Talleyrand
31.05.2001, 15:57 |
Eine debitistische, grundsätzliche Frage zur Bankgesellschaft - Berlin - Affäre: Thread gesperrt |
Zunächst ein Zitat aus Spiegel-Online:
->Der Vorgang sprengt alle Dimensionen. Mindestens sechs, vermutlich sogar acht Milliarden Mark zusätzliche Schulden muss der Berliner Senat in diesem Jahr im Namen der Bürger aufnehmen, um die staatseigene Bankgesellschaft Berlin vor dem Konkurs zu retten und eingeplante, aber ausgefallene Einnahmen aus Verkäufen der Bank zu kompensieren.
8.000.000.000 Mark! Das ist mehr als ein Fünftel eines gesamten Jahresetats, knapp viermal so viel wie dem Land jährlich seine Universitäten wert sind, 80-mal so viel, wie landesweit von Marzahn bis nach Neukölln für die Jugendarbeit zur Verfügung stehen. <-
Jetzt meine ernsthafte Frage:
Wenn ich ein Konto bei einer der Banken der BB hätte, dann würde ich das Konto flugs räumen. Mit einer Depotübertragung würde ich mir ggf. Zeit lassen, da kann ja zunächst nichts passieren.
Aber das Geld! Wenn die BB pleite geht, dann ist es weg... Die Konkursmasse dürfte nicht sicherstellen, daß alle Einlagen zurückgezahlt werden.
Und der so gern bemühte"Einlagensicherungsfonds"? Der setzt voraus, daß alle Mitglieder zur Zahlung der unerwartet (?) hohen Summen bereit sind.
Da es aber nicht allen Banken blendend gehen soll und man ja auch den value des shareholders beachten muss, dürfte das in Frage stehen.
WARUM also kein Bankenrun in Berlin?
Ich versteh es nicht.
Wer weiss Rat?
Gruss! T.
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Aldibroker
31.05.2001, 16:25
@ Talleyrand
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setzte mal die Bilanz-/Verlustsumme der BB in Relation zur Gesamtbilanzsumme |
aller Banken und Sparkassen (Geldinstitute) und der offiziell ausgewiesenen Gewinnen. Wenn Du das gleiche sogar mit dem Cash Flow machst, wird Dir manches klarer. Wie hat da neulich doch ein Deutsch-Banker sich zur Millardenpleite Schneider geäußert: peanuts!
In der Tat gehört es zum kapitalistischen System, daß einige Marktteilnehmer ins Gras beißen müssen, damit es anderen noch besser geht. Nein so einfach ist es mit der Finanzkrise nun auch wieder nicht.
Herzliche Grüße Tally
Dein Aldi
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Heller
31.05.2001, 16:32
@ Talleyrand
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Ich habe ein Konto bei der BB! Kein Problem, wurde mir gesagt... |
Es handelt sich um ein sogenanntes Berlin-Darlehen (noch von vor der Wende) über die Berlin-Hyp (Tochter der BB) mit Laufzeit 2014 (krieg ja eh nur die Hälfte zurück, da in Euro:-)).
Ich hatte Anfang der Woche dort angerufen und mir wurde gesagt, dass im Konkursfall der Bank das Land Berlin haftet (da die Berlin-Hyp wohl nur die Abwicklung bewerkstelligt, das Geld aber vom Land Berlin für Wohnungsbau weiterverliehen wurde).
Mich würde es sehr interessieren, was mit diesem meinem Anspruch (20% sind bisher getilgt) passieren wird, wenn die BB das Zeitliche segnet.
Falls sie es nicht tut, mache ich mir trotzdem wenig Hoffnung, dass ich mir von dem Geld in 2014 noch viel mehr als ein Straßenbahnticket werde kaufen können.
Sch... langfristige Darlehen. Ich hatte früher ja auch mal Lebensversicherungen mit 25 Jahren Laufzeit. Die habe ich längst gekündigt und am Aktienmarkt dezimiert (aber ich glaube, unterm Strich ist noch mehr übrig, als wenn ich es in der LV belassen hätte und gelernt habe ich auch was).
Soviel von vermeintlich"sicheren Anlageformen".
Doch zurück zum Berlindarlehen: Wer kennt sich da besser aus? Wäre sehr froh über sachdienliche Hinweise (Aktenzeichen XY-ungelöst).
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Maximilian
31.05.2001, 16:44
@ Heller
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Re: Ich habe ein Konto bei der BB! Kein Problem, wurde mir gesagt... |
>Es handelt sich um ein sogenanntes Berlin-Darlehen (noch von vor der Wende) über die Berlin-Hyp (Tochter der BB) mit Laufzeit 2014 (krieg ja eh nur die Hälfte zurück, da in Euro:-)).
>Ich hatte Anfang der Woche dort angerufen und mir wurde gesagt, dass im Konkursfall der Bank das Land Berlin haftet (da die Berlin-Hyp wohl nur die Abwicklung bewerkstelligt, das Geld aber vom Land Berlin für Wohnungsbau weiterverliehen wurde).
>Mich würde es sehr interessieren, was mit diesem meinem Anspruch (20% sind bisher getilgt) passieren wird, wenn die BB das Zeitliche segnet.
>Falls sie es nicht tut, mache ich mir trotzdem wenig Hoffnung, dass ich mir von dem Geld in 2014 noch viel mehr als ein Straßenbahnticket werde kaufen können.
>Sch... langfristige Darlehen. Ich hatte früher ja auch mal Lebensversicherungen mit 25 Jahren Laufzeit. Die habe ich längst gekündigt und am Aktienmarkt dezimiert (aber ich glaube, unterm Strich ist noch mehr übrig, als wenn ich es in der LV belassen hätte und gelernt habe ich auch was).
>Soviel von vermeintlich"sicheren Anlageformen".
>Doch zurück zum Berlindarlehen: Wer kennt sich da besser aus? Wäre sehr froh über sachdienliche Hinweise (Aktenzeichen XY-ungelöst).
Habe mich heute mit einem Freund unterhalten, der ein Berlin-Darlehen (LZ 2017) der Berlin-Hyp geerbt hat. Wurde seitens der BB zum August gekündigt, letzte Zahlung im April.
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Talleyrand
31.05.2001, 17:32
@ Aldibroker
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Danke für Deine Belehrung, vielleicht liest Du Dir meine Frage nochmal durch, |
denn nicht jeder treugläubige Bankkunde stellt, bevor er sich entscheidet, zu paniken, die von Dir vorgeschlagenen Branchenanalyse an.
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