Sascha
19.06.2001, 13:32 |
Starker Inflationsschub engt Spielraum der EZB einThread gesperrt |
Konjunkturprognosen fĂĽr Deutschland und die Euro-Zone nochmals nach unten revidiert
<font size=5>Starker Inflationsschub engt Zinsspielraum der EZB ein</font>
Die Europäische Zentralbank steckt im Dilemma. <font color=#FF0000">Das Wirtschaftswachstum flacht ab, gleichzeitig verstärkt sich der Preisdruck. Eine weitere Zinssenkung in nächster Zeit ist damit unwahrscheinlich</font>.
HANDELSBLATT, 19.6.2001
HB DÜSSELDORF. <font color=#FF0000">In Deutschland trüben sich die wirtschaftlichen Perspektiven nachhaltig ein</font>. Kräftig nach unten revidierte Wachstumsprognosen für Deutschland und die Euro-Zone in diesem Jahr treffen <font color=#FF0000">mit der höchsten Inflationsrate im Euro-Raum seit Beginn der Aufzeichnungen vor acht Jahren zusammen</font>. Den Preisanstieg von 3,4 % (Vormonat 2,9 %) im Mai führte die EU-Kommission vor allem auf die <font color=#FF0000">explodierenden Kosten für Energie und Lebensmittel </font>zurück. Sie rechnet jetzt nicht mehr, dass die Teuerungsrate in diesem Jahr nochmals unter 2 % fällt.
<font color=#FF0000">Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), den Anstieg der Verbraucherpreise in der Währungsunion unter 2 % zu halten, würde damit 2001 komplett verfehlt</font>. Besonders bedenklich für die EZB ist der unerwartet starke Anstieg der Kerninflation, die mit 2,1 % erstmals über dem EZB-Limit lag. <font color=#FF0000">Bei der Kerninflation sind die besonders stark schwankenden Preise für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol ausgeklammert</font>. Offenbar wirken sich die Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln bereits auf andere Bereiche wie etwa Verkehr und Gastronomie aus.
Der deutliche Preisanstieg geht einher mit reduzierten Wachstumserwartungen. Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) rechnet demnach nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,7 Prozent, das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet sogar nur ein Plus von 1,3 Prozent. <font color=#FF0000">Der Präsident der Landeszentralbank Hessen, Hans Reckers, schloss sogar ein Abgleiten in eine Rezession nicht mehr aus</font>.
Eigener Kommentar: So langsam aber sicher zeigen sich weltweit (Japan, Europa und USA) die Folgen der Baisse seit Mitte März 2000 immer deutlicher.
<font color=#FF0000">Für die Europäische Zentralbank (EZB) wird das Dilemma damit immer größer</font>. Auf der einen Seite lässt der Ruf vor allem von Gewerkschaften, aber auch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nach Zinssenkungen zur Ankurbelung der Konjunktur nicht nach. Auf der anderen Seite sieht sich die EZB vorrangig der Preisstabilität verpflichtet. Chef-Volkswirt Otmar Issing bekräftigte gestern den Standpunkt der EZB, dass ihr bester Beitrag zum Wachstum die Sicherung stabiler Preise sei.
Das Bundesfinanzministerium sieht in den schlechteren Konjunkturaussichten keinen Grund zur Panik. Die Regierungsprognose für 2001 von 2 % werde erst vor der nächsten Steuerschätzung im November überprüft. Dann lägen auch die Daten des dritten Quartals vor. <font color=#FF0000">Konjunkturprogramme kämen nicht in Frage, weil sie die Neuverschuldung erhöhten</font>. Überlegt werden sollten aber kleinere strukturelle Reformen wie eine weitere Liberalisierung des Ladenschlusses.
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Diogenes
19.06.2001, 13:46
@ Sascha
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Re: Starker Inflationsschub engt Spielraum der EZB ein |
Hi Sasch,
Schöner Artikel.
><font color=#FF0000">Für die Europäische Zentralbank (EZB) wird das Dilemma damit immer größer. Auf der einen Seite lässt der Ruf vor allem von Gewerkschaften, aber auch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nach Zinssenkungen zur Ankurbelung der Konjunktur nicht nach.</font>
Versucht Japan schon seit Jahren, Erfolg bekannt.
<font color=#FF0000">Konjunkturprogramme kämen nicht in Frage, weil sie die Neuverschuldung erhöhten</font>.
Heinerle,Heinerle, hab ka Geld. ;-)
><font color=#FF0000">Ăśberlegt werden sollten aber kleinere strukturelle Reformen wie eine weitere Liberalisierung des Ladenschlusses.</font>
Wohl eher ein Ausdruck der Ratlosigkeit.
Ich rätsle nur noch ob das der Einstieg zur Stagflation mit Zielbahnhof Hyperinfla oder der prädeflationäre Blow-off ist.
GruĂź
Diogenes
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dottore
19.06.2001, 14:26
@ Diogenes
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Re: Alles einsteigen! Reiseroute und Ziel werden erst später bekannt gegeben... |
Hi ins Fass,
>Ich rätsle nur noch ob das der Einstieg zur Stagflation mit Zielbahnhof Hyperinfla oder der prädeflationäre Blow-off ist.
Jedenfalls steht zur Zug zum Einsteigen bereit, und nach m.M. rollt er schon ganz langsam. Vermutlich werden sich die Passagiere - wie immer - zunächst freuen, dass es endlich"los geht". Das könnte noch einmal eine praedeflationäre Euphorie bewirken.
Es ist aber eine"Fahrt ins Blaue". Der Zug kommt wg. diverser Weichenstellungsprobleme nicht so recht voran (Stagflation). Wenn das Reiseziel endlich bekannt gegeben wird, dürfte es im dann schon in einem Tempo, das Abspringen nicht mehr erlaubt, dahinrollenden Zug ein mächtiges Gequieke geben. Denn das Ziel ist und bleibt die Hyperinflation.
GruĂź
d.
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black elk
19.06.2001, 15:02
@ dottore
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Kondratieff und Alan Greenspan |
Subject: Al Greenspan and the Kondratieff Wave
Message:
Here is something interesting from the February 2000 Richebacher Letter, a financial newsletter I read.
"A friend of ours now living in London told us sometime ago of an astounding conversation he had in the early 1970s. At a lunch with Mr. Greenspan (when he ran his own economic advisory service), they discussed gold and the Kondratieff Cycles. Mr Greenspan stated that he would love to be head of the Fed when the Kontatieff Cycle was due to end in the late 1980s. He was quite sure that he could overcome the deflationary impact of the cycle by injecting sufficient credit into the system to offset deflation. He ended the conversation by saying that should he fail to achieve his objective, there was a chance that when the cycle did end, the resulting Depression would be by far the biggest the world has ever known. He did become head of the Fed. The amount of credit he has pumped into the system has been on a scale never before seen in economic history. So far he has been successful. In the end, nevertheless, his final statement will prove correct." What does it mean? It means Al Greenspan is trying to singlehandedly defeat the Saecular Cycle! He's trying to linearize History! Will Big Al be able to head off the Fourth Turning by printing Funny Money? I doubt it. The latest Federal Reserve Flow of Funds figures say that Total Aggregate Debt is now 27 trillion dollars. This is the real National Debt. It includes Federal and State Debt, foreign debt, corporate and private debt, my credit card bill, your mortgage, the kid down the street's Student Loan the whole deal. When that 27 trillion starts melting down in a debt default we'll see the greatest depression in history despite Al's best efforts.
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