R.Deutsch
12.07.2001, 20:04 |
Gold als Beleihungsgrundlage. JochenThread gesperrt |
Jochen schreibt:
Kurz noch: Das ist dann auch das"Wertvolle" am Golde, daß es immer und sofort beliehen werden kann, im Gegensatz zu verderblichen oder abnutzbaren Gütern.
Gold ist also ein höchst flexibler, problemlos beleihbarer Gegenstand.
Na also - und man kann notfalls auch gleich direkt damit bezahlen, sich also den Zwischenschritt über die Beleihung ersparen.
Gruß
R.Deutsch
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Tofir
12.07.2001, 20:21
@ R.Deutsch
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Gold wird als Zahlungsmittel akzeptiert... |
hab ich selbst als am Rande Beteiligter erlebt, als an einem Sonntag eine (hohe) Anzahlung auf ein Geschäft in Form von einigen Kilo Goldbarren ohne Weiteres akzeptiert worden ist.
Gruss
tofir
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dottore
12.07.2001, 20:57
@ R.Deutsch
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Re: Goldgewichts-Standard = ein Elitär-Instrument und niemals durchsetzbar |
>Kurz noch: Das ist dann auch das"Wertvolle" am Golde, daß es immer und sofort beliehen werden kann, im Gegensatz zu verderblichen oder abnutzbaren Gütern. > Gold ist also ein höchst flexibler, problemlos beleihbarer Gegenstand.
>Na also - und man kann notfalls auch gleich direkt damit bezahlen, sich also den Zwischenschritt über die Beleihung ersparen.
Was heißt denn notfalls?
Entweder Du machst es, weil ein anderer es akzeptiert (es kann aber immer nur Dein direktes Gegenüber sein!). Oder Du machst es, weil es alle akzeptieren (viel eleganter), aber dann brauchst Du wieder einen"Standard", also eine gesetzliche Vorschrift, wonach Gold zu dem konkret angegebenen Gewicht"legal tender" ist.
<font color="FF0000">Was Du willst, geht nicht: Dass alle freiwillig Gold zum immer gleichen Preis akzeptieren. Und zwar zur Kasse und auf Termin! VÃ-LLIG AUSGESCHLOSSEN!</font>
Von mir aus können wir gern Deine libertäre Vorstellung umsetzen (also kein Gesetz). Aber ich werde der erste sein, der mit Dir um den Preis Deines - dann nur noch als Gewicht (!) - vor mir liegenden Goldes feilschen wird.
Und verlass Dich drauf: Ich werde versuchen, möglichst billig an Dein Gold zu kommen, vor allem, wenn Du unter Druck bist (Schulden usw.) und ich der einzige in der Nähe bin, der es Dir abnehmen könnte. Du wirst bluten! Und ich werde Dir das, was Du dringend brauchst (Herztropfen? ;-)) nur gegen soviel Gold überlassen, dass Du die Tropfen dann aber WIRKLICH brauchst!
Abgesehen davon: Mit Tante Emma aus Wanne-Eickel kannst Du das niemals machen! Die braucht irgendetwas"Festes" - eben einen Standard. Die würde doch verrückt - jeden Tag nachschauen, was ist denn ein Goldbarren heute wert, sprich, was kosten denn welche Waren (die mich nur zu 1 % vielleicht interessieren) ausgedrückt in einem Goldgewicht?
Meine Alete 0,0017089 g oder 0,0017098 g?
Dein Goldgewichtsstandard, lieber Freund, ist nichts für kleine Leute. Er wäre etwas für ausgekochte Jungs.
<font color="FF0000">Er ist ein Elitär-Instrument!</font>
Denn nur die Elite würde schnell alle Preise, Kurse, usw. in Goldgewicht rausfinden. Die Masse würde jeden Tag aufs Neue rasiert. So etwas ist in keinem Staat der Welt vorstellbar.
Willst Du einen Goldgewichts-Standard einführen (der gar kein"Standard" wäre), müsstest Du auch gleich alle Staaten, Regierungen, Parlamente, Medien usw. usw. abschaffen.
Das ist zwar libertär konsequent gedacht. Aber totally out of reach!
Gruß
d.,
der darauf hinweisen möchte, dass es solche anarcho-libertären Phasen in der Geschichte durchaus gegeben hat. Und da wurde dann auch"nach Gewicht" gezahlt. Mit ein Grund auch für den Aufstieg der"Kaufmanns- und Handelscliquen".
<font color="FF0000">Aber dass sich selbst die größten Cracks dann irren können, zeigt sehr schön die Mega-Pleite der Medici-Bank: Die haben die Preisrelation zwischen Gold & Silber (jeweils nach Gewicht, was ich vom einen für das andere kriegen konnte, also) falsch eingeschätzt - und hatten fertig. </font>
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Jochen
12.07.2001, 21:39
@ R.Deutsch
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Re: Gold als Beleihungsgrundlage. Jochen |
Hallo Reinhard,
>Kurz noch: Das ist dann auch das"Wertvolle" am Golde, daß es immer und sofort beliehen werden kann, im Gegensatz zu verderblichen oder abnutzbaren Gütern. > Gold ist also ein höchst flexibler, problemlos beleihbarer Gegenstand.
>Na also - und man kann notfalls auch gleich direkt damit bezahlen, sich also den Zwischenschritt über die Beleihung ersparen.
Der Effekt am Beleihen ist doch der Hebel, den ich habe. Mit mehr Eigenkapital bekomme ich mehr Kredit, kann mir also mehr kaufen. Das weiß doch jeder Kaufmann, daß aus der Kasse schlechter finanziert ist als mit Fremdkapital.
Gruß
Jochen (leihct angetüdelt)
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R.Deutsch
12.07.2001, 22:20
@ dottore
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Re: Das ist ja nicht zu glauben |
Dottore schreibt:
Was Du willst, geht nicht: Dass alle freiwillig Gold zum immer gleichen Preis akzeptieren. Und zwar zur Kasse und auf Termin! VÃ-LLIG AUSGESCHLOSSEN!
ich fass es nicht! Im Goldstandard sind 20M immer 7.16g Gold. Das ist ja doch der Witz beim Goldstandard! Der Preis von Gold in Mark ist per Definition festgeschrieben, weil die Reichsbank sich verpflichtet zu diesem Preis Gold zu kaufen und zu verkaufen. Deshalb nimmt jeder freiwillig zu diesem Preis Gold an oder gibt Gold ab. Wenn der Preis abweichen sollte, geht er zur Reichsbank und macht Arbitragegeschäfte (Goldautomatismus)
Gruß
R
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dottore
13.07.2001, 13:02
@ R.Deutsch
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Re: Dankeschön! |
>Wenn der Preis abweichen sollte, geht er zur Reichsbank und macht Arbitragegeschäfte (Goldautomatismus)
Damit hast Du zum ersten Mal laut und deutlich erklärt, dass der Goldpreis von der Parität abweichen kann. Ich kann also mit einem 20 M Goldstück am freien Markt mehr als die im 20 g Goldstück enthaltenen 7,17 g Gold kaufen.
Denn gäbe es keinen feien Markt, gäbe es auch keinen"abweichenden" Preis. Es ist also durchaus möglich für 7,17 g Gold 7,18 g Gold zu kaufen.
Deine mit Verve vertretene Behauptung, niemand würde jemals 7,18 g Gold gegen 7,17 g Gold hergeben, hat sich damit also erledigt.
Danke.
d.
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R.Deutsch
13.07.2001, 15:26
@ dottore
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Re: Bitteschön |
Lieber dottore,
Du schreibst:
>Wenn der Preis abweichen sollte, geht er zur Reichsbank und macht Arbitragegeschäfte (Goldautomatismus)
Damit hast Du zum ersten Mal laut und deutlich erklärt, dass der Goldpreis von der Parität abweichen kann. Ich kann
also mit einem 20 M Goldstück am freien Markt mehr als die im 20 g Goldstück enthaltenen 7,17 g Gold kaufen.
Denn gäbe es keinen feien Markt, gäbe es auch keinen"abweichenden" Preis. Es ist also durchaus möglich für 7,17 g
Gold 7,18 g Gold zu kaufen.
Deine mit Verve vertretene Behauptung, niemand würde jemals 7,18 g Gold gegen 7,17 g Gold hergeben, hat sich damit
also erledigt.
Danke.
d.
Tut mir leid, aber niemand wird 7,18g Gold gegen 7,17 g hergeben. Vielleicht weil die 7,17 g gemünzt sind, aber oberhalb der Prägekosten wird niemand mehr Gold für weniger Gold hergeben - warum denn auch? Er wird sich immer lieber für seine 7,18g bei der Zentralbank Papier geben lassen, denn erst dann macht er ein Geschäft. Er braucht nämlich nur 7,16g abzugeben für 20M, dann sind 0,01g sein Gewinn.
Danke
R.
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Ecki1
14.07.2001, 00:20
@ R.Deutsch
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Der Goldstandard ist eine Option! |
Die Zentralbank schreibt also eine Put-Option auf Gold, was der Einlösegarantie entspricht, und so hat ja auch die Fed Gold-Puts mit Strike 42,xxx USD / oz geschrieben. Wer die Put-Option hält, also Gold besitzt, kann damit machen, was er will: sie gegen Ware zedieren, zu allgemeinen Marktpreisen verkaufen, oder sie bei der Zentralbank ausüben...
Gruss: Ecki
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PuppetMaster
14.07.2001, 01:23
@ Ecki1
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Re: Der Goldstandard ist eine Option! |
>Die Zentralbank schreibt also eine Put-Option auf Gold, was der Einlösegarantie entspricht, und so hat ja auch die Fed Gold-Puts mit Strike 42,xxx USD / oz geschrieben. Wer die Put-Option hält, also Gold besitzt, kann damit machen, was er will: sie gegen Ware zedieren, zu allgemeinen Marktpreisen verkaufen, oder sie bei der Zentralbank ausüben...
>Gruss: Ecki
->zeitwertverfall->schwundgeld
;)
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