R.Deutsch
14.07.2001, 12:09 |
Bitte - wie sieht Dein Geld aus dottore? Thread gesperrt |
Lieber dottore,
nachdem ich sehr präzise beschrieben habe, wie"mein" Geld aussieht, würde mich nun doch mal interessieren, wie"Dein" Geld aussieht, vor allem, was bei Deinem Geld der konkrete Schuldinhalt ist, also wie es definiert wird? Z.B. 10 Mark, oder 10 Martin ist was??
Gruß
Reinhard
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R.Deutsch
14.07.2001, 12:42
@ R.Deutsch
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Re: noch ein Vorschlag |
Hier noch mal knapp ein Vorschlag:
Soviel Bankwettbewerb wie möglich mit der Abschaffung der Zentralbank und mit einem reinen Goldstandard zu kombinieren. Die Verfassung würde lediglich fordern, dass jeder Kreditgeber das Recht hätte, von jedem Schuldner die Bezahlung in Gold zu einer festgelegten Parität zu verlangen. Jede Übertretung dieser Regel würde durch privates und/oder öffentliches Recht streng bestraft werden. Ferner würde die Verfassung jeder Bank, die bestimmte Bedingungen, eingeschlossen eine unbegrenzte Haftung ihrer Anteilseigner, erfüllte, das Recht einräumen, Banknoten zu emittieren und jede Art von Forderungen zu schaffen, die sie vorzieht. Schließlich würde jede regierungseigene oder -kontrollierte Bank laut Verfassung verboten werden.
Ein Vorschlag aus dem Walter Eucken Institut von 1989.
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Rudow
14.07.2001, 13:16
@ R.Deutsch
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Re: Bitte - wie sieht Dein Geld aus dottore? |
>Lieber dottore,
>nachdem ich sehr präzise beschrieben habe, wie"mein" Geld aussieht, würde mich nun doch mal interessieren, wie"Dein" Geld aussieht, vor allem, was bei Deinem Geld der konkrete Schuldinhalt ist, also wie es definiert wird? Z.B. 10 Mark, oder 10 Martin ist was??
>Gruß
>Reinhard
Hallo Reinhard,
10 Mark ist die Summe Geld, die jemand braucht, der 10 Mark Schulden hat und der gerne schuldenfrei sein möchte. Die 10 Mark sind schon der Schuldinhalt.
10 g Gold ist die Menge Gold, die jemand braucht, der 10g Goldschulden hat. Da hierzulande und weltweit Schulden fast immer Geldschulden sind, hat sich das Geld als gängiges Zahlungsmittel durchgesetzt. Natürlich könnte man alle Schulden auch in Goldschulden notieren, dann würde sich Gold als Zahlungsmittel durchsetzen.
Deine Vorstellung, dass Gold einen Wert an sich habe, während das z.B. beim Bargeld nicht der Fall sei mag ja aus der Sicht eines Schmuckliebhabers oder Relaiskonstrukteurs richtig sein, aber warum muss Geld schön sein oder einen günstigen Leitwert haben? Nicht auf den Leitwert, sondern auf die Leitwährung sind die Finanzmärkte scharf.
Grüße von Rudow
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Rab
14.07.2001, 13:22
@ Rudow
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Re: Ein sehr gutes Wort zum Thema Geld und Gold |
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dottore
14.07.2001, 14:41
@ R.Deutsch
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Re: Vielleicht so (auf die Schnelle): |
>Lieber dottore,
>nachdem ich sehr präzise beschrieben habe, wie"mein" Geld aussieht, würde mich nun doch mal interessieren, wie"Dein" Geld aussieht, vor allem, was bei Deinem Geld der konkrete Schuldinhalt ist, also wie es definiert wird? Z.B. 10 Mark, oder 10 Martin ist was??
>Gruß
>Reinhard
Lieber Reinhard,
auf"meinem" Geld steht 1 g, 5 g, 10 g, usw., dazu ein Gewichts- und Feinheitsgarantiestempel und sonst nichts, sofern es Münzen sind. Also genau wie ein Krügerrand ("1 oz fine gold"). Das alberne"Krugerrand", die Jahreszahl und das"South Africa" entfällt.
Auf den"Geldscheinen" steht:"Kann jederzeit gegen Vorlage dieses Scheins in 1 g, 5 g, 10 g Feingold usw. umgetauscht werden".
Dann haben wir eine Ware, die ihrerseits völlig freien Kurs zu allen anderen Waren hat. So hat die Wirtschaft jahrtausendelang funktioniert: Selbst auf den Münzen stand nicht mehr als das, wenn überhaupt. Jeder Preis wird einzeln ausgehandelt, je nach dem, was der eine für Waren, der andere für Gold haben will. Sehr schnell werden sich, da alle Preise untereinander ziemlich stabil bleiben dürften, Standardpreise für Standardwaren entwickeln, so dass man nicht endlos um den Preis für eine Flasche Milch feilschen muss.
Das Feilschen beginnt, genau wie heute auch (!), wenns um mehr Geld geht (denke nur an den Kauf von höherwertigen Gebrauchsgütern, ich kann bei jedem Herrenausstatter feilschen, in jedem Elektroladen - das Rabattgesetz ist gefallen, also fröhliches Feilschen ist frei gegegebn! - und bei jedem Autohändler, beim Bau meines Hauses - genau die wirtschaftliche Wirklichkeit von HEUTE).
Kredite können nach oben offen, sowohl auf Waren als auch auf Gold lautend, vergeben und genommen werden. Die Kredite müssen jeweils in der im Kredit bezeichneten Ware bedient werden. Jeder Kredit kann jederzeit zediert werden, allerdings nur an denjenigen, der Interesse an der Auslieferung der Ware, die bezeichnet ist, hat (er kann den Kredit auch nur zum Teil sich zedieren lassen, dann gibt er als"Wechselgeld" einen entsprechenden Kreditschein zurück, Papier ist äußerst billig; ansonsten wird mit und in Geldscheine gewechselt, die ihrerseits durch Gewichtseinheiten definiert sind; man kann sich praktischerweise auch auf Scheidemünzen einigen, deren Ausgabe, da sie unterwertig sind, zu Münzgewinnen führt, die ihrerseits wieder an alle ausgekehrt werden, ist doch heute auch so, wenn auch über den Umweg"Staat").
Vermutlich wird es in der Regel zu Krediten lautend auf eine Gewichtseinheit Gold kommen. Was ja auch nur logisch wäre.
Notenbanken entfallen damit per se, Banken als Kreditvermittler kann es weiterhin geben, jeder wie er will. Mehrwertsteuer usw. entfällt auch (was sollte besteuert werden?). Alles sehr segensreiche Sachen.
Gruß
d.
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André
14.07.2001, 17:13
@ dottore
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Re: Na also, das gute Ende naht - es sei getrommelt und gepfiffen! |
>>Lieber dottore,
>>nachdem ich sehr präzise beschrieben habe, wie"mein" Geld aussieht, würde mich nun doch mal interessieren, wie"Dein" Geld aussieht, vor allem, was bei Deinem Geld der konkrete Schuldinhalt ist, also wie es definiert wird? Z.B. 10 Mark, oder 10 Martin ist was??
>>Gruß
>>Reinhard
>Lieber Reinhard,
>auf"meinem" Geld steht 1 g, 5 g, 10 g, usw., dazu ein Gewichts- und Feinheitsgarantiestempel und sonst nichts, sofern es Münzen sind. Also genau wie ein Krügerrand ("1 oz fine gold"). Das alberne"Krugerrand", die Jahreszahl und das"South Africa" entfällt.
>Auf den"Geldscheinen" steht:"Kann jederzeit gegen Vorlage dieses Scheins in 1 g, 5 g, 10 g Feingold usw. umgetauscht werden".
>Dann haben wir eine Ware, die ihrerseits völlig freien Kurs zu allen anderen Waren hat. So hat die Wirtschaft jahrtausendelang funktioniert: Selbst auf den Münzen stand nicht mehr als das, wenn überhaupt. Jeder Preis wird einzeln ausgehandelt, je nach dem, was der eine für Waren, der andere für Gold haben will. Sehr schnell werden sich, da alle Preise untereinander ziemlich stabil bleiben dürften, Standardpreise für Standardwaren entwickeln, so dass man nicht endlos um den Preis für eine Flasche Milch feilschen muss.
>Das Feilschen beginnt, genau wie heute auch (!), wenns um mehr Geld geht (denke nur an den Kauf von höherwertigen Gebrauchsgütern, ich kann bei jedem Herrenausstatter feilschen, in jedem Elektroladen - das Rabattgesetz ist gefallen, also fröhliches Feilschen ist frei gegegebn! - und bei jedem Autohändler, beim Bau meines Hauses - genau die wirtschaftliche Wirklichkeit von HEUTE).
>Kredite können nach oben offen, sowohl auf Waren als auch auf Gold lautend, vergeben und genommen werden. Die Kredite müssen jeweils in der im Kredit bezeichneten Ware bedient werden. Jeder Kredit kann jederzeit zediert werden, allerdings nur an denjenigen, der Interesse an der Auslieferung der Ware, die bezeichnet ist, hat (er kann den Kredit auch nur zum Teil sich zedieren lassen, dann gibt er als"Wechselgeld" einen entsprechenden Kreditschein zurück, Papier ist äußerst billig; ansonsten wird mit und in Geldscheine gewechselt, die ihrerseits durch Gewichtseinheiten definiert sind; man kann sich praktischerweise auch auf Scheidemünzen einigen, deren Ausgabe, da sie unterwertig sind, zu Münzgewinnen führt, die ihrerseits wieder an alle ausgekehrt werden, ist doch heute auch so, wenn auch über den Umweg"Staat").
>Vermutlich wird es in der Regel zu Krediten lautend auf eine Gewichtseinheit Gold kommen. Was ja auch nur logisch wäre.
>Notenbanken entfallen damit per se, Banken als Kreditvermittler kann es weiterhin geben, jeder wie er will. Mehrwertsteuer usw. entfällt auch (was sollte besteuert werden?). Alles sehr segensreiche Sachen.
>Gruß
>d.
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R.Deutsch
14.07.2001, 18:44
@ dottore
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Re: Ich glaub mich tritt ein Pferd |
Dimi und die anderen"Warengeldler" habt ihr das gelesen? Will er uns nun veräppeln oder was? Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.
Gruß
Reinhard
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Diogenes
14.07.2001, 20:48
@ dottore
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Genau so ist es! |
Ich gebe deinem Geld eindeutig den Vorzug vor Reinhards.
Gruß
Diogenes (ab geht's aufs Dorffest, ich trink einen auf euch mit ;-))
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Jacques
15.07.2001, 09:29
@ dottore
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Re: Vielleicht so (auf die Schnelle)..exgüs, wenn ich mich einmische |
>Auf den"Geldscheinen" steht:"Kann jederzeit gegen Vorlage dieses Scheins in 1 g, 5 g, 10 g Feingold usw. umgetauscht werden".
Das bedeutet:
- Gold muss hinterlegt und verfügbar sein.
- Die Deckung betrage 100% (in Konsequenz).
Na kommt der Hase wieder durch die Hintertür: Aus gutem Grund haben Sie wohl"Geldscheinen" und nicht Geldscheinen geschrieben.Es tun sich da einige Fragen auf:
- Wer garantiert denn das Vorhandensein der entsprechenden Menge Gold?
- Wer kauft das benötigte Gold den Minen ab?
- Wenn derjenige der das Gold den Minen abkauft, auch die Geldscheine druckt, muss er die Geldscheine für das Gold zweimal drucken. Einmal um das Gold zu kaufen und das zusätzliche Mal um die Geldscheine unters Volk bringen zu könnnen.
- Wer kontrolliert das vorhandensein des Goldes?
- Wer bestimmt nun also die Ausgabe (Druck) neuer Geldscheine?
- Was passiert, wenn der"Bedarf" nach neuen Geldscheinen grösser ist, als die
zusätzliche eingekaufte Gold.
- Was passiert im umgekehrten Fall?
Und ganz wichtig:
- Wenn die Münzen/Geldscheine aller Länder nach demselben Prinzip ausgegeben
werden (Referenzierung auf Gold mit Angabe auf Gewicht und Reinheitsgrad) gibt
es nur noch fixe Wechselkurse unbesehenen des VW Zustandes eines Landes.
Auch nur ein paar schnelle Gedanken.
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R.Deutsch
15.07.2001, 11:39
@ Diogenes
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Re: Hallo Diogenes |
>Ich gebe deinem Geld eindeutig den Vorzug vor Reinhards.
>Gruß
>Diogenes (ab geht's aufs Dorffest, ich trink einen auf euch mit ;-))
[b]Kannst Du mir mal erklären, warum Du"seinem" Geld den Vorzug gibst und worin für Dich der Unterschied zu"meinem" Geld besteht? Danke
Reinhard
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R.Deutsch
15.07.2001, 12:00
@ Jacques
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Re: Vielleicht so (auf die Schnelle)..exgüs, wenn ich mich einmische |
>Auf den"Geldscheinen" steht:"Kann jederzeit gegen Vorlage dieses Scheins in 1 g, 5 g, 10 g Feingold usw.
umgetauscht werden".
Das bedeutet:
- Gold muss hinterlegt und verfügbar sein.
- Die Deckung betrage 100% (in Konsequenz).
nur für Noten
Na kommt der Hase wieder durch die Hintertür: Aus gutem Grund haben Sie wohl"Geldscheinen" und nicht
Geldscheinen geschrieben.Es tun sich da einige Fragen auf:
- Wer garantiert denn das Vorhandensein der entsprechenden Menge Gold?
besser die private Bank, als der Staat
- Wer kauft das benötigte Gold den Minen ab?
die Bank als Notenemittent
- Wenn derjenige der das Gold den Minen abkauft, auch die Geldscheine druckt, muss er die Geldscheine für das Gold
zweimal drucken. Einmal um das Gold zu kaufen und das zusätzliche Mal um die Geldscheine unters Volk bringen zu könnnen.
wieso denn dieses? Die Mine tauscht ihr Gold in Noten und damit sind die Noten in Umlauf - fertig
- Wer kontrolliert das vorhandensein des Goldes?
der Markt
- Wer bestimmt nun also die Ausgabe (Druck) neuer Geldscheine?
der Markt
- Was passiert, wenn der"Bedarf" nach neuen Geldscheinen grösser ist, als die
zusätzliche eingekaufte Gold.
dann sorgt der Markt dafür, dass mehr Gold gefördert wird
- Was passiert im umgekehrten Fall?
[b]das Gleiche, der Markt sorgt dafür, dass Noten zu den Emittenten zurückfließen (Goldautomatismus)
Und ganz wichtig:
- Wenn die Münzen/Geldscheine aller Länder nach demselben Prinzip ausgegeben
werden (Referenzierung auf Gold mit Angabe auf Gewicht und Reinheitsgrad) gibt
es nur noch fixe Wechselkurse unbesehenen des VW Zustandes eines Landes.
[b]ja - das ist der Riesenvorteil u.a.
Auch nur ein paar schnelle Gedanken.
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Diogenes
15.07.2001, 14:31
@ R.Deutsch
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Hallo Reinhard |
>>Ich gebe deinem Geld eindeutig den Vorzug vor Reinhards.
>>Gruß
>>Diogenes (ab geht's aufs Dorffest, ich trink einen auf euch mit ;-))
>[b]Kannst Du mir mal erklären, warum Du"seinem" Geld den Vorzug gibst und worin für Dich der Unterschied zu"meinem" Geld besteht? Danke
>Reinhard
Dottores Geld hat den Vorzug, daß es keine Goldparität (1"Martin" = 0,1 g Gold)
hat, es wird einfach direkt in Gramm gerechnet.
Die Folgen (decken sich teilweise bzw. bedingen sich gegenseitig):
1) Summe und Gewicht sind vereint - keine hin- und herrechen zwischen Währung(en) und Gold, einfachere Handhabung.
2) Niemand kann an eine Parität herummachen - es gibt keine.
3) Niemand kann den Feingehalt von Münzen verändern - ein Gramm fein ist immer 1 Gramm fein.
4) Es ist unmöglich, die Währung als etwas Eigenständiges hinzustellen und so von der Depotscheindasein abzulenken (Punkt 2 von meinen 10) - Ein Gramm Feingold kann nichts anderes sein als eben ein Gramm Feingold.
5) (Vermutung:) Es würde sich wegen dieser Vorzüge langfristig gegen alle Paritätswährungen durchsetzen. Dann haben wir eine Weltwährung.
Gruß
Diogenes (langsam wieder klar im Kopf, Oioioi ;-))
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