Investment-Banken senken Gewinnerwartungen für Intel und Apple
<font size=5>Düstere Prognosen belasten US-Aktien</font>
Nur wenige Gewinner gab es am Mittwoch an der Wall Street. Verlierer indes waren vor allem Technologietitel. Die mangelnde Nachfrage auf dem Computermarkt macht den Herstellern von Hardware und Software zu schaffen. Von Alan Greenspan kamen auch keine guten Nachrichten.
sfu/HB NEW YORK. <font color="#FF0000">Schon kurz nach der Eröffnung der Wall Street trieb es die New Yorker Indizes nach unten</font>. Der Dow-Jones-Index der wichtigsten Industriewerte tendierte rund 1 % leichter bei 10 527 Punkten. Ähnlich notierte der breiter gefassten Standard & Poor’s-500-Index. Er lag mit 1,1 % in Minus. Die technologielastige Nasdaq verlor sogar über 2 % und notierte nur noch knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 2000 Punkten.
Keine Hilfe kam für die Börse von dem Präsidenten der US-Notenbank Alan Greenspan. Bei seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses <font color="#FF0000">prophezeite er eine weitere Abschwächung der amerikanischen Wirtschaft und schloss zusätzliche Zinssenkungen nicht aus</font>.
Die Wackelkandidaten unter den Unternehmen standen dabei meist schon vorher fest. <font color="#FF0000">Sie hatten entweder schlechte Quartalszahlen vorgestellt, Entlassungen angekündigt oder ihre Prognosen für das nächste Geschäftshalbjahr nach unten korrigiert - oder gleich alles zusammen</font>. Wie American Express. <font color="#FF0000">Der viertgrößte amerikanische Kreditkartenvergeber plant, 4 000 bis 5 000 Stellen zu streichen</font>. Überdies lag der <font color="#FF0000">Gewinn im zweiten Quartal des Geschäftshalbjahres um rund 76 % niedriger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum</font>. Die Kürzungsmaßnahmen sollten dem Unternehmen helfen, durch eine"längere wirtschaftlich schwache Periode zu kommen", sagte American Express- Chef Kenneth Chenault. Kurz nach Börsenöffnung führte American Express mit minus 3 % die Liste der Dow-Jones-Verlierer an.
<font color="#FF0000">Auch Intel litten unter der Verdüsterung der Geschäftsaussichten</font>. Ein rückläufiger PC-Absatz, die Konjunkturabkühlung und der anhaltende Preiskampfs in der Branche machen dem weltgrößten Chip-Hersteller zu schaffen. Zwar hatte das Unternehmen am Vortag für das dritte Quartal geringere Verluste als von den Analysten erwartet verkündet, doch die Investment-Banken Merril Lynch und Goldman Sachs trauen der positiven Eigeneinschätzung des Unternehmens nicht. Sie senkten die Intel-Gewinnprognose für 2001 auf 0,53 beziehungsweise 0,50 US-Dollar pro Anteilsschein.
Mit den gleichen Problemen wie Intel hat der Computerhersteller Apple zu kämpfen. <font color="#FF0000">Auch für Apple-Aktien senkte Goldman Sachs seine Prognose</font>. Die Werte des im S&P-Index gelisteten Unternehmens verloren rund 13 %."Das ist zwar nicht das Ende der Welt, aber die Gewinne und Prognosen der verschiedenen Unternehmen sagen uns, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die Nachfrage nach Rechnern wieder anzieht", sagte Peter Broockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak & Co.
<font color="#FF0000">Unterboten wurden Apple nur noch von Veritas. Der Produzent von Programmen für Datenaufbewahrung hatte zum zweitenmal seine Prognose für 2001 gesenkt. Etwa eine Stunde nach Börsenöffnung notierten Veritas bei minus 27 %</font>. Fast die einzigen positiven Impulse kamen von Philip Morris. Der Quartalsgewinn der Philip Morris-Tochter im Nahrungsmittelbereich, Kraft Foods, hatte mit plus 13,5 % die Erwartungen der Analysten erfüllt. Philip Morris notierten rund 1 % stärker.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 19. Juli 2001
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