Sascha
07.06.2001, 20:41 |
Große Ernüchterung am Goldmarkt (Kurzartikel)Thread gesperrt |
Hi Allerseits!
Folgender Artikel ist zwar schon aus dem Handelsblatt von gestern aber ich stell ihn trotzdem mal rein.
- - - - - - - - - - - -
Die Preise der Industriemetalle nähern sich ihren Jahrestiefständen
<font size=5>Große Ernüchterung am Goldmarkt</font>
Die Preise für Industriemetalle befinden sich derzeit voll im Sog der nach unten revidierten Wachtumsprognosen für die Weltwirtschaft. Der Ã-lpreis steht im Banne des Lieferstopps des Irak sowie der Opec-Beratungen in Wien. Bei Getreide sorgte der Preiseinbruch am Weizenmarkt für großes Aufsehen.
HANDELSBLATT, 6.6.2001
cla LONDON. Die zu Beginn dieser Woche veröffentlichten Zahlen über die nach wie vor umfangreichen Long-Positionen (Hausse-Spekulationen) auf Gold an der New Yorker Comex sind wahrscheinlich schon Schnee von gestern.
Stichtag für den mit den Baissekontrakten (Short-Positionen) saldierten Wert von 43 236 Lots (zu jeweils 100 Feinunzen) war der 29. Mai. Erst danach stürzte der nur kurz in höhere Regionen strebende Goldpreis (auf inzwischen 266 $ Feinunze) ab, <font color="#FF0000">nachdem er am 22. Mai im Londoner Nachmittagsfixing noch auf 292 Dollar je Feinunze emporgeschnellt war</font>.
Experten beim Finanzhaus UBS Warburg schätzen, dass von den 4 Mill. Feinunzen (das sind rund 124,4 Tonnen) an Haussepositionen, die in den zwei Wochen bis zum 22. Mai an der Comex gebildet worden waren, bereits 3 Mill. Feinunzen durch Gegengeschäfte wieder glattgestellt worden sind. Gegenwärtig wartet der Markt offenbar auf neue Impulse. An der Begründung für den jüngsten Preisausbruch, Gold werde wegen der zunehmenden Inflationsängste und aus Furcht vor einem baldigen Absturz des Dollars langfristig wieder zu einem bevorzugten Anlagevehikel, wagt derzeit kaum noch jemand zu glauben. Selbst die „Superbullen" von Mitte Mai führen den vorübergehenden Preisanstieg des gelben Metalls inzwischen weitgehend auf <font color="#FF0000">technische Faktoren </font>zurück.
Bei den Industriemetallen machten sich in den vergangenen Tagen insbesondere die sinkenden Einkaufsmanager-Indizes in den USA und Europa negativ bemerkbar. Die Preise für Aluminium und Kupfer haben sich an der Londoner Metallbörser LME inzwischen auf ihre Jahrestiefstände zurückgebildet. Bei Aluminium vermögen derzeit auch die Kapazitätskürzungen in Brasilien wegen der dortigen dürrebedingten Stromverknappung den Preis nicht zu stützen. Von Kapazitäten in Höhe von 1,277 Mill. t im Jahr sind bislang aber nur 77 000 t von Stilllegungen betroffen.
Der Rohölpreis steht derzeit ganz im Zeichen des Lieferstopps des Irak sowie der Opec-Ministerratstagung in Wien. Marktteilnehmer sind gespannt, ob das Kartell - allen voran Saudi Arabien - tatsächlich einspringen wird, wenn sich die irakischen Fehlmengen am Markt bemerkbar zu machen beginnen.
Bei den agrarischen Rohstoffen geriet Kakao unter beträchtlichen Abgabedruck. Gutes Erntewetter in den westafrikakanischen Anbaugebieten und eine Neudefinierung (regrading) der Qualitäten der Kontrakte an der Londoner Liffe waren die Hauptursachen des plötzlichen Preisverfalls. Der Julikontrakt in London stürzte binnen Wochenfrist um immerhin 70 auf 723 Pfund je t ab, der gleiche Termin in den USA um über 100 Dollar auf 930 Dollar je t.
Am amerikanischen Getreidemarkt kam der Aufschwung zu einem abrupten Ende. Eine Reihe von Prognosen über günstigere Wuchs- und Witterungsbedingungen für die Ernten in den USA und China ließen den Weizenpreis in Chicago kräftig einbrechen. Der Juli-Kontrakt verlor am Montag 7,25 Cents je Bushel und näherte sich mit 2,63 Dollar je Bushel dem bisherigen Tiefstwert des Kontrakts.
<center>
<HR>
</center> |
Hörbi
07.06.2001, 21:17
@ Sascha
|
Re: Sehr schön! Besoffen kann das Gold nicht steigen! Euphorie schadet (owT) |
> Hi Allerseits!
> Folgender Artikel ist zwar schon aus dem Handelsblatt von gestern aber ich stell ihn trotzdem mal rein.
> - - - - - - - - - - - -
> Die Preise der Industriemetalle nähern sich ihren Jahrestiefständen
><font size=5>Große Ernüchterung am Goldmarkt</font>
>Die Preise für Industriemetalle befinden sich derzeit voll im Sog der nach unten revidierten Wachtumsprognosen für die Weltwirtschaft. Der Ã-lpreis steht im Banne des Lieferstopps des Irak sowie der Opec-Beratungen in Wien. Bei Getreide sorgte der Preiseinbruch am Weizenmarkt für großes Aufsehen.
>HANDELSBLATT, 6.6.2001
>cla LONDON. Die zu Beginn dieser Woche veröffentlichten Zahlen über die nach wie vor umfangreichen Long-Positionen (Hausse-Spekulationen) auf Gold an der New Yorker Comex sind wahrscheinlich schon Schnee von gestern.
>Stichtag für den mit den Baissekontrakten (Short-Positionen) saldierten Wert von 43 236 Lots (zu jeweils 100 Feinunzen) war der 29. Mai. Erst danach stürzte der nur kurz in höhere Regionen strebende Goldpreis (auf inzwischen 266 $ Feinunze) ab, <font color="#FF0000">nachdem er am 22. Mai im Londoner Nachmittagsfixing noch auf 292 Dollar je Feinunze emporgeschnellt war</font>.
>Experten beim Finanzhaus UBS Warburg schätzen, dass von den 4 Mill. Feinunzen (das sind rund 124,4 Tonnen) an Haussepositionen, die in den zwei Wochen bis zum 22. Mai an der Comex gebildet worden waren, bereits 3 Mill. Feinunzen durch Gegengeschäfte wieder glattgestellt worden sind. Gegenwärtig wartet der Markt offenbar auf neue Impulse. An der Begründung für den jüngsten Preisausbruch, Gold werde wegen der zunehmenden Inflationsängste und aus Furcht vor einem baldigen Absturz des Dollars langfristig wieder zu einem bevorzugten Anlagevehikel, wagt derzeit kaum noch jemand zu glauben. Selbst die „Superbullen" von Mitte Mai führen den vorübergehenden Preisanstieg des gelben Metalls inzwischen weitgehend auf <font color="#FF0000">technische Faktoren </font>zurück.
>Bei den Industriemetallen machten sich in den vergangenen Tagen insbesondere die sinkenden Einkaufsmanager-Indizes in den USA und Europa negativ bemerkbar. Die Preise für Aluminium und Kupfer haben sich an der Londoner Metallbörser LME inzwischen auf ihre Jahrestiefstände zurückgebildet. Bei Aluminium vermögen derzeit auch die Kapazitätskürzungen in Brasilien wegen der dortigen dürrebedingten Stromverknappung den Preis nicht zu stützen. Von Kapazitäten in Höhe von 1,277 Mill. t im Jahr sind bislang aber nur 77 000 t von Stilllegungen betroffen.
>Der Rohölpreis steht derzeit ganz im Zeichen des Lieferstopps des Irak sowie der Opec-Ministerratstagung in Wien. Marktteilnehmer sind gespannt, ob das Kartell - allen voran Saudi Arabien - tatsächlich einspringen wird, wenn sich die irakischen Fehlmengen am Markt bemerkbar zu machen beginnen.
>Bei den agrarischen Rohstoffen geriet Kakao unter beträchtlichen Abgabedruck. Gutes Erntewetter in den westafrikakanischen Anbaugebieten und eine Neudefinierung (regrading) der Qualitäten der Kontrakte an der Londoner Liffe waren die Hauptursachen des plötzlichen Preisverfalls. Der Julikontrakt in London stürzte binnen Wochenfrist um immerhin 70 auf 723 Pfund je t ab, der gleiche Termin in den USA um über 100 Dollar auf 930 Dollar je t.
>Am amerikanischen Getreidemarkt kam der Aufschwung zu einem abrupten Ende. Eine Reihe von Prognosen über günstigere Wuchs- und Witterungsbedingungen für die Ernten in den USA und China ließen den Weizenpreis in Chicago kräftig einbrechen. Der Juli-Kontrakt verlor am Montag 7,25 Cents je Bushel und näherte sich mit 2,63 Dollar je Bushel dem bisherigen Tiefstwert des Kontrakts.
<center>
<HR>
</center> |
Talleyrand
07.06.2001, 21:41
@ Sascha
|
Zum Verhältnis Weizen / Gold |
Im"Buch vom Geld" von Lattmann / Trachsler (1989) wird Gold übrigens noch völlig gleichwertig anderen Anlageformen gegenüber behandelt.
Dort wird auf das durchschnittliche Verhältnis Weizen zu Gold hingewiesen:
1 Bushel Weizen = 0,3 - 0,4 Gramm Gold.
Kommt heute (leider) hin. Zum Glück heisst das aber auch:
Gold ist nicht überbewertet.:-)
<center>
<HR>
</center> |