André
14.07.2001, 12:28 |
Wünsche fruchtbare Diskussionen Thread gesperrt |
Und vielleicht schreibt mir jemand mal die Nr. auf, unter welcher dottore erklärt, daß Warengeld nicht in Gewicht (Schekel)gemessen werden darf, da doch auch im Goldstandard (neben der Reinheit) Gold auch in Gewicht (gramm, oz)definiert ist und nicht in x,y, oder z Währung definiert wird. Genau in der Gewichtsdefinition liegt doch das Wesentliche verborgen. Wenn wir diese leugnen wollten, (was hieße der Realität Gewalt antun), wäre alle Diskussion natürlich Nonsens.
Warengeld (Gold oder Silber) ist ex origine immer Gewichtsgeld!
So, und jetzt werde ich mir erst mal die norwegischen Fjorde genießen.
MfG
A.
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.07.2001, 13:02
@ André
|
Re: Wünsche fruchtbare Diskussionen - Du Glücklicher! |
Hallo André!
Du bist wirklich zu beneiden.
Ich war bisher zweimal in"Norge" und jedesmal hin- und hergerissen von dieser grandiosen Landschaft.
Hoffentlich spielt das Wetter einigermaßen mit?
Aber nun zum Thema. (dottore wird es vielleicht auch lesen)
Habe gerade nochmal in diversen Büchern nachgeschaut.
Im Lexikon spricht man von alter hebr., phöniz. und babylonischer Gewichtseinheit, bes. für Gold und Silber.
Im Talmud kann man aber lesen unter dem Abschnitt Schekalim, Schekelsteuern:
Der Traktat über die Tempelsteuer enthält nur im Jerusalemischen Talmud Gemara, im Babylonischen lediglich Mischna mit Verordnungen über den Aufruf zur Tempelsteuer, die Verwendung dieses Geldes und die Wechseltische, die im Land und im Tempelbezirk nötig waren, da die Tempelsteuer in alter, als heilig geltender Münze, in Schekelwährung, bezahlt werden mußte.
Man spricht also von einer Schekelwährung.
Also dürfte beides zulässig sein, oder?
Ich möchte aber hier nochmal auf einen anderen Beitrag von mir hinweisen, zwecks Frage zum Silbergeld.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
..
Ich zitiere aus dem Buch: Geschichte des Geldes von Wolfram Weiner, Suhrkamp Taschenbuch 2307, 1994
Seite 26: (Anmerkung: die eingeschobenen Reinhards sind von mir):-)
In Mesopotamien kommt unter König Hammurabi Silber als Metallgeld stärker in Gebrauch. Das Gewichtssilber ist allerdings weder normiert, in Münzen geprägt, noch staatlich geschützt, - Reinhard!! - obwohl im Zweistromland schon das Duodezimal- oder Sexagesimalsystem.. fein differenzierte Bezugsgrößen zwischen Zahlen, Gewichts- und Hohlmaßen ermöglicht hätten...
Ehe die Babylonier Waren für die Silberbrocken erstehen können, müssen sie das Metall in kleine Stücke zurechthacken und wiegen. - REINHARD!!! -
Als Ersatz für das unbequeme Hacksilber und die Waage entwickeln sich Kreditbriefe und Kassenhäuser (mit Egibi und Murasu sind von diesen Bankvorläufern sogar zwei Namen.) So kann auch Kapital durch Kreditaufnahme beschafft werden.
Da wurden Silberbrocken erst zerhackt und danach gewogen.
..
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bin gespannt was der große Meister dazu sagen wird.
Der Autor hatte von Metallgeld gesprochen.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
André
14.07.2001, 13:55
@ nereus
|
Re: Wünsche fruchtbare Diskussionen - Warengeld + Kreditgeld |
>Hallo André!
>Du bist wirklich zu beneiden.
>Ich war bisher zweimal in"Norge" und jedesmal hin- und hergerissen von dieser grandiosen Landschaft.
>Hoffentlich spielt das Wetter einigermaßen mit?
>Aber nun zum Thema. (dottore wird es vielleicht auch lesen)
>Habe gerade nochmal in diversen Büchern nachgeschaut.
>Im Lexikon spricht man von alter hebr., phöniz. und babylonischer Gewichtseinheit, bes. für Gold und Silber.
>Im Talmud kann man aber lesen unter dem Abschnitt Schekalim, Schekelsteuern:
> Der Traktat über die Tempelsteuer enthält nur im Jerusalemischen Talmud Gemara, im Babylonischen lediglich Mischna mit Verordnungen über den Aufruf zur Tempelsteuer, die Verwendung dieses Geldes und die Wechseltische, die im Land und im Tempelbezirk nötig waren, da die Tempelsteuer in alter, als heilig geltender Münze, in Schekelwährung, bezahlt werden mußte.
>Man spricht also von einer Schekelwährung.
>Also dürfte beides zulässig sein, oder?
>Ich möchte aber hier nochmal auf einen anderen Beitrag von mir hinweisen, zwecks Frage zum Silbergeld.
>--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
>..
>Ich zitiere aus dem Buch: Geschichte des Geldes von Wolfram Weiner, Suhrkamp Taschenbuch 2307, 1994
>Seite 26: (Anmerkung: die eingeschobenen Reinhards sind von mir):-)
> In Mesopotamien kommt unter König Hammurabi Silber als Metallgeld stärker in Gebrauch. Das Gewichtssilber ist allerdings weder normiert, in Münzen geprägt, noch staatlich geschützt, - Reinhard!! - obwohl im Zweistromland schon das Duodezimal- oder Sexagesimalsystem.. fein differenzierte Bezugsgrößen zwischen Zahlen, Gewichts- und Hohlmaßen ermöglicht hätten...
>Ehe die Babylonier Waren für die Silberbrocken erstehen können, müssen sie das Metall in kleine Stücke zurechthacken und wiegen. - REINHARD!!! -
>Als Ersatz für das unbequeme Hacksilber und die Waage entwickeln sich Kreditbriefe und Kassenhäuser (mit Egibi und Murasu sind von diesen Bankvorläufern sogar zwei Namen.) So kann auch Kapital durch Kreditaufnahme beschafft werden.
>Da wurden Silberbrocken erst zerhackt und danach gewogen.
>..
>--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
>Bin gespannt was der große Meister dazu sagen wird.
>Der Autor hatte von Metallgeld gesprochen.
>
>mfG
>nereus
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Ja, nereus,
was also nur belegt, daß das Gewicht das Definitionsmaß war. Und warum mußte denn das Silber zerhackt werden???
Doch nur um die durchgängige Reinheit per Augenschein zu prüfen!!!
Warum kommt man nie auf das Naheliegende?
Nicht erst die modernen Fälscher haben Bleibarren eine Goldummantelung und schöne Prägestempel (nachgemachte) aufgedrückt.
Und Danke für die guten Wünsche!
MfG
A.
<center>
<HR>
</center> |
dottore
14.07.2001, 15:32
@ André
|
Re: Wünsche fruchtbare Diskussionen - Danke und Du hast völlig Recht |
>Und vielleicht schreibt mir jemand mal die Nr. auf, unter welcher dottore erklärt, daß Warengeld nicht in Gewicht (Schekel)gemessen werden darf, da doch auch im Goldstandard (neben der Reinheit) Gold auch in Gewicht (gramm, oz)definiert ist und nicht in x,y, oder z Währung definiert wird. Genau in der Gewichtsdefinition liegt doch das Wesentliche verborgen. Wenn wir diese leugnen wollten, (was hieße der Realität Gewalt antun), wäre alle Diskussion natürlich Nonsens.
>Warengeld (Gold oder Silber) ist ex origine immer Gewichtsgeld!
>So, und jetzt werde ich mir erst mal die norwegischen Fjorde genießen.
>MfG
>A.
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
14.07.2001, 17:41
@ André
|
ich muß mal eine Lanze für den Oldy brechen mit seinem Zettelgeld |
Hallo,
die ganze Gelddiskussion dreht sich doch"im Grunde genommen" (Originalton Stoiber) um den Tag X plus eins nach dem Globalfinanzcrash, wenn Geld nicht mehr Geld sein wird, weil die Banken dicht sind, die Computer runtergefahren sind und damit auch Giralgeld nicht verfügbar sein wird.
Freilich hat heute jeder bis auf Baldur eine Kreditkarte, und macht alles übers Girokonto.
Aber, laßt Euch sagen, Panik und Geld sind zwei sehr schöne Seiten einer Medaille.
Wenn durchsickert, jetzt krachts, läuft auch der dottore und holt sein Giro-Guthaben in Form von Banknoten heim, von wegen Sachenrecht und so ;-).
Lieber nen Zettel als eine Buchungszeile.
Und jetzt wären wir also wieder bei den Zetteln, die man dann als Geld verwendet.
Ich gehe mit dottore völlig einig, daß man in einer Krisensituation einen Oldy, der dieses Notgeld mit Ablauf versieht, eher auf den Kopp knüppelt, statt ihm zu huldigen, denn von wegen Entwertung und so wird dann der Volkszorn die Schnauze voll haben.
Aber Giralgeld gibt es in so einer Krisensituation - keines mehr.
Wer ein Guthaben hat, versucht, es heimzuholen nicht ins Reich, sondern in den Sack.
Aber dank PCMs Büchern wissen wir, daß ja nur 1-2% Banknoten"volumen" zur Verfügung steht, der Rest ist heiße Buchhalterluft.
Ergo - Zoff.
Lieber Zettel als Giro.
Und lieber entwertungsfreie Zettel als entwertungsgezwungene.
Nur, in einem solchen Fall frage ich mich, ob sich die, wie soll ich sagen, bis zur Mordlust fanatisierte, weil sich in Existenzbedrohung befindliche Masse, noch mit Zetteln abspeisen lassen wird, oder ob dann nicht wirklich wieder Reinhards Echtgeld ziehen wird.
Jedenfalls ist Oldy dahingehend Recht zu geben, daß in einer Krise Bares zählt, und nicht Girophantasien.
Und darum geht es ja in der Diskussion, was ist dann, nicht, was ist heut.
Beste GRüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
14.07.2001, 18:44
@ Baldur der Ketzer
|
Re: ich muß mal eine Lanze für den Oldy brechen mit seinem Zettelgeld |
Danke für die Lanze, Baldur
Besonders für:
Und lieber entwertungsfreie Zettel als entwertungsgezwungene;
Genau das meine ich auch, lieber garantiert wertbeständige Zettel als welche, die mit 98% Luft untrennbar vermischt sind und deshalb nichts mehr wert sein werden, selbst wenn man dafür im Jahr 5% Gebühr zahlen müßte, was man aber sowieso nicht tun wird, weil man sie dazu verwendet hat, etwas damit zum Essen zu kaufen. Wer wird sie denn ein Jahr aufheben, wenn er hungrig ist?
Solltest du aber mit entwertungsfrei die jetzigen Zettel meinen, welche dann vielleicht noch 2%,( das ist genau der reale Anteil an der Luft, den sie haben)
wert sein werden, was einen Wertvelust von 98% entspricht, gegen den von 5%, dann solltest du einmal nachrechnen, was dir lieber ist.
Gruß Oldy
<center>
<HR>
</center> |