© Facts; 2001-06-28; Seite 74; Nummer 26
Wirtschaft
Vorsorge
Die Börse fällt, das Risiko steigt
Pensionskassen investieren wachsende Milliarden-Beträge in Aktien und im Ausland. Die Versicherten tragen die Verluste.
Von Harald Fritschi (Text) und Dominik Labhardt (Fotos)
Peinlich. Gerade jetzt musste es passieren. «Wir haben den ersten Konkurs einer Pensionskasse», sagt Peter Senn, «die über Börsenspekulationen gestolpert ist.» Der Leiter des Sicherheitsfonds, der für Verluste bei den Pensionskassen geradestehen muss, taxiert die Pleite als kleinen Fall. «Es handelt sich um einige hunderttausend Franken.»
Es ist der Sündenfall. Noch nie hat sich eine Pensionskasse an der Börse zu Tode spekuliert. Die letzten grösseren Pleiten waren Nachwehen der Immobilien-Krise. 1999 stolperte die Lausanner Pensionskasse Performa über Immobilien in den Totalverlust von 30 Millionen Franken. Oder die Arbeitgeber griffen in die Pensionskasse wie bei der Kleiderfirma Ritex. Als der Skandal aufflog, fehlten 16 Millionen Franken.
Am Sitz des Sicherheitsfonds in Bern hat das grosse Zittern erst begonnen. «Wir rechnen jeden Tag mit neuen Insolvenzfällen», sagt Senn mit besorgtem Blick auf die internationalen Börsen. Allen Voraussagen zum Trotz haben sich die Aktienmärkte bis zum Sommerbeginn nicht hochgerappelt. Auch die Schweizer Börse schlängelt seit Wochen im Seitwärtsgang.
Die Lustlosigkeit der globalen Finanzmärkte ist Gift für die Schweizer Pensionskassen. Seit April 2000 dürfen sie bis zu 50 Prozent ihres Vermögens in die Aktienmärkte stecken. Was sie auch fleissig tun. Es gibt praktisch keine autonome Pensionskasse mehr, die nicht auf fette Kursgewinne spekuliert, wie sie in den vergangenen Jahren durchwegs möglich waren. Von 1995 bis 1999 waren Kursgewinne von zehn oder gar mehr Prozent die Regel, weltweit stiegen die Aktienkurse im Durchschnitt gar um 24 Prozent. Im letzten Jahr kam dann der Abriss. Die Technologie-Börsen crashten und rissen auch die Bluechip-Märkte mit in die Tiefe.
Pech für die PK-Manager. Sie planen nämlich, ihre Aktien-Engagements weiter markant aufzustocken. Derzeit halten sie im Durchschnitt 29 Prozent Aktien, wie eine repräsentative Umfrage gezeigt hat. In den kommenden fünf Jahren soll der Anteil auf 34 Prozent erhöht werden. Die Altersvorsorge der Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird zur Spekulation freigegeben.
Die Umschichtung in den Portefeuilles der Kassen hin zu mehr Risiko ist beinahe total. Sichere Schweizer Obligationen werden abgestossen, Bonds in Dollar und Euro dazugekauft. Im Einkauf eingeschlossen ist das Währungsrisiko. Steigt der Franken gegenüber Dollar und Euro, ist die grossartige Performance dahin.
Risiko pur. Der Anteil von Auslandaktien soll in den kommenden fünf Jahren von elf auf fünfzehn Prozent hochgefahren werden. Damit wetten die Verwalter der Schweizer Altersvorsorge auf weltweit höhere Aktienkurse und einen schwachen oder zumindest stabilen Franken. Verlieren sie die Wette, ist viel Geld dahin. «Pensionskassen, die viele Aktien halten, müssen grosse Reserven aufbauen - so genannte Wertschwankungs-Reserven», sagt Hansruedi Scherer, Partner bei der Beratungsfirma PPCmetrics. Die PK-Berater empfehlen den Vorsorge-Managern denn auch, «20 bis 30 Prozent vom Kurswert der Aktien» auf die hohe Kante zu legen.
Sie spekulieren mit Aktien, fremden Währungen und hochbrisanten Hedge Funds. Doch das Risikobewusstsein der PK-Manager steigt nicht so schnell wie die Wertpapier-Bestände in ihren Portefeuilles. 43 Prozent der Pensionskassen haben gemäss eigenen Angaben keinen Rappen Reserven angelegt. Und über 30 Prozent verfügen gemessen am Deckungskapital über lediglich zwischen ein und zwölf Prozent, wie aus der «Robeco-Umfrage 1998-2000» hervorgeht. Fazit: Fast 75 Prozent der Kassen haben ungenügende Reserven für Geschäfte mit einem hohen Anteil an Spekulationspapieren.
Dabei gehen sie zum Teil halsbrecherische Risiken ein. Die Pensionskasse der Swissair-Piloten will 30 Prozent ihres Vermögens oder eine Milliarde Franken in hochspekulative Anlagen wie Hedge Funds oder Venture Capital stecken. Die Basellandschaftliche PK hält 20 Prozent des Basler Jeans-Herstellers Big Star. Die Siemens-PK hat sich mit fast 20 Prozent an der kleinen Immobilien-Gesellschaft Warteck Invest beteiligt. Die Beamten-Versicherungskasse Zürich ist mit 17 Prozent in der Beteiligungsgesellschaft BT & T investiert. Die Coop-PK verlocht in der skandalgeschüttelten CommCept, ebenfalls eine Beteiligungsgesellschaft, Hunderte von Millionen. Experten taxieren diese Engagements als gefährliche Klumpenrisiken. «Von einer einzelnen Aktie», sagt Gino Pfister von der Novartis-PK, «sollten nicht mehr als fünf Prozent gehalten werden.»
Doch die Schweizer Vorsorge-Institute können nicht nur investieren, was das Zeug hält - sie müssen es auf Gedeih und Verderb. Sie sitzen auf einem riesigen Vermögen, das mindestens vier Prozent Ertrag bringen muss. Mittlerweile ist das Vermögen der zweiten Säule auf 520 Milliarden Franken angestiegen. Würden diese Milliarden an der Börse platziert, dann wäre gut die Hälfte der im Swiss-Market-Index versammelten Grossfirmen mit einem Börsenwert von 930 Milliarden in PK-Besitz. Und bis Ende Jahr werden nochmals 50 Milliarden Franken dazukommen - so viel wie der ganze Etat von Finanzminister Kaspar Villiger.
«Die Pensionskassen», sagt Hansruedi Scherer von PPCmetrics, «können ihre Ertragsziele ohne Aktienanlagen gar nicht erreichen.» In der Tat sind die PK-Manager in der Zwickmühle. Die gesetzlich vorgeschriebene Verzinsung der Guthaben zwingt sie, ihre Aktienbestände dauernd hochzufahren. Um vier Prozent Realzins zu erreichen, müssen sie mindestens 4,5 bis 5 Prozent Ertrag erwirtschaften. Doch die tiefen Zinsen machen ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung. Obligationen und Geldmarktpapiere liegen knapp über drei Prozent. «Längerfristig», sagen die Experten, «bringen nur die Aktienanlagen einen Ertrag von sechs bis acht Prozent.»
Umso wichtiger wird die Sicherheit. «Eine Pensionskasse», so die Experten, «muss ihre Reserven zur Absicherung von Aktienanlagen (Schwankungsreserve) gesondert ausweisen.» Wie die Migros-PK. Sie verfügt über eine Schwankungsreserve von 2,5 Milliarden Franken - über 50 Prozent ihres Aktienwerts. Daneben hat sie freie Reserven von einer Milliarde.
Überhaupt steht die Sicherheit für seriöse Pensionskassen an vorderster Stelle. Jährlich machen sie eine so genannte Asset/ Liability-Studie. Die Verpflichtungen (Liabilities) wie Pensionierungen oder Austritte, die auf die Pensionskasse zukommen könnten, werden analysiert, und dann wird festgelegt, welche Anlagen mit wie viel Risiko getätigt werden können. Thomas Hohl von der Migros-PK: «Die Anlagerisiken werden durch Diversifikation, das heisst bewusste Berücksichtigung diverser Märkte, Länder, Anlagevehikel und Wäh-rungen, möglichst klein gehalten.»
Ähnlich geht die Pensionskasse der UBS vor. «Unsere Anlagephilosophie», sagt Geschäftsleiterin Françoise Romanoff, «orientiert sich an den langfristigen Verbindlichkeiten der Pensionskasse.» Die Verwaltung des Vermögens von fast 19 Milliarden Franken liegt bei den UBS-Profis vom Asset Management. Fünf Prozent des Anlagekapitals, die in Private Equity und andere hochriskante Anlagen investiert sind, werden in externe Fonds ausgelagert. Die Risiken in den Märkten werden intern laufend überwacht. Zugleich wird ein externer Anlagecontroller eingesetzt. Die Pensionskasse hat 41 Prozent des Vermögens in Aktien investiert. «Wir gehen», sagt Romanoff, «nicht bis an die Grenze von 50 Prozent, da das Risiko zu hoch wäre.»
Für Gino Pfister von der Novartis-Pensionskasse ist ein Aktien-Engagement von 50 Prozent kein Problem. «Um gute Leistungen zu erbringen», sagt Pfister, «müssen wir auf dem Deckungskapital eine Rendite von 7,5 bis 8 Prozent erwirtschaften.» Dies sei nur mit einem hohen Aktienanteil möglich - und weil die Pensionskasse 50 Prozent mehr Vermögen als Verpflichtungen hat. Verwaltet werden die Assets von den Finanzspezialisten des Konzerns. Investiert wird nur in internationale Blue- chips, also grosskapitalisierte Werte. Die Finanzspezialisten der Novartis betreiben ein Stock Picking von Firmen, bei denen ein hohes Gewinnpotenzial zu erwarten ist - aus den vier Sektoren Gesundheit, Finanzen, Informationstechnologien und Konsumgüter. Angelegt werden maximal fünf Prozent pro Titel.
Pfister achtet auch bei den anderen Investments auf maximale Sicherheit. Bei den Obligationen müssen Schuldner die beste Bonität haben, sonst lassen die Novartis-Financiers die Finger davon. In Hedge Funds oder andere hochspekulative Anlagen wird schon gar nicht investiert. «Im Finanzmarkt sollte man», sagt Pfister, «nur in den Bereichen tätig sein, von denen man etwas versteht.» Das zahlt sich aus. Im letzten Jahr hat eine Performance von zwölf Prozent herausgeschaut.
Anders die ABB-Pensionskasse. Ihre Performance lag bei gut zwei Prozent. Um die Verzinsung des Vorsorgekapitals zu gewährleisten, musste PK-Chef Christoph Oeschger an die Reserven, die dadurch von knapp 19 auf 16,6 Prozent des Deckungskapitals fielen. «Es wäre blauäugig zu glauben, dass es an den Börsen immer aufwärts geht», kommentiert er das magere Ergebnis, «aber genau aus diesem Grund haben wir ausreichende Reserven geschaffen.»
Die Pensionskasse der ABB in der Schweiz fährt eine völlig andere Strategie als Novartis. Stock Picking ist für sie kein Thema, dafür ist sie international breit diversifiziert. Auch hat sie sich «nach sehr genauen Untersuchungen» für Private-Equity-Investments entschieden, in die zwei Prozent des Vermögens fliessen. Zudem macht sie das Anlagegeschäft nicht selber, es wurde in die selbstständige ABB-Anlagestiftung ausgelagert, die das Vermögen mehrerer Pensionskassen international ausschreibt - insgesamt sechs Milliarden Franken. «Die Anlagestiftung ist eigentlich ein erweiterter Anlageausschuss», sagt Oeschger, «sie legt lediglich die Anlagestrategie fest.»
Ein ähnliches Vorgehen hat die Pensionskasse des Bunds (PKB) gewählt. Sie hat bislang zehn Milliarden Franken ihres Vermögens im Markt angelegt. Ein Viertel davon verwaltet die Bundestresorerie selbst, der Rest ist an externe Portfolio-Manager ausgelagert. Sämtliche Anlagen, die der Bund selbst am Markt platziert, stehen im Wettbewerb mit ähnlichen Portfolios der externen Portfolio-Manager. «Mit diesem Vorgehen», sagt PKB-Chef Peter Düggeli, hat man eine gewisse Konkurrenz.» Sämtliche Anlagen werden zudem von externen Consultants und vom Investment-Controller überwacht.
Wie für Novartis gilt für die PKB der eiserne Grundsatz: kein Geld für hoch- spekulative Anlagen. «Wir arbeiten treuhänderisch mit dem Geld unserer Versicherten», sagt Düggeli, «deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein.» Für ihn wäre es fatal, sich wegen der Börsenbaisse «zu Übungen im Bereich von Hedge Funds oder Private Equity» hinreissen zu lassen, die man dann doch nicht im Griff hat.
Auch ohne hochriskante Finanzakrobatik: Die Kassen haben in den letzten Monaten viel Geld verloren. Die Schweizer Börse ist seit Anfang Jahr rund elf Prozent gesunken, der Weltindex MSCI seit Frühling 2000 gar 17 Prozent. Hat eine Pensionskasse ein Viertel ihres Vermögens in Aktien investiert, ist ihr Vermögen um 2,5 Prozent geschwunden. Umgerechnet aufs gesamte Schweizer Vorsorgekapital wurden in diesem Jahr schon 13 Milliarden Franken Vermögenssubstanz vernichtet - ein Viertel der jährlichen PK-Einnahmen.
Auch wenn sich die Börsen in diesem Jahr nicht mehr erholen, bringt dies die grossen und seriös finanzierten Kassen nicht in Gefahr. Sie haben in den letzten fetten Börsenjahren genug Substanz aufgebaut. Gefährdet sind die jungen Vorsorgeinstitute, die keine oder nur geringe Reserven haben, aber auch grosse, die mit dem Risiko spielen. Bei ihnen ist in der nächsten Zeit mit einigen Überraschungen zu rechnen. Zahlen müssen die PK- Versicherten, denen der Sicherheitsfonds die Prämien im Übrigen am 1. Januar ums Dreifache angehoben hat.
Bös enden für die PK-Branche könnte es, wenn sich die düstersten Prognosen erfüllen: Zustände à la Japan. Dort befindet sich die Börse seit elf Jahren im Elend. Auch in Europa und den USA, so vereinzelte Stimmen, könnte es mit den satten Börsengewinnen vorbei sein. Trifft das zu, gehts auch den grossen Pensionskassen an die Substanz. Wie der von ABB. Sie hat die Reserven trotz der vergangenen guten Börsenjahre nie besonders hochge-fahren. «Bewusst», sagt Christoph Oeschger, «wir wollten unsere Versicherten am Erfolg teilhaben lassen.»
Vielleicht werden die Pessionskassen die Versicherten bald einmal auch am Misserfolg teilhaben lassen.
Bookmarks
Gesetzliche Grundlagen der zweiten Säule und statistische Angaben, Homepage des Bundesamts für Sozialversicherung (BSV):
www.admin.ch/bsv
Aktuelle Informationen zur beruflichen Vorsorge:
www.vorsorgeforum.ch
Umfassende Beratung zu Pensionierungsfragen:
www.vermoegenszentrum.ch
Spezialisten für die Personalvorsorge:
www.vps.ch
UBS Françoise Romanoff verwaltet 18,7 Mia. Fr.
«Problematisch ist, dass die Aufsichtsbehörden erst eingreifen können, wenn schon etwas passiert ist.»
UBS
Vermögen (in Mia. Franken): 18,7
Deckungsgrad:105%
Versicherte: 31 600
Rentner: 12 800
Vorsorgeprimat: Leistung
Vermögensverwaltung: UBS Asset Management
Vermögensaufteilung
CH-Obligationen: 29%
Fremd-Obligationen: 14%
CH-Aktien: 18%
Ausland-Aktien: 23%
CH-Immobilien: 11%
Ausland-Immobilien: 1%
Hypotheken: 2%
Private Equity: 0,5%
Alternative Anlagen: 1,5%
CH-Geldmarkt: -
Novartis Gino Pfister verwaltet 16 Mia. Fr.
«Die Börsenbaisse könnte für viele Pensionkassen zum Problem werden, für uns nicht.»
Novartis
Vermögen (in Mia. Franken): 16
Deckungsgrad: 118%
Versicherte: 9300
Rentner: 19 300
Vorsorgeprimat: Leistung
Vermögensverwaltung: Novartis Finanzabteilung
Vermögensaufteilung
CH-Obligationen: 7,6%
Fremd-Obligationen: 25,8%
CH-Aktien: 8,2%
Ausland-Aktien: 26,8%
CH-Immobilien: 13,4%
Ausland-Immobilien: -
Hypotheken: 8,2%
Private Equity: -
Alternative Anlagen: -
CH-Geldmarkt: 11%
ABB Christoph Oeschger verwaltet 4,5 Mia. Fr.
«Wir stehen für die freie Wahl der Pensionskasse ein.»
ABB
Vermögen (in Mia. Franken): 4,5
Deckungsgrad: 116,6%
Versicherte: 14 200
Rentner: 8400
Vorsorgeprimat: Beitrag
Vermögensverwaltung: ABB Anlagestiftung
Vermögensaufteilung
CH-Obligationen: 35,5%
Fremd-Obligationen: 5%
CH-Aktien: 14%
Ausland-Aktien: 16%
CH-Immobilien: 19%
Ausland-Immobilien: 3%
Hypotheken: -
Private Equity: 2%
Alternative Anlagen: -
CH-Geldmarkt: 3%
PKB Peter Düggeli verwaltet 36,8 Mia. Fr.
«Eine relativ kleine Zahl von Pensionskassen- Managern kontrolliert ein riesiges Vermögen.»
PKB
Vermögen (in Mia. Franken): 36,8
Deckungsgrad: 71,7%
Versicherte: 90 900
Rentner: 58 200
Vorsorgeprimat: Leistung
Vermögensverwaltung: Eidg. Finanzverwaltung
Vermögensaufteilung
CH-Obligationen: 59,2%
Fremd-Obligationen: 7,5%
CH-Aktien: 11,5%
Ausland-Aktien: 13,1%
CH-Immobilien: 1%
Ausland-Immobilien: -
Hypotheken: 7,7%
Private Equity: -
Alternative Anlagen: -
CH-Geldmarkt: -
In Zukunft fliesst mehr Geld in Aktien und ins Ausland.
Die Mehrheit der Kassen hat keine oder nur minimale Reservepolster.
Gebeutelte Kassen
Mai 2001
Der liquidierten Pensionskasse der Zofinger Kleiderfabrik Ritex fehlen 16 statt 10 Millionen Franken wie ursprünglich angenommen wurde. Der Bund leitet gegen die Verantwortlichen Strafanzeige ein.
April 2001
Die Swissair-PKs machen mit Anlagen in Private Equity 160 Millionen Franken Verlust. Gleichzeitig gibt die Pensionskasse der Swissair-Piloten bekannt, dass sie bis zu 20 Prozent ihres Vermögens in hochriskante alternative Anlagen (Private Equity und Hedge Funds) investiert hat.
Der ehemalige PK-Leiter der Basler Mediengruppe sitzt wegen ungetreuer Geschäftsführung in Untersuchungshaft. Der Schaden beträgt 14,5 Millionen Franken.
Die Börsenbaisse hat in der PK des Bundes eine Unterdeckung von 200 Millionen Franken verursacht, die das Finanzdepartement von Bundesrat Kaspar Villiger nachschiessen muss.
Februar 2001
Die PKs der Berner Lehrer, der Zürcher Beamten und die Ascoop-PK des Transportgewerbes machen mit ihrem Engagement an der Beteiligungsgesellschaft BT&T, deren Aktienwert um 40 Prozent zusammengebrochen ist, einen Buchverlust von 800 Millionen Franken.
Dezember 2000
Die Luzerner Beamten-PK kann den Teuerungsausgleich nicht zahlen. Sie hat mit Engagements an ausländischen Börsen 30 Millionen Franken verloren.
Im Fall der Sammelstiftungen Vera/ Pevos werden 18 Verantwortlichkeitsklagen gegen die «Zürich», die «Genfer» und die Visura-Treuhand eingereicht. Die Stiftung war 1996 über hochspekulative Immobiliengeschäfte gestolpert. Der Gesamtverlust beträgt 200 Millionen Franken.
November 2000
Der Rentenchef der PK des Bauhauptgewerbes sitzt in Untersuchungshaft - wegen Veruntreuung von 2 Millionen Franken.
Juni 2000
Die Pensionskasse der BLS hat ein Manko von 100 Millionen Franken wegen Unterdeckung. Dazu fehlen fast 40 Millionen für die Teuerungszulagen an die Rentnerinnen und Rentner.
Die Pensionskasse der Stadtberner Beamten verliert eine Million Franken mit Aktien der Umweltberatungsfirma VTZ. Weitere Verluste drohen aus einer Investition in die Beteiligungsgesellschaft Terra Trust.
Geld-Schwemme Die starke Zunahme der Einnahmen und des Vermögens zwingt die Kassen, laufend neue Investitionsmöglichkeiten zu finden.
Auf und Ab: Im vergangenen Jahrzehnt mussten die Kassen zwei Verlustjahre hinnehmen. - obwohl das Risiko insgesamt geringer war als heutzutage.
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Gruss
Daniel
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