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Bekehren will ich dich zu gar nichts, denn wir sind ja hier nicht in der Kirche.

Urschuld_

Wenn du keine Urschuld zu bestreiten hast, dann bist du ein glücklicher Mensch. Bei mir ist die Sachlage leider ein klein wenig anders. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und habe statistisch gesehen noch 43 Jahre zu leben, wenn man von einer Lebenserwartung von 72 Jahren ausgeht. Um einigermaßen vernünftig über die Runden zu kommen, brauche ich ca. 40 000 Mark im Jahr. Das sind bis zu meinem Lebensende nach heutigem Geldwert 1 720 000 DM. Falls es mir aber vergönnt sein sollte einmal eine Familie zu gründen und zwei Kinder zu zeugen, erhöht sich diese Summe dementsprechend. Erst wenn mein Vermögen diese Summe, die ich mir selbst schuldig bin, überschreitet, habe ich mich von einem Schuldner zu einem Gläubiger entwickelt. Jedenfalls solange wie der Staat den Geldwert einigermaßen stabil hält und das tat er im Zeitraum von mehreren Generationen eigentlich noch nie...

Warum kann die gesamte vorhandene Nachfrage nicht ausreichen um alles vorhandene Angebot vom Markt zu nehmen? Weil Angebot und Nachfrage niemals zur gleichen Zeit aufeinanderfallen. Ich bekomme beispielsweise an jedem 25. des laufenden Monats den Lohn für den vorangegangenen Monat. Bei den meisten Berufsgruppen wird es ähnlich sein, mit Ausnahme der Beamten, denn die bekommen Anfang des Monats ihre Kohle für den laufenden Monat, aber ich will jetzt nicht hetzen. Bis zu dem Zeitpunkt an dem das Angebot auf die Nachfrage trifft, muß das Angebot ( die Produktion) vorfinanziert werden, diese Vorfinanzierung kostet Geld, welches für Löhne dann nicht mehr zu Verfügung steht, vorausgesetzt der Unternehmer möchte keine Verluste erleiden und das ist ja wohl das Minimalziel einer Unternehmung.

Gruß b.


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nach wie vor glaube ich nicht (und das willst du doch offenbar sagen), daß die Vorfinanzierung der Produktion nur im Kreditwege möglich ist.

Es ist zwar vollkommen richtig, wenn du sagst:

>>Bis zu dem Zeitpunkt an dem das Angebot auf die Nachfrage trifft, muß das Angebot ( die Produktion) vorfinanziert werden, diese Vorfinanzierung kostet Geld, welches für Löhne dann nicht mehr zu Verfügung steht, vorausgesetzt der Unternehmer möchte keine Verluste erleiden und das ist ja wohl das Minimalziel einer Unternehmung.

und es ist auch richtig, daß der Unternehmer für diese Vorfinanzierung genügend Kapital benötigt, weil er eben sonst, wie du sagst, keine Löhne bezahlen könnte. Daraus folgt aber nicht notwendigerweise, daß dieses Kapital nur im Kreditweg beschafft werden könnte. Man hat diese ganze Problematik übrigens in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts - insbesondere in Wien - gründlich durchdacht (v. Hayek, vor allem aber das großartige und sogar leicht lesbare Buch von R. v. Strigl,"Kapital und Produktion", das im Philosophia-Verlag 1982 wieder herausgekommen ist).

Grüße
G.



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Falls du glaubst, daß eine Vorfinanzierung umsonst zu haben ist, solltest du dich beim Systemfehler-Forum anmelden. Da gibt es noch mehr solcher Phantasten.

Gruß b.

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