dottore
19.07.2001, 17:06 |
Wieviel verdient der höchstbezahlte deutsche Manager und wer ist es? Thread gesperrt |
Um einen durchaus nicht Ungesottenen ab und an dann doch aus dem Sessel zu werfen, bedarf es einer großen Kraft. Soeben hat die Kraft gewirkt. Ich schreibe dies von unterm Tisch aus.
Der höchstbezahlte deutsche Manager verdiente im letzten Jahr nämlich...
(bitte jetzt etwas scrollen)
Nein, noch lange nicht...
Nein, noch immer nicht...
Nein, auch der nicht...
Aber JEZT!
23 Millionen DM. Platz Zwei und Drei sind auch gut besetzt.
Mit 17 und 16,4 Mio.
Pro Jahr.
Die Namen: Fischer (Springer) - Wiedeking (Porsche) - Breuer (DeuBa).
Quelle: managermagazin-online.
<font color="FF0000">Die PDS hat noch Aufnahmeanträge verfügbar!</font>
[img][/img]
Dass dies nicht gut gehen kann, leuchtet unmittelbar ein.
Gruß (inzwischen ist mein Schreibtisch auch umgefallen, aber schon halb aufgegessen: lecker!)
d.
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Baldur der Ketzer
19.07.2001, 17:18
@ dottore
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Re: Wieviel verdient der höchstbezahlte deutsche Manager und wer ist es? |
>Um einen durchaus nicht Ungesottenen ab und an dann doch aus dem Sessel zu werfen, bedarf es einer großen Kraft. Soeben hat die Kraft gewirkt. Ich schreibe dies von unterm Tisch aus.
Hallo, dottore,
na ja, das ist zwar nicht wenig, aber es wurde niemandem weggenommen, sondern von einer Firma erwirtschaftet und dann an den Manager ausbezahlt, der die volle Dröhnung Steuern drauf zahlt, also gehen 50% in den Staatssäckel.
Wenn jedoch ein Zwangsarbeiter, der jetzt 10 Mille kriegen soll, sich vergegenwärtigen muß, warum die Anwaltshanserln zig Millionen kriegen, dann finde ich das viel perverser.
Und daß ein Teil des Kuchens nicht ausbezahlt wird, sondern auf Forschungsarbeiten etc. verwendet werden soll, also, darauf, daß irgendeine arbeitsscheue Tussi oder ein arbeitsloser Hiwi ein Gutachten Nummer 341 über ein vielfach zerkautes Thema schreibt und dafür die Subventionskohle einsteckt.
DAS ist ein Skandal.
Wiedeking hat Porsche immerhin von der Pleite? zur Blüte geführt, brilliert durch Tun statt Geschwafel und kostet mich nicht eine Mark.
What shalls?
Ich freu mich, daß der Schremppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppppnahörendlichauf nicht oben auf der Liste steht ;-).
Beste Grüße vom Baldur
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dottore
19.07.2001, 17:38
@ Baldur der Ketzer
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Re: Der Highlander schleift schon sein Schwert... |
Hi Baldur,
>na ja, das ist zwar nicht wenig, aber es wurde niemandem weggenommen, sondern von einer Firma erwirtschaftet
Springer mit schwerstem Ergebniseinbruch! Aktienkurs in 1 Jahr halbiert.
>und dann an den Manager ausbezahlt, der die volle Dröhnung Steuern
Seit wann bezahlt jemand, der weniger als 184 Tage p.a. in D weilt, dort Steuern. In London arbeiten überdies internationale Manager mit niedrigsten Steuersätzen. Waren die schlauen Engländer, die damit viel Geschäft und Firmensitze an die Themse gezogen haben.
>Wenn jedoch ein Zwangsarbeiter, der jetzt 10 Mille kriegen soll, sich vergegenwärtigen muß, warum die Anwaltshanserln zig Millionen kriegen, dann finde ich das viel perverser.
Pervers - auf beiden Seite, ja!
Und deshalb werden sich die beiden Seiten alsbald treffen. Die Ärmsten der Armen und die Reichsten der Reichen. In Genua (G8) gibt's ab Morgen einen nächsten Vorgeschmack.
Aber die eigentliche Zusammenkunft kommt erst noch. Die Geschichte ist immer wieder äußerst lehrreich. Gerade zu diesem Thema.
Gruß
d.
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Baldur der Ketzer
19.07.2001, 18:11
@ dottore
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Re: Der Highlander schleift schon sein Schwert... |
>Seit wann bezahlt jemand, der weniger als 184 Tage p.a. in D weilt, dort Steuern.
Hallo, dottore,
ich kenne keinerlei Details über die Anstellungs- und Arbeitsverträge, aber wer in Deutschland für eine hiesige Firma tätig ist, zahlt Steuern, weil es ja in Dtl. keinen Unterschied gibt zwischen Haupt- und nebenwohnsitzen, Wohnsitz ist Wohnsitz.
Es sei denn, die Einkünfte aus dem deutschen Dienstverhältnis würden über ein Doppelbesteuerungsabkommen dem ausländischen Wohnsitzstaat zugeordnet, was ich aber in keinem Fall kenne.
Wer nun morgens einfliegt und abends wieder abdüst, mag das gut im Griff haben mangels Wohnsitz, aber selbst dann ist ein Dienstverhältnis lohnsteuerpflichtig. In Deutschland.
Es sei denn, es ist ein Gesellschafter-Geschäftsführer oder kriegt sonstige VR- oder AR-Bezüge in wechselnder Höhe, wovon ich nicht ausgehe.
Also denke ich, daß die Bezüge, die einem Manager aus deutschen Betriebsvermögen zufließen, hier erfaßt werden, egal, ob nun der Mann hier wohnt oder nicht.
Denn, hat er keine unbeschränkte Steuerpflicht, mangels Wohnsitz und Vielfliegerei, und hat er obendrein keinen ständigen Aufenthalt wegen der <183 Tage, dann hat er immer noch die beschränkte Steuerpflicht auf inländische Einkünfte.
So leicht weichen die Piefke-Schnüffler und Wadlbeißer nicht vom Freßnapf, wenns was zu schlabbern gibt.
Sie den unsäglich peinlichen Ondracek, der die beiden Schumacherbrüder herunterkanzelte, sie würden die Steuermoral untergraben.
Ha, ha.
Wer die Steuermoral untergräbt, sind Parteispendenaffairen und Steuerverschwendung, Amtsuntreue und Bürokratieschwachsinn.
Beste Grüße vom Baldur
<<In London arbeiten überdies internationale Manager mit niedrigsten Steuersätzen. Waren die schlauen Engländer, die damit viel Geschäft und Firmensitze an die Themse gezogen haben.
-, ja den vorübergehenden Wohnsitz kennen nur die common-law-LÄnder, ähnlich der Trustgesetzgebung, aber aufgrund der anti-avoidance-Perversion gilt dies nicht in Absurdistan.
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dottore
19.07.2001, 18:27
@ Baldur der Ketzer
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Re: Der Highlander schleift schon sein Schwert... |
>
>>Seit wann bezahlt jemand, der weniger als 184 Tage p.a. in D weilt, dort Steuern.
>Hallo, dottore,
>
>ich kenne keinerlei Details über die Anstellungs- und Arbeitsverträge, aber wer in Deutschland für eine hiesige Firma tätig ist, zahlt Steuern, weil es ja in Dtl. keinen Unterschied gibt zwischen Haupt- und nebenwohnsitzen, Wohnsitz ist Wohnsitz.
Stimmt. Eben: Wer keinen Wohnsitz dort hat, ist dort auch nicht steuerpflichtig. Es gilt das Prinzip des"Lebensmittelpunktes".
>Es sei denn, die Einkünfte aus dem deutschen Dienstverhältnis würden über ein Doppelbesteuerungsabkommen dem ausländischen Wohnsitzstaat zugeordnet, was ich aber in keinem Fall kenne.
>Wer nun morgens einfliegt und abends wieder abdüst, mag das gut im Griff haben mangels Wohnsitz, aber selbst dann ist ein Dienstverhältnis lohnsteuerpflichtig. In Deutschland.
Dienstverhältnisse setzen Lohnsteuerkarten voraus, selbst bei der Putzfrau. Diese wiederum eine polizeiliche Anmeldung. Aber wenn es kein Dienstverhältnis ist? Das kann man doch schon bei der GmbH höchst elegant lösen.
>Es sei denn, es ist ein Gesellschafter-Geschäftsführer oder kriegt sonstige VR- oder AR-Bezüge in wechselnder Höhe, wovon ich nicht ausgehe.
Sehr, sehr nahe dran. Du bist halt doch sehr, sehr gut, Baldur.
>Also denke ich, daß die Bezüge, die einem Manager aus deutschen Betriebsvermögen zufließen, hier erfaßt werden, egal, ob nun der Mann hier wohnt oder nicht.
>Denn, hat er keine unbeschränkte Steuerpflicht, mangels Wohnsitz und Vielfliegerei, und hat er obendrein keinen ständigen Aufenthalt wegen der <183 Tage, dann hat er immer noch die beschränkte Steuerpflicht auf inländische Einkünfte.
Nicht bei diesem"Gehalt".
>So leicht weichen die Piefke-Schnüffler und Wadlbeißer nicht vom Freßnapf, wenns was zu schlabbern gibt.
>Sie den unsäglich peinlichen Ondracek, der die beiden Schumacherbrüder herunterkanzelte, sie würden die Steuermoral untergraben.
>Ha, ha.
>Wer die Steuermoral untergräbt, sind Parteispendenaffairen und Steuerverschwendung, Amtsuntreue und Bürokratieschwachsinn.
Richtig. Leider nicht einklagbar.
><<In London arbeiten überdies internationale Manager mit niedrigsten Steuersätzen. Waren die schlauen Engländer, die damit viel Geschäft und Firmensitze an die Themse gezogen haben.
>-, ja den vorübergehenden Wohnsitz kennen nur die common-law-LÄnder, ähnlich der Trustgesetzgebung, aber aufgrund der anti-avoidance-Perversion gilt dies nicht in Absurdistan.
Tja, dummerweise haben die Deutschen sogar das Common Law verpasst bzw. sich seine Tradition ("Landrechte") durch die Römischrechtler (Savigny, Mitteis, Mommsen usw.) abschwatzen lassen.
Gruß
d.
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Campo
19.07.2001, 18:31
@ dottore
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Re: Wieviel verdient der höchstbezahlte deutsche Manager und wer ist es? |
>23 Millionen DM. Platz Zwei und Drei sind auch gut besetzt.
>Mit 17 und 16,4 Mio.
>Pro Jahr.
>Die Namen: Fischer (Springer) - Wiedeking (Porsche) - Breuer (DeuBa).
>Quelle: managermagazin-online.
Hallo,
23 Millionen sind ein happen...
Wird dies nicht noch getopt durch"unser aller Schumi"? (für nicht Eingeweihte: Formel 1 Rennfahrer Michael Schumacher) Und der versteuert in Monaco.
Weiß jemand explizit, ob Fischer in D. versteuert. M.E. bleibt ihm nichts anderes übrig. 184 Tage woanders zu sein (siehe d.´s weiteren Beitrag)wird ihm sicher schwer fallen.
Kleiner Fernsehtip für heute Abend: 21.00 Uhr Panorama im Ersten:"Schumacher-Brüder auf Steuerflucht"
Gruß
Campo
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wasil
19.07.2001, 18:41
@ dottore
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Re: Wieviel verdient der höchstbezahlte deutsche Manager und wer ist es? |
Hallo Baldur
Deine Stellungnahme, dass Du es in Ordnung findest, dass ein Mensch 17 Millionnen pro Jahr verdient, überrascht mich. Meines Wissens hast Du selber auch ein Geschäft und weißt, was es braucht um 250'000.— ins trockene zu bringen. Warum soll jetzt ein Mensch plötzlich 60 mal so gut sein wie Baldur der Ketzer?!? Wer so was glaubt, unterschätzt sich selber masslos oder hat die tendenz, andere Menschen zu vergöttern.
Gruss Wasil
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Baldur der Ketzer
19.07.2001, 18:44
@ dottore
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Re: Der Highlander ist wirklich nicht dumm, mir geht ein Licht auf - danke! |
Hallo, dottore,
unser Steuerlehre-Prof. geruhte"Steuern" immer als Abgabe für Denkfaulheit zu bezeichnen.
Dies ist natürlich plakativ und ist nur auf betrieblich-optimierte Konstrukte im obersten Segment sinnvoll anzuwenden, der Staplerfahrer oder Pförtner wird wehrlos ausgeweidet. Systembedingt und nicht gerade friedensfördernd.
Nur, wenn jetzt ein Topgehalt auf alle Arbeitnehmer umgelegt würde, niemand hätte davon irgendeinen realen Nutzen, das Neidproblem ist viel größer als die paar Pfennige, die die Steuerlast des einzeln senken würden.
Es würde eh nichts gesenkt, sondern nur noch mehr verschwendet.
Wenn die Jungs so ein Konstrukt ersonnen haben, ist das neidlos anerkennenswert, dennoch hängt für die Zukunft ein Damoklesschwert über allen Modellen aufgrund eines nicht veröffentlichten (!) BFH-Spruchs und einer Änderung der fortgesetzten Rechtsprechung, wonach jetzt nicht mehr erlaubt ist, was nicht verboten ist, sondern verboten, was nicht erlaubt ist.
Jenosse Mischa Wolf läßt grießn.
Beste Grüße vom Baldur (der sich gerade ausmalt, welche gesellschaftsrechtlichen Formen diese Optimierung herstellen könnten, aber aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig es geworden ist, weil die Finanzverwaltung frech und provokant Recht bricht, Gesellschaftsrecht ignoriert, mit der wirtschaftlichen betrachtungsweise überkleistert, und damit jahrhundertealte Rechtsgrundsätze vollbricht - es wird nicht mehr lange dauern, bis man Holdings ebenfalls als Rechtsperson nicht mehr anerkennt - dann macht man halt gar nichts mehr in Bescheuertstan, und schon gehts wieder, manchmal erstaunlich simpel und einfach )
Beste GRüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
19.07.2001, 18:57
@ wasil
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Re: Wieviel verdient der höchstbezahlte deutsche Manager und wer ist es? |
Hallo, Wasil,
Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Ich wollte nur eine Position beziehen, die jenseits allen Neides und Mißgunst ist, denn obwohl er vielleicht brutto 17 Mio am Zettel hat, hat er doch Zahnschmerzen, wenn die Wurzel eitert, und bei Durchfall im Stau hilft ihm auch nix, daß sein 600CL Klimaautomatik hat.
Freilich sind 17 Mio für jemanden, der nicht mit seinem Vermögen für das ganze haftet, irgendwie neben der Sache.
Betrieblich müßte man fragen, wieviel kostet der Firma eine gleich gute Ersatzkraft, oder, wieviel Schaden entstünde, wenn der Manager rausflöge.
Ich bin sicher, die Leute der zweiten, dritten, vierten Etage können das ebenso gut, aber sind im gehalt Klassen drunter.
Ich habe Einblick in die Hierarchie eines bekannten deutschen Konzerns.
Oben sitzen die Wasserköppe. Ein Insider ließ verlauten, man ziere sich lediglich, die Sekretärinnen vor Gästen auf den Schreibtischen zu, na, dings halt.
Ansonsten lebe es sich recht ungeniert.
Dann komme der Stock unter der obersten Etage. Was dort gemacht würde, weiß eigentlich niemand so recht.
Im Stock drunter wird dann echt gearbeitet, und dort wird das Risiko getragen, gemobbt, wird der Karren durch den Dreck gezogen, und vor allem, auch wieder heraus. Dort wird malocht, unternehmensführend.
Dann kommen ein paar Etagen nach unten wieder die blinden ERfüllungsgehilfen, und ganz unten stehen wieder die Malocher, die die Sache unten am laufen halten.
Fazit: bis auf unten und Stufe drei könnte man alles elimieren, ohne einen sichtbaren Leistungsausfall zu haben.
Gut, zig Millionen wären übrig, aber halt auch hunderte Gernegroße wären langzeitarbeitslos.
Für mich sind 2 Mios für einen Manager schon enorm viel und eigentlich Oberkante, schließlich ist er nicht für seinen Schmarrn verantwortlich und/Oder haftbar.
Nur, das macht doch ein Werbekopp locker vom Hocker, oder ein preisgeld für ein bisserl Hinundherballgespiele, und schon ist die Verteilungsdiskussion wieder offen......;-)
Beste Grüße vom Baldur (ich wollte ausdrücken, solange ich keinen Porsche fahre, zahle ich Wiedekings Gehalt nicht mit, ist mir also wurscht, aber die Pension des alten senilen Landgerichtsrats wird von den Bürgern rausgeknüppelt, das find ich viel schlimmer)
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dottore
19.07.2001, 19:12
@ Baldur der Ketzer
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Re: Wenn der BFH-Spruch publik wird? Alle längst weit wech! (owT) |
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El Sheik
20.07.2001, 03:05
@ Baldur der Ketzer
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@Baldur, den Ketzer |
<Es sei denn, es ist ein Gesellschafter-Geschäftsführer oder kriegt sonstige VR- oder AR-Bezüge in wechselnder Höhe, wovon ich nicht ausgehe.
Lieber Baldur,
was sind denn VR-Bezüge oder AR-Bezüge.
Danke sagt
ein Laie
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