dottore
08.06.2001, 11:26 |
Japan - vielleicht ist das auch etwas:Thread gesperrt |
Tokio, 7. Juni. (dpa) Die ausländischen Direktinvestitionen in Japan sind im vergangenen Fiskaljahr (per Ende März) um 30,3% auf den Rekordwert von rund 3,12 Bio. Yen (45,5 Mrd. Fr.) gestiegen. Das Finanzministerium führt dies vor allem auf die Expansion ausländischer Unternehmen in Japans Telekommunikations- sowie Finanzsektor zurück. Erstmals lagen die Auslandsinvestitionen damit über der Marke von 3 Bio. Yen.
Der grösste Teil der ausländischen Investitionen sei durch Beteiligungen an japanischen Firmen erfolgt, hiess es; hier wurde ein Plus von 28% auf 2,73 Bio. Yen festgestellt, die 87,5% der Gesamtinvestitionen entsprechen. Während sich die amerikanischen Investitionen um 306,2% auf 1,01 Bio. Yen erhöhten und damit 32,3% aller ausländischen Direktinvestitionen ausmachten, gingen die europäischen Engagements um 51,3% auf 688,9 Mrd. Yen zurück.
Im Vergleich sanken die Direktinvestitionen japanischer Unternehmen im Ausland um 27,8% 5,37 Bio. Yen. Mit einem Anteil von 50,2% entfielen die meisten japanischen Investitionen dabei auf Europa. Allerdings verringerte sich der Betrag im Vorjahresvergleich um 6,3% auf 2,69 Bio. Yen. Die Investitionen in Nordamerika sanken um 50,9%, auf 1,35 Bio. Yen, während sie in Asien um 17,9% auf 655,5 Mrd. Yen zurückgingen.
Vielleicht werden Direktinvestitionen (Firmenkäufe) mit Investitionen (Maschinenkäufe) verwechselt? Jedenfalls sind die Käufer in den denkbar besten Branchen (T & B), die man sich nur denken kann. Über den T-Sektor war der holländische KPN-Chef so begeistert (WSJ dazu am 5. Juni: "Logic Went Just Out the Window", dass er seine Bude gleich so aufpumpte, dass der KPN-Kurs von 55 auf 9 € runterging? Vielleicht wollen die Euro-Ts ihre 120 Mrd. €, die sie in der"dritten Generation" schon versenkt haben, über T-Profits in J wieder reinholen? Immerhin müssen sie noch weitere 120 Mrd. € für"3G" ausspucken. Bravo! In J wird viel telefoniert, gell?
Aber die €-Engagements gingen ja zurück. Dann wissen die Amis vermutlich mehr?
Wurde vielleicht auch was"nachgeschossen" (im B-Sektor)? Vielleicht sollte man jetzt wirklich japanische Bankaktien kaufen? Allerdings scheinen die Japaner nicht mehr mit Plastiktüten voll Barem rumzulaufen, um wild um sich zu kaufen. Doch klamm die Jungs?
Gruß
d.
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SportiSteffen
08.06.2001, 11:42
@ dottore
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mal generell: Was bringen uns Zahlen? |
"Traue keiner Stastik, wenn Du sie nicht selbst gefälscht hast...!" war das Churchill?
Egal, zumindest sollten wir uns ganz einfach mehr Gedanken über die reale, sichtbare Entwicklung der Wirtschaft machen, anstatt irgendwelche Zahlen rumzuballern.
Es kommen dann nur noch blöde Fragen, welches Ergebnis übertroffen oder verfehlt wird, wie bei einer Zinsentscheidung von 0.25, 0.5 oder 0.75 reagiert wird.
Das Grenz schlicht und einfach an Inkompetenz, die jedoch bei der großen Masse vorhanden ist. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wer sich nicht Jahre damit beschäftigt, hat nicht einmal den gröbsten Überblick darüber.
Daran kann man die Leute aufhängen (festkleben, nicht am Strick*g*), sie bekommen Zahlen, bekommen das Gefühl, KOMPETENT zu sein, etwas zu wissen, das ist gut für ihr Ego und sie sind zufrieden.
Aber das wahre Geschehen läuft ganz woanders ab.
Ich kenne Dottore nicht, dieser Kommentar ist auch NICHT an ihn, er ist in den Raum gestellt und ich gebe offen zu, dass ich selbst zwar eine Menge weiß, aber das wertvollste was ich weiß ist, dass ich im Grunde genommen NICHTS weiß, was groß von Belang ist.
Niemand, der klug ist, sollte es nötig haben, sich mit etwas zu profilieren und sich zumindest nicht über Dinge stellen, denen er nicht gewachsen ist.
Zahlen sind nur Schall und Rauch-meint:
STEFFEN
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dottore
08.06.2001, 12:49
@ SportiSteffen
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Re: mal generell: Was bringen uns Zahlen? |
>Ich kenne Dottore nicht, dieser Kommentar ist auch NICHT an ihn, er ist in den Raum gestellt und ich gebe offen zu, dass ich selbst zwar eine Menge weiß, aber das wertvollste was ich weiß ist, dass ich im Grunde genommen NICHTS weiß, was groß von Belang ist.
"Prognosen sind schwierig, vo allem, wenn sie die Zukunft betreffen" (nicht von Churchill). Natürlich wissen wir zu wenig, denn wüssten wir alle, gäbe es uns nicht (das alte"Gott"-Problem: Warum hat er die Welt so fehlerhaft geschaffen, wenn er doch zugleich mit seinem Werk vollständig zufrieden war - was hat er"übersehen"?).
Wissen kann immer nur der Versuch sein, etwas zu wissen. Diesen Versuch müssen wir aber täglich aufs Neue wagen. Das Mitteilen von Wissen ist dann der Test des selben. Und hier haben wir ein ziemlich gutes Testgelände.
>Niemand, der klug ist, sollte es nötig haben, sich mit etwas zu profilieren und sich zumindest nicht über Dinge stellen, denen er nicht gewachsen ist.
Neugier und Diskussion sind keine Werkzeuge der Profilierung. Jeder hat das Recht auf Neugier und sicher auch darauf, dass diskutiert wird, was ihm aufgefallen ist, egal ob er es in Fragen oder als Behauptungen vorträgt. Da das Web Diskussionen schnell und scharf fokussiert, verleitet das manchmal zu Überzeichnugnen und Übertreibungen. Damit müssen wir leben und immer wieder versuchen, uns zu bescheiden und zu mäßigen.
>Zahlen sind nur Schall und Rauch-meint:
>STEFFEN
Mein ich auch, allerdings nur in dem Sinne, dass einzelne Zahlen für sich genommen überhaupt zu nichts führen. Zahlen müssen immer mit anderen Zahlen verglichen werden, sonst kommt nichts Gescheites oder Verwendbares dabei heraus. In diesem Sinne muss die Beschäftigung mit Zahlen flexibel und dynamisch gehalten werden. Letztlich geht es immer nur um Relationen und/oder Differenzen. Heute bin ich um einen Tag älter als gestern, aber einen jünger als Morgen. Wieviel Sekunden der Tag hat, ist nebensächlich.
Gruß
d.
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Eagle
08.06.2001, 13:02
@ SportiSteffen
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Re: mal generell: Was bringen uns Zahlen? |
>"Traue keiner Stastik, wenn Du sie nicht selbst gefälscht hast...!" war das Churchill?
>Egal, zumindest sollten wir uns ganz einfach mehr Gedanken über die reale, sichtbare Entwicklung der Wirtschaft machen, anstatt irgendwelche Zahlen rumzuballern.
>Es kommen dann nur noch blöde Fragen, welches Ergebnis übertroffen oder verfehlt wird, wie bei einer Zinsentscheidung von 0.25, 0.5 oder 0.75 reagiert wird.
>Das Grenz schlicht und einfach an Inkompetenz, die jedoch bei der großen Masse vorhanden ist. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wer sich nicht Jahre damit beschäftigt, hat nicht einmal den gröbsten Überblick darüber.
>Daran kann man die Leute aufhängen (festkleben, nicht am Strick*g*), sie bekommen Zahlen, bekommen das Gefühl, KOMPETENT zu sein, etwas zu wissen, das ist gut für ihr Ego und sie sind zufrieden.
>Aber das wahre Geschehen läuft ganz woanders ab.
>Ich kenne Dottore nicht, dieser Kommentar ist auch NICHT an ihn, er ist in den Raum gestellt und ich gebe offen zu, dass ich selbst zwar eine Menge weiß, aber das wertvollste was ich weiß ist, dass ich im Grunde genommen NICHTS weiß, was groß von Belang ist.
>Niemand, der klug ist, sollte es nötig haben, sich mit etwas zu profilieren und sich zumindest nicht über Dinge stellen, denen er nicht gewachsen ist.
>Zahlen sind nur Schall und Rauch-meint:
>STEFFEN
Hallo Steffen und dottore!
Das Börsegeschehen orientiert sich leider nun mal am Schall und Rauch, das sind anscheinend die Spielregeln und es gibt anscheinend keine Schiedsrichter die bei falschen Zahlen das jeweilige Land disqualifizieren.
Zu Japan: Glaubt Ihr eigentlich, daß alle Horrorvisionen zur Zukunft Japans, die ja jetzt schon seit Monaten bekannt sind, schon im Yen-Kurs drin sind- und er eigentlich nur noch steigen kann?
Gruß Eagle
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