ManfredF
12.07.2001, 10:35 |
Meldung am Morgen von JÜKÜ Thread gesperrt |
Geschrieben von JÜKÜ am 12. Juli 2001 10:21:44:
Eine von der ARD in Auftrag gegebene Studie hat ergeben,
dass sich die Waren, die seit Frühjahr in Euro
ausgezeichnet sind, um durchschnittlich 4,4% verteuert
haben. Am deutlichsten stiegen die Preise bei Lebensmitteln.
Sprecher des deutschen Einzelhandels betonten
hingegen, der Wettbewerbsdruck würde keine
Preiserhöhungen zulassen.
Pedro Solbes, EU-Kommissar für geldpolitische Angelegenheiten, äußerte gestern seine
Bedenken hinsichtlich des schwachen Euro, der die Fundamentaldaten nicht reflektiere. Didier
Reynders, der Vorsitzende der 12 Finanzminister der Eurogruppe schloss sich den Aussagen
an.
Gestern waren im Markt Spekulationen aufgekommen, die US-Regierung könnte sich von ihrer
Politik des starken Dollars abwenden. Aus dem US-Finanzministerium wurde dies jedoch dementiert.
Der italienische Wirtschaftsminister Tremonti erwartet
für 2001 eine Defizitquote von 2,5-2,6% des BIP und
damit mehr als im Stabilitätspakt vorgesehen.
Der griechische Finanzminister Papandoniou übt harsche
Kritik an der EZB und ihrer „überzogen restriktiven“
Geldpolitik. (Seit April hatte es praktisch keine
geldpolitischen Empfehlungen aus den Reihen der EU-Finanzminister
mehr gegeben)
Sprecher der US-Notenbank lehnten Kommentare zu
den Gerüchten ab, die Fed würde aufgrund der Situation
in Argentinien eine Notfallsitzung einberufen.
Das US-Finanzministerium bekräftigt sein Festhalten an
der Politik des starken Dollars.
Die Ratingagentur Moody’s weist in ihrem Jahresbericht
auf den Abwärtsdruck beim japanischen Rating für
Staatsschulden hin. Die gegenwärtige Bewertung sei
Ausdruck für die starken Fiskalungleichgewichte.
Die australische Notenbank hat heute Nacht angeblich
zu Gunsten des Austral-Dollars interveniert und damit
ein Abrutschen unter die 0,50 USD-Marke verhindert.
Finanzminister Cullen: die Schwäche des Neuseeland-Dollars
begrenzt den Zinssenkungsspielraum.
Die europäischen Rentenmärkte haben gestern von den Sorgen über die Entwicklung in den
Emerging Markets, die eine „Flucht in die Qualität“ bewirken und dem steigenden Euro profitiert.
Die Lateinamerikanischen Finanzmärkte wurden gestern von der steigenden Sorge vor
einer Finanzkrise in Argentinien erschüttert. Stark gestiegene Refinanzierungskosten hatten am
Dienstag die Sorge verstärkt, das unter einer fast dreijährigen Rezession leidende Land könnte
zahlungsunfähig werden. Die Verunsicherung über die Liquiditätslage hat am Mittwoch die
argentinischen Zinsen weiter drastisch steigen lassen. Der Tagesgeldsatz im Interbankenmarkt zog
auf 35 % nach noch 20 % zum Vortagesschluss an. Der Risikoaufschlag argentinischer
Staatsanleihen gegenüber US-Treasuries stieg auf 1300 Bp, ein Niveau das dem der Türkei oder
Rußland entspricht. Aus gut informierten Quellen hieß es, der IWF sei nicht zur Vergabe weiterer
Mittel bereit, Argentinien müsse seine Probleme selbst lösen. Der argentinische Wirtschaftsminister
Domingo Cavallo erklärte hierzu gestern, ein ausgeglichener Haushalt könne durch den Kampf gegen
Steuervermeidung, gegen die Schattenwirtschaft, gegen politische Ausgaben und Ineffektivität
erreicht werden.
Die Nervosität bezüglich Argentinien übertrug sich gestern auch auf andere
Lateinamerikanische Länder. Der Brasilianische Real verlor im frühen Handel deutlich an Boden.
USD-BRL handelte zuhöchst bei 2,5700 BRL. Zum Handelsschluss erholte sich die Kursrelation
wieder auf Werte um 2,5000 BRL. Auch der Chilenische Peso gab deutlich nach. Sogar Mexiko, das
normalerweise aufgrund der engen Handelsanbindung an die USA von negativen Entwicklungen in
Lateinamerika weitgehend unberührt bleibt, zeigte Reaktionen. USD-MXN stieg von rund 9,1500 MXN
gestern auf 9,3460 MXN in der Spitze. Auch bei den osteuropäischen Währungen setzte sich der
Abwärtstrend gestern teilweise noch fort. Der polnische Zloty kletterte im frühen europäischen
Handel bis auf 3,9000 PLN erholte sich dann aber auf ca. 3,8000 PLN. Auch der Ungarische Forint
gab noch einmal leicht nach und handelt heute Morgen bei 257,00 HUF.
Eine Quelle im IWF bezeichnet die Situation in Argentinien
als „extrem gefährlich“. Es sei kaum Hilfestellung
von außen möglich; über die Vergabe neuer IWF-Kredite
werde noch nicht nachgedacht.
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Baldur der Ketzer
12.07.2001, 11:26
@ ManfredF
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Re: Das große Abkassieren steht bevor, mit Staatsanwalt und Steuerfahnder |
>Domingo Cavallo erklärte hierzu gestern, ein ausgeglichener Haushalt könne durch den Kampf gegen
>Steuervermeidung,.........
>erreicht werden.
Hallo, zusammen,
ich komme zurück auf den interessanten Beitrag von Andre´(70538)und die Meldung von gestern, wonach es Ziel der Bundesregierung sei, die Wirtschaftskriminalität stärker zu bekämpfen.
Wir haben ja schon die Infos lesen können, wonach jetzt Prüfer unangemeldet einfallen dürfen ohne jeglichen verdacht, und daß Eichel die Handygeier absurd hochrechnet.
Alles zusammen steht doch in einem Kontext.
Die Wirtschaftskriminalität, was ist das? Die einen sehen darunter den bösen fiesen fetten Bonzen mit dem dicken Geldkoffer, der auf seiner Yacht in Monte Carlo die fetten Geschäfte durchzieht und den Volkskörper bescheißt.
Die anderen sehen darin alle Facetten von Versicherungsbetrug bis hin zu Mitarbeiterdiebstahl.
Und wieder andere sehen darin die berühmten Anlagehaie und DRücker.
Was ist nun der Normzweck des gesetzes?
Neuerdings wird ja ein nachträglich so bezeichneter Gestaltungsmißbrauch (42 AO) bereits strafrechtlich inkriminiert.
Früher galt noch das Richterrecht, wonach es dem Bürger freistünde, im Rahmen der Gesetze die für ihn günstigste Sachverhaltsgestaltung zu wählen.
Jetzt greift man dort vorbei und stellt jegliches Abweichen von der geduldeten Norm der Verwaltung unter Strafe (ich muß das mal klarstellen: in Richtlinien wird die Rechtsauffassung des Amtes festgelegt, die aber mit dem tatsächlichen Recht nicht übereinstimmen muß, sie bindet Gerichte NICHT, auch den Bürger nicht, nur die Verwaltung - manchmal wird gezielt zum Rechts-"bruch" aufgerufen durch sog. Nichtanwendungserlasse von unangenehmen Urteilen).
Da ist ein Rohr verstopft und der DRuck wächst und wächst, bis die Schei..... irgendwo mal ausbricht.
Ein wunderschöner Zusammenhang, den man da konstruiert und den Bürgern langsam infiltriert:
- die bösen Geldwäscher
- die bösen Wirtschaftskriminellen, die ihre Bilanzen fälschen, indem sie die Bestände wertmäßig zu niedrig ansetzen (setzen sie zu hoch an, begehen sie Kreditbetrug, nur mal so nebenbei)
- die bösen Geld-aus-dem-Land-Schmuggler, die die Ursache sind, warum die Steuern so hoch sind
das ist doch synonym für Republikflucht und Ausbeutertum.
Ich weiß, daß die Bundeshauptstadt in Berlin sein MUSS.
Denn die Hauptstadt der Deutschen Demokeratischen Republik war auch Berlin.
Und so kommt zusammen, was überwunden geglaubt schien.
Beste Grüße vom Baldur
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Turon
12.07.2001, 11:32
@ Baldur der Ketzer
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Honecker sagte dazu |
die letzte Schlacht gegen den Kapitalismus - wird auf jeden Fall auf feindlichen (oder kapitalistischen) Terrain statt finden.
Wie Recht er hatte.:)
>
>>Domingo Cavallo erklärte hierzu gestern, ein ausgeglichener Haushalt könne durch den Kampf gegen
>>Steuervermeidung,.........
>>erreicht werden.
>
>Hallo, zusammen,
>ich komme zurück auf den interessanten Beitrag von Andre´(70538)und die Meldung von gestern, wonach es Ziel der Bundesregierung sei, die Wirtschaftskriminalität stärker zu bekämpfen.
>Wir haben ja schon die Infos lesen können, wonach jetzt Prüfer unangemeldet einfallen dürfen ohne jeglichen verdacht, und daß Eichel die Handygeier absurd hochrechnet.
>Alles zusammen steht doch in einem Kontext.
>Die Wirtschaftskriminalität, was ist das? Die einen sehen darunter den bösen fiesen fetten Bonzen mit dem dicken Geldkoffer, der auf seiner Yacht in Monte Carlo die fetten Geschäfte durchzieht und den Volkskörper bescheißt.
>Die anderen sehen darin alle Facetten von Versicherungsbetrug bis hin zu Mitarbeiterdiebstahl.
>Und wieder andere sehen darin die berühmten Anlagehaie und DRücker.
>Was ist nun der Normzweck des gesetzes?
>Neuerdings wird ja ein nachträglich so bezeichneter Gestaltungsmißbrauch (42 AO) bereits strafrechtlich inkriminiert.
>Früher galt noch das Richterrecht, wonach es dem Bürger freistünde, im Rahmen der Gesetze die für ihn günstigste Sachverhaltsgestaltung zu wählen.
>Jetzt greift man dort vorbei und stellt jegliches Abweichen von der geduldeten Norm der Verwaltung unter Strafe (ich muß das mal klarstellen: in Richtlinien wird die Rechtsauffassung des Amtes festgelegt, die aber mit dem tatsächlichen Recht nicht übereinstimmen muß, sie bindet Gerichte NICHT, auch den Bürger nicht, nur die Verwaltung - manchmal wird gezielt zum Rechts-"bruch" aufgerufen durch sog. Nichtanwendungserlasse von unangenehmen Urteilen).
>Da ist ein Rohr verstopft und der DRuck wächst und wächst, bis die Schei..... irgendwo mal ausbricht.
>Ein wunderschöner Zusammenhang, den man da konstruiert und den Bürgern langsam infiltriert:
>- die bösen Geldwäscher
>- die bösen Wirtschaftskriminellen, die ihre Bilanzen fälschen, indem sie die Bestände wertmäßig zu niedrig ansetzen (setzen sie zu hoch an, begehen sie Kreditbetrug, nur mal so nebenbei)
>- die bösen Geld-aus-dem-Land-Schmuggler, die die Ursache sind, warum die Steuern so hoch sind
>das ist doch synonym für Republikflucht und Ausbeutertum.
>Ich weiß, daß die Bundeshauptstadt in Berlin sein MUSS.
>Denn die Hauptstadt der Deutschen Demokeratischen Republik war auch Berlin.
>Und so kommt zusammen, was überwunden geglaubt schien.
>
>Beste Grüße vom Baldur
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Dieter
12.07.2001, 12:23
@ Baldur der Ketzer
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Re: Das große Abkassieren steht bevor, mit Staatsanwalt und Steuerfahnder |
Hallo Baldur,
danke für Deine klaren und immer wieder ermahnenden Worte, dem nichts hinzuzufügen ist.
Man neigt dazu, die Augen zu verschließen, weil einem sonst zu viel Lebensfreude genommen wird.
Gruß Dieter
>
>>Domingo Cavallo erklärte hierzu gestern, ein ausgeglichener Haushalt könne durch den Kampf gegen
>>Steuervermeidung,.........
>>erreicht werden.
>
>Hallo, zusammen,
>ich komme zurück auf den interessanten Beitrag von Andre´(70538)und die Meldung von gestern, wonach es Ziel der Bundesregierung sei, die Wirtschaftskriminalität stärker zu bekämpfen.
>Wir haben ja schon die Infos lesen können, wonach jetzt Prüfer unangemeldet einfallen dürfen ohne jeglichen verdacht, und daß Eichel die Handygeier absurd hochrechnet.
>Alles zusammen steht doch in einem Kontext.
>Die Wirtschaftskriminalität, was ist das? Die einen sehen darunter den bösen fiesen fetten Bonzen mit dem dicken Geldkoffer, der auf seiner Yacht in Monte Carlo die fetten Geschäfte durchzieht und den Volkskörper bescheißt.
>Die anderen sehen darin alle Facetten von Versicherungsbetrug bis hin zu Mitarbeiterdiebstahl.
>Und wieder andere sehen darin die berühmten Anlagehaie und DRücker.
>Was ist nun der Normzweck des gesetzes?
>Neuerdings wird ja ein nachträglich so bezeichneter Gestaltungsmißbrauch (42 AO) bereits strafrechtlich inkriminiert.
>Früher galt noch das Richterrecht, wonach es dem Bürger freistünde, im Rahmen der Gesetze die für ihn günstigste Sachverhaltsgestaltung zu wählen.
>Jetzt greift man dort vorbei und stellt jegliches Abweichen von der geduldeten Norm der Verwaltung unter Strafe (ich muß das mal klarstellen: in Richtlinien wird die Rechtsauffassung des Amtes festgelegt, die aber mit dem tatsächlichen Recht nicht übereinstimmen muß, sie bindet Gerichte NICHT, auch den Bürger nicht, nur die Verwaltung - manchmal wird gezielt zum Rechts-"bruch" aufgerufen durch sog. Nichtanwendungserlasse von unangenehmen Urteilen).
>Da ist ein Rohr verstopft und der DRuck wächst und wächst, bis die Schei..... irgendwo mal ausbricht.
>Ein wunderschöner Zusammenhang, den man da konstruiert und den Bürgern langsam infiltriert:
>- die bösen Geldwäscher
>- die bösen Wirtschaftskriminellen, die ihre Bilanzen fälschen, indem sie die Bestände wertmäßig zu niedrig ansetzen (setzen sie zu hoch an, begehen sie Kreditbetrug, nur mal so nebenbei)
>- die bösen Geld-aus-dem-Land-Schmuggler, die die Ursache sind, warum die Steuern so hoch sind
>das ist doch synonym für Republikflucht und Ausbeutertum.
>Ich weiß, daß die Bundeshauptstadt in Berlin sein MUSS.
>Denn die Hauptstadt der Deutschen Demokeratischen Republik war auch Berlin.
>Und so kommt zusammen, was überwunden geglaubt schien.
>
>Beste Grüße vom Baldur
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