YIHI
09.07.2001, 11:50 |
ZUR SPARQUOTE - EXTREM WICHTIGThread gesperrt |
US-Sparquote
Minus plötzlich Plus
Auf der Suche nach Erklärungen für die Unsicherheit an den Aktienmärkten wird in jüngster Zeit immer wieder auch die negative Sparquote in den USA als ein möglicher Grund herangezogen. Diese errechnet sich wie folgt: Vom verfügbaren Einkommen zieht man die Konsumausgaben ab und teilt die Differenz durch das Einkommen. Das Bankhaus Wengelin weist auf eine neue wissenschaftliche Untersuchung hin, die skeptisch gegenüber der publizierten Sparquote ist. Besonders kritisiert wird die Berechnung des Einkommens, wie sie in der nationalen Buchhaltung der USA erfolgt. Bei der heutigen Methode klammert man zum Beispiel Kapitalgewinne aus, obwohl die Steuern auf diese Gewinne vom Einkommen abgezogen werden [darauf ist der Absturz seit Beginn der 90er von mehr als 9% auf -0.1% zu erklären]. Inkonsistenz ist auch im Bereich Pensionskassengelder zu finden: Privatpersonen zufliessende Beiträge haben keinen Einfluss auf das Einkommen. Von Firmen einbezahlte Beiträge finden hingegen Berücksichtigung. Werden entsprechende Anpassungen durchgeführt, so resultiert für das Jahr 2000 eine Sparquote von 7.8% anstatt minus 0.1%. Auch mit diesen adjustierten Werten sinkt die US-Sparquote seit den Siebzigerjahren, aber sie wäre deutlich im positiven Bereich.
Bilanz
[so schlimm sieht's ja gar nicht aus. Dottore, weisst DU, wie die Sparquote in anderen Ländern berechnet wird? Jürgen, wie wär's, wenn Du einen entsprechenden Hinweis auf Deinen Seiten (Du erwähnst mehrfach die negative Sparquote) anbringen würdest?]
Gruss
Daniel
<center>
<HR>
</center> |
yatri
09.07.2001, 12:42
@ YIHI
|
Re: ZUR SPARQUOTE - wirklich, wirklich WICHTIG - Danke (oT) |
>US-Sparquote
>Minus plötzlich Plus
>Auf der Suche nach Erklärungen für die Unsicherheit an den Aktienmärkten wird in jüngster Zeit immer wieder auch die negative Sparquote in den USA als ein möglicher Grund herangezogen. Diese errechnet sich wie folgt: Vom verfügbaren Einkommen zieht man die Konsumausgaben ab und teilt die Differenz durch das Einkommen. Das Bankhaus Wengelin weist auf eine neue wissenschaftliche Untersuchung hin, die skeptisch gegenüber der publizierten Sparquote ist. Besonders kritisiert wird die Berechnung des Einkommens, wie sie in der nationalen Buchhaltung der USA erfolgt. Bei der heutigen Methode klammert man zum Beispiel Kapitalgewinne aus, obwohl die Steuern auf diese Gewinne vom Einkommen abgezogen werden [darauf ist der Absturz seit Beginn der 90er von mehr als 9% auf -0.1% zu erklären]. Inkonsistenz ist auch im Bereich Pensionskassengelder zu finden: Privatpersonen zufliessende Beiträge haben keinen Einfluss auf das Einkommen. Von Firmen einbezahlte Beiträge finden hingegen Berücksichtigung. Werden entsprechende Anpassungen durchgeführt, so resultiert für das Jahr 2000 eine Sparquote von 7.8% anstatt minus 0.1%. Auch mit diesen adjustierten Werten sinkt die US-Sparquote seit den Siebzigerjahren, aber sie wäre deutlich im positiven Bereich.
>
>Bilanz
>[so schlimm sieht's ja gar nicht aus. Dottore, weisst DU, wie die Sparquote in anderen Ländern berechnet wird? Jürgen, wie wär's, wenn Du einen entsprechenden Hinweis auf Deinen Seiten (Du erwähnst mehrfach die negative Sparquote) anbringen würdest?]
>Gruss
>Daniel
<center>
<HR>
</center> |
El Sheik
09.07.2001, 12:46
@ yatri
|
Hier der Link zur zitierten Quelle |
Die working papers der Fed sind ein Hochgenuß!
El Sheik
<ul> ~ Disentangling the Wealth Effect</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Cosa
09.07.2001, 13:20
@ YIHI
|
Re: US - Sparquote |
Hallo Daniel!
Die US-Sparquote wird von der NIPA seit 1993 berechnet, und die Diskussion, ob man die Kapitalgewinne mit einrechnen darf, wird auch schon länger geführt.
hier ein interessanter Artikel zu dem Thema Sparquote:
~ Saving Warning
Für das Jahr 2000 ergibt sich so nach Einbeziehung der Kapitalgewinne eine Sparquote von ca. 8%. Aber betrachtet man die rückläufigen Gewinne am Aktienmarkt, die Verschuldung der Haushalte, vor allem über die Kreditkarten, und dann noch das muntere Konsumverhalten der US-Amerikaner, die gestiegenen Energiepreise nicht zu vergessen, dann dürfte selbst die andere Berechnung zu einer deutlichen Reduktion der Sparquote führen.
Diese Graphik zeigt die unterschiedlich berechneten Sparquoten
~ noch ein Artikel zur Sparquote bzw. zum Sparverhalten: Saving Shortfall vom 2.7.2001
Und wie sieht es mit der Finanzlage der Haushalte aus, ein weiterer Link:
~ Decaying Household Finances vom 16.4.2001
Aufgeführt wird die Belastung der Haushalte u.a. nach ihrem Einkommen, klar das die Haushalte mit niedrigen Einkommen höhere Belastungen haben. Ein Satz aus dem Artikel:Nearly one-fifth of households who earned less than $50,000 in 1998 had debt service burdens that were greater than 40%.
Beachtlich, meint
Cosa und grüsst herzlich
<center>
<HR>
</center> |