Hirscherl
30.07.2001, 18:01 |
@ Baldur wegen Diamanten Thread gesperrt |
Hallo Baldur,
ich kann leider erst jetzt antworten, da ich das Wochenende fern von jedem Internetanschluss im Großarltal (Salzburger Land) verbracht habe.
Bei der Beurteilung eines Diamanten sind die 4 C´s wichtig:
Colour - Farbe
Clearness - Reinheit
Carat - Gewicht
Cut - Schliff
>Das Problem, wie soll man als Laie, zu denen ich mich absolut zähle, erkennen, was für ein Weißheitsgrad vorliegt?
Das ist wirklich problematisch. Experten haben einen Farbvergleichssatz, eine sog. Gelbreihe. Diese muß unter genormten Bedingungen eingesetzt werden, wie z.B. eine bestimmte Leuchtstoffröhre, Arbeitsunterlage aus genormten Weiß, usw.
Als Laie kann man zwischen hochfeinem Weiß, feinem W. und Weiß nicht unterscheiden.
> Dann das mit der Lupenreinheit.
Die Lupenreinheit wird mit eine Lupe mit zehnfacher Vergrößerung untersucht. Die Abstufungen gehen von lupenrein (if - inclusion free), VVS (very very small inclusions), VS (very small inclusions), Si (small inclusions), PI,PII, bis PIII. Als Laie erkennt man mit Übung VS, ohne Probleme erkennt jeder Si. Lupenrein und VVS kann man üblicherweise nicht auseinanderhalten.
> Wer hat schon eine Karatwaage? Höchstens Wiederlader aus Schützen und Jägerkreisen, die damit Pulver abwiegen.
Ein Karat sind immerhin 200 mg, also 0,2 g. Eine geeignete Waage kostet ca. 150,- DM. Es geht aber auch einfacher, da der Brillantschliff im wesentlichen genormt ist (sonst Verlust der Totalreflexion) steigt das Gewicht mit dem Durchmesser, welcher sich einfach messen lässt.
> Dann die Schliffgüte. Nicht jeder Brill(i?)ant hat den theoretisch korrekten Schliff, manche haben hiervon abweichende Proportionen. Wie soll man die erkennen?
Wirklich problematisch. Experten erkennen sofort, ob ein Brillant zu dick oder zu flach ist. Angeblich können das Laien auch, wenn sie einen Vergleich haben - schlechte Proportionen sollten also neben einem perfekten Brillanten auffallen. Ich habe das aber noch nicht ausprobiert.
> Also, eingeschweißte kaufen mit Zertifikat von Hoogerad Antwerpen oder Diamantenprüflabor Idar-Oberstein.
Das wird das Beste sein, ich verlasse mich auch weitgehend auf die Zertifikate.
> Sind die von Dir genannten Preise eigentlich aktuell? Auf welcher Handelsstufe?
Die von mir genannten Preise gelten plus/minus 5% für Brillanten mit perfekten Proportionen, lupenrein und hochfeines Weiß+ (River D).
0,5 Carat: 9.000 DM
1,0 Carat: 35.000 DM
2,0 Carat: 110.000 DM
Ein 0,5 Carat Brillant, perfekte Proportionen, lupenrein mit"nur" normalem Weiß kostet z.B. 6.000 DM
Bei uns gibt´s eigentlich nur Einzelhandelspreis, außer man ist mit einem Juwelier eng befreundet. Von Urlaubsreisen aus Südafrika soll aber so mancher mit einem Schnäppchen zurückgekommen sein....
>... wie will man Zirkonia als Laie von Diamanten unterscheiden?
Einfach fest über Glas kratzen ;-)
Grüße,
Tom
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YIHI
30.07.2001, 20:09
@ Hirscherl
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Bei Diamanten gibt es ein grosses Problem: Den Schliff, oder sehe ich das falsch?
Ich habe mal in einem klugen Buch gelesen, dass sich dieser mit der Mode ändern würde und somit auch der Preis eines Diamanten auf Sicht von 20 Jahren eher fallen würde, da sich die Mode eben ändert.
Kommtar hierzu?
Danke und Gruss
DAniel
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Köbs
30.07.2001, 20:58
@ YIHI
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
>Bei Diamanten gibt es ein grosses Problem: Den Schliff, oder sehe ich das falsch?
>Ich habe mal in einem klugen Buch gelesen, dass sich dieser mit der Mode ändern würde und somit auch der Preis eines Diamanten auf Sicht von 20 Jahren eher fallen würde, da sich die Mode eben ändert.
>Kommtar hierzu?
>Danke und Gruss
>DAniel
Ein Brillant (richtige Bezeichnung Diamantbrillant)ist nur ein Diamant der im Brillantschliff geschliffen ist. Dieser Schliff hat fest vorgeschriebene Proportionen (Große der Tafel,des Ober- bzw Unterkörpers, breite der Rondiste, Anzahl und Größe der Facetten usw.). Beim perfekten Schliff (und einem sauberem Stein) wird nahezu das gesammte, durch die Tafel einfallende, Licht wieder reflektiert. Diesen Schliff gibt es schon recht lange, egal wie die Moden waren.
Jeder andere Diamant, der anders geschlifen ist ( Carre`, Baguette, Triangel etc.) ist kein Brillant. Man kann auch Rubine, Saphire bzw. jeden anderen Stein
als Brillant bezeichnen wenn er entsprechend geschliffen ist.
Es mag sein das verschiedene Phantasieschliffe gewissen modischen Trends unterliegen aber ein Brillant wird immer ein Brillant bleiben.
Wer Interesse an Gewichtsberechnung für Brillanten ohne Waage hat kann sich mal melden. Ich habe da eine Formel bzw. auch eine Tabelle Carat / Durchmesser.
Hoffe etwas geholfen zu haben.
MfG
Köbs
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Hirscherl
30.07.2001, 21:21
@ YIHI
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Hallo Daniel,
du hast recht: Schlifformen unterliegen der Mode. Es gibt den Achtkant, Baguette, Navette, Smaragd- oder auch den Rosenschliff. Neuerdings sind auch Phantasieschliffe"in", wie Fire-Rose, Zinnia, Dahlia, Marigold und Sunflower.
Allerdings: der Brillantschliff ist und bleibt zeitlos - und das hat nicht zuletzt physikalische Gründe (Totalreflexion und Prismaeffekt). Kein anderer Schliff bringt so stark das"Feuer" hervor. Zur Wertsicherung oder Wertanlage sind daher nur Brillanten geeignet.
Grüße,
Tom
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YIHI
30.07.2001, 21:51
@ Hirscherl
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Danke euch beiden für die Erklärung! owT |
>Hallo Daniel,
>du hast recht: Schlifformen unterliegen der Mode. Es gibt den Achtkant, Baguette, Navette, Smaragd- oder auch den Rosenschliff. Neuerdings sind auch Phantasieschliffe"in", wie Fire-Rose, Zinnia, Dahlia, Marigold und Sunflower.
>Allerdings: der Brillantschliff ist und bleibt zeitlos - und das hat nicht zuletzt physikalische Gründe (Totalreflexion und Prismaeffekt). Kein anderer Schliff bringt so stark das"Feuer" hervor. Zur Wertsicherung oder Wertanlage sind daher nur Brillanten geeignet.
>Grüße,
>Tom
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Peter der Große
30.07.2001, 22:37
@ Hirscherl
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Hallo Tom,
wo und wie kann man als Laie die Diamenten wieder verkaufen? Woher bekomme ich den Wert (Gutachter?), damit ich nicht über den Tisch gezogen werde?
Danke Peter
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YIHI
30.07.2001, 22:43
@ Peter der Große
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
>Hallo Tom,
>wo und wie kann man als Laie die Diamenten wieder verkaufen?
Meines (bescheidenen) Wissens ist eben das das Problem. Der Markt ist nicht sehr liquide und Du musst einen Spread von bis zu 20% zahlen.
>Woher bekomme ich den Wert (Gutachter?), damit ich nicht über den Tisch gezogen werde?
Zertifikate..
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Baldur der Ketzer
30.07.2001, 23:22
@ Peter der Große
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Hallo,
ja, ja, das Kernproblem.
Mein Großhändler nimmt Sachen von sich jederzeit wieder zum fairen Tageskurs zurück.
Der kann höher oder niedriger sein.
Ich weiß echt nicht mehr, was mein 1 kt- gekostet hat, so um 30 kann sein.
Ein 2 kt- in River D lupenrein, perfekter Schliff, denke ich, sollte aber nicht über 60 liegen. Für 110 würde ich sicher einen 3 kt kriegen.
Logischerweise will ein Juwelier seine Handelsspanne haben. Und beim Rücktausch macht sich die Handelsstufe bemerkbar.
Meine Mutter hat mal von meinem Vater ein Collier geschenkt bekommen, und dem Juwelier haben wir vertraut - und wir waren angeschissen (sorry....).
Ein Gutachten ergab, daß alle Angaben über die verbauten Steine um 2 Stufen geringer waren als angegeben. Dieser Affendrecksack, möge er Durchfall in der U-Bahn kriegen.....
Wenn Steine gefaßt sind, sieht man fast nix mehr, und das wissen die Jungs.
Ein seriöser Händler nimmt Steine immer zurück, er kennt auch die Seinen.
Aber ein Großhändler hat halt bessere Ausgangspositionen als ein Endabnehmer, der sowieso über den Tisch gezogen wird, soweit ich das manchmal sehe.
Am besten: ein eingeschweißter, ungefaßter Stein mit MicroFilm-Zertifikat.
Den besten preis erzielt man immer beim (seriösen) Verkäufer.
Ich bin am überlegen, ob ich das Ding wieder drangebe, irgendwie ist halt ein Mann nicht so der Brillantentyp......und in einer Defla werden sicher manche Steinchen notgedrungen den Eigentümer wechseln müssen.....
Ansonsten bleibt nur das Leihhaus.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
30.07.2001, 23:47
@ Hirscherl
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Re: Danke für die Info! mfG vom |
>Hallo Baldur,
>ich kann leider erst jetzt antworten, da ich das Wochenende fern von jedem Internetanschluss im Großarltal (Salzburger Land) verbracht habe.
>Bei der Beurteilung eines Diamanten sind die 4 C´s wichtig:
>Colour - Farbe
>Clearness - Reinheit
>Carat - Gewicht
>Cut - Schliff
>
>>Das Problem, wie soll man als Laie, zu denen ich mich absolut zähle, erkennen, was für ein Weißheitsgrad vorliegt?
>Das ist wirklich problematisch. Experten haben einen Farbvergleichssatz, eine sog. Gelbreihe. Diese muß unter genormten Bedingungen eingesetzt werden, wie z.B. eine bestimmte Leuchtstoffröhre, Arbeitsunterlage aus genormten Weiß, usw.
>Als Laie kann man zwischen hochfeinem Weiß, feinem W. und Weiß nicht unterscheiden.
>
>> Dann das mit der Lupenreinheit.
>Die Lupenreinheit wird mit eine Lupe mit zehnfacher Vergrößerung untersucht. Die Abstufungen gehen von lupenrein (if - inclusion free), VVS (very very small inclusions), VS (very small inclusions), Si (small inclusions), PI,PII, bis PIII. Als Laie erkennt man mit Übung VS, ohne Probleme erkennt jeder Si. Lupenrein und VVS kann man üblicherweise nicht auseinanderhalten.
>
>> Wer hat schon eine Karatwaage? Höchstens Wiederlader aus Schützen und Jägerkreisen, die damit Pulver abwiegen.
>Ein Karat sind immerhin 200 mg, also 0,2 g. Eine geeignete Waage kostet ca. 150,- DM. Es geht aber auch einfacher, da der Brillantschliff im wesentlichen genormt ist (sonst Verlust der Totalreflexion) steigt das Gewicht mit dem Durchmesser, welcher sich einfach messen lässt.
>
>> Dann die Schliffgüte. Nicht jeder Brill(i?)ant hat den theoretisch korrekten Schliff, manche haben hiervon abweichende Proportionen. Wie soll man die erkennen?
>Wirklich problematisch. Experten erkennen sofort, ob ein Brillant zu dick oder zu flach ist. Angeblich können das Laien auch, wenn sie einen Vergleich haben - schlechte Proportionen sollten also neben einem perfekten Brillanten auffallen. Ich habe das aber noch nicht ausprobiert.
>
>> Also, eingeschweißte kaufen mit Zertifikat von Hoogerad Antwerpen oder Diamantenprüflabor Idar-Oberstein.
>Das wird das Beste sein, ich verlasse mich auch weitgehend auf die Zertifikate.
>
>> Sind die von Dir genannten Preise eigentlich aktuell? Auf welcher Handelsstufe?
>Die von mir genannten Preise gelten plus/minus 5% für Brillanten mit perfekten Proportionen, lupenrein und hochfeines Weiß+ (River D).
>0,5 Carat: 9.000 DM
>1,0 Carat: 35.000 DM
>2,0 Carat: 110.000 DM
>Ein 0,5 Carat Brillant, perfekte Proportionen, lupenrein mit"nur" normalem Weiß kostet z.B. 6.000 DM
>Bei uns gibt´s eigentlich nur Einzelhandelspreis, außer man ist mit einem Juwelier eng befreundet. Von Urlaubsreisen aus Südafrika soll aber so mancher mit einem Schnäppchen zurückgekommen sein....
>
>>... wie will man Zirkonia als Laie von Diamanten unterscheiden?
>Einfach fest über Glas kratzen ;-)
>Grüße,
>Tom
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Baldur der Ketzer
30.07.2001, 23:53
@ YIHI
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Hallo,
absolut richtig.
Es gibt manchmal Diamanten aus Erbschaften, die in einem"damaligen" Schliff sind.
Die wird man sicher nicht umschleifen in eine andere Form, sondern sie so lassen, wie sie damals"in" waren.
Der Schliff gehört zum Objekt, zum Sammlerwert.
Ein Brillant ist sicher das sicherste, neutralste.
Beste Grüße vom Baldur
p.S. wobei Rubine und Smaragde auch sehr eindrückliche Stücke liefern, es müssen nicht immer Diamanten sein......speziell große Rubine sind manchmal knapp, heißt es, oder auch große Perlen (>11mm).
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Hirscherl
31.07.2001, 00:40
@ Baldur der Ketzer
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Re: @ Baldur wegen Diamanten |
Hallo zusammen!
Mi der Rücknahme ist das wirklich so eine Sache. Man muß es wie Baldur machen: sich einen verlässlichen, seriösen Händler suchen. Sonst einfach die Frau/Freundin fragen, der fällt sicher ein Verwendungszweck ein....
>Ich weiß echt nicht mehr, was mein 1 kt- gekostet hat, so um 30 kann sein.
>Ein 2 kt- in River D lupenrein, perfekter Schliff, denke ich, sollte aber nicht >über 60 liegen. Für 110 würde ich sicher einen 3 kt kriegen.
Das ist zu tief angesetzt, siehe
http://www.zaenkel.de/800x600/anlagepreise.html
http://www.diamond-kontor.com/a_nlage.html
Grüße,
Tom
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