dottore
26.07.2001, 14:31 |
Stadtflucht in Ostdeutschland verstärkt sich Thread gesperrt |
Hi,
aus einer vertraulichen Studie des Bau- und Verkehrsministeriums geht hervor, dass in den Neuen Ländern nicht nur eine Ost-Westbewegung, sondern auch einen Ost-Ost-Bewegung zu beobachten ist.
Immer mehr Menschen sollen demnach ihe Innenstadtwohnungen verlassen und aufs Land ziehen (Innenstadtmieten p. qm/Monat gehen schon bis auf 8 DM runter).
Warum und wohin ziehen die Menschen aufs Land?
Sie mieten dort nicht neuen Wohnraum oder kaufen ihn, sondern sie erarbeiten ihn sich, meist in Form von Nachbarschaftshilfe. Also jeder baut das Haus des anderen, reihum. Dis scheint lohnender zu sein, da die Grundstückspreise extrem niedrig sind und sich daher am Ende billiger wohnen lässt als selbst zu nur 8 DM/qm und Monat in de Innenstädten.
Umd den Verfall weiterer Bausubstanz zu stoppen, will Minister Bodewig jetzt mit Zuschüssen bis zu 50k pro sanierter Wohnung helfen (was dem Altbestand natürlich nicht zur Vermarktung hilft, sondern im Gegenteil das Angebot an saniertem Wohnraum weiter steigert).
Stadtflucht ist ein bekanntes Krisenphänomen. Es läuft auf eine Arbitrage zwischen Mieten und/oder saniert Wohnen in der Stadt und Wohnen auf selbst genutztem Grund auf dem Lande hinaus. Jeder Arbitrageur verhält sich ökonomisch rational.
Das Problem ist auch nicht auf der Kostenseite zu lösen, sondern nur auf der Einkommensseite. Da diese offenbar als wenig erfolgversprechend eingeschätzt wird (Arbitrageüberlegungen zwischen Einkommen heute und Einkommen Morgen), liegen die Dinge so wie sie liegen. Leider.
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |
Harry
26.07.2001, 14:40
@ dottore
|
Re: Stadtflucht in Ostdeutschland verstärkt sich |
>Hi,
>aus einer vertraulichen Studie des Bau- und Verkehrsministeriums geht hervor, dass in den Neuen Ländern nicht nur eine Ost-Westbewegung, sondern auch einen Ost-Ost-Bewegung zu beobachten ist.
>Immer mehr Menschen sollen demnach ihe Innenstadtwohnungen verlassen und aufs Land ziehen (Innenstadtmieten p. qm/Monat gehen schon bis auf 8 DM runter).
>Warum und wohin ziehen die Menschen aufs Land?
>Sie mieten dort nicht neuen Wohnraum oder kaufen ihn, sondern sie erarbeiten ihn sich, meist in Form von Nachbarschaftshilfe. Also jeder baut das Haus des anderen, reihum. Dis scheint lohnender zu sein, da die Grundstückspreise extrem niedrig sind und sich daher am Ende billiger wohnen lässt als selbst zu nur 8 DM/qm und Monat in de Innenstädten.
>Umd den Verfall weiterer Bausubstanz zu stoppen, will Minister Bodewig jetzt mit Zuschüssen bis zu 50k pro sanierter Wohnung helfen (was dem Altbestand natürlich nicht zur Vermarktung hilft, sondern im Gegenteil das Angebot an saniertem Wohnraum weiter steigert).
>Stadtflucht ist ein bekanntes Krisenphänomen. Es läuft auf eine Arbitrage zwischen Mieten und/oder saniert Wohnen in der Stadt und Wohnen auf selbst genutztem Grund auf dem Lande hinaus. Jeder Arbitrageur verhält sich ökonomisch rational.
>Das Problem ist auch nicht auf der Kostenseite zu lösen, sondern nur auf der Einkommensseite. Da diese offenbar als wenig erfolgversprechend eingeschätzt wird (Arbitrageüberlegungen zwischen Einkommen heute und Einkommen Morgen), liegen die Dinge so wie sie liegen. Leider.
>Gruß
>d.
Ich kenne dieses Problem aus Leipzig, dort habe ich 2 Jahre gewohnt
die Stadt ueberlegt, ca. 10k unsanierte, aber wunderschoene Atlbauten abreissen zu lassen, denn es stehen schon ca. 10k sanierte Altbauten leer
nicht nur Stadtflucht, sondern viele Leute wollen nicht aus ihrer"Platte" raus, die Plattenbauten sind mittlerweile auch saniert, und dort kennen sie ihre Nachbaren, also wozu umziehen
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
26.07.2001, 23:13
@ dottore
|
Re: Immobilienflaute |
Hallo,
habe mit einer Maklerin gesprochen.
Sie erzählte, neulich sei eine ETW aus BJ. 1994 für 21.000 DEM zwangsversteigert worden, wird wohl so 1,5 - 2 Zi.Whg. gewesen sein. Großraum Nürnberg-Fürth, Stadtlage.
Auch andere ETW sind nur um 50.000 loszukriegen, obwohl sie mal 100-120 gekostet haben werden - oder mehr sogar.
Deflation, ick hör Dir trapsen - Dank an dottore.
mfG vom Baldur
.
<center>
<HR>
</center> |