dottore
29.07.2001, 11:42 |
Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): Thread gesperrt |
Hi,
Dear John hat wieder fleißig gelesen und das hier gefunden:
Gesunde Vermögenslage der
US-Haushalte?
Untersuchung widerspricht dominierenden
Vorstellungen
Eine unlängst veröffentlichte Untersuchung über
die Nettovermögens-Situation der
amerikanischen Privathaushalte räumt über weite
Strecken mit der in breiten Expertenkreisen
vorherrschenden Meinung auf, diese befinde sich
in einem besorgniserregenden Zustand, was sich
wiederum negativ auf den nach wie vor
konjunkturstützenden Verlauf der
Konsumausgaben auswirken könnte.
Sna. Washington, 26. Juli
Während die ungebrochene Ausgabefreudigkeit der
amerikanischen Verbraucher die US-Wirtschaft
bisher erfolgreich vor einem drastischeren
Konjunkturabschwung abzuschirmen vermocht hat,
machen sich Experten seit längerem schon Sorgen
über die Dauerhaftigkeit dieses Konsumbooms.
Grund dafür sind nicht nur die in letzter Zeit spürbar
verdüsterten Beschäftigungsaussichten auf dem
amerikanischen Arbeitsmarkt. Angesichts des im
ersten Quartal verzeichneten Rückgangs der
Nettovermögen privater Haushalte um rekordhohe
8% als Folge der Preisbaisse an den Börsen fragen
sich nicht wenige Ã-konomen, woher denn das Geld
für Amerikas beliebteste Freizeitbeschäftigung - das
Einkaufen - künftig kommen soll. Dies umso mehr,
als die Gesamtsumme der ausstehenden
Konsumkredite bereits heute um ebenfalls
rekordhohe 22% über dem Total des verfügbaren
Einkommens amerikanischer Haushalte liegt, was
eine Fortsetzung des zuletzt weitgehend
kreditfinanzierten «Kaufrauschs» als eher unratsam
erscheinen lässt.
Unzutreffendes Bild
Doch wie zutreffend ist das von diesen Zahlen
gezeichnete Bild bezüglich der effektiven
Vermögenssituation eines Grossteils der hiesigen
Privathaushalte? <font color="FF0000">Eine von der Consumer Federation
of America (CFA) sowie einer privaten Sparkasse
gesponserte Studie der Ohio State University</font>
kommt etwa zum Schluss, dass entgegen
weitverbreiteter Meinung eine beachtliche Zahl der
amerikanischen Haushalte über ein zwar
bescheidenes, gleichwohl aber bemerkenswertes
Nettovermögen - d. h. Aktiva nach Abzug allfälliger
Schulden - verfügen. Basierend auf Angaben des
Federal Reserve für das Jahr 1998, stellt die Studie
fest, dass 42% aller US-Privathaushalte Nettoaktiva
im Wert von 100 000 $ oder mehr hielten.
Betrachtet man lediglich jene Haushalte, in denen
der Vorstand mindestens 45 Jahre alt ist, steigt
dieser Prozentsatz gar auf über die Hälfte und
erreicht die Marke von 56%.
Interessanterweise kommt dabei das Äufnen eines
kleineren Vermögenspolsters selbst in unteren
Einkommensschichten weitaus häufiger vor als
vermutet. Laut der Untersuchung wiesen mehr als
ein Viertel der amerikanische Haushalte (26%) mit
einem Jahreseinkommen von zwischen 10 000 $
und 25 000 $ ein Nettovermögen von 100 000 $
oder mehr aus. Betrachtet man in Ergänzung hierzu
jene, welche jährlich zwischen 25 000 $ und
50 000 $ verdienten, so steigt der entsprechende
Anteil bereits auf knapp 40% an.
Unterschätzte Sparanstrengungen
Für die Autoren der Studie hängen diese
überraschenden Ergebnisse damit zusammen, dass
man beim Definieren dessen, was eine Mehrheit der
Leute als wohlhabend oder reich bezeichnet,
oftmals der jeweiligen Einkommenssituation ein
grösseres Gewicht beizumessen pflegt als der
Vermögenslage. Darüber hinaus unterschätzten
selbst Experten nicht selten die Wirkung, die auch
eine mengenmässig bescheidene, im Zeitablauf
jedoch stetige Ersparnisbildung auf die spätere
Vermögenssituation zeitigen kann.
In der Tat habe die Mehrzahl der Haushalte, welche
die von der Untersuchung ans Tageslicht
geförderten Nettovermögen nicht selten still und
ohne viel Aufsehens geäufnet hätten, dieses
Kunststück vielfach auf zumeist althergebrachte
Weise vollbracht. Als der mit Abstand erfolgreichste
Weg für viele Haushalte zur Akkumulierung von
Vermögenswerten entpuppte sich etwa der Besitz
eines sogenannten Bausparplans, der regelmässige
Einlagen im Hinblick auf den späteren Erwerb eines
Eigenheims vorsieht. Andere traditionelle
Sparinstrumente wie Vorsorgepläne fürs Alter oder
das berühmte Sparbüchlein hätten jedoch ebenfalls
massgeblich zu den in der Untersuchung sichtbar
gewordenen Ergebnissen beigetragen. Das zuletzt
so in Mode geratene Agieren an den Aktienmärkten
empfiehlt die Studie schliesslich nur jenen Sparern,
die über ausreichend strapazierfähige Nerven
verfügten, um die damit verknüpften (Kurs-)Risiken
zu ertragen.
27. Juli 2001"
Abgesehen von den Absendern der Studie, darf angemerkt werden, dass sich in einer Wirtschaft natürlich alle Forderungen (Geldvermögen) und Verbindlichkeiten die Waage halten. Selbst Vermögenswerte, die außerhalb der Verbraucher (Bevölkerung) vorhanden sind, lassen sich letztlich diesen zuordnen. Das gilt z.B. auch für Geldvermögen, die alle Banken als Forderungen gegen des Publikum halten: Es steht letztlich dem Publikum zu, das seinerseits entweder Forderungen gegen Banken hält bzw. - über Aktien - an Banken beteiligt ist, deren Wert letztlich der Liquidationserlös darstellt.
Was über den Liquidationserlös hinaus geht, ist eine Bewertung, die sich in aktuellen Aktienpreisen ausdrückt, die aber völlig fiktiv ist, denn sie ließe sich zwar im Einzelfall an der Börse realisieren, aber niemals von allen Aktionären.
Denn würde alle verkaufen, würde sich der Kurs der Aktie aus dem Liquidiationserlös geteilt durch die Zahl der ausstehenden Aktien ergeben. Der Liquidationserlös ist dann das Geldvermögen, das das Publikum sich selbst gegenüber hat, der nach Saldierung selbstverständlich verschwindet (Publikum insgesamt).
Damit kommen wir also nicht weiter. Denn: Wird alles verkauft und macht jeder komplett Kasse - ergibt sich selbstverständlich ein Geldvermögen von Null und damit auch ein Sachvermögen von Null, da Sachvermögen nur definierbar sind, sobald es Geldvermögen gibt.
Das wirkliche Problem ist ein anderes: Alles Geldvermögen ist auf Fristen angelegt.
Selbst MZM hat nur scheinbar eine Zero Maturity. Es ist in Wirklichkeit eine ganz kurzfristige Maturity (drückt sich am Geldmarkt durch Tagesgeldsätze - Zinssatz geteilt durch Jahrestage - aus bzw. am Devisenmarkt durch das Stellen von Geld und Briefkursen). Hätte MZM wirklich eine Maturity, sagen wir 12.00 Uhr, dann würde es 12.01 kein M mehr geben, weil es nach Fälligkeit nicht mehr existieren kann.
Wir kommen also immer wieder zu den Fristigkeiten (und deren mögliche Überbrückung, siehe Geldmarkt). Und da immer neue Fristigkeiten ablaufen und auch die Zinszahlungen, die ununterbrochen Statt finden müssen (und gebucht werden), fristig werden, muss nicht nach der Saldierung aller Forderungen mit allen Verbindlichkeiten gefragt werden, was ganz einfach ist, sondern danach, mit welchem Geld die ununterbrochen laufenden Zinsfälligkeiten bezahlt werden.
Diese - als dann entstehende zusätzliche Forderungen - können immer nur mit Hilfe von zusätzlichen Verbindlichkeiten (Schulden) dargestellt werden.
Dies zu verstehen, hat mainstream bis heute nicht geschafft, da mainstream in einer Märchenwelt lebt, die alles - ohne Zeitablauf - immer gleichzeitig Statt finden lässt.
Wirtschaften ohne Zeitablauf ist aber nicht vorstellbar.
Gruß
d.
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PuppetMaster
29.07.2001, 12:48
@ dottore
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Re: Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): |
>Dies zu verstehen, hat mainstream bis heute nicht geschafft, da mainstream in einer Märchenwelt lebt, die alles - ohne Zeitablauf - immer gleichzeitig Statt finden lässt.
hallo
ich finde es so interessant wie unnötig, dass du auf"mainstream" rumhackst. warum? angesichts deiner agilität in den wirtschaftsmedien kam es mir so vor, als ob du auch zu"denen" gehörst. ist der unterschied der, dass"mainstreamer" sich konkret um lösungen bemühen, während der debitismus mit seinen konklusionen auch fatalismus genannt werden kann? sorry - nur eine rhetorische frage.
wenn du wirklich glaubst der"mainstream" hätte im gegensatz zu dir *nichts* begriffen, so kann ich dir zu deinem grandiosem selbstbild und überlegener positionierung in der ökonomischen theorie nur gratulieren.
gruss
p.s. bin kein ökonom - bloss ein skeptiker:)
deine 'untergangspostings' (z.b. 73262.htm, 72667.htm, 73636.htm) in jüngster zeit finde ich frag- und hinterfragungswürdig. ansonsten schätze ich deine oft lehrreichen beiträge sehr.
<ul> ~ mainstream oder nicht?</ul>
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dottore
29.07.2001, 13:46
@ PuppetMaster
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Re: Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): |
>>Dies zu verstehen, hat mainstream bis heute nicht geschafft, da mainstream in einer Märchenwelt lebt, die alles - ohne Zeitablauf - immer gleichzeitig Statt finden lässt.
>
>hallo
>ich finde es so interessant wie unnötig, dass du auf"mainstream" rumhackst. warum?
Es ist kein Herumhacken, sondern es soll jedesmal aufzeigen, wo mainstream an seine Grenzen stößt, weil mainstream das Phänomen Zeit nicht in seinen Modellen eingebaut hat. Es sind Leute, denen ein Taschenrechner mit Zins- und Zinseszinstaste fehlt.
Ich habe mich heute noch ein Mal ausführlich mit der "neoclassical growth theory" beschäftigt und einem Board-Mitgled eine entsprechende Ausarbeitung zukommen lassen. Neoklassik ist heute die Lehrbuchtheorie, nach der fast alle Studenten VWL-Examina machen (müssen).
Die Theorie beginnt mit einem Kapitalstock, ohne zu erklären, woher er kommt. Und sie lässt das Kapital dann von Arbeitern bedienen, ohne zu erklären, warum die Arbeiter das Kapital bedienen.
Die entsprechende neoklassische Produktionsfunktion lautet dann:
Y = f(K,L).
Y = Output (yield), K = Kapital, L = Arbeit (labour).
Falls jemand mit dieser Grundgleichung zufrieden ist, kann er es von mir aus gerne sein. Wer nicht damit zufrieden ist, wird sicher fragen:
K = f(?) und L = f(?).
Auf diese Frage gibt mainstream keine Antwort, weil mainstream diese Frage überhaupt nicht stellt. Stellt aber jemand die Frage, wird er als"Schwachkopf" abgetan, der von nichts eine Ahnung hat, wo doch jeder sehen kann, dass es K und L gibt.
Die Existenz von K und L ist aber nicht das selbe wie der Einsatz von K und L.
>angesichts deiner agilität in den wirtschaftsmedien kam es mir so vor, als ob du auch zu"denen" gehörst.
Ja, auch ich war lupenreiner mainstreamer, bis mir die Liquiditätsdruck-These von Heinsohn/Steiger und lange Diskussionen mit Naturwissenschaftlern die Augen geöffnet haben. So wie mainstream die Wirtschaft erklärt, funktioniert sie leider nicht.
>ist der unterschied der, dass"mainstreamer" sich konkret um lösungen bemühen, während der debitismus mit seinen konklusionen auch fatalismus genannt werden kann? sorry - nur eine rhetorische frage.
Die mainstreamer bemühen sich um Lösungen, wer wollte das bestreiten (siehe die gestrige Debatte um den Krugman-Vorschlag, eine Deflation mit Hilfe von Inflationserwartungen (!) zu bekämpfen. Das ist aber ein Zirkelschluss, da eine Deflation immer nur aus vorangegangener Inflation erklärt werden kann. Deshalb fordert der mainstreamer Krugman die mainstreamer in den Notenbanken auf,"unkonventionell" zu denken. Die Aporie der mainstreamer ist also überdeutlich.
Welchen Wert sollen solche"Lösungsvorschläge" überhaupt haben?
Der Debitismus kann nicht mehr leisten als zu erklären, dass Schulden nur mit immer neuen, zusätzlichen Schulden bedienbar gehalten werden können. Deshalb war die berühmte Greenspan-Rede, in der er die Banken ausdrücklich auffordert, neue Kredite zu vergeben (was neue Schulden bedeutet), ein debitistischer Klassiker!
Greenspan, immerhin ein Schwergewicht unter den mainstreamern, hat sich damit de facto von mainstream los gesagt. Denn käme es in der Wirtschaft immer nur auf die alten Kredite (und damit auf das alte Geld) an, bräuchte niemand jemals neue Kredite zu fordern.
Der Hinweis darauf, dass alte Kredite nur mit Hilfe neuer am Leben gehalten werden können, ist kein Fatalismus, sondern Hinweis auf einen ökonomischen Fakt. Auch Debitisten haben selbstverständlich Lösungsvorschläge. Meinen hatte ich mehrfach gepostet. Er lautet:
Zusätzliche Verschuldung (= Kredite) weltweit in Billionenhöhe! Entweder die Konsumenten machen das oder die Unternehmer - ansonsten muss es der Staat tun. Tun es alle Drei nicht (und Vierte, Fünfte gibt es nicht), kommt es ohne Wenn und Aber zum Gesamtkollaps.
>wenn du wirklich glaubst der"mainstream" hätte im gegensatz zu dir *nichts* begriffen, so kann ich dir zu deinem grandiosem selbstbild und überlegener positionierung in der ökonomischen theorie nur gratulieren.
Der mainstream hat sehr viel begriffen, aber leider nicht die Grundlagen des Wirtschaftens. Dies mag damit zu tun haben, dass die mainstreamer in der Regel ohne Existenzdruck leben (Lebenszeitbeamte usw.) und sich deshalb nicht in die Lage derjenigen versetzen können, die unter permanentem Existenz-, Leistungs-, Liquiditäts- und Erfüllungsdruck stehen.
Die Positionierung bezieht sich ausschließlich auf die Grundlagen (eben den Einbau bzw. Nichteinbau des Zeitphänomens). Alles was danach kommt, behandeln Debitisten und mainstreamer im wesentlich gleich. Jeder Debitist kann sich sofort in einen mainstreamer verwandeln und entsprechend argumentieren, was auch ganz leicht ist, zumal für Ex-mainstreamer, aber umgekehrt geht es nicht.
Das Problem liegt also bei den mainstreamern.
>p.s. bin kein ökonom - bloss ein skeptiker:)
Das sind wir vermutlich alle hier.:-)
>deine 'untergangspostings' (z.b. 73262.htm, 72667.htm, 73636.htm) in jüngster zeit finde ich frag- und hinterfragungswürdig.
Stehe für Fragen jederzeit zur Verfügung.
>ansonsten schätze ich deine oft lehrreichen beiträge sehr.
Vielen Dank.
Gruß
d.
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Heller
29.07.2001, 18:13
@ dottore
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Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. |
>amerikanischen Haushalte über ein zwar
>bescheidenes, gleichwohl aber bemerkenswertes
>Nettovermögen - d. h. Aktiva nach Abzug allfälliger
>Schulden - verfügen. Basierend auf Angaben des
>Federal Reserve für das Jahr 1998, stellt die Studie
>fest, dass 42% aller US-Privathaushalte Nettoaktiva
>im Wert von 100 000 $ oder mehr hielten.
Welche Werte wurden für die Immobilien, Auto und gebrauchte Besitzgegenstände eingesetzt? Es wäre sehr interessant, ob es konservative Schätzungen oder tatsächlich die von einzelnen derzeit erzielbaren Preise sind.
Wurden dort auch der - wie auch immer ermittelte - Wert von Lebensversicherungen, gar etwa die abgezinste Rente mit einbezogen?
>Was über den Liquidationserlös hinaus geht, ist eine Bewertung, die sich in aktuellen Aktienpreisen ausdrückt, die aber völlig fiktiv ist, denn sie ließe sich zwar im Einzelfall an der Börse realisieren, aber niemals von allen Aktionären.
Das ist der Knackpunkt der"Schwarzseher": wenn alle schwarz sehen (und verkaufen wollen), dann wird es auf jeden Fall dunkel - eine selffullfilling prophecy. Ein Vermögensverwalter sagte mir auf meine pessimistischen Anmerkungen hin:"Man muss doch optimistisch sein, sonst funktioniert doch die Wirtschaft nicht!"
Die Frage ist, ob bzw. wann es auch ohne Schwarzmalerei dunkel wird. Vielleicht kann man ja auch den Optimismus auf anderen Gebieten erfolgreicher anwenden. Die Verkehrsbelastung könnte z.B. geringer werden...
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Euklid
29.07.2001, 18:27
@ Heller
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Re: Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. |
>>amerikanischen Haushalte über ein zwar
>>bescheidenes, gleichwohl aber bemerkenswertes
>>Nettovermögen - d. h. Aktiva nach Abzug allfälliger
>>Schulden - verfügen. Basierend auf Angaben des
>>Federal Reserve für das Jahr 1998, stellt die Studie
>>fest, dass 42% aller US-Privathaushalte Nettoaktiva
>>im Wert von 100 000 $ oder mehr hielten.
>Welche Werte wurden für die Immobilien, Auto und gebrauchte Besitzgegenstände eingesetzt? Es wäre sehr interessant, ob es konservative Schätzungen oder tatsächlich die von einzelnen derzeit erzielbaren Preise sind.
>Wurden dort auch der - wie auch immer ermittelte - Wert von Lebensversicherungen, gar etwa die abgezinste Rente mit einbezogen?
>
>>Was über den Liquidationserlös hinaus geht, ist eine Bewertung, die sich in aktuellen Aktienpreisen ausdrückt, die aber völlig fiktiv ist, denn sie ließe sich zwar im Einzelfall an der Börse realisieren, aber niemals von allen Aktionären.
>Das ist der Knackpunkt der"Schwarzseher": wenn alle schwarz sehen (und verkaufen wollen), dann wird es auf jeden Fall dunkel - eine selffullfilling prophecy. Ein Vermögensverwalter sagte mir auf meine pessimistischen Anmerkungen hin:"Man muss doch optimistisch sein, sonst funktioniert doch die Wirtschaft nicht!"
>Die Frage ist, ob bzw. wann es auch ohne Schwarzmalerei dunkel wird. Vielleicht kann man ja auch den Optimismus auf anderen Gebieten erfolgreicher anwenden. Die Verkehrsbelastung könnte z.B. geringer werden...
Du kannst es schon optimistisch sehen wenn Du meinst daß der Verkehr nachlassen könnte!
Der läßt schon nach wenn man keinen Mammon hat um die Benzinpreise zu bezahlen welche unsere Traumtänzer sogar über 2003 hinaus weiter mit 6PF pro Liter und Jahr weiter erhöhen wollen.
Dazu ein paar Tahlen vom statistischen Bundesamt
Für Deutschland bekannt als sparsames Ländle
Jährliche Netto Veränderung der Spareinlagen
1995 107 MRD DM
1996 98
1997 38
1998 28
Diese Zahlen sind aus dem statistischen Jahrbuch 1999 vom statistischen Bundesamt
Fällt Dir etwas auf.
Die Binnenkonjunktur kann so nicht mehr auf die Beine kommen.
Auch wenn man heimlich still und leise fortschreitet geht den Leuten die Luft aus.
Ich warte auf den Tag bis mir ein Beamter erklärt daß man theoretisch aufgrund der uferlosen Abgabenpoltik normalerweise nicht mehr ohne Schulden leben kann,es sei denn man betrügt den Staat.
Mit frdl Gruß EUKLID
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dottore
29.07.2001, 22:41
@ Heller
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Re: Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. |
>Welche Werte wurden für die Immobilien, Auto und gebrauchte Besitzgegenstände eingesetzt?
Soweit ich weiß, nur Geldvermögen.
>Es wäre sehr interessant, ob es konservative Schätzungen oder tatsächlich die von einzelnen derzeit erzielbaren Preise sind.
Demnach irrelevant. Aber ich kenne die Ausgangsstudie nicht in allen Details.
>Wurden dort auch der - wie auch immer ermittelte - Wert von Lebensversicherungen, gar etwa die abgezinste Rente mit einbezogen?
Soweit ich weiß: Nein. Es ging nur um eine Geldvermögens-Saldierung - ohne in Zukunft zu erwartende Zahlungsströme.
>>Was über den Liquidationserlös hinaus geht, ist eine Bewertung, die sich in aktuellen Aktienpreisen ausdrückt, die aber völlig fiktiv ist, denn sie ließe sich zwar im Einzelfall an der Börse realisieren, aber niemals von allen Aktionären.
>Das ist der Knackpunkt der"Schwarzseher": wenn alle schwarz sehen (und verkaufen wollen), dann wird es auf jeden Fall dunkel - eine selffullfilling prophecy.
Nein, es ist keine Prophezeiung, es ist nichts als angewandet Finanzmathematik. Schulden können nichts dafür, dass sie fällig werden.
>Ein Vermögensverwalter sagte mir auf meine pessimistischen Anmerkungen hin:"Man muss doch optimistisch sein, sonst funktioniert doch die Wirtschaft nicht!"
Weiterer Grundsatz des Debitismus: Möglichst viele müssen optimistisch sein, sonst geht es schief.
>Die Frage ist, ob bzw. wann es auch ohne Schwarzmalerei dunkel wird.
Dazu die bekannten Formeln, z.B.: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, - PENG! Das hat mit Schwarzmalerei nichts, aber mit Finanzmathematik alles zu tun.
Gruß
d.
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