McMike
21.06.2001, 21:17 |
@ TuronThread gesperrt |
Denn die verstehen von der Wirtschaft nun mal überhaupt nichts. Mein Großvater sagte mir (war Bauer), wenn Du einmal Rekordernte hast, solltest Du unbedingt auf diesem Böden im nächsten Saison das gleiche sähen.
Genau das darf amn nicht machen, den der lebende Organismus lebt vom Wechsel und von Ruhepausen! (sag ich mal so, als selbständiger Landwirt!)
Aber exakt so machen es die Politiker. Die CDU hätte vermutlich nach gewonnener Wahl die Mehrwertsteuererhöhung durchgeführt, vermutlich auch Mineralölsteuer auch. Sie hätten vermutlich den Sozialhilfeempfängern
den Hilfssatz reduziert und hätten damit Feld für weitere Lohnsenkung aufgemacht. Und die Steuerreform hätte zwar, die Unternehmen entlastet,
dafür aber den Binnenmarkt geschwächt ---> in Folge dessen eräben sich
weitere Abwanderungstendenzen.
Die Politiker treten neuen Aufgaben mit alten verkorksten Mitteln entgegen, denn die Politik sieht nicht ein,dass eim freier und möglichst unbeeinflusster Markt der effizienteste ist. Sei es die Beschäftigungspolitik oder sonst was.
Von den 3,5 Mil. Albeitslosen ist ein Drittel in einer Übergangsphase oder wirklich nur kurzfristig arbeitslos, ein Drittel ist definitiv NICHT mehr zu vermitteln (suche platonisch immer mal wieder Arbeitskräfte über das Amt, forget it!) nur das letzte Drittel, also ca. 1,2 Mill.Menschen sind es, um die sich Nürnberg kümmern muss!
Ich kenne soviel Sozialschmarotzer, dass mir schlecht wird.
Viele sind auch nur unter derÄgide des Staates zum Empfänger geworden. Denn das soziale Netzz läd förmlich dazu ein mal Abenteuer zu machen.
Scheiden lassen, keine Kinder, Studium mit 40, Ãœberziehungskredit..no problem
Das zuviel an"Sozialstaat" hat diesen erst nötig gemacht!!!!!!!!!!!!!!
Wie man dagegensteuern kann? Auf jeden Fall nicht in dem man den Leuten noch mehr Eigenständigkeit und Freiheit abnimmt und sein Privatleben verstaatlichen lässt!
Es würde genauso aussehen, wie an der deutsch polnischer Grenze.
In Polen, genau ab der Grenze hast Du etliche Handelsfirmen, seitens Deutschland nicht eine Einzige. Und das was die kleinen können, können die großen doch auch. Es ist eine Spirale abwärts.
Tja warum denn? Dort sind Auflagen, Gesetze, Vorschriften, etc nur einen Bruchteil dessen, was sie bei uns sind. Dort lässt sich für Hartgesottene noch am ehesten der Traum von wirtschaftlicher Freiheit verwirklichen.
In Polen sind die Menschen auch noch nicht satt und träge, die wollen noch aufwärts kommen, wobei die es bei den Lebenshaltungspreisen wirklich schwer haben!
Ferner: dieses Modell oben, er funktioniert. Der Betrieb meines Onkels,
(20 Angestellte in Polen - überlebte den Umbruch eben dadurch.
Die Firma arbeitet auf Abruf und Einsatzortwechsel, als Tiefkühlanlagenspezialist und Bauer von diesen Anlagen).
In Polen bekommt man auch schnell gute, fleissige Leute.
Ich seh´s doch bei mir. Ewig lang habe ich letztes Jahr deutsches Personal gesucht. Bekommen hab´ich Ausländer, die mit der deutschen Gestzgebung besser vertraut waren als ich. Faul und ferch. Anspruch auf alles und nebenher die Frau noch schwarz zum putzen schicken. Da hätt´ich noch mind. 10 Bsp.
Bis jetzt höre ich nur, das die Sache in der die Deutschen wirklich absolut weltweit an der Spitze stehen, ist die Verspottung von Regierungsbeschlüssen.
Und eines kann ich dir jetzt schon sagen. Wenn der Staat die Steuern abschafft, werden auch alle jammern, wegen mangelnder Sicherheit vor Verbrechen.
?
Schlechtem Tänzer stört bei der Kunst zu tanzen auch der Kaffeefleck an
an dem Sockenteil, die kein Mensch sieht. Wer selbständig sein will,
der schaut nicht auf die anderen, sondern denkt einfach darüber nicht nach,
und rettet sich durch Improvision, Kreativität und HANDELN vor dem Untergang.
Ich als Selbständiger betrachte in Anbetracht der Situation in Deutschland
diese Jammerei als Schwäche und Unfähigkeit. Wenn einmal einen Betrieb
geführt hast, wo man Dir Steuern rückwirkend berechnet hat, wo Du 80%
Deines Einkommens real abgeben mußtest, und es trotzdem geschafft hast,
wirst es genauso sehen.
Das ist mir (uns) schon mind. 5 mal passiert! Und gerade deswegen stehe ich dem Staat und seinem unnötigen Schattenboxen und Geisterdebatten sehr skeptisch gegenüber.
Der Slogan der Selbständigen heißt:"Geht nicht? geht nicht!!!!!!"
Auf jeden Fall ist ein solcher staatlicher Eingriff wie der Verbot von Überstunden nicht möglich und wenn ja, ist es ein abgleiten in den real existierenden Sozialismus.
Betrachte die Geschte von staatlichem Handeln. Ein prägnanter Punkt kommt immer wieder zum Vorschein:
GENAU DAS GEGENTEIL WURDE ERREICHT!!!!!!!!!!!
gruss mcmike
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Baldur der Ketzer
21.06.2001, 21:37
@ McMike
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Re: Danke McMike für diesen Beitrag! Zwangskollektivierung = Felder brennen ab |
Hallo, McMike,
ich freue mich immer über Turons Beiträge, aber das mit den Überstunden hat mir die Haare zu berge stehen lassen.
Theoretisch hat er Recht, aber theoretisch ist uns auch einsichtig, daß die Erde eine Scheibe ist, Dinge nicht fliegen können, die schwerer als Luft sind, und Hummeln nicht mal nach Ingenieursansicht - aber sie weiß es nicht.
In der Praxis schaut immer alles anders aus, und überleben kann man nur mit guten, leistungswilligen Mitarbeitern, und die gibts nicht oft verfügbar.
Entweder sind sie in sicherer Stellung, oder selbständig.
Und der rest ist die Stecknadel im heuhaufen.
Beste Grüße vom Baldur........
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Turon
21.06.2001, 22:16
@ McMike
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Re: @ mcmike |
>Denn die verstehen von der Wirtschaft nun mal überhaupt nichts. Mein Großvater sagte mir (war Bauer), wenn Du einmal Rekordernte hast, solltest Du unbedingt auf diesem Böden im nächsten Saison das gleiche sähen.
Falls ich es so geschrieben habe (prüfe ich jetzt nicht nach): es war so gemeint wie Du es schreibst. Keine Monokultur.
>Genau das darf amn nicht machen, den der lebende Organismus lebt vom Wechsel und von Ruhepausen! (sag ich mal so, als selbständiger Landwirt!)
Es geht darum, daß Weizen als Monokultur in dritter Generation
einfach bestimmte notwendige Nährstoffe nicht findet - also wie gesagt,
einmal Weizen, dann was anderes.
>Aber exakt so machen es die Politiker. Die CDU hätte vermutlich nach gewonnener Wahl die Mehrwertsteuererhöhung durchgeführt, vermutlich auch Mineralölsteuer auch. Sie hätten vermutlich den Sozialhilfeempfängern
>den Hilfssatz reduziert und hätten damit Feld für weitere Lohnsenkung aufgemacht. Und die Steuerreform hätte zwar, die Unternehmen entlastet,
>dafür aber den Binnenmarkt geschwächt ---> in Folge dessen eräben sich
>weitere Abwanderungstendenzen.
Die Politiker treten neuen Aufgaben mit alten verkorksten Mitteln entgegen, denn die Politik sieht nicht ein,dass eim freier und möglichst unbeeinflusster Markt der effizienteste ist. Sei es die Beschäftigungspolitik oder sonst was.
>Von den 3,5 Mil. Albeitslosen ist ein Drittel in einer Übergangsphase oder wirklich nur kurzfristig arbeitslos, ein Drittel ist definitiv NICHT mehr zu vermitteln (suche platonisch immer mal wieder Arbeitskräfte über das Amt, forget it!) nur das letzte Drittel, also ca. 1,2 Mill.Menschen sind es, um die sich Nürnberg kümmern muss!
Richtig: das Problem ist, die Leute haben aufgrund laufender Niederlagen
ein kleines psychologisches Problem. Sie sind nicht unbedingt von Natur aus
faul, sie glauben eher, Du wirst sie sowieso feuern, selbst wenn sie sich bemühen. Das ist das Problem.
>Ich kenne soviel Sozialschmarotzer, dass mir schlecht wird.
Ja die machen auch einen Teil aus. Schätzungsweise 30% mindestens.
>Viele sind auch nur unter derÄgide des Staates zum Empfänger geworden. Denn das soziale Netzz läd förmlich dazu ein mal Abenteuer zu machen.
Vergiß dabei nicht, daß das soziale Netz wie ein Spinnennetz ist. Einmal drin nie wieder raus.
>Scheiden lassen, keine Kinder, Studium mit 40, Ãœberziehungskredit..no problem
Der häufigste Grund für Scheidung liegt immer noch in Ehebruch, Scheidung ist die Spätfolge dessen, weil man kein Vetrauen mehr hat. Studium mit 40 ---> dazu sage ich mal nur eines: einige Studenten haben nach dem Studium überhaupt gar keine Wahl mehr. Job mit 35 zu bekommen, ist schon schwer. Also bemüht man sich auf diesem Wege irgendwie zu überleben.
>Das zuviel an"Sozialstaat" hat diesen erst nötig gemacht!!!!!!!!!!!!!!
Richtig. Nur wie schon gesagt, ich schaue mir die angebote beim Arbeitsamt mal durch, und ich höre laufend: mit Erfahrung, mit Erfahrung, Putzfrau mit Erfahrung etc. Nichts dagegen ----> aber: wenn nur Leute die Erfahrung haben
Arbeitsaussichten haben, und diejenigen die keine Erfahrung haben, keine Erfahrungen sammeln können? Leider muß man solche Risiken in Kauf nehmen,
denn ansonsten hat kein Mensch mehr Erfahrung. Und zum Sozialstaat, zusammen mit dem Abbau müssen Alternativen in Aussicht gestellt werden, entweder Bildung, oder Arbeit, aber bitte nicht laufend irgendetwas den Leuten von Putzen erzählen, es sei denn Ihr glaubt, daß die Maschinenreiniger, gleich danach nach dem Putzen die komplexen Geräte bedienen können. Es liegt zum Teil tatsächlich an der Einstellung der Leute - nur wenn man es 20 Jahre lang macht, dem Riesenbaby in den Mund Bakalien reinzulegen, wird er nie zum Löffel greifen.
>Wie man dagegensteuern kann? Auf jeden Fall nicht in dem man den Leuten noch mehr Eigenständigkeit und Freiheit abnimmt und sein Privatleben verstaatlichen lässt!
Etliche Mitarbeiter bei den Firmen wollen keine Ãœberstunden. Doch Folgendes
wird immer wieder anzutreffen sein: die Leute wollen ihren wohl verdienten Urlaub mit der Familie machen, und was passiert - er kriegt keinen.
Zum Thema Kinderzeugen: etwa 30% der Paare sollen sehr große Schwierigkeiten haben, Kinder zu bekommen. Bei dem Mann ist es sehr häufig Stress, Erfolgslosigkeit, aber auch gesunheitliche Schäden. Bei der Frau sind es ebenso diese Faktoren. Glaube nicht, daß es derzeit nur an der Pille liegt.
>Es würde genauso aussehen, wie an der deutsch polnischer Grenze.
>In Polen, genau ab der Grenze hast Du etliche Handelsfirmen, seitens Deutschland nicht eine Einzige. Und das was die kleinen können, können die großen doch auch. Es ist eine Spirale abwärts.
>Tja warum denn? Dort sind Auflagen, Gesetze, Vorschriften, etc nur einen Bruchteil dessen, was sie bei uns sind. Dort lässt sich für Hartgesottene noch am ehesten der Traum von wirtschaftlicher Freiheit verwirklichen.
Ooooo! Du hast scheinbar ganz falsche Vorstellung davon, warum dort Leute zu Selbständigkeit greifen. Die haben keine Wahl. Die Auflagen und die laufenden Kosten sind in etwa 20% höher als in Deutschland. Nach wie vor ist aber bei den Beamten in Polen viel mit Bestechung zu erreichen.
>In Polen sind die Menschen auch noch nicht satt und träge, die wollen noch aufwärts kommen, wobei die es bei den Lebenshaltungspreisen wirklich schwer haben!
Richtig: sie sind wesentlich flexibler, das ist in ganzen ehemaligen Ostblock so. Anderseits müssen sie, anderseits wollen sie es aber auch.
Solange bis der Wolf satt ist - man sagt dazu bei uns - Hunger ist der beste Koch.
>Ferner: dieses Modell oben, er funktioniert. Der Betrieb meines Onkels,
>(20 Angestellte in Polen - überlebte den Umbruch eben dadurch.
>Die Firma arbeitet auf Abruf und Einsatzortwechsel, als Tiefkühlanlagenspezialist und Bauer von diesen Anlagen).
>In Polen bekommt man auch schnell gute, fleissige Leute.
>Ich seh´s doch bei mir. Ewig lang habe ich letztes Jahr deutsches Personal gesucht. Bekommen hab´ich Ausländer, die mit der deutschen Gestzgebung besser vertraut waren als ich. Faul und ferch. Anspruch auf alles und nebenher die Frau noch schwarz zum putzen schicken. Da hätt´ich noch mind. 10 Bsp.
Das stimmt zum Teil, aber wenn die Selbständigen nur so etwas sehen,
sehen sie leider die Perlen nicht, weil man alle nach gleichem Blickwinkel betrachtet. Ich verstehe schon was Du meinst, ich würde auch vielen Leuten
keine Beschäftigung geben, die nicht an einem Strang mitziehen.
>Bis jetzt höre ich nur, das die Sache in der die Deutschen wirklich absolut weltweit an der Spitze stehen, ist die Verspottung von Regierungsbeschlüssen.
>Und eines kann ich dir jetzt schon sagen. Wenn der Staat die Steuern abschafft, werden auch alle jammern, wegen mangelnder Sicherheit vor Verbrechen.
>?
>Schlechtem Tänzer stört bei der Kunst zu tanzen auch der Kaffeefleck an
>an dem Sockenteil, die kein Mensch sieht. Wer selbständig sein will,
>der schaut nicht auf die anderen, sondern denkt einfach darüber nicht nach,
>und rettet sich durch Improvision, Kreativität und HANDELN vor dem Untergang.
>Ich als Selbständiger betrachte in Anbetracht der Situation in Deutschland
>diese Jammerei als Schwäche und Unfähigkeit. Wenn einmal einen Betrieb
>geführt hast, wo man Dir Steuern rückwirkend berechnet hat, wo Du 80%
>Deines Einkommens real abgeben mußtest, und es trotzdem geschafft hast,
>wirst es genauso sehen.
>Das ist mir (uns) schon mind. 5 mal passiert! Und gerade deswegen stehe ich dem Staat und seinem unnötigen Schattenboxen und Geisterdebatten sehr skeptisch gegenüber.
Kann ich verstehen, und auch nachvollziehen. Geht mir auch so, auch wenn mir bewußt ist, daß die radikalen Schnitte so oder so unumgänglich sein werden.
Leider muß man sich darauf gefasst machen.
>Der Slogan der Selbständigen heißt:"Geht nicht? geht nicht!!!!!!"
>Auf jeden Fall ist ein solcher staatlicher Eingriff wie der Verbot von Überstunden nicht möglich und wenn ja, ist es ein abgleiten in den real existierenden Sozialismus.
>Betrachte die Geschte von staatlichem Handeln. Ein prägnanter Punkt kommt immer wieder zum Vorschein:
>GENAU DAS GEGENTEIL WURDE ERREICHT!!!!!!!!!!!
Weil der Staat sich im Normalfall nicht einmischen sollte, er sollte
nur in allem was er macht, tatsächlich nur, die Grundlage zum Wirtschaften schaffen. Doch das Problem ist irgendwann, wenn der Staat keinen Ausweg sieht,
muß er selbst Rechte erletzen. Und ob das was bringt ist eine andere Sache,
wichtig ist, daß man sich auf die ordentliche Sachen besinnt, und die heißt
zumindest aus meiner Sicht, Senkung von Kosten auf der ganzer Linie - jeder Pfennig ist wichtig. Wenn alles Erreichte nicht ausreicht erst dann Einschnitte
in soziale Systeme und Steuererhöhungen. Bei allem wo man jedoch motzen will,
vergeßt die eine Sache nicht: wenn nichts mehr da ist, was Deutschland groß gemacht hat, ist man absolut leichte Beute für andere mächtigere Investoren.
Und ausgerechnet die eher schwarzgerichtete Wähler wollen den Zustand der Beherrschtheit von anderen nicht zulassen. Wenn wir uns nicht auf gemeinsame Stärken besinnen, und uns einige Sachen nicht anfangen zu verzeihen, wenn wir die Arbeitslosen eben mit diesem Schmarotzerstempel behandeln, wird es niemals besser. Sie sind schwach, sie sind angeschlagen, und leider führt kein Weg daran vorbei, daß man den Leuten die Hand ausstreckt, mit Ihnen redet,
dann haben sie eine Chance integriert zu werden. Leider ist es zeitlich nicht immer machbar.
Noch zum Schwarzarbeit. Es gebe in Deutschland keine Schwarzarbeit, wenn es keine Arbeitgeber gäbe, die die Leute schwarz einstellen. Doch nach solchen Leuten wird auch immer wieder gesucht. Sie sollen partnerschaftlich sein, an einem Strang ziehen, solide Arbeit leisten. Sie werden auch sehr häufig weiter empfohlen. Als ich noch studiert habe, habe ich in so einer Gegend gewohnt, da kriegt man schon einiges mit. ;) Der Mann - Sozialhilfeempfänger, war aber laufend irgendwo beschäftigt, er sagte mir förmlich: wenn Du einmal damit anfängst, bekommst Du immer wieder solche Angebote. (Und das stimmt auch).
Vielleicht sollte sich der Staat doch lieber Bankrott erklären, und ganz von vorne beginnen. Aus meiner Sicht sind solche Bankrotts unumgänglich, offen es hat doch nie richtig funktioniert. Bis auf die Ausnahme USA.
Was mich jedoch stört: wie verspotten diese Tatsache, aber lieben Japaner
wenn es denen gut geht, lieben Amerika wenn sie 6% Wachstum schafft und auch die Tigerstaaten. Aber wenn die fertig sind, suchen wir uns doch lieber dann
einen anderen Staat, den wir wegen starker Wirtschaft bewundern können.
Von Machern, sind wir Träumer geworden. Das muß man einfach irgendwann einsehen.
>gruss mcmike
Gruß und schönes Wochenende. ;)
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Turon
21.06.2001, 23:42
@ Baldur der Ketzer
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Gut: gebt mir mal andere Alternativen |
die auch einigermaßen verträglich sind:
- da wäre: Lohnkürzung; (machen ja die Regierungen ja
gleich mit den etlichen Arbeitgebern mit: -------> Stichwort Zeitarbeit);
Gleiche Wirkung:
Eine AK mit 5000 DM kauft bei Luxusbäcker ein, ein SE kauft bei Aldi
ein. Habt Ihr scheinbar doch das Problem, daß paar neue Gesichter auftauchen?
Ich ergänze: Da wo ich herkomme gibt es einen Deutschen, der Särge
produziert, und hier eventuell ab und zu welche bestellt, wenn die dort nicht nachkommen. Ist ein guter Freund von mir.
Dort hat er die letzte Pflaume eingestellt, hier braucht seine Putzfrau schon gewisse Attribute:). Sie soll Erfahrung haben. (vermutlich auf deutsch gesagt:
dicke Titten).
- eine andere Alternative: schaffen wir die Steuerbelastung ab, und verzichten darauf, etliche Kontrollen durchzuführen. Der Fahrplan sieht so aus: Entlohnung 2008 3,50 DM/Std.
Als die Polen über die Grenze kamen um bei den Bauern zu arbeiten,
zahlte man immerhin noch etwa 12-15 DM. Als die Weißrussen kamen, zahlte
man für schon mal 8 DM und mittlerweile sind 6 DM hier in Hessen auch keine Seltenheit. Kein Wunder, daß man die Sozialhilfeempfänger die dann 12 DM bekommen als zu teuer ansieht.
Mich würdest Du doch auch rausschmeißen, ich bin Allergiker und habe da draußen Phasen, wo ich für 20 Minuten vollkommen leistungsunfähig bin. Nach so einem Arbeitstag im Felde wäre ich vermutlich am nächsten Tag zu spät zu Arbeit gekommen.
Doch zurück zu Entlohnung. Die Kontrollen gebe es nicht, also könnte man machen was man will. Schon jetzt bereits arbeitet in Kassel in jeder Gaststätte im Schnitt eine Person schwarz. ;) Weil nicht kontrolliert wird.
Schaffen wir also Schlankung der Sicherheitvorkehrungen ab. Was passiert? der Selbständige wird Angst haben einzuschlafen, weil die Rumänen kommen. ;)
- sonst welche Vorschläge? OK! noch eins der Vollständigkeitshalber.
Wenn man alle Sozialleistungen des Staates auf null herunterfährt, ist das Eldorado erst eröffnet. Arbeit wird es für umsonst geben, und damit auch Margendruck. Glaubt ihr im Ernst Leute, daß ihr da noch was verdient, wenn
in etwa 7 Millionen Menschen plötzlich mittellos stehen?
NICHT EINEN CENT MEHR. Für zwei Jahre wird es vermutlich eine Gründungswelle geben - die Konkurrenz, und es wird noch deutlich höheren Margendruck verursachen.
Doch wenn wir schon dabei sind alles gerecht zu behandeln, dann schaffen wir doch gleich die kompletten Subventionen ab, für unrentable Bauernhöfe, für unrentablen Bergbau etc. Oder die Unterstützung bei Wohnungsbeihilfe. Der Typ kann doch in eine kleinere Wohnung einziehen. Die billiger ist.:)
MACHT EUCH LIEBE FREUNDE NICHTS VOR.
Wenn man tatsächlich Freiheit haben will, dann muß man die Leute auch gesund
machen (also nicht 250 Stunden monatlich), und auch nicht mit 12 DM pro Stunde entlohnen. Dann ist er arm und auch noch später ungesund.
Unter Freiheit verstehe ich zumindest nicht Arbeitszwang und kein normaler Mensch, hat tatsächlich dazu Lust. Und mal ganz abgesehen davon: nicht jeder ist davon sehr begeistert, 60 Stunden in der Woche zu potten und dann auch
noch Kinder zu zeugen. Mal ganz abgesehen davon, sitzen unsere Frauen doch dann etwa 70 Stunden in der Woche zu Hause und langweilen sich zur Tode.
Wenn so ein Potter nach Hause kommt, und nur noch von Mist redet, macht es die
Frau auch nicht glücklich.
[b] Gut: in einem Punkt gebe ich Euch sicher Recht: an der Einstellung der Leute
die arbeitslos sind, muß sich was ändern. Aber ganz dezent muß sich an der Einstellung der Selbständigen was ändern, die jedem gleich nach zwei Stunden
so angucken, als wäre es durch Arbeitsamt geschichter Knacki.
Wenn man also nirgendwo bereit ist über den eigenen Schatten zu springen,
so wird das hier nie was werden, es wird nur noch schlimmer, und das schönste noch: und ganz klar: ihr habt es Euch selbst zu verdanken, und einen paraten Sündenbock Namens Schröder und Co und Kohl und Co. gleich mit.
Doch wo sich die Mehrheit ganz dezent irrt, da ist am häufigsten die wahre Lösung zu finden. Haben wir glaube ich nicht zuletzt an der Börse gelernt.
Also legt bitte die Zeitung mal aus der Hand, hört auf zu jammern, denn
eines weiß ich gleich sofort, wer sich nur beklagt, dem kann es gar nicht
so schlecht gehen. Die die wirklich Not leiden handeln.
Und das wird Europa so oder so nötig haben, wenn tatsächlich sich Amis bald an die europäischen Erdölvorräte dran machen. Werden wir dann auch jammern?
Mal ehrlich - hilft das? Auf gar keinen Fall.
So: Eure Lösungen bitte. Stellt Euch vor Ihr habt die moralische Pflicht
Deutschland vor dem Untergang zu retten, und Ihr wollt dafür sorgen, daß
Eure Enkel immer noch deutsch sprechen können. ;) Ohne Einschränkungen.
Würde mich nämlich wirklich interessieren.
Als erstes: wenn ihr es wünscht soziale Absicherungssysteme herunterzufahren,
wieviel kann jeder von Euch an neuen Arbeutskräften einstellen.
Ich rechne mal pauschal 7 Millionen Leute, mit 1300 DM an Sozialleistungen
(incl. Mietzuschüsse) monatlich. Wenn ich es hochrechne ist es Kaufkraftverlust im Binnenmarkt in Größenordung von 9 Milliarden monatlich ~ 108 Milliarden
jährlich. Mit diesem Geld kann keine Firma mehr rechnen.
Das ist die Lücke bis zum Normalzustand. Und? wir wollen erst einmal sehen, wer den Weg findet es wieder zu fühlen. Reales Spiel: kein Geld = kein Essen, keine Mitzahlung, kein gar nichts. Nur wenn man arbeitet gibt es Geld.
Wer ist der Gewinner und wer ist der Verlierer?
Ich sage Euch sofort was ich als Ladenbesitzer bei solchen verhältnissen zun würde. Ich würde mein geschäft schließen Leute entlassen und versuchen in der Staatmiete meine Waren zu verscheuern.
Ich schicke ich Euch bals paar Bilder aus Geschäftsleben in Timbuktu oder Indien, damit Ihr Euch mal einen Bild davon machen könnt, was dann kommt.
A ja Cameltreiber als Selbständige und Reitpferdezüchter werden dann wohl Hochkonjuntur haben, eventuell noch Fahradverkäufer.
Also so haben die Selbständigen nach dem zusammenbruch des Sozialismus
in Polen reagiert. Als klar wurde das der Sozialismus nicht mehr überleben wird, gingen sie auf die Strasse um zu verkaufen. Näher zu den Kunden, hat man diese Bewegung in Polen genannt. ;)
Ein kleiner Einblick in die Zukunft?
Und deswegen meine ich, es macht wesentlich mehr Sinn, daß Vermögen zumindest zeitweise so zu verteilen. Viel, viel mehr Beschäftigung und nicht Porsche für 3 und Zufuß für die meisten, sondern Fahrrad für alle.
Nach der Bankrotterklärung in Deutschland wird es doch sowieso nicht anders laufen. also denkt mal gut darüber nach, was Ihr fordert und was machbar ist.
Mal ernst Leute. Bitte.
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Turon
22.06.2001, 00:02
@ Baldur der Ketzer
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Baldur: bevor eine Maschine |
mit Volldampf arbeitet ist es nötig etliche Probeläufe durchzuführen.
Ich muß Dir mal was gestehen. Als 14-jähriger, war ich ein elender
Schwächling. (Ich saß wirklich nur an den Schulbüchern). Dann habe von
meinem alten Herrn mal eine Schaufel in die Hand gekriegt und ich sollte
so einen Haufen Kies etwas kompakter gestalten. Wenn mich nicht alles
täuscht habe ich es drei Tage lang gemacht. ;)
Ich dachte das war die schlimmste Arbeit meines Lebens. ;)
Aber ich habe mich später, daran gewöhnt und da ich als Junge einen
Traum hatte, in Sozialismus einen Stereo-Kasettenrecorder zu haben. Also
ging ich zu den notorischen Säufer (die aktuell als 50-jährige
irgendwo IM BERLIN am Bau tätig sind) und sammelte die Vodkaflaschen, weil
man sie verkaufen konnte. So hatte ich im Monat mehr verdient, als eine Schulangestellte. Mein Traum konnte ich mir dennoch nicht erfüllen,
weil als ich das Geld hatte, gab es diesen einen Recorder nicht,
und als er wieder da war kostete er 50% mehr. ;)
Was ich damit sagen will: die meisten loben die polnischen
Arbeiter, aber das sie eigentlich zum Teil immer noch
halbe Flasche brauchen um Auto zu fahren, daß sieht hier keiner.
Und die Sozialhilfeempfänger sind so kleine schwache, demoralisierte
Gruppe - die die Chance nicht bekommt, auf den richtigen Weg
zurückzukommen. Sie sind so schwach wie ich mit meinen 14 Jahren gewesen
bin, können die Schaufel nicht in der Hand halten.
Wenn Du von denen erwartest, sie werden gleich arbeitswütend,
ohne Anstellungsgarantie, als ABM Kräfte, dann täuschst Du Dich gewaltig.
Und wenn sie das tun, ------> sehe Schicksal von Titanic ----->
gleich Volldampf------> und sofort Eisberg getroffen.
Und deswegen brauchen die meisten Maschinen - und in diesem Kontext -
auch Menschen so etwas wie Vorlauf, bis sie richtig in die Arbeit
integriert sind. Da gibt es kein aber.
Da gibt es noch eine Gruppe die hier nicht erwähnt ist. Leute die
wie die blöden klopfen würden, aber nicht für umsonst. ;-)
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Baldur der Ketzer
22.06.2001, 00:30
@ Turon
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Re: Baldur: was tun? ein paar Vorschläge |
Hallo, Turon,
Du hast die Antworten schon selber gegeben:
- wer in schlechten, desolaten, hoffnungslosen Verhältnissen lebt, muß a) die Möglichkeit b) einen Anreiz haben, dort rauszukommen.
Mein Lösungsvorschlag: bessere Neustartmöglichkeit bei Überschuldung, sofern Wille zum Ausgleich da ist (also vergleichsmöglichkeit, Zinsmoratorium etc.), auch unbelasteter Neustart nicht erst nach 30, auch nicht nach 7, vielleicht nach vier Jahren oder so, kommt auf die Umstände an - jeder braucht eine zweite Chance, die er zur zeit nicht kriegt
zusätzlich hat es doch keinen Sinn, zu malochen, aber auf Tatze nix rauszukriegen. Was bedeutet, Unterschied zwischen Stütze und ArbeitsNETTOeinkommen muß größer werden, was nur geht, wenn die Lohnabgaben DRASTISCH, MASSIVST sinken.
Will heißen, steuerfreies Existenzminimum, dann meinetwegen 15% Normalsteuersatz für Normalverdiener, darüberhinaus vielleicht 25% Maximalabgabe.
Warum nicht degressiver Steuersatz? Je mehr sich einer einsetzt, desto weniger zahlt er. Was glaubst Du, was das für ein Effizienzbooster wäre. Aber HALT, iss ja unsozial, Ellenbogen und so.
Wer gleich 40% aufgebrummt kriegt, machts lieber so nebenbei.
Bundeswehr - abschaffen, Milizarmee aufbauen, jeder hat sein Gewehr im Schrank wie in der Schweiz.
Kulturzuschüsse - streichen, was nicht vom Besucher gezahlt wird, bleibt dicht.
Stütze nur bei Gegenleistung, sofern dies gesundheitlich möglich ist, Verweigerer kriegen Eintopf und Pritsche in ehemaliger Kaserne.
Ja, ich weiß, das verletzt die Menschenwürde. Aber das ist ja nicht meine meinung.
beamtenpensionen nach gleichem Muster berechnen wie Renten.
Entwicklungshilfe streichen, Stiftungsrecht verbessern und privat machen lassen.
Und jetzt die Kernfrage: was tun mit der verschuldung?
Meine aktuelle Position: im gegenwärtigen Zustand unlösbar, erzwingt Weiterwurschteln im gleichen Chaos.
Unkonventioneller Ansatz: wie Ablaßhandel, garantierte Steuerfreiheit erkaufen lassen gegen Einmalzahlung jetzt. Vielleicht hilft das.
VERBOT jedweder Neuverschuldung.
Leistungsnachweis für Lehrer und Professoren, Studiengebühren für schnellere Durchlaufszeiten, ENTRÜMPELUNG der Lehrpläne, Ausrichtung auf spätere Nutzung.
Arbeitsrecht vollkommen liberalisieren, Kündigungsfristen verkürzen, Lohnnebenkosten kappen, was glaubst Du, wie viel Nachfrage nach Arbeitskräften nur deswegen nicht wirksam wird, weil man Angst hat, einen Quertreiber nicht mehr loszuwerden.
Persönliche Haftung für Beamte und Staatsdiener wie für Unternehmer bzw. Geschäftsführer, incl. Haftungsdurchgriff für Versagen (SChlechterfüllung).
Verfallsdatum für Gesetze - was nicht gebraucht wird, verfällt von selbst.
Totale Subsidiarität, alles ortsnah entscheiden, Aufbau erst Gemeinde, dann Land, erst dann Bund - und Austritt aus der EU.
Spätestens jetzt ist klar, daß die Vorschläge illusorisch sind.
Deswegen bin ich dort, wo diese Grundsätze noch am größtmöglichen gegeben sind. Und es funktioniert bestens.
Horrende Staatsüberschüsse trotz hoher Kosten. Arbeitslosigkeit so um 1%.
Arbeitende Flüchtlinge.
Kurze Amtswege.
ach, was schwafle ich weiter, der deutsche Ungeist und seine gleichdenkenden Nachbarn (F) werden es schon noch ganz in die Suppe fahren ;-(
beste Grüße vom Baldur
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McMike
22.06.2001, 00:31
@ Turon
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Kurzansatz |
Das deine Aufgabe schwer bis unmöglich ist, ist dir hoffentlich klar:-)
Werd´mir dein Posting noch 1-2 mal durchlesen, um keinen Müll zu antworten, da ich aber berufstätig bin kann´a bisserl dauern.
Aber grundsätzlich ist festzuhalten (wie du bereits erwähnt hast), dass der Karren schon so tief im Dreck steckt, dass er (rein rechnerisch) spätestens 2015 implodiert!
Daher gebe ich dir auch recht, der jetzigen Regierung nicht alles böse der Welt aufzuhalsen.
Mein hehrer Grundsatz lautet nunmal"Sowenig Staat wie möglich, soviel wie nötig!"
Alles was Staat, Gewerkschaften und Konsorten in den (für mich übersichtlichen) 20 Jahren angepackt haben, ging in die Hose.
Ich muss nur bei mir anfangen:
Steuerprogression höchster Güte, mit irrationalen Gründen für Nachforderungen bei jeder Steuerprüfung.
Mögliches Enteignungsverfahren für das Volkeswohl.
Vernichtung meines Berufsbildes hin zum Ackerbürokraten. (Die Agrarpolitik ist das beste Bsp. für Beamtenwillkür und Weltfremdheit).
.
.
.
Unser Steuersystem ruft quasi zu normalem wirtschaftlichen Handeln auf:
Zur Schwarzarbeit!
Wäre nicht die hohe Verschuldung von Bund und Land, gäbe es die einfachste aller Möglichkeiten:
1.Vereinfachtes Steuersystem
2.Einheitssteuer <30% (Die Progression ist eine Neidsteuer!)
3.Mehr Flexibilität durch geringeren Kündiungsschutz (autsch!)
4.Streichung der Quellensteuer
.
.
.
Wer den Menschen bis zu 80% des Verdienstes nimmt hat wahrlich den Begriff des"REAL EXISTIERENDEN SOZIALISMUS" verdient!!!!!!!!!!
Man muss ALLEN Menschen einen Anreiz geben für SICH zu arbeiten. Nur der Egoist kann im altruistischen Sinn durch seinen belohnten Fleiss Schwächere unterstützen.
Nur ein Mensch der sowohl die Möglichkeiten nach oben, wie nach unten sieht wird in Eigenständigkeit und Eigenverantwortung für sich selbst und dann für andere sorgen können!!!!!
MARKT+MARX=MURX!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der Versuch, den Himmel auf Erden zu errichten, produzierte stets die Hölle. (Karl Popper)
Soviel in Kürze, vielleicht kann ich das mal etwas ausgewogener Gestalten.
gruss mcmike
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McMike
22.06.2001, 00:34
@ Baldur der Ketzer
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in der kürze der Zeit...... |
Soweit sind wir nicht voneinander entfernt!
gruss mcmike
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McMike
22.06.2001, 00:40
@ McMike
|
Re: Kurzansatz |
So oder so ähnlich war der Ansatz nach dem Krieg in der BRD.
Während des"Wirtschaftswunders" lag die Staatsquote so um die10-12 Prozent (wenn ich das noch richtig im Kopf habe).
Ist zwar nicht mit der heutigen Situation vergleichbar.
Ausser der, dass die Menschen wussten, dass sie für ihr tun auch etwas bekommen!
gruss mcmike
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Baldur der Ketzer
22.06.2001, 00:43
@ McMike
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Re: in der kürze der Zeit...... |
>Soweit sind wir nicht voneinander entfernt!
>gruss mcmike
Hallo, McMike,
die deppertste Illusion ist doch, daß der Staat was anderes sei als eine große Firma.
Man kann nicht mehr ausgeben, als man hat.
meinetwegen ist der Staat ein privatwirtschaftlicher verein oder eine große Personengesellschaft mit persönlich (ver-?teten)haftenden Bürgern.
Also, ZWANG zur Haushaltsdeckung, Abschaffung der idiotischen Kameralistik, statt dessen Bilanzierung.
VERBOT von Nebenhaushalten.
Abschaffung des Beamtenverhältnisses.
Abgeordneter muß wieder EHRE sein, also nur symbolische Vergütung.
Maximal 8 Jahre Tätigkeit, ab dann Rückkehr in Zivilleben.
Keine Berufspolitiker mehr.
Wie wärs denn mit Verbot politischer Parteien und nur noch Zulassung von Einzelkandidaten? Im Zeitalter des Internet hat jeder gleiche Chancen.
Abschaffung des Depotstimmrechts von Banken für Kleinanleger.
Festlegung von Maximalgrößen von Unternehmen, ab dann, wie Kartellrecht, Aufteilung in unabhängige Untereinheiten, um Riesen zu vermeiden.
Abschaffung von jedweden Zwangsorganisationen wie IHK, BG, etc.
Abschaffung von Urteilen im Namen des Volkes, statt dessen Haftpflicht für Fehlurteile, kann ja durch Haftpflichtversicherung abgedeckt werden - vom Richter selbst, nicht von der Allgemeinheit.
na, nur mal so ein paar Gedanken.
Es muß Bürgerrecht wieder über Staats-Rechten stehen. Ausnahmen nur im absoluten Ausnahmefall. Alles andere ist Despotie a la DDR.
Meint Baldur und grüßt
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Baldur der Ketzer
22.06.2001, 00:49
@ McMike
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Re: Aufruf - wer kann mal Daten sammeln? |
Hallo,
vielleicht können wir mal den versuch machen, zusammenzufassen, welche Hürden, Pflichten und Kosten ein Existenzgründer zu schultern hat.
Angefangen von der Arbeitsplatzvorschrift (Stuhlausführung, Schreibtischhöhe, Computerblendfreiheit, blahblah), Beiträgen zur Berufsgenossenschaft auch bei Sekretariatstätigkeit (man könnte sich den Finger mitlochen)
über Zugangsvoraussetzungen, Arbeitszeitvorschriften, Lohnzusatz- und Benekosten, Arbeitsrechtliche Pflichten, Gewerbesteuer, Steuerberatungskosten, Jahresabschlußkosten, MWSt.-Vorstreckung, Meldepflichten, Antragsvoraussetzungen, Nebenpflichten, Steuereinsammlungspflichten (LSt., KiSt. durch Arbeitgeber) usw...........
was wurde eigentlich aus der Pflicht, daß sogar das Kindergeld vom Arbeitgeber auszuzahlen sei?
prost Mahlzeit.
ich denke, es würde uns schlecht.
Beste Grüße vom Baldur
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McMike
22.06.2001, 00:52
@ Baldur der Ketzer
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Re: in der kürze der Zeit...... |
So ähnlich sehe ich auch vieles (wenn auch nicht so krass)!
In einem stimme ich nicht mit dir überein:
Wer wird denn heute Politiker?
BEAMTE!!!
Die können jederzeit zurück in die heimelige Amtstube o.ä.
Man muss Privatpersonen die Möglichkeit geben dies"Ehrenamt" auszufüllen.
Dies geht jedoch nicht mit nem Schulterklopfen und nem warmen Händedruck (vielleicht noch das Verdienstkreuz?)
Es muss rentabel sein.
Ein Mensch der in der realen Berufswelt zurecht kommt muss u.a. auch durch monetäre Absicherung dieses Risiko auf sich nehem können.
Ich hab´s satt aus von Lehrern, Pfarrern, Studienräten und (wie wahr) von Berufspolitikern regiert zu werden.
Man muss sich von diesem Feindbild lösen können und den Menschen, die etwas bewirken wollen und können in Zukunft Vertrauen und Geld entgegenbringen.
Schöner Traum!
gruss mcmike
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Turon
22.06.2001, 02:11
@ Baldur der Ketzer
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Re: Baldur: was tun? ein paar Vorschläge |
>Hallo, Turon,
>Du hast die Antworten schon selber gegeben:
>- wer in schlechten, desolaten, hoffnungslosen Verhältnissen lebt, muß a) die Möglichkeit b) einen Anreiz haben, dort rauszukommen.
>Mein Lösungsvorschlag: bessere Neustartmöglichkeit bei Überschuldung, sofern Wille zum Ausgleich da ist (also vergleichsmöglichkeit, Zinsmoratorium etc.),
Vollkommen akzeptabel. Ich setze einen drauf: völliger Ausschuß der Banken
aus Gründungsdarlehenentscheiden - die meisten Banken verhindern eine Gründungsinitiative. Der Staat ist bei so einem Darlehen sowieso Gläubiger,
warum also einen dritten unfähigen Inspektor hinzunehmen. Der sehr wohl und sehr gerne nein sagt. Mut zur Risiko.
Dreijährige Steuerbefreiung bei Existenzgründungen, und da wir auch 7 Millionen
uns leisten die lieber zu Hause bleiben wollen, exakt für diese Phase auch
eventuelle soziale Sicherung des Risikoträgers. (Es muß Anreize geben).
Abschaffung vom sämtlichen Berufsausübungeinschränkungen. Ich sehe das so:
Herabsetzung der Quote für Produkthaftpflicht, bei gleichzeitigem Zulassen des Wettbewerbs durch ungelernte Fachkräfte. Der Auftragsgeber muß nicht gleichzeitig durch Produktahtungsgesetz und Meisterbrief geschützt werden:
Stichwort: PC-Meisterbrief.:)
auch unbelasteter Neustart nicht erst nach 30, auch nicht nach 7, vielleicht nach vier Jahren oder so, kommt auf die Umstände an - jeder braucht eine zweite Chance, die er zur zeit nicht kriegt.
Richtig, jedoch muß der Mißbrauch verhindert werden, derzeit läuft es doch so: Beispiel aus dem Osten. 5 Millionen Beihilfe gezahlt, was mach der Neue Boss: Berliner Zirkus: Elefanten verbrauchen zu viel Futter, also verkaufen wir die Elefanten.:)
>zusätzlich hat es doch keinen Sinn, zu malochen, aber auf Tatze nix rauszukriegen. Was bedeutet, Unterschied zwischen Stütze und ArbeitsNETTOeinkommen muß größer werden, was nur geht, wenn die Lohnabgaben DRASTISCH, MASSIVST sinken.
Richtig erfasst, doch wer soll das alles bezahlen, was sich unsere
Pharma und Gesundheitswesen an Überkapazitäten aufgebaut hat? Es läuft
leider auf staatliche Altesheime hinaus. Das ist ja mein Ansatzpunkt:
Reduzierung oder gar Umschichtung der Kosten, in Richtung Masse, damit die Binnenmarktnachfrage entsprechend gestärkt ist, von mir aus durch kollektive Arbeitsuafteilung - weil es bitter notwendig ist, dadurch sinken zwar nicht
Gesamtaufwendungen - in erster Linie, dafür wird aber der Konsum gestärkt.
Sprich: in den jungen Schichten haben wir sehr hohe Arbeitslosenquote und die meisten Geringverdiener. Diese brauchen: Wohnung, Wohnungseinrichtung etc.
Der ältere Mensch kann sehr wohl auf die Sachen etwa paar jahre lang verzichten.
>Will heißen, steuerfreies Existenzminimum, dann meinetwegen 15% Normalsteuersatz für Normalverdiener, darüberhinaus vielleicht 25% Maximalabgabe.
Muß leider immer mit sonstiger Staatsfinanzen in Einklang gebracht werden.
Wie wäre es mit der Verordnung: an die Wirtschaft, wenn ihr es packt, die Arbeitslosenquote auf unter 8% zu drücken und mindestens für 6 Monate zu erhalten: Steuersenkung für Betriebe?
>Warum nicht degressiver Steuersatz? Je mehr sich einer einsetzt, desto weniger zahlt er. Was glaubst Du, was das für ein Effizienzbooster wäre. Aber HALT, iss ja unsozial, Ellenbogen und so.
O Moment mal: Die meisten Spitzenverdiener wissen sehr wohl wie sie immer noch ganz legal keine Steuern zahlen müssen. Hausbauförderungen etc:
grundsätzlich nichts dagegen, aber ich glaube - die Amis haben sich eben solche
leistungsabhängigen Bubbles gebaut - wozu das geführt hat, in Amiland.com, wissen wir nun zu genau. Ich würde persönlich eher für herausragende Leistungen mit der Erstattung von sämtlichen Steuern auf 3 Rückwärts setzen.
Ebenso würde ich Firmen dabei unterstützen die Patente kaufen, und diese auch umsetzen, nicht so wie Volkswagen. Da schafft ein Tüftler ein Produkt, verkauft es für paar Kröten an VW, und dieses Werk verstaubt. VW kaufte 8000 Patente nur etwa 100 wurden umgesetzt.
>Wer gleich 40% aufgebrummt kriegt, machts lieber so nebenbei.
>Bundeswehr - abschaffen, Milizarmee aufbauen, jeder hat sein Gewehr im Schrank wie in der Schweiz.
Weißt Du ich bin gerne Pazifist, aber wenn mir einer mit einer dicker Keule droht, stehe ich ungerne nur mit Fäusten da. Einigen wir uns auf Berufsarmee, die in Friedenszeiten bestimmte Regionen als eine Art Verstärkung dient.
Als Beispiel -----> Berlin mit dem Technozyrkus.
>Kulturzuschüsse - streichen, was nicht vom Besucher gezahlt wird, bleibt dicht.
Richtig. Der Besucher geht nicht jeden Tag ins Theater.
>Stütze nur bei Gegenleistung, sofern dies gesundheitlich möglich ist, Verweigerer kriegen Eintopf und Pritsche in ehemaliger Kaserne.
Wäre für die Obdachlosen in Deutschland sowieso längst fällige Maßnahme.
Auf der Strasse lernst Du nicht, daß Drogen ungesund sind - so als Beispiel.
>Ja, ich weiß, das verletzt die Menschenwürde. Aber das ist ja nicht meine meinung.
Ganz im Gegenteil. Gebratene Tauben fallen nicht vom Himmel direkt in den Mund.Doch wenn wir die Leute auf die Strasse setzen, müssen wir nun mal für die Alternativen bieten. Das heißt freie Stellen muß es sofort geben.
>beamtenpensionen nach gleichem Muster berechnen wie Renten.
Pensionen streichen. Wir leben in einer Marktwirtschaft. Soll doch der alte Sack froh darüber sein, daß er im Büro arbeitet. Soll auch seine Rentenbeiträge selbst entrichten. Aber der Staat ist ohnehin der agressivste Arbeitsplatzvernichter, in eigenen Reihen. Schaut Euch die Zahlen mal an.
>Entwicklungshilfe streichen, Stiftungsrecht verbessern und privat machen lassen.
Entwicklungshilfe? Also ich nenne es Entwicklungsverhinderung, und das ist auch eine. Streichen und durch staatlich eventuell finanzierte, Hilfen durch Lernmittel ersetzen. Hunger ist der beste Koch. Sagt man. Also muß man den armen zeigen, wie es funktioniert selber was auf die beine zu stellen. Nicht etwa Überschüsse dorthin schicken.
>Und jetzt die Kernfrage: was tun mit der verschuldung?
>Meine aktuelle Position: im gegenwärtigen Zustand unlösbar, erzwingt Weiterwurschteln im gleichen Chaos.
>Unkonventioneller Ansatz: wie Ablaßhandel, garantierte Steuerfreiheit erkaufen lassen gegen Einmalzahlung jetzt. Vielleicht hilft das.
>VERBOT jedweder Neuverschuldung.
Als unzahlbar deklarieren. Ich sehe keinen anderen Weg. Oder der Staat
muß tatsächlich Rücklagen versteuern und die Wirtschaft muß es mitmachen.
Neuverschuldung: ich farantiere Dir, daß NEUVERSCHULDUNG zu verbieten, die größte Wirtschaftsblokade wäre, vielleicht nicht sofort.
Die meisten Menschen glauben, Finanzmärkte funktionieren. Sie funktionieren nicht. Können auch gar nicht. ======> Zu viel Ausschank.
>Leistungsnachweis für Lehrer und Professoren, Studiengebühren für schnellere Durchlaufszeiten, ENTRÜMPELUNG der Lehrpläne, Ausrichtung auf spätere Nutzung.
1) Einvestanden. 2) Studiengebühren: Auf gar keinen Fall: ---> besser:
Studiumlimit ----> wer nicht mindestens soviel und soviel Scheine nach jeweiligen Semester hat, fliegt raus. (Warum: Bei Wirtschaftswissenschaften
ist es so: die ersten Scheine sind sau leicht----> die richtige Aussortierung
der besten kommt erst in 7 oder 8 Semester - das sind glatte 3,5 Jahre, die der Mensch in die Gulli schmeißt. Finanzielle Beishilfen muß es geben, nach Vorbild der Ausbildungsbeihilfe. Sonst arbeitet der Student nur um Auto und solche Dinge zu finanzieren. Und Trisemester pro Jahr einführen. Grundausbildung in der Schule auf 8 Jahre verringern, Abi von mir aus nach 11 Jahren Schule.
Wie war es bei mir: also in Polen habe ich in etwa in der Klasse 6,7,8 etwa
36 Stunden Unterricht gehabt. In Gymnasium (berufsausbildend) waren es schon 44 Stunden. Hier: Gymnasium 28 Stunden das geht nicht gut. Polen hat damals sehr viel Wert auf Grundausbildung gelegt, so daß ein US-Berater meinte, wenn man den Leuten auch noch kreatives Denken beigebracht hätte, könnte der Schlosser, auch noch Politiker sein, man würde keinen Unterschied merken.
Ebenso ist Polen in Hinblick auf die Uni sehr restriktiv. In zwei Semestern den gleichen Schein nicht bestanden -----> draußen. Und den zweiten Versuch mußtest Du im Folgesemester erledigen.
>Arbeitsrecht vollkommen liberalisieren, Kündigungsfristen verkürzen, Lohnnebenkosten kappen, was glaubst Du, wie viel Nachfrage nach Arbeitskräften nur deswegen nicht wirksam wird, weil man Angst hat, einen Quertreiber nicht mehr loszuwerden.
Ist schon klar, aber man schickt solche Leute zu den schlimmsten arbeiten schlechthin. Man versucht sie so oder so loszuwerden, einfache Kündigung wäre einfacher. Daß man Querulanten hat ist schon klar, kommt in den besten Familien vor. Doch dieser Anspruch möchte ich doch relativieren. Man schickt solche Leute doch vom Betrieb aus zu psychologischer Untersuchung, als wären sie blöde.
Sie sind sehr wohl motivierbar, doch das braucht Vertrauen. Ich sage Dir mal ganz offen. Ich habe in meinem Leben so etwa 20 Jobs angenommen während des Studiums. Bei etwa 17 Chefs, habe ich eher Cameltreibermentalität entdeckt.
Mit Führungsqualitäten hatte das rein gar nicht zu tun. Die Leute sind allen
Veränderungen feindlich gegenüber eingestellt - ganz speziell dann wenn es von einem jungen unerfahrenen Neuling läuft.Sie sind quasi Beamte.Genauso fett
und genauso dumm.
>Persönliche Haftung für Beamte und Staatsdiener wie für Unternehmer bzw. Geschäftsführer, incl. Haftungsdurchgriff für Versagen (SChlechterfüllung).
Ab einer gewisser Grenze, ist da nichts zu machen. Die Leute, wenn sie Millionen veruntreuen, wissen sehr genau, was droht. Führst Du es ein, werden
sie größere Beiträge veruntreuen. Hälfte für sich selbst, Hälfte für den besten Anwalt. Nach mir die Sinnflut, oder"wenn Du schon klaust dann gleich eine 10 Millionen". Ansonsten - idealistisch angesehen - richtig.
>Verfallsdatum für Gesetze - was nicht gebraucht wird, verfällt von selbst.
>Totale Subsidiarität, alles ortsnah entscheiden, Aufbau erst Gemeinde, dann Land, erst dann Bund - und Austritt aus der EU.
>Spätestens jetzt ist klar, daß die Vorschläge illusorisch sind.
Weil sie nicht vernünftig ausgearbeitet wurden. Das Problem ist, wo keine Freundschaft entsteht, entsteht ein Konfliktkessel. Also ich bin immer noch für die EU auch wenn der Euro auch noch auf 10 Cent fallen würde. Allerdings mit rascher Ausweitung der EU zu rohstoffhaltigen Terrains. Ohne die schaffen wir es sowieso nicht und im Alleingang erst recht nicht. Wenn in beispielsweise Polen Dir die Industrie sich verlagert -------> Motorenwerk von Volkswagen direkt in Gleiwitz ----> auch wegen Rohstoffvorkommen als Beispiel. Heute Motorenwerk, morgen die ganze Produktion. Es sei denn wir einigen uns darauf, unseres Einkommen an den Billiglohnländern zu richten, das würde heißen so wieso -> auf Wiedersehen.
>Deswegen bin ich dort, wo diese Grundsätze noch am größtmöglichen gegeben sind. Und es funktioniert bestens.
>Horrende Staatsüberschüsse trotz hoher Kosten. Arbeitslosigkeit so um 1%.
>Arbeitende Flüchtlinge.
>Kurze Amtswege.
>ach, was schwafle ich weiter, der deutsche Ungeist und seine gleichdenkenden Nachbarn (F) werden es schon noch ganz in die Suppe fahren ;-(
Wo lebst Du denn? die einzigen Länder in Europa die - soweit ich weiß
noch Haushaltsüberschüsse produzieren sind Länder Skandinaviens. Aber auch das wir eines Tages zu Ende gehen.
Schlußbemerkung: Ich bin sicherlich ein Freund der persönlicher Freiheit,
doch aus Erfahrung sage ich Dir eines. Ich bin mehr weniger ungewollt hierher
gezogen, das war 1985. Ich bin mir derzeit sicher, daß es in 20 Jahren spätestens hier nichts mehr so sein wird wie es war, es wird in 20 Jahren geanuso wie jetzt in Polen. Doch dieses Land schert sich um die Politik
einen Teufel. Sie labern, laß sie labern. Seit 15 Jahren weiß jeder Wirtschaftsprüfer, daß der Selbständige 20% der Einnahmen in die eigene Tasche wirtschaftet. Derzeit noch nehmen es die Prüfer wohlwollend in Kauf, denn ohne Selbständigen läuft in einem Land gar nichts. Denkt mal darüber nach Freunde.
Bei den Kommus lief so etwas erst gar nicht. Das ist die Zukunft des Beamtenstaats Deutschland, wenn man sich nicht auf irgendeine Linie einig wird.
Ganz egal welche. Im Moment geht es noch. Aber ich sage Euch aus reiner Erfahrung wie es hier enden wird. Und wenn die Kapitalisten die gleichen Fehler machen, wie die Kommunisten, dann kann keiner ernsthaft behaupten, es liegt nicht in der Natur der Sache. Ob CDU, oder die SPD sie sind nur Marionetten eigener Klientel. Ich schließe sie aus aus diesem Spiel. Wer muß also dafür sorgen, daß es uns besser geht? Nicht die Politik. So viel ist sicher.
Die Politiker haben nie Geld verdient, also haben sie von den Dingen nicht die geringste Ahnung. Die Fehler sind ganz woanders gemacht worden, die ferngesteuerte Politik hat sie ermöglicht. ;) .
Gruß.
>beste Grüße vom Baldur
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Turon
22.06.2001, 02:13
@ Baldur der Ketzer
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Vollkommen richtig erkannt - alle Staaten sind eine GmbH |
doch das H steht nicht nur für Haftung, aber auch Hoffnung.
;)
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Turon
22.06.2001, 02:24
@ McMike
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Ja in aller Regel ist er ein Beamter oder.... |
Interessenvertetung. Und vollkommen richtig - diese Leute müssen das Recht haben, ob Penner, oder Schwul das Recht haben seine 5 Groschen zur Politik beizutragen, allerdings:
wenn es jeder tun würde, hätten wir alle viel zu lesen. ;)
Wie verbreitet man einen Gedanken? So das es überall erhört wird?
Und da ist der Ansatzpunkt. Es gibt die anderen, aber die werden nicht gewählt.
Und derzeit sieht es so aus:
Die Christdemokraten oder Union, würde gerne was machen, achtet zu sehr aber
auf die Wählerstimmen.
Die Sozies würden auch gern viel machen, aber bei falschen Einschnitt verliert man die eroberte neue Mitte.
Daher gibt es nur zwei Lösungen:
1) Der Bevölkerung wird klar das man eine Richtung eingehen muß.
2) Die beiden Parteien schließen sich doch zusammen, und machen, das
was sie die letzten 20 Jahre nicht gemacht haben.
Regieren im Sinne Deutschlands, oder Europa, oder weiß was ich.
Ich sage Dir offen was ich machen würde. Ich würde vier Jahre lang den Politikern aller Coloeurs ab sofort verbieten nur ein Wort mit sonst Jemandem
zu tauschen. Also auf gar keinen Fall so etwas, daß der Herr Abgeordneter
irgendwo Sprecher einer Firma ist. Er ist schon mal gleich gekauft und nicht objektiv genug. Er kann an die Probleme gar nicht dran gehen. ;)
Er ist abhängig.
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Turon
22.06.2001, 03:46
@ McMike
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Dann wollen wir mal: ;) |
>Das deine Aufgabe schwer bis unmöglich ist, ist dir hoffentlich klar:-)
Ja, sie ist aber bitter notwendig. Wenn die es nicht können, müssen die besseren gefunden werden, die sich nicht gleich kaufen lassen.
>Werd´mir dein Posting noch 1-2 mal durchlesen, um keinen Müll zu antworten, da ich aber berufstätig bin kann´a bisserl dauern.
Kein Problem. Das Thema ist aber grundsätzlich fast wichtiger als die Berufstätigkeit, es behandelt Themen die unsere Berufe später beeinträchtigen werden.
>Aber grundsätzlich ist festzuhalten (wie du bereits erwähnt hast), dass der Karren schon so tief im Dreck steckt, dass er (rein rechnerisch) spätestens 2015 implodiert!
>Daher gebe ich dir auch recht, der jetzigen Regierung nicht alles böse der Welt aufzuhalsen.
>Mein hehrer Grundsatz lautet nunmal"Sowenig Staat wie möglich, soviel wie nötig!"
Ist auch im Prinzip meine Rede, aber wie schaukelt man das Kind, wenn der Wähler immer wieder betrogen wird. Die einfachste Sache wäre: Schluß aus Basta.
Jetzt überlegt sich Schrödi aber, ob es die CDU machen soll, letztendlich würde sie es auf eigene Kappe nehmen. Das nehme ich der SPD tatsächlich sehr übel.
>Alles was Staat, Gewerkschaften und Konsorten in den (für mich übersichtlichen) 20 Jahren angepackt haben, ging in die Hose.
Ich habe irgendwann als ich 18 wurde gesagt, daß die polnische Wirtschaft hier noch eine große Zukunft vor sich hat - damals hat man mich ausgelacht.
Das war irgendwann 1991 oder so. Zu viel Arroganz und zu wenig Tatkraft.
>Ich muss nur bei mir anfangen:
>Steuerprogression höchster Güte, mit irrationalen Gründen für Nachforderungen bei jeder Steuerprüfung.
Du mußt Dich auf diesen Typ einstellen, vielleicht findest Du einen Ansatzpunkt, wo man ihm plausibel machen könnte, daß Du ein Mensch bist
und keine Gelddruckmaschine. Ich möchte es so nennen, der schlimmste Fachidiot
hat irgendwo eine Schwäche für irgendetwas. Als erstes: erzähle niemals auch nicht durchs Papier, daß es Dir gut geht. Die Beamten sind daran gewöhnt
daß man jammert und sehen in Deiner Buchhaltung, daß es Dir gar nicht so übel gehen kann.
>Mögliches Enteignungsverfahren für das Volkeswohl.
>Vernichtung meines Berufsbildes hin zum Ackerbürokraten. (Die Agrarpolitik ist das beste Bsp. für Beamtenwillkür und Weltfremdheit).
Überall wo der Beamte richtig rote Socken trägt.
>Unser Steuersystem ruft quasi zu normalem wirtschaftlichen Handeln auf:
>Zur Schwarzarbeit!
Leider wahr.
>Wäre nicht die hohe Verschuldung von Bund und Land, gäbe es die einfachste aller Möglichkeiten:
>1.Vereinfachtes Steuersystem
>2.Einheitssteuer <30% (Die Progression ist eine Neidsteuer!)
>3.Mehr Flexibilität durch geringeren Kündiungsschutz (autsch!)
>4.Streichung der Quellensteuer
Bei den Steuersätzen ist es schon mehr als logisch, daß sie runter müßten.
Bedanke Dich bei den Währungshütern. Das ist der Preis für die starke DM.
Was der Staat irrsinnigerweise damit zu erzeugen versucht, ist, daß die Leute mehr Konsum betreiben. Doch die meisten sparen.
>.
>.
>.
>
>Wer den Menschen bis zu 80% des Verdienstes nimmt hat wahrlich den Begriff des"REAL EXISTIERENDEN SOZIALISMUS" verdient!!!!!!!!!!
Das ist schon Feudalismus, oder bestenfalls Frühkapitalismus, nach dem Motto: Deinen Nächsten kannst Du solange lieben, bis er sein letztes Hemd verliert.
>Man muss ALLEN Menschen einen Anreiz geben für SICH zu arbeiten. Nur der Egoist kann im altruistischen Sinn durch seinen belohnten Fleiss Schwächere unterstützen.
Richtig. Und einzig wahr. Bis auf die Tatsache, daß man Schwächere in dem unterstützt, in dem man ihnen zeigt, wie sie stark werden. Und pfiffig.
>Nur ein Mensch der sowohl die Möglichkeiten nach oben, wie nach unten sieht wird in Eigenständigkeit und Eigenverantwortung für sich selbst und dann für andere sorgen können!!!!!
Diese Eigenschaft erfordert klare Sichtweise, und freien Kopf.
Nach diesem Motto, habe ich derzeit in Deutschland keinen einzigen Beamten kennengelernt, der dem Chef in der Finanzbehörde tatsächlich erzählt, also die Jungs da draußen können wirklich nicht mehr. Sie sind Eintreiber.
>MARKT+MARX=MURX!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! >
>Der Versuch, den Himmel auf Erden zu errichten, produzierte stets die Hölle. (Karl Popper)
>Soviel in Kürze, vielleicht kann ich das mal etwas ausgewogener Gestalten.
Keine Sorge: das was ich von sich gebe hört sich eventuell für Ungeübte Ohren besonders marxistisch an, ich kann Dir aber versichern, daß es in keinster Weise so ist. Manchmal ist es wirklich so, daß man die eingestanzten Parolen ---- ob von rechts, oder von links ---- nach eventuellen Lösungsmöglichkeiten untersuchen muß.
Für mich, der nur teilweise sich richtig als Deutscher fühlt, (ich bin meiner Ex-Heimat immer noch sehr verbunden), gilt:
Der Osten war nicht unbedingt in Hinsicht auf die Errungenschaften auf den grünen Pfeil zu reduzieren.
Gut - die DDR war in der Rolle der sozialistischer Pflichterfüllung führend.
In einem flüssigen marktwirtschaftlichen System, sollte es aber sehr wohl
diese soziale Ader geben. Aber nicht für umsonst.
Erstens: die Politik Deutschlands hat sich in letzen Jahren dratisch in Richtung Export entwickelt. Daß die ganze Welt, bei uns einkauft ist ein Trugschuß, es kann nicht ewig soweit gehen. Daher kamen die hohen Steuersätze.
Was mit nahezu verbrecherischer Ignoranz, eklatant umgesetzt wurde, ist die
Umorientierung der Wirtschaft zu einer Exportnation. Exporte erfordern mehr als
sonst immer wieder horrende Produktivitätskostensenkungen, und auch eine flexible Währung. Diese beiden Eigenschaften werden bei uns vernachlässigt. Die DM soll stark sein, die Arbeitskraft horrend teuer, und dazu brauchen wir
einfach nur genügend Exporte.
Auf der anderer Seite: wenn man sich als angehende Exportnation der Welt nicht wirklich öffnet, sondern sich gegen sie stellt, im nationalen Gedankengut, kann es auf gar keinen Fall gut gehen.
Es soll sich sprichwörtlich nichts ändern. In dem Kontext ist mir die Ami Mentalität lieber. Die meisten Weltklasse Menschen, sehen Niemandem herab, oder machen dort Differenzen.
Daher: meine Lösung - übergangsweise, ist die Stärkung der Staatsfinanzen, des Binnenmarktes, und gleichzeitige Reduzierung der Kosten für unseres Sozialsystem, bei gleichzeitigen Belastungssenkungen der Steuer, und Sozialabgaben und teilweise ungewollt der Lohnkosten.
Alleine diese Reform, die Blüm damals vorgeschlagen hat, daß die Produktion weiterläuft, würde die belastung der Arbeitgeber, um etwa 15% reduzieren.
(Keine Überstundenzahlungen). Es würde aber auch bedeuten, daß man auf diese Weise, mehr Menschen Arbeit gibt und dieses Mehr an Menschen, würden die Produktklasse wechseln. Die Normalverdiener würden zwar von BMW auf Audi umsteigen, andere aber von Trabi auf VW..
Hier in Deutschland werden teure Produkte hergestellt. Wenn die Hälfte der Bevölkerung sich diese Produkte nicht leisten kann, und uns Absatzmärkte wegbrechen, wie aktuell USA - kann es nur noch schlimmer werden.
Es bedeutet, wir haben extrem hohen Überhang an Überkapazitäten, für Waren die unverkäuflich sind. Und die einzige Chance, die wir haben, ist eben die Schlafenden zu wecken. Wir haben einfach keine Wahl mehr.
Und das die Steuersenkung unter die maximale Belastungsgrenze von etwa
30% sinkt wäre nur erwünscht. Keine Frage.
Das heißt aber auch, wir müssen mehr als eindeutig alle mit Erwartungen runter.
Wie läuft es derzeit: in keiner einziger Firma wird Dir gesagt, als Student, oder Sozi, oder was weiß ich weniger bezahlter, wird Dir das Recht eingeräumt,
am Anfang langsamer als die anderen zu arbeiten. Die Differenzen sind grotesk hoch. 15 DM für den Neuling, 30 DM für den Festangestellten. Beide müssen das Gleiche schaffen. So geht das nicht.
Der gute Neuling wird als schlecht dargestellt, weil er für halbes Lohn die gleiche Arbeit schafft wie der 30 DM Lohnempfänger. Und schafft er es nicht,
sieht man ihm als Produktionsbremse - Taugenichts. In Folge dessen werden Arbeitskräfte mit Potential nicht übernommen, dafür Keulen sich die anderen
die Lunge aus der Brust.
Der primiärste Ziel eines Staates sollte heißen: nicht in die Firmen einzugreifen. Doch bei uns entstand eine Schieflage, und diese müssen wir
irgendwie bekämpfen, da sie doppelt und dreifach kontraproduktiv ist.
Ich glaube alleine schaffen es die Arbeitgeber nicht. Sie urteilen nach Erfahrungswerten. Doch diese sind jenseits von gut Gut und Böse. Sie sind zum Teil richtig aber zum ebenso großem Teil auch falsch.
Glaube mir das letzte was ich mir wünsche ist in einen Staat ausgewandert zu sein, der auch noch später rot wurde.
Doch wenn so eine Aktion nicht mal 200000 Stellen bringt, wo auf einen Schalg 1200000 notwendig wäre, können wir es schlicht und einfach vergessen, daß sich irgendetwas doch noch zu Guten wendet, und uns läuft die Zeit davon.
Also entweder interveniert der Staat einmal ausnahmsweise dubios und richtig,
oder er macht es in 6 Jahren, so wie es Baldur dargestellt hat. Denn da wird es auch keinen Unterschied ausmachen, ob mehr nach links oder mehr nach rechts.
Die 6 Jahre Verzögerung werden uns 20 Jahre Neuaufbau kosten.
Gruß ebenso, und schönes Wochenende.
>gruss mcmike
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nereus
22.06.2001, 09:34
@ Baldur der Ketzer
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Re: Aufruf - wer kann mal Daten sammeln? - Klasse Diskussion Ihr Drei! |
Hallo Baldur und auch mcmike und Turon!
Habe gerade mal die Beiträge überflogen. Danke für's Gespräch! ;-)
Es gäbe noch viel zu sagen, aber es wurde auch schon viel gesagt. Ich will das mal jetzt nicht überfrachten.
Baldur schreibt: ..vielleicht können wir mal den versuch machen, zusammenzufassen, welche Hürden, Pflichten und Kosten ein Existenzgründer zu schultern hat.
Du hast zwar irgendwo Recht aber dann auch wieder nicht.
Sicher gibt es eine ganze Menge Hürden zu überwinden, aber ganz so extrem sehe ich es nun wieder nicht.
.. Angefangen von der Arbeitsplatzvorschrift (Stuhlausführung, Schreibtischhöhe, Computerblendfreiheit, blahblah),
Das ist mir schlicht und einfach schnuppe. Ich kauf mir das Zeugs für's Büro wie es mir paßt oder wie ich gerade finanziell drauf bin. Meine Büromöbel sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Stilen, angefangen vom Standard-DDR-Design, über Läden wie"nix wie hin" oder"Rudis Resterampe" und aus meinen eigenen Möbelrestbeständen. Einen Gestaltungspreis werde ich mit dieser Ausstattung sicher nicht gewinnen, aber wie gesagt.
Falls ich später mal Gewinnminderungsprobleme bekommen sollte, kann ich ja immer noch hochwertiges Mobiliar reinstellen.
Ich rede von der Gründung Baldur - nicht von einem existierenden Großbetrieb.
Und wenn ich doch jemanden einstellen sollte, z.B. Buchhaltung (werde es mir aber vorerst verkneifen), und die gute Frau weist mich auf die Einhaltung der Arbeitsplatzvorschriften hin, oder dieses und jenes sei nicht DIN-konform, wird es noch einen kräftigen Händedruck geben und sie wird mit guten Wünschen für die Zukunft zur Ausgangstür begleitet.
Also ganz so schlimm ist es sicher nicht.
.. Beiträgen zur Berufsgenossenschaft auch bei Sekretariatstätigkeit (man könnte sich den Finger mitlochen) über Zugangsvoraussetzungen, Arbeitszeitvorschriften, Lohnzusatz- und Benekosten, Arbeitsrechtliche Pflichten, Gewerbesteuer, Steuerberatungskosten, Jahresabschlußkosten, MWSt.-Vorstreckung, Meldepflichten, Antragsvoraussetzungen, Nebenpflichten, Steuereinsammlungspflichten (LSt., KiSt. durch Arbeitgeber) usw....
Ja ja! Stimmt schon! Aber wenn das vor der Gründung abschreckt sollte man es lieber sein lassen. Ich bin bestimmt nicht für all diese Pflichten und"Nötigungen" aber da muß eben nun mal durch.
Wer mir erzählen will, daß er deswegen den Schritt in die Selbständigkeit nicht macht weil er die Behördenpflichten lästig findet, sagt nicht ganz die Wahrheit.
Entweder will ich es tun und nehme auch noch ein paar Hürden in Kauf die ich beim Start noch übersehen hatte, oder ich verschanze mich hinter der seeeehr breiten Behördenschulter nur um nicht zugeben zu müssen, daß ich doch langsam kalte Füße bekomme. Aber wer gibt schon gerne zu das ihm der Braten zu heiß geworden ist.
Die IHK habe ich z.Z. nur schätzen gelernt. Sie hat eine Menge Hilfestellung gegeben. Ich werde dort auch kostenfrei Verträge prüfen lassen (darf natürlich nicht jeden Tag mit einem neuen Werk kommen) oder mich von alten Hasen beraten lassen können. Deine Negativszenario kann ich daher nicht ganz bestätigen.
Und schau mal - ich habe sogar noch Zeit was auf's EW-Brett zu schreiben.
;-) ;-)
Die Welt ist schlecht - aber es könnte noch viiieeel schlechter sein.
mfG
nereus
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SchlauFuchs
22.06.2001, 12:52
@ nereus
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Re: Klasse Diskussion Ihr Drei! - vier jetzt. |
Hallo,
>Wer mir erzählen will, daß er deswegen den Schritt in die Selbständigkeit nicht macht weil er die Behördenpflichten lästig findet, sagt nicht ganz die Wahrheit.
>Entweder will ich es tun und nehme auch noch ein paar Hürden in Kauf die ich beim Start noch übersehen hatte, oder ich verschanze mich hinter der seeeehr breiten Behördenschulter nur um nicht zugeben zu müssen, daß ich doch langsam kalte Füße bekomme. Aber wer gibt schon gerne zu das ihm der Braten zu heiß geworden ist.
Ich glaube, Baldur wollte eher darauf hinaus, daß es so viele <em>unnötige</em> Hürden gibt. Ich seh das mal so. Wenn du wie der Bilderbuchjunge einen Limonadestand auf der Straße aufmachst, um ein paar Cents zu machen - im <span title="Land der Unbegrenzten Möglichkeiten - auch mal USA genannt">LduM</span> vor hundert Jahren war das weder reglementiert noch hat das irgendeine Behörde gejuckt. Und hier und heute brauchst du es nur mal versuchen. Als erstes kommen die vom Ordnungsamt und fragen dich nach deiner Erlaubnis, auf öffentlichen Wegen ein Geschäft zu betreiben. Dann kommen die vom Gesundheitsamt und prüfen, ob deine Limonadenbecher auch hygienich einwandfrei sind und die Limonadengrundsubstanzen den EG-Umwelt- und Lebensmittelgesetzen entsprechen. Wenn sie Dir deinen Stand nicht schließen, weil du sowohl an einen Müllbeseitigungscontainer als auch eine mobile Toilette gedacht hast, werden dir von deinen Gewinn die witzigsten Gebühren abgezogen und vom Rest nochmal die Hälfte weggesteckt.
>Die IHK habe ich z.Z. nur schätzen gelernt. Sie hat eine Menge Hilfestellung gegeben. Ich werde dort auch kostenfrei Verträge prüfen lassen (darf natürlich nicht jeden Tag mit einem neuen Werk kommen) oder mich von alten Hasen beraten lassen können. Deine Negativszenario kann ich daher nicht ganz bestätigen.
>Und schau mal - ich habe sogar noch Zeit was auf's EW-Brett zu schreiben.
>;-) ;-)
Das ist genauso wie die Armee an Steuerberatern - die braucht es doch nur, weil kein Mensch in der Lage ist, 3000 oder mehr Seiten Steuergesetzgebung zu kennen und dabei noch produktiv etwas zu leisten Zeit findet.
Sicher gibt es gescheite Regeln, die eingehalten werden sollten, meinetwegen Baustatik oder im Fahrzeugbau, aber die in die Millionen gehenden Kleinstregulierungen schaffen uns bei weitem mehr Probleme als Nutzen, die Kosten gar nicht zu nennen.
>Die Welt ist schlecht - aber es könnte noch viiieeel schlechter sein.
Sie könnte auch viiel besser sein, und da ist der Ansatz. Nicht stillhalten, sondern laut aufschreien."Die da oben" drehen die Daumenschrauben solange immer fester, bis wir schreien, aber sie drehen sie so langsam fester, daß wir uns an die Schmerzen gewöhnen konnen. Stell dir die Welt mal ohne Daumenschrauben vor, und dann weißt du in etwa, was Baldur sagen will.
:-)
ciao!
SchlauFuchs
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</center> |
nereus
22.06.2001, 14:53
@ SchlauFuchs
|
Re: Klasse Diskussion Ihr Drei! - vier jetzt - na meinetwegen jetzt vier! ;-) |
Hallo Schlaufuchs!
Du schreibst: Ich glaube, Baldur wollte eher darauf hinaus, daß es so viele <em>unnötige</em> Hürden gibt.
Ich hatte den Baldur auch so verstanden wie Du es schreibst. Die Menge der Hürden ist in der Tat enorm angewachsen und die inflationäre Regulierungswut zeigt das baldige Ende des Staatsmonsters an.
Aber das wäre dann noch immer kein Grund eben nicht selbst sein Herz in beide Hände zu nehmen und es zu versuchen.
"Die da oben" drehen die Daumenschrauben solange immer fester, bis wir schreien, aber sie drehen sie so langsam fester, daß wir uns an die Schmerzen gewöhnen konnen. Stell dir die Welt mal ohne Daumenschrauben vor, und dann weißt du in etwa, was Baldur sagen will.
Sehr schön geschrieben. Die meisten haben sich an die Schmerzen gewöhnt.
Ich dürfte da auch dazu gehören.
Aber ich schreie nur da wo man mich auch hören kann. Sonst macht die Schreierei wenig Sinn.
Außerdem muß ich auch immer mal wieder gegenhalten. ;-)
Ich kann nicht immer nur schreiben:
"Fein gemacht!" oder"Weiter so!" oder ähnlich.
Der"alte" Ketzer versteht das bestimmt und nimmt mir das nicht krumm.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
Turon
22.06.2001, 15:57
@ nereus
|
Ja! wenn Ihr schon mal darüber redet |
1) wenn man sich heutzutage, von DIN konformen Möbel von der
Gründung abbringen läßt, weil man sich die Sache selber
schustert, oder Angst hat etwa nicht DIN konforme Stücke
zu kaufen - der irrt.
Die Auflage wurde zu einer DIN Norm, meines Erachtens kriegst
nur ungeeignete Möbel wenn Du sie aus Japan exportierst. ;)
Weil die Japaner nun mal kleine Menschen sind.
2) Mitnichten muß man die alte Dame mit Berufsgenossenschaft
bezahlen, sie könnte auf dem Arbeitswege einen Unfall haben.
Mal ganz von den Frauen abgesehen, die zu Ertragen von Wutausbrüchen
der Chefs eingestellt worden sind - da gab es auch mitnichten schon mal
paar gebrochene Nasen. In diesem Kontext: wenn Ihr dies abschaffen
wollt, werden die echten Tiere unter den Arbeitgebern auch die
Arbeitsrechte abschaffen.
Das heißt:
- kein Arbeitsschutz;
Es wird auch bereits jetzt mißachtet, bis auf die Staatsbetriebe.
Hier mußt Du zum Teil einen Helm bereits auf dem Werksgelände, beim
Rasenmähen tragen. ;)
Ansonsten macht Arbeitschutz und Hygiene sehr wohl Sinn. Ich habe jedoch
bei häufigen Überfliegen der Tagesanzeigen festgestellt, daß dies auch nicht
nötig sei, die meisten Neuen werden ohnehin sofort zum Putzen geschickt.
Absolut phantasielos. Da besorge ich mir 2 junge Pferde, und das erste
was ich den Leuten gebe, ist in etwa moralisch mit chinesischer Armee
vor 5000 Jahren zu vergleichen. Ich versuche sie von vorn herein zu
brechen. Das ist nicht nur falsch, das ist auch noch absurd. Was ich bereits gelernt habe als selbständiger - ist klare Hinweise zu geben, was gemacht werden soll. Und wenn ich feststelle, der Mann macht nur Mist, ein neuer
(gut so viele habe ich davon nicht gehabt), lasse ich ihn auf den Teppich
kommen, spendiere ihm Kaffee und Zigarette, und wir reden miteinander.
Ohne Druck. Die meisten junge Mitarbeiter, oder Beschäftigungsückkehrer haben einen entscheidenen Problem. Sie haben panische Angst davor negativ aufzufallen,
und kommen in den Betrieb, mit der Einstellung sie werden sowieso gefeuert
oder nicht übernommen. Kurz: Motivation liegt bei Null. Sie kämpfen
nicht und haben auch keine Courage.
Sollte ich eines Tages auf 20 Angestellte kommen, wird der Jüngste ganz sicher
nicht den Dreck von allen aufräumen. Und es wird der entlassen, der ihm dazu zwingt. Und erzählt mir bloß nicht, daß die Gesetzesgebung es nicht zuläßt.
Natürlich müssen die Leute in den Betrieb integriert werden, und wer erst
nach 6 Monaten daran geht, der hat gar nicht verstanden, daß die Probezeit
dazu dient, exakt das zu machen. Sie sind kein Abschaum. Und selbst
wenn sie tolpatschig sind, dann muß man das in Kauf nehmen, es wird schon besser werden.
Zum Computerblendefreiheit: Baldur - das letzte was ich Dir wünsche, ist
8 Stunden lang an einer alter Gurke aus der Steinzeit, bei summenden Lüfter
und Spiegelungseffekten zu werkeln.
Du wirst feststellen, 3 Monate lang kannst Du es dulden, irgendwann ist es aber
psychische Tortur. Die Chinesen hatten ganz besondere Folterart. Man hat die
gefangenen so zusammengeschnürt, daß sie sich nicht bewegen konnten.
Anschließend hat man die Gefangenen rasiert und unter Wasserhahn gesteckt.
Das Ding hat nur getropft. Keine Peitsche, kein Sackquetschen, keine Zahnarztbehandlung ohne Betäubung. Die Leute haben nach einer gewisser Zeit
alles gebeichtet. Denk mal gut darüber nach, was so ein ständiges Summen
am Arbeitsplatz bewirkt. Gerade wenn Du die ganze Zeit beide Augen drückst
weil der Computer blendet.
Nix da - die Vorschriften sind deswegen gemacht worden, weil etliche
Untersuchungen gemacht worden sind, und man herausfand, daß diese
Belastungsfaktoren eindeutig die Angestellten an der Pflichterfüllung hindern
zumindest beeinflussen. Folge: Migräne, Konzetrationstörungen, erhöhte Fehlerquote und am Ende blaumachen. Wenn Du jetzt mit der Arbeitgeberkeule
und Armut kommst, sage ich aus Erfahrung - es ist die schlechteste Idee
die Du hattest. In dem Augenblick hast Du das letzte Quentchen des Vertrauens verspielt.
Wenn ich das so lese, was Du schreibst, stelle ich fest, die meisten
Selbständigen sollten bevor sie Betriebsgründung wagen erst einmal einen
Kurs besuchen, der diese Arbeitsvorschriften eindeutig erläutert. Sie sind nicht dazu da, um Dich fertig zu machen, sondern dazu da, um Dir die Selbständigkeit zu erleichtern. Auch wenn es sich alles wie Blödsinn und
Zwang auf den ersten Blick anhört.
So zu Arbeitsamt und zu IHK:
Kommt mir bloß nicht mit diesem Geschwätz, der Staat kassiert nur, ohne Gegenleistung zu erweisen. Stichwort ABM. Da bekommt deutliche Lohnkostenzuschüsse bei den Angestellten, den man eine Chance einräumen will.
Was das genau bewirkt möchte ich an zwei Stellen erläutern.
Die 630 DM Arbeitskräfte hat mein Freund - PC Geschäft Unternehmer, allersammt
entlassen, und stellte zwei Budeswehroffiziere ein. Als Vollzeit.
Das Arbeitsamt zahlte etwa ein Jahr lang erhebliche Zuschüsse, es war eine Zeit,
da hat man 75% und später 50% und später 25% gezahlt. Der Mißbrauch war mehr als offensichtlich. Das Arbeitsamt hat die Arbeit subventioniert, wobei die Vollzeit 6 Geringverdienerstellen gekostet hat, wobei dem Freund unterm Strich keine Kosten entstanden sind.
Ich selbst geriet kurzfristig in folgende Situation:
ich habe während des Studiums bei einer Zeitarbeitfirma, sowohl als Disponnent
wie auch Arbeitskraft gearbeitet, und landete bei dem Transpotunternehmen
ELAN International, als Schreibkraft. Irgendwie hatte ich von diesen ständigen
Jobwechsel dann doch die Schnauze voll, und ließ mich abwerben.
Was als Teilzeit begann wurde binnen 4 Tagen zur Vollzeit - hinter meinen
Rücken, ich dachte es sind Überstunden. Ich konnte ja in Semesterferien
Vollzeit arbeiten. Irgendwann 3 Wochen später kam die Chefin an - ein Mensch
der von nichts eine Ahnung hatte, blöde und stumpf, wie ein Stalinist -
und meinte ich soll einen Wisch ausfüllen. Ich lese es und lese, und traute
meinen Augen nicht. Mir wird nämlich dargestellt, ich soll das Studium schmeißen, weil die Firma mich braucht. Ich soll den Vollzeitvertrag
annehmen, doch dazu gibt es eine Voraussetzung: ich soll direkt an die Firma ELAN eine Bewerbung schreiben, weil auf dieser Weise, die Firma Elan die
Kosten für meine Anstellung zum Teil vom Arbeitsamt zurückholen kann.
Beschiss von Anfang an. Denkt mal gut darüber nach.
Ich werde ohne meinen wissen in die Firma eingegliedert, obwohl die Chefin weiß, ich bin Student, und werde das Studium nicht für paar lumpe Groschen schmeißen - es waren 3000 DM brutto - Überstunden wurden nicht bezahlt,
und - das schönste - man zahlte eine Nachtzulage von satten 8 DM. Pro Tag.
:) Und mindestens die Hälfte der Kosten sollte das Arbeitsamt übernehmen,
obwohl ich noch nie was mit Arbeitsamt zu tun hatte!
Wo sitzen also die Gesellschaftsschmarotzer auch? Genau die meisten sitzen in Selbständigenbereich - aber hier handelte es sich um internationales
Transportunternehmen.
So: da ich gerne immer wieder von Arbeitzeitunternehmen spreche.
Die meisten Angestellten die wir hatten, ließen sich motivieren um solide Arbeit zu machen, in Betrieben wo es ging habe ich es bewiesen.
Doch in den meisten Betrieben ging es nicht. Statt wie versprochen,
in die Produktion zu stecken, haben die meisten unseren Jungs
so einen Schrott wie Rasenmähen, Müllaufsammeln etc gemacht. Das schönste Beispiel für grenzenlose Wichserei (anders kann man das nicht nennen), sind
alteingesessene Preußen Elektra Angestellten.
Den ganzen Tag hatten die Säcke kaum was zu tun, wo man keine Anlagenwartung
gemacht hat. Ich werkle gerne auch so im Stahlbaubereich rum, und kam meistens während der Revisionen mit einer Stahlbaufirma zur Arbeit.
Andere von uns kamen direkt ins Kraftwerk. Und haben folgende Tätigkeiten ausgübt:
- da die Kostenabteilung zur Anschaffung von zusätzlichen Rasenmäher niet sagte,
hatte die Personalabteilung Leute von der Zeitarbeit geholt. Also:
man steckte diese Leute irgendwo hinter so eine Scheune, sie sollten mit den Händen Blumen zupfen. Es war das absolut geilste was ich jemals gesehen habe:
4 Leute, die Preußen Elektra pro Stunde und pro Kopf etwa 25 DM gekostet
haben, haben 4 Wochen lang nichts Anderes gemacht, als Äste aufzusammeln, Blumen zu zupfen, etc. Weil sich die Chefs nicht dazudurchrungen haben einen Rasenmäher zu kaufen. ;)
- Zurück zu den 40 DM Preussen Elektra Idioten: anstatt bei den Schlosserfirmen
zumindest das Werkzeug zu besorgen, was irgendwo 250 Meter Entfernung unter
Verschluß gehalten wurde (es handelt sich um Spezialwerkzeug zum Teil)
hast Du manchmal von diesem Kerle 8 Stunden lang nichts gehört. Du hast in anpipsen können, Du hast es auch gemacht. Er hat sich irgendwo verdrückt.
Und ohne ihm - tja da hatten wir kein Werkzeug. Das nenne ich wirklich Klasse.
Aus heutiger Sich als Selbständiger: das erste was ich machen würde, in so einem Betrieb, ist sofort Drogen und Alkoholtests einführen. Die meisten
Kraftwerkangestellten haben keinen Führerschein gehabt, wegen Trunkenheit am Steuer verloren. Obendrein waren sie auch noch viel schlimmer, als kommunistische Staatbeamten --->arogante, aufgeblasene, Taugenichts.
Was Ihr hier ab und zu erzählt, von den alten treuen Mitarbeitern,
die in Gegensatz zu den neuen soviel leisten ist mit Abstand das größte Märchen
was ich jemals gehört habe.
Das zweite was ich tun würde: ich hätte tatsächlich mit meiner sozialer Ader, binnen 1 Stunde 40 Kündigungen geschrieben. Wegen mangelnder Pflichterfüllung, und das ist nur milde gesagt. Es standen mir wirklich zum Teil Haare zur Berge,
als ich gesehen habe, was da für Leute als gut bezeichnet werden.
Preußen Elektra - ich habe diese Firma an zwei Orten kennengelernt - ist
mit Abstand das größte faule Ei was ich jemals gesehen habe. Einen Langzeitarbeitslosen der mal bei Elktrizitätswerken arbeitete, wünsche
ich nicht einmal dem schlimmsten Feind. Es sind richtige dummdreiste Vollidioten.
So jetzt sind wir von Thema ja weitentfernt, aber hier machen sich die meisten vor, der Staat ist an allen schuld.
Nun um diesen Umstand weiterhin geheim zu halten, hat man Kohle nicht etwa aus der Saar gekauft, sondern aus Südafrika. Kostete nämlich pro vollbeladenen Zug in etwa 1000 DM billiger. ;) Es hieß nämlich - Preußen Elektra ist auf dem Spartrip. ;) [/b]
Zurück zu IHK. Und Selbständigkeit.
Der deutsche Selbständige hat das Recht, viele Sachen in anspruch zu nehmen.
Vetragsprüfung auch zum Teil wird man bei der Anmeldung des Gewerbes bei der Kundensuche geholfen. Das passiert eigentlich recht unbemerkt, doch ein Schlosserbetrieb, der gerade neu aufgemacht hat, dem spendiert mal erst einmal
von der IHK aus 200 Briefe an potentielle Kunden. In aller Regel weiß da kein Schwein, oder nimmt zur Kenntnis.
Gründungsberatungskosten: IHK schießt Geld dazu. Kann nur appelieren an jedem, der selbständig ist. Sucht danach was Euch zusteht, und nicht nur danach was Euch belastet. Der allererster Fehler bei der Gründung ist sofort zu gründen,
und erst dann in etwa so etwas wie Gründerdarlehen beantragen. Wenn Du schon eine Firma hast, kannst Du die Sache gleich abhaken.
Wer mit EK von 15000 DM dran geht, sind immer noch Beihilfen bis zu 90% vom Staat aus möglich wobei Deine 15.000 in etwa als EK auf 10% gesetzt werden.
Der Staat leiht also 90% dazu, oder besser gesagt gibt die Bürgschaft auf weitere 90%. Das ist je nach Eigenkapital bis zu halber Million machbar.
Vergessen wir dabei nicht dreijährige Tilgungsfreiheit und die billigen Zinsen.
Vergessen wir dabei auch nicht, daß man auch noch viel mehr bekommen kann, die Arbeitsamt gesponserte ABM´s. Vielleicht poten die nicht sofort wie blöde,
aber dafür kosten sie sowieso nicht mehr so viel.
Also so schlimm wie Ihr es beschreibt, von wegen nur Pflichten - das ist bedauerlicherweise falsch.
Wenn ich zum Beispiel Polen in diesem Kontext sehe. Gründungsbeihilfen Niente.
Null. Kannst mit einem Bankdirektor ausmachen. Das funktioniert so:
es handelt sich um einen DM Basis Kredit, oder Dollar - Währungsschwankungen inclusive. Wenn Du 100.000 brauchst, beantrage 150.000 mit einwenig Glück bekommst Du 100.000 DM. Bestimmte Quote wird immer gestrichen, mindestens 20%.
Aber: Du bekommst von einem Bankdirektor ausgezahlt 100.000 DM in Deinen Verbindlichkeitsnachweis steht nach wie vor 120.000 DM. Die 20 Riesen wandern
als moralische Unterschriftspitze netterweise in das Täschchen unseren ehrenswerten Bankdirektors. ;) Obendrein: die Zahlungen werden sofort fällig mit etwa gleichen Zinssatz wie der normale Kredit.
Vom Staat aus gibt es in ersten 3 Jahren der Gründung erhebliche Steuererleichterungen, und wenn gewünscht, eine Halle dazu, es gibt noch genügend Gebäude die nach dem Zusammenbruch leer stehen.
Leute ich weiß nicht wer euch eingeredet hat, daß man hier nur Pflichten
hat. Höchstwahrscheinlich ist das der alte Stahlinsatz: Tausend mal wiederholte
Lüge ist bereits Wahrheit.
Ferner vergeßt bloß nicht Abschreibungen. Die gibt es in Polen nicht in diesem Ausmaß: Es gibt keine Sofortabschreibung - 800 DM. Das ist der erste Punkt.
Der zweite Punkt, Du kannst die Anschaffungen nicht komplett absetzen, in gegensatz zu uns, bis auf das Auto, daß im Falle des Totalschadens komplett abgeschrieben ist.
Was ich damit sagen will: der polnische Staat geht davon aus, daß ein Gegenstand den Du als betrieblicher Mittel einkaufst, solange er funktioniert,
nicht komplett abgeschrieben wird. Und wenn er mal nicht funktioniert, kann er repariert werden, oder auch verkauft, wo man immer noch einen Erlös hat.
In Deutschland gibt es sogar zwei Abschreibungsarten. Die lineare. Und die degressive. Also wer sich was Neues leistet, was weiß ich kann es eben nutzungsabhängig abschreiben. Und da Abschreibungen sich steuermindernd
auswirken, gibt es nur für die Firmen die investitionsfeindlich sind logischerweise den Vollsteuersatz.
Aber ich kann ja nur noch mal wiederholen, je schwärzer man den Teufel malt,
desto schwärzer sieht man später.
Nereus hat vollkommen Recht - es könnte alles noch viel schlimmer werden.
Etwas zu den amerikanischen Steuersätzen. Logisch sehen dort die 30% an Steuersatz fantastisch aus. Ist aber Blödsinn. Der amerikanische Botschafter hat
dazu mal eines gesagt. Im Prinzip ist die steuerliche Belastung in USA nur geringfügig abweichend zu der Deutschen. Die Sozialleistungen sind die Mehrbelastung. Und Umweltvorschriften.
Ein Mann der es wissen muß. UND deswegen nochmal: komme ich auf die meine Keraussage zurück. Entweder werden die Überstunden sofort gecancelt und Leute von der Straße geholt, oder es wird nicht mehr sinken, höchstens die Moral.
Und ihr werdet die Leute einarbeiten. Nicht sofort feuern wenn der Angestellte mal dumm grinst. Wenn Ihr euch tatsächlich darauf abgesehen habt jedem Sozi als Schmarotzer anzusehen, dann bringt denen - von mir aus - mit einer Peitsche Arbeit bei. Schafft er sein Arbeitssoll nicht in regulärer Arbeitszeit,
soll er paar Stunden drauf legen.
Und eines noch zum Schluß. Ich gelange zu der Überzeugung, daß selbst wenn man sofort die Sozialabgaben kappen würde, würde nicht einmal 200.000 Stellen entstehen. Darauf lege ich meine Hand ins Feuer. Die meisten die nämlich nach dieser Sache schreien, begreifen gar nichts. Ich sagte schon mal: mit einem Schlag, reduziert sich in so einem Fall, bei 7 Millionen Menschen das Einkommen um etwa 1300 DM. das sind in etwa Geldvolumen um etwa 100 Milliarden DM jährlich, die nicht ausgegeben werden. Das heißt auf deutsch: keine Mietzahlungen, keine Stereoanlagenkäufe, keine Autos mehr. Und auch keine telefone und keine Handys und auch keine Fernseher. Habt Ihr es endlich geschnallt? Mit praktisch sofortiger Wirkung würde der Konsum lahmgelegt,
und ich als Selbständiger erwarte sofort in so einem Fall drastische Umsatzeinbußen, und sehe zu wo ich sparen kann.
Damit sind eure Vorschläge zwar sicher gut gemeint, aber exakt diese Veränderungen werden sofort nur eines bewerkstelligen. Für 3 monate etwa
werdet Ihr Entlastung verspüren und dann absolut wahnsinnigen Umsatzeinbruch. Und es wird noch drastisch schlimmer werden als es jetzt schon ist. Darauf könnt ihr wahrhaftig Gift nehmen. Wenn ich 200.000 DM
Schulden hätte, wäre es in so einem Fall die beste Lösung.
Ihr wollt es aber noch so. Vegeßt es am besten gleich. Dann kommt der nette Heer, Zimmermann von Beruf viel schneller zu uns als ihr glaubt, oder zu träumen wagt.
>Hallo Baldur und auch mcmike und Turon!
>Habe gerade mal die Beiträge überflogen. Danke für's Gespräch! ;-)
>Es gäbe noch viel zu sagen, aber es wurde auch schon viel gesagt. Ich will das mal jetzt nicht überfrachten.
>Baldur schreibt: ..vielleicht können wir mal den versuch machen, zusammenzufassen, welche Hürden, Pflichten und Kosten ein Existenzgründer zu schultern hat.
>Du hast zwar irgendwo Recht aber dann auch wieder nicht.
>Sicher gibt es eine ganze Menge Hürden zu überwinden, aber ganz so extrem sehe ich es nun wieder nicht.
>.. Angefangen von der Arbeitsplatzvorschrift (Stuhlausführung, Schreibtischhöhe, Computerblendfreiheit, blahblah),
>Das ist mir schlicht und einfach schnuppe. Ich kauf mir das Zeugs für's Büro wie es mir paßt oder wie ich gerade finanziell drauf bin. Meine Büromöbel sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Stilen, angefangen vom Standard-DDR-Design, über Läden wie"nix wie hin" oder"Rudis Resterampe" und aus meinen eigenen Möbelrestbeständen. Einen Gestaltungspreis werde ich mit dieser Ausstattung sicher nicht gewinnen, aber wie gesagt.
>Falls ich später mal Gewinnminderungsprobleme bekommen sollte, kann ich ja immer noch hochwertiges Mobiliar reinstellen.
>Ich rede von der Gründung Baldur - nicht von einem existierenden Großbetrieb.
>Und wenn ich doch jemanden einstellen sollte, z.B. Buchhaltung (werde es mir aber vorerst verkneifen), und die gute Frau weist mich auf die Einhaltung der Arbeitsplatzvorschriften hin, oder dieses und jenes sei nicht DIN-konform, wird es noch einen kräftigen Händedruck geben und sie wird mit guten Wünschen für die Zukunft zur Ausgangstür begleitet.
>Also ganz so schlimm ist es sicher nicht.
>.. Beiträgen zur Berufsgenossenschaft auch bei Sekretariatstätigkeit (man könnte sich den Finger mitlochen) über Zugangsvoraussetzungen, Arbeitszeitvorschriften, Lohnzusatz- und Benekosten, Arbeitsrechtliche Pflichten, Gewerbesteuer, Steuerberatungskosten, Jahresabschlußkosten, MWSt.-Vorstreckung, Meldepflichten, Antragsvoraussetzungen, Nebenpflichten, Steuereinsammlungspflichten (LSt., KiSt. durch Arbeitgeber) usw....
>Ja ja! Stimmt schon! Aber wenn das vor der Gründung abschreckt sollte man es lieber sein lassen. Ich bin bestimmt nicht für all diese Pflichten und"Nötigungen" aber da muß eben nun mal durch.
>Wer mir erzählen will, daß er deswegen den Schritt in die Selbständigkeit nicht macht weil er die Behördenpflichten lästig findet, sagt nicht ganz die Wahrheit.
>Entweder will ich es tun und nehme auch noch ein paar Hürden in Kauf die ich beim Start noch übersehen hatte, oder ich verschanze mich hinter der seeeehr breiten Behördenschulter nur um nicht zugeben zu müssen, daß ich doch langsam kalte Füße bekomme. Aber wer gibt schon gerne zu das ihm der Braten zu heiß geworden ist.
>Die IHK habe ich z.Z. nur schätzen gelernt. Sie hat eine Menge Hilfestellung gegeben. Ich werde dort auch kostenfrei Verträge prüfen lassen (darf natürlich nicht jeden Tag mit einem neuen Werk kommen) oder mich von alten Hasen beraten lassen können. Deine Negativszenario kann ich daher nicht ganz bestätigen.
>Und schau mal - ich habe sogar noch Zeit was auf's EW-Brett zu schreiben.
>;-) ;-)
>Die Welt ist schlecht - aber es könnte noch viiieeel schlechter sein.
>mfG
>nereus
<center>
<HR>
</center> |
Turon
22.06.2001, 16:07
@ nereus
|
Leute - schon mal daran gedacht |
daß der Staat es deswegen mit Vorschriften soweit treibt, weil man eben
doch keine Stellen schafft?
Dankt mal gut darüber nach. Es ist zwar richtig, das viel versucht wurde,
und nichts geklappt hat, weil die Selbständigenzia doch eben keine Stellen schafft? Also geht man davon aus, kurz und bündig: wenn die es nicht schaffen Arbeitsplätze zu schaffen, dann müssen wir sie zwingen die Stellen zu schaffen?
Das ist nämlich wirklich so.
>Hallo Schlaufuchs!
>Du schreibst: Ich glaube, Baldur wollte eher darauf hinaus, daß es so viele <em>unnötige</em> Hürden gibt.
>Ich hatte den Baldur auch so verstanden wie Du es schreibst. Die Menge der Hürden ist in der Tat enorm angewachsen und die inflationäre Regulierungswut zeigt das baldige Ende des Staatsmonsters an.
>Aber das wäre dann noch immer kein Grund eben nicht selbst sein Herz in beide Hände zu nehmen und es zu versuchen.
>"Die da oben" drehen die Daumenschrauben solange immer fester, bis wir schreien, aber sie drehen sie so langsam fester, daß wir uns an die Schmerzen gewöhnen konnen. Stell dir die Welt mal ohne Daumenschrauben vor, und dann weißt du in etwa, was Baldur sagen will.
>Sehr schön geschrieben. Die meisten haben sich an die Schmerzen gewöhnt.
>Ich dürfte da auch dazu gehören.
>Aber ich schreie nur da wo man mich auch hören kann. Sonst macht die Schreierei wenig Sinn.
>Außerdem muß ich auch immer mal wieder gegenhalten. ;-)
>Ich kann nicht immer nur schreiben:
>"Fein gemacht!" oder"Weiter so!" oder ähnlich.
>Der"alte" Ketzer versteht das bestimmt und nimmt mir das nicht krumm.
>mfG
>nereus
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PuppetMaster
22.06.2001, 16:13
@ Turon
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Re: Leute - schon mal daran gedacht |
>daß der Staat es deswegen mit Vorschriften soweit treibt, weil man eben
>doch keine Stellen schafft?
>Dankt mal gut darüber nach. Es ist zwar richtig, das viel versucht wurde,
>und nichts geklappt hat, weil die Selbständigenzia doch eben keine Stellen schafft? Also geht man davon aus, kurz und bündig: wenn die es nicht schaffen Arbeitsplätze zu schaffen, dann müssen wir sie zwingen die Stellen zu schaffen?
>Das ist nämlich wirklich so.
ich würde an deiner stelle besser mal darüber nachdenken warum der"staat" überhaupt gesetze und vorschriften erlässt.
wenn dir das zu mühsam ist, zähle mir doch bitte auf welche vorschriften des"staates" ohne berechtigung sind.
danke & gruss
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nereus
22.06.2001, 16:32
@ Turon
|
Re: Ja! wenn Ihr schon mal darüber redet - Mensch Turon! Bei Deinen Statements.. |
muß man ja immer eine Sonderschicht einlegen. ;-)
Mir ist schon klar das man manche Dinge nicht in einem Satz sagen kann.
Aber Du haust ja mitunter ziemlich mächtig in die Tasten.:-)
Völlig zustimmen kann ich Dir nun aber auch wieder nicht. SchlauFuchs hat es ja gut beschrieben mit seinem Limonadenverkäufer. Man kann es mit der Regulierung auch auf die Spitze treiben.
Der Arbeitsschutz würde meiner Ansicht nach nicht völlig wegfallen wie Du befürchtest. Nicht alle Arbeitgeber sind nur"die bösen Ausbeuter". Ein Arbeitsunfall, bei Nichtbeachtung grundsätztlicher Regeln, würde dem AG viel mehr Probleme bringen. Da fügt man sich schon freiwillig den gesetzlichen Auflagen.
Das schließt natürlich die"Schwarzen Schafe" nicht aus.
Und die Sachbearbeiterin an der hornalten Kiste herumklappern zu lassen, macht auch keinen Sinn. Was soll man den mit lauter unzufriedenen Mitarbeitern? Dann dürfte ja auch das Geschäft in Gefahr geraten und der Umsatz beginnt zu stocken.
Das schließt sich im Normalfall eigentlich vorn vornherein aus.
Ein gewisses Niveau müssen die Bedingungen schon haben, sonst geht doch dort kein Schwein zur Arbeit.
Im"wilden" Osten würde ich das aber etwas anders sehen. Hier wird z.T. gnadenlos hantiert und Deine bösen Ahnungen trügen nicht. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit kann man recht oft die Sau rauslassen und die Leute unter Druck setzen. Und aus Angst den Job zu verlieren fügt man sich schließlich.
mfG
nereus
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<HR>
</center> |
McMike
22.06.2001, 16:55
@ PuppetMaster
|
Re: Leute - schon mal daran gedacht |
>>dass Firmen den Produktionsort verlegen, weil die Vorschriften die Produktion verteuern?
Es ist doch bescheuert, dass z.B. ein Angestellter der BASF nur noch max. 5 kg heben darf!
Eine Liste, die man unendlich fortführen kann!!!!
Habe mir mal persönlich durchgerechnet, wieviel an Zusatzkosten anfallen würden, wenn ich alle Vorschriften und Gestze bis ins Detail (für meinen Betrieb) befolgen würde. (Seit 20 Jahren kein Betriebsunfall!!!)
Da wären schnell bis zu 15 Tsd. DM zu bezahlen.
Noch ein kleiner Anhang zu Turon´s Statement wegen verdientem Urlaub und Freizeit!
Alles wollen und fordern ohne die Bereitschaft Nachteile in Kauf zu nehmen?
Was ist wohl verdient und gerecht? Ein weites Feld!!!!
Wenn die Grenzkosten nun mal (vor allem durch die Staatsquote) so hoch werden, dass bei einer Neueinstellung nur Kapazitätsausbau und somit Neuinvestitionen fällig werden, so wird das nix.
"Das Glück des Menschen ist in der Evolution nicht vorgesehen!" (Freud)
Es gibt kein angeborenes Recht auf Urlaub, Glück, Freiheit,......
Man muss es sich schaffen, indem man auch auf die Zähne beissen muss!
Um nicht weiter ideologisch zu werden:
Zudem gibt es plausible Erklärungen, dass der Inflations- und Wohlfahrtsstaat diese Sympthome hervorruft.
Viele Dinge kommen schleichend durch die Hintertür und zwar durch das vieldiskutierte"fiat money"!
Rothbard´s Buch"Das Schein-Geld-Syndrom" erkärt sehr, sehr viel!
ups...
noch was die Kritik, die deutsche NB hätte falscherweisedie Inflation niedrig gehalten geht in die falsche Richtung.
Ich bin nach wie vor der Meinung:
Wenn schon Inflationsgeld, dann mit Achtung vor dem Volk. Ein Punkt, den Deutschland noch am ehesten entsprach und uns auch keine Weichwährung (im Vergleich zu Italien z.B.)bescherte. (Wie gesagt relativ).
Die deutsche Bundesbank hat sich gerade dadurch ihren Ruf, den (noch anhaltenden) Wohlstand und die Wut andere NB´s erarbeitet!
gruss mcmike
<center>
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Turon
22.06.2001, 17:13
@ nereus
|
Es sind natürlich nicht alle |
so - aber die Mentalität in diese Richtung wächst ja ständig.
Den alten Rechner, habe ich deswegen dran genommen, weil Baldur meinte,
selbst bei PC gibt es Auflagen. Sie sind aber auch gar nicht so sinnlos.
Die Statements geraten deswegen so groß, weil mich das Thema brennend
interessiert und deswegen schreibe auch so viel.
Prinzipiell gehe ich davon aus, daß nicht jeder Selbständiger gleich
ne Ratte ist. ;) Aber es gibt von den schwarzen Schafen wirklich zu viele.
Ein Verhältnis in etwa 1:1 ist mir zuviel. Auch wenn in einign Betrieben, bereits es nicht anders geht. Die Mannschaft ist demotiviert, sie arbeitet
genauso, wie die Nationalelf Fußball spielt. Die Mitarbeiter sind faul,
und die Elf dagegen hat Strategie. Wenn man es genauer nimmt: sie sind
alle beide psychisch so durch Leistungsdruck belastet, daß nichts mehr
läuft. Bei den Geringverdiener kommt noch unbewußt Überlebensangst dazu,
kein Wunder also, daß da nichts umkommt.
Die letzten 3 Eigenschaften, ist ein äußerst feinfühliger Ausdruck
des Gesellschaftszustands. Wenn man sich nicht genaustens mit der Problematik
beschäftigt, kommt sehr schnell zu dem Vorurteil: Sie sind einfach nur faul,
leistungsfeindlich oder bezahlte Feinde. Und in der Tat ist es so.
Ein Betrieb ist mitunter ein soziales Medium, der genauso funktioniert wie eine Schulklasse. Es wird gehänselt, es wird diskriminiert. Da fallen selbst begabte Menschen um, und auch die starken. Der Diskriminierungsdruck muß einfach nur
groß genug sein.
Wenn Jükü bei der bank vorschlagen würde - wir handelt ab sofort nur noch nach Elliott, nenne ich das eigene Initiative und Kreativität. Die Bänker
die nach Fundamentals handeln, sehen als rotes Tuch an.
<center>
<HR>
</center> |
McMike
22.06.2001, 17:17
@ McMike
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Re: Leute - schon mal daran gedacht |
Spiegel aus 99
Die Regierung dekretiert den"zeitgemäßen Begriff von Gerechtigkeit". DER SPIEGEL sekundiert mit passenden Ideologien:
Bekenntnisse zum Kapitalismus
So manches, was bislang nach offizieller Lesart zu den Säulen sozialer Gerechtigkeit im Land zählte, krempelt die rot-grüne Regierung gründlich um. Mit der 'Modernisierung des Sozialstaats' verabschiedet sich der Staat mehr und mehr von seiner bislang gewohnten Verwaltung der lohnabhängigen Schichten; alles Soziale wird jetzt als ergiebiges Einsparpotential durchgemustert. Obsolet wird damit die Vorstellung, daß der Staat als eine Art ausgleichende Gerechtigkeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern tätig sein müßte, um letztere vor den schädlichen Auswirkungen ihrer profitablen Anwendung zu schützen. Heute steht der Kosten sparende 'Rückzug des Staates' aus solchen Bemühungen auf der Tagesordnung. Nicht wenige fragen sich, ob das noch gerecht ist.
"Sozial gerecht. Um keinen Begriff wird derzeit so heftig gerungen wie um das schillernde Wortpaar."
Wenn sich Regierungsvertreter zu diesem heißen Eisen äußern, merkt man allerdings herzlich wenig davon, daß da um einen Begriff gerungen wird. Nachdem der nationale Handlungsbedarf in Sachen Sparen & Verarmen längst feststeht und zum guten Teil auch schon Gesetzesform angenommen hat, legen sie mit schlichten Worten einfach fest, daß genau das fürderhin als der einzig wahre Ausfluß von Gerechtigkeit zu gelten hat.
"Wir müssen klar machen, daß wir nicht sparen um des Sparens willen, sondern weil wir Ziele verfolgen, die etwas mit sozialer Gerechtigkeit zu tun haben!" (Wolfgang Thierse).
Auf die rechte Sinnstiftung kommt es also an und die ist leicht zu haben: Jedermann, der Gerechtigkeit fordert, muß einsehen, daß die Instanz, die für diesen hohen Wert zuständig ist - der Maßstab Gerechtigkeit mißt ja den richtigen Gebrauch der Regierungsgewalt bei der Verteilung der Opfer -, als erstes saniert werden muß. Wo sich der Staat selbst als das größte Sorgenkind im Land begreift, wo er seine 'Handlungsfähigkeit' gefährdet sieht und sich den Notwendigkeiten der 'modernen Gesellschaft' stellen muß, verblaßt jede Forderung nach Gnade für Rentner und andere Sozialfälle.
"Nur wirklich ganz Reiche können sich einen armen, einen handlungsunfähigen Staat leisten, die meisten der Menschen in Deutschland können das nicht" (Gerhard Schröder).
Ein knüppeldicker Zynismus: Weil 'die meisten Menschen in Deutschland' mit dem, was die Kapitalisten ihnen an Lohn zahlen, sowieso nicht über die Runden kommen, sie also von einer noch so schäbigen staatlichen Betreuung ihres Alters, ihrer Krankheiten oder ihrer Arbeitslosigkeit abhängig sind, sollen sie gefälligst das Wohlergehen des Staates als ihr allgemeinstes und wichtigstes Lebensmittel betrachten und jedes Opfer für es als ihr ureigenstes Interesse betrachten. Andernfalls, so die Drohung, wäre ihre soziale Lage noch viel schlimmer. Der mit dem Kanzlerwort verbindlich gemachte neue Begriff von Gerechtigkeit ist Nationalismus reinsten Wassers: Alles, was dem Staat nutzt, ist gerecht, denn er ist die wichtigste Lebensbedingung. Die alte Idee einer ausgleichenden Gerechtigkeit zwischen arm und reich empfindet die SPD somit selbst als unerträglichen ideologischen Ballast.
"Die alte Position einer Arbeiterpartei, von den Reichen nehmen, um den Armen zu geben, kann nicht länger die Politik unserer modernen Gesellschaft sein" (Peter Struck).
Obwohl die"Deutungshoheit" in Sachen Gerechtigkeit so unmißverständlich bei den 'Verantwortlichen' liegt, sieht der Spiegel die Politik von einer"Gerechtigkeitslücke", ja sogar von einer"Gerechtigkeitsfalle" gepeinigt. Die besteht darin, daß man sich in den Gründerjahren der Republik leichtfertig einen falschen Gerechtigkeitsbegriff zugelegt und mit ihm überzogene Ansprüche an den Staat genährt hat, die heute nicht mehr zu befriedigen sind. Deswegen ist die regierende SPD jetzt so arg von Wahlniederlagen und Stimmungstiefs gebeutelt. Selbst innerhalb der Partei wundern sich nicht wenige, daß der Kanzler im Wahlkampf 'mehr Gerechtigkeit' versprochen hat und jetzt die von ihm verordneten Zumutungen an die kleinen Leute ungeniert mit einer völlig neu ausjustierten Gerechtigkeit legitimiert. Das schafft Handlungsbedarf in Sachen geistiger Führung: Begleitend zu den heftig anlaufenden Reformen des Sozialsystems muß der Gerechtigkeitssinn der Bürger grundlegend auf den neuesten Stand gebracht werden.
"Nur wer die Deutungshoheit erobert, was als sozial gerecht zu gelten hat, hat Aussicht auf Politik- und Gestaltungsfähigkeit."
Das ist dem Spiegel eine Titelstory wert. Selbstverständlich ist sich das Intelligenzblatt viel zu schade, die von den Regierungsvertretern amtlich gemachte Definition von Gerechtigkeit einfach so nachzuplappern; die studierten Redakteure haben sich instinktsicher allerhand höhere Gesichtspunkte für eine Renovierung des Gerechtigkeitsbegriffs einfallen lassen, die allesamt auf das bereits fix und fertig definierte Ergebnis hinauslaufen. Hier ein paar Highlights zeitgemäßer Dummheit:
1. Ungleichheit schafft gesellschaftliche Dynamik
"Eine Gesellschaft lebt dynamischer, wenn es Ungleichheiten gibt."
Die Banalität, daß arme Leute für eine dynamische Anlagerendite der Reichen besser geeignet sind, weil sie billiger dafür arbeiten müssen, ist hier natürlich nicht gemeint. Das wäre den Zeitgeistexperten des Spiegels zu primitiv. Der Gedanke ist mehr philosophischer Natur und gerade als solcher geeignet, die rauhe Wirklichkeit der Klassengesellschaft von einer höheren Warte aus ins Recht zu setzen: Gegensätze schaffen - ungefähr so wie beim Plus- und Minuspol eines Dynamos - immer irgendwie"Dynamik", die ist - schon weil ihre Gegenteil, der Stillstand, schlecht ist - immer gut, also kann der Gegensatz zwischen arm und reich einer Gesellschaft nur gut tun. Die rechte Portion Armut ist folglich auch für die Unterschichten - sind ja auch Gesellschaftsmitglieder! - so ziemlich das beste, was ihnen passieren kann.
"Eine Reformdebatte über einen neuen, zeitgemäßeren Begriff von sozialer Gerechtigkeit wäre zugleich eine Debatte darüber, wie viel Ungleichheit unvermeidlich, womöglich sogar erwünscht ist."
2. Gleichheit in der Armut ist gerecht
Die Ungleichheit scheint allerdings eine ziemlich kapriziöse Triebkraft zu sein: Sie entfaltet ihre Wirkung offenbar nur zwischen den Klassen; innerhalb der Lohnabhängigen ist das Einerlei eines gleichmäßig niedrigen Lohnniveaus viel effektiver:
"Ist es gerecht, den Preis der Arbeit so hoch zu treiben, daß zwar den Arbeitsplatzbesitzern gedient ist, den Arbeitssuchenden aber die Rückkehr in einen Job erschwert wird, weil es sich für Unternehmen nun einmal nicht rechnet, neue Leute einzustellen? Muß man nicht mehr Ungleichheit bei den Einkommen hinnehmen, um im Gegenzug für mehr Gleichheit beim Zugang zur Arbeit zu sorgen?"
Das Gerechteste von der Welt ist eben immer noch die kühle Rentabilitätsrechnung eines Arbeitgebers. Wenn dem ein Prolet zu teuer ist, kann das nur an seiner ungerechten Geldforderung liegen. Was also folgt gesamtgesellschaftlich aus Millionen Arbeitsloser für einen zeitgemäßen Begriff von Gerechtigkeit? Genau das, was der Kanzler als Senkung des nationalen Lohnniveaus zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit des Standorts Deutschland eh' schon betreibt, nämlich die Weiterverarmung aller, die noch Arbeit haben.
3. Der Wohlfahrtsstaat plündert seine Klientel
"Daß mit dem Wohlfahrtsstaat auch der Schuldenstaat geboren wurde, das blieb in der allgemeinen Euphorie weitgehend unbeachtet... Und so ist der Wohlfahrtsstaat deutscher Prägung zu einem Riesen geworden, der seine Bürger zu erdrücken droht."
Wieviel Posten ein Staatshaushalt hat, weiß keiner auswendig herzusagen, eines aber ist klar wie Kloßbrühe: Ausgerechnet die Haushaltsposten, die was mit dem Sozialen zu tun haben, verursachen immerzu die Staatsverschuldung. Dem überschuldeten Staat bleibt dann gar nichts anderes übrig, als ausgerechnet die lohnabhängige Kundschaft des Wohlfahrtsstaates - die Leute mit Geld brauchen es ja zu seinem Wachstum selber - für die fälligen Zinszahlungen zur Kasse zu bitten, weshalb die Empfänger der staatlichen Wohltaten recht eigentlich die Opfer des"Wohlfahrtsstaates" sind.
"Der deutsche Wohlfahrtsstaat hat sich zu einer gigantischen Beglückungsmaschine entwickelt, die immer neue gesellschaftliche Gruppen erfasst und dabei in ihrem rastlosen Bemühen, Vergünstigungen und Sonderrechte möglichst gleichmäßig zu verteilen, immer größere Geldströme ansaugt... Immer mehr Beitragszahler ächzen unter der Last eines Umverteilungsapparats, der das Plus bei den Bruttolöhnen seit Jahren in ein reales Minus verwandelt und dem Wort 'Gerechtigkeitslücke' eine ganz neue Bedeutung gibt."
Wenn somit klargestellt ist, daß die Begünstigten des Wohlfahrtsstaates ihre Begünstigungen sowieso selber zahlen müssen, kann man den ganzen Umstand des"Umverteilungsstaates" doch gleich bleiben lassen.
4. Zuviel Gerechtigkeit ist ungerecht
"Keine Frage, das ganze System des Gebens und Nehmens hat sich übersteuert. Je mehr der Staat versucht, es allen in allen Lebenslagen recht zu machen, desto mehr verheddert er sich in Widersprüche... Gerade die Allmachtsphantasie einer Politik, die glaubt, alles regeln zu können, produziert nicht mehr Gerechtigkeit, sondern weniger."
'Gigantische Beglückungsmaschine'? 'Rastloses Bemühen, Vergünstigungen zu verteilen'? 'Es allen in allen Lebenslagen recht machen'? Wovon ist hier die Rede? Geht's um biblischen Chiliasmus, um Utopisten des späten 19 Jahrhunderts? Weit gefehlt! Den Menschenfreunden vom Spiegel scheinen ihre eigenen, vor gar nicht allzu langer Zeit mit viel kritischen Impetus verfaßten Armutsreports gerade mal entfallen zu sein; die idyllischen Prägungen apostrophieren tatsächlich das bundesrepublikanische Staatswesen. Aber: Der Wille zum Guten hat ja immer etwas mit Weltfremdheit zu tun und deswegen muß man sich um diesen Hort des Humanismus ernste Sorgen machen. Die Republik leidet an"Allmachtsphantasien". Die beziehen sich nicht etwa auf seine Macht als Staat in der Welt, sondern - wie niedlich - auf die großen und kleinen Sorgen von Otto Normalverbraucher. Und weil der bekanntlich ein äußerst komplizierter Nimmersatt ist, der"selbst Sprachreisen in die Provence und Grappa-Seminare an der Volkshochschule für förderungswürdige Sozialprojekte hält", kann man es ihm gar nicht recht machen. Also soll man es gar nicht erst versuchen.
5. Also: Freiheit statt Wohlfahrt
Wenn jedes staatliche Bemühen um einen gerechten Ausgleich zwischen arm und reich nur ins Fiasko führt, ist klar: Der"Rückzug des Staates" aus der sozialen Wohlfahrt ist letztlich die gerechteste Behandlung der Bürger. Das schont den Geldbeutel der Beitragszahler ebenso wie die Lohnkosten der Arbeitgeber und schafft kostenfrei eine segensreiche dynamische Ungleichheit der Klassengesellschaft, kurz: soziale Gerechtigkeit stiftet der Kapitalismus von ganz allein. Und das hat noch ganz andere Vorteile: So manche Leute sitzen dann eben nicht nur in der Scheiße, sondern dürfen dort die Luft der Freiheit atmen.
"Wir müssen den Bürgern mehr Luft zum Atmen lassen, gerade das ist ein Ausdruck von Gerechtigkeit" (Staatssekretär Siegmar Mosdorf).
Und noch ein Vorteil: In der Not - das weiß man ja vom Krieg - gedeihen Werte wie Gemeinsinn und Kameradschaft immer noch am besten. Solch edle Genüsse hat ihnen der alte Wohlfahrtsstaat vorenthalten.
"Wer Gerechtigkeit allein in Mark und Pfennig mißt, blendet aus, daß auch ein Rückzug des Staates einen Gewinn bedeutet: an Freiräumen, Innovationskraft, womöglich sogar mehr Gemeinsinn - all dem, was üblicherweise mit Zivilgesellschaft verbunden wird... So gesehen kann gerade die Bereitschaft des Staates, sich vom Regulierungswahn zu verabschieden und damit mehr Ungleichheit zuzulassen, eine Form wohlverstandener Gerechtigkeit sein."
Fazit
Das freie Spintisieren über harmlos scheinende Abstrakta wie Dynamik, Gleichheit, Ungleichheit, Freiheit mag noch so abgehoben sein, es tut seinen Dienst: So setzt der gebildete Verstand die in der Vergangenheit umständlich geleugnete Klassengesellschaft mit allen ihren rauhen Begleiterscheinungen ins Recht. Der immer schon ideologische Titel Gerechtigkeit hat einmal den Teil der Staatstätigkeit glorifiziert, der einer rücksichtslosen Subsumption aller sozialen Verhältnisse unter die Profitkalkulation des Kapitals Schranken gesetzt hat, um das Profitmachen in sozialverträgliche und damit dauerhafte Bahnen zu lenken. Der jetzt in Kraft gesetzte Gerechtigkeitsbegriff idealisiert so ziemlich das Gegenteil: Der Kapitalismus sorgt für soziale Gerechtigkeit ganz von selber; die Klassengesellschaft ist auch ohne staatliche Regulierung gerecht, der Staat soll sich vom Sozialen 'zurückziehen' und sich um seine Handlungsfähigkeit für das nationale Geschäftsleben kümmern. Armut ist somit kein Skandal mehr. Sie muß vielmehr als Wesensmerkmal einer dynamisch-freiheitlichen Gesellschaft verstanden werden. Bessere Argumente als der zitierte Schwachsinn sind dafür offenbar nicht zu haben.
(Alle Zitate aus: DER SPIEGEL, 37, 13.9.99)
gruss mcmike
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Turon
22.06.2001, 17:49
@ PuppetMaster
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Re: Leute - schon mal daran gedacht |
Doppelpaß - weil es Blödsinn ist;
als klassicher Vetreter und Beispiel. ;)
Ich werde Dir mit Sicherheit keine etlichen Gesetze aufzählen, die nicht
notwendig sind oder die geschaffen worden sind um die freie Wirtschaft zum Konsum und Arbeitsplatzschaffung zu stimulieren.
Das würde in etwa ein Posting sein, denn ich 3 Monate schreiben würde.
Das so etwas natürlich auch belastend wirkt ist nahezu logisch.
De facto will aber die Wirtschaft selbst wenn es Ihr ein bißchen besser
geht keine Stellen schaffen - und vermutlich daraus entstand die Idee
es so zu komplizieren, daß es ein Mensch nicht mehr bewältigen kann.
Ein hochmodernes Betrieb wie VW nach außen, oder Daimler - ich habe beide
Firmen von innen gesehen.
Es sind nachwievor immer noch zum Teil die 1950 Maschinen die zum Einsatz kommen. Durch hohe Steuern und Abschreibungen von Steuern setzte der Staat
darauf, daß ein innovationsfeindlicher Betrieb altes rausschmeißt und
modernisiert und dadurch leistungsfähiger wird.
Ja es gibt paar Werke die modern sind, aber nicht überall eben.
Weil man die Ausgabe doch scheut. Und mit Arbeitskräften ist es genauso.
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SchlauFuchs
22.06.2001, 18:53
@ Turon
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Re: Leute - schon mal daran gedacht |
Hallo,
>Denkt mal gut darüber nach. Es ist zwar richtig, das viel versucht wurde,
>und nichts geklappt hat, weil die Selbständigenzia doch eben keine Stellen schafft? Also geht man davon aus, kurz und bündig: wenn die es nicht schaffen Arbeitsplätze zu schaffen, dann müssen wir sie zwingen die Stellen zu schaffen?
>Das ist nämlich wirklich so.
Moment, klären wir mal die Gründe, warum die Unternehmer keine Stellen schaffen:
(aus meiner Sicht)
1. Ein Mitarbeiter, der in Deutschland ein Brutto von 6.000 DM verdienen will, der kostet den Deutschen Unternehmer zur Zeit etwa 15.000 Lohn+Nebenkosten+Steuer. Ein solcher Mitarbeiter muß der Firma also durch seine Arbeitskraft mindestens 15.000 DM Gewinn erbringen, bevor die Rentabilitätsgrenze erreicht ist, und es sollten wohl mindestens 17.000 sein, damit es sich lohnt.
2. Ein Mitarbeiter braucht häufig ne Ausbildung, die sich über Monate bis Jahre hinziehen kann, und auch wenn der Mitarbeiter kaum was produziert, muß ihn der Unternehmer tragen wollen und können.
3. Es lohnt sich für einen Unternehmer nur, sein Arbeitskräftepotential auszubauen, wenn die bestehende Nachfrage nach seinen Produkten seine Kapazitäten auslastet oder in naher Zukunft erwartungsmäßig überlastet.
4. Es ist in Deutschland mit der aktuellen Gesetzgebung billiger, eine Maschine einzustellen, als 20 Arbeiter, die durch diese Maschine wegrationalisiert wurden. Der Vorteil ist für die Firma eine Kostensenkung und damit Wettbewerbsvorteile, und der Nachteil für die Firma ist eine sinkende Nachfrage, da alle das so zu machen versuchen und die Arbeiter ihre Kaufkraft einbüsen. Wichtiger wiegt für den Unternehmer aber der jetzt gemachte Opportunitätsgewinn vor dem erst phasenversetzt auftretenden Opportunitätskosten.
5. Durch die Sozialbrille geschaut zahlen alle übrig gebliebenen Arbeitskräfte jetzt drauf für das, was ihre arbeitslos gewordenen Kollegen zum überleben brauchen. Die wenigsten freiwillig, die meisten mit Zähneknirschen.
Das ganze ist wie ein Teufelskreis, den man auch Rationalisierungskreis nennen kann. Unternehmen werden nie größer sein, als nötig (oder wenn, dann nicht lange, in die eine oder andere Richtung). Deswegen denke ich, daß die Zukunft in einem Markt von selbstständigen Leuten und kleinen Firmen liegt, die füreinander subunternehmerisch arbeiten. Früher nannte man das"Gesunder Mittelstand", und es war der Grund, warum für Deutschland nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg der Sturz nicht soo schwer war, wieder alles aufzubauen, denn das Kapital und die Güter waren weitgehend gleichverteilt. (nach dem ersten wurde nicht aufgebaut, aber die Reparationen tapfer ertragen)
Das was wir heute haben ist statt Arbeitsverhältnis mehr schon eine Art Schuldknechtschaft. Die Leute habe sich so an das Unselbstständigsein, an die Geborgenheit in der Masse der Lohnknechte gewöhnt, sind so risikoscheu geworden, daß sie gar nicht mehr in der Lage sind, sie einen freieren Zustand vorzustellen. Nicht angestellt zu sein wird assoziiert mit Arbeitslos sein. Solange es irgendwo Arbeit gibt, ist jeder Arbeitslose, der sagt, es gibt keine Arbeit, blos einer, der sie nicht anpacken will. Insofern kann ich unseren Bundeskanzler mit seinem schlecht angenommenen Zitat schon verstehen. Wer arbeitslos ist, sollte mal anfangen, sein Schicksal in die Hand zu nehmen, anstatt trübsinnig vor dem Sozialamt oder dem Arbeitsamt zu sitzen und auf Almosen zu warten, der auf die Boom-Konjunktur, wo Arbeitskräfte von den Unternehmern tatsächlich gesucht werden.
Ich wollte jetzt noch ein paar Seiten hinphilosophieren, aber jetzt ist Feierabend, ich muß zum Bus.
ciao!
SchlauFuchs
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Turon
22.06.2001, 20:29
@ McMike
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Re: Leute - schon mal daran gedacht |
dass Firmen den Produktionsort verlegen, weil die
Vorschriften die Produktion verteuern?
Die Firmen verlagern Produktionsstandorte, weil ihnen die Konkurrenz
aus einem anderen Land so zusetzt, daß es gar nicht anders geht.
Daß Vorschriften die Produktionsverteuern? Tschuldigung: die Abschreibungsorgie
macht es möglich daß Du Dir neue Anlagen anschaffst, und damit alle 5 Jahre
leistungsfähiger wirst, mit dem Einsatz von gleicher Arbeitnehmerzahl.
Was läuft bei uns? Besuche mal so wie ich mal, VW, Daimler und Preußen Elektra,
zum Teil findest Du an den Anlagen unten vermutlich Hakenkreuze. Muß definitiv nicht sein, wird aber trotzdem gemacht.
Besuche in Gegensatz Knauf - und Du wirst sehen, wie leistungsfähig eine Firma sein kann.
Es ist doch bescheuert, dass z.B. ein Angestellter der BASF nur noch max. 5 kg heben darf!
Bei Daimler gilt die gleiche Vorschrift, und als ich dort gearbeitet habe, haben allersamt Sachen gehoben die minimal 5 kg schwer waren. Es wird viel erzählt und vor allem viel Schwachsinn, mike. Hier spricht jemand mit Dir, der als 22 bis 24-jähriger Student in der Zeit von 1993 -1994 in etwa 25 Firmen und Sitten in den Firmen kennengelernt hat. Ich kann mich nicht erinnern, bis auf Isover etwas unter 5 kilo geschleppt zu haben. Bei Basf möchte ich das so sagen: wenn die gegenstände etwa 5 Kilo gewogen haben, die vom Wagen auf das Band und später vom Band auf Wagen gelegt werden, ist der erste Gegenstand absolut leicht, aber irgendwann ab der sechster Stunde wünschst Du Dir daß die vorne endlich mal den Nachschub stoppen. Und spiele bloß nicht Held, und versuche so einen Job 20 Jahre lang durchzuziehen mit Überstunden, Du wirst nicht nur physiologisch fertig sein, psychisch obend rein auch noch dazu. Dir kommt es nur so vor daß es runter wie Ã-l kommt. Denn vermutlich hat der Mitarbeiter bei BASF 1000 solche Gegenstände 1990 gemacht. jetzt macht er das Doppelte. Ich kann mich nicht jedenfalls nicht erinnern,
jemals in einem Produktionsunternehmen unter 5 Kilo geschleppt zu haben.
Da sagte mein Boss mir nimm Dir einen Wagen, oder Stapler mit Palette, und bringe es gleich dahin, nicht einzeln. Und ich habe einen enormen wert darauf gelegt, mindestens genauso viel zu schaffen wie alle in dem Betrieb, habe mir niemlas gesagt, Du bist Student also was besseres.
>Eine Liste, die man unendlich fortführen kann!!!!
Und auf vermutlich alle Deine Argumente, die Du so ausprichst wie eben oben, werde ich Gegenargumente aus purer Erfahrung finden.
Eines will ich zufügen - der 5 Kilo Schein, ist Murx. Dennoch der Sinn dieser Vorschrift, war vermutlich die Absatzchancen bei einer Firma zu erhöhen, die einen speziellen Heber dafür gebaut hat. Einer von Deinen Politikern, oder von mir aus einer von der SPD hat dafür staatliche Summe bekommen, als Wahlkampfspende, wenn er diesen Unsinn auf irgendeinerweise als verordnung einbringt. Also kannst Du Dich sofort an die Firma wenden und nett für den 5 Kilo schein bedanken, den das verursacht Dir Kosten. Du wirtst aber nicht verstanden, weil der Andere Dir schreiben wird, es ist nicht schlimm, weil er damit Arbeitsplätze schafft. ;)
>Habe mir mal persönlich durchgerechnet, wieviel an Zusatzkosten anfallen würden, wenn ich alle Vorschriften und Gestze bis ins Detail (für meinen Betrieb) befolgen würde. (Seit 20 Jahren kein Betriebsunfall!!!)
>Da wären schnell bis zu 15 Tsd. DM zu bezahlen.
Jährlich oder einmalig? Pro Kopf? Wir wissen doch beide, daß man es nicht umsetzen kann. Nach deutschen Vorschriften durfte jede Metzgerei in Deutschland
Konzessionsentzug verpaßt bekommen, weil die gekachelten Räume, die zwischeneinander mit Fugenmasse abgedichtet sind, als Bakteriensammler gelten, und nicht gereinigt werden können. Bisher habe ich aber nicht gehört, daß ein solcher laden geschlossen wurde.
So als Beispiel: eine Tochterfirma des Unternehmens Damian Werner - Fa.Entox
hat bei uns 2 Leute zu Abrissarbeiten bestellt. Ich durfte an diesem Tag meine Disponnentenarbeit machen, und was war - der Auftraggeber hat uns verschwiegen,
daß es sich bei den Abrissarbeiten um Asbestabriss handelt. Was war: die Leute haben nicht einmal Mundschutz bekommen das alles genialerweise auch noch in der Schule. Die Entsorgungsvorschriften sagen uns Schutzbrille, Mundschutz, Gummihandschuhe, und andere Schutzkleidungsmittel zu benutzen. Nichts davon
hat man den Leuten gegeben.
Ich sage Dir noch mal also - zum Teil hast Du Recht zum Teil bist Du definitiv auf dem Holzweg. Für mich gilt: der Arbeitgeber kann die Pflichterfüllung erwarten, wenn er selbst dafür sorgt, daß zumindest die ganz glasklaren
Vorschriften eingehalten werden. Der Meister sagte den Leuten jedoch, er kennt keinen, der bei Abrissarbeiten bei Asbest jemals Krebs bekommen hätten und wenn sie nicht sofort anfangen, wird er sie rausschmeißen.
Noch ein kleiner Anhang zu Turon´s Statement wegen verdientem Urlaub und Freizeit! Alles wollen und fordern ohne die Bereitschaft Nachteile in Kauf zu nehmen?
Das ist nichts weiter als Vorurteil, und Du solltest für Dich selbst
sehr wohl einen Ausweg aus Deinem Zwang und quasi Selbstmasochismus rausfinden, oder auf andere projezieren. Nach dem Motto ich arbeite schon 14 Stunden am Tage also müssen es die anderen genauso machen.
In der Tat sind die meisten Leute nicht so robust, wie der Bauer, und können eben nicht 14 Stunden am tage poten, das werden sie gesunheitlich nicht schaffen. Nicht alle. Oder sie werden einfach bei unseren Verhältnissen sehr schnell mit 60 das Zeitliche segnen. Mein Onkel arbeitet so hart wie Du, einmal in der Firma wo er eingestellt ist, und einmal in seinem privaten Geschäft, alles in Polen. Dort macht jeder irgendetwas nebenbei. Er ist 44 jahre alt und hatte schon 2 mal Herzinfarkt. Er sagte mir, wenn er die Wahl hätte jetzt als 20 jähriger sich für etwas zu entscheiden, würde er sein damals abgebrochenes
Studium beenden, und nie wieder irgendwo in der Gosse zu stehen.
Und Du und Deines Gleichen würden exakt das Gleiche sagen, an seiner Stelle. Aber jetzt, wo ihr euch irgendwie betrogen fühlt, glaubt ihr zu wissen, daß der richtige Weg des Wirtschaftens darin liegt, sich bis zu Tode zu keulen. Und all die anderen müssen es ebenso machen, weil es der einzig richtiger Weg ist.
Der einzige Grund mein Freund warum der Sozialismus in Polen zusammengefallen ist, ist folgender: Die Leute wollten mehr verdienen und sich mehr leisten und sie wollten nicht mehr betrogen sein. Sehr komisch und sehr ähnlich.
Wenn die nächste Regierung deine Ziele umsetzt, und Deinen Wünschen entsprechen wird, wirst Du feststellen mit 100%-iger Sicherheit, daß Deine Vorstellung in der heiler Welt durch 16 Stunden harter Arbeit, mindestens genauso ein Murks ist, und Du obendrein gar nichts mehr verdienst.
Wieso nämlich passierte einem Unternehmer aus Deutschland Folgendes.
Er glaubte, wenn er auswandert nach Polen, und dort produziert und hier verkauft, kann er sich alles leisten. 3 Jahre lang hat er zwei Leute in seinem Särgegeschäft särge bauen lassen. Lohn 400 DM 12 Stunden Arbeitszeit, und 3 Jahre lang keine Verbesserung. Dann wollte er irgendetwas noch umsetzen, und hat stets die Normen erhöht. Daraufhin haben die zwei, irgendwann mal die Schnauze voll gehabt. Sie schlossen das Tor haben ne Knarre rausgeholt und sagten, lieber Chef, jetzt drehen wir mal den Spieß um. Sie bauen, und sie werden uns zeigen wieviel sie am Tage schaffen. Als der erste Schuß neben
seinem Fuß landete, ahnte er schon, daß sie es ernst meinen. Also hat er diese 12 Stunden gebaut erreichte die Hälfte. Daraufhin haben die ihm gesagt, wir bauen jetzt für diese 400 DM exakt so viel Särge wie sie. Natürlich wollte er den beiden gleich kündigen, er dachte es gibt genügend Dumme, die es machen werden in Polen. Also was haben die Jungs gemacht, zum Abschied, sie bauten noch einen Sarg, steckten den Chef dort rein und er wurde gleich zum Export verladen. Irgendwann 3 Tage später hat man ihm noch lebendig wiedergefunden.
Er baut jetzt keine Särge mehr. Jede solche Anfordreung zu Zeiten der Kommunisten, endete in Polen genauso. Den Chef der Kohlegrubbe passierte
Folgendes, als er den Kumpels die Gefahrenzulage streitig machen wollte.
Sie haben ihm gepackt sie haben ihm in einen Kartoffelsack gepackt,
auf den schubkarren gelegt, vor betriebstor gefahren und in die
Abfallstelle 4 Meter tief in die Grube geschmissen.
>Was ist wohl verdient und gerecht? Ein weites Feld!!!!
Du hast vorhin von Wasser trinken Predigt gesprochen, aber selbst Wein saufen gesprochen. Das soll Schröder sein. Bitte um einwenig kritische Haltung.
Es ist schon richtig das Gerechtigkeit und Verdienen in etlichen Bereichen
zwei ganz andere paar Schuhe sind. Eine Familie kostet bei der Kostenlawine, die durch Selbständige und den Staat erstellt wurde, mindestens 3000 DM.
Miete, Bücher etc. So ein Lohn ist sehr wohl gerecht - nicht die 12 DM pro Stunde, die derzeit für Schulabgänger am liebsten gezahlt würden und zwar Brutto. Es sei denn Du willst zurück in die Wirtschaftsgulli, den Eindruck habe ich allmählich.
Wenn die Grenzkosten nun mal (vor allem durch die Staatsquote) so hoch werden, dass bei einer Neueinstellung nur Kapazitätsausbau und somit Neuinvestitionen fällig werden, so wird das nix.
Richtig. Anderseits, wenn die Wirtschaft des Landes gar nicht mehr hungrig
ist muß der Staat zusehen, wie er das Volk zum Brot bringt, was wiederum Kosten senkt, oder sollte.
Noch etwas: ich habe sehr wohl nie von Freiheit, und von Urlaub gesprochen.
Oder Freizeit. Ich habe von Vermögensumverteilung gesprochen um Binnenmarkt Nachfrage zu stärken.
>"Das Glück des Menschen ist in der Evolution nicht vorgesehen!" (Freud)
Richtig, wir sollten jedoch versuchen uns nicht das Unglück
als Ziel wählen - das glauben die Russen zum Teil auch, daß man immer und
ewig im Unglück leben muß, und all die anderen die es nicht geschafft haben
auch.
>Es gibt kein angeborenes Recht auf Urlaub, Glück, Freiheit,......
Wozu brauchen wir dann überhaupt Gesetze. Hat man denn zumindest
das Recht nach Deiner Vorstellung auf Leben? Du schreibst dies auch zum
Thema Freiheit: also: wenn die Natur es so wollte, daß wir Sklaven sind,
würden wir in Ketten geboren mit einer 50 Kilo Kugel am Bein.
Haben wir denn ein Anrecht, darauf selber zu bestimmen, ob wir uns
in den A.......... lassen? Wenn nicht? warum schreist Du so nach
Gerechtigkeit? Du gehst offenbar, das die Ungerechtigkeit richtig ist.
In Umgang mit angestellten. Warum ist dann das was der Staat Dir antut
als falsch anzusehen?
>Man muss es sich schaffen, indem man auch auf die Zähne beissen muss!
Das ist richtig, aber führt zu nichts - höchsten zu kaputten Gebiß, nach Deiner Methode. Die Erfindungen die gemacht worden sind, sollten der Menschheit
dienen. Glaube nicht, daß Porsche und andere Tüftler nur den Motor für sich behalten wollten.
>Um nicht weiter ideologisch zu werden:
>Zudem gibt es plausible Erklärungen, dass der Inflations- und Wohlfahrtsstaat diese Sympthome hervorruft.
Ja! wie alle Länder in dem es mal gut war, dem Untergang geweiht sind.
Logische Folge. Wie in der Bibel. Aus der Asche stammst Du und Du gehst auch wieder zu Asche.
>Viele Dinge kommen schleichend durch die Hintertür und zwar durch das vieldiskutierte"fiat money"!
Das Falschgeld wurde erfunden, um einen Staatsbankrott, der immer wieder in der Vergangenheit auftauchte, zu entwischen. Nach meiner Meinung gibt es aber in Debitismus immer ein Ende, weil durch die erste DM die Du gegen Zins verleihst, bereits zusätzliches Geld geschaffen wird. Fiat Money ist also in gewissen Sinne bereits Kreditgeld. Der Zins ist eine Leistung die man zu erbringen hat, für sagen wir es so keine DIENSTLEISTUNG. Der Gläubiger
leistet dafür real gesehen nichts. Natürlich unter der Voraussetzung, daß er das Geld wieder bekommt. Inflation und Schuldenverhältnisse existieren aber überall.
>Rothbard´s Buch"Das Schein-Geld-Syndrom" erkärt sehr, sehr viel!
>ups...
Habe ich nicht gelesen - weil ich von den Geldtheorien
längst die Schnauze voll habe. tatsache ist Geld funktioniert so lange,
so lange alle das Geld auch akzeptieren.
>noch was die Kritik, die deutsche NB hätte falscherweisedie Inflation niedrig gehalten geht in die falsche Richtung.
Ja und Nein. Richtig ist, daß es nicht gut ist, wenn die Währung schwach ist,
und dies unberechtigt, oder unberechtigt stark. Nach meinem Schema sollte der Euro und der Yen die stärkste Währung überhaupt sein weil wir die meisten Waren
pro Kopf produzieren. USA produziert die meisten fiktiven Waren. Sie gibt es in Wirklichkeit nicht. Betriebssystem Windows: zusammen mit den Entwicklungskosten
lagen die Herstellungskosten bei etwa 600.000.000. Dollar. Das Betriebsystem wurde aber 80 millionen mal verkauft zu etwa 400 DM. Da ist miit unter auch unseres Geld hingegangen.
>Ich bin nach wie vor der Meinung:
>Wenn schon Inflationsgeld, dann mit Achtung vor dem Volk. Ein Punkt, den Deutschland noch am ehesten entsprach und uns auch keine Weichwährung (im Vergleich zu Italien z.B.)bescherte. (Wie gesagt relativ).
>Die deutsche Bundesbank hat sich gerade dadurch ihren Ruf, den (noch anhaltenden) Wohlstand und die Wut andere NB´s erarbeitet!
Richtig. Dennoch das alte System funktioniert nicht. Die Inflation ist die einzige Möglichkeit für einen System, um einen Gleichgeweichtszustand herbeizuführen. Entweder wirst Du durch Inflation die Leute zu Arbeit bewegen,
oder Du mußt Dich abfinden, daß es bei dieser Kostenbelastung und noch viel mehr bleibt. Prinzipiell ist Inflation so etwas in etwa wie Enteignung. Wenn wir schon, von Streichungen sprechen, im sozialen Bereich - der wird als Sammelbecken für freie Ressourcen ja nicht anerkannt - ist auch die Infla eine Lösung. Oder Bankrotterklärung und Enteignung von Geldbeständen.
Es besteht hierbei keinen Anlaß zu hoffen, daß so etwas die Selbständigen gar nicht treffen wird. Du sagst: Schluß mit der Schmarotzerei. Cool.
Wie willst Du es anstellen? Ohne selber Schaden davon zu tragen? Ich wiederhole es noch mal: wenn wir die Leute mittlelos machen, ohne Alternativen zu bieten,
wirst Du zusehen müssen, daß Du 16-18 Stunden arbeitest und Du wirst trotzdem Dein Betrieb in spätestens 2 Jahren schließen müssen. Ich werde bei dem Beschluß durch Staat sofort alle Beihilfen zu canceln, gleich als erstes als Selbständiger meine zwei Arbeitskräfte entlassen müssen, vermutlich, weil mir
der Absatz wegbricht. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß mein Vermieter
wenn bei ihm mehrere Arbeitslose sonst wo wohnen, sofort mit ausgleichsumlage kommen. Das gleiche gilt für Strom und auch für Heizung.
Jede Abgabenerhöhung ist gleichzeitig eine Kürzung. Eine Kürzung wäre auch Schlußstrich durch den Sozialstaat, und das würde logischerweise bedeuten, daß diese entgangenen Gewinne damit ausgegelichen werden, daß man nach den beiden Kurven Angebot und Nachfrage einen neuen Preisbildungsprozess entfacht.
Und wenn Dir 30% des Absatzes wegbricht, muß ich die Preise für meine Produkte erhöhen und einkalkulieren, daß ich dennoch weniger verkaufe. Trotzdem will ich mein Reichtum ja behalten. Also Preiserhöhung. Und damit kann ich Dir auch schon garantieren: damit bekämpfst Du gar keine Probleme in diesem Land.
Das Märchen den Polen geht es jetzt besser ist Blödsinn. ja einige haben autos, einige haben auch Häuser. Etwa 60% der Bevölkerung hat aber nichts mehr.
Und das war der Umschwung des Sozialstaates zum agressiver Marktwirtschaft.
Pleite auf dem ganzen Front, bis auf diejenigen, die genügend Vorräte hatten.
Und aktuell ist das Lohniveau und Einkommen niedriger als in roten Zeiten.
Alles kostet allerdings 6 mal so viel, real gesehen in Vergleich zu damals.
Ein Buch 100zl, früher 10. Büchereien kostenpflichtig. So als Beispiele.
60% der natürlichen Bevölkerungsressourcen ist nicht mehr in der Lage überhaupt von der Uni zu träumen.
Und ich kam deswegen zu dem Entschluß, daß der real existierende kapitalismus mindestens genauso Schipperscheiße ist, wie einst der Kommunismus war.
Also erzählt mir bloß nicht - man baut alles ab, und dann ist gut. Weil es alles andere als gut wird, mal abgesehen von Euphoriephasen, bei denen die glauben es wird ihnen besser gehen. Sie werden ebenfalls enttäuscht, etwas später und viel deutlicher..
Nach dem Schwingungsgesetz muß also einmal kapitalistischer, und einmal sozialer werden. Nur Jemand der es schafft die meisten Waren in den Export zu drücken, hat da eine Überlebenschance.
Ebenfalls Gruß - und ich hoffe Du fühlst sich nicht auf den Schlips getreten.
Dir ist hoffentlich klar, daß alles was wir hier so besprechen, zu einem Punkt ganz sicher nicht führt, daß es tatsächlich kommt. Damit müssen wir halt leben, wir können es nicht verändern. Kein Mensch kann das, es wird aber immer paar Leute geben, die aus jeder Lage als Sieger herauskommen. Mut und Tatkraft muß man haben, und nicht nach irgendwelchen hilfreichn Ideologien von rechts, von links, von der mitte, oder von sonst wo suchen und übernehmen.
Wir haben Japan bewundert - Japan ist hin. Wir haben Tigerstaaten bewundert
sind auch hin. Und USA auch bereits mit einem Bein im Grab, obwohl wir sie immer noch wegen der Flexibilität bewundern. Und welches Fazit können wir daraus abwarten? Wir träumen von besseren Verhältnissen, weil wir glauben
jemand wird Dir Glück spendieren durch Senkungen. Das ist falsch.
Du erweckst den Eindruck zum Teil richtig unglücklich zu sein. Versuche es
einfacher: wir werden so oder so alle noch viel kürzer treten müssen.
>gruss mcmike
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McMike
22.06.2001, 23:11
@ Turon
|
Re: Leute - schon mal daran gedacht |
Mann, Turon jede Regel hat seine Ausnahme.
Jeder von uns spiegelt hier seine subjektive Wahrheit wieder.
Es geht doch nicht darum per se jedes Argument mit dem Versuch eines Gegenarguments zu zerpflücken.
Ich akzeptiere ja, dass du aus deiner Erfahrung sprichst, so akzeptiere auch meine Sicht, die für mich eben (subjektiv) Wahr ist.
Ich denke, dass diese Diskussion sehr wichtig ist, trotz allem sind wir hier bereits an einem Punkt, an dem wirklich Weltanschuungen zusammentreffen.
Punkt, die vor uns auch niemand lösen konnte.
Grundsätzlich bin ich eben ein Anhänger des Liberalismus (trotzdem kein FDP-Wähler).
Noch kein Staat hat es vermocht die Wirtschaft eines Volkes zum Wohlstand zu bringen, es waren immer die Menschen selbst.
Dafür muss der Staat die Rahmenbedingungen aufbauen. Sonst nix!
Ich verstehe sehr wohl, dass nur Menschen mit Einkommen auch konsumieren können (Autos kaufen keine Autos. Alt aber wahr!)
Nun ist aber ein staatlicher Eingriff quasi immer eine Umverteilung, die dem Schaffendem nimmt und dem Nichtschaffendem gibt.
Wie weit man dieses Spiel treiben darf ist nun mal Ansichtssache.
Zu dem Thema Freiheit und Versklavung:
Einfach mal angenommen man senkt die Steuer, liberalisiert den Arbeitsmarkt,...
und das Konzept hat Erfolg.
Was passiert?
Die Arbeitslosigkeit sinkt und der AG sucht AN´s!
Jetzt sind diese leider nicht so einfach zu bekommen, also muss er Anreize schaffen.(Lohn,Umfeld,Urlaubsgeld,egal wie!)
Ein Aspekt der genau bei den berühmte IT-Spezialisten zu sehen ist!
Aspekt Abschreibung:
Das nicht jede Firma hocheffizient ist, da die Maschinen veraltet sind mag stimmen.
Aber gerade das macht doch mehr Arbeiter nötig, da vieles dann doch bei den nicht so effizienten AN´s hängenbleibt.
Du sagst doch selbst, dass das Ding irgendwann gegen die Wand fahren muss.
Ich interpretiere das eher so:
So gebet dem Arbeitnehmer seine verdiente Freizeit,...etc. bis eh alles hinüber ist.
Nützt die Zeit mit Wohlgefallen bis die Abrissbirne kommt.
Von nix kommt nix. Nicht jeder ist daran schuld keine Arbeit zu haben und ein Arbeitgeber ist nicht per se ein Ausbeuter.
Ich (und das Gros) des Mittelstandes wissen sehr wohl, was Humankapital bedeutet.
Dein negative Einstellung könnte ich ja in Hinsicht auf Shareholder-Value noch verstehen, aber nicht bei kleinen und mittleren Betrieben.
Das Buch empfehle ich dir trotzdem noch einmal, denn es stellt keine Theorie auf, sondern erklärt!
Der real existierende Kapitalismus existiert definitiv nicht.
Freier Markt, freies Geld, die Möglichkeit seine Zeit und sein Geld möglichst effizient einzusetzen?
Wir entwickeln uns doch davon weg.
Umso"sozialer"der Statt, deste"asozialer" die Gesellschaft.
gruss mcmike
PS
In einem Punkt hast du recht:
Meine Skepsis und der Pessimismus lähmt mich grössere Risiken einzugehen.
Doch ein Analyse meiner Person in hinsicht des Unglücklichseins ist über ein Medium wie dieses Board etwas unmögliches.
Vielleicht lernen wir uns ja mal kennen und du kannst dir ein objektiveres Bild machen.
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Turon
23.06.2001, 04:58
@ McMike
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Hallo Mc Mike |
Eines Vorab!
Ich verstehe sehr wohl Deine Vorbehalte und will keinesweges
eine Analyse einer Person erstellen, ich denke dazu sind die Gründe, die
uns wohl alle drücken klar, jeder reagiert drauf dementsprechend, sowohl mit Wut, wie auch Haß - wir sind alle nur Menschen, und mir geht es zum Teil
in vielen Bereichen so wie Dir. Jetzt mal kurz zu Deinen Antowrten:
>Mann, Turon jede Regel hat seine Ausnahme.
>Jeder von uns spiegelt hier seine subjektive Wahrheit wieder.
>Es geht doch nicht darum per se jedes Argument mit dem Versuch eines Gegenarguments zu zerpflücken.
Ist ubestreibar, jeder macht im Leben eigene Erfahrungen.
>Ich akzeptiere ja, dass du aus deiner Erfahrung sprichst, so akzeptiere auch meine Sicht, die für mich eben (subjektiv) Wahr ist.
Tue ich sicherlich, und wie bereits oben gesagt - das Umfeld zwingt uns
nach dem besten Willen, das Beste aus der Situation zu machen.
>Ich denke, dass diese Diskussion sehr wichtig ist, trotz allem sind wir hier bereits an einem Punkt, an dem wirklich Weltanschuungen zusammentreffen.
>Punkt, die vor uns auch niemand lösen konnte.
>Grundsätzlich bin ich eben ein Anhänger des Liberalismus (trotzdem kein FDP-Wähler).
Ist auch richtig so - ich will Dich auch nicht umbiegen,
wir sind prinzipiell gleicher Meinung.
>Noch kein Staat hat es vermocht die Wirtschaft eines Volkes zum Wohlstand zu bringen, es waren immer die Menschen selbst.
>Dafür muss der Staat die Rahmenbedingungen aufbauen. Sonst nix!
Ist meine Rede, da ist auch hartes Vorgehen sicherlich die
bessere Wahl.
>Ich verstehe sehr wohl, dass nur Menschen mit Einkommen auch konsumieren können (Autos kaufen keine Autos. Alt aber wahr!)
>Nun ist aber ein staatlicher Eingriff quasi immer eine Umverteilung, die dem Schaffendem nimmt und dem Nichtschaffendem gibt.
Ja - so wie man es seit 20 Jahren tut, oder länger, kann man es nicht Anders bezeichnen. Ich sage auch selbst - eine von grund Auf neu eingerichtete
gezielte Aktion einer Seite, von der der Impuls kommen muß könnte viele
Dinge verändern. Entweder macht es der Staat, oder es machen die Firmen selbst, doch am besten wäre es, wir würden uns trotz dieser Verhältnisse einfach zu etwas entscheiden. Es ist so oder so der bessere Weg, denn am Ende - ich will es mal so sagen, es bleibt uns ohnehin nichts anderes übrig. Kommt aber eben paar Jahre später. Und womöglich - international gesehen bereits zu spät.
>Wie weit man dieses Spiel treiben darf ist nun mal Ansichtssache.
>Zu dem Thema Freiheit und Versklavung:
>Einfach mal angenommen man senkt die Steuer, liberalisiert den Arbeitsmarkt,...
>und das Konzept hat Erfolg.
>Was passiert?
>Die Arbeitslosigkeit sinkt und der AG sucht AN´s!
>Jetzt sind diese leider nicht so einfach zu bekommen, also muss er Anreize schaffen.(Lohn,Umfeld,Urlaubsgeld,egal wie!)
Lohn grundsätzlich, aber die Extraleistungen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld würde ich ersatzlos streichen. Aus welchem Grund der Arbeitnehmer
dieses Geld bekommen soll ist mir im internationalen Vergleich hier in Europa
nicht ersichtlich, es bläht die Kosten auf. Gerade in diesem Kontext, würde
ich eventuell Prämien einsetzen, die unerwartet sind. Als freiwillige Zuwendung, die als Anerkennung der Leistungen gilt. Es hat auch motivierenden Effekt. Die jetztige Regelung ist schon quasi so etwas wie Pflicht der Arbeitgeber - zumal der AN praktisch von diesem Geld ohnehin nichts hat.
>Ein Aspekt der genau bei den berühmte IT-Spezialisten zu sehen ist!
Gerade hier wird das Problem meines Erachtens überspitzt angesehen.
Wenn man Leute haben will die Word und Office Anwendungen beherschen sollen,
oder Datenbankbestände pflegen, so ist es wie immer krass überreagiert.
Man versteckt in diesem Bereich viele Arbeitsplätze, die so eine Überqualifizierung gar nicht erst notwendig haben. Gut - programmieren kann ich nicht, aber einen Rechner zusammenbauen, Netzwerke zusammenbauen, oder Anwendungen zu beherrschen, da ist kein IT Spezialist gleich notwendig.
Wir haben in dem Bereich eine Lücke, daß ist mehr als logisch, aber ich bezweifle, daß man gleich diese Arbeitskräfteimport betreiben muß.
Wir haben nach wievor genügend Leute, die diesen Aufgaben gewachsen sind.
>Aspekt Abschreibung:
>Das nicht jede Firma hocheffizient ist, da die Maschinen veraltet sind mag stimmen.
>Aber gerade das macht doch mehr Arbeiter nötig, da vieles dann doch bei den nicht so effizienten AN´s hängenbleibt.
Richtig - doch in einem kleiner Widerspruch: egal wem Du an solche Maschine
stellst, er wird seinen Soll nicht erfüllen, wenn die Maschine bei Volltakt
trotzdem nicht in der Lage ist den Bedarf zu decken - und dabei noch irgendwann
Bleche verbiegt oder sich zu schnell von selbst verstellt, daß man alle 15 Minuten nachjustieren soll. Sie schafft quasi unproduktive Arbeit, und das sehr wohl. Ich muß ehrlich eingestehen, daß es nichts gibt was nerventötender sein kann. Eine Maschine bei der der Mitarbeiter merkt, daß sie alle weiß was ich 10 Rohre, oder 10 Bläche anfängt Auschuß zu produzieren.
Ich habe mir die Bilanz erstellt für eigene Berechnungen, als ich bei VW
noch meinen Studienjob geleistet habe. Du kannst also trotz erheblicher Verbesserungen in Fertigungsprozess mit zum Teil erheblichen Auschußanteil rechnen. Zuerst dachte ich es liegt an mir. Doch da haben ich die alten VW Leute gleich beruhigt. Im Schnitt ist der produzierte Auschuß mit etwa
3000 DM pro so eine alte Gurke zu beziffern. Man hat es im Zuge der Modernisierung erst auf dieses Niveau heruntergefahren, und na ja - 3000 DM
täglich an 200 Tagen? Ist bißchen holprig, oder? Kosten die man sehr wohl, durch etwaige Reduzierung der Stückzahl sehr wohl wieder hinkriegst. Weil der Mitarbeiter dann eventuell jedes Teil genauer nachmessen kann. Und auch
wesentlich schneller nachjustieren. Und bei Volkswagen erlebst Du manchmal Sachen das ist schon Zirkus. auf der Maschine steht, die Tagesnorm beträgt 1500
Teile. Es ist in etwa der Richtwert. Wenn Du jedes Teil prüfen sollst, kannst Du gleich diese Stückzahl abhaken. Manche schaffen also 800 Teile mit einem Ausschuß von etwa 2% - wiederum Andere schaffen etwa die doppelte Menge, die
dann irgendwann wiederum zurückkommt. Ich hatte mal die Ehre nach einer leichter
Verletzung so einen Konti zu überprüfen Von 1500 fertigen Rohren, war exakt
30% Abfall. Risse, Brüche, alles hat darauf hingewiesen, daß die Vorrichtung
nicht richtig geölt wurde. Und Vieles erkennst Du gar nicht erst mit bloßem Auge. an ja und das landet dann im nagelneuem Auto, und es hält auch eine Weile.
Ein Vorprodukt aus Edelstahl kostet in etwa 20 DM, Bei 450 kaputten Teilen
kannst Du Dir berechnen, was da pro Schicht in die Gulli gewandert ist, und es war auch keine Seltenheit daß so etwas passierte. Das sind sicherlich entweder Einsparungspotentiale oder die Möglichkeit Arbeitsplätze zu schaffen, denn die Auschußkosten übersteigen deutlich die Entlohnung der Mitarbeiter. Und ich denke sehr wohl, da ließe sich etwas hinauskitzeln. Man kann es auch versuchen immer wieder nachzujustieren, allerdings es ist Effekt von Dauer.
>Du sagst doch selbst, dass das Ding irgendwann gegen die Wand fahren muss.
>Ich interpretiere das eher so:
>So gebet dem Arbeitnehmer seine verdiente Freizeit,...etc. bis eh alles hinüber ist.
>Nützt die Zeit mit Wohlgefallen bis die Abrissbirne kommt.
Also da kann ich nicht zustimmen, da der Zug ja an die Wand fahren wird, ist klar, dann ist doch die Frage, wozu machen wir dann überhaupt noch etwas?
Wäre doch besser kurz und bündig für unbestimmte Zeit alles liegen zu lassen
und trotzdem wird ja weiter gefahren. Ich meine so ein Eschede ist immerhin ziemlich spektakulär gewesen, auch wenn es makaber ist.
>Von nix kommt nix. Nicht jeder ist daran schuld keine Arbeit zu haben und ein Arbeitgeber ist nicht per se ein Ausbeuter.
>Ich (und das Gros) des Mittelstandes wissen sehr wohl, was Humankapital bedeutet.
Habe ich auch definitiv nichts anderes behauptet, trotzdem wird so gehandelt
als ob man etwas zu erzwingen versucht hätte. Und wie schon gesagt, nicht jeder
beutet mit voller Absicht aus - keine Frage, manche denken halt es gibt keine
Lösungen, und manche haben definitiv ganz andere Probleme. Kein Mensch wird sich als Ausbeuter ansehen. Ich spreche hier was Anderes an: in den meisten Mittelstandunternehmen gibt es immer irgendjemandem der Dich ewig kritisiert
aus irgendeinem Grund. Du gehst zu Pause und schon gibt es aus irgendeinem Grund
schiefe Blicke. Das merkt man sich - und zwei drei solche Fälle - aus und vorbei. Man muß dazu nicht unbedingt schlecher Arbeiter sein, manchmal - sogar sehr oft paßt Jemandem die Fresse nicht.
>Dein negative Einstellung könnte ich ja in Hinsicht auf Shareholder-Value noch verstehen, aber nicht bei kleinen und mittleren Betrieben.
In aller Regel habe ich während meiner Beschäftigung gerade bei solchen Betrieben, wo nur 3-10 Mann arbeiten, die negativsten Erfahrungen gesammelt.
Die leute halten sehr stark miteinander und betrachten neue gelegentlich grundsätzlich als Außenseiter. Es wird um den Arbeitsplatz gekämpft, zu Not gemobbt und ausgegliedert. Wir haben in der Zeitarbeitsfiliale Leute gehabt,
die sehr gut waren, manche waren einfach nur Deppen. Permanent sammelten
einige bei Stammbetrieben Lob, bei einigen Firmen wiederum habe ich nur
entweder Beschwerden gehört. Das kann doch wohl nicht angehen, daß man mir manche Mitarbeiter, die man namentlich verlangt hat, bei mehreren Firmen
in exakt der gleicher Branche mit"so etwas brauche ich nicht" zurückgeschickt hat. Eine von der netten Herren, haben wir ins Büro eingeladen und ich habe ihm Leistungsnachweise der Menschen die bei ihm gearbeitet haben gezeigt.
Bei 4 Fällen haben 4 Leute gute Leistungen in anderen Firmen gebracht
bei ihm hat er waren alle schlecht. Das habe ich ihm gezeigt. Der man war fassungslos. Ich sagte ihm ich probiere einen anderen zu schicken. Der ist überall sehr gefragt. Ich habe in einem geschickt, der es fertig brachte in 5 Monaten der Beschäftigung 3 mal wegen Trunkenheit, 10 mal wegen zu spät kommen oder gar nicht erscheinen oder sonst irgendetwas den Auftrag nicht Pflichtgemäß zu erfüllen. War ein 45 jähriger. Der man war die größte Pfeiffe die ich jemals gesehen habe. Was passierte, der Mann wurde sage und schreibe in dieser Firma
9 Monate beschäftigt anschließend übernommen. Ich habe es nicht für möglich gehalten. Er bohrte Löcher in der Holztreppe, ohne Abstandhalter zu montieren, mit einem Stahlbohrer. Er hat logischerweise die Treppe ruiniert. Bei der Firma war er der beste Mitarbeiter angeblich.
Wie zum Teufel war das möglich? Ich kam zu einem Entschluß: nach meinem Gespräch, war es schätzungsweise so, daß der Meister sich ein paar Gedanken gemacht hat - anders kann ich mir das nun mal wahrhaftig nicht mehr vorstellen. Plötzlich wird die Pfeife zu dem mann denn man braucht.
Kannst Du mir so etwas erklären? Der mann hatte wirklich Glück, hätte er diesen Job nicht bekommen - seine Kündigung lag auf dem Tisch. Wir haben nur einen Experiment gewagt. Nichts weiter. Die besten Leute hat der Meister als Pfeifen bezeichnet er war plötzlich hervorragend.
>Das Buch empfehle ich dir trotzdem noch einmal, denn es stellt keine Theorie auf, sondern erklärt!
Werde ich mir irgendwann zu Gemüte ziehen.
>Der real existierende Kapitalismus existiert definitiv nicht.
>Freier Markt, freies Geld, die Möglichkeit seine Zeit und sein Geld möglichst effizient einzusetzen?
>Wir entwickeln uns doch davon weg.
Ja das stimmt, Du hast keine Gewalt darüber wie Du das Geld jonglierst ganz besonders dann wenn es viel ist.
>Umso"sozialer"der Statt, deste"asozialer" die Gesellschaft.
Ich weiß nicht, das mag auf Deutschland zutreffen, in Polen war das zu den Zeiten des Sozialismus, ganz was Anderes: die Menschen haben definitiv viel stärker zusammengehalten, das gesellschaftliche Leben war in voller Blüte, man ging sehr oft aus, und man hat sich mit allen gekannt. Es lag zum Teil an den vielen Gefälligkeiten, oder andersrum aus der Notwendigkeit heraus. Jetzt genau umgekehrtes Bild: drüben jeder wirtschaftet für sich, für soziale Kontakte bliebt nur Familie übrig. Kein Scherz.
>gruss mcmike
>PS
>In einem Punkt hast du recht:
>Meine Skepsis und der Pessimismus lähmt mich grössere Risiken einzugehen.
>Doch ein Analyse meiner Person in hinsicht des Unglücklichseins ist über ein Medium wie dieses Board etwas unmögliches.
>Vielleicht lernen wir uns ja mal kennen und du kannst dir ein objektiveres Bild machen.
Dazu habe ich Dir schon oben geantwortet. Ich bin übrigens keineswegs
Jemand der keine Probleme hat, ich weiß nur, wenn ich in allen Sachen ein Problem sehen würde, würde ich vermutlich gar nichts machen.
Noch mal zum Abschluß, bei meinem Werdegang bei der Zeitarbeitsfirma.
Irgendwann hatten wir einen neuen Gesellschaftler bekommen. Wir hatten insgesamt bundesweit 4000 Leute unter Vertrag. Der neue hat als erstes
sofort Beschäftigungsverbot für Aushilfskräfte verhöngt und definitiv
keine Studenten mehr. Es wurde uns dargelegt, den Job voll zu machen,
wenn wir studieren müssen, so auf mich bezogen und einen anderen Studenten,
dann will er davon nichts wissen - ist unseres Problem, wie wir das fertig kriegen, er braucht Vollzeitleute. Gut also habe ich den Job bis zum
Schluß der Sommerferien noch gemacht. In der Zeit wurde uns gesagt, wir sollen:
- Störfriede loswerden, und ganz besonders die alten Mitarbeiter die teuer
waren (18 DM/Std damals);
- die Leute mit mehr als 12 DM Stundenlohn auch loswerden;
(es findet sich schon ein Weg).
- Auslagen für Fahrten zur Arbeit, Tagesverpflegung sollte sofort gestrichen
werden;
Wir sollten zusehen so viele Leute wie möglich zu kriegen, die ein Auto, ein Telefon haben und bereit sind für höchstens 10 DM anzufangen.
Für unsere Auftragsgeber sollte sich nichts ändern - also keinen Preisnachlass
vorerst. Wer nur 20 Stunden im Monat einsatzlos wurde, sollte Stundenübertrag
nachleisten - klarer Verstoß gegen Zeitarbeitsvorschriften. War der Monat voll,
mußten wir die Risiken tragen. Seit der Umfirmierung wehte ganz anderes Wind.
In Folge dessen, haben die alten Chefs der Niederlassung allersamt der Firma gekündigt. Unsere Niederlassung wurde geschlossen, obwohl wir sehr wohl zu damaliger Zeit 50 Leute in Vollzeitanstellung hatten, gute Kontakte zu den Auftraggebern und etwa 20 Aushilfen wie mich damals auf 20 Stunden Basis, die Kleinaufträge erledigt haben.
Die Niederlassung wurde später geschlossen. Die neuen Chefs, haben Niemandem mehr hinzubekommen außer richtig kriminelle Leute. Logischerweise haben sich die Auftragsgeber es nicht entgehen lassen, alte Leute anzufordern nur die hatten wir nicht, weil da einer wieder mal mehr wußte wie der Hase läuft.
Und deswegen mike meine ich - wenn solche Leute, wie der neue, und auch etliche Firmenchefs meinen wissen zu müssen - das man mit dem Personal rumhantieren kann wie man will, so ist das Kind nicht zu schaukeln. Wir haben in dieser Zeit, etwa 13 Langzeitarbeitslose eingestellt und diese sehr wohl ins Arbeitsleben geführt. Am Anfang waren es Schwachköpfe, nach etwa 6 Monaten
gefragte Mitarbeiter. Bei etwa 4 Leuten war nichts zu machen. Sechs von diesen Leuten hat man uns später abgeworben.
Du kannst mir daher sehr viel über Deine Erfahrungen erzählen, ich habe die meinen Erfahrungen gesammelt und weiß sehr wohl, wie der Hase läuft, ich habe auch diese Jobs selber gemacht und weiß sehr wohl wovon ich spreche.
Es ist quatsch, es liegt viel öfter daran, weil die meisten Arbeitgeber der Meinung sind, wenn man länger als 6 Monate beschäftigungslos war, da kann man nichts können, nur in einer Fixerstube in die Ader spritzen, und dazu noch ein Fläschchen leer machen. Und ich werde nach dieser Erfahrung nie wieder den Fehler machen, vorurteilsvoll an irgendeinen Menschen dran zu gehen, es sei denn ich kann das aus Erfahrung bestätigen, daß der Mann ein Taugenichts ist.
Die Bilanz der Arbeitgeber:
- etwa 15 Firmen wo ich gearbeitet habe, betrachten den Neuen als einen
Vollidioten;
- bei etwa 23 Firmen ist der Neue grundsätzlich für Drecksarbeit zuständig;
- es dauert im Schnitt etwa 3 Monate, bis man die Neuen akzeptiert, und wenn so
etwas gelingt, gibt man so einen Menschen nicht wieder her;
- etwa die Hälfte der Chefs, denen ist nicht mehr zu helfen, es sind
zum Teil waschechte Psychopaten; (DAS IST DIE MEINUNG NICHT NUR VON MIR);
Das bestätigen etliche psychologische Arbeitsstudien; Ich kann sie aus
purer Erfahrung nur noch mal wiederholen; Weil es definitiv stimmt.
In Mittelstandsbetrieben wird zwar dagegen gekämpft aber absolut erfolglos
es sind die betrieblichen Sitten, da hat einer irgendetwas verbockt, und es wurde zur Sitte.
Die Großunternehmen: Preussen Elektra: dumm und dreist und dazu unfähig, von unten bis nach oben.
Daimler Benz: der Firma stehen sehr schlimme Zeiten bevor, zumindest her bei uns, haben die Mitarbeiter die Schnauze voll, weil nicht investiert wird, aber das Arbeitssoll binnen 4 Jahren um 100% gestiegen ist. Kein Scherz.
Und hier ein großes Lob an Volkswagen, wenn überhaupt einer noch was von sozial unter den Arbeitgebern versteht, dann zählt VW dazu. Binnen 2 Jahren wurde unter Lopez die dummdreiste Mentalität der Chefs abgebaut, es sind etliche"gegangen worden". Als einziger Mangel: wenn die Chefs sich am Ende des Jahres wundern, warum etliche Mitarbeiter noch ihren Urlaubsanspruch nicht geltend gemacht haben - dann ist auch hier bald aus.
Lopez gilt für mich nach dem was ich gesehen habe, als einziger der überhaupt wirklich die 6 Jahre an der Uni sinnvoll verbracht hat. Er hat es verstanden
Volkswagen binnen paar Jahren quasi komplett durchzuschütteln, Leerläufe zu beseitigen, die Leute zu motivieren, so daß sie selbst Ihre Abreit quasi selbständig machen, immer noch hoch motiviert. Es gibt Zeit um ein Schwätzchen zu halten, die Meister sind gleichzeitig bis auf wenige Ausnahmen bereit zuzuhören. Ich kann mich erinnern das es noch anders war.
Für mich ist es kein Wunder auf der ganzen Linie warum VW so erfolgreich geworden ist. Richtiger Mann an richtiger Stelle hat das richtige gemacht und es hat obendrein noch Langzeitwirkung. Er hat das gröbste geschafft, aber jetzt setzt mittlerweile in bestimmten Abteilungen wieder alte Sitte ein.
Dazu gehört die Schwachstelle Unternehmenslogistik. Keiner hat den Jungs nämlich erzählt, daß SAP in Großbetrieben nicht funktioniert - Opel hat SAP rausgeschmissen, Daimler auch, nur VW wagt diesen Schritt nicht zu wagen, aber das werden sie - ganz sicher.
Insgesamt ist mein Urteil über die Chefs absolut vernichtend. Die wenigen Ausnahmen - haben dagegen sowohl ordentliches Arbeitsklima, schaffen sehr gerne auch Überstunden, und sind trotzdem die teuersten Dienstleister.
Ich drehe jetzt mal den Spieß um: wenn ich die Wahl hätte meine ehamaligen Chefs in meiner Firma einzustellen, und die ehemaligen Sozialhilfeempfänger:
- würde ich 5 Meister aus Volkswagen einstellen und zwar blind;
- 2 bis eventuell 3 Selbständige;
- etwa acht von diesen Sozialhilfeempfänger;
Wenn ich eine Firma mit meinen ehemaligen Chefs übernehmen würde:
- Ich würde 15 Selbständige mit einem Arschtritt sofort auf die Straße
befördern, wenn sich der betriebsrat gegen stemmen würde - den gleich mit,
egal wie;
- als Ersatz würde ich ich neue Leute holen, von der Straße weil es keine
Bürokraten sind, und Gestaltungsspielräume die im Arbeitswesen nun
mal notwendig sind dennoch zulassen. Am Anfang ist es katastrophal
schwer zu denen zu treffen - wenn einmal es durchbrichst - zumindest
bei der großer Mehrheit und deren klar wird das Du solange zu denen stehst
so lange sie es auch zum Betrieb tun, gibt es überhaupt keine Probleme.
Das ist meine praktische Erfahrung aus meinem notwendig gewordenen auch wenn ungewollten Arbeitsleben. An der Uni lernst Du so etwas nicht. Schade eigentlich. Das lernt man eben nur im realen Leben. Oder eben man veschanzt sich hinter irgendwelchen Vorstellungen die so nicht auf die Mehrheit anzuwenden sind. Es sind Klischees und Vorurteile, auf der ganzen Front.
Man muß es nur richtig machen.
Wenn man gesamt unseres System der Firmen betrachtet, sind etwa 60%
auf jeden Fall alles andere als Arbeitgeber. Eigentlich ist es so:
wenn in diesem Land etwas tatsächlich fehlt, dann sind es waschechte
Unternehmer. Das was wir haben, sind Leute die sehr schnell sehr viel
Geld verdienen möchten. Und das sie dabei enttäuscht werden, ist mehr als logisch.
Und eines bloß noch: die meisten Altunternehmer die ihre Betriebe
seit etwa 30 Jahren fahren, sind mit Abstand auch die besseren
Arbeitgeber. Sie haben auch die gleiche Meinung dazu wie ich:
Sie bezeichnen die Neuunternehmer als Neureichen was genau heißt:
es sind Leute mit großer Klappe, und nichts dahinter. Und exakt
das kann ich nur bestätigen, aus meiner Erfahrung.
Gruß.
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Turon
23.06.2001, 06:01
@ SchlauFuchs
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Hi SchlauFuchs: |
Wenn Du explizit nur die Kosten mit fälligen Beiträgen für soziale Leistungen
seitens des Arbeitgebers und Berufsgenossenschaft und paar Kröten berechnet hast, kommst Du da nicht hin - 15000 DM Monatskosten? bei 6000 DM Bruttolohn
da hast Du mächtig übertrieben.
Aus dem Kopf weiß nicht wieviel es ist aber 15000 monatlich kommt nur dann zu Stande, wenn Du Arbeitsplatzkosten mithinzurechnest - wenn Du etwa neues Produkt rausbringen willst, der neue Anlage erfordert. Nichtsdestotrotz:
Die Anlage wird vom Steuer abgeschrieben in etwa innerhalb von 5 Jahren,
wenn natürlich bereits mit Gewinn arbeitest. Das trifft natürlich nicht auf alle Unternehmen zu. Ferner, es gibt genügend Beihilfen bei der Integration
der neuer Mitarbeiter - so daß sich zumindest in der Anfangszeit Deine Lohnkosten deutlich reduzieren. Also real sind die Arbeitsplatzbeschaffungskosten mit der neuer Arbeitskraft wirklich
im Extremfall mit 15000 DM/monatlich zu beziffern.
Real gesehen: eine Lohnempfänger der 6000 DM brutto haben will (zeige mir übrigens wo die Leute soviel verdienen - üblicher Lohn für Schreibkraft beträgt in etwa 3500 DM brutto und der PC ist schon für 2000 DM zu haben)
Kostet der Mitarbeiter real: Bruttolohn + die Hälfte aller Abgeben, wie Kranken Renten etc. und die berufsgenossenschaftbeiträge und setze von mir aus noch mal 500 für sonstige Kosten an. Also landest Du am Ende bei etwa 9000 DM - höchstens. Die weitere Hälfte vom Steuersatz der Arbeitkraft - das stimmt nicht - der Arbeitgeber zahlt keine weitere 50% an den Fiskus, von dem was die Arbeitskraft so verdient. Dann würde er tatsächlich selbst dann noch auf etwa
10 Riesen komen. Aber das stimmt nicht.
Habe irgendwo so eine Tabelle, allerdings aus 1992 was der Arbeitgeber bei Anstellung einer Arbeitskraft zu berappen hatte. Aus dem Kopf: die 3000 DM Arbeitskraft kostete dem Arbeitgeber damals etwa 3900 DM + Berufsgenossenschaftsbeiträge. Eine 10.000 DM Arbeitskraft kostete wenn mich nicht alles täuscht 14000 DM. Die Kosten sind sicherlich seit damals durch PflegeV etc. gestiegen, aber ganz sicher nicht so hoch. Abgesehen mal davon,
daß die Löhne für etliche Arbeiter in den Keller wanderten und vieles gekürzt wurde.
Wenn ich die Tabelle finde, werde ich ich es mal ins Forum stellen.
Mit Arbeitsplatzbeschaffungskosten - kommen wir ohne Anrechnung der Beihilfen,
und durch den Ankauf von Maschinen, von mir aus Stühlen und Tische, Radiergummies und sonstigen Sachen - auch ohne Abschreibungen -
dahin.
Prinzipiell können alle Anschaffungen an betrieblichen Mitteln abgeschrieben werden: von Büroklammern bis Gebäudekauf, über Autos, manche sofort bis einer Anschaffungssumme von 800 DM - die sogenannte Sofortabschreibung, über
lineare Abschreibung - Tische, etc. etwa 5 Jahre; Autos und Maschinen - kannst Du nutzungsabhängig abschreiben - Gebäude, Hallen und selbst Maschinen die Du selbst erstellt hast kannst Du auch abschreiben - oder anders vom Steuer absetzen. Dazu mußt Du allerdings - auch Steuern zahlen, also Gewinne einfahren.
ALS FAZIT BLEIBT FESTZUHALTEN: LAUT PARAGRAPHEN kannst Du dir keinerlei
Meinung über tatsächliche Steuerbelastung bilden, es ist Murx.
Wenn man eines Tages auf die Idee kommt: die Steuer auf baldursche 30% zu setzen, so kannst Du Gift daraufnehmen, daß sämtliche Abschreibungsmodelle
gekappt werden, und sämtliche Beihilfen, wie etwa ABM Maßnahmen ebenfalls gestrichen werden.
Eigentlich bleibt dann nur noch psychologisch Deutung der Zahl, daß die
Belastungen nur noch 30% betragen und keine 60%. Der selbständige wird aber ansonsten kaum einen Unterschied merken. Aber ansonsten wird er zufrieden sein, weil jetzt hat er es endlich schwarz auf weiß, er muß nur 30% zahlen. ;)
Das ist der größte Witz aller Reformbestreben. Das eine senkt man das andere kürzt man unterm Strich sollte man vom Glück sprechen, daß es dann nicht noch schlimmer geworden ist.
Die einzig wahre Möglichkeit besteht darin eben die Arbeitgeber von Sozialleistungskosten zu entlasten - doch in Folge dessen, werden da meine bereits berechnete etwa 100 Milliarden DM jährlich dem Absatzmöglichkeiten
abziehbar - und somit ebenfalls wenn überhaupt eine Entlastung von etwa
höchstens 2%, wenn es dann nicht zur BELASTUNG WIRD. Durch Reduzierung
der Absatzmöglichkeiten, wenn man 7 Millionen Menschen also die Sozi ersatzlos streicht samt Arbeitslosenunterstützung, wird plötzlich viel weniger konsumiert.
Die dadurch freiwerdende Kapazitäten werden ebenfalls zu Arbeitsplatzabbau führen. Die Arbeitgeber werden dann plötzlich Opfer eigenes Bestrebens.
Sie werden vor etlichen Produktionsapazitäten stehen die nicht mehr gebraucht werden - und wenn eine Maschine steht, heißt es lange nicht, daß sie keine Kosten verursacht. Wartungskosten und Lagerhaltungskosten. So einfach ist das.
Und deswegen ist es ein Märchen wie die blühenden Landschaften, daß es dann endlich allen besser gehen wird. Vermutlich wird es noch viel schlimmer werden.
Denn wenn hier der Absatz erneut einbricht, hat es keinen Sinn hier zu produzieren, dann geht man dorthin, wo es günstiger ist.
>Hallo,
>>Denkt mal gut darüber nach. Es ist zwar richtig, das viel versucht wurde,
>>und nichts geklappt hat, weil die Selbständigenzia doch eben keine Stellen schafft? Also geht man davon aus, kurz und bündig: wenn die es nicht schaffen Arbeitsplätze zu schaffen, dann müssen wir sie zwingen die Stellen zu schaffen?
>>Das ist nämlich wirklich so.
>Moment, klären wir mal die Gründe, warum die Unternehmer keine Stellen schaffen:
>(aus meiner Sicht)
>1. Ein Mitarbeiter, der in Deutschland ein Brutto von 6.000 DM verdienen will, der kostet den Deutschen Unternehmer zur Zeit etwa 15.000 Lohn+Nebenkosten+Steuer. Ein solcher Mitarbeiter muß der Firma also durch seine Arbeitskraft mindestens 15.000 DM Gewinn erbringen, bevor die Rentabilitätsgrenze erreicht ist, und es sollten wohl mindestens 17.000 sein, damit es sich lohnt.
>2. Ein Mitarbeiter braucht häufig ne Ausbildung, die sich über Monate bis Jahre hinziehen kann, und auch wenn der Mitarbeiter kaum was produziert, muß ihn der Unternehmer tragen wollen und können.
>3. Es lohnt sich für einen Unternehmer nur, sein Arbeitskräftepotential auszubauen, wenn die bestehende Nachfrage nach seinen Produkten seine Kapazitäten auslastet oder in naher Zukunft erwartungsmäßig überlastet.
>4. Es ist in Deutschland mit der aktuellen Gesetzgebung billiger, eine Maschine einzustellen, als 20 Arbeiter, die durch diese Maschine wegrationalisiert wurden. Der Vorteil ist für die Firma eine Kostensenkung und damit Wettbewerbsvorteile, und der Nachteil für die Firma ist eine sinkende Nachfrage, da alle das so zu machen versuchen und die Arbeiter ihre Kaufkraft einbüsen. Wichtiger wiegt für den Unternehmer aber der jetzt gemachte Opportunitätsgewinn vor dem erst phasenversetzt auftretenden Opportunitätskosten.
>5. Durch die Sozialbrille geschaut zahlen alle übrig gebliebenen Arbeitskräfte jetzt drauf für das, was ihre arbeitslos gewordenen Kollegen zum überleben brauchen. Die wenigsten freiwillig, die meisten mit Zähneknirschen.
>Das ganze ist wie ein Teufelskreis, den man auch Rationalisierungskreis nennen kann. Unternehmen werden nie größer sein, als nötig (oder wenn, dann nicht lange, in die eine oder andere Richtung). Deswegen denke ich, daß die Zukunft in einem Markt von selbstständigen Leuten und kleinen Firmen liegt, die füreinander subunternehmerisch arbeiten. Früher nannte man das"Gesunder Mittelstand", und es war der Grund, warum für Deutschland nach dem ersten und nach dem zweiten Weltkrieg der Sturz nicht soo schwer war, wieder alles aufzubauen, denn das Kapital und die Güter waren weitgehend gleichverteilt. (nach dem ersten wurde nicht aufgebaut, aber die Reparationen tapfer ertragen)
>Das was wir heute haben ist statt Arbeitsverhältnis mehr schon eine Art Schuldknechtschaft. Die Leute habe sich so an das Unselbstständigsein, an die Geborgenheit in der Masse der Lohnknechte gewöhnt, sind so risikoscheu geworden, daß sie gar nicht mehr in der Lage sind, sie einen freieren Zustand vorzustellen. Nicht angestellt zu sein wird assoziiert mit Arbeitslos sein. Solange es irgendwo Arbeit gibt, ist jeder Arbeitslose, der sagt, es gibt keine Arbeit, blos einer, der sie nicht anpacken will. Insofern kann ich unseren Bundeskanzler mit seinem schlecht angenommenen Zitat schon verstehen. Wer arbeitslos ist, sollte mal anfangen, sein Schicksal in die Hand zu nehmen, anstatt trübsinnig vor dem Sozialamt oder dem Arbeitsamt zu sitzen und auf Almosen zu warten, der auf die Boom-Konjunktur, wo Arbeitskräfte von den Unternehmern tatsächlich gesucht werden.
>Ich wollte jetzt noch ein paar Seiten hinphilosophieren, aber jetzt ist Feierabend, ich muß zum Bus.
>ciao!
>SchlauFuchs
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Turon
23.06.2001, 06:16
@ SchlauFuchs
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Zu dem Rest komme ich später |
Allerdings eines: die Ausbildung zum Schlosser kostet den Arbeitgeber höchstens die Lehrstelle, dabei ist der Lehrling vollwertiger Ersatz für Schlosserhelfer und ne Putzfrau dazu. (wenn er Pech hat auch noch Arschabwischer).
Eventuelle Fortbildung im betrieblichen Rahmen wenn man eingestellt ist, ja da entstehen tatsächlich kosten, allerdings sind es ganz spezielle Felder, und nicht jeder kommt in den Genuß so einer Ausbildung. Also ds ist ein weiteres Märchen. Und drittens: wenn die Arbeitskraft sich weiterbildet innenbetrieblich,
so ist die dann immer noch im Werk am poten: zumidest die Hälfte der Zeit:
bei Mercedes: waren die Meisteranwärter etwa 4 Stunden zur Frühschicht abwesend,
also etwa 70% der Abreitszeit wurde gearbeitet. Also ein weiterer Murx, nur in seltendsten Fällen kollidiert die innenbetriebliche Ausbildung
mit der Arbeitszeit und beansprucht äußerst selten den Mitarbeiter komplett.
Und letztendlich: Betriebe bekommen auch Ausbildungsbeihilfen. ;)
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