Turon
05.07.2001, 21:39 |
@ Caspar - wegen dem Rat - sich selbständig zu machen Thread gesperrt |
stammt nicht von mir, aber ich will dazu noch Folgendes sagen:
Dir wurde geraten GmbH zu gründen oder KG (oder die Mischform davon);
Ich schlage Dir Folgendes vor:
Gründe wenn schon entweder OHG, oder GbR.
Warum:
1) Du sparst erst einmal Steuern; Eine GmbH ist eine Gesellschaft die der
höchster Besteuerung unterliegt;
2) Deine künftigen Großauftraggeber sind mit einer GmbH wobei H für
Hoffnung steht ohnehin nicht besonders zufrieden;
Man will sich mit Leuten einlassen, die deswegen selbständig sind
weil sie wissen was sie tun. Die GmbH ist nicht überzeugend.
3) In Krisenzeiten, wenn welche kommen kannst Du sofort Zielkäufe
gleich vergessen, und Jemand der hohen Warenumschlag hat, sollte
den Schrott vergessen. Es ist der teuerste Kredit den man bekommen
kann. Und auch keine solide Verhandlungsgrundlage um höhere Rabatte
zu bekommen. Ein Zielkauf - also Lieferantenkredit wird Dir ohnehin
mittlerweile ohne zusätzlichen Sicherheiten nicht gewährt, genauso wenig
wirst Du bei der Bank als GmbH von Anfang an nicht mit offenen Armen
empfangen.
4) Kommst Du ins Schwierigkeiten so wird man Dir nicht aus einem Topf essen.
Daher:
Die GmbH und die KG oder GmbH&Co.KG ist für Gründungswilligen die schlechteste
Wahl überhaupt.
In Wirtschaftskreisen will man Leute haben, die überzeugen können, die auch
Risiken eingehen - und nicht gleich den sozialen Status der Haftungsbeschränkung
raushängen lassen.
Also OHG, oder GbR. Am Anfang - dann eventuell nach drei Jahren Tätigkeit
die GmbH. (Was auch keine gute Idee ist - manchmal aber wegen Aufnahme von zusätzlichen Mitteln, oder zusätzlichen Gesellschaftlern von Vorteil).
Wem das zu heavy ist, der bleibt lieber dabei sich Arbeit zu suchen.
Und nicht zu wählerisch werden. Leider.
Gruß
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Baldur der Ketzer
05.07.2001, 23:04
@ Turon
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Re: @ Caspar - wegen dem Rat - sich selbständig zu machen |
Hallo, Turon,
auch wenns exotisch klingt: wer sagt denn, daß eine Firma immer eine in Deutschland gegründete und dort eingetragene Gesellschaft sein muß?
Sie unterliegt dann dem Recht der B.R.D., das Gründungskapital muß eingezahlt werden und ist hoch (ja, kann hinterher wieder raus, aber erstmal muß es da sein), die Haftungsrisiken einer GmbH sehe ich heute genauso wie bei einer anderen rechtsform, nämlich extrem.
Vielleicht ist es besser, eine ausländische Firma nach dortigem Recht zu gründen, und für die Gesellschaft dann tätig zu sein, notfalls über eine deutsche Zweigniederlassung oder Betriebsstätte.
Setzt natürlich voraus, daß das vom Tätigkeitsbereich her möglich ist.
Nur mal als Ansporn, daß nicht alles immer sinnvoll ist, nur weil es naheliegend scheint und es jeder macht - fast jeder.
Beste GRüße vom Baldur
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Turon
06.07.2001, 00:00
@ Baldur der Ketzer
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Re: @ Caspar - wegen dem Rat - sich selbständig zu machen |
Wieso exotisch? Es ist egal wo man sich niederläßt - ich persönlich
sehe ich es übrigens wie Du - es muß nicht immer Deutschland sein,
auch wenn der deutsche Markt als einer der zahlungskräftigsten
gilt und auch hohe Zahlungsmoral immer noch vorhanden ist (auch wenn
bereits stark nachgelassen.
Bei der Debatte ging es eigentlich um die Rechtsform in Deutschland -
und auch um die alte Geschichte Namens: A und B gründen eine GmbH:)
und sind damit restlos glücklich. Weil da keine Haftung da ist.
Ist Unsinn - man legt sich selber die Fesseln, vor Unternehmenspleite
schützt das nicht, und wer glaubt deswegen ist es einfacher - nun -
in Deutschland ist es leider sehr schwer einschlägige Kontakte
zu bekommen, im Vergleich zum Umland - und wenn es sich dann auch
noch um eine GmbH handelt dann ist es noch schlimmer. Häufige Begleiterscheinung
bei Unternehmenspleiten einer GmbH ist eben damit verbunden, daß die
Unternehmen wegen dieser Haftungseinschränkung etliche Probleme
bei Finanzierung haben, weil die Bänker mehr erwarten, als Beispiel,
als das eingesetzte Kapital plus Umlaufsvermögen.
Sicher ergibt eine GmbH Sinn - aber für die Gründungsphase? Da muß man ohnehin
schon laufen wie sonst was um ernsthaft zu wirtschaften und zu finanzieren,
man muß ohnehin das Privatvermögen aufs Spiel setzen, also die Risiken sind
wirklich hoch nachwievor und beschränken sich keineswegs nur auf das Firmenvermögen - es sei denn, man will weniger Geschäfte machen.
Ausland hat einen großen Vorteil: man kommt sehr schnell ins Gespräch.
Man ist offener.
Die Möglichkeit sollte man ohnehin in Erwägung ziehen.
Gruß.
Hallo, Turon,
>auch wenns exotisch klingt: wer sagt denn, daß eine Firma immer eine in Deutschland gegründete und dort eingetragene Gesellschaft sein muß?
>Sie unterliegt dann dem Recht der B.R.D., das Gründungskapital muß eingezahlt werden und ist hoch (ja, kann hinterher wieder raus, aber erstmal muß es da sein), die Haftungsrisiken einer GmbH sehe ich heute genauso wie bei einer anderen rechtsform, nämlich extrem.
>Vielleicht ist es besser, eine ausländische Firma nach dortigem Recht zu gründen, und für die Gesellschaft dann tätig zu sein, notfalls über eine deutsche Zweigniederlassung oder Betriebsstätte.
>Setzt natürlich voraus, daß das vom Tätigkeitsbereich her möglich ist.
>Nur mal als Ansporn, daß nicht alles immer sinnvoll ist, nur weil es naheliegend scheint und es jeder macht - fast jeder.
>Beste GRüße vom Baldur
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Ecki1
06.07.2001, 10:39
@ Turon
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Re: Timing / Rechtsform |
Die Idee für meinen Ratschlag war sowieso bedingt durch die Grundannahme, ein Deflationsszenario sei in Sicht. In diesem Fall wäre nur eine Gründung in einer Sonderkonjunkturbranche sinnvoll, wie gesagt, Anwaltskanzlei für Konkursrecht, Gebäudepumpsysteme, Sonnenbrillen, Hörgeräte, Selbstverteidigung, Wehrtechnik.
Falls Deflationsszenario: Mit Gründung abwarten, bis Kacke am Dampfen. Falls Inflationsszenario: Null Problemo, GbR oder OHG, Branchenauswahl reichhaltiger.
Gruss: Ecki
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Caspar
06.07.2001, 10:56
@ Turon
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Re: |
Danke an alle die sich gemeldet haben - das tut gut. Denke tatsächlich über eine Gründung nach, die hoffentlich ohne grosse Finanzierung funktionieren kann. Dass OHG eine günstige Form ist scheint vorherrschende Meinung zu sein und war mir nicht so bewusst (wg. Handels-). Danke besonders auch an Steffen, der konkreten Job-Kontakt vermittelt.
Gruss,
-caspar
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