Tofir
20.06.2001, 23:59 |
US-Immobilien: Mieten statt Kaufen...Thread gesperrt |
US-Immobilien: Mieten statt Kaufen, heißt die Devise
Washington, 19. Juni (Bloomberg) - In den Vereinigten Staaten werden Mietwohnungen immer beliebter. So ist die Anzahl der Mieter mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Dollar in den vergangenen drei Jahren um 8 Prozent gestiegen, berichtet der National Multi-Housing Council. Davon profitieren Immobilienentwickler wie Camden Property Trust oder Equity Residential Properties. Im Trend liegen Appartmentanlagen mit Pool, Fitneßraum und Hightech-Ausstattung.
"Zur Miete wohnen ist viel bequemer", schwärmt Norman Tempest, der sein Einfamilienhaus in Florida vor sechs Wochen gegen ein kleines Appartment eingetauscht hat."Der Rasen wird gemäht, der Pool wird gereinigt und wenn mal was kaputt ist, rufe ich den Hausmeister." Tempest gehört zu den"Wahlmietern", ein stark wachsendes Kundensegment auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt. Sie verdienen mehr als 50.000 Dollar im Jahr und entscheiden sich dennoch nicht für ein Eigenheim sondern für die Mietwohnung. Obwohl bislang nur 70 der geplanten 454 Appartments seiner Anlage fertiggestellt sind, fühlt sich Tempest dort pudelwohl.
Je höher die Immobilienpreise steigen, desto mehr Wahlmieter gibt es in den USA. Selbst für wohlhabende Amerikaner ist die komfortable Mietwohnung eine interessante Alternative zum schmucken Eigenheim. Die Mieter"erwarten den neuesten Stand der Technik. Sie wollen telefonieren, faxen, fernsehen und gleichzeitig im Internet surfen", beobachtet Laura Little, Vice President von Camden.
Im Laufe der Woche will das Commerce Department die jüngsten Zahlen zum US-Neubaumarkt veröffentlichen. Analysten rechnen mit einer saisonbereinigten Zuwachsrate von insgesamt 1,6 Millionen Einheiten. Im Mai dürften 320.000 Mehrfamilienhäuser gebaut werden, nach 321.000 im April. Der Rekord lag bei 480.000 Neubauten im Februar letzten Jahres. Einen kräftigen Schub erwartet die National Association of Home Builders für 2002, wenn die Zahl der neuen Mehrfamilienhäuser auf 339.000 pro Monat steigen könnte. Nur 20 Prozent der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser entfallen auf Eigentumswohnungen, die Mehrheit sind Mietwohnungen, berichtet Gopal Ahluwalia von der National Association of Homebuilders."Ein eigenes Haus, das ist der Inbegriff vom American Dream. Habne sie diesen Traum einmal wahr gemacht, wollen viele wieder in ihre Mietwohnung zurück."
In Erwartung steigender Nachfrage nach komfortablen Mietwohnungen legen Planer und Architekten jetzt den Schwerpunkt auf die Ausstattung. So sind die meisten Luxus-Appartments mit Details versehen, die für Standardwohnungen kaum in Frage kommen, bestätigt Patrice Goldberg, Marketingleiterin von Archstone Communities Trust aus Englewood. Dazu zählen hochwertige Armaturen, Einbauschränke und Stuckverzierungen."Wir statten die Appartments so aus, wie man es eigentlich nur bei Eigentumswohnungen erwarten würde", erklärt Goldberg."Aber genau das liegt im Trend."
Equity Residential aus Chicago investierte je 520.000 Dollar bei den 450 Luxus-Appartments in Marina Del Rey, Kalifornien. Der auf Immobilien spezialisierte Investment-Trust, hinter dem der Finanzier Sam Zell steht, müsste monatlich bis zu 6.000 Dollar an Miete kassieren, um auf seine Kosten zu kommen, sagen Analysten. Auch Irvine Co. aus Santa Monica spricht mit Appartments für 6.000 bis 17.500 Dollar pro Monat die wohlhabende Klientel an.
Der Anstieg der vermögenden Wahlmieter ist auch demografisch bedingt, sagt Ahluwalia. So sind die ältesten Vertreter der Baby Boomer - rund 76 Millionen Menschen, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden - heute 55. Ein Alter, in dem die Pflege von Heim und Garten nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht."Einigen wächst die Verantwortung für das Eigenheim über den Kopf", erkärt Ahluwalia."Um Probleme soll sich doch der Vermieter kümmern, sagen sie."
Auch beim Wechsel der Arbeitsstelle spricht viel für die Mietwohnung. So ziehen 36 Prozent aller Mieter aus beruflichen oder schulischen Gründen um, berichtet der National Multi-Housing Council. Und nachdem die Immobilienpreise in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen sind, haben viele ihre Häuser verkauft und den Erlös entsprechend reinvestiert, erläutert Richard Yamarone, Volkswirt bei Argus Research in New York.
Joshua Weisbuch, Analyst bei Fidelity Investments aus Boston, will sich den Traum vom eigenen Heim bei diesen Preisen nicht erfüllen. Er wohnt in einer 2-Zimmer-Mitwohnung etwa 8 km vom Bankenviertel entfernt."Ich warte erst einmal ab, wie sich der Markt entwickelt", erklärt Yamarone."Was soll ich jetzt in eine Immobilie investieren, die in einem Jahr womöglich nur noch die Hälfte wert ist?"
Interessante Entwicklung, die Düsteres ahnen lässt, meint
tofir
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Turon
21.06.2001, 00:11
@ Tofir
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Ehrlich gesagt, wundert mich in diesem Kontext die |
Mentalität unserer Bevölkerung.
Wir haben Arbeitslosigkeit, wie haben deutlich zunehmende
Firmenfluktuation, und wir haben so etwas, wie eine Tendenz dazu
sowohl die Steuerlast zu erhöhen, wie auch die Lohnkosten zu senken.
Trotzdem: auf Teufel kommt raus, es wird gebaut.
Während sich die meisten Menschen aufregen über Steuern und
Abgaben - in Hinblick auf Immobilien, vergessen sie ihre Linientreue
zu Verleumdung des Beamtenapparates.
Energiezufuhranschluß, Grundbuchgebühr, alles Sachen
die niemals soviel kosten durften, und die 3-te Säule sind
die Kreditzinsen.
Wenn man davon ausgeht, daß man für die Tilgung jährlich 20.000
DM hat, und 40% Eigenkapital, da frage ich mich doch glatt, warum
die meisten es trotzdem machen und mehrere Jahre Arbeit einfach
für die Katz werfen. Mit wesentlich höheren Risiken in Falle der
Arbeitslosigkeit - denn da ist das Haus immer noch Eigentum der Bank.
Wenn man alles richtig gemacht hat, ist man am Ende nicht unbedingt abgesichert. Denn viele träumen ja - das man am Ende das Haus immer
noch für halbe Mille verkaufen kann, wenn das Haus schon 20 Jahre alt
ist.
Wer kein Jahreseinkommen in der Höhe von mind. 70.000 hat, sollte
sich aus meiner Sicht an dieses Projekt gar nicht erst wagen.
Es ist russisch Roulette.
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McMike
21.06.2001, 09:10
@ Turon
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Ganz kurz! |
Wer sich unser tolles Steursystem ansieht und die Mentalität der deutschen Bürger wird schnell feststellen, dass jeder (ob Klinverdiener oder Grossverdiener) mit Scheuklappen versucht die Steuer zu drücken.
Oft werden dann auch unrentable Miet- oder Eigenheime gebaut.
Eine vernünftige Steuerregelung würde es den Menschen erlauben"wirtschaftlich" mit ihrem Geld umzugehen.
gruss mcmike
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Talleyrand
21.06.2001, 10:35
@ McMike
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Das Lied von Michels Untergang. |
* Michel fühlt sich minderwertig, weil er nicht so schönes Haus hat und ein Doofie ist.
* In der Sparkasse haben die ihm gesagt, daß er ein schlauer Fuchs sein kann, genaus so wie die Geschäftsleute, wenn er baut.
* Michel kann jetzt ruhig schlafen, er hat auch ein schönes Haus, ist auch ein Steuer-Fuchs und alles hat sein gaaaanz persönlicher Banker (das Wort spricht er immer besonders stolz aus)für ihn geregelt.
* Auch die Zwangsversteigerung wird für ihn geregelt, aber das ahnt Michel nicht.
Traurig.
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Baldur der Ketzer
21.06.2001, 10:43
@ McMike
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Re: Ganz kurz! |
>Wer sich unser tolles Steursystem ansieht und die Mentalität der deutschen Bürger wird schnell feststellen, dass jeder (ob Klinverdiener oder Grossverdiener) mit Scheuklappen versucht die Steuer zu drücken.
>Oft werden dann auch unrentable Miet- oder Eigenheime gebaut.
>Eine vernünftige Steuerregelung würde es den Menschen erlauben"wirtschaftlich" mit ihrem Geld umzugehen.
>gruss mcmike
Hallo, McMike,
W Ü R D E........iss aber nich.
Erstens leben die steuerberatenden berufe davon recht gut (500.000 Leute in der BRD?), zweitens wäre das ja noch schöner, und drittens, überhaupt.
Der Wildwuchs hat seinen Sinn, denn er hält die Bürger immer latent im Unrecht.
Man sucht halt so lange, bis man einen Furz findet, den man nicht kannte.
Wer kann denn heute noch seine Steuererklärung selber ausfüllen?
Die Gesetze verstehen noch nicht mal Fachleute. Das ist alles gewuchert bis ins Schwachsinnige hinein.
Ich kenne viele, die sagten, zahl ich Steuern, ist das geld weg, kauf ich ne Wohnung, hab ich wenigstens die Chance, daß was übrigbleibt. An Risiko denkt keiner.
irgendwie ist das schon auch Subvention, aber dennoch gehts der Bauwirtschaft schlechtestens.
Was will man erwarten, wenn in der Regierung keine oder fast keine Leute sitzen, die mal selber ihr Geld verdienen mußten........
Beste Grüße vom baldur
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McMike
21.06.2001, 13:44
@ McMike
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Re: Ganz kurz! |
>Ein weiter GUTES Konzept, dass den Bach hinunter geht:
http://www2.handelsblatt.com/rd/pdf/konzept.pdf
gruss mcmike
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