Campo
27.05.2001, 23:08 |
Der Euro und die Sammlermünzen Thread gesperrt |
Hallo,
Vielleicht interessiert dieser Aspekt ja jemand im Board:
Wie ist das eigentlich mit den Sammlermünzen bei der Euro-Umstellung. Z.B. die 10 DM Münzen, die zur Olympiade in München 72 ausgegeben wurden. Sie sind heute noch gesetzliches Zahlungsmittel und unterliegen der Annahmepflicht, wie die vielen anderen 10 DM und 5 DM-Münzen, die später ausgegeben wurden danach und davor.
Klar ist, sie können umgetauscht werden. Aber tun die Sammler dies. Und wieviel davon in der Summe gibt es eigentlich. Soweit ich weiß, werden Sammlermünzen, obgleich gesetzliches Zahlungsmittel, nicht zur ausgegebenen Geldmenge gezählt!! (kann dies jemand hier bestätigen?) Man ging bei der Prägung nämlich davon aus, daß Sammlermünzen Konsumgut sind und nicht in Umlauf kommen.
So war ja auch bei der Refinanzierung der geplanten Olympiade in Berlin 2000 der Münzprägungsgewinn für Sammlermünzen kein unerheblicher Bestandteil. Frage: Wäre dies nicht eine verdeckte Staatssubvention gewesen, schließlich ist ja der Prägegewinn ein Einkommen des Staates - aber wenn man einfach Sammlermünzen nicht zur Geldmenge zählt - dann... na ja.
Gibts Sammler unter Euch? Wat nu? Bis heute war die Sicherheit da, dass eine 10 DM Münze von 1972 immer mindestens 10 DM war. Das ändert sich jetzt - der Katalogwert dieser Münzen liegt auch nicht deutlich drüber - und den Silberanteil daran kann man wohl auch vergessen.
Und - wo ich schon am Thema bin: Was ist mit den 100 DM- Goldmünzen? Ich erinnere mich nur dunkel, aber bin mir sicher, dass solche vor ca 15-20 Jahren ausgegeben worden sind. Der Verkauf soll ein Flop gewesen sein, aber trotzdem: Wie hoch war da eigentlich der Goldanteil? Was machen die Besitzer mit dieser Münze, die ja noch Zahlungsmittel ist? Verkaufen (also umtauschen) oder halten? Lieber halten, weil viele umtauschen, um so etwas selteneres zu besitzen?
Kann man so eine Goldmünze nicht sehr leicht"fälschen"?
Vorausgesetzt, dass da nicht so viel Gold drin ist. Oder ist da die Legierung so schwer herauszufinden? Oder der Aufwand so hoch?
Finis. Eigentlich wollt ich ja was berichten, aber jetzt beim Texten habe ich etliche Fragen gestellt, aber vielleicht interessiert es ja einige hier - großartig ökonomisch relevant ist das sicher nicht, aber theoretisch doch schon.
viele Grüße
Campo
<center>
<HR>
</center> |
Aldibroker
27.05.2001, 23:35
@ Campo
|
Re: Der Euro und die Sammlermünzen |
Ich glaube das ist wie mit den Briefmarken, das ganze Zeug wird viel zu teuer eingekauft und wenn man es wieder loswerden will, bekommt man nur noch die Hälfte. Die blaue Mauritius kennt man nicht, also wird sie auch für den Nominalwert weggegeben und die Münzexperten verdienen sich die goldene Nase.
Ich gebe die 10 DM Dinger mit weg, paar mal Brötchen kaufen und wenn die dann mal wirlich Sammlerwert bekommen, habe ich anderen eine große Freude bereitet.
Ein hier völlig ahnungsloser Aldi
Gruß
<center>
<HR>
</center> |
Campo
28.05.2001, 00:08
@ Aldibroker
|
Re: Der Euro und die Sammlermünzen |
>Ich glaube das ist wie mit den Briefmarken, das ganze Zeug wird viel zu teuer eingekauft und wenn man es wieder loswerden will, bekommt man nur noch die Hälfte. Die blaue Mauritius kennt man nicht, also wird sie auch für den Nominalwert weggegeben und die Münzexperten verdienen sich die goldene Nase.
>Ich gebe die 10 DM Dinger mit weg, paar mal Brötchen kaufen und wenn die dann mal wirlich Sammlerwert bekommen, habe ich anderen eine große Freude bereitet.
>Ein hier völlig ahnungsloser Aldi
>Gruß
Apropo Briefmarken: Ich erinnere mich, daß vor ca 20 Jahren dies mal als mögliche spekulative Anlage öfters in der Presse kolportiert wurde. Man hat leider nicht mitgeteilt, auf welches Spezialgebiet man sich hätte konzentrieren sollen... (Der Alternative Nobelpreis ist ja tatsächlich durch den Verkauf einer Briefmarkensammlung entstanden)
Heute ist es so, dass man auf jedem gut bestückten (professionellen!) Flohmarkt unabgestempelte Briefmarken bekommt: für 90 DM 100 DM in Briefmarken. Vor ein paar Jahren habe ich das noch regelmäßig so gekauft. Die Sonderbriefmarken von der Olympiade in München 72 z.B. sind alle heute noch gültig, nur wurde irgendwann für Briefmarken aus den fünfziger Jahren eine Grenze gesetzt.
Aber Aldi, danke für den Hinweis, ich glaub, das die alten Briefmarken mit dem Euro schnell ungültig werden, und das heißt, dass ich mal demnächst wieder zum Flohmarkt gehen sollte - die Briefmarkenhändler müßten auch nervös werden und ich bekomme vielleicht für 75 DM 100 DM in Briefmarken. Es ist ja nicht nur die Ersparnis in DM, die diesen Kauf motiviert, sondern, man kann mit diesen Briefmarken vielen Briefmarkenfreunden (meistens deren Kindern, die sammeln) eine große Freude machen. Und schön bunt sehen die Briefe dann aus - ich hab noch vor 4-5 Jahren über dreißig Jahre alte 5 Pfennig- Briefmarken als Ergänzungsbriefmarken verklebt.
Was der Euro alle so bewirkt..... *g*
viele Grüße und gut Nacht
Campo
<center>
<HR>
</center> |
ManfredF
28.05.2001, 03:13
@ Campo
|
Re: Der Euro und die Sammlermünzen |
für 100DM kriegt man nicht viel Gold, d.h. die Münze muß recht klein gewesen sein. Bei Münzen wird, soweit ichs weiß, Feingold 999 verwendet, also keine Legierung. Fälschung macht deshalb keinen Sinn, da bei Goldmünzen der Wert meist Goldwert+Prägeaufschlag ist.
<center>
<HR>
</center> |