Nachwuchsketzer SchlauFuchs
22.06.2001, 11:54 |
offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in MazedonienThread gesperrt |
Hallo,
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, den Text zu übersetzen. Die formatierung ist nicht identisch, aber der Inhalt ist's, worauf es ankommt.
<iframe width=600 height=500 src=http://www.geocities.com/kaihackemesser/amerika_im_krieg_in_mazedonien.html>http://www.geocities.com/kaihackemesser/amerika_im_krieg_in_mazedonien.html</iframe>
ciao!
SchlauFuchs
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McMike
22.06.2001, 12:37
@ Nachwuchsketzer SchlauFuchs
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Re: offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in Mazedonien |
Herzlichen Dank für die Übersetzung!
Nach dem ich den Text durchgelesen habe, weiss ich eigentlich gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
Bis auf das, dass sich gerade mein Mageninhalt nach Frischluft sehnt.
gruss mcmike
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PuppetMaster
22.06.2001, 12:51
@ McMike
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Re: offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in Mazedonien |
>Herzlichen Dank für die Übersetzung!
>Nach dem ich den Text durchgelesen habe, weiss ich eigentlich gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
>Bis auf das, dass sich gerade mein Mageninhalt nach Frischluft sehnt.
>gruss mcmike
wird halb so heiss gegessen wie gekocht.
wahr ist ja auch, dass die imperiale ausdehung der USA probleme mit sich bringt.
so genannte"rückstosseffekte". seien es widerstände der neokolonialisierten völker oder die notwendigkeit die expansion (intern & extern) zu konsolidieren - die USA haben genug hindernisse zu überwinden bis zur weltherrschaft:)
was die briten davon haben, dass sie in der EU oft ausscheren siehst du an ihrer wirtschaftlichen entwicklung. europa hat gegenüber den USA den gewichtigen vorteil der geograhpischen nähe (zu den ölvorkommen) - auch das ist ein geopolitischer faktor. ich persönlich glaube dass ein"europäisches zeitalter" sich entwickelt - mal sehen.
gruss
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BossCube
22.06.2001, 13:01
@ PuppetMaster
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Zur Rolle und Zukunft der USA - Ch. Johnson"Ein Imperium zerfällt". oT. |
>>Herzlichen Dank für die Übersetzung!
>>Nach dem ich den Text durchgelesen habe, weiss ich eigentlich gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
>>Bis auf das, dass sich gerade mein Mageninhalt nach Frischluft sehnt.
>>gruss mcmike
>wird halb so heiss gegessen wie gekocht.
>wahr ist ja auch, dass die imperiale ausdehung der USA probleme mit sich bringt.
>so genannte"rückstosseffekte". seien es widerstände der neokolonialisierten völker oder die notwendigkeit die expansion (intern & extern) zu konsolidieren - die USA haben genug hindernisse zu überwinden bis zur weltherrschaft:)
>was die briten davon haben, dass sie in der EU oft ausscheren siehst du an ihrer wirtschaftlichen entwicklung. europa hat gegenüber den USA den gewichtigen vorteil der geograhpischen nähe (zu den ölvorkommen) - auch das ist ein geopolitischer faktor. ich persönlich glaube dass ein"europäisches zeitalter" sich entwickelt - mal sehen.
>gruss
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JüKü
22.06.2001, 17:32
@ Nachwuchsketzer SchlauFuchs
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Re: offtopic: Übersetzt: Wahnsinn! Großen Dank! owT |
>Hallo,
>Ich hab mir mal die Mühe gemacht, den Text zu übersetzen. Die formatierung ist nicht identisch, aber der Inhalt ist's, worauf es ankommt.
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Rumpelstilzchen
22.06.2001, 18:19
@ Nachwuchsketzer SchlauFuchs
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Re: offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in Mazedonien |
Hast Dir ja wirklich Mühe gemacht.
Die Frage ist nur, ob der Text die Arbeit wert war.
Für mich leidet dieser Chossudovsky an Paranoia, anders kann ich es nicht sagen.
Beispiel"strategische Bulgarien-Mazedonien-Albanien-Transport-, Kommunikations- und Ã-lpipeline-"Korridor"???
"welcher das Schwarze Meer mit der Adriatischen Küste verbindet"
Wozu bitte soll es strategisch wichtig sein, das Schwarze Meer mit der Adria zu verbinden???
Eine Trans-Balkan-Pipeline ist so absurd, dass sie schon Unterhaltungswert besitzt.
Im weiteren springt der Professor vom Hütchen zum Stöckchen und systematisiert seinen Wahn, wie es sich für einen guten Paranoiker gehört, aus.
Ich habe zwei Sachen gelernt:
1. Auch Paranoide können an der Uni Ottawa Professor werden, bzw bleiben.
2. Schlaufuchs kann gut englisch
Grüße
R.
>Hallo,
>Ich hab mir mal die Mühe gemacht, den Text zu übersetzen. Die formatierung ist nicht identisch, aber der Inhalt ist's, worauf es ankommt.
><iframe width=600 height=500 src=http://www.geocities.com/kaihackemesser/amerika_im_krieg_in_mazedonien.html>http://www.geocities.com/kaihackemesser/amerika_im_krieg_in_mazedonien.html</iframe>
>ciao!
>SchlauFuchs
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Talleyrand
22.06.2001, 18:28
@ Rumpelstilzchen
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Re: offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in Mazedonien |
>1. Auch Paranoide können an der Uni Ottawa Professor werden, bzw bleiben.
Paranoia ist in aller Regel sogar extrem förderlich, jedenfalls wenn man"Karriere bis ganz oben" als erstrebenswert ansieht. Wobei in aller Regel dieses Ziel von den Betroffenen sogar als das einzig Lindernde angesehen wird.
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nereus
22.06.2001, 21:44
@ Talleyrand
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Re: offtopic:.. Text über US-Trick in Mazedonien - nur Paranoia? |
Hallo Talleyrand!
Es mag schon sein das jeder so seine eigene Paranoia zu pflegen hat. Und es soll auch Leute geben die permanent Rotorgeräusche über sich hören und sich nur noch hinter vorgehaltener Hand verständlich machen aus Angst.. naja Du weißt schon. ;-)
Bei dem Artikel von SchlauFuchs gibt es aber sicher etwas mehr zu sagen. Was der Herr Professor aus Ottawa da verkündet wird wohl nicht alles nur aus der Nase gezogen sein.
Amerika hat ein fundamentales Interesse an Europa und zwar nach amerikanischen Vorstellungen. Wer will ihnen das verdenken? Es verbleibt die Frage ob sich die Europäer dies auch gefallen lassen müssen.
Ich zitiere mal kurz aus dem Buch:"Die einzige Weltmacht" von Zbigniew Brzezinski.
Seiten 202/203: Die USA sind zwar weit weg, haben aber starkes Interesse an der Erhaltung eines geopolitischen Pluralismus im postsowjetischen Eurasien. Als ein zunehmend wichtiger, wenn auch nicht direkt eingreifender Mitspieler, der nicht allein an der Förderung der Bodenschätze in der Region interessiert ist, sondern auch verhindern will, daß Rußland diesen geopolitischen Raum allein beherrscht, halten sie sich drohend im Hintergrund bereit. Neben seinen weiterreichenden geostrategischen Zielen in Eurasien vertritt Amerika auch ein eigenes wachsendes ökonomisches Interesse, wie auch das Europas und des Fernen Ostens, an einem unbehinderten Zugang zu dieser dem Westen bisher verschlossenen Region.
und
.. Genau diese Überlegung hat der Pipelne-Frage für die Zukunft des Kaspischen Beckens und Zentralasiens eine so zentrale Bedeutung verliehen. Falls die wichtigsten Ã-lleitungen in die Region weiterhin durch russisches Territorium zum russischen Absatzmarkt am Schwarzen Meer in Noworossijsk verlaufen, werden sich die politischen Konsequenzen, auch ohne daß die Russen die Muskeln spielen lassen, bemerkbar machen.Die Region wird eine politische Dependance bleiben und Moskau darüber entscheiden können, wie der neue Reichtum der Region verteilt werden soll.
Aha!! Wenn die Russen vor ihrer Haustür nach dem rechten sehen und natürlich zu sehen wo sie bleiben, findet das Amerika nicht so gut. Wenn aber die Amis weltweit ihre Fäden ziehen, in Spielen wo sie zum mitspielen niemand aufgefordert hat, ist das dann aber in Ordnung.
Will heißen: Was für Amerika gut ist - ist gut für die ganze Welt.
Wie schrieb Helmut Schmidt zu diesem Buch?
"Man muß dieses Buch zur Kenntnis nehmen, und man muß es ernst nehmen."
Wenn man mal den diplomatischen Umhang, der diesen Satz umhüllt, fallen läßt bleibt eigentlich nur die Erkenntnis das es sich bei diesem Buch um eine ziemlich offene Drohung an den Rest der Welt handelt sich amerikanischen Interessen nicht zu widersetzen.
Der kanadische Professor hat in einigen wesentlicheren Details nur nochmals bestätigt was der ehemaliger US-Sicherheitsberater vor Jahren glasklar angesprochen hat. Man (die US-Führung) wird sich nirgendwo auf dieser Welt die Butter vom Brot nehmen lassen, egal in welcher Region.
Du kannst das ja gut finden. Aber die Leute, die die Hintergründe mal etwas bei Lichte betrachten, immer gleich in die Idiotenecke zu stellen ist leider nicht ganz fair.
Besser wär's die vielleicht falschen Argumente zu entkräften.
mfG
nereus
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Talleyrand
22.06.2001, 22:12
@ nereus
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Paperlapapp. ;-) mit redlichem Text |
Das Thema Ã-l / Kaspisches Meer / Tod / Teufel ist m.E. abschliessend im James-Bond-Streifen (fällt der Titel nicht ein, war der mit der Super-Pussie S. Marceau) geklärt. Dürfte aber auch so klar sein, daß die Ecke da unten nicht ganz unpolitisch ist. Es geht eigentlich immer nur um Ã-l in der Welt.
Siehe auch das Buch:"Die.l.a.f.", von dem ich mich in aller Form und schärfstens distanziere. Ich bestreite auch, es jemals gelesen zu haben. Ich kenne das Buch im Übrigen gar nicht und weiss auch nicht, wovon es handelt. Der Autor ist mir unbekannt.
>Wie schrieb Helmut Schmidt zu diesem Buch?
>"Man muß dieses Buch zur Kenntnis nehmen, und man muß es ernst nehmen."
Was man nicht ernst nehmen muss, ist die Meinung von Helmut"Inflation" Schmidt.
Ich habe übrigens nichts weiter als eine allgemeine Anmerkung zur Paranoia in den"Eliten" gemacht und mich keineswegs zu der Mazedonien-Theorie geäussert.
Ich lehne diese aber hiermit rundheraus ab und verweise alles, was an ihr nicht den Tatsachen entspricht, in das Reich der schändlichen Phantasie. Sollte ich staatsbürgerlichen Pflichten wie einer Zur-Anzeige-Bringung nicht nachgekommen sein, dann nur deshalb, weil ich die Lektüre bereits vorher angewidert abgebrochen habe und staatsgefährdende Stellen daher gar nicht erst zur Kenntnis nehmen konnte.
Ich muss Schluss machen, es kreist wieder ein Hubschrauber über mir.
Gruss! T.
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nereus
22.06.2001, 23:43
@ Talleyrand
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Re: Paperlapapp. ;-) mit redlichem Text - aus Dir soll einer schlau werden |
Hallo Talleyrand!
Du schreibst: Siehe auch das Buch:"Die.l.a.f.", von dem ich mich in aller Form und schärfstens distanziere. Ich bestreite auch, es jemals gelesen zu haben. Ich kenne das Buch im Übrigen gar nicht und weiss auch nicht, wovon es handelt. Der Autor ist mir unbekannt.
Könntest Du das von Dir nicht gelesene und sowieso total verachtete Buch freundlicherweise etwas näher beschreiben? Der Titel ist nicht sonderlich aussagekräftig.
Vielleicht taugt es ja sogar was?
Bevor ich mich dann auch davon distanziere hätte ich wenigstens erstmal ganz gerne gewußt worum es da überhaupt geht.
Mir haben andere"Eliten" mehrere Jahrzehnte gesagt was gut und was schlecht für mich ist.
Ich denke ich kann das inzwischen ganz gut alleine entscheiden.
Ich habe übrigens nichts weiter als eine allgemeine Anmerkung zur Paranoia in den"Eliten" gemacht und mich keineswegs zu der Mazedonien-Theorie geäussert.
Ja ja, ist ja schon gut. Der Onkel hat's nicht so gemeint.
Ich lehne diese aber hiermit rundheraus ab und verweise alles, was an ihr nicht den Tatsachen entspricht, in das Reich der schändlichen Phantasie.
Klasse Bemerkung! Muß ich schon sagen. Das war jetzt ein Original-Talley-Zitat.
Alles was nicht wahr ist gehört in das Reich der Phantasie.
Da muß man erstmal drauf kommen. ;-)
Sollte ich staatsbürgerlichen Pflichten wie einer Zur-Anzeige-Bringung nicht nachgekommen sein, dann nur deshalb, weil ich die Lektüre bereits vorher angewidert abgebrochen habe und staatsgefährdende Stellen daher gar nicht erst zur Kenntnis nehmen konnte.
Ich hoffe jetzt sehr das dies wieder einer Deiner berühmt berüchtigten Scherze war.
Ich muss Schluss machen, es kreist wieder ein Hubschrauber über mir.
Laß Ihn kreisen.
mfG
nereus
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McMike
23.06.2001, 13:23
@ Nachwuchsketzer SchlauFuchs
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Re: offtopic: Übersetzt: Text über US-Trick in Mazedonien aus Junge Welt.de |
Die imperialen Absichten der USA
NATO-Krieg gegen Jugoslawien sollte Fehlentscheidung Eisenhowers korrigieren. Von Rainer Rupp
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Der Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien ist geführt worden, um eine strategische Fehlentscheidung von General Eisenhower aus dem 2. Weltkrieg zu revidieren.« Das hatte der ehemalige CDU-Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Willy Wimmer, der zur Zeit des NATO-Angriffskrieges gegen Jugoslawien Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE war, in einer Fernsehdiskussion im WDR im Februar dieses Jahres erklärt. Die Diskussion hatte im Anschluß an die Ausstrahlung des Films »Es begann mit einer Lüge« in der ARD am 8. Februar stattgefunden. In dem Film wurde die wissentliche Irreführung von Parlament und Ã-ffentlichkeit durch Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Außenminister Joseph Fischer dokumentiert. Mit Hilfe antiserbischer Greuelpropaganda hatten sie versucht, die deutsche Beteiligung am ersten Angriffskrieg der NATO gegen einen souveränen Staat in Europa zu rechtfertigen.
Klartext gesprochen
Mit seiner Behauptung, daß geostrategische Interessen der USA der wirkliche Grund für den NATO-Angriff auf Jugoslawien waren, berief sich Willy Wimmer auf die Aussagen hoher Vertreter der amerikanischen Regierung bei einer Konferenz in Bratislava, die Ende April 2000 vom US-Außenministerium und dem American Enterprise Institute (außenpolitisches Institut der republikanischen Partei) in der slowakischen Hauptstadt zu den Schwerpunktthemen Balkan und NATO- Ostexpansion veranstaltet worden war. Bei dieser Konferenz hatten die Amerikaner über ihre Pläne für die Neuordnung Europas Klartext gesprochen. Der offensichtlich empörte Bundestagsabgeordnete Wimmer hatte es daraufhin für notwendig befunden, Gerhard Schröder über die wichtigsten Punkte zu informieren. In seinem vom 2.5.00 datierten Brief an den Bundeskanzler wies der Abgeordnete Wimmer auf die politische Brisanz der Konferenz in Bratislava hin, auch weil sie »sehr hochrangig besetzt« gewesen sei, »was sich schon aus der Anwesenheit zahlreicher Ministerpräsidenten sowie Außen- und Verteidigungsminister aus der Region« ergeben hätte. Das Schreiben Wimmers, das dem Autor dieser Zeilen in Kopie vorliegt, sollte einer möglichst breiten Ã-ffentlichkeit zur Kenntnis gebracht werden. Das Wissen um die imperialen Absichten der USA und ihrer NATO darf nicht auf den Kanzler und eine kleine politische Elite beschränkt bleiben. Deshalb werden die von MdB Wimmer im Kanzlerbrief aufgeführten Punkte nachfolgend jeweils wortwörtlich wiedergegeben und kommentiert.
»Anerkennung Kosovos«
»1. Von seiten der Veranstalter (US-Außenministerium und American Enterprise Institute) wurde verlangt, im Kreise der Alliierten eine möglichst baldige völkerrechtliche Anerkennung eines unabhängigen Staates Kosovo vorzunehmen.«
Das heißt mit anderen Worten, daß die Schlußakte von Helsinki über »Europäische Sicherheit und Zusammenarbeit« (OSZE) für die Vereinigten Staaten nicht einmal mehr das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben steht, obwohl unter diese Akte neben den USA fast alle europäischen Staaten ihre Unterschrift gesetzt haben. Die besondere zivilisatorische Errungenschaft dieser Schlußakte von Helsinki war die Verpflichtung aller Unterzeichnerstaaten, daß in Zukunft Staatsgrenzen in Europa nie wieder mit Gewalt verändert werden dürften. Die amerikanische Forderung nach einer »möglichst baldigen völkerrechtlichen Anerkennung eines unabhängigen Staates Kosovo« bedeutet jedoch nichts anderes als den Rückfall in jene barbarischen Zeiten, in denen Europas Staatsgrenzen mit Blut immer wieder neu gezogen wurden. Die völkerrechtliche Anerkennung eines unabhängigen Staates Kosovo würde de facto die Aufkündigung der Schlußakte von Helsinki bedeuten, wodurch auch ihre Nachfolgeorganisation, die OSZE, in Frage gestellt würde, mit weitreichenden und gefährlichen Implikationen für Gesamteuropa. Wegen der vielen ungelösten Grenz- und Minderheitenfragen auf dem alten Kontinent würde durch einen solchen Schritt die Büchse der Pandora geöffnet. Nicht zuletzt deshalb stehen die meisten europäischen NATO-Partner diesen Vorstellungen ihrer amerikanischen Verbündeten äußerst skeptisch gegenüber. Mit einem formaljuristischen Trick versuchten die Amerikaner jedoch, diese europäischen Bedenken einfach hinwegzudefinieren, wie Punkt zwei in Willy Wimmers Brief zeigt:
»2. Von den Veranstaltern wurde erklärt, daß die Bundesrepublik Jugoslawien außerhalb jeder Rechtsordnung, vor allem der Schlußakte von Helsinki, stehe.«
Mit diesem formaljuristischen Trick wäre für Washington das Problem gelöst, denn so könnte Kosovo mit dem Segen der NATO seine Unabhängigkeit bekommen, ohne daß diese gegen die Regeln der OSZE verstoßen hätte. Denn wer wie Jugoslawien angeblich »außerhalb der Schlußakte von Helsinki steht«, für den kann auch deren Inhalt nicht gelten. Da spielt es keine Rolle, daß die Bundesrepublik Jugoslawien zu den Erstunterzeichnern der Schlußakte von Helsinki gehörte. Kraft ihres Status als einzige Supermacht entscheiden die Vereinigten Staaten willkürlich, wer außerhalb der Schlußakte von Helsinki steht und wer nicht, d.h. wessen Staatsgrenzen mit Gewalt verändert werden können und wessen nicht. Auch hier zeigt sich die verstärkte Neigung der US-Amerikaner, überall dort das internationale Recht auszuhebeln, wo es den Interessen Washingtons im Wege steht.
The New Empire
»3. Die europäische Rechtsordnung sei für die Umsetzung von NATO-Überlegungen hinderlich. Dafür sei die amerikanische Rechtsordnung auch bei der Anwendung in Europa geeigneter.«
Washington zeigt hier unverhüllt seinen imperialen, weltweiten Macht- und Rechtsanspruch. Das geschieht in einer Art und Weise, die deutliche Parallelen zum imperialen Gehabe der römischen Kaiser aufweist. Nicht umsonst wird das neue Washington mit seinem Anspruch auf globale Vorherrschaft, die auch mit der angeblichen zivilisatorischen Überlegenheit der amerikanischen Werteordnung begründet wird, selbst von kritischen Amerikanern zunehmend als »the New Empire«, als das »Neue Reich« bezeichnet.
»4. Der Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien sei geführt worden, um eine Fehlentscheidung von General Eisenhower aus dem 2. Weltkrieg zu revidieren. Eine Stationierung von US-Soldaten habe aus strategischen Gründen dort nachgeholt werden müssen.«
Ein Blick in die Archive läßt den Schluß zu, daß es sich bei der angeblichen Fehlentscheidung nur um den aus westlicher Sicht folgenschweren Entschluß anläßlich der alliierten Konferenz von Teheran im Jahre 1944 handeln kann, bei der die Westalliierten dem bereits legendären, royalistischen, serbischen Guerillaführer General Draza Mihailovic beim Kampf gegen die Deutschen ihre Unterstützung entzogen und statt dessen auf den bis dahin kaum bekannten Tito setzten. So entschied nach dem Krieg der Kommunist Tito über die staatliche Verfaßtheit Jugoslawiens und nicht der royalistische Freund des Westens, Mihailovic, der nach dem Ende des 2. Weltkriegs seinen Partisanenkrieg weiterführte, jetzt allerdings gegen die neue kommunistische Ordnung Titos. Mihailovic wurde schließlich gefangengenommen, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Es würde hier zu weit führen, auf die Einzelheiten der Desinformationskampagne einzugehen, mit deren Hilfe es dem für die Sowjetunion arbeitenden britischen Doppelagenten James Klugmann - in Abstimmung mit Moskau - in jener Zeit gelungen war, General Mihailovic bei der britischen Regierung so sehr in Mißkredit zu bringen, daß er bei der Konferenz von Teheran schließlich fallengelassen und statt dessen der von Moskau vorgeschlagene Tito vom Westen unterstützt wurde. Soviel sei jedoch noch zu General Mihailovic gesagt: Er war nicht nur ein großer Stratege des Guerillakrieges, sondern auch einer, der mit seinen serbischen Widerstandskämpfern auf diese Art im von den Nazis besetzten Europa den Krieg gegen die Nazis fortführte. Dabei war er so erfolgreich, daß er auf dem Balkan erhebliche deutsche Kräfte band. Als Rommel vor El- Alamein stand, gratulierten und bedankten sich deshalb die alliierten Oberbefehlshaber General Eisenhower, General Auchinleck, Air- Marshal Tedder, Admiral Harwood und General de Gaulle bei General Mihailovic für seine Hilfe. Trotzdem wurde Mihailovic später fallengelassen, woran sicherlich auch die vom sowjetischen Geheimdienst gestrickte und über den britischen Doppelagenten Klugmann verbreitete Legende schuld war, daß Mihailovic in Wirklichkeit mit den Deutschen zusammenarbeitete. Die Folge war, daß zum Kriegsende Jugoslawien und der ganze Balkan unter den Einfluß Moskaus statt des Westens kam. Selbst nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus in den Warschauer Vertragsstaaten und dem Zerfall der Sowjetunion konnten sich wesentliche Formen sozialistischen Wirtschaftens und der sozialistischen Gesellschaftspolitik erst in Jugoslawien und dann unter Präsident Slobodan Milosevic in Serbien bis in die jüngste Zeit halten. Wegen der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung des industriell relativ weit entwickelten und volkreichen Serbien blockierte das Festhalten der Jugoslawen an Resten sozialistischer Politik die neoliberale Neuordnung des gesamten Balkans entlang amerikanischer und westeuropäischer Vorstellungen. Das alles ist auf den »strategischen Fehler Eisenhowers« zurückzuführen, der General Mihailovic zu einem kritischen Zeitpunkt in der Geschichte des Balkans fallengelassen hatte. Dies war wohl »der Fehler«, den die amerikanischen Regierungsvertreter bei der Konferenz in Bratislava meinten und der durch den NATO-Angriff auf das souveräne Jugoslawien und durch die Stationierung amerikanischer Truppen auf dem Balkan hätte korrigiert werden müssen.
»5. Die europäischen Verbündeten hätten beim Krieg gegen Jugoslawien deshalb mitgemacht, um de facto das Dilemma überwinden zu können, das sich aus dem im April 1999 verabschiedeten 'Neuen Strategischen Konzept' der Allianz und der Neigung der Europäer zu einem vorherigen Mandat der UN oder OSZE ergeben habe.«
Das »Neue Strategische Konzept« der NATO wurde mitten im Bombenkrieg gegen Jugoslawien am 28. April 1999 auf dem NATO-Gipfeltreffen in feierlicher Sitzung zum 50. Jahrestag der Gründung der NATO von den Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder unterzeichnet. Außer den territorialen Grenzen der Mitgliedsstaaten »verteidigt« nun die »neue« NATO unscharf definierte Sicherheitsinteressen aller Art, die allerdings auch explizit »den Zugang zu Rohstoffen« umfassen. Diese »Interessen« werden offensiv außerhalb des traditionellen Zuständigkeitsbereichs der NATO im euro-atlantischen Raum verteidigt. Dieser Raum erstreckt sich vom Kaspischen Meer über den Persischen Golf, über Nordafrika und den Atlantik. Dabei nimmt sich die NATO das Recht heraus, wie im Fall Kosovo, sich selbst das Mandat zu militärischen Interventionen zu erteilen, um sich unter dem Mantel »humanitärer Interventionen« den gar nicht so humanitären »Zugang zu Rohstoffen« zu sichern, wie im Artikel 24 des »Neuen Strategischen Konzeptes« nachzulesen ist. Mit seiner Unterschrift vom 28. April 1999 unter das »Neue Strategische Konzept« hat Bundeskanzler Schröder nichts anderes getan, als den alten imperialistischen Raubkrieg auch in Deutschland wieder gesellschaftsfähig zu machen.
Präzedenzfall
»6. Unbeschadet der anschließenden legalistischen Interpretation der Europäer, nach der es sich bei dem erweiterten Aufgabenfeld der NATO über das Vertragsgebiet hinaus bei dem Krieg gegen Jugoslawien um einen Ausnahmefall gehandelt habe, sei es selbstverständlich ein Präzedenzfall, auf den sich jeder jederzeit berufen könne und auch werde.«
Die Beschwörungen von Bündnis90/Die Grünen und der SPD, es habe sich beim Angriff auf Jugoslawien um einen »Ausnahmefall« gehandelt, sind Wunschdenken und entsprechen nicht der politischen Realität der NATO und der EU-Interventionstruppe, die von vielen weiteren »Ausnahmefällen« in Zukunft ausgehen und dementsprechend aufrüsten.
»7. Es gelte, bei der jetzt anstehenden NATO- Erweiterung die räumliche Situation zwischen der Ostsee und Anatolien so wiederherzustellen, wie es in der Hochzeit der römischen Ausdehnung gewesen sei.«
Ohne Kommentar.
Feindbild Rußland
»8. Dazu müsse Polen nach Norden und Süden mit demokratischen Staaten als Nachbarn umgeben werden, Rumänien und Bulgarien die Landesverbindung zur Türkei sicherstellen, Serbien (wohl zwecks Sicherstellung einer US- Militärpräsenz) auf Dauer aus der europäischen Entwicklung ausgeklammert werden.«
Seit es im Herbst letzten Jahres Washington unter Einsatz von viel Geld gelungen ist, eine dem Westen genehme und unterwürfige Regierung in Belgrad zu etablieren, ist der zweite Teil von Punkt acht sicherlich überholt.
»9. Nördlich von Polen gelte es, die vollständige Kontrolle über den Zugang aus St. Petersburg zur Ostsee zu erhalten.«
Es fällt den Amerikanern offensichtlich schwer, sich vom russischen Feindbild zu lösen. Rußland, das unter Putin die russischen Sicherheitsinteressen wieder energischer vertritt, soll nach wie vor im Zangengriff gehalten werden.
»10. In jedem Prozeß sei dem Selbstbestimmungsrecht der Vorrang vor allen anderen Bestimmungen oder Regeln des Völkerrechts zu geben.«
Auf diese Weise läßt sich fast jeder Staat zerstören, denn in fast jedem Staat gibt es ethnische Minderheiten oder Minderheiten, die sich als solche fühlen. Gibt der Westen dem »Selbstbestimmungsrecht« dieser Minderheiten völkerrechtliche Priorität, dann verschafft er sich ein scheinlegales Instrument zur Zerschlagung fremder Staaten nach eigenem Gutdünken.
Macht vor Recht
»11. Die Feststellung stieß nicht auf Widerspruch, nach der die NATO bei dem Angriff gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gegen jede internationale Regel und vor allem einschlägige Bestimmungen des Völkerrechts verstoßen habe.«
Dieser Punkt betrifft offensichtlich die Reaktion der Konferenzteilnehmer auf eine persönliche Stellungnahme Willy Wimmers gegen den NATO-Angriff. Seiner Kritik, daß dabei gegen jede internationale Regel und vor allem gegen einschlägige Bestimmungen des Völkerrechts verstoßen wurde, wurde von den Amerikanern zwar nicht widersprochen, sie blieb aber - Ausdruck des zunehmenden Rechtsnihilismus der Supermacht in den internationalen Beziehungen - ohne eine US-Reaktion des Bedauerns oder andere Folgen.
Zum Abschluß seines Briefes an Kanzler Schröder nimmt Willy Wimmer eine Bewertung der auf der Konferenz in Bratislava gemachten Aussagen vor und schreibt: »Die amerikanische Seite scheint im globalen Kontext und zur Durchsetzung ihrer Ziele bewußt und gewollt die als Ergebnis von zwei Kriegen im letzten Jahrhundert entwickelte internationale Rechtsordnung aushebeln zu wollen. Macht soll Recht vorgehen. Wo internationales Recht im Wege steht, wird es beseitigt. Als eine ähnliche Entwicklung den Völkerbund traf, war der 2.Weltkrieg nicht mehr fern. Ein Denken, das die eigenen Interessen so absolut sieht, kann nur totalitär genannt werden.«
gruss mcmike
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