Ich will mal auf Deine Antwort eingehen. (Antworten Fett).
>geschimpfter"PDS Sympanthisant" (ja genau das meint von mir teilweise:) ) -
>würde als Wirtschaftsweiser Steuersenkungen, und zwar hohe nur dann gewähren, wenn ein Unternehmen X eigene Belegschaft um 20% erhöhen will.
Viel besser wäre es, die Lohnnebenkosten zu senken und die Kollektivverträge abzusaffen. Es gibt nicht zuwenig Arbeit, sondern nur zuwenig Arbeit zu den jetzigen hohen Kartellpreisen.
Der Witz bei der Sache ist, daß wenn Du die Lohnnebenkosten senkst - also Pflege-, Arbeit-, Renten-, und Krankenversicherung entziehst Du dem Markt die
Kaufkraft. Wir wissen aus Erfahrung bereits seit Jahren, daß jegliche Erhöhungen
zwar gleich auf die Verbraucher umgeschichtet werden, (ist ja logisch), doch wenn rein zufällig etwas abgeschafft wird - so tun sich die Firmen ausgesprochen schwer diese Kosten wieder dem Verbraucher wieder zukommen zu lassen. Bananen sind nach dem Wegfall des Bananensteuers nicht billiger geworden. ;) Wenn Du also die Nebenkosten senkst wird es genau den anderen Effekt haben - die Firmen werden noch mehr Leute auf die Straße schicken -
das ist matematische Gewissheit.
Senkst Du die Kosten von sich aus - öffnen sich in den Kassen zusätzliche Lücken auf - diese werden dann entsprechend wiederbefüllt durch saftige Erhöhungen - was dem Markt Geld und Zahlungsmittel entzieht. Effekt noch mehr Arbeitslose.
Was Henkel und Co behaupten, wenn Ihr unsere Nebenkosten senkt stellen wir
mehr Leute ein ist Blödsinn. Im Gegenteil - wenn sie nicht schnell genug
einstellen - und das werden sie nicht - weil Leute nur bei Produktionsspitzen also Nachfragespitzen eingestellt werden - wird auch das verpuffen.
Wir müssen die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigen, aber nichts mehr nach dem Motto Sozialhilfe - da es Dir schlecht geht, entlasten wir Dich, damit es Dir besser geht. Voraussetzungen schaffen in Ordnung, aber nicht umsonst.
Und eine einseitige Kostensenkung seitens des Gesetzesgebers ist damit auf diese
Art und Weise der völlig falsche Weg.
Ein dynamisch wachsendes Unternehmen braucht sowohl neue Maschinen, wie auch bei Schaffung neuer Arbeitsplätze Entlasstungen. Im Moment - wie schon so oft -
die Kostensenkung zur Arbeitsschaffungsbeihilfe hat nichts gebracht. Ich habe es schon hier oft genug geschrieben für etwa ein Jahr - zahlte das Arbeitsamt etwa die Hälfte aller Lohnkosten bei Neuanstellung - und wir haben munter weiter abgebaut - weil keine zusätzliche Nachfrage nach Produkten bestand.
Übrigens - für mich ist es ein Rätsel, wieso die Firmen Leute einstellen sollen,
wenn sie bereits jetzt schon ihre Aufträge mit der knapper Mannschaft bewältigen. Ich selbst würde keinen zusätzlichen Arbeitsplatz schaffen, wenn
ich sehe, ich komme mit meiner Auftragslage klar unabhängig davon, ob Steuern 0 - oder 80% betragen und Nebenkosten 5% - oder 80% ist völlig schnuppe.
Ein Unternehmen schafft dann erst Arbeitsplätze wenn es klar ist, daß hohe Nachfrage nach meinem Produkt aufkommt.
Und das ist der Kernansatz der Marktwirtschaft, ob sozial, oder auch nicht.
>Firmen die Arbeitsplätze abbauen, sollten noch deutlicher zur Kasse gebeten werden, wenn sie auswandern, sollten darauf ausgleichende Zölle eingeführt werden.
Nützt nichts. Eine firma, die nicht wettbewerbsfähig ist, geht pleite, dann sind alle Arbeitsplätze futsch.
Was abwandert sind Arbeitsplätze mit niedriger Produktivität, weil hierfür die Löhne einfach zu hoch sind - der Reallohn hängt NUR von der Produktivität ab.
Richtig, doch je höher der Kostendruck ist, desto stärker der Optimierungszwang der betreibswirtschaftlicher Prozesse. Noch etwas: es wandern
ALLE Arbeitsplätze ab, nicht nur die mit niedriger Produktivität.
Im Prinzip geht es nur um Rentabilität um nichts Anderes.
Der Reallohn höngt auch nicht von der Produktivität ab - da müßten die deutschen Firmen die sich in Polen angesiedelt haben den Leuten auch gleich
1800 DM zahlen, aber sie zahlen das übliche. In Lehrbüchern steht was anderes -
ich weiß - Wiwi ist eben doch nur eine Wissenschaft die viel mehr teoretisiert.
Ein Angestellter bei Firma X - der 100.000 DM an Material pro Tag durch eine Maschine jagt, bekommt auch nicht prozentuale Beteiligung - sondern sein vereinbartes Lohn.
>Wenn unsere Wirtschaft nur auf Debitismusbasis funktioniert - so erzeugt Jemand, der sich darum drückt, Schuldverhältnisse der einzelnen Indivisuen auszugleichen (durch beispielsweise Auftragsvergabe) die kommende Wirtschaftskrise. Man ist ihm was schuldig, doch er will die Schulden gar nicht
>beglichen sehen.
>Wenn dottore also Recht hat, und Geld so etwas wie Schuldverschreibung ist,
>dann hat Unternehmen X, der etliche Schuldverschreibungen besitzt ebenfalls
>eigene Pflichten nicht erfüllt.
Was dann, mit der Kanona am Kopf zum Schuldenmachen zwingen?
Ein Unternehmern, das eine volle Kasse hat, besitzt diese, weil es erfolgreich gewirtschaftet hat. Es war/ist deswegen erfolgreich, weil es mit seinen Produkten großen Nutzen stiftet. Also bloß die Bürokratengriffel fernhalten und die Jungs weiterarbeiten lassen.
Hast eine bessere Idee? Gehen wir doch mal an einen ganz anderen Ansatz;
Demografische Untersuchung der Märkte. Bei welchen Bevölkerungsschichten gibt
es die höchste Vermögenskonzentration, bei welchen die wenigste.
Und da wirst Du feststellen, daß Jungunternehmer ganz böse in der Gosse deswegen landen können, weil die junge Masse eben überhaupt kein Geld mehr hat, nach dem sie etwa Miete, Strom, Heizung, Wohnnebenkosten, Auto und Versicherung und essen gekauft hat. Sagen wir mal so: da wir ja mehr ältere Menschen haben als jüngere, und die Arbeitslosigkeit doch vorwiegend jüngere Menschen trifft,
oder eben der Zwang zur Aufnahme einer Tätigkeit - mit etwa 15 DM Lohn, oder darunter - kannst Du vergessen, das es jemals was wird.
Dagegen sitzt die breite Masse der älteren Menschen auf Koffer voller Geld. Es wird auf Teufel kommt raus gehortet.
Die jungen Gutverdiener sind in aller Regel gleich darauf erpicht selbst sich Werte wie Haus zu ersparen. Damit bleibt für das Konsum nur eingeschränkt was
übrig.
Wie das nun läuft in der Praxis - ganz einfach - aktuell kaufen viel mehr Menschen bei Aldi ein, als bei Karstadt und Co, oder sonstigen Fachhandel.
Diese Senkung der Nebenkosten ohne sofortige Gegenleistung ist damit der Todesstoß für viele Unternehmen. Es wird überhaupt nichts mehr wirtschaftlicher.
Das ist nur eines der Andersen Märchen, und paar nette Geschichten, die man
den Leuten so als schmackhaft machen.
Nach diesem Kriterium müßte das Wachstum in Polen nicht etwa 8% - oder gar 10%
zunehmen sondern um 20%. Dort gibt es als soziale Leistung wirklich nur die Erbsensuppe. Trotzdem hat dieses Land doch noch arbeitslosenquote so um die 20%
real gesehen (also in etwa das gleiche wie bei uns).
(oder besser gesagt Erwerbslosenquote).
Der Staat muß sich bemühen die Fluktuationsquote des Geldes zu erhöhen, und das macht er nun mal mit äußerst unliebsamer Methode. Steuern und Abgaben.
>Und offen gesagt, ich sehe exakt in diesem Bereich den Grund für unsere schwache Wirtschaft. Es wird nicht nachgefragt, obwohl Gelder da sind.
Investiert wird, wenn es rentable Investitonsmöglichkeiten gibt. Sind diese nicht vorhanden dann wäre"investieren" nur Kapitalvernichtung.
(Anm: Die Russen kommen deswegen nicht hoch, weil prasktisch der gesamte Kapitalstock von den Kommunisten verfrühstückt wurde. Sie müssen von Null wieder anfangen und das ist zäh, zäh und äußerst zäh)
Investiert wird, wenn es Gewinnmöglichkeiten gibt. Da Rußland in etwa kaum Kaufkraft hat, wird auch nicht investiert. Das ist der hauptsächliche Grund warum Rußland weiterhin ein äußerst problematisches Land bleiben wird.
Ferner: die Kommunisten haben nichts verfrühstückt - wie soll denn das gehen, dort gab es kein Kapital, dort gab es aber viele starke Ideen. Die nahezu ohne Kapital umgesetzt wurden. In Rußland muß Jemand kommen, der es versteht, die versteckte Produktivitätsreserven der Russen richtig einzusetzen.
Nirgendwo auf der Welt ist es schon irgendwo Anders gewesen. Und das ist auch der Grund, warum es sovielen Ländern deutlich schlechter geht. Und das ist auch der Grund, warum es den Ländern, die dem Kapitalismus eingeführt haben nicht gleich besser gehen wird. Erst wenn einige wenige die höchste Kapitalkonzentration haben, können daraus Betriebe werden - deswegen kämpft man in Rußland mit allen Mitteln um das Kapital, mit legalen und auch illegalen Mitteln.
Man sagt dazu auch: der Wohlstand wird in den Köpfen geboren.
Deutschland hatte dazu die feinsten Voraussetzungen nach dem zweiten Weltkrieg. Viele Leute kannten bereits den Wohlstand, und wollten ihm wieder haben. Deutsche sind sehr erfindungsreich. Deutsche waren in der Mitte geteilt, und die Sender waren so stark, daß man die frohe Botschaft des Kapitalismus auch noch in Polen empfangen konnte. Für Großkapitalisten die beste Möglichkeit
neue Märkte für sich zu erschließen, weil auch der Boden dafür reif war.
Und dann noch wirklich weise Politik der damaliger Regierung und der Bundesbank. Ich wiederhole daher noch mal: Kapital hat man sehr selten gleich nach der Geburt, und wenn es keiner in der Umgebung hat, da wird auch die beste Intention zwangsläufig scheitern, wenn die Menschen darin kaum einen Sinn sehen. Mein Ex-Schwager ist Russe. Er importiert nach Sankt Petersburg aus Polen etliche Materialien um seine Selbständigkeit ausüben zu können.
Seine Mutter lebt irgendwo in der Nähe des schwarzen Meeres. Sie lebt davon, was die eigene Hauswirtschaft schafft. Zu verdienen gibt es nichts - trotzdem überlebt sie.
>Es wird keine Arbeitsleistung nachgefragt, und somit können auch keine Produkte nachgefragt werden. s.o.
Zum Schluß noch: Länder mit der höchster Kapitalfluktuation, sind zugleich die wohlhabendsten der Welt. Aber eines kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Die länder mit der höchster Kapitalfluktuation haben auch den höchsten Mangel
an Kapital. Rußland war nie derart hoch verschuldet, wie USA, auch nicht Polen,
und auch nicht Tschechei, oder Ungarn. Polen zum Beispiel hatte wenn mich nicht alles täuscht etwa 37 Milliarden Dollar Schulden als es gekracht hat.
Bei 36 Millionen Landesbewohnern, das ergab eine pro Kopf Verschuldung von etwa
1000 Dollar pro Kopf. In USA oder Deutschland sind die Quoten um Vielfaches höher. Der Ami ist im Schnitt und auf das Land berechnet etwa mit 70.000 Dollar verschuldet - der Deutsche mit etwa 24.000 Dollar.
Die Arbeit eines Schlossers in Polen ist damals mit 20 Dollar pro Monat entlohnt worden, 500 km weiter war die gleiche Arbeit, mit etwa 2000 Dollar entlohnt worden. Da ich in meiner Laufbahn rein zufällig Schlosserbetriebe kenne sowohl hier wie dort, kann ich sagen: in Deutschland ist die Produktivität der Schlosser etwas höher, aber keineswegs rechtfertigt
es solche gravierendsten Unterschiede.
Es ist was ganz Anderes: der Abreitnehmer im Osten hat seine Arbeit etwa billiger verkauft und es hat auch ausgereicht um zu überleben. Wir? tja -
wir brauchen nun mal die 2000 Dollar - wie sonst kann man Miete bezahlen oder, Auto? Gar nicht.
Daher - je öfters ich heute aus der Perspektive der Zeit darüber nachdenke,
desto eher sehe ich immer weniger Unterschiede, bis auf die Zahlen.
Man muß es eben doch prozentual auf das Einkommen umrechnen. Nicht anders.
Polen hat sich deswegen so gesteigert, weil man deutlich mehr irgendwann den Leuten abverlangte. Jetzt beträgt der Durchschnittlohn der Polen etwa 400 Dollar pro Monat - und das ist der Grund, warum sich diese Länder rasend schnell entwickeln - es hat etwa 5 Jahre gedauert, bis deutsche und ausländische Großunternehmen sich in Polen angesiedelt haben, trotzdem sind die Löhne so schnell angestiegen. Und jetzt wird der zloty auch noch viel stärker -
im Vergleich zum Euro oder zu der DM.
Und hier - wenn es tatsächlich gilt - Kommunisten haben Kapital in Rußland verzehrt - dann müßte man sagen, in Polen hat man es scheinbar doch nicht gemacht. Viel wirtschaftlicher als die Russen war Polen doch kaum.
Rußland hatte jahrelang horrende Überschüsse in der Landwirtschaft, diese
wurden ohne sie zu ernten verbrannt.
Das beste jedoch war 1982 die Hilfsstellung der Bundesrepublik für das arme Polen. Man hat der Regierung aus dem Westen etwa 100.000 Tonnen Weizen geschenkt. Was hat Polen gemacht? Die"Hilfe" wurde wieder in den Westen verkauft. In Wahrheit war das nämlich so: Polen hat seit 1970 permanent
Überschüsse an landwirtschaftlichen Produkten erzielt. Und 1982 war sogar eine Rekocrdernte da. Nur - es wurde dennoch rationiert.
Die Koms - meinten nämlich, es ist besser die Bevölkerung nach Solidarnosc hungern zu lassen, weil durch die wilden Streiks einfach das Land Probleme zu spüren bekommen muß. Mit nachlassen der Wirtschaftsaktivität hat es natürlich gestimmt, aber zu füttern hatten die schon immer gehabt. Und immer ausreichend.
Arme Familien mit vielen Kindern - gut das war was Anderes. Doch jetzt sind sie tatsächlich noch viel schlimmer dran.
Richtig zu sagen wäre: es war nicht das Ziel des Kommunismus: Kapitalbildung zu betreiben. Wenn 2000 der Sozialismus eine Chipfabrik gebraucht hätte, so wurde der oberste Wirtschaftsminister der UdSSR ein Dokument unterzeichnen, der den Bau dieser Fab´s genehmigt. Sie haben es aber nicht als nötig angesehen.
Wenn es möglich gewesen wäre - hätte dann der Wirtschaftsminister den Finanzminister angerufen und gesagt: Ja - Wladimir - wir bauen jetzt Konkurrenz
zu bolschewistischer Seite, wir machen unseren eigenen PC. Kannst Du mal bitte etwas Geld drucken? Die Antwort - na ja - wenn es genehmigt ist und da steht, was machen wir mit dem Geld was wir da reingebuttert haben? Das muß dann drin bleiben - und wenn keiner die Produkte kauft, dann haben wir kapitalistische Inflation. Und da antwortete Wladimir: Wania - ich kann es nicht genehmigen weil wenn Du russischen 486 PC baust dann brauchen wir noch Grafikkarte, Gehäuse, und Monitor - und das wird so viel Strom verbrauchen, daß wir gleich
auch noch neuen Tschernobyl bauen müssen. Und wenn das keiner kauft - dann haben wir nutzlose Fabriken und nutzloses Zweittschernobyl. A ja und wer soll da arbeiten? Du weißt doch - wir sind hier nicht in Chicago man hat keine freien Arbeitskräfte - die man so umbilden kann. Ferner hat mich Josef angerufen und meinte wir brauchen eine neue Helikopterfabrik - da habe ich zugesagt. Aber weiß Du was - ich werde es hier notieren, in den nächsten
5 Jahren sprechen wir darüber.
So einfach war das. Wir müssen uns einfach alle mit der tasache abfinden, das nicht alles was glänzt gleich Gold ist, und nicht alles was eingerostet ist gleich Schrott.
Vielmehr - man erzählt uns viel, und Vieles von dem viel ist einfach Unsinn.
Ob hier oder dort - spielt keine Rolle.
Und - na ja - die Russen hatten immerhin verdammt viel Kapital in den Köpfen,
und wissen.
Ich kann das nicht oft genug wiederholen. Der Chef von Intel ist vom Ursprung her Jemand der aus Ungarn kommt. Die Chiparchitektur des Pentiums ist nicht etwa amerikanische Erfindung sondern eine Entwicklung eines Russen - der Pentow
hieß. Ich schätze - jeder würde gleich weltweit den Pentium holen, wenn es Pentow genannt wurde. ;)
Daher: der Kommunismus ist daran gescheitert, weil man wesentlich weniger genehmigt und riskiert hat, als tatsächlich möglich war. Kredite wollte Rußland und all die anderen haben, doch es wurde nicht in diesem Ausmaß gewährt.
Und da damit auch der debitistische Schuldendruck nur sehr langsam zugenommen hat, hat sich der Osten unterentwickelt. Sie hatten auch keine eigenen Absatzmärkte für neue Produkte. Der Westen hat genauso wenig die Ostprodukte akzeptiert, wie die Regierungen des Sozialismus auch die westlichen.
Und das war der Untergang des Kommunismus - der einher mit immer stärker werdendne Informationsfluß einherging. Nicht irgendein Kapitalfressen.
Prinzipiell gilt aus meiner Sicht: der Kapitalismus ist irgendwann nicht mehr überlebensfähig, der Kommunismus dagegen war es deswegen nicht weil es den dynamischen Kapitalismus gab.
Bis etwa 1975 waren die Wachstumsraten in Kommunismus paradoxerweise stärker und stabiler als in dem Westen. Ein nahezu grandioser Beispiel dafür, daß Wohlstand nur in den Köpfen geboren werden kann. Auch die Wirtschaftsschwächephasen in Westen sprechen deutlichst dafür.
Es ist psychologisch bedingt, ob man an dem Rennen zu mehr Wohlstand teilnehmen will. In Kommunismus hat man die Anzahl der Köpfe die an dem Rennen teilnehmen wollten immer unterdrückt. Für die einen hat es sich sicher gelohnt, für die anderen war das Einschränkung.
Ich bin übrigens der letzte Mensch, der Unterdrückung befürwortet.
Also sowohl hier, wie dort. Aber ohne geht es nicht, wenn man wirtschaften will
auf sonst welche Art und Weise.
Gruß
<center>
<HR>
</center> |
Hi Turon,
Das ist etwas viel auf einmal. Alles kreuz und quer zu diskutieren bringt nicht viel. Ich werde versuchen, die wichtigsten (?) Punkte herauszugreifen und zu argumentieren. Ich rede dabei von einer Marktwirtschaft mit einem ordentlichen Finanzsystem, nicht von dem Dingsbums das wir momentan haben. Das Ding, das wir haben, ist nicht zu flicken, da hilft nur eine Totalreform (Tintenburgen schließen, Goldstandard, Sozialleistungen und Steuern auf ein Minimum) und die ist momentan nicht zu machen.
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Behauptung:"Der Reallohn hängt von der Produktivität ab"
Wird klar, wenn man bedenkt:
~ daß nur konsumiert werden kann, was produziert wird.
~ daß alles was produziert wird auch verkauft werden will und daher die Preise entsprechen gewählt werden müssen.
Anders ausgedrückt, der Markt/die Wirtschaftist frei skalierbar, sie hängt nicht von einer Summe/Menge an Geld ab. Daraus erergibt sich, daß ein mehr Geld keinen gesamtwirschaftlichen Nutzen bringt.
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Generell begrenzt nicht die Nachfrage die Produktion, die Nachfrage ist prinzipiell grenzenlos, die meisten eher mehr als weniger.
Das Problem liegt im Preis und der kann real nur sinken, wenn die Produktivität zunimmt (vgl. Autos, Telefon, Computer,...).
Produktivitätssteigerung heißt, daß man mit weniger Arbeitskraft gleichviel oder mehr Waren herstellen kann.
Mehr Ware zu günstigeren Preisen, wo ist da der Grund zur Beschwerde?
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Zwei Länder mit unterschiedlichem Lohnniveau und Preisniveau, zwischen denen freier Handel wieder statt findet:
Zunächst wird durch das unterschiedliche Lohnniveau eine Arbitrage möglich. Man produziert billig im einen (Land A) und verkauft teuer im anderen (Land B). Dadurch aber steigen die nominalen Löhne/Preise im einen (A) während sie im anderen sinken (B). Dadurch wird die Arbitrage uninteressant. (Bitte beachten: nur nominal, real hängt an der Produktivität).
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Gehen wir etwas tiefer. Es ist nicht so, daß im einen Land die Arbeiter fleißiger sind als im anderen. Der Produktivitätsunterschied beruht auf dem höheren Einsatz von Produktionskapital pro Mitarbeiter (Maschinen, Werkzeuge,...). Deswegen ist die Arbitrage möglich
Da wo das Produktionskapital in den Köpfen steckt ist nichts mit derartigen Arbitragen (Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung).
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>Da wird ganz sicher so ein Schei* wieder stehen wie"Privatgrundstück - Zutritt" verboten stehen.
Privateigentum ist die Basis der Marktwirtschaft. Es ist keine Fragen von Gefallen oder Nicht-Gefallen, sondern schlicht eine Notwendigkeit.
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>Sagt mir bitte einer, warum es klug ist Milliarden anzuhäufen.
Gerne:
"Reich" ist kein statischer Zustand. Reichtum muß in der Marktwirtschaft ständig neu erworben werden.
Reich wird, wer es versteht möglichst vielen anderen möglichst großen Nutzen zu stiften. es ist also niemand arm, weil ein anderer Reich ist.
Reich bleibt nur, wer sein Erworbenes gut <=> rentabel <=> nützlich für andere zu investieren versteht. Wer das nicht kann ist ganz schnell wieder unten.
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>Warum ist Polen wirtschaftlich nahezu genauso stark, wie Spanien, oder gar
>besser als Portugal? Hatten die Spanier etwa auch Kommunismus?
Nein, EU. ;-)
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>Nur im Moment ist unsere Wirtschaftsaktivität und Nachfrage im Binnenmarkt
>ohnehin so etwas wie ne Flatline. Also braucht die eine oder die andere Seite >eine Schocktherapie.
Das liegt am Pyramidenspiel, das wir Finanzsystem nennen.
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>Mache Du mal einen vernünftigen Vorschlag - die Senkung der Nebenkosten muß
>mindestens 50% betragen, damit es eine Signalwirkung hat, aber wenn man es >macht, entledigt man 7 Millionen Menschen und die Rentner gleich mit
Ich will da nur von Ã- reden, ein jeder kehr vor seiner Tür. ;-)
Bei uns kamen verschiedene Studien in den letzten 5-6 Jahren zu dem Schluß, daß im Sozialbereich ca. 50 Mrd Ats pro Jahr eizusparen sind. Nicht weiter verwunderlich, wenn man weis, daß wir uns 29 Sozialversicherungsanstalten leisten.
Reformen bisher? Nicht die Spur. Im Gegenteil, sobald irgendwo ein schilling auftaucht wird flugs eine neue"Wohltat" ersonnen.
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Ich glaube das langt fürs erste.
Gruß
Diogenes
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>Hi Turon,
Versuche ich auch - eine Antwort darauf zu geben:
>Das ist etwas viel auf einmal. Alles kreuz und quer zu diskutieren bringt nicht viel. Ich werde versuchen, die wichtigsten (?) Punkte herauszugreifen und zu argumentieren. Ich rede dabei von einer Marktwirtschaft mit einem ordentlichen Finanzsystem, nicht von dem Dingsbums das wir momentan haben. Das Ding, das wir haben, ist nicht zu flicken, da hilft nur eine Totalreform
Genauso ist es.
(Tintenburgen schließen, Goldstandard, Sozialleistungen und Steuern auf ein Minimum) und die ist momentan nicht zu machen.
Das letzte stufenweise, und den Leuten nicht wie auf der Titanic die Kohle in den Rachen schieben, nach dem Motto: was kümmert mich ein Eisberg.
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>Behauptung:"Der Reallohn hängt von der Produktivität ab"
>Wird klar, wenn man bedenkt: > ~ daß nur konsumiert werden kann, was produziert wird. > ~ daß alles was produziert wird auch verkauft werden will und daher die Preise entsprechen gewählt werden müssen.
>Anders ausgedrückt, der Markt/die Wirtschaftist frei skalierbar, sie hängt nicht von einer Summe/Menge an Geld ab.
nicht mal von Geld ab.
Daraus erergibt sich, daß ein mehr Geld keinen gesamtwirschaftlichen Nutzen bringt.
Richtig.
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>Generell begrenzt nicht die Nachfrage die Produktion, die Nachfrage ist prinzipiell grenzenlos, die meisten eher mehr als weniger.
Nicht immer und nicht überall - Impfung zum Beispiel - ist in aller Regel bisher kostenlos gewesen, trotzdem gibt es bei uns etliche Menschen, die nicht
alle Impfungen wahr genommen haben.
>Das Problem liegt im Preis und der kann real nur sinken, wenn die Produktivität zunimmt (vgl. Autos, Telefon, Computer,...).
Wenn die Nachfrage nach irgendwelchen Produkt schwächelt.
Sieh mal die Chipbranche RAM genauer an. Es werden horrende Überschüsse
gebastelt. Übrigens: hier haben etliche Wiwis für Infineon horrende Chancen nach Preis der Raumbausteine errechnet. Heute hats sich, seit dem Börsengang die Nachfrage nach RAM so reduziert, daß der Preis von damals 700 DM für Noname
auf 100 gefallen ist. Es hat mit Deflation überhaupt nicht zu tun, die Nachfrage macht so was möglich.
>Produktivitätssteigerung heißt, daß man mit weniger Arbeitskraft gleichviel oder mehr Waren herstellen kann.
Richtig.
>Mehr Ware zu günstigeren Preisen, wo ist da der Grund zur Beschwerde?
Für Otto normal sicherlich nicht - für die Firmen aber sehr wohl.
Wer will schon seine Erfndungen verschenken?
>--------------------------------------------------------------------------------
>Zwei Länder mit unterschiedlichem Lohnniveau und Preisniveau, zwischen denen freier Handel wieder statt findet:
>Zunächst wird durch das unterschiedliche Lohnniveau eine Arbitrage möglich. Man produziert billig im einen (Land A) und verkauft teuer im anderen (Land B). Dadurch aber steigen die nominalen Löhne/Preise im einen (A) während sie im anderen sinken (B). Dadurch wird die Arbitrage uninteressant. (Bitte beachten: nur nominal, real hängt an der Produktivität).
Oder wiederum von der simpler Nachfrage/ und Angebotssituation.
>--------------------------------------------------------------------------------
>Gehen wir etwas tiefer. Es ist nicht so, daß im einen Land die Arbeiter fleißiger sind als im anderen. Der Produktivitätsunterschied beruht auf dem höheren Einsatz von Produktionskapital pro Mitarbeiter (Maschinen, Werkzeuge,...).
Nu also Winkelschleifer und Bohrmaschinen, und Stanzen waren in polnischen
Schlosserbetrieben schon immer normal. Laser im Auge hatten die Schlosser im Kommunismus nicht, so weit waren die gar nicht. Geschweißt wurde auch mit Schweißmaschinen und nicht mit Feuerzeug.:)
Deswegen ist die Arbitrage möglich
>Da wo das Produktionskapital in den Köpfen steckt ist nichts mit derartigen Arbitragen (Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung).
>--------------------------------------------------------------------------------
>>Da wird ganz sicher so ein Schei* wieder stehen wie"Privatgrundstück - Zutritt" verboten stehen.
>Privateigentum ist die Basis der Marktwirtschaft. Es ist keine Fragen von Gefallen oder Nicht-Gefallen, sondern schlicht eine Notwendigkeit.
Nicht wenn es brach liegt und nr dazu dient, damit ich weiß was ich habe.
Nicht alles, ist eben Gewerbefläche, daran rüttele ich doch gar nicht.
10% der reichsten Menschen der Welt gehört bereits 90% der Wirtschaftsfläche.
Und genutzt wird die vielleicht zu 5%. Das Vermögen der 50 reichsten Menschen der Welt ist so groß wie das Bruttosozialprodukt der 50 ärmsten Länder der Welt. Das meine ich mit Überschuß. Die Leute schaffen selbst Wirtschaftsbeschränkungen. Eben durch nicht genutztes Besitz. Genauso wie die etlichen maroden Bauten im Kommunismus.
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>>Sagt mir bitte einer, warum es klug ist Milliarden anzuhäufen.
>Gerne:
>"Reich" ist kein statischer Zustand. Reichtum muß in der Marktwirtschaft ständig neu erworben werden.
Und hier setzt doch die meine Idee doch ein. Ersteinmal setzen sich nicht die Leute auf eigenen Errungenschaften, sie werden in gewissen Sinne immer dazu neustimuliert neue Wege zu finden. Im Prinzip ist doch das Leben nichts weiter als an jedem Schritt neue Herausforderung.
>Reich wird, wer es versteht möglichst vielen anderen möglichst großen Nutzen zu stiften. es ist also niemand arm, weil ein anderer Reich ist.
Richtig.
>Reich bleibt nur, wer sein Erworbenes gut <=> rentabel <=> nützlich für andere zu investieren versteht. Wer das nicht kann ist ganz schnell wieder unten.
Und dennoch pflegt unsere Regierung doch eben alles bei altem zu lassen.
Es ist eigentlich wie eine Amplitude. Die amis sind da auch nicht viel besser dran.
>--------------------------------------------------------------------------------
>>Warum ist Polen wirtschaftlich nahezu genauso stark, wie Spanien, oder gar
>>besser als Portugal? Hatten die Spanier etwa auch Kommunismus?
>Nein, EU. ;-)
:lol.:) Dann gilt dieser Merkmal eingeschränkt für USA doch auch. Und wir erhalten dieses Land am Leben, weil wir jedes Jahr dem Junkie eine weitere Spritze reichen.
>--------------------------------------------------------------------------------
>>Nur im Moment ist unsere Wirtschaftsaktivität und Nachfrage im Binnenmarkt
>>ohnehin so etwas wie ne Flatline. Also braucht die eine oder die andere Seite >eine Schocktherapie.
>Das liegt am Pyramidenspiel, das wir Finanzsystem nennen.
Genau meine Meinung. Das Kapital das eingesetzt werden kann, ist zu wertvoll, um es einzusetzen.
>--------------------------------------------------------------------------------
>>Mache Du mal einen vernünftigen Vorschlag - die Senkung der Nebenkosten muß
>>mindestens 50% betragen, damit es eine Signalwirkung hat, aber wenn man es >macht, entledigt man 7 Millionen Menschen und die Rentner gleich mit
>Ich will da nur von Ã- reden, ein jeder kehr vor seiner Tür. ;-)
>Bei uns kamen verschiedene Studien in den letzten 5-6 Jahren zu dem Schluß, daß im Sozialbereich ca. 50 Mrd Ats pro Jahr eizusparen sind. Nicht weiter verwunderlich, wenn man weis, daß wir uns 29 Sozialversicherungsanstalten leisten.
>Reformen bisher? Nicht die Spur. Im Gegenteil, sobald irgendwo ein schilling auftaucht wird flugs eine neue"Wohltat" ersonnen.
Na ja - es ist keine Wohltat dem Baby - wenn es 20 jahre alt ist, wieder mit dem Löffel die Suppe zu reichen. Was glaubst Du, wie oft ich das in meiner Studienzeit erlebt habe:
- Ach Bafög - das kriege ich so hin, daß ich das nicht zahle; oder:
als Beispiel.
>--------------------------------------------------------------------------------
>Ich glaube das langt fürs erste.
>Gruß
>Diogenes
Gruß ebenso. Ich denke wir sind in einem Kontext einig. Die Wurst sollte für Niemandem umsonst sein. Auch nicht für den jenigen, der sie bereits auf dem Tisch hat. [/b]
Gruß.
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