R.Deutsch
17.06.2001, 14:34 |
Argumente gegen Gold - aus dem WO ForumThread gesperrt |
Xnickel schreibt dort:
GOLDPHANTASIE macht blind.
Ist das Ergebnis jahrelanger Diskussionen hier im Board und 20jähriger Beobachtung des Marktes.
Postuliere:
Die maßgebenden Notenbanken/Regierungen streben auch im Bereich der edlen Metalle einen freien Angebot/Nachfragemarkt
an.
Ihre noch vorhandenen, unnötigen Bestände erzeugen marktstörende, monetäre Phantasien.
Der Hauptgrund? für"Weg damit"
Was wir erleben ist das marktverträgliche"Weg damit"
Überlassen des Rohstoffes Gold an private Hände geschieht unauffällig über die einzige Möglichkeit:
Privatinstitutionen (Shortverkäufer) verkaufen gegen die Differenz Goldleihezins-Wunschanlage.
Jede Bank darf?
Dabei gibt`s Restriktionen:
a) Keine Großübernahmen von unabhängigen Notenbanken.
Cinas Yuan soll niemals goldgedeckte Vorteile gegen fiat money (sehe ich nicht unbedingt negativ) haben.
b) Die Shortverkäufer sind gegen die Notenbanken an Preisabwärtsspirale interessiert. Das bringt Zusatzgewinne. Lief bisher so.
Dagegen Abwärtslimit durch Washington Agreement?
c) Wer darf/Überraschungscoup Australien?/muß wieviel in welcher Reihenfolge verkaufen?
d) Keine empörenden Marktverwerfungen (Minenarbeiter, Goldminenaktien, Notenbankverluste, usw.)
e) Alles darf nicht vor Vollendung offiziell bekannt werden. Buchungsregeln wurden angepaßt
f) usw., usw.,.............
Diesen Verlauf, mit allem nötigen Korrekturmanagment haben wir beobachtet und werden ihn weiter erleben.
In derzeitigen Umfeld auf Jahre ein Preis zwischen ca. 250$ und 300$.
Und dann?
Hurra es ist soweit. Wir haben den freien Goldmarkt.
Auf den freien Silbermarkt werden wir nicht solange warten müssen.
Xnickel
Und hier meine Antwort an Xnickel:
lieber Xnickel,
Gute Analyse und ich finde es auch sehr begrüßenswert, dass jemand hier intensiv nach guten Gegenargumenten sucht. Ich denke, was xnickel vorträgt ist in der Tat das entscheidende Gegenargument gegen Gold. Es kann gar kein Zweifel daran bestehen, dass das"System" Gold entmonetisieren will. Das ist oft genug klar gesagt worden (Greenspan) und auch klar demonstriert worden (Goldpool). Gold ist der natürliche Feind von fiat money, deshalb müssen Staat, Banken und Zentralbanken, also alle die, welche einen Vorteil von fiat money haben, Gold als Geld solange wie möglich bekämpfen.
Die entscheidende Frage ist, haben sie weiterhin die Macht dazu, oder sind sie jetzt am Ende ihrer Möglichkeiten. Dieses bisher größte Experiment mit staatlichem Falschgeld läuft immerhin bereits seit 30 Jahren und ist damit das längste bisher. Das erste derartige Experiment lief nur 5 Jahre (John Law). Alle Experiment danach sind ebenfalls nach relativ kurzer Zeit (10 Jahre oder so) gescheitert. Wir bzw. die Zentralbanken stehen jetzt vor der Entscheidung, das Falschgeldsystem noch einmal zu verlängern, mit massiver zusätzlicher Gelderzeugung und der Gefahr der Hyperinflation (halte ich für das wahrscheinlichste, zumal das von den meisten"Sachverständigen" empfohlen wird), oder dem globalen Schuldenerlass (kollektiver Staatsbankrott).
Wahrscheinlich bekommen wir diesmal beides zu gleicher Zeit und die Zentralbanken müssen sich auf beide Entwicklungen zugleich vorbereiten, also weiterkämpfen um das System zu verlängern und gleichzeitig Vorbereitung treffen für einen Zusammenbruch des Systems. Der Neuanfang geht nur wieder mit Deckung und dafür brauchen sie Gold. Jetzt fällt mir aber gerade noch eine andere Variante ein - nämlich dass die Zentralbanken sehen, dass sie bei einem Neuanfang ohnehin nicht mehr mit von der Partie sind, weil man bei einer Privatisierung des Geldes keine Zentralbanken mehr braucht - das ist aber wohl zu kühn gedacht - oder?
Xnickel hat also recht - letztlich ist es eine Entscheidung über die Macht des"Systems".
Gruß
R.Deutsch
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Fürst Luschi
17.06.2001, 15:52
@ R.Deutsch
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Re: Argumente gegen Gold - aus dem WO Forum |
>Wahrscheinlich bekommen wir diesmal beides zu gleicher Zeit und die Zentralbanken müssen sich auf beide Entwicklungen zugleich vorbereiten, also weiterkämpfen um das System zu verlängern und gleichzeitig Vorbereitung treffen für einen Zusammenbruch des Systems. Der Neuanfang geht nur wieder mit Deckung und dafür brauchen sie Gold. Jetzt fällt mir aber gerade noch eine andere Variante ein - nämlich dass die Zentralbanken sehen, dass sie bei einem Neuanfang ohnehin nicht mehr mit von der Partie sind, weil man bei einer Privatisierung des Geldes keine Zentralbanken mehr braucht - das ist aber wohl zu kühn gedacht - oder?
>Xnickel hat also recht - letztlich ist es eine Entscheidung über die Macht des"Systems".
>Gruß
>R.Deutsch >
Eine Privatisierung des Geldes muss der Goldbug fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Die monetäteren Phantastereien begründen die jetzigen Wucherpreise beim Gold. Es wäre alles schon mehr als eingepreist. Die einzige Hoffnung die ihr habt: alle Staaten wissen sich nicht anders zu helfen, als die Völker wieder unters goldene Joch zu spannen: Goldstandard- staatl. Zwangsgoldgeld. Da wird nix draus. Dann wird kurzer Prozess gemacht.
Privatgeld - Angenommen das Gold verdoppelt seine Kaufkraft: Wer vergibt denn einen Kredit auf goldgedecktes Privatgeld, wenn er sieht wie Heerscharen von Bergleuten in die neu erschlossenen Gruben stürmen. Ein gegen anderes Privatgeld im Kurs schwankendes privates Goldgeld hätte(Nachcrashszenario) nicht annähernd die Kaufkraft, die es heute hat. Es lässt sich fast alles monetarisieren. Aral machts mit seinen Benzin- und Ã-llagern: ein Aral = ein Liter Sprit. Dazu kommt Silbergeld, mit Grundeigentum gedecktes Geld, privates Kreditgeld usw. Der Crash macht uns alle reich.
Du weisst es besser!
Grüsse an den Wolf im Schafspelz
Fürst Luschi
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R.Deutsch
17.06.2001, 18:53
@ Fürst Luschi
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Re: Argumente gegen Gold - aus dem WO Forum |
Eine Privatisierung des Geldes muss der Goldbug fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Die monetäteren
Phantastereien begründen die jetzigen Wucherpreise beim Gold. Es wäre alles schon mehr als eingepreist. Die einzige
Hoffnung die ihr habt: alle Staaten wissen sich nicht anders zu helfen, als die Völker wieder unters goldene Joch zu
spannen: Goldstandard- staatl. Zwangsgoldgeld. Da wird nix draus. Dann wird kurzer Prozess gemacht.
Privatgeld - Angenommen das Gold verdoppelt seine Kaufkraft: Wer vergibt denn einen Kredit auf goldgedecktes
Privatgeld, wenn er sieht wie Heerscharen von Bergleuten in die neu erschlossenen Gruben stürmen. Ein gegen anderes
Privatgeld im Kurs schwankendes privates Goldgeld hätte(Nachcrashszenario) nicht annähernd die Kaufkraft, die es
heute hat. Es lässt sich fast alles monetarisieren. Aral machts mit seinen Benzin- und Ã-llagern: ein Aral = ein Liter Sprit.
Dazu kommt Silbergeld, mit Grundeigentum gedecktes Geld, privates Kreditgeld usw. Der Crash macht uns alle reich.
Du weisst es besser!
Grüsse an den Wolf im Schafspelz
Fürst Luschi
Goldstandard = staatliches Zwangsgoldgeld - so ein Käse. Gold war immer freiwilliges Geld auf der ganzen Welt ( kein Staat kann außerhalb seiner Grenzen Zwangsgeld einführen) und war nie Zwangsgeld. Und in der Tat lässt sich fast alles monetarisieren - selbst Versprechen - wurde alles schon ausprobiert. Aber erst im freien Wettbewerb auf freien Märkten zeigt sich, was die Menschen bevorzugen und das war bisher halt immer Gold. Also erst mal wieder freien Wettbewerb mit privatem Geld und dann wird man sehen, ob etwas Anderes als Deckung bevorzugt wird. Versprechungen als Deckung werden wahrscheinlich keine Chance haben. Seltsamerweise war die Kaufkraft von Gold in freien Märkten über 200 Jahre stabil. Für eine Unze Gold konnte man bei Gründung der Bank von England 1694 genauso viel Waren kaufen, wie 100 Jahre später nach den napoleonischen Kriegen, wie 100 Jahre später vor dem ersten Weltkrieg.
Grüße an das Schaf im Wolfspelz
Reinhard
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JüKü
17.06.2001, 19:08
@ R.Deutsch
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Re: Argumente gegen Gold - aus dem WO Forum |
>Grüße an das Schaf im Wolfspelz
>Reinhard
Reinhard, ohne dich hätte ich deutlich weniger zu lachen!
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Fürst Luschi
17.06.2001, 20:20
@ R.Deutsch
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Re: Argumente gegen Gold - aus dem WO Forum |
>Also erst mal wieder freien Wettbewerb mit privatem Geld und dann wird man sehen, ob etwas Anderes als Deckung bevorzugt wird. Versprechungen als Deckung werden wahrscheinlich keine Chance haben. Seltsamerweise war die Kaufkraft von Gold in freien Märkten über 200 Jahre stabil. Für eine Unze Gold konnte man bei Gründung der Bank von England 1694 genauso viel Waren kaufen, wie 100 Jahre später nach den napoleonischen Kriegen, wie 100 Jahre später vor dem ersten >Weltkrieg.
Du bist für freien Wettbewerb mit privatem Geld? nich zu fassen. Das wird Sisyphus aber freuen. Dann muss er den 18Kubikmeterwürfel nich mehr dauernd so weit die eklig steile Angebotsfunktion emporwuchten bis ihm das Wasser im Arsch kocht. Is ja sowieso schon besser geworden - und du willst ihn also ganz von seinen Leiden erlösen. Wie man sich täuschen kann. Hoffentlich weisste überhaupt waste willst.
Grüsse ans Chamäleon
Schaf Luschi
-das seine ganze Wolle drauf verwettet, dass du, wenns dennmal soweit sein sollte, am lautesten nach nem Goldstandard krähen wird.
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Campo
17.06.2001, 20:31
@ R.Deutsch
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Re: WO Forum? Wo zu finden?? (owT) Danke! |
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R.Deutsch
17.06.2001, 20:55
@ Fürst Luschi
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Re: aber Luschi.. |
erklär mir doch mal, was an einem Goldstandard staatlicher Zwang ist
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Fürst Luschi
17.06.2001, 22:02
@ R.Deutsch
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Re: aber Luschi.. |
>erklär mir doch mal, was an einem Goldstandard staatlicher Zwang ist
Wir hätten wieder ein gesetzliches Zahlungsmittel. Kein Unterschied zu heute.
Gegen privates goldgedecktes Geld hat doch kein Mensch irgendwas - es macht nur im heutigen globalen Dorf keinen Sinn mehr. Ich brauche keinen transportablen Vermögenswert mehr der im unbekannten Land hinter den sieben Bergen auch gilt.
Das ist doch wohl auch jedem Goldbug klar. Und mal ernsthaft: zeig mir mal einen echten Goldbug der nicht vom Goldstandard träumt. Und warum wohl.
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Diogenes
18.06.2001, 11:50
@ Fürst Luschi
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Re: aber Luschi.. |
>>erklär mir doch mal, was an einem Goldstandard staatlicher Zwang ist
>Wir hätten wieder ein gesetzliches Zahlungsmittel. Kein Unterschied zu heute.
>Gegen privates goldgedecktes Geld hat doch kein Mensch irgendwas - es macht nur im heutigen globalen Dorf keinen Sinn mehr. Ich brauche keinen transportablen Vermögenswert mehr der im unbekannten Land hinter den sieben Bergen auch gilt.
Genau das leistet Gold. Uberdies ist es nicht von irgendeiner Regierung zu ihren Gunsten, d.h. auf Kosten anderer Staaten und auf Kosten der Bürger, manipulierbar. Das macht in meinen Augen sogar sehr viel Sinn, da Vertrauen = Kredit und ohne Kredit läuft auch unter einem Goldstandard nichts.
>Das ist doch wohl auch jedem Goldbug klar. Und mal ernsthaft: zeig mir mal einen echten Goldbug der nicht vom Goldstandard träumt. Und warum wohl.
Weil es keine bessere Währung gibt, darum.
Gruß
Diogenes ;-)
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Oldy
18.06.2001, 19:03
@ Diogenes
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Re: aber Luschi.. |
>>>erklär mir doch mal, was an einem Goldstandard staatlicher Zwang ist
>>Wir hätten wieder ein gesetzliches Zahlungsmittel. Kein Unterschied zu heute.
>>Gegen privates goldgedecktes Geld hat doch kein Mensch irgendwas - es macht nur im heutigen globalen Dorf keinen Sinn mehr. Ich brauche keinen transportablen Vermögenswert mehr der im unbekannten Land hinter den sieben Bergen auch gilt.
>Genau das leistet Gold. Uberdies ist es nicht von irgendeiner Regierung zu ihren Gunsten, d.h. auf Kosten anderer Staaten und auf Kosten der Bürger, manipulierbar. Das macht in meinen Augen sogar sehr viel Sinn, da Vertrauen = Kredit und ohne Kredit läuft auch unter einem Goldstandard nichts.
>>Das ist doch wohl auch jedem Goldbug klar. Und mal ernsthaft: zeig mir mal einen echten Goldbug der nicht vom Goldstandard träumt. Und warum wohl.
>Weil es keine bessere Währung gibt, darum.
>Gruß
>Diogenes ;-)
Ich denke, daß Fürst Luschi nicht den primitiven Goldbug meint, der sich keine bessere Währung vorstellen kann, sondern den schlauen, der weiß, daß das Gold nur deshalb so viel wert ist WEIL es eventuell (vielleicht) doch noch wieder einmal als Währungsmetall einen staatlichen Fixpreis bekommen könnte. Der wäre sicher wegen des dadurch vermehrten Bedarfs an Gold recht hoch. Meiner Anschauung nach zu hoch für alle Staaten - darum nix mehr Goldwährung mit Einlösepflicht. Das ist ein undurchführbarer Traum. Er wurde vor 30 Jahren begraben. Lest doch einmal, was Greeny vor 40 Jahren geschrieben hat und was er in Wirklichkeit tut und seit Beginn seiner Tätigkeit bei der Fed tat....
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