Toro
22.07.2000, 18:55 |
TECHNISCHE INDIKATOREN = DOW JONES mT Thread gesperrt |
Bevor ich die aktuelle indikatorentechnische Lage uas meiner Sicht zu schildern beginne, möchte ich darauf hinweisen, daß ich bei Gesamtbeurteilung mehr auf jeweilige volume-gestützte Signale achte und etwas weniger auf reine Momentum-Indikatoren, da diese bei heftigen Marktbewegungen zu Extremwerten und somit zu Fehlsignalen neigen. Die von mir benutzten Periodeneinstellungen entsprechen im wesentlichen vordefinierten Richtlinien und Empfehlungen aus der Fachliteratur.
DOW JONES per 21.07.
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1. Umsatz/ Volume-Indikatoren
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Optische Beobachtung: Mit wenigen Ausnahmen allgemeine Neigung zu niedrigeren bzw. durchschnittlichen Umsätzen bei Aufwärtsbewegungen und zu erhöhten Umsätzen bei Abwärtsbewegungen zu beobachten. Da man sich auf die subjektive Optik nicht unbedingt verlassen kann, möchte ich darauf hinweisen, daß
a) sich der Volume-Preis-Trend-Indikator (5 Tage-Basis) bereits unterhalb der Mittelpunktlinie befindet und gleichzeitig negative mittel- und kurzfristige Divergenzen zum Kursverlauf aufweist.
b der Volume-Oscillator (5-25 Tage) z.Z. unmittelbar an der mittelfristgen Trendlinie steht und eine deutliche Volumenabnahme in den letzten Tagen der jüngsten"Rally" anzeigt und der entsprechende Volumen-Trend seinen Höhepunkt am 07. Juli hatte
c) der On-Balance-Volume-Indikator im kurzfristigen Bereich negative Divergenz zum Kursverlauf aufweist.
Fazit: Volumengestützte Signale weisen auf Erlahmung des kurzfristigen Aufwärtstrends hin.
2. ADX, DMI und MACD
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Der ADX (Trendstärke-Indikator) läßt im klurzfristigen Bereich noch keine definitive Aussage zu und wäre z.Z. ehe als neutral einzustufen, was auch durch den DMI-Indikator, der noch positiv ist,
bestätigt wird.
Aber der 14-Wochen-ADX ließ sich bisher von keiner einzigen Rally beeindrucken und signalisiert, daß die Marktstärke zusehends erlahmt.
Der an die Kaufseite angepaßte MACD-Indikator (8-17-9 Tage -"Kauf-MACD") weist einen deutlichen Rückfall im Histogramm auf und sugerriert m.E. eine bevorstehende Trendwende in den nächsten Tagen.
Wenn man die Periodeneinstellungen weiter sensibilisiert, dann darf man sogar von einem bereits erfolgten kurzfristigen Verkaufssignal ausgehen.
Fazit: negative Primärerscheinungen nicht zu übersehen
3. William %R, OBOS, Pseudo-OBOS
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Zur Zeit gibt es ein Verkaufssignal beim William-%R und die beiden Overboght-Oversold-Indikatoren weißen auf stark überkaufte Marktsituation hin.
Fazit: negativ
4. Langsame Pseudo-Stochastik
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Sie liefert sehr zuverlässige kurzfristige Signale. Zur Zeit erfolgte ein primäres Verkaufssignal.
Fazit: negativ, bedenklich für die Bären bleibt jedoch die vorhandene positive Divergenz zum Kursverlauf, obwohl wenn man George Lane's Gebrauchsanleitung genau befolgt (Stochastik-"Erfinder"), sollte man das erfolgte Verkaufssignal schon allein deswegen ernst nehmen, weil dieses Signal in der überkauften Zone erfolgte und und die Signallinie kurzfristig eine negative Divergenz aufweist.
5. Momentum und RSI Wilder
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Der Momentum-Indikator (10 Tage => mittelfristig) zeigt meines Ermessens keine positiven Divergenzen zum Kursverlauf an, erreichte seinen Höhepunkt am 13.07. und und vermochte nicht, weiteren Kurssprüngen zu folgen, dabei entstand eine negative Divergenz im kurzfristigen Bereich.
Der mittelfristige Momentum-Trend ist z.Z. als postiv einzustifen. Das gilt jedoch nich für den Kurzfristigen Momentum-Trend.
Der RSI Wilder gehört auch zu den Momentum-Indikatoren und gilt als äußerst sensilbler Indikator und liefert bei starken Kursausschlägen sehr oft Fehlsignale, deswegen benutze ich die weniger
sensibiliserte Periodeneinstellung von 14 Tagen (und 9 Tage zur Bestimmung der RSI-Trendstärke)
Momentan bewegt sich dieser Indikator (9 Tage-Basis) in einem intakten Trendkanal, wobei er an der oberen RSI-Trendbegrenzung gescheitert ist. Ansonsten liefert dieser Indikator zur Zeit nicht besonders viele brauchbare Informationen. Rein optisch gibt es zwar sehr viele bullischen Divergenzen, aber sich der RSI nicht in einem Signalbereich befindet, möchte ich diesen Divergenzen keinen aufmerksamkeit schenken. Darüber hinaus sollte man bemerken, daß sich die bisherige Kursentwicklung durch sehr hohe Volatilität ausgezeichnet hat und diese Tatsache zwingt mich
alle Signale bzw. Informationen, die mir dieser Indikator liefert, sehr skeptisch zu betrachten.
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Summa summarum: die aktuelle indikatorentechnische Situation zeichnet sich durch viele negativen Merkmale aus und läßt m.E. mindestens eine kurzfristige Trendwende erwarten.
Gruß
Toro
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JüKü
22.07.2000, 21:44
@ Toro
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Re: TECHNISCHE INDIKATOREN = DOW JONES mT |
Tolle Ausarbeitung! Und auch das - obwohl mit Elliott nichts zu tun - ist eine Bereicherung für dieses Forum.
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Toro
22.07.2000, 23:18
@ JüKü
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Thanx! Natürlich würde ich gerne... |
über EWaves mitdiskuttieren, aber da ich nicht genügend Know-How besitze, leiste ich meinen Beitrag auf andere Art und Weise. Als Ergänzung eben..
Gruß und ein schönes WE
Toro
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Tiffy
22.07.2000, 23:24
@ Toro
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.... |
...dem schließe ich mich ohne wenn und aber an.
So kurz und präzise könnte ich es nie formulieren.
Tiffy
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igelei
23.07.2000, 17:36
@ Toro
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Hi Toro, nimmst du irgendwann deinen Mailservice wieder auf? Wäre schön. MfG oT |
>Bevor ich die aktuelle indikatorentechnische Lage uas meiner Sicht zu schildern beginne, möchte ich darauf hinweisen, daß ich bei Gesamtbeurteilung mehr auf jeweilige volume-gestützte Signale achte und etwas weniger auf reine Momentum-Indikatoren, da diese bei heftigen Marktbewegungen zu Extremwerten und somit zu Fehlsignalen neigen. Die von mir benutzten Periodeneinstellungen entsprechen im wesentlichen vordefinierten Richtlinien und Empfehlungen aus der Fachliteratur.
>DOW JONES per 21.07.
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>1. Umsatz/ Volume-Indikatoren
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>Optische Beobachtung: Mit wenigen Ausnahmen allgemeine Neigung zu niedrigeren bzw. durchschnittlichen Umsätzen bei Aufwärtsbewegungen und zu erhöhten Umsätzen bei Abwärtsbewegungen zu beobachten. Da man sich auf die subjektive Optik nicht unbedingt verlassen kann, möchte ich darauf hinweisen, daß
>a) sich der Volume-Preis-Trend-Indikator (5 Tage-Basis) bereits unterhalb der Mittelpunktlinie befindet und gleichzeitig negative mittel- und kurzfristige Divergenzen zum Kursverlauf aufweist.
>b der Volume-Oscillator (5-25 Tage) z.Z. unmittelbar an der mittelfristgen Trendlinie steht und eine deutliche Volumenabnahme in den letzten Tagen der jüngsten"Rally" anzeigt und der entsprechende Volumen-Trend seinen Höhepunkt am 07. Juli hatte
>c) der On-Balance-Volume-Indikator im kurzfristigen Bereich negative Divergenz zum Kursverlauf aufweist.
>Fazit: Volumengestützte Signale weisen auf Erlahmung des kurzfristigen Aufwärtstrends hin.
>2. ADX, DMI und MACD
>====================
>Der ADX (Trendstärke-Indikator) läßt im klurzfristigen Bereich noch keine definitive Aussage zu und wäre z.Z. ehe als neutral einzustufen, was auch durch den DMI-Indikator, der noch positiv ist,
>bestätigt wird.
>Aber der 14-Wochen-ADX ließ sich bisher von keiner einzigen Rally beeindrucken und signalisiert, daß die Marktstärke zusehends erlahmt.
>Der an die Kaufseite angepaßte MACD-Indikator (8-17-9 Tage -"Kauf-MACD") weist einen deutlichen Rückfall im Histogramm auf und sugerriert m.E. eine bevorstehende Trendwende in den nächsten Tagen.
>Wenn man die Periodeneinstellungen weiter sensibilisiert, dann darf man sogar von einem bereits erfolgten kurzfristigen Verkaufssignal ausgehen.
>Fazit: negative Primärerscheinungen nicht zu übersehen
>3. William %R, OBOS, Pseudo-OBOS
>=============================
>Zur Zeit gibt es ein Verkaufssignal beim William-%R und die beiden Overboght-Oversold-Indikatoren weißen auf stark überkaufte Marktsituation hin.
>Fazit: negativ
>4. Langsame Pseudo-Stochastik
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>Sie liefert sehr zuverlässige kurzfristige Signale. Zur Zeit erfolgte ein primäres Verkaufssignal.
>Fazit: negativ, bedenklich für die Bären bleibt jedoch die vorhandene positive Divergenz zum Kursverlauf, obwohl wenn man George Lane's Gebrauchsanleitung genau befolgt (Stochastik-"Erfinder"), sollte man das erfolgte Verkaufssignal schon allein deswegen ernst nehmen, weil dieses Signal in der überkauften Zone erfolgte und und die Signallinie kurzfristig eine negative Divergenz aufweist.
>5. Momentum und RSI Wilder
>=======================
>Der Momentum-Indikator (10 Tage => mittelfristig) zeigt meines Ermessens keine positiven Divergenzen zum Kursverlauf an, erreichte seinen Höhepunkt am 13.07. und und vermochte nicht, weiteren Kurssprüngen zu folgen, dabei entstand eine negative Divergenz im kurzfristigen Bereich.
>Der mittelfristige Momentum-Trend ist z.Z. als postiv einzustifen. Das gilt jedoch nich für den Kurzfristigen Momentum-Trend.
>Der RSI Wilder gehört auch zu den Momentum-Indikatoren und gilt als äußerst sensilbler Indikator und liefert bei starken Kursausschlägen sehr oft Fehlsignale, deswegen benutze ich die weniger
>sensibiliserte Periodeneinstellung von 14 Tagen (und 9 Tage zur Bestimmung der RSI-Trendstärke)
>Momentan bewegt sich dieser Indikator (9 Tage-Basis) in einem intakten Trendkanal, wobei er an der oberen RSI-Trendbegrenzung gescheitert ist. Ansonsten liefert dieser Indikator zur Zeit nicht besonders viele brauchbare Informationen. Rein optisch gibt es zwar sehr viele bullischen Divergenzen, aber sich der RSI nicht in einem Signalbereich befindet, möchte ich diesen Divergenzen keinen aufmerksamkeit schenken. Darüber hinaus sollte man bemerken, daß sich die bisherige Kursentwicklung durch sehr hohe Volatilität ausgezeichnet hat und diese Tatsache zwingt mich
>alle Signale bzw. Informationen, die mir dieser Indikator liefert, sehr skeptisch zu betrachten.
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>Summa summarum: die aktuelle indikatorentechnische Situation zeichnet sich durch viele negativen Merkmale aus und läßt m.E. mindestens eine kurzfristige Trendwende erwarten.
>
>Gruß
>Toro
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KEEP-COOL
23.07.2000, 18:51
@ Toro
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Die technische Analyse hat auch ihre Stärken |
>über EWaves mitdiskuttieren, aber da ich nicht genügend Know-How besitze, leiste ich meinen Beitrag auf andere Art und Weise. Als Ergänzung eben..
>Gruß und ein schönes WE
>Toro
Hallo Toro
Die technische Analyse und Elliottwaves müssen sich nicht ausschließen.
Ich bin ebenfalls eher technisch orientiert. Elloittanalysen und technische Analysen haben nach meinen Erfahrungen jede für sich Stärken und Schwächen.
Es gibt Situationen, in denen nach Elliott auf frühzeitige Entwicklungen hingewiesen wird - ein andermal weisen technische Indikatoren früher auf eine Veränderung der Marktsituation hin.
Die Kombination aus beiden Methoden kann nicht falsch sein. Zumindest können kurzfristige alternative Sichtweisen als Korrektiv zu der eigenen Analyse dienen. Bei Grundlegenden Marktrichtungen gehen Elliott und technische Analyse Hand in Hand.
Nutzen wir doch die Stärken aus beiden Methoden.
Finde Deine eigene optimale Analysetechnik für Dich heraus.
Deine Analyse über die aktuelle Marktsituation anhand der von Dir beschriebenen technischen Indikatoren kann ich voll unterstützen. Mach weiter so.
Ich persönlich bin mit der technischen Analyse sehr zufrieden.
Gruss
K C
Ist als
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