Wegen Deiner Antwort von hier.
Ich habe mir schon gedacht, daß Du mich eventuell falsch verstehst -
deswegen komme ich darauf gerne zurück.
Ich meinte eben mit ganz einfach - daß man so getan hat, als ob alles purer
Zufall gewesen ist. Man nimmt einen Stock geht damit ins Zoo, und versucht eben die Affen zu reizen. Das ist immer irgendwie clever -
doch Provokationen gehören grunsätzlich zu einer Art Kriegsführung. Kein Mensch fängt gerne den ersten Gefecht an. Selbst Hitler in Polen hat sogar so etwas wie eine Provokation gebastelt.
Als erstes: er sprach damals mit Pilsudski und forderte damals von ihm doch den berühmten Korridor nach Rußland. Pilsudski hat hat sich für Hitler selbstverständlich gegen die Politiker Polens gestellt und versuchte mit Hitler Busenfreund zu werden - und gerade Pilsudski hatte den vollen Durchblick mit wem er sich messen kann und mit wem nicht.
Nun: damit hat er den Adolf einwenig die Pläne durchkreuzt, denn Hilter
war in seinem Ansatz vielleicht ein Mensch mit Ãœberzeugungsgabe - aber
im Grunde genommen ein Elefant in Porzellanladen, der die die ganze Welt
für bescheuert hielt, selber vielleicht guter Taktiker - aber man konnte schon
ahnen was Hitler will als Tchechei und Ã-sterreich bereits eingenommen worden sind.
Meine Großmutter erzählte mir nur der damalige Staatschef Polens eben J.Pilsudski wollte mit Hitler auf Schmusekurs und wollte ihm den Durchmarsch gewähren. Nun damit durfte Hitler überhaupt nicht gerechnet haben - und was passiert als Nächstes? Der Pilsudski stirbt plötzlich. Der Sachverhalt wird klar, was da abging, wenn Du bedenkst, daß Rußland keine 2,5 Wochen später ebenfalls in Polen einmarschiert worden war.
Und hier wird diese eine Frage eindeutig klar: Wenn Pilsudski damals sich um
Freiden mit Hitler bemüht hat, aber Hitler wiederum ebenfalls mit Stahlin
über Polen nachgedacht hat wird doch klar.
Die Ã-ffentlichkeit schaut zu, also kann ich nicht irgendwie angreifen,
ohne einen Vorwand zu haben - deswegen die Debatten mit polnischer Regierung.
Wenn man mich nicht durchläßt habe ich eine Abkühlung der diplomatischen Beziehungen. Da mach aber die Politik Polens exakt das was man nicht erwrtet hat, sie zeigt sich der Idee offen. Und dann der plötzliche Tod von Piludski,
und dann der Radiosender in Gleiwitz, wo die polnischen Banditen - die niemals polnisch gesprochen haben, den Radiosender in Gleiwitz überfallen haben.:):)
Natürlich mußte man es gleich mit dem direkten Angriff auf Warschau und Zivilbevölkerung vergelten, schießen wir mit Kanonen auf Spatzen,
Hauptsache es passiert auf Hauptstadt, weil das eventuell Vergeltung auslöst.
Na ja - es ging einfacher: wenn man wirklich Polen ärgern will, muß man die Urquellen zerstören, die mit Polen am meisten zu tun haben: den Kloster in Tschenstochowa als Beispiel. Aber von einem Maler kann man nicht erwarten,
daß er die Polen versteht.:)
Und das ist doch das worauf ich hinaus will. Wenn man selber nicht öffentlich als Kriegsbeginner weltweit gelten will, oder sich Hilfe erhofft, läßt man sich durch unglückliche Umstände provozieren, es darf nur nicht, wie eine Provokation aussehen. Zufall muß es sein, und so meine ich es mit dem Schiff.
Es muß nur dramatisch genug sein - und lange leuchten - auch muß es eine Anzahl von Opfern geben. Damit man irgendeine Entscheidung eines anderen Staatchefs
zu eigenen Gunsten macht.
Was als erstes gewissen Sinn macht, ist auch ein Test - ob die nun wirklich können, oder wollen, etc.
Es ist eine taktische Ãœberlegung.
Und ich glaube auch nicht, daß dies dort Dummheit war.
Den Pearl Harbour kann ich Dir trotzdem empfehlen, auch wenn Du nichts in diesem Film lernen willst bis auf eine Bemerkung.
Was die Amis aktuell machen, ist ein Versuch auf den Patriotismus zu setzen.
Und nicht zu verzagen. Ich bin fest davon überzeugt, daß einige Aspekte
die in einem Land vorgehen, ebenfall einen Apell an die Bevölkerung bedeuten.
Amis stellen sich bei P.H. als die Dümmchen dar, die handlungsunfähig waren und heimtükisch von den Japanern angegriffen worden sind. Diese böse Buben.
Und dann auch noch zeigt man einen Vergeltungsschlag auf Maschinen, die dazu eigentlich nicht in der Lage waren,
weil Mr. Präsident, so empört war, daß er unbedingt eine Bombe auf Tokio abfeuern mußte wegen Pearl Harbour.
Der Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbour war die tatsache, daß Japaner nirgendwo Zugang zum Erdöl hatten - die Amis haben es einfach blockiert.
Die Japaner haben so gesehen, daß das Land ohnehin wirtschaftlich dann krepiert, und deswegen war es notwendig dort zu handeln.
Na ja der Angriff erfolgt, der präsident ist außer sich - und zeigt den versammelten Senatoren, daß er als ein Mensch der gelähmt ist immer noch aufstehen kann, (weil ihm die Senatoren gesagt haben, sie können nichts mehr tun, weil die Japaner die gesamte Flotte zerstört haben).
Und wenn man es auf heute überträgt:
Von allen Verbrechen die so in letzten Jahren begangen worden sind, traf Hiroshima und Nagasaki das schlimmste. Und da kommt Onkel Sam - und sagt
jetzt können wir einfach so sagen, die Japaner haben uns angegriffen auf
Pearl Harbour. Das war echt cool: stell Dir vor wir würden so etwas
drehen.
Also höher kann die Geschmacklosigkeit der Amis gar nicht sein.
Zumal Japan ein wichtiger Handelspartner USA ist und die Japaner
doch sehr nachtragend sind.
Einerseits Ohrfeige gegen die Japaner anderseits ein Appell eines US Präsidenten, der das unmögliche schafft und aufsteht, als Gelähmter
um zu zeigen das selbst ein schwacher Mensch es dann doch packen kann.
So als ob die Psyche der Amerikaner jetzt komplett am Boden wäre.
Nebenbei steuert die Armee noch paar Millionen Dollar zur Film, weil
amerikanische Armee nach Top Gun mindestens 100% mehr Leute in USA in der
Armee zu Piloten werden wollten.
Also der Film ist prinzipiell gar nicht schlecht gemcht, doch genau
das was die Amis mit Europa und Uranmunition getan hat, haben sie in etwa mit Japan und dem Film auch so gemacht.
Sie demostrieren uns ganz nebenbei Macht und spielen mit dem
amerikanischen Patriotismus, als USA vor einer riesengroßer Herausforderung stehen würde.
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Hallo Turon!
Du schreibst: Ich meinte eben mit ganz einfach - daß man so getan hat, als ob alles purer Zufall gewesen ist. Man nimmt einen Stock geht damit ins Zoo, und versucht eben die Affen zu reizen.
Danke das Du nochmal darauf antwortest. Ich war mir nicht sicher wie Du es letztlich gemeint hattest. Ich hatte wohl schon die richtige Ahnung, dachte mir aber - hake lieber noch mal nach, vielleicht reagiert er nochmal.
Das war jetzt praktisch eine Art Spätzündung. ;-)
.. er sprach damals mit Pilsudski und forderte damals von ihm doch den berühmten Korridor nach Rußland. Pilsudski hat hat sich für Hitler selbstverständlich gegen die Politiker Polens gestellt und versuchte mit Hitler Busenfreund zu werden - und gerade Pilsudski hatte den vollen Durchblick mit wem er sich messen kann und mit wem nicht... Meine Großmutter erzählte mir nur der damalige Staatschef Polens eben J.Pilsudski wollte mit Hitler auf Schmusekurs und wollte ihm den Durchmarsch gewähren. Nun damit durfte Hitler überhaupt nicht gerechnet haben - und was passiert als Nächstes? Der Pilsudski stirbt plötzlich. Der Sachverhalt wird klar, was da abging, wenn Du bedenkst, daß Rußland keine 2,5 Wochen später ebenfalls in Polen einmarschiert worden war.
Hochinteressanter Aspekt den Du da bringst. Allerdings wären für das plötzliche Ableben Pilsudskis auch noch andere Gründe denkbar.
Denn welchen Sinn macht dieses Attentat für Hitler wenn er sowieso freien Durchgang bekommen hätte? Der polnische Regierungschef muß ja nicht gerade von Hitler begeistert gewesen sein, aber er könnte aus der Not eine Tugend gemacht haben. Lieber ein Arrangement mit dem übermächtigen Deutschland als auf Konfrontationskurs gehen. Das wäre doch viel logischer.
So wie General Jaruzelski eben damals selbst die Sache in die Hand genommen hat und nicht wartete bis Moskau eine Entscheidung fällte.
(Aber das ist ja auch schon wieder ein sehr komplexes Thema welches wir schon mal kurz angerissen hatten)
Warum soll ich den einen"Freund" beseitigen wenn er mir Hilfestellung leistet, auch wenn diese Hilfe nur aus der Not heraus geboren ist.
Diese Unterwürfigkeit vieler Staatschef gegenüber einem übermächtigen Gegner kann man doch heute allerorts antreffen. Da mache ich aus meinem Feind doch lieber gleich einen Freund. So vermeide ich unnötige Streitereien bei denen ich sowieso den kürzeren ziehen würde.
Und hier wird diese eine Frage eindeutig klar: Wenn Pilsudski damals sich um
Frieden mit Hitler bemüht hat, aber Hitler wiederum ebenfalls mit Stalin über Polen nachgedacht hat wird doch klar. Die Ã-ffentlichkeit schaut zu, also kann ich nicht irgendwie angreifen, ohne einen Vorwand zu haben - deswegen die Debatten mit polnischer Regierung. Wenn man mich nicht durchläßt habe ich eine Abkühlung der diplomatischen Beziehungen. Da macht aber die Politik Polens exakt das was man nicht erwartet hat, sie zeigt sich der Idee offen. Und dann der plötzliche Tod von Piludski und dann der Radiosender in Gleiwitz, wo die polnischen Banditen - die niemals polnisch gesprochen haben, den Radiosender in Gleiwitz überfallen haben.
Turon! So wie Du das darstellst klingt das sehr logisch und in sich schlüssig.
Nur darfst Du bei dieser Geschichte nicht ganz die Zeitachse außen vor lassen.
Jozef Pilsudski wurde 1867 geboren und verstarb 1935. Und der Sender Gleiwitz wurde im September 1939 überfallen. Da liegen doch sage und schreibe 4 Jahre dazwischen.
Der Danziger Korridor war frühestens 1938, eher 1939 ein Thema und damit war Pilsudski schon drei Jahre tot.
Damit wäre die Sache eine nochmalige Betrachtung wert.:-)
Natürlich mußte man es gleich mit dem direkten Angriff auf Warschau und Zivilbevölkerung vergelten..
Ãœber das Drama danach brauchen wir uns nicht unterhalten. Jeder Terror gegen Zivilisten ist feige und ein Verbrechen.
Wenn man selber nicht öffentlich als Kriegsbeginner weltweit gelten will, oder sich Hilfe erhofft, läßt man sich durch unglückliche Umstände provozieren, es darf nur nicht, wie eine Provokation aussehen.
Absolut einverstanden!
Aber mit dieser Sichtweise sollte man alle größeren historischen Ereignisse bzw. Umwälzungen oder Kriege sehen.
Da ist man manchmal richtig platt und der offenstehende Mund will einem fast nicht mehr zu gehen.
Es muß nur dramatisch genug sein - und lange leuchten - auch muß es eine Anzahl von Opfern geben.
Wenn Du nur wüßtest wie Recht Du hast.
Was die Amis aktuell machen, ist ein Versuch auf den Patriotismus zu setzen.
Ja da können wir uns wirklich eine Scheibe abschneiden.
Das habe ich an den Amerikanern immer bewundert. Wenn es darauf ankommt fangen sie nicht an zu lamentieren sondern versuchen das Problem so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Ich meine jetzt die amerikanischen Bürger.
Der Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbour war die Tatsache, daß Japaner nirgendwo Zugang zum Erdöl hatten - die Amis haben es einfach blockiert.
Genau wie dem beim Affen und dem Stöckchen.
Zumal Japan ein wichtiger Handelspartner USA ist und die Japaner
doch sehr nachtragend sind.
Nachtragend ist Amerika auch, leider. Kommt wahrscheinlich wegen Hollywood und den vielen alternden Schauspielern dort. ;-)
mfG
nereus
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Noch mal klärend: (Fett ist die Antwort):
>Hallo Turon!
>Du schreibst: Ich meinte eben mit ganz einfach - daß man so getan hat, als ob alles purer Zufall gewesen ist. Man nimmt einen Stock geht damit ins Zoo, und versucht eben die Affen zu reizen.
>Danke das Du nochmal darauf antwortest. Ich war mir nicht sicher wie Du es letztlich gemeint hattest. Ich hatte wohl schon die richtige Ahnung, dachte mir aber - hake lieber noch mal nach, vielleicht reagiert er nochmal.
>Das war jetzt praktisch eine Art Spätzündung. ;-)
Ja in etwa - ich habe den Link verloren - zum Thread, dan habe ich es vergessen.
>.. er sprach damals mit Pilsudski und forderte damals von ihm doch den berühmten Korridor nach Rußland. Pilsudski hat hat sich für Hitler selbstverständlich gegen die Politiker Polens gestellt und versuchte mit Hitler Busenfreund zu werden - und gerade Pilsudski hatte den vollen Durchblick mit wem er sich messen kann und mit wem nicht... Meine Großmutter erzählte mir nur der damalige Staatschef Polens eben J.Pilsudski wollte mit Hitler auf Schmusekurs und wollte ihm den Durchmarsch gewähren. Nun damit durfte Hitler überhaupt nicht gerechnet haben - und was passiert als Nächstes? Der Pilsudski stirbt plötzlich. Der Sachverhalt wird klar, was da abging, wenn Du bedenkst, daß Rußland keine 2,5 Wochen später ebenfalls in Polen einmarschiert worden war.
>Hochinteressanter Aspekt den Du da bringst. Allerdings wären für das plötzliche Ableben Pilsudskis auch noch andere Gründe denkbar.
Ja sicher. Beispielsweise durfte es dem Genossen Stahlin nicht gefallen
haben, daß Polen und Deutschland vermeintliche Freunde werden.
Wir wissen ja - sehr wohl, wer da netterweise den Polen bei den Streitigkeiten Polens mit Rußland geholfen hat. Die Geschichtbücher Polens sprachen zwar,
von irgendeinem Priester der die Polen motiviert hat. Doch Geschichte wird
auch via Erzählungen geholfen. Man hat uns auch beigebracht, das Onkel Josef
damals den Polen die Freiheit schenkte.:):)
Polen galt jahrunderte lang als die Wall zwischen Ost und West und zwar vor der Teilung. Danach wurde sie eine Pufferzone für alle Konflikte. Und ist es bis heute immer noch - weil es keinen Sinn hat Kriegszerstörung in eigenem Land
in Kauf zu nehmen. Die Umstände des Todes von Pilsudski sind eigentlich ungeklärt. Ebenso wie etliche Todesfälle der polnischer Offiziere in Rußland,
sowie ehemaliger hochranginger Offiziere ebenfalls in den Westen.
Dazu zählt der rätselbehafteter Absturz von General Sikorski, über Giblartar.
Die BlackBox oder Informationen darüber werden ebenso gehütet, wie die Umstände des Todes von Kennedy. Man hat sich darauf geeinigt erst 50 Jahre nach dem Krieg
die Ereignisse durchzuläuchten, doch seit dem Polen kapitalistisch wurde, hat man sich eher der Aufklärung in Rußland gewidmet. Auch ein Weg um die Ã-ffentlichkeit nicht mit harter Wahrheit zu konfrontieren.
Wie es genau ist - weiß kein Mensch, bis auf die Elite.
Worauf ich konkret hinauswill: Polen hat sich damals als Europa verstanden und
war bemüht sich von Rußland fern zu halten. Ich nehme an, daß auf dem diplomatischen Wege, es unangenehm wurde für Hitler sich mit Polen einzulassen,
genauso wenig konnte es den Russen passen. Auch im Lande selbst, hatte Pilsudski jede Menge Feinde. aber darum geht es nicht:
Die Frage ist immer, wer in so einem großangelegten Spiel sich bestens zu positionieren vermag, und wer daran glauben muß.
Die Wahrscheinlichkeit, daß der plötzliche Tod von Pilsudski, kein natürliches Ableben war, gewinnt in Anbetracht der Machtspiele zwischen Polen/Deutschland,
Deutschland/UdSSR, Polen/UdSSR und der internationalen Absprachen die auch geheim waren - hier die Absprache Hitler/Stahlin doch leider weiß ich nicht wann diese Vereinbarung getroffen wurde - man geht eben von 1936 bereits aus,
und anbetracht der Tatsache, daß Polen sich später mit Franzosen und Engländern
in niemals erfüllter Allianz befanden und Hitler später einen Nichtangriffspakt mit Stahlin einging (wie denn sonst ist es erklärbar, daß sich Rußland und Deutschland im September 1939 Polen geteilt haben und Rußland angesichts der Fortschritte der Deutschen später gegen Frankreich und später England nicht gerührt hat) ist aus meiner Sicht, die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß Hitler
im Osten freie Rücken gesucht hat. Das war kaum zu übersehen.
Was anschließend kam ist ja bestens bekannt. Polen war kleiner Fisch.
Die verbesserte Situation der Beziehungen mit der Deutschen mit Rußland,
haben die Ängste Hitlers beseitigt. Er schlug Sthalin vor, er bekommt Ostpolen
auf den silbernen Tablett serviert und dafür wird Deutschland sich nicht gegen
Rußland aggressiv verhalten - was auch bis 1941 auch der Fall war.
Wer nun mal anschließend den Pilsudski - der sich aus meiner Sicht bestens
in diesem Politzyrkus verhalten hat - beiseite geschafft hat, spielt an sich
keine Rolle. Es konnten die Russen sein, es konnten die deutschen gewesen sein, und das konnten auch einige gewesen sein - die anderen Einfluß gehabt haben.
Es passieren auf der Welt soviele unerklärliche Dinge, daß man am Ende sich
doch gar nicht fragt, wer eine Schlüsselfigur in welchem Spiel war.
De facto: wenn man in einem Spiel die Dame vom Schlachtfeld fegt, hat am Ende die besseren Karten eigene Interessen wahrzunehmen. Ebenfalls ist der Tod von Lehnin äußerst brisant, wie auch der Tod von Kennedy wesentlich später.
Und wenn man sich die Frage stellt, warum die Leute eliminiert wurden, und wer
dafür kassiert, oder die Macht erlangt, wird spätestens dann der Verdacht
aussagekräftig.
Dieser Thread ist ja prinzipiell voll davon.
>Denn welchen Sinn macht dieses Attentat für Hitler wenn er sowieso freien Durchgang bekommen hätte? Der polnische Regierungschef muß ja nicht gerade von Hitler begeistert gewesen sein, aber er könnte aus der Not eine Tugend gemacht haben.
Für Polen wäre es Zeitgewinn eventuell - für Hitler ging es um die Rückendeckung. Ebenso galt das gleiche für Rußland: Es ging prinizipiell um Zeitgewinn. Auch die Besetzung der ehamlig russischer Gebiete hatte eine
Bedeutung, weil es quasi geschenkt wurde.
Da gibt es auch auf dem Rückweg auch noch diverse Geschichten.
Polen wollte die Hauptstadt vor dem Einmarsch der Russen befreien - bzw. besser gesagt - den Angriff der russischer Armee auf damals besetzes Warschau - Hilfe zu leisten. Überlege mal: wenn Du mitten im aufstand bist, kannst Du keine zuverlässige Verteidigungslinie bieten. Was machten die Russen? sie warteten
so lange mit den Angriff bis der Aufstand niedergeschlagen wurde. Erst dann
hat man sich großzügigerweise dazudurchrungen Warschau anzugreifen, obwohl es
wesentlich einfacher war, es mitten im Auftsand zu tun. Josef wollte eben - zum zweiten mal den Polen die Freiheit schenken, aber ganz alleine. Dafür sollten sie später eben mal den Sozialismus beitreten.
Lieber ein Arrangement mit dem übermächtigen Deutschland als auf Konfrontationskurs gehen. Das wäre doch viel logischer.
>So wie General Jaruzelski eben damals selbst die Sache in die Hand genommen hat und nicht wartete bis Moskau eine Entscheidung fällte.
>(Aber das ist ja auch schon wieder ein sehr komplexes Thema welches wir schon mal kurz angerissen hatten)
Ja - prinzipiell läuft aufs selbe hinaus. Schadensbegrenzung eben.
>Warum soll ich den einen"Freund" beseitigen wenn er mir Hilfestellung leistet, auch wenn diese Hilfe nur aus der Not heraus geboren ist.
Zum Teil aus puren Opportunismus: es lohnt sich besser den Verrat des schwachen Freundes auszuüben, und dem großen Kaiser, auf den dem es ankommt
etwas in den Rachen zu schieben, womit er sich zufrieden gibt. Hilter hat sich
mit Polen Zeit gekauft, Europa zu erobern, und mit den neuen Ressourcen insgesamt und mit freien Rücken in Westen und Süden bequem einen Krieg gegen Rußland zu führen. Die wesentliche Motivation einer Kriegsführung liegt im Nachschub. Das schlessische Industriezentrum mit Stahlproduktion war die Nachschubquelle genauso wie Ruhrgebiet. Nehme die mal die ehemalige Karte Deutschlands ud markiere Dir die strategisch wichtige Quellen.
Verteidigen aus eigener Kraft, auf mindestens zwei Fronten? Keine Chance.
Also hat man einen Zwischenweg gefunden. Dafür lohnte sich schwache Freunde zu verraten, die Karten neu zu verteilen.
>Diese Unterwürfigkeit vieler Staatschef gegenüber einem übermächtigen Gegner kann man doch heute allerorts antreffen. Da mache ich aus meinem Feind doch lieber gleich einen Freund. So vermeide ich unnötige Streitereien bei denen ich sowieso den kürzeren ziehen würde.
Eben. Wenn man einen nicht besiegen kann, verbindet man sich mit ihm.
Solange es eben Sinn macht. Der zweite Weltkrieg - wenn Du so willst
ist ein Paradebeispiel davon.
> Und hier wird diese eine Frage eindeutig klar: Wenn Pilsudski damals sich um
>Frieden mit Hitler bemüht hat, aber Hitler wiederum ebenfalls mit Stalin über Polen nachgedacht hat wird doch klar. Die Ã-ffentlichkeit schaut zu, also kann ich nicht irgendwie angreifen, ohne einen Vorwand zu haben - deswegen die Debatten mit polnischer Regierung. Wenn man mich nicht durchläßt habe ich eine Abkühlung der diplomatischen Beziehungen. Da macht aber die Politik Polens exakt das was man nicht erwartet hat, sie zeigt sich der Idee offen. Und dann der plötzliche Tod von Piludski und dann der Radiosender in Gleiwitz, wo die polnischen Banditen - die niemals polnisch gesprochen haben, den Radiosender in Gleiwitz überfallen haben.
>Turon! So wie Du das darstellst klingt das sehr logisch und in sich schlüssig.
>Nur darfst Du bei dieser Geschichte nicht ganz die Zeitachse außen vor lassen.
>Jozef Pilsudski wurde 1867 geboren und verstarb 1935. Und der Sender Gleiwitz wurde im September 1939 überfallen. Da liegen doch sage und schreibe 4 Jahre dazwischen.
Ja - ich denke jedoch - daß die Absprachen bereits klar in Vorfeld erwogen worden sind, und man suchte einen Weg. Die Sache mit dem Korridor wurde kaum unmittelbar davor besprochen - glaube ich nicht daran. Sie wurde bereits
in Vorfeld längst debatiert - eine Kriegsvorbereitung wo die Rohstoffe und Nachschubsicherheit organisiert werden muß erfordert konsequenter Planung.
>Der Danziger Korridor war frühestens 1938, eher 1939 ein Thema und damit war Pilsudski schon drei Jahre tot.
>Damit wäre die Sache eine nochmalige Betrachtung wert.:-)
> Natürlich mußte man es gleich mit dem direkten Angriff auf Warschau und Zivilbevölkerung vergelten..
>Ãœber das Drama danach brauchen wir uns nicht unterhalten. Jeder Terror gegen Zivilisten ist feige und ein Verbrechen.
Aber beeindruckend und angsteinflüssend. Scheinbar hat diese Demonstration der Macht anscheinend auf die allianzpartner Polens Wirkung gezeigt.
Oder glaubt denn einer im Ernst, daß der Angriff auf einen Sender gleich als Kriegserklärung gilt?
> Wenn man selber nicht öffentlich als Kriegsbeginner weltweit gelten will, oder sich Hilfe erhofft, läßt man sich durch unglückliche Umstände provozieren, es darf nur nicht, wie eine Provokation aussehen.
>Absolut einverstanden!
>Aber mit dieser Sichtweise sollte man alle größeren historischen Ereignisse bzw. Umwälzungen oder Kriege sehen.
>Da ist man manchmal richtig platt und der offenstehende Mund will einem fast nicht mehr zu gehen.
Ja - es macht Eindruck und Angst.
> Es muß nur dramatisch genug sein - und lange leuchten - auch muß es eine Anzahl von Opfern geben.
>Wenn Du nur wüßtest wie Recht Du hast.
> Was die Amis aktuell machen, ist ein Versuch auf den Patriotismus zu setzen.
>Ja da können wir uns wirklich eine Scheibe abschneiden.
Mit dem letzten Satz bin ich nicht ganz einverstanden. Der Patriotismus
ist gut, solange es nicht zu Fanatismus wird. Und entscheidend hier ist, daß
Volk sollte die geschichte eigenes Landes ebend sehr kritisch betrachten, die
Vor- und auch die Nachteile. Nur so lernt man für die Zukunft.
Der überschwängliche Patriotismus ist der Schlüssel zur Massenhysterie, die
zu so etwas wie Faschismus produziert. Da kann man auch einigen sehr leicht verkaufen, was nun moralisch und unmoralisch ist, die Erfahrung haben die Amis allerdings bisher kaum gemacht, das steht deren noch bevor - und ich finde -
es ist schon zum auf die Palme gehen, daß man nicht erwähnt, daß man den Krieg mit Japan mit Abwurf der Atombomben in der schwächsten Phase der Japaner
beendet hat. Die Opfer dieser Atombomben tragen die Konsequenzen nämlich bis heute.
>Das habe ich an den Amerikanern immer bewundert. Wenn es darauf ankommt fangen sie nicht an zu lamentieren sondern versuchen das Problem so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Ich meine jetzt die amerikanischen Bürger.
Aus der Not eine Tugend zu machen, ist nun mal nicht jedermanns Sache.
> Der Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbour war die Tatsache, daß Japaner nirgendwo Zugang zum Erdöl hatten - die Amis haben es einfach blockiert.
>Genau wie dem beim Affen und dem Stöckchen.
> Zumal Japan ein wichtiger Handelspartner USA ist und die Japaner
>doch sehr nachtragend sind.
>Nachtragend ist Amerika auch, leider. Kommt wahrscheinlich wegen Hollywood und den vielen alternden Schauspielern dort. ;-)
Na ja - solange sie dann ihre Rentenalter in weißen Haus verbringen, oder zu Callboys mutieren, da kann man ja darüber noch lachen, aber stelle Dir doch mal vor, sie bekommen so etwas wie unseren größten Fehler der Geschichte.
Dann hat die Welt wahrhaftig nicht mehr zu lachen.
Der Patriotimus ist sicherlich eine Tugend, aber nur unter der Vorbehalt,
daß man sich nicht etwa in Siegen verliebt. Man muß auch über die Fehlentscheidungen der eigener Nation voll in Bilde sein - doch das
liegt nicht im Interesse der Machthaber. Und das bekommt man nicht
immer in der Schule beigebracht. Und schon gar nicht beim Saddam klatschen.
Ohne den wahren Hintergrund solcher Aktion zu verstehen.
Ich habe mich neuerdings mit einem Ami unterhalten, und er fand meine
Anmerkung, daß es nicht fair ist auf Spatzen mit Uranmunition
gar nicht lustig - er meinte Amerika hat keine Wahl. Die Welt hat sie
dazu gewungen Polizisten zu spielen. Das ist schon heftig, wenn Dir
so etwas ein College Typ erzählt, der die Geschichte perfekt kennt.
Und macht sehr nachdenklich.
Servus. Und Gruß von Turon.
>mfG
>nereus
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