und Klette lassen sich jedoch schon mit dem Geldtransporter-Überfall, wenn überhaupt, dann nur locker in Verbindung bringen. Und woraus schließen die Ermittler, die es bei den"RAF"-Attentaten seit 1985 auf eine Aufklärungsquote von Null Prozent gebracht haben, daß ausgerechnet diese Täter nun eine neue"RAF" aufmachen?
Es sei eine"lebensfremde Annahme", daß sich Staub und Klette nun als"normale Schwerkriminelle ohne revolutionäres Ziel" betätigten, meint die Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Ist das alles? Indizien, Beweise? Null. Ganz im Gegenteil. Denn der Überfall ist bereits zwei Jahre her. Solange haben sich die beiden, sollten sie es überhaupt gewesen sein, schon als normale Schwerkriminelle betätigt. Für einen Zeitraum von zwei Jahren ist die Behörde also bereits widerlegt.
Solche und ähnliche wilde Behauptungen führen dazu, daß nun selbst treue Anhänger des bundesanwaltlichen Thesen von einem RAF-Phantom von der Bundesanwaltschaft abfallen."Wenn etwas lebensfremd ist", so die taz,"dann diese Behauptung der Bundesanwaltschaft." Bereits eineinhalb Jahre ist es her, daß die Behörde mit Hilfe des BKA angeblich Spuren vom Tatort des Geldtransportüberfalls als die von Volker Staub identifizierte. Seither ist aber nichts an neuen"Erkenntnissen" hinzugekommen. Woran liegt es also, daß die Bundesanwaltschaft JETZT eine neue"RAF-Generation" aufmacht - mit null Beweisen?
Die Behörde ist verzweifelt. Fortgesetztes Versagen seit mindestens 15 Jahren, Druck von allen Seiten, die Anschläge endlich aufzuklären, zerren an den Nerven. Der Erklärungsdruck macht dem Generalbundesanwalt zu schaffen. Er muß irgendetwas präsentieren. Nach dem offiziellen Ende der"RAF" vor wenigen Jahren hat die Ermittlungsbehörde nun die nackte Existenzangst gepackt.
Das allzu durchschaubare Manöver mit dem angeblichen Grams-Haar, mit dem die Verantwortung für die Anschläge der dritten Generation auf einen Toten geschoben werden soll, reicht zudem nicht mehr aus beziehungsweise hat den Druck noch verstärkt. Deshalb wird nun auf völlige Phantome wie Staub und Klette zurückgegriffen. Den toten Grams hat man immerhin schon mal physisch wahrnehmen können, Staub und Klette geistern immer nur durch die Verdachtskonstruktionen von BAW und BKA, sollen allenfalls mal schemenhaft auf irgendwelchen Fotos aufgetaucht sein.
Beachtlich übrigens, wie die Bundesanwaltschaft einmal mehr ihren eigenen Irrtum als Erkenntnis verkauft. Wenn es nämlich stimmen würde, daß sich die"RAF" nur kurze Zeit nach ihrer Selbstauflösung wieder formiert hätte, wäre das die endgültige Bankrotterklärung für BAW, BKA und Verfassungsschutz. Schließlich haben diese Behörden das"Auflösungspapier" der Dunkelmänner als DIE Abschlußerklärung der"RAF" verkauft und das Kapitel"RAF" in der Bundesrepublik damit offiziell abgeschlossen. April, April?
"Es bleibt der Verdacht", schreibt die taz,"dass hinter den letzten RAF-Meldungen die Furcht der Ermittler steht, sie könnten als erfolglos und überflüssig erscheinen." Gerhard Wisnewski
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Cujo
23.05.2001, 12:37
@ rodex
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Re: Ein Auszug |
>Im Labor der Bundesanwaltschaft: Wie ein RAF-Phantom entsteht
>Neue"RAF" wird an den Haaren herbeigezogen/Behörde zeigt Nerven
>
>So ärgerlich die substanzlose Geschichte mit der angeblichen"Neuen RAF" auch ist - wir dürfen für diesen Fall trotzdem dankbar sein. Gibt er uns doch die einmalige Gelegenheit, einen Blick in das Labor der Bundesanwaltschaft zu tun und direkt mitzuverfolgen, wie ein neues RAF-Phantom entsteht.
>Man nehme:
>- irgendeinen Überfall, am besten Bank oder Geldtransport
>- man behaupte: bei diesem Überfall wurden Spuren von bestimmten Personen gefunden
>- man behaupte weiter, daß diese Personen Geld nicht nur so rauben, sondern damit bestimmt eine neue Terror-Gruppe gründen wollen
>- man speise nun den ganzen Behauptungsbrei in die nationale Pressemaschine ein und würze ihn mit pseudoseriösen Hinweisen, daß dadurch aber noch nichts bewiesen sei - für den Fall, daß das Ganze später als der Käse entlarvt wird, der es ist. Machts nichts: gefressen wird das Futter auf jeden Fall, und sogar nachgewürzt wird es von den Kollegen. Plötzlich gibt es nicht nur einen angeblichen Verdächtigen für den Rohweddermord, nein, das Attentat ist sogar aufgeklärt.
>Beweise? Fehlanzeige.
>Wie gesagt, dürfen wir für diesen Vorgang dankbar sein, denn so und nicht anders ist bereits die sogenannte Dritte Generation der"RAF" entstanden - als PR- und Medien-Operation der Bundesanwaltschaft.
*** am beispiel des"mega-top-killers" christoph seidler wurde klar, daß personen aus dem linken umfeld gezielt in den untergrund getrieben werden, die sich dann später entsprechend auf den fahndungsplakaten wiederfinden....christoph seider, der mutmaßliche herrhausenattentäter stellte sich den behörden und mußte wieder laufen gelassen werden....
Über Taten mit einem ganz anderen Hintergrund stülpte sie ihre Behauptungsglocke und behinderte so auch ernsthafte Ermittlungen in die richtige Richtung.
>Zum Detail:
>Nicht nur am Rohwedder-Tatort, nach Zeitungsberichten sollen nun auch noch am Herrhausen-Tatort Haare gefunden worden sein. Das kann nur eins heißen: eine neue"RAF" soll an den Haaren herbeigezogen werden.
>Die neuen Erkenntnisse dürfen wir dem"Spiegel" vom heutigen 21.5.01 entnehmen, und altbekannte Scharfmacher wie Rupert Scholz (Doktorvater von Peter Gauweiler) ermahnen nun zur"Wachsamkeit". Die neuen Mitglieder der"RAF" besäßen «unveränderte terroristische Militanz», warnte Scholz in der Berliner Zeitung «B.Z.»
>Wir haben uns jahrelang mit den Unterlagen zu diesen beiden Tatorten beschäftigt; von Haaren war dort nie die Rede. Selbst das Bundeskriminalamt räumte am 21.5.01 gegenüber einem Redakteur der Talksendung"Maischberger" ein, daß in seinen Verlautbarungen von einem Handtuch und Haaren am Rohwedder-Tatort noch nie die Rede war. Das ist merkwürdig, denn die restlichen Gegenstände am Tatort wurden genau beschrieben: Der Gartenstuhl, das Fernglas, die Patronenhülsen (redet eigentlich noch jemand von denen?). Bereits bezüglich wesentlich einfacher zu identifizierender Funde am Tatort haben sich die Ermittler schon unmittelbar nach dem Herrhausen-Attentat in Widersprüche verwickelt. Zum Beispiel konnten sie sich nicht einigen, ob sie den für eine Lichtschranke notwendigen Reflektor nun gefunden haben oder nicht.
*** in einer ard reportage sagte ein geschasster ex-bka-beamter zu dem herrhausen-attentat folgendes aus:"sie glauben doch nicht, daß raf-leute, die höchstes sicherheitsrisiko bei ihren bisherigen aktionen ausgeschlossen haben, hier 'rumturnen', mit sechs bis acht leuten in blaumännern und über wochen leitungen in den asphalt legen, zumal diese gegend tag und nacht vom mad überwacht wurde."
Zumindest am Herrhausen-Tatort kann es auch keine Haare gegeben haben, jedenfalls keine aussagekräftigen. Denn hier handelt es sich um eine relativ stark frequentierte Straße, durch die auch Busse fahren. Außerdem bewegen sich in diesem Bereich zahlreiche Schulkinder, Busfahrgäste und Besucher der Taunustherme, die wahrscheinlich alle zusammen dort täglich Hunderte von Haaren verlieren.
>Es ist also ohnehin schon sehr schwierig, hier irgendwelche gefundenen Haare dem Tatort beziehungsweise Tatvorgang zuordnen zu wollen. Der Herrhausen-Tatort ist aber überdies ein ganz besonderer Tatort. Denn hier gab es eine enorme Explosionsdruckwelle - nämlich der Bombe, die Herrhausen tötete. Sie sorgte dafür, daß sich die nicht lange vor dem Attentat verstärkten Scheiben des in der Nähe befindlichen Hallenbades"Taunus-Therme" erheblich durchbogen. Was hat sie erst mit irgendwelchen Haaren angestellt, die vielleicht im Bereich des Tatortes lagen?
>Auf ähnliche Schwierigkeiten stößt man prinzipiell natürlich auch am Rohwedder-Tatort: Gärten, Gras, Wiesen, Wind und Wetter (1. April). Haare verflüchtigen sich dort schnell, können andererseits aber auch schnell dorthin verschleppt werden. Zwar hat man die Haare angeblich auf einem Handtuch gefunden. Dafür müßte aber erstmal zweifelsfrei geklärt werden, daß das Handtuch von den Tätern stammt und nicht schon lange da lag oder sogar dort platziert wurde.
>Soweit die jüngsten Konstruktionen zum Thema"Dritte Generation".
>Der Verdachtsmoment in Sachen"Neue RAF" ist ein Überfall auf einen Geldtransporter in Duisburg-Rheinhausen mit mehr als einer Million Mark Beute am 30. Juli 1999. Dabei konnten angeblich nicht näher beschriebene"Abriebspuren" im Fluchtfahrzeug und Speichelreste in einem bei dem Raub verwendeten Motorradhelm mit Hilfe einer DNS-Analyse den beiden angeblichen"RAF" Leuten Staub und Klette zugeordnet werden. Angeblich, wohlgemerkt, denn die Hilfsbehörde der Bundesanwaltschaft, das BKA, ist am letzten angeblichen"RAF"-Tatort durch massenhafte Manipulation von Beweismitteln aufgefallen: Bad Kleinen. Einer solchen Ermittlungsbehörde kann man natürlich kein Vertrauen mehr schenken. Das gilt auch für die oben genannten Fälle.
>Die Spuren an Helm und Auto reichen für sich genommen jedoch ohnehin nicht: Vielleicht hatten die beiden die Utensilien nur verliehen, so wie unser Bundesaußenminister seinen VW-Bus, in dem immerhin Waffen transportiert wurden? Wenn solche"Beweise" zwingend wären, dann gehörte es sich doch, daß der Generalbundesanwalt umgehend Herrn Fischer auf die Anklagebank setzt.
>Man sieht: Wenn die Bundesanwaltschaft einen Verdacht äußerst, heißt das erstmal noch lange nichts. Und zwar auch und vor allem deshalb, weil ihre Verdachtskonstruktionen in der Vergangenheit am laufenden Meter in sich zusammenbrachen. Die angeblichen Top-RAF-Leute Christoph Seidler (früher als Herrhausen-Täter verdächtigt) und Barbara Meyer mußten sang- und klanglos auf freien Fuß gesetzt werden. Andrea Klump (früher ebenfalls HH-Verdächtige) konnte nicht einmal wegen Mitgliedschaft in dem Dunkelmann-Verein verurteilt werden. Schwer zu glauben, daß dann aber ihr in Wien erschossener Lebensgefährte Horst-Ludwig Meyer ein richtiger"RAF"-Mann gewesen sein soll - hatten sich die beiden etwa total auseinandergelebt?
>Ausgerechnet die Bundesanwaltschaft, die in den wesentlichen Fragen in Sachen"RAF" in den letzten 15 Jahren überhaupt keinen richtigen Verdacht mehr geäußert hat, will nun erzählen, sie hätte die Spur einer neuen"RAF" entdeckt? Staub und Klette lassen sich jedoch schon mit dem Geldtransporter-Überfall, wenn überhaupt, dann nur locker in Verbindung bringen. Und woraus schließen die Ermittler, die es bei den"RAF"-Attentaten seit 1985 auf eine Aufklärungsquote von Null Prozent gebracht haben, daß ausgerechnet diese Täter nun eine neue"RAF" aufmachen?
>Es sei eine"lebensfremde Annahme", daß sich Staub und Klette nun als"normale Schwerkriminelle ohne revolutionäres Ziel" betätigten, meint die Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Ist das alles? Indizien, Beweise? Null. Ganz im Gegenteil. Denn der Überfall ist bereits zwei Jahre her. Solange haben sich die beiden, sollten sie es überhaupt gewesen sein, schon als normale Schwerkriminelle betätigt. Für einen Zeitraum von zwei Jahren ist die Behörde also bereits widerlegt.
>Solche und ähnliche wilde Behauptungen führen dazu, daß nun selbst treue Anhänger des bundesanwaltlichen Thesen von einem RAF-Phantom von der Bundesanwaltschaft abfallen."Wenn etwas lebensfremd ist", so die taz,"dann diese Behauptung der Bundesanwaltschaft." Bereits eineinhalb Jahre ist es her, daß die Behörde mit Hilfe des BKA angeblich Spuren vom Tatort des Geldtransportüberfalls als die von Volker Staub identifizierte. Seither ist aber nichts an neuen"Erkenntnissen" hinzugekommen. Woran liegt es also, daß die Bundesanwaltschaft JETZT eine neue"RAF-Generation" aufmacht - mit null Beweisen?
>Die Behörde ist verzweifelt. Fortgesetztes Versagen seit mindestens 15 Jahren, Druck von allen Seiten, die Anschläge endlich aufzuklären, zerren an den Nerven. Der Erklärungsdruck macht dem Generalbundesanwalt zu schaffen. Er muß irgendetwas präsentieren. Nach dem offiziellen Ende der"RAF" vor wenigen Jahren hat die Ermittlungsbehörde nun die nackte Existenzangst gepackt.
>Das allzu durchschaubare Manöver mit dem angeblichen Grams-Haar, mit dem die Verantwortung für die Anschläge der dritten Generation auf einen Toten geschoben werden soll, reicht zudem nicht mehr aus beziehungsweise hat den Druck noch verstärkt. Deshalb wird nun auf völlige Phantome wie Staub und Klette zurückgegriffen. Den toten Grams hat man immerhin schon mal physisch wahrnehmen können, Staub und Klette geistern immer nur durch die Verdachtskonstruktionen von BAW und BKA, sollen allenfalls mal schemenhaft auf irgendwelchen Fotos aufgetaucht sein.
>Beachtlich übrigens, wie die Bundesanwaltschaft einmal mehr ihren eigenen Irrtum als Erkenntnis verkauft. Wenn es nämlich stimmen würde, daß sich die"RAF" nur kurze Zeit nach ihrer Selbstauflösung wieder formiert hätte, wäre das die endgültige Bankrotterklärung für BAW, BKA und Verfassungsschutz. Schließlich haben diese Behörden das"Auflösungspapier" der Dunkelmänner als DIE Abschlußerklärung der"RAF" verkauft und das Kapitel"RAF" in der Bundesrepublik damit offiziell abgeschlossen. April, April?
>"Es bleibt der Verdacht", schreibt die taz,"dass hinter den letzten RAF-Meldungen die Furcht der Ermittler steht, sie könnten als erfolglos und überflüssig erscheinen." Gerhard Wisnewski
*** literatur zum thema: - das raf-phantom
- was geschah in bad kleinen (beide knaur-verlag
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