Rab
08.07.2001, 09:20 |
Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher?Thread gesperrt |
Wenn man neu hier im Board ist, bekommt man den Eindruch, daß durch eine Goldwährung keine Rezessionen, keine Depressionen und keine Weltwirtschaftskrisen sowie Kriege entstehen könnten.
Das ist schlicht aus dem Buch der Märchen, wenn man sich die Kriege und Krisen, die Bubbles usw. aus den letzten Jahrhunderten inklusive Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts ansieht.
Man muß sich fragen warum ist das alles passiert, trotz der großen Rolle, die Gold damals gespielt hatte.
Ne die schöne heile Welt liegt nicht im Gold, wie die Geschichte gelehrt hat.
Es ist alles auch damals da gewesen, zwar nicht wegen dem Gold, aber trotz dem Gold.
Der Fehler liegt auch nicht im Geld, sondern in der Gier des Menschen immer reicher zu werden und so viel wie möglich einzusacken.
Dazu kommt daß Macht die Gier und die Möglichkeit diese auszuleben steigert(siehe z.B. Staat)
Mit Gold wird man auch gierig, einige hatten mehr als sie brauchen, die anderen weniger. Die mit mehr verleihen es um ihr Vermögen zu vergrößern und verlangen dafür einen Preis(Zinsen), früher oder Später wird man wieder zu Schuldscheinen greifen, und irgendwann hat man wieder seine aufgeweichte Goldwährung.
Eine Frage noch womit wurden eigentlich damals die Aktien der South Sea Company bezahlt?
War das nicht Gold oder Silber?
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Diogenes
08.07.2001, 11:15
@ Rab
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Re: Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher? |
>Wenn man neu hier im Board ist, bekommt man den Eindruch, daß durch eine Goldwährung keine Rezessionen, keine Depressionen und keine Weltwirtschaftskrisen sowie Kriege entstehen könnten.
Kriege sind unter einem Goldstandard schlecht zu finanzieren, daher weicht man auf Staatsschulden, Kriegsanleihen, ungedeckte Papierwährungen u.ä aus, die nachher teilweise oder ganz wertlos waren.
"Gold gab ich für Eisen,
erhielt dafür Papier,
und nun bekomm ich schließlich,
wohl gar nichts mehr dafür."
>Das ist schlicht aus dem Buch der Märchen, wenn man sich die Kriege und Krisen, die Bubbles usw. aus den letzten Jahrhunderten inklusive Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts ansieht.
Die Bubbles entstehen durch Kredit nicht durch Gold - fractionales banking läßt grüßen.
>Man muß sich fragen warum ist das alles passiert, trotz der großen Rolle, die Gold damals gespielt hatte.
Habgier und Dummheit?
>Ne die schöne heile Welt liegt nicht im Gold, wie die Geschichte gelehrt hat.
>Es ist alles auch damals da gewesen, zwar nicht wegen dem Gold, aber trotz dem Gold.
>Der Fehler liegt auch nicht im Geld, sondern in der Gier des Menschen immer reicher zu werden und so viel wie möglich einzusacken.
>Dazu kommt daß Macht die Gier und die Möglichkeit diese auszuleben steigert(siehe z.B. Staat)
"Materialismus" ist schlicht eine Präferenz, es gibt solche und solche Leute. Ich glaube nicht, daß man die Menschen ändern kann. Ich halte es sogar gefährlich es zu versuchen, derartiges endet meist in Kreuzzügen, Hexenverfolgung, KZ und Gulag.
>Mit Gold wird man auch gierig, einige hatten mehr als sie brauchen, die anderen weniger.
Ist das bei Papier anderst?
>Die mit mehr verleihen es um ihr Vermögen zu vergrößern und verlangen dafür einen Preis(Zinsen), früher oder Später wird man wieder zu Schuldscheinen greifen, und irgendwann hat man wieder seine aufgeweichte Goldwährung.
"Verlangen" ist eine Sache,"bekommen" eine andere.
Um das aufweichen zu vermeiden sollte man eine 100% Deckung einführen. Wechsel, Lieferantenkredite usw. bleiben Sache der daran Beteiligten.
>Eine Frage noch womit wurden eigentlich damals die Aktien der South Sea Company bezahlt?
>War das nicht Gold oder Silber?
Nein, Kredit/Papier.
Gruß
Diogenes
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dottore
08.07.2001, 12:34
@ Rab
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Re: Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher? |
>Eine Frage noch womit wurden eigentlich damals die Aktien der South Sea Company bezahlt?
>War das nicht Gold oder Silber?
Nein. Siehe erste Antwort.
Die Aktien der Compagnie des Indes (John Law) wurden sogar mit Silber bezahlt. Denn das hatte gegenüber den Banknoten der Law'schen Bank ein [b]Abgeld[/u], was sich aber schnell verflüchtigte und zum Aufgeld wurde. Die Banknoten liefen zu Null aus. Und die Aktien auch bzw. sie wurden dann vom Staat in"Rentes" zu ganz kleinem Kurs getauscht.
Die"Rentes" gab's dann in verschiedenen Varianten (kann sie Dir gern zeigen), und die"Rentes" (Staatstitel) liefen dann nach dem Ende der Aufschuldungsarie unter Ludwig XVI. ebenfalls wertlos aus.
Immerhin lebte die Staatsrentner-Kaste und die herrschende Clique in der Zwischenzeit hervorragend. So wie wir heute auch hervorragend leben bzw. schon gelebt haben, sofern wir Kaste oder Clique angehören.
Am Ende stand allerdings IHRE MAJESTÄT die Guillotine. Und das wird diesmal nicht anders kommen. Die Volkswut in einer full blown revolution ist grenzenlos!
Gruß
d.
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Rab
08.07.2001, 14:23
@ Diogenes
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Re: Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher? |
>>Wenn man neu hier im Board ist, bekommt man den Eindruch, daß durch eine Goldwährung keine Rezessionen, keine Depressionen und keine Weltwirtschaftskrisen sowie Kriege entstehen könnten.
>Kriege sind unter einem Goldstandard schlecht zu finanzieren, daher weicht man auf Staatsschulden, Kriegsanleihen, ungedeckte Papierwährungen u.ä aus, die nachher teilweise oder ganz wertlos waren.
Wie hat man die unzähligen Kriege vom Mittelalter bis zur Neuzeit finanziert?
>>Das ist schlicht aus dem Buch der Märchen, wenn man sich die Kriege und Krisen, die Bubbles usw. aus den letzten Jahrhunderten inklusive Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts ansieht.
>Die Bubbles entstehen durch Kredit nicht durch Gold - fractionales banking läßt grüßen.
Auch Gold kann man gegen Kredit verleihen, was willst du dagegen machen?
Eine Unsichtbare Hand nimmt sich das ganze Gold der Welt und verteilt es an jeden Weltbürger in gerechten Teilen?
Und was ist wenn der eine sich mit seinem Teil ein laufendes Geschäft aufbaut und der andere sein Gold verschleudert?
Dann hat der eine mehr als der andere und kann das Gold gegen Kredit verleihen.
Gold schützt nicht vor einer Kreditblase.Im Gegenteil alles fing mit Gold an und wir sind jetzt beim Geld.
>>Man muß sich fragen warum ist das alles passiert, trotz der großen Rolle, die Gold damals gespielt hatte.
>Habgier und Dummheit?
Und so wird es immer wieder kommen.
>>Ne die schöne heile Welt liegt nicht im Gold, wie die Geschichte gelehrt hat.
>>Es ist alles auch damals da gewesen, zwar nicht wegen dem Gold, aber trotz dem Gold.
>>Der Fehler liegt auch nicht im Geld, sondern in der Gier des Menschen immer reicher zu werden und so viel wie möglich einzusacken.
>>Dazu kommt daß Macht die Gier und die Möglichkeit diese auszuleben steigert(siehe z.B. Staat)
>"Materialismus" ist schlicht eine Präferenz, es gibt solche und solche Leute. Ich glaube nicht, daß man die Menschen ändern kann. Ich halte es sogar gefährlich es zu versuchen, derartiges endet meist in Kreuzzügen, Hexenverfolgung, KZ und Gulag.
Also geht es so weiter, ob mit oder ohne Gold.
>>Mit Gold wird man auch gierig, einige hatten mehr als sie brauchen, die anderen weniger.
>Ist das bei Papier anderst?
nö, bestreite ich ja nicht, ich kritisiere nur, daß man oft Gold so hinstellt als wäre es anders.
Also ich stimme dir sogar zu, denn das wollte ich damit sagen.
>>Die mit mehr verleihen es um ihr Vermögen zu vergrößern und verlangen dafür einen Preis(Zinsen), früher oder Später wird man wieder zu Schuldscheinen greifen, und irgendwann hat man wieder seine aufgeweichte Goldwährung.
>"Verlangen" ist eine Sache,"bekommen" eine andere.
Womit wir wieder bei der unsichtbaren Hand sind, die erstens das Gold gerecht aufteilen und zweitens dafür sorgen müßen, das kein Ungleichgewicht entsteht.
Das ist allerdings unmöglich, denn jeder kann mit seinem Gold machen was er will und im Endeffekt hätte immer einer mehr als der andere.
>Um das aufweichen zu vermeiden sollte man eine 100% Deckung einführen. Wechsel, Lieferantenkredite usw. bleiben Sache der daran Beteiligten.
Und wer verhindert, daß der eine der mehr Gold hat, dem anderen nichts gegen Zinsen leihen kann???
>>Eine Frage noch womit wurden eigentlich damals die Aktien der South Sea Company bezahlt?
>>War das nicht Gold oder Silber?
>Nein, Kredit/Papier.
Und was hat man für das Kreditpapier geben müßen?
Sie mußten doch ihre Schiffe und Ausrüstungen bezahlen.
Also Silber wie Dottore meint?
Also hätte die damals auch Gold angenommen, wenn ich ein Säckchen hingelegt hätte und wollte dafür die Kredit/Papiere, sprich ich gab ihnen einen Kredit in Form von Gold.
Gruß
Rab
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Rab
08.07.2001, 14:32
@ dottore
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Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
Ich fasse mal zusammen.
Angenommen ich habe ein Vermögen in der Summe X in Form von Geld.
Wir gehen davon aus, daß es nur den Nominalwert hat.
Was mache ich wenn der Zusammenbruch kommt?
1.Sparbuch oder Geldanlage- mein Vermögen wäre weg und aus X wird Null.
2.Aktien, du gehst davon aus daß alle Aktien stürzen werden( es gibt keine Antizyklischen Aktien die in dieser Zeit an wert gewinnen?), nun auch hier wird aus X eine Null.
3.Anleihen und andere ähnliche Anlageformen, hier könnte als der Schuldner z.B. Staat und Unternehmen das Geld nicht zurückzahlen, auch hier wird aus X gleich Null.
4.Gold, da du davon ausgehst, daß Gold auch erstmal fällt, wäre hier mein Vermögen um mindestens 80% geschrumpft, also keine echte Alternative, denn dann muß mein Gold um 400% steigen bis ich mein alten Vermögensstand wieder habe.
Einzige mir einfallende Lösung:
5.Da bleibt ja nur noch übrig Waren und Güter einzukaufen und in einem gekauften Haus zu bunkern und dann zu warten bis es so weit ist.
Wie sieht dein Lösungsvorschlag aus, Dottore, was mache ich damit ich den Wert, umgerechnet in Güter, die ich heute dafür kaufen kann, also die Summe X, behalten kann, wenn es so weit ist?
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JüKü
08.07.2001, 14:46
@ Rab
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>Ich fasse mal zusammen.
>Angenommen ich habe ein Vermögen in der Summe X in Form von Geld.
>Wir gehen davon aus, daß es nur den Nominalwert hat.
>Was mache ich wenn der Zusammenbruch kommt?
>1.Sparbuch oder Geldanlage- mein Vermögen wäre weg und aus X wird Null.
>2.Aktien, du gehst davon aus daß alle Aktien stürzen werden( es gibt keine Antizyklischen Aktien die in dieser Zeit an wert gewinnen?), nun auch hier wird aus X eine Null.
>3.Anleihen und andere ähnliche Anlageformen, hier könnte als der Schuldner z.B. Staat und Unternehmen das Geld nicht zurückzahlen, auch hier wird aus X gleich Null.
>4.Gold, da du davon ausgehst, daß Gold auch erstmal fällt, wäre hier mein Vermögen um mindestens 80% geschrumpft, also keine echte Alternative, denn dann muß mein Gold um 400% steigen bis ich mein alten Vermögensstand wieder habe.
>Einzige mir einfallende Lösung:
>5.Da bleibt ja nur noch übrig Waren und Güter einzukaufen und in einem gekauften Haus zu bunkern und dann zu warten bis es so weit ist.
>Wie sieht dein Lösungsvorschlag aus, Dottore, was mache ich damit ich den Wert, umgerechnet in Güter, die ich heute dafür kaufen kann, also die Summe X, behalten kann, wenn es so weit ist?
Du glaubst also, dass der Wert eines Hauses oder anderer Güter in so einem Szenario WENIGER fällt als Gold? Was glaubst du, wo alle Leute ihr Geld retten, wenn alles so den Bach runter geht? Was hat seit Jahrtausenden alles überstanden?
Überleg mal, was übrig bleibt.
Es geht darum, die KAUFKRAFT zu erhalten, und wenn alle Preise fallen, ist es kein Velust, wenn Gold auch fällt.
Wie ich schon mal schrieb: Seit Jahrhunderten kann man für eine Unze Gold einen Anzug kaufen. Mit einem Haus (anteilig) geht das vielleicht auch, aber ein Haus ist nicht leicht transportierbar, nicht schnell zu veräußern, kostet Unterhalt - und nach 100 Jahren ist es Schrott. Und die"anderen Güter" wahrscheinlich schon viel früher. Das alles trifft für Gold nicht zu.
Was also soll die Alternative sein?
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Diogenes
08.07.2001, 14:56
@ Rab
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Re: Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher? |
>Wie hat man die unzähligen Kriege vom Mittelalter bis zur Neuzeit finanziert?
Schulden machen, Geldfälschen (Gewicht/Feinheit reduzieren). War noch ein wenig primitiv, ist aber inzwischen stark"verbessert" worden.
>Auch Gold kann man gegen Kredit verleihen, was willst du dagegen machen?
Klar kann man es verleihen. Warum sollte ich etwas dagegen machen wollen? Die Wirtschaft braucht auch Kredit.
>Eine Unsichtbare Hand nimmt sich das ganze Gold der Welt und verteilt es an jeden Weltbürger in gerechten Teilen?
In einer Marktwirtschaft erhält der den besten Verdienst, der den anderenam meisten Nutzen stiftet. Das Einkommen des einzelnen wird durch alle Marktteilnehmer festgelegt.
Ob du als"gerecht" betrachten willst, muß du entscheiden.
>Und was ist wenn der eine sich mit seinem Teil ein laufendes Geschäft aufbaut und der andere sein Gold verschleudert?
Dann hat der eine ein laufendes Geschäft und der andere die Bettelschale. Jeder ist seines glückes Schmied.
>Dann hat der eine mehr als der andere und kann das Gold gegen Kredit verleihen.
Sparen und investieren ist kein Verbrechen sondern unabdingbar, soll die Wirtschaft gedeihen.
>Gold schützt nicht vor einer Kreditblase.Im Gegenteil alles fing mit Gold an und wir sind jetzt beim Geld.
Doch, es wirkt als Bremse, dies umso mehr je Höher die geforderte Mindestreserve. Ich bin für 100%, Geld muß von Kredit klar getrennt sein, so weiß jeder woran er ist.
>>"Materialismus" ist schlicht eine Präferenz, es gibt solche und solche Leute. Ich glaube nicht, daß man die Menschen ändern kann. Ich halte es sogar gefährlich es zu versuchen, derartiges endet meist in Kreuzzügen, Hexenverfolgung, KZ und Gulag.
>Also geht es so weiter, ob mit oder ohne Gold.
Ja, wir müssen wirtschaften, wenn wir nicht verhungern wollen.
>>>Mit Gold wird man auch gierig, einige hatten mehr als sie brauchen, die anderen weniger.
>>Ist das bei Papier anderst?
>nö, bestreite ich ja nicht, ich kritisiere nur, daß man oft Gold so hinstellt als wäre es anders.
>Also ich stimme dir sogar zu, denn das wollte ich damit sagen.
Gold ist anderst als Papierwährungen.
Man kann nicht dem Gold die Schuld an unseren Stärken/Schwächen geben, das geht auf unsere Kappe. Da sind wir uns also einig, gut.
>>>Die mit mehr verleihen es um ihr Vermögen zu vergrößern und verlangen dafür einen Preis(Zinsen), früher oder Später wird man wieder zu Schuldscheinen greifen, und irgendwann hat man wieder seine aufgeweichte Goldwährung.
>>"Verlangen" ist eine Sache,"bekommen" eine andere.
>
>Womit wir wieder bei der unsichtbaren Hand sind, die erstens das Gold gerecht aufteilen und zweitens dafür sorgen müßen, das kein Ungleichgewicht entsteht.
>Das ist allerdings unmöglich, denn jeder kann mit seinem Gold machen was er will und im Endeffekt hätte immer einer mehr als der andere.
Die Verteilung des Geldes ist immer die Folge des vorhergegangenen Produktionsprozesses. Wer sein Vermögen behalten will, muß es gut (=Nutzbringend für andere) investieren, sonst ist er es los.
Ich verstehe nicht, was so"gerecht" daran ist, wenn jeder gleichviel in der Tasche hat, egal ob und wieviel er leistet. Das ist Sozialismus, dafür braucht man kein Geld. Ohne Gewinn, kein Anreiz, daher ist dann auch die Produktivitat dementsprechend.
>>Um das aufweichen zu vermeiden sollte man eine 100% Deckung einführen. Wechsel, Lieferantenkredite usw. bleiben Sache der daran Beteiligten.
>Und wer verhindert, daß der eine der mehr Gold hat, dem anderen nichts gegen Zinsen leihen kann???
Niemand. Kredit ist immer eine freiwillige Übereinkunft zwischen Gläubiger und Schuldner.
>>>Eine Frage noch womit wurden eigentlich damals die Aktien der South Sea Company bezahlt?
>>>War das nicht Gold oder Silber?
>>Nein, Kredit/Papier.
>Und was hat man für das Kreditpapier geben müßen? Sie mußten doch ihre Schiffe und Ausrüstungen bezahlen.
Kredit ist immer das Versprechen in Zukunft(!) zu liefern.
Gezahlt haben die Aktionäre, die gutes Geld/Gold/Silber für dubiose Aktien hingelegt haben, vergleichbar dem Neuen Markt in unseren Tagen ;-)
>Also Silber wie Dottore meint?
Das war John Law mit der Missisippi-Bubble in Frankreich. Der hat die ausgegebenen Staatsanleihen durch die Speku-Blase wiederverwertet, so ähnlich wie das zur Zeit beim USD läuft. Lief wunderbar, bis es dann krachte.
>Also hätte die damals auch Gold angenommen, wenn ich ein Säckchen hingelegt hätte und wollte dafür die Kredit/Papiere, sprich ich gab ihnen einen Kredit in Form von Gold.
Denke ja.
>Gruß
>Rab
Gruß
Diogenes
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Rab
08.07.2001, 15:01
@ JüKü
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>[b]Du glaubst also, dass der Wert eines Hauses oder anderer Güter in so einem Szenario WENIGER fällt als Gold? Was glaubst du, wo alle Leute ihr Geld retten, wenn alles so den Bach runter geht? Was hat seit Jahrtausenden alles überstanden?
Nein! Ich rede von dem derzeitigen Wert und von der Kaufkraft.
So Kaufkraft ist der Gegenwert für Geld,Gold oder was auch immer, in Gütern!
Wenn ich aber jetzt mein ganzes Geld zur derzeitigen Kaufkraft in Güter umwandle, habe ich diese Kaufkraft erhalten, denn ich habe ja die Güter(leider geht das praktisch nicht,Nahrung kann verderben, worin das Problem liegt)
>Überleg mal, was übrig bleibt.
>Es geht darum, die KAUFKRAFT zu erhalten, und wenn alle Preise fallen, ist es kein Velust, wenn Gold auch fällt.
Doch wenn das Gold so stark fällt wie es Dottore für möglich hält, dann ist deine Kaufkraft genau so geschrumpft wie es mit anderen Wertgegenständen zur Wertaufbewahrung passiert ist. Du wirst für deine Klumpen Gold weniger Güter bekommen als bei einem um 400% höheren Kurs.
Wenn das nämlich so wäre wie du sagst, wäre eine Deflation eine Prima Sache, denn die Kaufkraft steigt ja erstmal:)
Aber wie wir wissen ist eine Deflation alles andere als eine Prima Sache obwohl die Kaufkraft steigt.
>Wie ich schon mal schrieb: Seit Jahrhunderten kann man für eine Unze Gold einen Anzug kaufen. Mit einem Haus (anteilig) geht das vielleicht auch, aber ein Haus ist nicht leicht transportierbar, nicht schnell zu veräußern, kostet Unterhalt - und nach 100 Jahren ist es Schrott. Und die"anderen Güter" wahrscheinlich schon viel früher. Das alles trifft für Gold nicht zu.
Ok.Das mit dem Haus war nur so gedacht, daß ich ein Haus kaufe, in dem ich selber wohne, dann habe ich ein Gut daß ich benutze, natürlich nicht um es dann mit Gewinn weiterzuverkaufen, denn die Immobilienpreise würden auch fallen.
Das gleiche Problem, was du mit einem zweiten Haus hast, hast du auch mit dem Gold.
In Gold kannst du nicht wohnen und du kannst es weder essen noch trinken oder einen Anzug daraus basteln, du möchtest aber für dein Gold so etwas bekommen.
Wenn es dir aber keiner für dein Gold gibt, hast du verloren.
Und wenn der Goldpreis so rapide fällt wie angesprochen, wirst du für dein Gold weniger bekommen als du heute dafür bekommen würdest.
Ich suche immer noch nach einer Lösung um den heutigen Wert meiner Summe X zu retten, wenn es so weit ist.
auch meine Lösung funktioniert leider nicht, weil sich Nahrung eben nicht unbegrenzt hält und weil ein zweites Haus für mich genau so wenig bringt, wie andere Wertanlagen.
Ich könnte also nur den Teil meiner Summe X behalten, wenn ich das kaufe, was mir einen Nutzen bringt, was ich mir aber dann nicht mehr kaufen kann, weil ich nichts mehr habe, was den wert meiner Summe X von heute aufbewahrt.
Ich kann mir vielleicht ein Haus für mich kaufen, dazu Luxusgüter die ich nutzen kann, und mir ein Nahrungsdepot einrichten. Der Rest der Summe X wird verfallen egal wie man es anstellt.
PS: ist natürlich alles nur theoretisch, falls die düsteren Vorhersagen von Dottore eintreffen.Aber interessant ist es, wenn man mal darüber nachdenkt.
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JüKü
08.07.2001, 15:06
@ Rab
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>Wenn es dir aber keiner für dein Gold gibt, hast du verloren.
Beenden wir die Diskussion. WENN, ja, dann habe ich Pech gehabt.
Aber noch NIE hat man NICHTS für Gold bekommen.
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Rab
08.07.2001, 15:09
@ Diogenes
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Re: Dann sind wir uns ja einig! |
Ob Geld oder Gold, das macht keinen Unterschied, die Gier des Menschen und die nicht mögliche gerechte Verteilung, da jeder seines Glücks Schmied ist und andere mehr Vermögen ansammeln, während andere mehr ausgeben, ist der Grund für Kreditexzesse.
Interessant das du beim Gold auf die Mindestreserve ansprichst, während man auch beim Geld eine Mindestreserve sehr hoch ansezten kann; man macht es nur nicht.
Wenn man wirklich eine Lösung für den sogenannten Depitismus will, muß man etwas ganz neues bringen, nicht den Vorläufer des Geldes, denn das wäre ein Schritt zurück, der die ganze Entwicklung nur wieder von vorne anfangen läßt.
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Rab
08.07.2001, 15:13
@ JüKü
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>>Wenn es dir aber keiner für dein Gold gibt, hast du verloren.
>Beenden wir die Diskussion. WENN, ja, dann habe ich Pech gehabt.
>Aber noch NIE hat man NICHTS für Gold bekommen.
Darauf kann man ja spekulieren. Mache ich im gewissen Maß auch.
Im prinzip hat man ja auch immer etwas für Waren bekommen, denn man kann diese ja gegen andere wieder eintauschen.
Allerdings würde ich ein heute ein einem normalen Geschäft einkaufen wollen und wollte mit Gold bezahlen würde man den Tausch nicht mitmachen.
Gruß
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JüKü
08.07.2001, 15:24
@ Rab
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>>>Wenn es dir aber keiner für dein Gold gibt, hast du verloren.
>>Beenden wir die Diskussion. WENN, ja, dann habe ich Pech gehabt.
>>Aber noch NIE hat man NICHTS für Gold bekommen.
>
>Darauf kann man ja spekulieren. Mache ich im gewissen Maß auch.
>Im prinzip hat man ja auch immer etwas für Waren bekommen, denn man kann diese ja gegen andere wieder eintauschen.
>Allerdings würde ich ein heute ein einem normalen Geschäft einkaufen wollen und wollte mit Gold bezahlen würde man den Tausch nicht mitmachen.
>Gruß
Ja, und einen Sack Kartoffeln, den deine Ur-Oma vor 100 Jahren eingelager hat, nimmt man wahrscheinlich auch nicht. Oder einen wackligen Tisch.
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Fontvieille
08.07.2001, 15:32
@ Rab
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Re: Das Heil im Gold, und Goldstandard macht Krisensicher? |
>Wenn man neu hier im Board ist, bekommt man den Eindruch, daß durch eine Goldwährung keine Rezessionen, keine Depressionen und keine Weltwirtschaftskrisen sowie Kriege entstehen könnten.
>Das ist schlicht aus dem Buch der Märchen, wenn man sich die Kriege und Krisen, die Bubbles usw. aus den letzten Jahrhunderten inklusive Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts ansieht.<
Hallo Rab,
Bei oberflächlichem Hinsehen hast Du recht: manche Postings könnte man so lesen. Wenn Du etwas länger liest, dann wirst Du feststellen, daß den meisten hier durchaus bewußt ist, daß es eine Patentlösung aller Probleme nicht gibt, auch nicht mit Hilfe eines Goldstandards.
Dein Thema, nämlich ob es eine"Endlösung" mit Hilfe des Goldes geben wird oder auch nur kann, wurde vor etwa 3 Wochen hier ausführlich diskutiert. Anlaß war ein Posting von dottore, das eine Art Zusammenfassung seiner augenblicklichen Sicht der Dinge darstellte. Er hat auf Anfrage ausdrücklich geschrieben, daß er nur Verbesserungsmöglichkeiten sieht und darstellt, aber keine Heilslehre, die das Verschwinden aller Probleme beinhaltet.
Trotzdem ist es gut und wichtig, immer wieder kritisch die Frage nach dem"Heilslehrenversprechen" zu stellen, wie Du es eben getan hast. Denn wer hätte es nicht gerne.....???
Gruß, F.
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Rab
08.07.2001, 15:34
@ JüKü
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>Ja, und einen Sack Kartoffeln, den deine Ur-Oma vor 100 Jahren eingelager hat, nimmt man wahrscheinlich auch nicht. Oder einen wackligen Tisch.
Genau darauf wollte ich hinaus:)
Und eine Lösung, für diesen schlimmsten Fall gibt es nicht, dann haben wir alle Pech gehabt und werden um unser überleben kämpfen.
Wenn es mit dem Gold so einfach wäre, dann wären ja unsere Freunde vom Consorsbaord und anderen Boards bald alle reich.
Da wird schon teilweise Gold als der Reichmacher schlechthin gehandelt, ausgerechnet von den Leuten die noch vor einem Jahr Kursziele für Commerce One und Co für 500$ und mehr gehandelt haben.
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Rab
08.07.2001, 15:36
@ Rab
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PS: Entschuldigt meine Rechtschreibefehler, versuche immer schnell zu tippen:) (owT) |
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Bekett
08.07.2001, 16:39
@ JüKü
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
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>Wie ich schon mal schrieb: Seit Jahrhunderten kann man für eine Unze Gold einen Anzug kaufen. Mit einem Haus (anteilig) geht das vielleicht auch, aber ein Haus ist nicht leicht transportierbar, nicht schnell zu veräußern, kostet Unterhalt - und nach 100 Jahren ist es Schrott. Und die"anderen Güter" wahrscheinlich schon viel früher. Das alles trifft für Gold nicht zu.
>Was also soll die Alternative sein?[/b]
hallo herr küßner,
als ich vor gut einem jahr die"goldene konstante" in den"gold-dialog" ein-
brachte, hielten sie mir den gold-chart, der den ausreisser von 1979/80
enthielt,"unter die nase"; ich sprach seinerzeit von 100 bushel weizen
für eine oz. gold seit dem 17. jahrhundert. - heute äussern sie eine
deckungsgleiche meinung! - dazugelernt oder wie es gerade passt? -)
mfg bekett
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Diogenes
08.07.2001, 18:08
@ Rab
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Macht nichts, geht mir auch nicht besser ;-)) (owT) |
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JüKü
08.07.2001, 21:39
@ Bekett
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Re: Also haben wir keine Chance unseren Vermögensstand von heute zu bewahren? |
>.
>>Wie ich schon mal schrieb: Seit Jahrhunderten kann man für eine Unze Gold einen Anzug kaufen. Mit einem Haus (anteilig) geht das vielleicht auch, aber ein Haus ist nicht leicht transportierbar, nicht schnell zu veräußern, kostet Unterhalt - und nach 100 Jahren ist es Schrott. Und die"anderen Güter" wahrscheinlich schon viel früher. Das alles trifft für Gold nicht zu.
>>Was also soll die Alternative sein?[/b]
>hallo herr küßner,
>als ich vor gut einem jahr die"goldene konstante" in den"gold-dialog" ein-
>brachte, hielten sie mir den gold-chart, der den ausreisser von 1979/80
>enthielt,"unter die nase"; ich sprach seinerzeit von 100 bushel weizen
>für eine oz. gold seit dem 17. jahrhundert. - heute äussern sie eine
>deckungsgleiche meinung! - dazugelernt oder wie es gerade passt? -)
>
>mfg bekett
Hmmm, das wundert mich. Eigentlich vertrete ich schon sehr lange die Meinung, dass die Kaufkraft von Gold"relativ" konstant bleibt. An mein o. g. Posting kann ich mich konkret nicht erinnern. Vielleicht wollte ich den Peak von 79/80 ja gerade als Ausnahme zeigen.
Im Zweifelsfall aber habe ich dazugelernt ;-)
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McMike
08.07.2001, 22:07
@ JüKü
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Nochmal! |
Der Preis für Weizen entspricht nicht dem des Marktes!!!!!!!!!!!!!
Subventionen und Planwirtschaft der westlichen Länder verzerren den Preis ins Nirvana!!!!!!
Ãœber den Goldpreis muss man nix sagen.
Warum vergleicht ihr getürkte Preise miteinander?????????
gruss mcmike
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