R.Deutsch
15.07.2001, 16:41 |
Sehr interessant - Diogenes Thread gesperrt |
Hallo Reinhard
>>Ich gebe deinem Geld eindeutig den Vorzug vor Reinhards.
>>Gruß
>>Diogenes (ab geht's aufs Dorffest, ich trink einen auf euch mit ;-))
>Kannst Du mir mal erklären, warum Du"seinem" Geld den Vorzug gibst und worin für Dich der Unterschied zu"meinem" Geld besteht? Danke
>Reinhard
Dottores Geld hat den Vorzug, daß es keine Goldparität (1"Martin" = 0,1 g Gold)
hat, es wird einfach direkt in Gramm gerechnet.
Die Folgen (decken sich teilweise bzw. bedingen sich gegenseitig):
1) Summe und Gewicht sind vereint - keine hin- und herrechen zwischen Währung(en) und Gold, einfachere
Handhabung.
2) Niemand kann an eine Parität herummachen - es gibt keine.
3) Niemand kann den Feingehalt von Münzen verändern - ein Gramm fein ist immer 1 Gramm fein.
4) Es ist unmöglich, die Währung als etwas Eigenständiges hinzustellen und so von der Depotscheindasein
abzulenken (Punkt 2 von meinen 10) - Ein Gramm Feingold kann nichts anderes sein als eben ein Gramm
Feingold.
5) (Vermutung:) Es würde sich wegen dieser Vorzüge langfristig gegen alle Paritätswährungen durchsetzen.
Dann haben wir eine Weltwährung.
Gruß
Diogenes (langsam wieder klar im Kopf, Oioioi ;-))
aber würde dann noch der Goldautomatismus funktionieren??? Dafür braucht es doch die Parität! Ist es nicht so, dass wir ein elastisches Scharnier zwischen Warengeld und Kreditgeld brauchen (eine elastische Verbindung zwischen Gewicht und Summe) und dieses Problem löst die Parität?
Wirklich spannend, je mehr man sich auf solche Details einlässt, umso spannender wird es.
Gruß
Reinhard (bei jedem Suff gehen Hirnzellen verloren!:-)
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dottore
15.07.2001, 16:50
@ R.Deutsch
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Re: Sehr interessant - Diogenes |
>aber würde dann noch der Goldautomatismus funktionieren??? Dafür braucht es doch die Parität!
Nein, wir brauchen keine Parität. Nur freie Preise untereinander, vgl. das Metallgeld-Deflations-Posting.
Ist es nicht so, dass wir ein elastisches Scharnier zwischen Warengeld und Kreditgeld brauchen (eine elastische Verbindung zwischen Gewicht und Summe) und dieses Problem löst die Parität?
Wir haben bereits eine Summe: Das Gewicht (in Gramm).
Gruß
d.
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R.Deutsch
15.07.2001, 18:25
@ dottore
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Re: da machst Du es Dir zu leicht - dottore |
>aber würde dann noch der Goldautomatismus funktionieren??? Dafür braucht es doch die Parität!
Nein, wir brauchen keine Parität. Nur freie Preise untereinander, vgl. das Metallgeld-Deflations-Posting.
[b]das kann nicht funktionieren, weil wir irgendeinen Festpreis (den"Goldpreis") brauchen, als Maßstab, auf den alle anderen Preise bezogen werden. Irgendwo muss ein Nagel in die Wand, sonst taumeln alle Preise beziehungslos umeinander, wie heute die Währungen! Du musst sagen können, dieses ist soundsoviel teurer als jenes. Das kannst Du nicht, wenn Du keinen Maßstab hast. Und weil Du keinen"Wert" für Gold fixieren kannst, musst Du einen (willkürlichen) Preis fixieren.
Gruß
R
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R.Deutsch
15.07.2001, 19:08
@ R.Deutsch
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Re: halt - lösch, lösch - alles zurück |
Das war ein Knötchen bei mir! Daran seht Ihr, dass alles was ich sage falsch sein kann, Also immer Vorsicht mit meinen Aussagen! So ist das mit der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Schreiben im Netz - was raus ist, ist raus.
Es ist ja in der Tat völlig wurscht, was auf dem Zettel steht, Dollar, DM, Martin oder Gramm. Beim Pfund steht ja auch Gewicht drauf. Die Parität bezieht sich ja immer nur auf das Verhältnis von Gold zum Papier und der Goldautomatismus funktioniert natürlich auch wenn Gramm draufsteht. Wenn also 10 Gramm auf dem Papier steht und ich bekomme 11 Gramm für das Papier auf dem Markt, dann schaffe ich Gold zur Bank und hole Papier und wenn ich nur 9 Gramm auf dem Markt bekomme, schaffe ich Papier zur Bank und hole Gold.
Gruß
R.Deutsch
p.s.zum Glück haben das die Geier noch nicht gemerkt, sonst hätten sie mich gleich zerrissen
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diadem
15.07.2001, 19:31
@ R.Deutsch
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Re: halt - lösch, lösch - alles zurück:-))) |
>Das war ein Knötchen bei mir! Daran seht Ihr, dass alles was ich sage falsch sein kann, Also immer Vorsicht mit meinen Aussagen! So ist das mit der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Schreiben im Netz - was raus ist, ist raus.
Oha, ein Kleist-Kenner...... obwohl der von der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Sprechen schrieb ;-)
>Es ist ja in der Tat völlig wurscht, was auf dem Zettel steht, Dollar, DM, Martin oder Gramm. Beim Pfund steht ja auch Gewicht drauf. Die Parität bezieht sich ja immer nur auf das Verhältnis von Gold zum Papier und der Goldautomatismus funktioniert natürlich auch wenn Gramm draufsteht. Wenn also 10 Gramm auf dem Papier steht und ich bekomme 11 Gramm für das Papier auf dem Markt, dann schaffe ich Gold zur Bank und hole Papier und wenn ich nur 9 Gramm auf dem Markt bekomme, schaffe ich Papier zur Bank und hole Gold.
hier bemühe ich mich noch nachzuvollziehen, wie das alles im Inneresten zusammengehalten wird....
>Gruß
>R.Deutsch
>p.s.zum Glück haben das die Geier noch nicht gemerkt, sonst hätten sie mich gleich zerrissen
Ich sag's ja Reinhard..... Du frönst zu negativen Erwartungen.
Sonntagsgrüsse
D.
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dottore
16.07.2001, 10:38
@ R.Deutsch
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Re: Nein, Du willst es allen leicht machen - und schon geht der Schwindel los |
>>aber würde dann noch der Goldautomatismus funktionieren??? Dafür braucht es doch die Parität! > Nein, wir brauchen keine Parität. Nur freie Preise untereinander, vgl. das Metallgeld-Deflations-Posting.
>[b]das kann nicht funktionieren, weil wir irgendeinen Festpreis (den"Goldpreis") brauchen,
Warum brauchen wir den Festpreis? Sobald Du einen Festpreis hast, öffnest Du genau dem Betrug wieder Tür und Tor, den Du immer anprangerst. Also entweder oder. Gewichtsgeld ist Privatgeld, Festpreisgeld ist Staatsgeld.
Es gibt bekanntlich nur eine Instanz, die - per Gesetz! - Festpreise vorschreiben kann. Wer wohl? Und Du willst"libertär" sein? Da muss ich doch schmunzeln.
>als Maßstab, auf den alle anderen Preise bezogen werden. Irgendwo muss ein Nagel in die Wand, sonst taumeln alle Preise beziehungslos umeinander, wie heute die Währungen!
Mit dem Wort"taumeln" willst Du nur etwas Negatives suggerieren. Das ist kein Argument zum Verstand, sondern zum Gefühl. Warum haben wir denn heute freie Wechselkurse? Weil es mit den festen nicht funktioniert hat. Kommt jemand mit freien Kursen nicht klar? Ich kenne niemand - jeden Tag werden Billionen zu freien Kursen umgesetzt und kein Devisenhändler stürzt sich deshalb aus dem Fenster.
Was Du meinst ist ganz was anderes: Die Folgen freier Kurse. Gegen die kann sich jeder ohne Probleme aber absichern. Das Phänomen"Devisenterminmarkt" ist Dir doch geläufig - oder?
>Du musst sagen können, dieses ist soundsoviel teurer als jenes.
Nichts leichter als das. Es kostet dann in Goldgewicht mehr oder weniger als das andere.
>Das kannst Du nicht, wenn Du keinen Maßstab hast.
Der Maßstab ist die Gewichtseinheit. Jeder wird ja wohl noch lesen können"10 Gramm Gold" wie er heute lesen kann"10 US-Dollar".
>Und weil Du keinen"Wert" für Gold fixieren kannst, musst Du einen (willkürlichen) Preis fixieren.
Es gibt bekanntlich keinen"Wert" im Wirtschaftsleben, sondern ausschließlich Preise. Also ist der Preis für Gold bei jeder Transaktion genau das, was bei freier Preisbildung aller Waren in der jeweiligen Ware heraus kommt. Und umgekehrt.
Nichts einfacher als das.
Gruß
d.
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R.Deutsch
16.07.2001, 11:40
@ dottore
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Re: Oh, oh - dottore |
Dottore schreibt:
Warum haben wir denn heute freie Wechselkurse? Weil es mit den festen nicht
funktioniert hat. Kommt jemand mit freien Kursen nicht klar? Ich kenne niemand - jeden Tag werden
Billionen zu freien Kursen umgesetzt und kein Devisenhändler stürzt sich deshalb aus dem Fenster.
Für die Devisenhändler wurde damit das größte Zockerkasino aller Zeiten eingerichtet, aber die Wirtschaft braucht so etwas nicht, im Gegenteil. Wenn eine Autofabrik sich heute in Europa und morgen in Amerika besser rechnet, weil Euro und Dollar funktionslos umeinander taumeln, je nachdem in welche Richtung gerade gezockt wird, so nützt das niemandem außer den Zockern. Feste Wechselkurse (Goldstandard) haben hervorragend funktioniert, viel besser als flexible, darüber sind sich mittlerweile wohl die meisten Sachverständigen einig - warum wurde denn der Euro eingeführt?
Du brauchst einen festen Wertmaßstab, sonst kannst Du keine Preise machen, den Wert von Gütern nicht vergleichen. Das ist der Witz der ganzen Geldentwicklung. Wenn Du weiter schreibst:
Der Maßstab ist die Gewichtseinheit. Jeder wird ja wohl noch lesen können"10 Gramm Gold" wie er heute lesen kann"10 US-Dollar".
so gebe ich Dir natürlich recht - ich hatte das schon korrigiert.
Gruß
Reinhard
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