igelei
15.07.2000, 13:27 |
Die Sommerrallye läuft, wie lange?... mT Thread gesperrt |
Greenspan hat (wieder einmal) seine These dargelegt, dass der technische Fortschritt die Produktivität weiter steigen lassen würde, daher keine aktuellen Inflationsrisiken drohen würden und sein übliches blablabla. Mal abgesehen davon, wie vertrauenswürdig US-Regierungszahlen über Inflation usw. sind, die Rallye läuft und scheint noch eine Weile weitergehen zu wollen (sollen?). Seit Ende März dürfte AG etwas von der"Milleniums-Kohle" abgezogen haben, scheinbar scheint dieser Vorgang nun zu Ende zu sein. Leider war es nicht mehr möglich, den genauen Geldmengenverlauf zu verfolgen, da die FED die Veröffentlichung der U.S.-M1... U.S.-M3 seit Anfang April eingestellt hat (sozusagen: we are in a boot and we heading through the dark ;-)...).
Was fällt an den aktuellen Rallyes auf? Sie scheint breiter angelegt zu sein, während in den letzten Jahren die Asset-Inflation in den grossen Werten der Major Indizes ablief, steigt momentan die AD-Linie an, während der Dow nicht gerade explodiert ist in letzter Zeit. Gleichzeitig ist der (relativ breite) S&P 500 fast in der Nähe seines ATHs. Einzig bei der NASDAQ scheint alles wieder so wie früher zu sein, was vermutlich eher daran liegt, dass die Anleger entweder daran glauben (konditioniert sind), dass immer jemand den Index aus der Scheisse zieht, wenn er z. B. im Tagesverlauf ein nettes Minus von 8% erreicht hat oder eine neu gewonne Horde Schafe durch die NASDAQ zieht (wenn man Typen wie Stockie im ConSors-Board sieht, war die Konditionierung ja offensichtlich so erfolgreich, dass er meinte, es wäre ja nix passiert-allerdings erst, seit es wieder aufwärts geht).
However, wir sind in einer Rallye, mindestens durch die Earnings-Saison. Da die nächste Krise jedoch schon auf uns wartet (wie AG ja schon sagte), sollen"Maßnahmen getroffen werden, die nächsten Probleme zu lösen (jetzt wo ALLES IN ORDNUNG ist-LOL)...". Wie wird Alan nun kommende Probleme lösen? Da er sich auf seine alten Tage wohl nix Neues mehr einfallen lassen wird, wohl auf die gleiche Weise, wie er das LTCM-, Russland-, Asien-, Mexiko- oder welches Problem auch immer er gelöst zu haben glaubt (scheiss Satz ich weiss).
Dem Gelddrucken, den amerikanischen Verbraucher animieren, mehr (auf Kredit natürlich) zu konsumieren und schon ist die Welt (wie ja im Moment gerade) wieder gesund. Keynes in Reinform also. Die Frage bleibt allerdings (gleichgültig ob man J. M. K. nun mag oder nicht) ob es tatsächlich nötig ist, jedes (auch nur eingebildete) Problem wie y2k mit einer wall of money zuzumauern. Vielleicht hat es ja schlicht und einfach einen aus der Medizin bekannten Effekt: Wenn mal eine richtige Krankheit kommt, wirkt die Antibiotika nicht mehr, wenn man vorher jedes noch so kleine Zipperlein mit schwerem Geschütz bekämpft.
Nehmen wir an, AMZN macht pleite, wie sieht dann das Sentiment aus (z.B. am Neuen Markt)? Glaubt Alan wirklich, das mit Gelddrucken lösen zu können? Um ehrlich zu sein, ich denke, dass der ganze Harry Potter Hype nur dazu dient, AMZN noch ein paar Monate über Wasser zu halten.
Also als Fazit: LONG ja, mit engen Stopps. Es sieht so aus, als könnten sie die Blase noch etwas aufrecht erhalten. BTW unter welchem Präsidenten könnte man den Markt besser zusammenbrechen lassen als unter einem Depp wie Gore mit einem Larry Summers als Finanzminister.
MfG
igelei
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JüKü
15.07.2000, 13:44
@ igelei
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Interessanter Beitrag! owT |
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Ratzebutz
15.07.2000, 14:35
@ igelei
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Re: Die Sommerrallye läuft, wie lange?... mT |
>Greenspan hat (wieder einmal) seine These dargelegt, dass der technische Fortschritt die Produktivität weiter steigen lassen würde, daher keine aktuellen Inflationsrisiken drohen würden und sein übliches blablabla. Mal abgesehen davon, wie vertrauenswürdig US-Regierungszahlen über Inflation usw. sind, die Rallye läuft und scheint noch eine Weile weitergehen zu wollen (sollen?). Seit Ende März dürfte AG etwas von der"Milleniums-Kohle" abgezogen haben, scheinbar scheint dieser Vorgang nun zu Ende zu sein. Leider war es nicht mehr möglich, den genauen Geldmengenverlauf zu verfolgen, da die FED die Veröffentlichung der U.S.-M1... U.S.-M3 seit Anfang April eingestellt hat (sozusagen: we are in a boot and we heading through the dark ;-)...).
>Was fällt an den aktuellen Rallyes auf? Sie scheint breiter angelegt zu sein, während in den letzten Jahren die Asset-Inflation in den grossen Werten der Major Indizes ablief, steigt momentan die AD-Linie an, während der Dow nicht gerade explodiert ist in letzter Zeit. Gleichzeitig ist der (relativ breite) S&P 500 fast in der Nähe seines ATHs. Einzig bei der NASDAQ scheint alles wieder so wie früher zu sein, was vermutlich eher daran liegt, dass die Anleger entweder daran glauben (konditioniert sind), dass immer jemand den Index aus der Scheisse zieht, wenn er z. B. im Tagesverlauf ein nettes Minus von 8% erreicht hat oder eine neu gewonne Horde Schafe durch die NASDAQ zieht (wenn man Typen wie Stockie im ConSors-Board sieht, war die Konditionierung ja offensichtlich so erfolgreich, dass er meinte, es wäre ja nix passiert-allerdings erst, seit es wieder aufwärts geht).
>However, wir sind in einer Rallye, mindestens durch die Earnings-Saison. Da die nächste Krise jedoch schon auf uns wartet (wie AG ja schon sagte), sollen"Maßnahmen getroffen werden, die nächsten Probleme zu lösen (jetzt wo ALLES IN ORDNUNG ist-LOL)...". Wie wird Alan nun kommende Probleme lösen? Da er sich auf seine alten Tage wohl nix Neues mehr einfallen lassen wird, wohl auf die gleiche Weise, wie er das LTCM-, Russland-, Asien-, Mexiko- oder welches Problem auch immer er gelöst zu haben glaubt (scheiss Satz ich weiss).
>Dem Gelddrucken, den amerikanischen Verbraucher animieren, mehr (auf Kredit natürlich) zu konsumieren und schon ist die Welt (wie ja im Moment gerade) wieder gesund. Keynes in Reinform also. Die Frage bleibt allerdings (gleichgültig ob man J. M. K. nun mag oder nicht) ob es tatsächlich nötig ist, jedes (auch nur eingebildete) Problem wie y2k mit einer wall of money zuzumauern. Vielleicht hat es ja schlicht und einfach einen aus der Medizin bekannten Effekt: Wenn mal eine richtige Krankheit kommt, wirkt die Antibiotika nicht mehr, wenn man vorher jedes noch so kleine Zipperlein mit schwerem Geschütz bekämpft.
>Nehmen wir an, AMZN macht pleite, wie sieht dann das Sentiment aus (z.B. am Neuen Markt)? Glaubt Alan wirklich, das mit Gelddrucken lösen zu können? Um ehrlich zu sein, ich denke, dass der ganze Harry Potter Hype nur dazu dient, AMZN noch ein paar Monate über Wasser zu halten.
>Also als Fazit: LONG ja, mit engen Stopps. Es sieht so aus, als könnten sie die Blase noch etwas aufrecht erhalten. BTW unter welchem Präsidenten könnte man den Markt besser zusammenbrechen lassen als unter einem Depp wie Gore mit einem Larry Summers als Finanzminister.
>MfG
>igelei
A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
Aber leider sieht's langsam so aus.
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igelei
15.07.2000, 15:17
@ Ratzebutz
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Re: Die Sommerrallye läuft, wie lange?... mT |
>A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
>Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
>mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
>Aber leider sieht's langsam so aus.
Naja, wenn man so will hatten wir das ja alles schon mal. In der öffentlichen Meinung hat sich der Glaube durchgesetzt, dass die Fehler von 1928/29 sich nicht wiederholen werden (schnelle Zinserhöhungen und starke Schrumpfung der Geldmenge). Mag sein, dass sie sich die Fehler nicht wiederholen, ich glaube jedoch, sie machen momentan ANDERE.
MfG
igelei
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Das Orakel
15.07.2000, 15:21
@ igelei
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Anmerkung zu Amazon |
>Nehmen wir an, AMZN macht pleite,....
xxxxx Die Annahme Amazon würde pleite machen,halte ich für völlig abwegig.
Amazon wird zwar momentan nicht optimal gemanagt(siehe z.B. Potter Buch),ist
aber ein dominanter Player im ´Internet-Kaufhaus-Segment`.Der Brandname
Amazon allein ist mindestens eine Milliarde wert.Vorstellen könnte ich mir
eine Übernahme in der Zukunft,aber ein Verschwinden vom Kurszettel wird es nicht geben.
MfG
Das Orakel
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igelei
15.07.2000, 16:03
@ Das Orakel
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Re: Anmerkung zu Amazon |
>xxxxx Die Annahme Amazon würde pleite machen,halte ich für völlig abwegig.
Auf die Schnelle von yahoo:
"For the the three months ended 3/31/00, revenues increased 95% to $573.9 million. Net loss totalled $308.4 million, up from $61.7 million. Revenues reflect an increase in units sold due to growth of the customer base and repeat customers. Higher loss reflects expansion of the distribution center network."
Völlig abwegig, dass die pleite gehen? Naja.
>Amazon wird zwar momentan nicht optimal gemanagt(siehe z.B. Potter Buch),ist
>aber ein dominanter Player im ´Internet-Kaufhaus-Segment`.Der Brandname
>Amazon allein ist mindestens eine Milliarde wert.Vorstellen könnte ich mir
>eine Übernahme in der Zukunft,aber ein Verschwinden vom Kurszettel wird es nicht geben.
Ich weiss nicht mehr, wo ich es gelesen habe, aber die aktuellen Schulden liegen wohl bei über 4 Milliarden. Wer sagt, dass der Brandname verschwinden muss? Vielleicht würde den ja jemand kaufen, bleiben aber summa sumarum nette 3 Milliarden Schulden übrig, d. h. bei der aktuellen Customer-Basis von 17 Mio. Kunden müssten sie schon pro Kunde einen Reingewinn von 176$ erzielen. Sind wir nett und setzen Profit-Margins von 10% im Buchhandel voraus (die es zwar nicht gibt) müsste jeder Kunde also für 1760 $ Bücher kaufen, damit die gerade mal +/- 0 rauskommen. Klar verkaufen die noch anderen Mist, aber ich glaube nicht, dass Profitraten >3% jemals erreicht werden. Und stoppen sie die Kundenaquise sind sofort genügend Konkurrenten da (vielleicht irgendwann walmart oder k-mart oder target oder sears online, wer weiss?). Sie haben nur eins, dass ist der Brandname. Ob das reicht, damit in Zukunft zu überleben, werden wir sehen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die großen Retailer sich einen solchen Klotz ans Bein binden würden, falls eine Übernahme des Pleitekandidates ansteht. Aber wer weiss?
MfG
igelei
>MfG
>Das Orakel
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black elk
15.07.2000, 16:17
@ Das Orakel
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Re: Anmerkung zu Amazon |
Hi Orakel,
2 Zockerwerte scheinen mir interessant.
- JDS Uniphase könnte sich in einer Welle 5 als expanding triangle befinden mit neuen ATH's
- i2 Technologies könnte gerade eine Welle 4 als triangle beendet haben und sich in einer 5 befinden mit Kursziel knapp 300
Natürlich nur ein Szeanrio, ob es wirklich so kommt weiß keiner. Wenn ich mir die Charts so angucke, dann kann ich mir eine letzte Schwachsinnsrally bei den o.g. total überbewerteten Aktien durchaus vorstellen.
Gruß black elk
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dottore
15.07.2000, 16:26
@ igelei
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Re: Die Sommerrallye läuft, wie lange?... mT |
>>A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
>>Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
>>mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
>>Aber leider sieht's langsam so aus.
>Naja, wenn man so will hatten wir das ja alles schon mal. In der öffentlichen Meinung hat sich der Glaube durchgesetzt, dass die Fehler von 1928/29 sich nicht wiederholen werden (schnelle Zinserhöhungen und starke Schrumpfung der Geldmenge). Mag sein, dass sie sich die Fehler nicht wiederholen, ich glaube jedoch, sie machen momentan ANDERE.
>MfG
>igelei
Ja vor allem den, die früheren"Fehler" diesmal zu vermeiden. Klingt blöd, soll aber heißen: Sie haben die wirklichen früheren Fehler nicht erkannt! Das hat nichts mit Zinserhöhungen zu tun (obwohl wieder mal zu bestaunen) und nix mit der sog."Geldmenge" (diesen Unfug gibt per definitionem nicht; Geld ist immer ein Schuldtitel bzw. kommt gegen Schulden auf die Welt und"Menge" ist wie der Name schon verrät ein Mengenproblem und Mengen gibt es nur bei Sachen;"Geldmenge" verwechselt also - grob gesagt Schuldrecht mit Sachenrecht). Abgesehen davon - neue Zahlen bringe ich spätestens Montag - lag bis vor kurzem der Zuwachs dieser"Geldmenge" und zwar des sog."high powered money" (Begriff von Friedman) bei Null.
Der wirkliche frühere"Fehler" war das völlige Ausserachtlassen der STAATSVERSCHULDUNG (siehe dazu in aller Ausführlichkeit meine entzückende kleine"Krisenschaukel", wird jederzeit an Interessanten kostenlos verschickt, kleiner Service meinerseits, bestellen, falls gewünscht unter 040-34724709, Frau Grahnert).
Ansonsten die Grundtexte auf JüKüs Homepage lesen, von wegen"diesmal ist es anders".
d.
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dottore
15.07.2000, 16:45
@ igelei
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Re: Anmerkung zu Amazon |
>>xxxxx Die Annahme Amazon würde pleite machen,halte ich für völlig abwegig.
>Auf die Schnelle von yahoo:
>"For the the three months ended 3/31/00, revenues increased 95% to $573.9 million. Net loss totalled $308.4 million, up from $61.7 million. Revenues reflect an increase in units sold due to growth of the customer base and repeat customers. Higher loss reflects expansion of the distribution center network."
>Völlig abwegig, dass die pleite gehen? Naja.
>>Amazon wird zwar momentan nicht optimal gemanagt(siehe z.B. Potter Buch),ist
>>aber ein dominanter Player im ´Internet-Kaufhaus-Segment`.Der Brandname
>>Amazon allein ist mindestens eine Milliarde wert.Vorstellen könnte ich mir
>>eine Übernahme in der Zukunft,aber ein Verschwinden vom Kurszettel wird es nicht geben.
>Ich weiss nicht mehr, wo ich es gelesen habe, aber die aktuellen Schulden liegen wohl bei über 4 Milliarden. Wer sagt, dass der Brandname verschwinden muss? Vielleicht würde den ja jemand kaufen, bleiben aber summa sumarum nette 3 Milliarden Schulden übrig, d. h. bei der aktuellen Customer-Basis von 17 Mio. Kunden müssten sie schon pro Kunde einen Reingewinn von 176$ erzielen. Sind wir nett und setzen Profit-Margins von 10% im Buchhandel voraus (die es zwar nicht gibt) müsste jeder Kunde also für 1760 $ Bücher kaufen, damit die gerade mal +/- 0 rauskommen. Klar verkaufen die noch anderen Mist, aber ich glaube nicht, dass Profitraten >3% jemals erreicht werden. Und stoppen sie die Kundenaquise sind sofort genügend Konkurrenten da (vielleicht irgendwann walmart oder k-mart oder target oder sears online, wer weiss?). Sie haben nur eins, dass ist der Brandname. Ob das reicht, damit in Zukunft zu überleben, werden wir sehen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die großen Retailer sich einen solchen Klotz ans Bein binden würden, falls eine Übernahme des Pleitekandidates ansteht. Aber wer weiss?
>MfG
>igelei
>>MfG
>>Das Orakel
Und ein noch schnelleres auf die Schnelle:
Brandname amazon bringt 1 Mrd. - okay (solche Welt-Brands gibt's nicht oft; vermutlich stehen viele Internet-Werte zum Schluß nur noch mit ihren Brands da, vgl. die Auto-Industrie, ich habe noch Buicks erlebt und Nashs und Horchs und Bugattis und Adlers und zwar im Original und auf den Straßen fahrend usw.).
Dann ist die 1 Mrd bezogen auf die 4 Mrd Schulden eine Konkursquote von 25 %, und bezogen auf den Mkt Cap von gestern (15 Mrd) eine von ca. 7 %.
Damit sollte vielleicht doch nicht argumentiert werden.
d.
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Das Orakel
15.07.2000, 17:23
@ black elk
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Danke! - Was sagst du darüberhinaus zu TIBX? owT |
>Hi Orakel,
>2 Zockerwerte scheinen mir interessant.
>- JDS Uniphase könnte sich in einer Welle 5 als expanding triangle befinden mit neuen ATH's
>- i2 Technologies könnte gerade eine Welle 4 als triangle beendet haben und sich in einer 5 befinden mit Kursziel knapp 300
>Natürlich nur ein Szeanrio, ob es wirklich so kommt weiß keiner. Wenn ich mir die Charts so angucke, dann kann ich mir eine letzte Schwachsinnsrally bei den o.g. total überbewerteten Aktien durchaus vorstellen.
>Gruß black elk
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Das Orakel
15.07.2000, 17:27
@ dottore
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Wie wär´s mit 5 Milliarden für den Brandname? |
Lieber dottore,
so kann man doch nicht rechnen.-Ich bleibe bei meiner Einschätzung.Die Zukunft
wird zeigen,wer von uns beiden Recht behält!
Ich wünsche ein schönes Wochenende
Das Orakel
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aaa
15.07.2000, 19:04
@ igelei
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Die Geldmenge wächst!!! Das Wachstum des Wachstums schrumpft!!! (owT) |
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aaa
15.07.2000, 19:47
@ dottore
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In der Kriegswirtschaft dürfte das Problem der 30ern liegen!!! |
>>>A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
>>>Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
>>>mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
>>>Aber leider sieht's langsam so aus.
>>Naja, wenn man so will hatten wir das ja alles schon mal. In der öffentlichen Meinung hat sich der Glaube durchgesetzt, dass die Fehler von 1928/29 sich nicht wiederholen werden (schnelle Zinserhöhungen und starke Schrumpfung der Geldmenge). Mag sein, dass sie sich die Fehler nicht wiederholen, ich glaube jedoch, sie machen momentan ANDERE.
>>MfG
>>igelei
>Ja vor allem den, die früheren"Fehler" diesmal zu vermeiden. Klingt blöd, soll aber heißen: Sie haben die wirklichen früheren Fehler nicht erkannt! Das hat nichts mit Zinserhöhungen zu tun (obwohl wieder mal zu bestaunen) und nix mit der sog."Geldmenge" (diesen Unfug gibt per definitionem nicht; Geld ist immer ein Schuldtitel bzw. kommt gegen Schulden auf die Welt und"Menge" ist wie der Name schon verrät ein Mengenproblem und Mengen gibt es nur bei Sachen;"Geldmenge" verwechselt also - grob gesagt Schuldrecht mit Sachenrecht). Abgesehen davon - neue Zahlen bringe ich spätestens Montag - lag bis vor kurzem der Zuwachs dieser"Geldmenge" und zwar des sog."high powered money" (Begriff von Friedman) bei Null.
>Der wirkliche frühere"Fehler" war das völlige Ausserachtlassen der STAATSVERSCHULDUNG (siehe dazu in aller Ausführlichkeit meine entzückende kleine"Krisenschaukel", wird jederzeit an Interessanten kostenlos verschickt, kleiner Service meinerseits, bestellen, falls gewünscht unter 040-34724709, Frau Grahnert).
>Ansonsten die Grundtexte auf JüKüs Homepage lesen, von wegen"diesmal ist es anders".
>d.
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igelei
16.07.2000, 11:00
@ aaa
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ups, ich dachte, der ging erst 33 los ;-) oT |
>>>>A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
>>>>Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
>>>>mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
>>>>Aber leider sieht's langsam so aus.
>>>Naja, wenn man so will hatten wir das ja alles schon mal. In der öffentlichen Meinung hat sich der Glaube durchgesetzt, dass die Fehler von 1928/29 sich nicht wiederholen werden (schnelle Zinserhöhungen und starke Schrumpfung der Geldmenge). Mag sein, dass sie sich die Fehler nicht wiederholen, ich glaube jedoch, sie machen momentan ANDERE.
>>>MfG
>>>igelei
>>Ja vor allem den, die früheren"Fehler" diesmal zu vermeiden. Klingt blöd, soll aber heißen: Sie haben die wirklichen früheren Fehler nicht erkannt! Das hat nichts mit Zinserhöhungen zu tun (obwohl wieder mal zu bestaunen) und nix mit der sog."Geldmenge" (diesen Unfug gibt per definitionem nicht; Geld ist immer ein Schuldtitel bzw. kommt gegen Schulden auf die Welt und"Menge" ist wie der Name schon verrät ein Mengenproblem und Mengen gibt es nur bei Sachen;"Geldmenge" verwechselt also - grob gesagt Schuldrecht mit Sachenrecht). Abgesehen davon - neue Zahlen bringe ich spätestens Montag - lag bis vor kurzem der Zuwachs dieser"Geldmenge" und zwar des sog."high powered money" (Begriff von Friedman) bei Null.
>>Der wirkliche frühere"Fehler" war das völlige Ausserachtlassen der STAATSVERSCHULDUNG (siehe dazu in aller Ausführlichkeit meine entzückende kleine"Krisenschaukel", wird jederzeit an Interessanten kostenlos verschickt, kleiner Service meinerseits, bestellen, falls gewünscht unter 040-34724709, Frau Grahnert).
>>Ansonsten die Grundtexte auf JüKüs Homepage lesen, von wegen"diesmal ist es anders".
>>d.
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igelei
16.07.2000, 11:29
@ igelei
|
Sorry 39 natürlich. |
>>>>>A.G. und Co reden gern von"New Economy","New Era" etc. Ähnliche
>>>>>Begriffe hatten wir schon mal:"Neue Zeit","Neue Weltordnung","Neues Deutschland"... Wohin sowas führt haben wir hierzulande schon etwas
>>>>>mehr lernen müssen, als die Amis. Hoffentlich müssen sie's nicht auch.
>>>>>Aber leider sieht's langsam so aus.
>>>>Naja, wenn man so will hatten wir das ja alles schon mal. In der öffentlichen Meinung hat sich der Glaube durchgesetzt, dass die Fehler von 1928/29 sich nicht wiederholen werden (schnelle Zinserhöhungen und starke Schrumpfung der Geldmenge). Mag sein, dass sie sich die Fehler nicht wiederholen, ich glaube jedoch, sie machen momentan ANDERE.
>>>>MfG
>>>>igelei
>>>Ja vor allem den, die früheren"Fehler" diesmal zu vermeiden. Klingt blöd, soll aber heißen: Sie haben die wirklichen früheren Fehler nicht erkannt! Das hat nichts mit Zinserhöhungen zu tun (obwohl wieder mal zu bestaunen) und nix mit der sog."Geldmenge" (diesen Unfug gibt per definitionem nicht; Geld ist immer ein Schuldtitel bzw. kommt gegen Schulden auf die Welt und"Menge" ist wie der Name schon verrät ein Mengenproblem und Mengen gibt es nur bei Sachen;"Geldmenge" verwechselt also - grob gesagt Schuldrecht mit Sachenrecht). Abgesehen davon - neue Zahlen bringe ich spätestens Montag - lag bis vor kurzem der Zuwachs dieser"Geldmenge" und zwar des sog."high powered money" (Begriff von Friedman) bei Null.
>>>Der wirkliche frühere"Fehler" war das völlige Ausserachtlassen der STAATSVERSCHULDUNG (siehe dazu in aller Ausführlichkeit meine entzückende kleine"Krisenschaukel", wird jederzeit an Interessanten kostenlos verschickt, kleiner Service meinerseits, bestellen, falls gewünscht unter 040-34724709, Frau Grahnert).
>>>Ansonsten die Grundtexte auf JüKüs Homepage lesen, von wegen"diesmal ist es anders".
>>>d.
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aaa
16.07.2000, 11:54
@ igelei
|
Du hast in der Schule wohl auch nicht aufgepasst... |
sonst wäre dir aufgefallen, dass 1918 ein Weltkrieg endete, dessen
Schuldenlast Deutschlandland in den ruin trieb. Die USA liesen sich
ihre Kriegsdiensten gegenüber der Entente, in Form von Schulden
bezahlen, die sie ihrerseits gegenüber Deutschland einforderten. Die
Hausse bei den Amerikanern wurde von Europa und letzendlich vom
gedemütigten Deutschland getragen(Vertrag von Versaille). Das anheizen
der Inflation war politischer Wille in Deutschland, damit wurde der
Geldstrom nach Amerika unterbrochen. Die Biertischstrategen verwechseln
hier gerne Ursache und Wirkung.Ursache der Wirtschaftskreise war letzlich
der Krieg. Die US- Wirtschaft war übrigens auf Rüstung ausgerichtet und
hatte den Strukturwandel nur halbherzig durchgeführt. Warum auch? Ein paar
Jahre später knallte es wieder, wie manche im nachhinein wissen.
Aber gehen wir weitere 50 Jahre zurück: Im Krieg von 1870 war Frankreich
der"unterlegene". Was viele scheinbar auch nicht wissen, daß Frankreich
eine Reparationslast aufgebürdet wurde, mit dem der Gründerboom hierzulande
großkotzig finanziert wurde, bzw. die Börsen hochgejubert wurden. Was damals
verdient wurde, kann man heute noch an den Prachtbauten in den Städten
ermessen.
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igelei
16.07.2000, 13:27
@ aaa
|
Re: Du hast in der Schule wohl auch nicht aufgepasst... |
>sonst wäre dir aufgefallen, dass 1918 ein Weltkrieg endete, dessen
>Schuldenlast Deutschlandland in den ruin trieb.
Die Konferenzen über die deutschen Reparationszahlungen:
24.-29.1.1921 Konferenz in Paris legt die deutsche Leistung auf 269 Milliarden Goldmark, zahlbar in 42 Jahresraten, fest.
27.4. 1921 Die Reparationskommission ermäßigt die Summe auf 132 Milliarden Goldmark, zahlbar in 37 Jahresraten.
April-August 1924 Dawes-Plan Jährliche Zahlung von 5,4 Mrd. Mark bis 1928, danach jährlich 2,5 Mrd. Mark unter Verpfändung von Reichs-einnahmen (keine Laufzeit-Vereinbarung); Darlehen von 800 Mill. Goldmark.
Februar-Juni 1929 Young-Plan (2. Konferenz Januar 1930, im Reichstag angenommen 12.3.30): Reduzierung der Gesamtsumme auf 34,5 Mrd Goldmark, zahlbar in 59 Jahresraten (bis 1988), Stundung der Raten bis auf 1/3 der Ratenhöhe möglich.
Juni-Juli 1932 Konferenz von Lausanne Ablösung der Reparationszahlungen durch die einmalige Summe von 3 Milliarden
Quelle: www.zum.de/Faecher/G/BW/weimar/reparat.htm
Glaube kaum, dass diese Summe Deutschland in den Ruin trieb. Soviel ich weiss, waren das nicht alles Barleistungen, sondern auch Kohlelieferungen etc..
>Die USA liesen sich
>ihre Kriegsdiensten gegenüber der Entente, in Form von Schulden
>bezahlen, die sie ihrerseits gegenüber Deutschland einforderten. Die
>Hausse bei den Amerikanern wurde von Europa und letzendlich vom
>gedemütigten Deutschland getragen(Vertrag von Versaille). Das anheizen
>der Inflation war politischer Wille in Deutschland, damit wurde der
>Geldstrom nach Amerika unterbrochen. Die Biertischstrategen verwechseln
>hier gerne Ursache und Wirkung.Ursache der Wirtschaftskreise war letzlich
>der Krieg.
Nun dann muss ich mich wohl zu den Biertischstrategen zählen, denn ich glaube, dass der Krieg eher eine Folge der Weltwirtschaftskrise war.
>Die US- Wirtschaft war übrigens auf Rüstung ausgerichtet und
>hatte den Strukturwandel nur halbherzig durchgeführt. Warum auch? Ein paar
>Jahre später knallte es wieder, wie manche im nachhinein wissen.
>Aber gehen wir weitere 50 Jahre zurück: Im Krieg von 1870 war Frankreich
>der"unterlegene". Was viele scheinbar auch nicht wissen, daß Frankreich
>eine Reparationslast aufgebürdet wurde, mit dem der Gründerboom hierzulande
>großkotzig finanziert wurde, bzw. die Börsen hochgejubert wurden. Was damals
>verdient wurde, kann man heute noch an den Prachtbauten in den Städten
>ermessen.
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Maximilian
16.07.2000, 16:40
@ igelei
|
Frage zu histor. Zahlen |
Hi iglei,
was aaa oben schreibt ist, zumindest in BY, (Schul-)Lehrmeinung.
Im übrigen bezieht sich aaa auf den 1. WK und nicht, wie Du scheinbar verstehst, auf den zweiten.
Du hast hier Zahlen geliefert (mit Quelle) und ich frage mich nun nach den Relationen. 100 Mrd. können nun mal viel oder auch wenig sein (1923).
Hast Du auch Zahlen oder Quellen zum BIP in der Weimarer Rep., ich habe jetzt 1 Stunde gesucht und nichts gefunden.
Schönen SO
Maximilian
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dottore
16.07.2000, 16:59
@ Maximilian
|
Re: Frage zu histor. Zahlen |
>Hi iglei,
>was aaa oben schreibt ist, zumindest in BY, (Schul-)Lehrmeinung.
>Im übrigen bezieht sich aaa auf den 1. WK und nicht, wie Du scheinbar verstehst, auf den zweiten.
>Du hast hier Zahlen geliefert (mit Quelle) und ich frage mich nun nach den Relationen. 100 Mrd. können nun mal viel oder auch wenig sein (1923).
>Hast Du auch Zahlen oder Quellen zum BIP in der Weimarer Rep., ich habe jetzt 1 Stunde gesucht und nichts gefunden.
>Schönen SO
>Maximilian
Kein Problem, Zahlen liefert Onkel dottore alsbald nach: Was soll alles nachgeliefert werden? Bitte hier reinstellen.
BIP gab's damals ja noch nicht, da sog."volkswirtschaftliche Gesamtrechnung" eine Erfindung der Nachkriegszeit.
d.
<center>
<HR>
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igelei
16.07.2000, 18:28
@ Maximilian
|
Schätzung:... mkT |
... wenn man mal vom schlimmste Fall der Gesamtbelastung ausgeht (das insgesamt die deutschen Zahlen stimmen, also etwa 53 Mrd. Goldmark bezahlt wurden). In einer dt. 20-Mark-Goldmünze befanden sich 7,17 g Gold (http://home.tronet.de/gesamtschule/faecher/gl/geld/goldmark.htm). Damit hätte die gesamte Reparation ein Volumen von etwa 19000 Tonnen Gold in einem Zeitraum von 11 Jahren (1921-32). Stimmen die amerikanischen Zahlen von 20 Mrd. Reparationsleistung kommen also 7200 Tonnen zusammen. Ich vermute mal, dass es irgendwo in der Mitte liegt. Die Belastung pro Jahr könnte also in der Gegend von 1200 - 1500 Tonnen gelegen haben. Wenn man davon ausgeht, dass die Kaufkraft von Gold keine wesentlichen Unterschiede damals wie heute aufweist (das weiss ich allerdings nicht), könnte die jährliche Belastung in heutigen Zahlen bei 1500 Tonnen -> ca. 48 Mio. Unzen * 300$ -> 14 Mrd. Dollar pro Jahr gelegen haben. Da sind aber eine Unmenge Annahmen drin, also mit Vorsicht zu genießen. Klar scheint jedoch, dass keine Zahl raus kommt, die eine ganze Volkswirtschaft in den Ruin treiben würden. Ich hoffe, ich hab mich nicht irgendwo verrechnet.
MfG
igelei
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dottore
16.07.2000, 18:31
@ Maximilian
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Re: Frage zu histor. Zahlen hier: Antwort! |
>Hi iglei,
>was aaa oben schreibt ist, zumindest in BY, (Schul-)Lehrmeinung.
>Im übrigen bezieht sich aaa auf den 1. WK und nicht, wie Du scheinbar verstehst, auf den zweiten.
>Du hast hier Zahlen geliefert (mit Quelle) und ich frage mich nun nach den Relationen. 100 Mrd. können nun mal viel oder auch wenig sein (1923).
>Hast Du auch Zahlen oder Quellen zum BIP in der Weimarer Rep., ich habe jetzt 1 Stunde gesucht und nichts gefunden.
>Schönen SO
>Maximilian
Also, Freunde, für die Jahre 1928 bis 1944 gibt es nur ein korrektes Statistisches Handbuch von Deutschland, hg. vom Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebietes 1949. Alle anderen Zahlen sind schlecht oder Fakes, vor allem die NS-Zahlen.
Daraus S. 600 Das deutsche Volkseinkommen (Mio M bzw. RM):
1913: 45 693
1928: 75 373
1929: 73 448
1930: 68 524
1931: 56 466
1932: 45 175
1933: 46 514
1934: 52 765 und weiter ansteigend bis
1941: 97 825.
Genügt das oder werden weitere Zahlen gewünscht?
Stehe jederzeit zur Verfügung.
Gruß
d.
Ansonsten das Standardwerk von W.G. Hoffmann (Prof. Uni Münster) zur Wachstum der deutschen Wirtschaft im 19. / 20. Jh. das beste Buch zum Thema Deutsche Statistik überhaupt immer im Regal haben.
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Maximilian
16.07.2000, 20:02
@ igelei
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Re: Schätzung:... mkT |
Zur Kaufkraft,da denk ich sind 300$/oz viel zu niedrig angesetzt. Vor kurzem hörte ich was von einer Kaufkraftsteigerung in D um das 4,5-fache in den letzten 60 Jahren (seit 1952, aber nagle mich bitte nicht darauf fest). Und wenn ich mir die Konsumentenpreise in England (JüKü´s Goldseite) ansehe ist der Faktor 10 mit Sicherheit nicht zu hoch angesetzt: 140 Mrd.$
Dann kommt noch ein Dollarkurs von sicherlich mehr als 2,05 DM. Angenommen 3 DM/$, ergibt 420 Mrd. DM im Jahr.
Bundeshaushalt 1998 bei 900 Mrd.
Find ich dann schon ganz heftig und krisen-/kriegstreibend.
Maximilian
>... wenn man mal vom schlimmste Fall der Gesamtbelastung ausgeht (das insgesamt die deutschen Zahlen stimmen, also etwa 53 Mrd. Goldmark bezahlt wurden). In einer dt. 20-Mark-Goldmünze befanden sich 7,17 g Gold (http://home.tronet.de/gesamtschule/faecher/gl/geld/goldmark.htm). Damit hätte die gesamte Reparation ein Volumen von etwa 19000 Tonnen Gold in einem Zeitraum von 11 Jahren (1921-32). Stimmen die amerikanischen Zahlen von 20 Mrd. Reparationsleistung kommen also 7200 Tonnen zusammen. Ich vermute mal, dass es irgendwo in der Mitte liegt. Die Belastung pro Jahr könnte also in der Gegend von 1200 - 1500 Tonnen gelegen haben. Wenn man davon ausgeht, dass die Kaufkraft von Gold keine wesentlichen Unterschiede damals wie heute aufweist (das weiss ich allerdings nicht), könnte die jährliche Belastung in heutigen Zahlen bei 1500 Tonnen -> ca. 48 Mio. Unzen * 300$ -> 14 Mrd. Dollar pro Jahr gelegen haben. Da sind aber eine Unmenge Annahmen drin, also mit Vorsicht zu genießen. Klar scheint jedoch, dass keine Zahl raus kommt, die eine ganze Volkswirtschaft in den Ruin treiben würden. Ich hoffe, ich hab mich nicht irgendwo verrechnet.
>MfG
>igelei
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Maximilian
16.07.2000, 20:11
@ dottore
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Re: Frage zu histor. Zahlen hier: Antwort! |
Besten Dank, dottore,
nur eins noch: Goldmark ist doch nicht gleich Reichsmark, oder?
>Also, Freunde, für die Jahre 1928 bis 1944 gibt es nur ein korrektes Statistisches Handbuch von Deutschland, hg. vom Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebietes 1949. Alle anderen Zahlen sind schlecht oder Fakes, vor allem die NS-Zahlen.
>Daraus S. 600 Das deutsche Volkseinkommen (Mio M bzw. RM):
>1913: 45 693
>1928: 75 373
>1929: 73 448
>1930: 68 524
>1931: 56 466
>1932: 45 175
>1933: 46 514
>1934: 52 765 und weiter ansteigend bis
>1941: 97 825.
>Genügt das oder werden weitere Zahlen gewünscht?
>Stehe jederzeit zur Verfügung.
>Gruß
>d.
>Ansonsten das Standardwerk von W.G. Hoffmann (Prof. Uni Münster) zur Wachstum der deutschen Wirtschaft im 19. / 20. Jh. das beste Buch zum Thema Deutsche Statistik überhaupt immer im Regal haben.
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dottore
16.07.2000, 21:21
@ Maximilian
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Re: Frage zu histor. Zahlen hier: Antwort! |
>Besten Dank, dottore,
>nur eins noch: Goldmark ist doch nicht gleich Reichsmark, oder?
Ja und nein.
Reichsmark wurde 1: 1 Billion (alte) Mark im neuen Münz-Gesetz von 30. 8. 1924 eingeführt. Aber die Goldparität zur alten Mark (bis August 1914, als der Abgang vom Goldstandard uns widerfuhr - eine der größten Katastrophen überhaupt, denn so wurde erst die Finanzierung von WK I ermöglicht - Millionen Tote lassen grüßen), war gleich!
Unterschied: Bis 1914 konnte jeder inländische Inhaber einer Banknote der Reichsbank diese in Gold umtauschen (Kurs: ca. 4600 M pro Kilo, wenn ich mich recht erinnere, liefere aber gern die genaue Parität nach, wenn gewünscht), aber 1924 nur noch ausländische Notenbanken.
Bis 1914 also Goldstandard, ab 1924 nur noch Gold-Devisenstandard, weil nur noch"Devisen" (= Forderungen des Auslands) in Gold umgetauscht werden mussten bzw. konnten.
Dazu auch gleich noch die Reparationen: 27. April 1921 auf 132 Mrd. GM festgelegt (bei Parität von rd. 5 Mille pro Kilo Gold = ca. 26 000 Tonnen Gold (falls ich richtig rechne), also UNSINN, da die bis dahin welthistorisch gesamthaft geförderte Menge Gold wohl so bei ca. 50 - 60 000 Tonnen Gold gelegen haben dürfte.
Bis 1922 wurden erst ca. 1,5 Mrd. GM bezahlt, dann gab's diverse Herabstufungen, Dawesplan (bis 1928 nur noch 5,4 Mrd. jährlich, ab dann 2,5 Mrd.), Young-Plan (noch weniger).
Und am Schluss wurde dann nix mehr bezahlt.
Endgültige Schuldenregelung im Londoner Schuldenabkommen vom Februar 1953, worin BRD sich - als Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reiches - verpflichtete, endgültig ca. 7 Mrd. DM zu zahlen. Seit 1980 alles erledigt, weil bezahlt.
>>Also, Freunde, für die Jahre 1928 bis 1944 gibt es nur ein korrektes Statistisches Handbuch von Deutschland, hg. vom Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebietes 1949. Alle anderen Zahlen sind schlecht oder Fakes, vor allem die NS-Zahlen.
>>Daraus S. 600 Das deutsche Volkseinkommen (Mio M bzw. RM):
>>1913: 45 693
>>1928: 75 373
>>1929: 73 448
>>1930: 68 524
>>1931: 56 466
>>1932: 45 175
>>1933: 46 514
>>1934: 52 765 und weiter ansteigend bis
>>1941: 97 825.
>>Genügt das oder werden weitere Zahlen gewünscht?
>>Stehe jederzeit zur Verfügung.
>>Gruß
>>d.
>>Ansonsten das Standardwerk von W.G. Hoffmann (Prof. Uni Münster) zur Wachstum der deutschen Wirtschaft im 19. / 20. Jh. das beste Buch zum Thema Deutsche Statistik überhaupt immer im Regal haben.
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Maximilian
16.07.2000, 21:47
@ dottore
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Re: Frage zu histor. Zahlen hier: Antwort! |
Nochmals Danke,
besonders für die Stelle mit dem Unsinn. Meine Einschätzung was die die dt. Wirtschaftsgeschichte betrifft hat wieder Ihren angestammten Platz gefunden.
Maximilian
PS: Wo waren Sie eigentlich als ich für ein lausiges 15-minütiges Schulreferat zu Young/Dawes 5 Tage in der Schulbibliothek saß ;-)
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dottore
16.07.2000, 22:04
@ Maximilian
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Re: Frage zu histor. Zahlen hier: Antwort! |
>Nochmals Danke,
>besonders für die Stelle mit dem Unsinn. Meine Einschätzung was die die dt. Wirtschaftsgeschichte betrifft hat wieder Ihren angestammten Platz gefunden.
>Maximilian
>PS: Wo waren Sie eigentlich als ich für ein lausiges 15-minütiges Schulreferat zu Young/Dawes 5 Tage in der Schulbibliothek saß ;-)
Hi Maximilian -
that's efficiency. Wird hier im Board ganz große geschrieben. Jeder darf sich hier gern bedienen, soweit die Kräfte der anderen Board-Teilnehmer reichen.
Aber wir sind stark, sehr stark sogar! Jetzt ist 10:00 Uhr, ich sitze seit 8:30 am Desk, habe den Tag nicht mit Larifari verbracht oder die Sonne bestaunt, sondern a) dicke, große Zeitung gemacht (Schlagzeile"Haß-Attacke? Schumi schon nach 100 Metern rausgeschossen" usw. und b) mir Mühe gegeben, den Board-Teilnehmern in den Bereichen weiterzuhelfen, wo sie Fragen hatten.
Und das mit größtem Vergnügen. Ich als Old Hand sehe meine Aufgabe darin, jedem nach besten Kräften weiter zu helfen, solange es geht. Und hier in JüKüs Board habe ich halt so was wie den optimalen Platz dafür gefunden.
Ich bleibe also eine sichere Bank für jeden, der sie in Anspruch nehmen möchte. Und ich betrachte mich, wenn ich das so sagen darf, als eine Art"Ergänzung" zu dem eigentlichen Zweck des Boards, nämlich EWA bzw. EWT zu betreiben, die mich als Lebens- und besonders Börsen-Approach sehr beeindrucken. Von den vielen Teilnehmern hier, deren Beiträge mir allesamt sehr gut gefallen, mal ganz abgesehen.
Ist doch eigentlich nicht schlecht.
Grüße
Dein (und Euer aller)
d.,
der sich jetzt aber verabschieden muss, weil er endlich mal was essen sollte. Und bitte nicht meine"Daily Soap" (um mit meinem Freund Niquet zu reden) morgen vergessen:"Le Bon täglich". Keiner, der reinklickt, wird es bereuen.
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