pecunia
29.06.2001, 13:55 |
Bankenkrise und Minenaktien... Thread gesperrt |
Hallo zusammen,
als ich vor einigen Monaten ein neues Konto bei der DreBa aufgemacht habe, habe ich mal nach der Einlagensicherung gefragt. Antwort: Auf alle Gelder (ich glaube) 20 oder 25%, Wertpapiere nicht gesichert. Demnach waeren doch im Falle des Falles auch meine Minenaktien weg, oder?
Wenn ich mir nun die Aktien ausliefern lasse, wie funktioniert denn dann die Ausschuettung der Dividende?
Wenn man ein solches Szenarium vor Augen hat, sollte man eigentlich nicht in Fonds investieren sondern Einzelwerte und sich die Stuecke ausliefern lassen.
Weiter unten hat jemand gefragt, wann das grosse Geldabheben beginnen sollte. Meine Meinung dazu: Bankenwelt beobachten. Sobald mehrere, kleinere Brokerhaeuser umgehen wirds Zeit...
Oder seh' ich alles viel zu extrem???
Eure Meinung interessiert mich.
Liebe Gruesse
pecunia
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R1
29.06.2001, 14:10
@ pecunia
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Broker mit Banken im Rücken glaub ich können nicht Pleite gehen |
Comdirekt - Commerzbank
Consors - Schmidtbank
etc.....
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pecunia
29.06.2001, 14:14
@ R1
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Re: Broker mit Banken im Rücken glaub ich können nicht Pleite gehen |
ConSors wurde extra ausgegruendet! Warum wohl?
comdirect ist auch eine selbstaendige AG...
Liebe Gruesse
pecunia
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Heller
29.06.2001, 14:16
@ pecunia
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Eigentlich sollten die Wertpapiere der Kunden nicht im BESITZ der Banken |
sein, sondern nur von ihnen treuhänderisch aufbewahrt werden. Sie sollten also in der Bilanz - wenn überhaupt - nur als durchlaufender Posten erscheinen (als Verwahrungsbestand und gleichhohe"Forderung" der Kunden). In der Regel liegen die Aktien ja auch physisch nicht dort, wo mein Konto ist, sondern bei"Sammelverwahrungsstellen"?
Das ist allerdings nur mein gesunder Menschenverstand, der das meint - und der hat bei Gesetz und Recht leider oft keine Chance. Es würde aber immerhin auch dazu passen,dass Wertpapiere nicht vom Einlagensicherungsfond gesichert sind - denn sie haben mit der Konkursmasse der Bank ja nichts zu tun.
Das Thema interessiert mich aber natürlich auch brennend - und viele an Board. Wie war das denn 1929?
>als ich vor einigen Monaten ein neues Konto bei der DreBa aufgemacht habe, habe ich mal nach der Einlagensicherung gefragt. Antwort: Auf alle Gelder (ich glaube) 20 oder 25%, Wertpapiere nicht gesichert. Demnach waeren doch im Falle des Falles auch meine Minenaktien weg, oder?
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Diogenes
29.06.2001, 14:37
@ pecunia
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Re: Bankenkrise und Minenaktien... |
Hi pecunia,
Für Wertpapiere braucht es keine Einlagensicherung.
Aktien, Anleihen, Fondsanteile, usw. verbleiben im Eigentum des Kunden. Die Papiere sind lediglich bei der Bank deponiert, wofür der Kunde eine Depotgebühr bezahlt, Sachrecht nicht Kreditrecht, zumindest in Ã-. (Die Banken üben, das mit den Aktien verbundene Stimmrecht aus, wenn der Kunde keinen speziellen Auftrag hierzu erteilt, aber das war es schon)
Geht die Bank KO kannst du deine Wertpapiere auf ein Depot bei einer anderen Bank transferieren lassen.
Wenn du die die Aktien aushändigen läßt (das, kostet natürlich was), dann kriegst du mit den Aktien zusammen einen Kuponstreifen, davon schneidest du zu jedem Dividendentermin den entsprechenden Kupon ab und mit dem kannst du die Dividende selber bei der AG anfordern - daher auch die Bezeichnung"Kuponschneider" für Aktionäre ;-). Allerdings weis ich nicht, ob die AG's überhaupt noch Papiere ausgeben oder die Aktien nur noch in elektronischer Form exisieren, ich habs nie ausprobiert
Sieh dir nochmal den Vertrag mit dem du das Depot eröffnet hast an, sollte da drinnen stehen, daß die Papiere ins Eigentum der Bank übergehen (was ich nicht glaube), dann wechsle schleunigst die Bank.
Gruß
Diogenes
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André
29.06.2001, 14:59
@ pecunia
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Re: Broker mit Banken im Rücken können Pleite gehen, klar doch! |
Auch Banken könne Pleite gehen.
Der Einlagensicherungsfonds erfaßt nur Geldforderungen (Spareinlagen etc.) an Banken, die abhängig von der Art vollständig (Spareinlagen) oder z.T. mit Höchstbeträgen gesichert sind. Informieren, Bankenverband, Sparkassen, Gen.-Banken haben m.W.ähnliche, im Detail jedoch abweichende Regelungen.
Wertpapiere aller Art sind ungesichert. Sind nicht Vermögen der Bank und dürfen in keiner Bankbilanz aufgeführt werden.
D.H. wenn abc-Bank pleite geht, sind alle meine XYZ-Aktien, Fondsanteile, etc.pp. weiter mir. Niemand darf darauf zugreifen. Bewährte Praxis. So in D.
Schlecht nur bei den Bankschuldverschreibungen der abc-Bank im Depot, die sind futsch, bzw. werden mit Konkursquote beglückt.
(In USA sieht es etwas anders differenzierter u.z.T.schlechter aus, aber dort gibt es auch 1. Sicherungsfonds über WP und 2. Ausgesonderte Verwahrstellen, die dem Zugriff der Bankgläubiger entzogen sind, sofern die WP dorthin (bereits) übertragen sind, worüber man sich bei Depoteinrichtung informieren sollte. (Erhöhte Depotgebühren!)
Übrigens ist für Vermögende ein Depot bei einem US-Brokerhaus, auch in D.
durchaus risikobehaftet. Im Todesfall des Depotinhabers wird US-Nachlasssteuer fällig, auch wenn der Depotinhaber nie in den USA lebte, noch die Erben und nach dt. Recht vielleicht gar keine anfallen würde. Kenne Fall, wo jemand vor Jahrzehnten 7 Mio Steuern in die USA zahlen mußte und in D trotz größerem Vermögen (z.T. belastetes Immobilienvermögen) nichts zahlen mußte und sich die 7 Mio hätte sparen können.
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pecunia
29.06.2001, 15:07
@ pecunia
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Besten Dank fuer Eure Infos |
... hoert sich zum Glueck ja gar nicht so schlecht an:-)
Aber bei Banken weiss man schliesslich nie *g* (-> Fraktional Banking)
Liebe Gruesse
pecunia
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Dionysos
29.06.2001, 18:43
@ pecunia
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Re: Hallo Pecunia! |
Hallo altes Haus,
kurzfristig gehst Du nur das Risiko ein, daß Du während der
Depotübertragung, die einige Monate dauern kann, nicht über
die Stücke verfügen kannst. Langfristig betrachtet wäre ich allerdings
vorsichtig mit den Minen. Nicht nur wegen des Ashanti - Effektes,
sondern auch wegen der politischen Lage. In armen Ländern gehen
Krisen mit blutigen Kriegen einher, in Industriestaaten mit Handels-
kriegen. Als Europäer möchte ich jedenfalls nicht Anteile an einem
amerikanischen Unternehmen haben oder sonst wo auf der Welt.
Der Schatz ist bei Dir zu Hause im Silbersee besser aufgehoben. ;-)
Aber das hatten wir ja schon lang und breit 98/99 diskutiert.
Ãœbrigens besitze ich auch eine Anleihe der Stadt Leipzig von 1913. Und
die haben doch tatsächlich einen Tilgungsplan bis 1961 auf die
Rückseite gedruckt.
Machs gut
Dionysos
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